Pussttn - Weihnacht. Bon Roda Roda. „Den Janosch nimmst du aber nit?" fragte der Verwalter. Papa?" „Ob Wölfe da sind? Natürlich, die Mütterlein am Arme. ftanje» Jahre» Frist Mußt' im Feld er stchen, Toili da wieder Wcilinacht ist, Wa» de» «riefte» rauh «esilil« Heut erftliinzt in Mutter» Blick i bösen Wölfe! Wir leben jetzt zwdl" l Jahre auf der Pußta, Papa. Has ! aus. Die Pferde halten ihren ersten Bummelwitz noch aus getanzt^ Z der Favorit« der Atem an den Nü stern anfriert. Wenn Sie weiter so jagen, fahren wir in einer hal ben Stunde mit zwei Schimmeln. Der Fuchs ist schon ganz stichelhaa rig." Grete antwortete nicht. Er merkte, daß sein Thema nicht zog, und wählte ein anderes. „Ja, die Wölfe! Die Mutter mei ner Patin wäre vorige Woche beinah« aufgefressen worden." „Wär' kein Schade um sie gewe sen." „Na ja, Sie glauben es nicht, aber der Mislowatzer Heger hat gestern erzählt, daß drei Wölfe im Grantz« Wald stehen er hat ihr« Spur«» im Neuschnee verfolgt." „Wenn's nur nicht Hunde wa i ren." „Hunde!" erwiderte Janosch überleb g«n lächelnd, »Hunde! Mit solch» Indessen sauste der Schlitten über die Ebene und verscheuchte die Raben und Elstern vom' Weg. In den Hu fen der Pferde hatte sich der Schnee erstarrten Händen «in« ungelenke Unterschrift auf den Begleitschein zu malen. Und das andere Paket? Es kam Borosch, Werners Gutsherr und Gretes Pate, hatte wieder, wie alle Jahre, seines verschneiten Verwalters gedacht. Als sie die Pakete nach dem Schlit ten tragen wollte, mußte sie wohl oder übel seine Hilfe annehmen. Sie glaubte zu bemerken, daß er den klei sie ihn annahm. „Der Herr Adjunkt reitet uns nach," erzählte Janosch, als der Schlitten den Weg zurückflog. „Ei, was hat der Herr Graf wie der geschickt?" fragte er nach einer Pause. „Weiß nicht." ren. „Haben Sie nicht nachgesehen, Fräulein?" „Nein." „Richtig Sie sehen ja nie nach. Voriges Jahr und vor zwei Jah ren. . ." Grete schnitt seine Betrachtungen mit der Frage ab: „Ob wir noch vor „Geb's Gott!" »Fürchtest du dich?" »Fürchten? Nein. Aber wissen Sie, Ende ist es doch besser, wenn wir schneller fahren." Grete ließ die Peitsche pfeifen und verstärkte das Tempo. Die Sonne stand tief am Himmel, und Jlintzi lag noch ein gut Stück entfernt. . . Plötzlich stutzte Suleyman, spitzte die Ohren, streckte den Hals vor sie parierte Janosch hatte keinen Blick von der verdächtigen Pappel gewendet. Er „Es sind drei. Fahren Sie los, Fräulein!" Grete gab Luft den Zügeln, die Pferde galoppierten davon, daß ihr die Schneetlumpen ins Gesicht flo gen. „Es sind fünf, sechs", heulte Ja nosch. „Sehen Sie zu daß wir die Ostoroscher Linie erreichen! Hei lige Mutter Gottes! Heilige Drei einigkeit, Jesus, Maria, Josef, hilf oen Weg abschneiden." Keine Antwort. „Ich fahre vorbei," sagt sie ent schieden, aber ihr Herz stockt. „Ja ihnen wenden und sieht den Sitz hin ter sich leer. Im selben Augenblick entsteht ein wirres Durcheinander sie ist im Schnee begraben, spürt ei nen Schlag auf da» Bein, die Zügel entgleiten ihr, der Schlitten ist umge kippt. Die Pferd« stehen und s«u- ern unv pochen, k,ei Bestien kläffen und heulen um die Gruppe. Grete springt auf, stemmt sich gegen den Schlitten. . . Plötzlich springt ihr etwas an die Schulter, sie fällt nieder und blickt in zwei grüne, funkelnde Augen. Sie spürt den Biß durch die dicke Pelz jack-,.. Da zischt es an ihrem Kopf vorbei, der Wolf verbeißt sich tiefer und mischt in Gretes Angstgeschrei und den Knall eines s chusses ein schauerliches, röchelndes Heulen... Als sie sich erheben, kann, ist der Schlitten, sind die Wölfe weg, und zwanzig Schritte weit steht Kokolq mit dem rauchenden Gewehr im Arm. «Hab ich Sie getroffen?" fragt er mehr neugierig als ängstlich. Der Pelz fällt zerfetzt vor ihr in lelrote Lache, ein Büschel Wolfshaare, ein Gemengfel von Paketen, Stroh und Decken bezeichnen die Stelle des Abenteuers. , Kokoly stützt die halb Ohnmäch» tigte. Sie weiß noch immer nicht, wie ihr ist. «Fehlt Ihnen was?" ginnts auch unterm Wams heroorzu bluten. Das Kleid ist vom Hals bis zur Schulter zerrissen. Er faßt sie am Arm und bewegt ihn. Sie läßt es willenlos geschehen. Keines von den beiden kümmert sich um das Geheul von drüben. Schmerz. „Fühlen Sie sich schwach?" „Nein." „Jetzt heißt es vor allem, Sie nach Haufe bringen. Aber wie? Mein Pferd ist durchgegangen." „Mxin Schlitten auch." wohin Sie wollen, Fräulein. Nach Jlintzi oder in die Stadt. In die Stadt ist es näher." „Gut, in die Stadl." Decken, sie die Reste ihres Pelzes. werden Fräulein!" „Ach nein, es wird schon so gehen." Das fehlte ihr gerade noch, sich von den liegt. „Das ist der Wolf." „Welcher Wolf?" »Na, der, der Sie gebissen hat." „Und wie lommt er daher?" es der letzte Todesschrei des Wolfes gewesen ist, der ihr noch immer im Ohr nachtönt, den sie nie im Leben „Also haben Sie mich gerettet?" Er antwortet nicht und stößt mit dem Fuß nach dem verendeten Tier. Die Glocken hallen durch die glit zernde Nacht, ferne Schüsse verkünden näher einen Schlittei. klingeln. Jetzt hält er vor den schweigsamen Wan derern. Ein Bauer hat die Pferde im Weihnachten in Bethlehem. j An keiner der zahllosen Ortschaf ten, wohin die „frohe Botschaft" des Weihnachtstages dringt, findet sich hall als zu Bethlehem im Morgen lande. Hier, nur etwa Ii) Kilonie- ter südlich von Jerusalem, wo »ach der Legende die Wiege des Marien sohnes stand, zeigt man noch die Ilintzi-Pußta zu lommen. Grete und Kotoly laden ihre Bür gen ab und setzen sich in den Schlit- Aräulein," sagte er, „ich nehme den Wolf mit." Er schleift mit vieler Muhe das Tier heran, doch die Pfer de mögen nicht dulden, daß er es auf lade. auf und stellt sich vor die Deichsel: Janosch. Als Kokoly mit seiner Arbeit fertig ist, bemerlt er ihn. .Ei, wo gewe «Jch. . . ich. . stottert der weinerlich sich^di- net ihnen ein Schlitten. Verwalter Werner ist besorgt entgegengefahren und meint jetzt vor Freude fliegen Zu Hause angelommen schildert sie ihm den Aorfall. Kololy hört alles ruhig an und läßt sich von Werner gen?" Huls und küßt ihn herzhaft. Zwei Stunden später erstrahlt der Justinian gebauten und der Maria geweihten Kirche, worin Stufen zur Krypta hinabführen. Auch das Ge mach. wohin sich die Madonna vor der Geburt Christi zurückzog, die Stelle, wo Joseph währenddessen be tete, wird noch gezeigt und von den eine frisch abgezogene Wolfsdecke, die jetzt Grete gehört, das prächtigste Stück der Bescherung, obwohl sich der Gutsherr in diesem Jahr noch nobler als sonst eingestellt hat. Originelle Tiroler Sitten und Gebräuche. Ter Name „Weihnacht". Unser deutsches Wort „Weih nacht" oder „Weihnachten" geht wahrscheinlich aus die urgeniiani sche Zeit zurück und bedeutet die geweihte» (heiligen) Nächte. Ge meint s,nd die zwölf Nächte um die Zeit der Wintersonnenwende, die als Wntersest. als Fest des wieder siegreich durchbrechende» Lichts, durch allerlei religiöse Gebräuche ausgezeichnet waren. Als das Chri stentum zu den Germanen kam, sei erte die tkirche bereits seit längerer Zeit das Geburtssest Christi am 25. Dezember. Da dieser Tag in jene heiligen zwölf Nächte siel, so über trugen die bekehrten Germanen ein» fach den Namen der alten gest nächte aus ihn.
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