Der letzte Versuch. „Ich inSchte ja ganz gerne heirathen, lieber Freund, ich sträube mich gar nicht „Geh' doch mit Deinem Aber!" „Schau, Albert, Du weißt ganz gut, daß ich ein stiller Träumer bin, in mir net, das inein Herz ersonnen, da» Schicksal hat mir noch nicht das Wesen in den Weg geführt, an welches ich mein Nviinmphrasen! Ehe und Romantik! Heutzutage gibt es nur Vernunftehen, alles Andere ist verrücktes Zeug. Ein bestimn'tes Einkommen vermählt sich mit einer fixen Mitgift, das ist nach heutigen gesellschaftlichen Begriffen „Ehe"." „Du willst mich nicht verstehen! Mir ist die Form, in der unsere Ehen ge unserer Salons sind mir auch gerade nicht symPathisch. Es ist Dir bekannt, wie eifrig ich bemüht bin, derartigen „Ach, Ernst, ich sehe, Du willst mit Also Servus! Sonst schmollt meine Else. Ich erwarte stündlich Deine Ver lobungstarte. Buchdruckerei Stein die schlummernden Gefühle weckt. Ein Duft von Glück scheint den Saal zu er füllen.. .. Stimmung beherrscht ihn, er hat die „Erste Beste" gewählt. Die schim mernden, festen Zähnd seiner Begleite rin sind mit allerhand Süßigkeiten be schäftigt. Trotzdem spricht das Mäd chen ziemlich eisrig. Es ist komisch zu tichen Laufbahn widmen wollte. Ernst selbst zu den Recepte?« Postscripta Geschlecht, sie sprach sehr weise, fast wie Ernst zitterte und schwankte. Es keine auffallende Schönheit, aber auch nicht hübsch im gewöhnlichen Sinne. Rührende, fesselnde Züge, übergössen von bestechendem Liebreiz, ein anmuthi ges Aeußere, das Einen aufforderte, die stille Seele zu studiren Ihre necki schen Augen lachten so zärtlich, wenn er ein- verstecktes Eomplimcnt sprach. Ernst glühte, er war verliebt. „Das ist die Rechte," frohlockte seine Seele. Und gespannt horchte er aus ihre Worte, zitternd lauschte er dem Wohllaut ihrer bescheidenen Stimme. Er bebte; erregt hing er an jedem das ominöse Wort „Ehe" in den Mund nehme. Der Zufall schien ihm gewo gen zu sein, denn sie plauderte fröhlich über alles mögliche Andere. Ernst freute sich aus innerster Seele, daß seine Romantik Recht behalten hatte, diesem Wesen gegenüber. „Der Würsel ist gefallen," jauchzte er, und in muthigcn Worten sprach er rasch, als ob ihm Jemand zuvor kom men könnte: „Mein Fräulein, ich bin entzückt, Sie leimen gelernt zu haben; verzeihen Sie, das! ich nach einer so kurzen Be kanntschaft es schon wage, Ihnen ein Geständniß zu machen. Aber noch nie bin ich einem Wesen begegnet, das die Bürgschaft süe ein gemeinsames Glück so sehr in sich zu tragen schien. Wollen Sie für's Leben die Meine werden, darf ich bei Ihren Eiterig um Ihre Hand bitten?" Mit einem lächelnden Blick erwiderte sie: . »och in den Flitterwochen." Ernst schwindelte, vor seinen Augen verschwamm Alles zu undentlichen For men. Tie Decke senkte sich aus sein Haupt, zwei Tanzbeine schwangen sich drohend über ihn schwarze und blaue Farben tänzelten an ihm vorüber; Himmeln gestürzt: „Entschuldigen Sie mein Fräu lein, Pardon! Madame, aber ich habe Sie sür mein Kopf schmerzt mich Saale. Sein Freund aber hat bis heute ten. Von der «aftlkSpfigkcit. denen da-Z Haupthaar vor der Tie Haare der Frauen sind weniger Fährlichkeiten ausgesetzt als die der Männer: für sie gibt es keine Barbier stuben, in denen thatsächlich alle Welt über einen Kamm geschoren wird, in Die (Chinesen als Hühnerzüchter. Ein angenehmer Schwiegersohn. Vater: „..wie geht's mit der Kunst Deines Mannes? Verkauft er denn auch Bilder?" Tochter: „Freilich! Vcn denen, die Du uns zur Aussteuer gegeben, ist kein einziges mehr da." AucheineKrankheit. A.: „Wie geht es Deiner Frau?" B.: „Schlecht!" A.: „Ja, was fehlt ihr denn?" B.: „Sie leidet an Dienst boten-Wechsel-Fieber." Modern. Tante (zum Brautpaar): „Na und nun Kinder chen, zeigt mir auch den Platz, wo Ihr Euch verlobt habt!" Beide: „Den gibt's nicht!" Tante: — Beide: „Wir hab:n uns durch's Tele phon verlobt!" Fortschritt. „Ihr Student im vierten Stocke ist ja wohl solider geworden?" Hauswirth: „Ja, jetzt kommt er nach der Kneipe schon bis zur zweiten Treppe!" „Gehologie". Unteroffi zier: „Was sind Sie in Ihrem Zi „Gcologc, Herr Unteroffizier." ll) Kilometern schlapp?" Zustimmung. Bortrazen >ielcbt hätte." Uomeo «ud Julia. färbte Stimme flötete: „Einziger, theuerster Papa Ich kann keinen Manu mit Mitgift Hei rathen. Mein schwärmerisches Herz hat sich «in ganz anderes Ideal erson gen versetzt, einen Romeo, der...." „Gut, such' Dir einen solchen Romeo selbst. Ich verstehe mich auf harmo nische Schwingungen nicht. nie damit was zu thun gehabt, ich nie vielleicht kann Dir Deine Mutter be hilflich sein." Julias Miene wurde trübe. .Na, Du hast ja Recht, entortete Tochter" an diesem Worte berauschte sich der Alte— „wenn Du trauerst Aber ich sage Dir, ich kümmere mich nicht mehr um Dich, ich schwöre eS Dir bei dem Geiste Banquo's—" „Ah" unterbrach sie ihn „Pa pachen, Du hast Macbeth gelesen, ich danke Dir Herzenspapachen." „AuS Macbeth ist das ich hab' jammerte das classisch belesene Mäd chen. „Also daS war mein letztes im Staate Dänemark." „Wie, Hamlet, hast Du gesagt Herzenspapachen, sprich nur so weiter .... könnte Dir stundenlang lau- Adieu!" „Verstoßene Tochter? Du kennst also König Lear, Herzenspapachen? fragte sie spannungsvoll. Der Vater war bereits bei der Thüre uud hatte die classische Frage nicht mehr gehört. men. Und so sehen wir Julia's Papa aus dem Wege zu einem tüchtigen Hei rathsvermittler, der für alle Arten hei beste Material steht uns zur Verfügung bitte hier ist das Photographie-Al buiii." „Das^giebt'S nicht, ich bin jeder Ausgabe gewachsen. Hat JHre Tochter eine so schöne Sammlung körperlicher Fehler taub, blind oder bucklig?" „Mein Herr, meine Tochter ist ein Engel!" „Das kenn' ich, das ist die Ansicht aller Väter." „Ich wiederhole Ihnen, meine Toch ter ist fehlerfrei." „Umso besser. Also Convenienz-, Liebesheirath, Mesalliance gefällig?" inquirirte der HeirathSvermittler weiter. „Ja, bei meiner Tochter steht die Sache so: sie ist sehr poetisch." „Dichtet sie vielleicht dann aller dings ist die Sache heikel, aber zu »er zweifeln brauchen Sie deshalb doch „Nein, dichten thut sie Gott sei Dank nicht, doch sie ist Jdealistin aus Ueber zeugung." . „Jdealistin? Haben Sie vielleicht ein Bild da?" fragte der Vermittler mißtrauisch. „Na na wegen dsr Schönheit dürfen Sie unbesorgt sein, sie ist mir wie aus dem Gesicht- geschnitten." „Gut sagen Sie, was ist die Lieblingslektüre Ihrer Tochter? .Romeo und Julia. Das lann sie „Wird sich machen lassen auch derartige Fälle Pflegen bei unserem aus gebreiteten Geschäfte vorzukommen. Paul, suchen Sie sofort Romeo und Julia heraus. Ich habe da einen jungen Kaufmann, der wird darauf trainirt. Der dürfte Ihrer Tochter „Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß sich bei Ehen mit Poesie die Pro vision etwas höher stellt. Doch zu hoch genommen werden Sie bei uns nicht." Man verhandelte noch eine Weile und besprach sodann «in Rendezvous. Ein herrlicher Frühlingstag. Die Feiertagstoilette angetban und ruft ihren Geschöpfen ein heimliches „Liebet Euch" in die Seelen. Der routinirte anver zu drängen. Heute sollten sich die jungen Leutchen „finden." Der Kaufmann ist mit der dringendsten Poesie gewappnet, er sprudelt förmlich von Citaten.... alles „Romeo und Julia." Die Gesellschaft hat einen Spazier gang in den Wald unternommen. An schriften der Literatur gemäß „verirrt" „Ist Nachtigall, mein Fräu lein?...." Mit strahlendem Angesicht sieht ihn Julia an und in ihrem Herzen tlopft es: „Das ist der Hechte". Natürlich war es das Pfeifen irgend einer prosaischen Meise. „Ach, wie schade, daß heute kein Mondschein leuchtet und die Sterne Sie seufzte voll Jubel. ganz treu an die Situation halten wollte. Ach, warum hatte der tüchtige Herr fügte er leise bei. „Sie zanken wie Montecchi und Ca puletti," jauchzte es in einer stillen Ecke, aus Julias Seele. Also auch für die nöthigen Hinder nisse hatte der findige Vermittler ge sorgt. Der verstand die Regiekünste. visirten Alpenglühen. Dem Manne ist alles zuzutrauen! Solche Hindernisse waren ihm übrigens leicht herzustellen, habt! chP „Sie können ja nicht spielen," rief wüthend Montecchi-Maher." „Sie kennen kaum die Karten," gab Eapuletti-Müller noch wüthender zu rück. „Ich sage Ihnen, das ist die letzte Partie, die» ich mit Ihnen gewinne," auSsührlichen Zanke der beiden lieben Papa'S. „Er ist mein Ideal ich sehe eS immer klarer, ibn werde ich Heirathen", zuckte es durch iyr Gehirn. Die Arme hatte bereits gebangt, daß ihre Ehe an der Freundschaft der Väter zu Grunde gehen würde. Als man spät Abend? nach Hause war doch ein geschickter Mann, geübt im Geschäfte Und das Paar schmiegte sich innig aneinan liebt den Duft ihres Athems. „Ach wenn uns Papa seine Zu stimmung gäbe", kam es zagend von seinen Lippen. „Nein, nein", rief sie entsetzt, als ob man ihr eine ihrer besten Illusionen rauben wollte. nifche Ehe . - Echtheit der „Poesie" ihres Gatten, denn von allen Meisterwerken der Lite ratur scheint er nur „Romeo und Julia" zu kennen. Dies Drama genügt ihr aber zu ihrem ehelichen Glück und wenn ——bgefiihrt. Wirthin: „WaSl 'ne Fliege war im Kaffee? Ja, dafür kann ich doch nicht, ich stecke doch nicht drin." Miether: .DaS weiß ich, ich habe ja auch nicht gesagt, daß ein« Gans drin herumschwimmt!" am besten zu gedeihen. Für Heilzwecke wird die Wurzel d?e» ser Pflanze im Herbst, oder auch zeitig im Frühjahr, herausgenommen, sofort getrocknet und dann zu Pulver zer malmt. Sie läßt sich als eine wahr haft „moderne" Heilpflanz« bezeichnen» sofern sie ein gutes Mittel bei übermä ßiger nervöser Empfindlichkeit ist, vor ausgesetzt daß letztere nicht mit irgend einer organischen Beschädigung in Ver bindung steht. Denn sie ist von Natur aus besänftigend. Man nennt sie oft auch den ameri kanischen Baldrian (Valeriane), da sie im Wesentlichen dieselben werihvollen Eigenschaften besitzt, wie jene vielge nannte europäische Pflanze, und in kräftigend wirken lann. Besonder» schätzenswerth ist sie gegen krankhafte Empfindlichkeit des Auges, Neuralgie, hysterische Zustände, nervöses Kopfweh und Schlaflosigkeit. jenem Pulver ist eine genügende Dose; man mischt dasselbe mit versüßtem Wasser oder Syrup. Es wirkt schmerzstillend und kann als Schlaf mittel verwendet werden, ohne die nach theiligen Wirkungen des Opiums zu haben. Auch in Verbindung mit Ca lamus läßt es sich dabei erfolgreich an wenden, und ein Theelöffel Frauen schuh-Pulver in einer Tasse versüßtem Kunigundenkraut - Thees („bonefet tea") hat glaubenswllrdigen Berichte» nach schon Fallsucht oder Epilepsie ge heilt und den vom Säuferwahnsinn Befallenen Schlaf^verschafft. auf Schutt- und wUstenliegenden Or ten wächst, und dessen weißeßlüthen im Juli und August in dichten Quirlen welchem die Blätter überzogen si»d, gibt der ganzen Pflanze etwas Weiß liches. Ihr Geruch ist aromatsch, aber Pflanze noch in Blüthe steht. den Wassers gießt, wovon ein Wein glas eine Dosis bildet. Das Pulver ist auch bei den fortgeschrittenen Stu mensch! »Sie haben 30 Dienstjahre, Herr Rath. find reich und unabhängig warun gehen Sie nicht in Pen sion?" „Ich freue mich halt jede» Jahr gar so sehr auf meinen Urlaub!" Moderne Anschauung. .Mein Schwiegersohn hatte, wie «r um meine Tochter freite, keinen Pfen nig Schulden!" „Da hat er all» wohl aus reinem Uebermuth gehei ri>tket?l"
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