Die IsuseplM I« LelOe. Ein fthr schlimmer Feind unserer deutschen und österreichisch-ungari schen Truppen ist die Laus. Die Rus sen sind mit der- Gefahr der Uebertragung der schreck lichen Krankheit Flecktyphus durch die Läuse. Nur eine kranke Laus Affen mit allen Mitteln behindert, Uebrigens sind bisher nur wenige deutsche Soldaten am Flecktyphus «rkrankt. Dagegen ist die furchtbare in Berührung kam. Am schlimmsten wurde Serbien vom Flecktyphus heim gesucht und leider litten dort beson sangenschast geraten waren. Es heißt, daß mehrere tausend dieser Gefan genen am Flecktyphus zu Grunde ge gangen sind. Die ganze Kampffront gegen die Russen und Serben ist jetzt mit soge nannten Entlausungsanstalten besetzt. Manche dieser Anstalten sind glän zend eingerichtet. Aber bei dem ra schen Bormarsch unserer Heere tön sosort auf die eigentlich erforderliche Höhe gebracht werden. So hilft man sich zunächst mit primitiven Einrich !cierten Schuppen oder Bauernhäusern ! rasch herstellt. Eine solche improvi ! sierte Entlausungsanstalt schildert ! unser Bild. j Oft werden die Russen zu vielen ; Taufenden gefangen. Da wird es ! Es nahen im geschlossenen Zuge IM Russen, teils Hünen, teils Zwer ge. Einige dieser Männer sehen auch ganz und schnüren alle ihre Sachen zusammen. Hilfreiche (russische) Die ner der Entlausungsanstalt nehme» die Bündel und schassen sie in den Desinfektionsraum. Hier wird alles auf Stangen breit ausgehängt. Jetzt wird unterschiedslos alles entlaust, sogar eine Ziehharmonika. Ein klei ner Ose» wird hereingetragen, wird mit drei Liter einer milchig-weißen Masse gefüllt und angezündet. Die Türen werden verschlossen, verriegelt. Fünf Stunden lang hängen nun die von Schwefel, Phosphor u. a., bis die letzte Laus gestorben ist, das letzte Lauseei seine Lebenskraft eingebüßt hat. sche Gestalten sind hier selten. Ein nern Rußlands zu finden ist. Alle haben sich nun den Körper mit Seife in heißem Wasser zu waschen. Dane ben steht eine wohl fünf bis sechs Meter hohe Pyramide von Sitzbän ken. Sie wird von unten bis in die höchste Spitze mit nackten Män nern besetzt, fünfzig an der Zahl. Die Unterlage der Pyramide ist von un ten stark angeheiztes Wellblech, auf das von oben kaltes Wasser aus zahl reichen kleinen Löchern tropft. Sofort verwandelt sich das Wasser in Dampf. Der heiße Raum ist mit Dampf angefüllt. Hier sitzen unsere Russen an dreißig Minuten lang und schwitzen aus allen' Poren. Aus dem Kops tragen sie noch ein mit Karbol kaltt Abspritzung folgt. erhält den! Nicht jeder Russe ist verlaust. Da» Kecd <lce Sliatllrescders. Ein Berliner Blatt erzählt: Es Aber es half ihm nichts. Schlacht. Und sagte schließlich: Hauptmann blickte auf dien adzegrif« fenen Skatblock. „Net zu sage, Herr Houptinann, was ich für e Mords m, Herr Hauptmann' Und grad wie ich's Maul aufmache wi11... da müsse die Franzofche auf den Gedanke lom in den Dreck schmeiße müsse, so schnell sind mer aufgesprunge! Das vergeh ich dene Franzofche im Leben nit, daß sie mir meinen Grang mit Bieren Weggeschosse habbe, Herr Hauptmann! Na... da hab ich aber net schlecht geschosse. Stüter zehn hab ich auf'm Gewisse; wenn ich bescheide zähle tu. ich dann selber eine sitze hatte.... na, da habe se mich nach Franksurt und dann nach Hain« Sss nrftöile Srras. Im Zusammenhang mit dem Ein geständnis der Franzosen von deut schem Bodengewinn bei Arras steht eine Schilderung des Pariser „Temps" von den trostlosen Zustän den in der Stadt. .Schon auf dem Wege nach Arras erlebte ich ein nicht alltägliches Schauspiel'. Ueber meinem Kopfe spielte sich ein Kampf in den Lüften ab. Mehrere deutsche „Tauben" ver folgten einen franzosischen Eindecker, der ganz von weißen Schrapnellwol len wie in einen riesigen Wattebausch eingehüllt wurde. Unweit davon glänzten die zusammengeschossenen Türme von St. Elvi im Sonnen schein. Etwas weiter davon suchte der Blick La Targette, das vollkommen vom Erdboden wegrasiert ist. Sehr deutlich hört man es knattern und dröhnen. Schwarzer Rauch steigt aus Ehanteclair auf. wo die Feuersbrunst wütete. Angriff und Antwort schei furchtbaren Artillerieduell, das seit acht Monaten unaufhörlich donnert. Mindestens zum zwanzigsten Mal auf meiner Reise mußte ich meine Be rechtigung vorweisen, dann öffnete sich mir dos Napoleonstor von Arras, und angstvoll in der Erwartung der Ruinen, die sich meinen Blicken dar bieten werden, betrete ich die Stadt. Die Behörden kommen noch immer ihren Pflichten nach, wenn auch mit einer nur beschränkten Beamtenzahl. An einer verhältnismäßig geschützten Stelle wird sogar noch Schule gehal ten. Der Gefahr nicht achtend, spielen und lärmen dort die Kinder unter dem wachsamen Aug« der Lehrerin, die aus jedes verdächtig« Geräusch dem Stolz der Bürger von Arras, das ganz einzig in seiner Art da stand, sind nur noch die Ueberreste steht noch aufrecht inmitten eines ganzen zu Schutt und Asche gesun kenen Stadtviertels. Zwischen ven Trümmern hat sich Moos gebildet, und von den Hunderten vom Erddo eine blutige Ironie des Schicksals nichts als ein kleines Hüttchen, der Küchenanbau eines zertrümmerten Hauses, stehengeblieben, das jetzt ein alter Mann zu seinem Wohnsitz er koren hat. Es ist das letzte »Bau übriggeblieben, als einziger Zeuge der Vergangenheit dieser vordem beleb testen Gegend von Arras. In den anderen Stadtteilen zählt man nicht erst die verbrannten Häu ser, die eingedrückten Fassaden, die zusammengestürzten Dächer, die durchlöcherten Mauern, ganz abgese hen von dem im Innern all dieser der durch jede Unbill des Wetters größer wird. Am meisten haben die öffentlichen Gebäude gelitten. Die Präfektur, die Kathedrale, die Kir chen, die Gymnasien und Schulen, die Hospitäler, die Kasernen und der Bahnhof, sie alle sind nur noch Trüm merhaufen. Auch die öffentlichen Parkanlagen haben der nationalen Berteidigung ihren Tribut zahlen müssen und sind nicht mehr zum Wiedererkennen. Mehr als einmal wird meine Wanderung durch ein unheimliches Grollen unterbrochen, das zu den üblichen Borsichtsmaßre- geln nötigt und mir dabei Gelegen heit gibt, mit den wenigen noch ver bliebenen Bürgern ein paar Worte zu wechseln. Sie n'" allzu froh, durch mich ein Echo von draußen zu erhaschen, denn die Nachrichten tom den aus dem Munde eines Kolo- Ter öslcrreichisilie Ltnirnschiffvlcutnimt Georg ». Tra»V, nialwarenhändlers entgegengenom men, der so glücklich ist, sich hin und wieder Zeitungen aus Boulogne-sur« Mer oder Paris verschaffen zu kön nen, die natürlich nicht mehr die neu esten sein können. Meine Stunde hat geschlagen. Ich muß Arras ver lassen."
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