s Mttts»«nmer«achtfeter t« Schwe de«. Eine Schilderung der Mittsommer »achtsseifr, wie sie in Schweden üblich ist, gibt S. M. Willkom in der „Leipz. Ztg." Wir entnehmen ihr folgend« Stelle: Der Mittsoinmertag kam näher und näher heran, und nun begann aller orten eine frohe Geschäftigkeit, llus jungkrun (die Wiilhschafierin) meines Freundes Halle alle Hände voll zu thun, um all' die guten Dinge fertig zu brin gen, die an dem festlichen Tag unf«r« Tafel zieren sollten, es war das eine schwere Arbeit sür sie, denn „pignrn» versicherte sie un« ein über das andere Mal (die Mägde sind reinweg verrückt wegen des Festes). Der Tag des ein undzwanzigsten Juni brach hell und glän zend an. Wir hatten den ganzen Tag damit zu thun, Guirlanden zu winden, um unseren, eigentlich sür die Diener schaft bestimmten „majstanx" zu schmük ken, —wir selbst wollten in Gemeinschaft mit einigen anderen Familien »ach einer benachbarten Fischereiansieolung fahren, leben. Abends nach neun Uhr, nachdem wir zu Haus im Stehen (wie es in Schweden vielfach Sitte ist) ein aus unzähligen Gängen bestehendes Souper eingenommen hatten, bestiegen wir die bereit stehenden Wagen, um unserem B.stiminungsort zuzusahren. Da die Ansiedlung jenseit« einer ziemlich großen Halbinsel lag, war der Weg durch den Wald näher als der zur See und wir hatten aus diesem Grunde den Waldweg der Kahnfahrt vorgezogen. Es war ein stiller, friedvoller Abend und noch stand die Sonne in ihrer ganzen Pracht an dem wolkenlosen Himmel. Die Fahrt durch den Wald, in dem al lenthalben munteres Leben herrschte, war sehr schön. Der nordische Weld wird von unzähligen kleinen Seen und Wei- Anblick ans das Meer hatte, verkündeten zwölf über die Miilernachlsstunde. Milteinach!! lind dabei war die Sonne gerade erst im Keimn war es nach wie vor tageshell! Wie auf einen Schlag hatte sich Alles w> wieder die Wagen, um in der hellen, milden Mitsommernacht durch den Wald nach Haus jähren. wa> Eine Pariserin führt- ihren Knaben auf den Friedhof. Nachdem die Gräber der Verwandten besucht worden sind, geht »er Knabe durch die Reihen der übrigen Gräber und liest die Inschriften: „Hier schlummert bis zum Erwachen in einem besseren Leben meine treue, tugendhaste Galtin!" „Hier ruht, dahingerafft in der Blüthe des Lebens, unser lieber, guter Sohn!" „Den Schlaf der Ge rechten schläft allhier mein einzig gelieb ter, vortrefflicher Gatte!" u. s.w. Nach dem der Knabe fast überall Lobpreisungen ähnlicher Art gesunden, wendet er sich an di« Mutter : „Mama, jetzt zeige mir doch auch mal den Kirchhof, wo die schlechten Menschen begrab:n werden!" „HSrt, HSrt!" „Das Wort hat der Herr Reichs- Sonst, wenn dies« Worte dem „Gehege der Zähne" des Präsidenten entflohen da dieser Präsident meist Herr v. Leveyow war, müssen wir schon ein homerisches Citat wegen sonst also rief diese An kündigung eine vollständige Umwand lung des ReichSlagsbildes hervor. Die elektrische Glocke durchschwirrt das Foyer ui.d in spannender Erwartung eilen die Abgeordneten von den Frühstückstische» in den Saal, auf der Tribüne reckt man den Hals, um wenigstens den Uiiisorin rock des eisernen Kanzlers zu sehen, spitzt man die Ohren, um wenigstens ab und zu ein Wort der Rede zu vernehmen. Prasselnd fallen die Angriffshiebe, dröh nend fällt von der Seite der nicht Ange griffenen der Beifall ein. Dann ein paar scharf satirische Seitenhiebe, dann ein witziges Wort, das in seiner ganzen Prägung dazu geschaffen ist, ein geflü geltes Wort zu werden die Heiterkeit, die gespannte Slimmung des Hauses lö sen zu wollen. Doch der scharfe Angriff wird wieder aufgenommen, erst in einigen derrufs nnd des Beifalls.' Das ist vorüber nun.... Auf dem Stuhle des Reichskanzlers sitzt Herr von Caprivi. Im Reichstage die Entwickelung der letzten Jahre nicht kennt, müßte glauben, Herr v. Pullka nier habe noch immer sei» Regime vom ReHt.-rung«tijche au» zu veriheidigen. Bald hält er mit Herrn v. Caprivi, bald mit Herrn v. Bötticher intime Zwie sprache, bald hat er herablassend mit irgend einem kleinen RegierungSoertreter elwa« zu besprechen. Neulich hieß e«, er wolle eine Rede halten, schon sah man, wie er sich emsig Notizen machte, verschiedene Schriftstücke durchstudirte, Alles war gespannt, doch vergeben«. Ehielt Dr. Kropalscheck das Wort. Klein, gedrungen, rundlich, »»»lehrhaft eindringlicher Beredtsamkeit, dabei ohn» rhetorischen Schwung, ohne elegant« Wendungen, seine Worte mit einer Füll« kleiner unrhetorischer Docentenbewegun gen unterstützend, ist der behende schnell sprechende einstige Schulmann und jetzige nicht recht warm geworden. Von den neuen Abgeordneten hat bisher nur einer gesprochen, der zur Gruppe der Antise miten gehörige Liebermann v. Sonnen berg. Man sieht dem Herrn noch sehr den Militär an: auch in seiner kleinen Rede kam das zur Geltung. Er küm merte sich nicht um die mannigfachen, nicht an der Oberfläche liegenden Fra gen der Arbeiterfchutzgesetzgebung, er Schritten zu dem Frühstückstische deS Sonst hat von neuen Erscheinungen bis cher nur Major Liebert das Wort ergrif fen. Da Hr. Woermann durch Land, wo Milch und Honig fleußt, be geistert schildern kann. Ihm ist Afrika ein Paradies, und wer anders darüber denkt, gilt ihm als leberleidend. Wir haben gar nicht gewußt, daß es in der Welt so viele Leberleidende gibt rer des Reichstags selbst sind die alten geblieben. Auf der Rechten in der ersten Reihe, ganz dicht am Regierungstische, sitzt Graf Moltke, der fast Neunzigjäh rige, der jüngst noch mit Gewandtheit und Kraft als Alterspräsident die Ge schäfte des Hauses geleitet hat. Selten ihm zur Seite sitzt, ist Graf Moltke ein nützen. Wenn auch daS Ha»s nicht mehr Alles versteht, so versteht ihn doch die dichie Corona, die znr Verzweiflung des »ar der verstorbene Freiherr ». Francken- der bereit« scrtig zu sein pflegte, wenn man aus der Journalistentribüne tben begann, ihn zu »erstehen; wenig beliebt ist auch Herr Hitze, dessen lange socialpolitisch« Reden sich sehr gut lesen, für den Hörer bei der sommerlichen KeichSlagSlemp«ratur ab«r l«icht wie «in« kleine Morphiumdosis wirken. r-len, Bennigsen und Miquel, sind vor zügliche Redner, nur daß Ersterer «twaS sich doch nur Bebel, Liebknecht und Voll besitzt. mit schwacher Stimme, aber großem Aklenmalerial das Wort erhalten. Er liest etwas vor, gespannt horcht Herr v. Glocke"' H« d b reils Ende. — Die Antwort des W i lden. aus englischem Boden!"— Zulu: „Wahr? scheinlich will guter Gott Engländer nicht im Finstern lassen weil er ih» auch nicht traut." Der «etst Juli«» «Ssar«. Hildegard Nilson setzt in der Wochen schrist „Deutschland" ihre Enthüllungen erzählt in recht erbaulicher Weise, wie in Nizza der Geist des Julius Cäsar be schworen wurde. H. Nilson war als selben befolgte, verlor sein Geld. Die Fachgelehrten des Klubs halsen der sal schen Pylhia nnt Erklärung waren, »nd bekleidete ebenso sein Hilfs personal. Nach der Sprache der Geister konnie ich genau unterscheiden, daß es selbst, der schlechtes Russisch-Deutsch ten, um als Geister wieder herauszukom men. Ich erfuhr das Geheimniß, als der Kleiderschrank einmal polternd um fiel und das Erscheinen der Geister sich daraus etwas verzögerte. Der Geist des Kindes behielt diesen Abend eine weiner liche Summe, als ob er sich vor Schlä polterte», knarrten, schlichen und schluck ten. sich »ichls dagegen einwenden. Wenn der Geist Julius Cäsars überhaupt erschei nen konnte, so konnte er auch unbedingt gute Rathschläge ertheilen. ES war schon nach Ostern, u»d di« einige von den leidenichasllichsten Spie lern die Fahrt nach Monte Carlo u» terließen. Man Halle unaushörlich Durst, aber der weist- Burgunder hitzle nur noch mehr. So sehr bleibe» auch dicvor treislichsten menschlichen Einrichtungen von der Vollkommenheit entfernt. An einem solche» Tage gewährte Iwol zowdemMarauiS die erste iniimeSitziiiig ; natürlich erst nach Sonnenuntergang. Der Russe süblie sich ungemein stark .beeindruck!" »nd hossle bestimmt,daßJn l,»s Cäsar erscheinen würde. JwolzowS besonderer Protektor aus dem Jenseits, einJ»dia»eihä»rlli»g, der von Fernando Coric, seiner Zeit gemartert und aus ei nem Pfahl hingerichtet worden war. Halle schon einige Male den Rainen Cäsars erwähnt »nd schien drüben mit dem alten Römer srenudschast geschlossen zu haben. Ich benutzte diese Gelegenheit, »m ein sür allemal diese kluge Sitte der Medien abzulhun. Nach den Lehren des Spiri tismus steht nämlich jedes Medium na mentlich mit einem Geiste in eng» sym pathischer Beziehung. Dieser Seelen freund aus dem len,eils stellt sich zuver lässig ein, sowie das Medium seine Zu stände bekommt. Andere Geister müssen erst duich Lirmittelung dieses speciellen Freundes herbeigerusen werden. Dies« Einrichtung ist allgemein beliebt gewor den, weil fie den Medien die größten Vortheile darbietet. Si« brauchen nur den Ton und den geistigen Horizont ihre« guten Freunde« genau zu kennen. Wird dann irgend ein Geist verlangt, von wel chem da« Medium absolut nicht« weiß und mit dessen Vorführung es sich darum ichiinmernde Federkrone. Das war d«r Geist des vor mehr als 350 Jahren ge pfählten Indianerhäuptlings Wasser ichlaiige. Wasferschlange sprach gelänsig französisch, deutsch aber in russischer Ausipiach«, ganz wie Jwolzow. Mil Rücksich' a„f „leine Antipathie gegen eine zu schnelle Anwendung der Sprache des Erbfeindes, unlerhiell sich Wasserschlange mit uns stels aus deulsch. Bei dieser ersten Sitznng war Niemand im Kleider kasten, und der Russe inalerialisirle da rum iinr diesen einen Geist. In späle r«n Sitzungen erschienen mitunter seine beiden Gehilsen; das sächselnde Kind als unschuldiges Töchlerlein des Indianer häuptling-!, das besonders gern Manda riner. aß uud die Früchte, welche der Marquis mitbrachte, jedesmal mit sich in's Jenseits nahm, indem es sie ver geistigte. Nur einmal gelang das Ver geistigen nicht vollständig. Die Man darinenschale blieb materiell aus dem Boden des Cabinets zu Füßen des Me diums liegen. Ich kann es nur als eine große Unverschämtheit Valodjas bezeich ne», daß er meinen guten Marquis in meiner Gegenwart so rücksichlslos dü pirte. Der junge Franzose, dessen ich erwähnte, erschien einige Male als Geist eines Galliers, der mit Cäsar gekänipst halte, aber im Jenseits mit dein Römer im selben Hause wohnte und als sein Stubennachbar von einigem Einfloß war. Erhalle einen furchlbar schweren Namen. Ich will nur kurz erzählen, daß Jwol zow mir meinem Marquis ein Geschäft im große» Stil zu machen gedachte, »nd daß Julius Cäsars Erscheinen erst sür später in Aussicht gestellt wurde, wenn der Marquis den Wunsch der Wasser schlange erfüllt und dem armen Jwolzow zahlt hktle. dig überraschten Jwolzow bei einem Ber liner Bankier die erste Rate von 20,000 Fr. an, recht un me drängte." Als die Nilson von dieser Summe nichts abbekam, sagte sie dem Marquis, geladen! und nun kommt aus Turin, dieser »Wiege der Dynastie von Savo yen", wie der Inspektor so schön sagte. - , können nichts mit einander gemein h,- den. Wir lehnen den Antrag der Stadt Turin ab." Natürlich erklär t.—Student: Die Wohnung zesällt mir, aber Sie haben ja keinen Arbeitstisch ?—Wirthin: Ja, bei mir haben bis jetzt immer air Studenten gewohnt. Der Ausbruch de« »esuv» im Jahr« 7» «ach «Heists. Eine Beschreibung de« furchtbaren Ereignisses, welches im Jahre 7!> drei blühende Küstenstädte Italiens, Herku lanum, Pompeji und Stabiä, verschüt tete, und das überdies durch den Tod eines der größten Gelehrten des röini schen Alterthums merkwürdig ist, liefert nnS, in Bezug aus diesen seinen Oheim, der jüngere Plinius in feinen Briefen. Es war am 23. August 79, unge fähr Nachmittags I Uhr, als der ältere Plinius, welcher damals die Flotte zu Miseum, am Fuße des Vesuvs, befeh ligte, die Nachricht empfing, daß ein« Wölk« von ungewöhnlicher Gestalt und Größe heraufsteige. Sie hat,« Aehn lichkeit mit einer Pinie, und war stellen weise schwärzlich, weiß und gefleckt. Sogleich ließ er ein leichtes Schiff aus rüsten, um sich der Erscheinung soviel wie möglich zu nähern, empfing aber, als er aus dem Hause trat, ei» dringen des Beschreiben aus Retina, den dorti gen Einwohnein und dem zahlreich be völkerten Küstenstriche mit seinen Schif fen zu Hilfe zu eilen. Jetzt ging die Flotte unter Segel, in gerader Richtung der drohenden Gefahr entgegen. Bald sielen Asche, Schlacken und ausgebrannte Steine immer heißer und dichter ans die Schiffe nieder und als man sich der Küste näherte, machte «in plötzlich aufgShncnder Abgrund und ein erneuter Ausbruch des Vulkans die Landung unmöglich. Plinius besann sich «inen Augenblick, ob er dem Rathe Anderer umzukehren, folgen solle und ließ sodann, ausrufend: „Mit dem Tap sern ist das Glück!" die Kiele nach Stabiä richten, wo die Gefahr noch nicht so nahe schien. Man warf die Anker; Plinius that Alles, die zagende» Gemü ther zu beruhigin, uud zeigte selbst die heiterste Miene. Indeß verm-hrlcn sich die Schrecke» der Natur mit jedem Au genblicke; heftige Erdstöße erfolgten in immer kürzeren Zwischenräumen, und breite, hohe Feuersäulen, welche aus dem Krater aufstiegen, machten die herrschende Finsterniß noch gräßlicher. Plinius hatte sich zur Ruhe gelegt »nd war fest eingeschlafen; man sah sich aber bald ge nöthigt, ihn zn wecken, denn Asche und daß man bei länger m Verweilen das Zimmer nicht mehr h.i.te verlassen kön nen ; überdies wankte» die Häuser, wie aus dem Grunde gehoben »nd schienen sich bald hierher, bald dorthin zu bewe gen. Man band sich Kissen auf den Kopf, zum Schutz gegen de» fallenden Stein regen und ging dem Ufer zu. »in zu sehen, ob man sich auf das Meer wagen könne; aber dies lobte wild und unge stüm. Plinins legie sich crniüdet aus ei» hingebreileles Tuch nieder und trank wiederholt kaltes Wasser; bald jedoch terlicher Schwefelqualm alle llebrigen ur die Flucht; auch er wollte sich erheben, sank aber sogleich todt zurück. B^im von Misenum, gezwungen^ worden, seiner Müller ins Freie zu fliehen. Aber auch hier konnten sie sich kaum auf den das Meer war in wüthender Aufregung, und eine schwarze Wolke, welche sich in Blitzen ichlanginföriiiigen Feuer em« »eränderte Gestalt angenommen zu haben, so hoch waren f>« mit Asch» bedeckt. Der schl«ue Pfarrer. Als IVS» die Schweden nnter Karl wurde Joachim vom Könige zur Taf«l gezogen; hieraus hatte j«n«r nur gewar tet. Als abgesp«ist war, nahm Joachim Lössel, Messer, Gabel und Becher und steckte Alles, ohne sich zu geniren, in seine Taschen. Endlich suhlte man sich veran» machen, welcher aber mit dem größten Erstaunen erwiderte: „Wie? Ist denn das bei Euch nicht Gebrauch ? In mei nem Hause und an meinem Tische haben es stets so gemacht!" Ein Wortgefecht. Die berger in Privataudienz. Den Namen wiederholend, macht Durchlaucht die scherz«nd« Bemerkung: „Ein Geldborger wäre mir lieber," woraus der Bankier schlagfertig erwidert: „Wenn Durch laucht nur Buchstaben zu versetzen haben, wird Ihnen wohl kaum Jemand Geld borgen." Kindermund. „Wenn nun nächstens der Storch kommt, lieber Ru fst, möcht' ich lieber ein Schaukelpferd» chen haben."
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