, Isabels (s. Fortsetzung.) Dieser jedoch stand regungslos vo, ihm, die Augen starr in's Leere gerichtet, «liyrend ein Ausdruck tiefen Schmerze? sich um seine Lippen lagerte. Dahe> »«hm Jim in zärtlichstem Drucke d«, herabhängende weiße Rechte in fein, render Stimme: „Ich glaube kein Wort davon, Mr William. Es ist alles Lüge, unt recht nicht, vo» dem wüßte ich mehr zu erzählen, daß Brown feinen garstigen Mund ausreißen würde. Aber ich will es nicht thun," setzte er pfissig lächelnd hinzu, „weil man Klatscherei von der Herrschast nicht nacherzählen darf. Aus Sie, Mr. William, lasse ich jedoch nun wild. Deshalb gerade erwischte ich j« eben die Ohrfeige." Die weiße Hand fuhr jetzt sanft strei chelnd über den schwarzen Wollkopf. was sie wollen! Dagegen kann man sich nicht wehren. Deine Vertheidigung wird mir nicht Ein bitte daß Mr. William in Amerika noch keinen Liebesbrief in Empfang genommen hätte. Verschmerze den Schlag, mein Junge; Der Neger sah den verehrten Herrn etwas verdutzt an. Doch, dessen Befeh len unbedingt zu folgen gewöhnt, schlich er lautlos aus der Thür. schweren Worte mechanisch wiederholte: „Schließlich aber war Miß Burlo» von der Unschuld des Verlobten doch über zeugt worden, daß nicht dieser, sondern .Er soll dasür büßen, daß er Deinen Miß Burlo» S wie der Gesellschaft er- T"ugenich«S stempeln. Vortrefflich aus «leNi'igclt -st dieser Plan, und Du selbst slhst als verkannte Unschuld vor Deincr Schilil'cu entschlüpft ist!" stöhnte Wil „Wohlan, mein Herr!" Er sah nach seiiur Uhr. „Jetzt tresfe ich Sie vielleicht noch Hause. Ich übe sogar Gcrech ka.iin zehn Minute» erreicht werde». Denuoch aber beflügelte Mr. William seoie Schritte, da n»r »och eine halbe leichte», eleganten Sommeranzuge, ein zierliches Stückchen in den Händen spielen lassend, »„besangen und heiter heraus. Allein das sorglose Lächeln auf Mr. Frank'S Zügen verschwand, als er de» sich eines Besseren und rief mit gut ge lungener Gleichgiltigkeit und hochmüthi ger Miene dem Besucher zu: „Miß Burton hat Sie wohl mit eine, Bestellung für mich beauftragt, wie? ES paßt mir aber jetzt ganz und gai nicht, »och einmal hinaufzusteigen, da ick mich mit Freunden im Klub verabrede! Dabei klang seine Stimme merkwür dig fest. Nur das säst nervöse Schwan ken des .Stückchens ließ auf heftig, innere Erregung schließen. Zwar macht, er noch ein paar Schritte vorwärts, dock Mr. William, dessen eisige Blicke unver wandt auf dem jungen Manne ruhten, vertrat ihn, den Weg. „Ich bedauere, Sie dennoch einig« Minuten zurückhalten zu müssen, Mr, Harvey!" erwiderte William kalt. „Denn es ist nicht Miß Burton's Ge schäftsführer, welcher jetzt einige unum gänglich »ölhige Worte mit Ihnen zu besprechen hat, sondern Mr. William van der Capellen, der deutsche Gentle „Das ist mir ganz einerlei; ich hab, kein« Zeit," brauste jener in ungezogener Weise auf. „Suchen Sie sich eine gele genere Stunde aus für Ihre unumgäng lich nöthigen Worte und lassen Sie mich hinunter." werden, wer von uns Beiden den LiebeS 'brief in Miß Burtons Boudoir verloren hat, Mr. Frank Harvey, Sic oder ich? Es sink mir ganz sonderbare Dinge zr Ohren gekommen, und ich weiche nichl von der Stelle, bis ich darüber aufge klärt bin. Von glühender Nöthe war des Ameri kaners Antlitz einen Augenblick überzo gen, und »»sicher scharrte er mit dem zier lichen Schuhwerk auf den steinernen Stufen hin und her. Dann aber stieß er ein kurzes höhnisches Gelächter aut und rief: .Oho, Mr. William! Was erlauben Sie sich mir gegenüber sür eineSprache'i Sie scheinen völlig zu vergessen, daß Sie Miß Burtons Verlobten, den zu künftigen Gemahl dieser Dame vor sich haben! Meine Braut ist über jen, Briefaffaire genau orientirt. Sie weiß Leute Süttdenbock zu spielen, und ga> Ihnen Rechenschaft zu geben, bin ich überhaupt nicht verpflichtet." Zorn und Grimm särbtcn jetzt Mr. Harveys Wan gen kirschroth. „Was wollen Sie— we> sind Sie? Pah! Ein fortgelaufene, deutscher Kassirer, nicht wahr? Ha, ha! Dergleichen gibt es mehrere bei uns. Ein anderes Mal stehe ich Ihnen viel leicht eher z» Dienste». Gute Nacht!" Straßenecke verschwunden. Siebentes Kapitel. Zu derselben Zeit ruhte Isabel Bur ton mit geflossenen Augen auf einem bequeme» Ruhebette in ihrem Schlaf zimmer. Ein nasses, weißes Tuch lag dal.egend „Armes, liebes Kind!" flüsterten die wulstigen Lippen kaum vernehmbar. genommen werden, dann stehst Du allein >» der Welt. Das ist sehr hart. Tie Nachricht, daß Mr. Burton dem Ende entgegengeht, daß er demnächst hier ein treffen kann, kam zu plötzlich, obgleich wir seit Jahren auf seinen Tod vorberei tet sein mußten. Aber sie hat eine starke Seele und wird ruhiger uud gesaßter daran denken, nachdem der erste leiden schaftliche Schmerz ausgetobt haben wird. Wunderbar bleibt es doch, daß sie mit solch einer hingebenden Liebe und rührende» Verehrung a» ihm hängt, ob fchon er ihr nie ein zärtlicher Vater ge wesen," sagte sie nach einer Weile, indem sie die nassen Hände abtrocknete und die Waschschüssel mit dem EiSwasier bei Seite stellte. „Gottlob, daß sie nun schläft! Das beruhigt die erregten Nerven am besten. Nein, zärtlich war Mr. Burton »ienials, wenngleich fein Kind das ist, was er aus Erden vielleicht zumeist liebt. Härte und Egoismus waren von jeher seine hervorragendsten ihn, diesen unbeugsamen, stolzen und ehrgeizigen Mann. Sein Leiden und lelbst der Umstand, daß durch ihn die Sogar auf dem College ist sie mehrere Jahre gewesen. Ich glaube, wenn Bel nicht einen guien Kops und die eisenfest« Weise hat daS Geschäft sich seit Jahren Stadt. Ja, ja! Stolz ist der Vater aus si«—unbändig stolz. Ich glaube, wenn «r sechs Buben besessen, die hätten ihm alle nicht soviel Freude machen uur einmal mit Mr. Frank stehen, wen» er hier als Ehemann einziehen soll? Ol es so fortgehen kann wie jetzt? Ob Miß Bell ihm auch die richtige Stellung an zuweisen versteh',, wird? Ich glaube, wenn immer nöthige Klein blasie Gesicht betrachtete. wenig wegwerfend hinzu. „Und dann noch solch ein armer Schlucker! Jesus Maria! „Sally, bist Du es?" Miß Burton sich fragend um. »Zünde doch Licht an, es ist ja bereits dunkel!" „Ja, Miß Bei! Ich bin eS. Sie gen— oder ein Beefsteak? Seit heute Morgen ist ja kein Bissen über Ihre Lip pen gekommen." Depeschen gebracht worden während die ser Zeit ?" Sie sagte das alles ziemlich hastig. Miß Bel. Nur Mr. und „WaS?" „ Ob Mr. Frank in den letzten 6""'^°"""" Eilig lies die Dienerin davon. „Was wohl der Grund Deines Nicht kommens sein mag. Frank Harvey?" flüsterte ken. „Mein armer Vater!" stöhnte sie mit Uesen, Seuszer. „O Gott, gib mir Kraft, das Schwere zu ertragen! Wie Manne über die Begebenheiten der letzten Zeit zu sprechen? Du wolltest es so gut machen, banlest auf Frank HarveyS Ehrenhaftigkeit genau so, wie auf die seines vortreffliche» Vaters. Glück für Dein Kind erhofftest Du aus diesem es!" Unglück schuld! alles sagte sie empor und rief leidenschaftlich : „Frei frei für William!" Darauf erhob sich Miß Burton und össnitc die Thür nach dem Boudoir. pruchslofe» Einfachheit über dessen Werth und Kostbarkeit gewiß staunend die Hände zusammengeschlagen halte. ihre Leistungen ihm imponirten. Warum aber fuhr sie, seit William den Platz des allen Rost inne hielt, von Woche zu Würde William diese Nachricht gleichgül „DaS Abendessen ist bereit. Miß Bur ist." g , s Mit diesen Worten steckte Tally den ist Mr. William zu Hause?" Langsam, mit widersprechenden Ge danken beschäftigt, schrill Mix Burlo» durch das höh« luftige Treppenhaus hin ab, als plötzlich die Hausthür, an welcher sie vorbeigehen mußte, um in das zu ebe ner Erde gelegene Speisezimmer zu ge langen, hastig aufgerissen wurde und „Um Gottes Willen, was ist Ihnen, Mc. William? Sie sind ja todtenbleich. Ist ein Unglück geschehen? Sind Sie krank? O Himmel, vielleicht erhielten Sie eine Depesche über meinen Vater? Spreche» Sie, ich flehe Sie an, sprechen Sie!- Sein Aussehen rechtfertigte allerdings das lcidenschafllichcUngeftü», ihrerWorie. Schien doch der s»nst so ruhige Mann in furchtbarster Aufregungzu sein. Leichen blässe bedeckte das Gesicht, und seine Augen glühten in einem düsterem Feuer. Gleichzeitig bemerkte man aber auch, daß das Zusammentreffe» mit Miß Burlo» ihm höchst peinlich war. Trotzdem be mühte er sich, seinen Zügen einen mög lichst gesaßten Ausdruck zu geben und stieß, während er ihren forschende» Blick en zu entgehen suchte, nur in abgerisse nen Sätzen hervor: „Nein, nein, Miß Burton! ES ist nichts geschehe», was sie i» Unruhe ver setze» könnte weder Mr. Burton be treffend, noch in GeschäftSangelegenhei ten. Nur ich selbst ", er stockte tief und schwer .ich selbst habe ein peinliches Zilsamineiilrefsen gehabt im Klub. Ich bitte dringend, »lachen Sie sich darüber nur keine Sorgen. Es ist wirklich weiter nichts!" an ihr vorüber. Indeß Miß Isabel hielt plötzlich seine Hand krampfhuft fest und ihre großen Augen ruhten angster füllt auf seine» schmerzerfüllten Lügen. Wie angewurzelt blieb er stehen. „William, ich lasse Sie nicht einen Schritt weiter, bevor Sie mir nicht den rechten Grund Ihrer maßlosen Aufre gung eingestanden haben!" rief sie, selbst »n Ihr verstörtes Aussehen denke! Nur etwas schreckliches kannSie so traurig ver „O Miß Isabel! Zum erste» Mal, mögliches vo» inir! mein Vertrauen zu Ihnen ist grenzenlos. Aber befehlen Sie nicht, daß ich jetzt sprechen soll bei Gott, ich kann es nicht!" Fest und leiden schaftlich preßte er ihre weiche Rechte in der seinen. „Morgen gewiß ga, bald erfahren Sie alles! Ganz New ?lorl wird Ihnen erzählen, wie Ihr Geschäft führer einem Vcrleikmder, einem feige» Den feine Hand umklammernden Fin gern sich entziehend, stürmte er die Trepp! hinan. Am nächsten Morgen stand Miß Bur ton, mit merkbare» Zeiche» geistige, Abspannung auf dein tiefbeküinmerien Gesicht, in ihrem Boudoir. Sally hatt, ihr eben ein Telegramm gebracht, w.lchee die Nachricht enthielt, daß der krank« Vater in den allernächsten Tagen daheim eintreffen würde. Schmerzliche Besorg niß und bange Ahnungen erfüllten dahe, der Tochter Herz. Außerdem aber Haiti sich Frank Harvey's Vater durch einige schriftliche Worte für 4 Uhr Nachmittags bei ihr anmelden lassen. Und gerade dieses in einem, wenngleich kurzen, doch eigenthümlichen Tone abgefaßte Brief cken hielt sie noch immer in den Händen. Vielleicht nein, ganz gewiß stand der Besuch imZusanimenhaiige mit Williams furchtbare,'. Erregung, mit seine» rät selhafte» inhaltsschweren Worten. Eine unsagbar peinigende Angst quälte sie Wirklich kein Auge schließend, war sie fast die ganze Nacht in ihrem Schlafzim mer auf und abgewandelt—zun, Jammer ihrer treuen Sally. Gräßliche Vorstel lungen zermarterten Jsabel'S Hirn. Was hatte William gethan? Einen fei gen Buben gezüchtigt? Allmächtiger Gott, war das Frank ? Denn daß die Sache mit diesem zusammenhing, dünkte Vielleicht ein Duell? Doch nein, nein, etwas anderes mußte es gewesen sein! Hatte William ihn getödlet? Sie schau derte und gedachte mit Schrecken seiner verstörten Züge. Aber der Himmel würde ja Erbarmen haben; so schlimm konnte durfte es nicht fei». Bald mußte diese qualvolle Ungewißheit ja doch ein Ende nehmen und Alles sich aufkläre». Miß Burtons strengem Befehl ge mäß durste Sally keinen andern Besuch als den ältere» Mr. Harvey einlassen, dessen Kommen sie ja mit fieberhafter Sehnsucht erwartete. In einem wahre» Schneckengange schlichen die Stunden dahin; zu keiner Arbeit war sie fähig, und unzählig oft eilte sie nach der Uhr, Freud oder Leid die Stunden schlugen, den die nächsten Minuten bringen ? Isabel preßte die Hände auf das klopfend« Herz. Noch wenige endlofe Augenblicke vergingen— und Mr. Harvey betrat die Derselbe war ein mittelgroßer, starke, Mann mit büitlofe», Gesicht uud hätte noch ganz gut eiu ziemlich jugendliches Aussehen haben könne», wen» er den Kopf, welcher dünne blonde Haare auf wies, nicht stets vornüber gebengt getra gen, was wohl mehr eine Angewohnheit als ein Zeiche» hera»»ahenden Alleks zu Die klugen, freundlich blickenden Au ge» deckte eine Brille; der Anzug wies große Sorgfalt, ja fast peinliche Eleganz aus. Seine mit perlgrauen Handschuhe» bellcidetcn Hände hielten den tadellosen Cylinder; allein deutlich gewahrte ma», daß sie zitterten und daß das sonst frisch gerölhetc Antlitz heute bleich war, wäh rend er Mühe hatte, das nervöse Beben der Lippen zu verbergen. Isabel Burlo» stieß bei seinem An blick einen Schreckensruf aus: „Mein Gott, wie siehst Du aus, Papa Harveii?" Ihm entgegenstürzend. allein!" rief sie ungestüm. Frank »och? Die Angst tödtet mich seit gestern!" „Leben?" Der alte Mann sah ibl beinahe ohne Verständniß und blöde ins Gesicht. „Freilich lebt er noch. Besser wäre es wohl, er wäre todt und sähe unseres Herrgotts Sonne gar nicht mehr über sich scheinen. O Isabel, solche Worte muß fei» alter Vater Dir sage», „Lieber, theurer Papa Harvey! Ich kann Dich nicht so trostlos sehen. Dein Kummer schneidet mir Seele. O, tcn." ihm nieder und schaute tröstend zu ihm lsabel, nicht so schlimm sein nichr kommen. Alles ist verloren, di« Achtung, d-e Ehre und fast das ganz, schöne Geld üS,t)o<l Dollars! Dv Sohne, Deinem Bräutigam! Gott, « Gott! DaS überlebe ich nichl!" stöhnn er herzzerreißend auf. Gleich einer Bildsäule starr unl stumm, kauerte das junge Mädchen vo> ihm. „Aber bei der Ekre des alten Harvey! Du sollst dieses Geld bei Heller uut Pfennig wiederhaben, Du Goldkind!' Die zitternden Hände strichen über ihr. Locken. „Ich bin Dir gut dafür und müßte ich auch Tag und Nacht im Schweiße ineineS Angesichis darum ar ein Spiel gespielt! Nur 15,00» Dollar« andere ist fort verjubelt." „Was sprichst Du den» da, Papa Harvey! Ach, laß dach daS Geld! Es und Frank zugetragen hat!" „Ja so, das weißt Du noch nicht? O, mein Kopf ist so wü'k und wirr vo» all' Wie war es doch ? Ja, richtig! Ge stern Abend, es war wohl fast lv Uhr, da kommt der junge Mr. Sherewood Du kennst ihn wohl zu mir herüber, ausgeregt »nd bleich? Mir zittern noch die Glieder, wenn ich daran denke. Ein« böse, garstige Geschichte erzählte er, di« auf Frank ein entsetzliches Licht wirft- Also: Frank und eine Menge jung« Lrnte seien im Club anwesend gewesen, als William plötzlich durch den sür di, hellerleuchlete» Saal getreten sei. Jede, hat gesehen, wie Frank beim Anblick de- Deuischen i» heftigster Weise erfchral und sich entfernen wollte. Allein ein Entschlüpse» war unmöglich, indem Mr. schritt und mit lauler, jedem verständ licher Stimme fragte: „Ich bitte Sie, niir nun hier im Club, dessen Räum, nur Männer von Ehr» aufnehmen, an geben, Frank Harvey! Wen» «u, ein Funken von Noblesse in Ihnen lebt, so sprechen Sie jetzt die Wahrheit! Ein einfaches Ja oder Nein genügt mir, unt wir sind quitt. Es ist vielleicht nu» an der Zeit, daß der fortgelaufene deut fche Kassirer Rechenschaft von Ihnen for dert!" Und was glaubst Du, was Frank ge antwortet hat, Isabel? Den Grund des Streites wußte Mr. Sherwood nichi genau anzugeben. Gelacht hat Frank, währe,id auf Aller Gesichtern sich blei cher Schrecken und Verwirrung abspie gelte gelacht, während William vo, Wuth knirschte und seine Augen einen sollen, wie mcw zulausen und mich heimtückisch zn «liaki reu, Mr. William. Die geheiligte» Räume des ElubS sind nicht dazu da, daß der Erste, Beste der darin über haupt nur geduldet ist, langjährig, Mitglieder mit Schmähungen und Ver- Rückcn gekehrt und sich entfernen wollen. Das indeß hätte Franks Schicksal besic gelt. William sei ihm nachgestürzt und schnell wäre das passirt, daß kam» eine» der Herren so recht zur Besinnung ge kommen wäre und die Katastrophe hätt, „Allgütiger Gott!^ —Und Frank?" Ausgang zu erreichen. Aber WilUam'S Worte Hütten einen solch' schrecklichen Eindruck hinterlassen, daß auch nicht einer ihm hülfreich beizubringend Alle halten William für einen Ehrenmann, und Frank — o Bel!" Des alten Harvey Stimme brach. „O Bel, Frank verdient keine Achtung, kein Mitleid! Und doch ist er mein Sohn!" Ein tiefer Seufzer, der sich aus d?» junge» Mäoch:»s Brust raus, war s r laiige bange Minuten der einzige Ton, (Fortsetzung folgt.) Keine Kunst. Die Operet »ensängcrin Palinay hat in Wien in 3 «lu« dem Lebe« einer Künstlerin, Eine große Reihe von Geschichten, damc Du Titreist, jene originelle alt berlinerische Erscheinung, welche am Hofe Friedrich Wilhelms des Dritten und in der Gesellschaft des damaligen Spree-Athen eine so ergötzliche Rolle spielte, steht in dem vor Kurzem erschie nene» zweiten Bande der „Bibliothek deß Humors" zu lesen. Hier seien mehrere Anekdoten nacherzählt, die bisher wenig bekannt geworden sind. AIS die biedere Dame eines Tages im erste» Stock aus dem Fenster sah, ging eine Freundin von ihr vorbei. „Du komm mal rus, ick habe Leinwand je kooft, ick will se Dir zeigen."—„lch habe keine Zeit." „Na, denn warle mal bloß eenen Oogenblick," und ehe die be stürzte Frau sich besinnen kann, rollt aus dem Fenster ein Stück Leinwand herab bis in die Hände der Freundin, dessen oberes Ende Frau Du Titre festhält, um es nach erfolgter Prüfung wieder in die Höhe zu ziehen. Auf einer Kindtaufe fragte sie: „Nun, rzie geht es den» dem kleine» Manchester?" „Aber so heißt das Kind ja gar nicht, es heißt ja Kasi mir." „Ach ja, ick wußte man blos noch, daß er Hosenzeug war." Im Theater gab einst die schöne Tra gödlii Unzelmanii untcr allgemeinster Be wunderung die Lady Macbeth. Als sie im weißen Nachlkleide, die Haare wie einen Schleier ausgebreitet, starren Blicks, eine Wachskerze in der bebenden Hand, über die Bühne schritt und die heißen Tropfen nicht beachlete, die vo» dem schwankenden Leuchter niedersielen, rief plötzlich Madame Du Titre durch die feierliche, lautlose Stille: „Aber Mac bethen, Macbethen, Sie drippen ja!" Schallendes Gelächter des Publikums machte die tragische Wirkung zu nichte. Eines Abends wohnte sie einer Vor stellung vo» Werner's „Martin Luther" oder „Die Weihe der Kraft" bei und hörte dabei viel von der Bannbulle, welche Lulher verbrennen wollte; da stößt sie ihren Nachbar an und spricht die ge flügelten Worte: „Na, ick lach' mir 'nen Ast, wenn die Pulle platzt!" Dein König erzählte sie einst, wie gut ihre Kinder (ihr Schwiegersohn Benek« mit seiner Frau) in Rom bei einer italie nischen Reise aufgenommen worden seien. „Alle Dienstags und Freitags bei Papstrns zum Thee un die Papstin so freindlich zu meine Dochter, wie" mit einem bescheidenen Lächeln „Ma jestäteken zu mir." Einst erwiderte der König ihren Gruß nicht; am andern Tage grüßte auch sie nicht; da sandte der Monarch den Kron prinzen in ihre Wohnung, u», sich zn erkundigen, was los fei. Der Kron das äußerste Geheimniß des Hauses Du Titre, das ihm Madame erschloß. Er verzog auch keine Miene, als ihm Ma dame ihre Küche und alles Intime aus dieser zeigte. „Sojar mein Waschlappen is reeue, Prinzken, bei mir is Allenz reenc" ; bei den Worten hatte der Prinz der Kronprinz: „Warum haben Sie meinen Papa nicht begrüßt?" „So?" »leinte Madame Du Titre, „also det war's! Jestern muffelte er, heile muffle ick; jestern grüßte er nich, heute ick „ich. Zeit, Luise noch lebte! " Uiid in diesem Tage, nach Charloltenburg fnhr. Ihr gutes Herz glauble, ihm Lrost spenden zu müssen. Der Schluß ihrer Rede aber lautete: „Ja, Majestäle ken, et is schlimm vor Ihnen, wer nimmt tc» mit folgende» ernsten Worten: .Erinnert Euch des Bäckers." Soldaten-Liebe. A,: Du, ich hab' mir jetzt einen hübsche» Schah angeschafft! B.: An der Schönheit liegt mir gar nichts. Ich sehe bei mei nem Schatz mehr auf de» inner» Wei'h. A.: So, was ist denn Dein Schatz ? 8.7 Köchin!
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