An der Isonzofront. Tagebnchvlätter an« der zehnte« Is»«z« Kchlacht. Der Kriegsberichterstatter Willy »ung seiner auf dem Wege zur Front: Am Standort der Jsonzoarmee, 22. Mai. Man muß Glück haben, besonders zIL Kriegsberichterstatter. Es genügt der Spannung wartet, die in der Lust des Krieges aus nächster Nähe Denn Schlachten kommen nicht rn sich »och um die Podgora rauf en und Görz, die unglückselige, seit her für Oesterreich verloren gegangene Stadt, n"H im Feuer der italieni schen Geschütze lag. Seither ist aufs «eue viel Blut mit den schmutzigen Wellen des Jsonzo ins Adriatische Meer geströmt; viermal setzte die ita lienische Offensive ein, >ie letzte vor Beförderung von Vertvundeten in« Felde Benutz»»» einer Drahtseilhä»geb-chn z,„n raschen und bequemen Transport von Die Drathseilhängebahn überschrei tet Täler, Schluchten und Flüsse ohne Schwierigkeiten u. in großen Spann weiten. Der Betrieb und die Sicher heit der Bahn werden durch nichts beeinflußt. Solche Bahnen lassen sich mit den heutigen Mitteln der Technik überall errichten und haben außer der «rankcnwage» der Feldbahn, mit denen Verlvundcte von der Front zum nächsten Etappenlazarett besördert werden. Vorzug, daß/sie den kürzesten etwa einem halben Jahre und hun derttausendfach zersplitterte das scharfkantige Karstgestein, und Trich ter legte sich neben Trichter in der Ebene des weltberühmt gewordenen Flüßleins, von dem früher viele nicht einmal den Namen kannten. Das Kriegspressequartier hat sich jetzt in der Nähe von Wien nieder gelassen, in einem reizenden Städt chen an der Grenze der Residenz, wo es in der Frühlingspracht auch dem gewissenhaftesten Mann der Presse schwer wird, Kriegsberichte zu schrei ben. Alles blüht ringsum und badet sich im Sonnenglanz, und in diese schöne Maienzeit hinein fiel die Kun de vom Beginn ver zehnten Schlacht am Jsonzo, die auch unser Häuflein rebellisch macht«. Wir reisten gerade durch die erzgesegnete Steiermark, um in Bergwerken, Waffensabriken und Hüttenanlagen die gewaltige Kriegs arbeit des Hinterlandes zu studieren, als mir ein Telegramm des Kriegs- Heraus aus Koffern und Rucksack, was nicht unbedingt nötig ist, hinein, in ihn, was man zu einer Frontreise braucht, den Sack zur Hand, die nä gelbeschlagenen Stiefel an die Füße, die Reisedecke aufgeschnallt und dann Feldbahnen sind die Füllgefäße hin untergenommen, und eine sogenannte steife Platte bildet jetzt den Fußbo den. Ganz anders dagegen in den Vogefen. Hier sehen wir steile Berge und an zahlreichen Holzgerüsten eine Seilbahn. Solche Seilbahnen beför dern im Gebirge häufig Baumstämme oder Steine ins Tal, In diesem Falle hat man die Füllgefäße zur Lager stätte von Verwundeten gemacht. Die ser Transport ist weit angenehmer kür Verwundete als die Besörderung aus Wagen, weil die Fahrt in solchen Hängebahnen sehr "sanft von statten geht. !en vom Gespann gezogen werden? so daß lein Umschieben notwendig ist. wissen, daß mit angehängtem Ränzel der Weg nach vorn leichter zu errei chen ist, wenn auch die Hilfsmittel zur verfeinerten Lebensweise zu Hause bleiben müssen. Gewöhnung '.st alles, und was Offizier und Mann durch Monate und Jahre hindurch fertig bringen müssen, ist auf Wochen, so fern man guten Willens ist und sich als Glied des Ganzen betrachtet, leicht zu ertragen. Die Südbahn ist das typische Bei spiel einer Kriegsbahn! durch sie geht zum guten Teil Heer und Heereslroß nach dem Süden, auf ihren Schie nen rollt hinunter, was Mann, Tier und Kriegsgirät brauchen. Ein Stück grandioser Kriegsarbeit zeigt sich in diesem großen Teil der rückwärtigen Verbindung, die dem Krieg gewisser maßen das Blut zur Stoßkraft zu führt, und man staunt, wie durch diese lange Zeit hindurch dieser Kriegsvertehr in seinen fortwähren den Steigerungen und Komplikatio nen durchgeführt werden kann. Erste Regel bei Kriegsreisenden ist immer noch: Fahre mit dem, was dir in den Weg kommt, und warte nicht auf Besseres. Ob der Zug irgendwo lie gen bleibt, ob du einen Platz hast ist alles Nebensache. Man muß sich Zeit nehmen und seine Kriegsbegier den zurückstellen, bis man glücklich am Ziel ist. Generaloberst Boroevic ist noch im mer der treue Führer der Jsonzo schlacht, der mit seinen Oesterr-ichern und Ungarn das Karstgebiet und ein Stück Krain bis hinauf zu den Ber gen Tolmeins -zehnmal gegen schwere Anstürme gehalten hat, und Trieft, die Handelsmetropole Oesterreichs an der Adria, verteidigt. Sein Haupt quartier hat er am gleichen Ort wie vor anderthalb Jahren, und noch .oie damals flitzt und fliegt es ununter brochen in regsamer Tätigkeit vor über, und die tausenderle' Fäden zwischen der Front und dem Gehirn dieses Kriegsabschnittes weben her über und hinüber. Aber auch hier in den rückwärtigen Ausläufern des Karstsist der Frühling eingezogen! Bogelgezwitscher begrüßt uns, die Wiesen des Gartens stehe» im ersten Gras, und in der Sonne sitzen dienst rusartikel erhobenen Gegenstand ge worden ist. Diese Idylle des schein baren Friedens am wichtigsten Ort scheide das Ganze leitet. Meine Pa nicht mehr als vor anderthalb Jah ren. Der Staub, der im Karst wohl bis zum Untergang der Welt bleiben wird, ist noch immer da, und er schmeckt noch genau so schlecht wie bei meiner ersten Jsonzovisite. Wohl wer- den die Straßen fortwährend verbes sert und ausgebaut, aber Tausende von Truppen, Tausende von Autos, Tausende von Fuhrwerken aller Art regenlose Maienzeit macht die Stra ßenoerhältnisse nicht besser. Aber halt: einen Neubau muß ich doch erwähnen, das Kriegskino, das ein baukundiger Offizier mitten im Ort gezimmert hat. Die „Toteninsel", irgend ein Bilde herausgebacken, wird heute ge geben, und dazu noch ein paar Lust spiele, aber glücklicherweise kein menthalsche Lustspiele zur Auffüh- Eine sengende Glut liegt auf der Straße, als Marschbataillone zur Ab lösung vorwärts marschieren. Es sind chen und sehen alles andere eher als kriegerisch aus. Man hört es immer und immer wieder, daß der Russe zwar ein langsamer, aber ein guter und gutmütiger Arbeiter ist, gefeit ge gen jede Witterung, unempfindlich ge ra, die normale Europäer zur Ver zweiflung bringen kann. Man sieht die russischen Kriegsgefangenen im Schmuck ihrer braunen, hohen Müt zen mit dem breiten Schirm, viel in Gärten, Wiesen und Feldern arbei ten, sie verrichten ihr Tagewerk mit den Bauern, kutschieren allein Fuh ren von Ort zu Ort, und niemand beaufsichtigt sie, sie haben sich in diese ziwile Kriegstätigkeit eingelebt, und die Friedenskunde wird dereinst nicht für jeden der armen Teufel zur fro hen Botschaft werden. Ich halte mich im Sinne gegenseitiger Aufklärung für verpflichtet, zu sagen, daß die Be handlung der Kriegsgefangenen an den Orten in Oesterreich, wo ich sol humanen Eindruck machte, und auch in der Verpflegung sucht man berech tigten Wünschen nach Möglichkeit ent gegenzukommen. Freilich ist ja der Russe ein ausgesprochener Brotester, und nach dieser Richtung hin dürf ten feine Wünsche nicht immer ganz in Erfüllung gehen. Denn Brot ist in den kriegführenden Staaten knapp, und selbst in den vornehmsten Wie ner Restaurants muß man seine Sup pe dünklilos löffeln, wenn man sein Brot nicht vorsorglich von zn Hause mitgebracht hat. Die Professoren Wer macher sind als Nachfolger Schmol lers und Wagners an die Universität Berlin berufen worden. Der Erste Genera l qrartiermeister General Ludendorff ist zum Ehrenbürger der Stadt Düs seldorf ernannt worden. General Lu des Füsilier-Regiments No. in Düsseldorf. Aus der Heimat Hontatstvski». Das heißt: die Oberfläche des Bo- Aber fragt mich nur nicht wie!" Davon »verden unfern tapferen Krieger noch ihren Kindeskindern erzählen, wie vas Unmögliaie möglich gemacht ha ben. Polen hat im allgemeinen unter Polen ist monatelang ein einziger gro ßer Morast und es ist vorgekommen, daß Reiter mit ihren Pferden im Acker soweit versanken, daß ihnen Hilfe gebracht werden mußte. San dige Strecken sind selten, meist ist der Boden dunkel und w.ich. Unv srucht schastlichen Industrie zugewandt hat. Die früher sehr ausgedehnten Wäl der sind bis aus kleine Gebiete ver- früher noch später, unter russischer Herrschaft. Infolgedessen leidet be reits ganz Polen westlich der Weich sel empfindlich unter solzmangel. Eine Merkwürdigkeit Polens ist das große Stromgebiet der Weichsel Tie Kirche in Sjcradz im Gouvernement Kalisch. mit ihren vielen großen und zahllosen kleinen Nebenflüssen. Dieser Wasser reichtum erklärt sich nur aus dem Charakter der Tiefebene. Der mit Grundwasser wie ein nasser Schwamm gesättigte Boden vermag keine Nie derschläge festzuhalten. Er muß sie restlos abgeben. Wo ein wenig Ge fälle vorhanden ist, schleicht lang sam seine Wasserader dahin, es ist, ak wenn das Wasser Mühe hat, sich vorwärts zu schieben. Und wo kein Ge- Berge? Hügel? In Polen? Man schen Kielce und Opatow, der in den Kriegsberichten öfter genannt worden ist, verdient erwähnt zu wer den. Die Wegeverhältnisse sind, abgese hen von der Schlittenbahn im Win ter, entsetzlich. Kunstbauten, die wir Chausseen zu nennen Pflegen, gibt es wohl in Polen, aber sie sind nicht das, was wir mit dem Begriff zu be zeichnen pflegen. Ein fester Unlttbau schicht ist ste:s eine fortlaufend Kette mehr oder minder tiefer Löcher. Wenn es gar nicht mehr geht, werden die angrenzenden Grundbesitzer ange halten, Schottersteine aufzuichütten, die der Berlehr allmählich festfahren muß, was meistens sehr unvolllom men gelingt. Bahnen gibt es in Polen natür lich auch. Zum Teil hat sie die in dustrielle Entwicklung erzwungen, zum Teil sind sie aus strategischen Rück sichten erbaut. Aber man braucht nur durch einen Blick auf eine gut« Karte Polen mit dem benachbarten Schlesien, Posen und Ostpreuße» zu bedachten Provinzen zurücksteht. Ei nen gewissen Ersatz bieten allerdings die zahlreichen Wasserwege. Oestlich und nördlich der Weichsel erstreckt sich ein Gebiet, das früher mit Recht den Namen „Polesie", d. h. Waldland trug. Jetzt ist von dem geschlechter noch einige größere Kom plexe vor der Axt bewahrt. Im süd lichen Teil i>t allein die Bjelowjesa übrig geblieben, ein Urwald, der 42 deutsche Quadratmeilen bedeckt. Ihr« Rettung verdankte sie dem Umstände, lebt. Um dies seltene Wild zu er halten, wurde die Bjelowjesa 1803 zur Kronforst und für unverletzlich der Wälder bedeckt. . . Ein trostlos unwirtliches Land. Die Bevölkerung des WaldlandeZ besteht im Süden Polen, die sich wirtschaftlich wie kulturell auf der denkbar niedrigsten Stufe befinden. bewohnt, deren Zahl sich stetig »er mindert.
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