Scranton Wochenblatt. 8. Jahrgang. Dr. F. Bodeman, Linden Straße, zwischen der Penn und Franklin Avenue. Ofgce-Stu,iden, Morgens von B—9 Nachmittag« ~ 3—k Abends „ B—9 In Abwesenheit wird gebeten, Nachricht zu hin lassen. 7mz7 Dr. Kamill Krcjet, Arzt, Wundarzt u. Gbnrtshelser, «rdinirt von N Uhr Vormittags bis Z Uhr Nach ag? t bis 3 Uhr 2Bn7 Deutsche Apotheke, TIS Sacka Wanna Avenue, edcn Handlet'S MerchantS u. McchanicS Bank »-P« H. F. Lobrck. O. L. Lliittellllell, Deutsche Apotheke, Slv Lackwanna Avenue. Colvin K Lehr, Grabsteinen, Tisch fertigt. Werkstatte: An der Hyde Park Seite von PH. Sl)nell's Wirthshaus. 2«ap7l Zahnarzt, verfertigt künstliche Ähne, welche die natürlichen an Schönheit und Dauerbaftigkei idertreffen, Jedermann ist eingeladen, sich von lii Güte unt Elcqanz dieser Zähne zu überzeugen. Demsch wird in der Office gesprochen nnd un sere LandSlcute können sich vertrauensvoll an ihn Office oberhalb MalhewS Apotheke. läo9 Dr. S. W. 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Geschah etwa« in Verbindung mit dem Waffenverkaufe, der während des deutsch-französischen Krieges stattfand, da« unverträglich war mit der Regel, welche diese.Negierl,ng für ihre eigenen Handlungen aufgestellt hatte der Re gel, daß keine Waff<n an einen bekannten Agenten einer kriegführenden Macht ver kauft werden sollte n? 2. War das, »)«« geschehen ist, in Ue bereinstimmung w !t den Gesetzen de« San de«? 3. Ist in dei i Thatsachen, di» vor un« liegen, ein Gru-,d zum Verdachte korrup ter Praktiken in Verbindung mit diesem Hantel? Der ganze Gegenstand löst sich in diese einfach'kn drei Fragen auf. Laßt uns Hie erste betrachten. Eine kurz« Wiederholung der darausbeziiglichen Thatsachen ist nöthig. Da« Krie,i«mint strrium ist durch da« Besetz ermächtig», g«wiss« Waffen und MunitionSvorräthe zu verkaufen. Es that dieß durch eine lange Zkit und Niemand hatt« daran «twas auszusetzen. Dann kam d«r groß« europäische Krieg, welcher der Sache ein« b«sondere Bedeutung verlieh. Der Präsl dent erließ seine Proklamation, in welcher er diese große Regierung zur Beachtung der strengsten Neutralität zwischen den zwei kriegführenden Mächten verpflichtet«. Will ein Senator behaupten, daß nach Erlaß dieser NeutralitätS-Proclamation nicht außerordentliche Vorsicht beim Ver kaufe der Waffen nothwendig war? DI« Regel, welche da« KriegSministerium auf. stellte, daß keine Waffe« an einen bekann ten Agenten einer kriegführenden Macht verkauft werden sollten, war gut. War diese Reg«! ehrlich aufgestellt, w»r sie ge treu ausgeführt, war sie in gutem Glau ben erlassen? Wenn so, dann mußte sie ein« Bedeutung haben. Es ist einleuch tend, daß während der Dauer «Ines gro ßen auswärtigen Kriege« ein großer Unterfchiedzwlschtnden Unterhandlungen, die von «In«m Privatmann« geführt, und ähnlichen Unterhandlungen, di« von «iner Regierung gemacht werden, besteht. Ein privater Kaufmann mag Waffen dtrect an «in« kriegführende Macht verkaufen; «r laust dabei nur die Gefahr, daß diese Waffen, wenn die feindliche Macht ihrer habhaft wird, als KrlegScontrebande con fisclrt werden. Aber ein« neutrale Regier ung hat höh«re Rücksichten zu nehmen, als den blo« finanziellen Crfolg, denn eine neutrale Regierung hat ihren unpar teiifchen Standpunkt zwischen den krieg führenden Parteien zu behaupten, in die ser Beziehung Ihren Characier und Ihre Ehre unter den Nationen der Welt zu er halten, und die Ehre und der Charakter einer großen Regierung sind werthvoller als Millionen, die durch ein solche« Ge schäft gewonnen werden können. Die Regel, welche da« Kriegsministerium für sein eigenes Verfahren aufgestellt, war gut. Laßt un» sehen, wie sie kesolgt wurde. Der Senator von New Jork sagle gestern, daß er mehr Licht über den Ge gendstand zu haben wünsche und sein Wille soll geschehen. Was waren die Handlxngendes Ordinanz-Büreaus? Ich geb« nichts auf Hörensagen oder auf das Zeugniß unverantwortlicher Personen, ich berufe mich bloß auf dokumentarische Beweise, auf Angaben, welche im ofsi ciellen Wege vom Ordinanz-Büreau und vom KriegSministerium selbst gemacht wurden. Man wird zugestehen, daß meine Ouelle gut ist. Das Pamphlet, welches ich in der Hand hali«, «nthält alle die Brief«, welche Privatpersonen und die Beamten dieser Regierung Herrn Neming ton gegeb«n haben, um Ihn im Ausland.' zu emp'«hl«n unddleOrdnling selnerßech- Nungen in Frankreich zu erleichtern, wel ches gegen sein Verfahren in diesem Ge schäfte Verdacht zu schöpfen begann. In diesem Pamphlete finde ich einen Brief, dessen bereit» Erwähnung geschah, einen Brief vom Chef des Ordinanz-Büreau«, Ocneral Dyer, beglaubigt vom Kriegs minister unter seinem osficiellen Siegel. Der Chef drS be schreibt das Verfahren des KriegSminl sterium« zu jener Zeit in folgender Weise. Da« Dokument ist in französischer Sprache gedruckt, die Briefe wurden zweifellos von Jemand für Herrn Nemington aus dem Englischen in» Französische übersetzt und wurden dann in Paris veröffentlicht. Ich werd«, was ich anzuführen wünsche, zu rückübersetzen. „Bei Beendigung der Rebellion hat die ses Departement u»ter Zustimmung des Congresse« Anordnungen zum Verkauf von Waffen und MunitionSvorräthen ge troffen und die Firma Nemington und S„''>ne war häufig unter den Käufern, d"" I. Ju» und der Mitte October wurden bedeutende Ver 'äuse von Departement an j-n.S H -US gemacht, dar.'«'» 50,000 Spring field -Büchsen, gereinigt '-parir . zum Pre!»> von 55.00 jede am September 1870. Zu jener Zeit war d.'le Sorte Waffen sehr wenig begeh« und der vreis wurde a I« sehr niedrig erachtet." Fürwahr, so war es, denn wie ich höre wurden wenige Monate vorher diese Waf fen, wenn ich richtig unterrlchtet bin, zu 57.00 das >.?tück verkauft. Dlt Nachfr ige nach Sprlngfield-Büch fen wults jedo.l? um dies« Zeil und als ich meine Functionen im Ordinanz-Bureau gegen Milte Oct 'ber 1870 wieder über nahm, fand ich eine große Anzahl Ange böte für diese welche im Departe ment eingelaufen v'aren. und die Bieter waren sehr begierig zu kaufen. Die Be gierde, Belitz von dicken Waffen zu erlan gen, war so groß, ich anordnete, die weltern Verkäufe einzustellen, bi« zu neuen Angeboten für die Spingfield-Büchfen durch dieses Departement aufgefordert wurde. Meine Anordnung wurde ge billigt und l» ließ sogleich durch Briefe an die hauptsächlichen Waffenhändler die Auf forderung zu neuen Angeboten ergehen. Eine halbe Stund« vor Eröffnung dieser Angebote zeigte mir Herr Squir«, der als Agent xon Nemington u. Söhne bekannt war, ein« Depesche von einem Mitglied« jtne« Hause«, welche bewies, daß die Herrn Nemington u. Söhne die Agenten »er französischen Regierung waren und welche ihn (Squire) autorisirte. die Waf fen für sie zu kaufen. Die Absicht de« Herrn Squire, indem «r mir dies« De pesche zeigte, schien, zu verhüten, daß di« Waffen nicht in der Hand« anderer Per sonen fallen, welche von ihm für den Wiederverkaufeinen hohen P«i« «rpressen konnten. Er schien sehr begierig, diese Waffen vom Departement zun, möglichst billigen Preis« zu erhalten. Ich verschob die Eröffnung der Angebote und theilte Ihnen sogleich den I.rhalt der Depesche mit und Sie insirutrlen mich, kein Ange bot von Seite ser Herren Squtr« und der Herren Remingtou u. Söhne für Waffen anzunehmen. Sie sagten mir, daß Sie keine Waffen an eine der kriegführende Mächte, weder Frankreich noch Preuß>n, verkaufen lassen werden. Ich theilte diese Entscheidung Herrn Squire mit und for derte zu neuen Angeboten für diese Waf fen auf. Wenige Tage darauf verkaufte ich eine große OuantttätSpringfield-Büchsen unter Angeboten, wozu ich nach der Unter haltung, die ich mlt Ihnen über diesen Gegenstand gehabt, .aufgefordert hatte. Die«, meine Herren, war der operun«», unter welchem große Vor räthe von Waffen verkauft wurden. Ueber dies war dieser Brief Hr. Thurmani Air wen war der Brief adresstr!? Herr Schurz: Er war an den Kriegs minister und vom Kriegsminister unter dem offiziellen Siegel des Departe ments an Herrn Nemington geschickt und von diesem in Pari« zur Erleichterung der Begleichung seiner Rtchnungen benü^t. Herr Thurman: Wer war der Schrei ber de« Briefes? Herr Schurz: Der Schreiber diese« Briefes, der an den Kriegsminister ad dressirt ist, war General Dyer, Chef de« Ordinanzbureau«. Es ist General Dyer« Brief, vom KriegSministerium offiziell be glaubigt. Dieser Brief enthält nebstdem verschiedene Stellen, in welchen Herr Ne mington gelobt und sein Charakter als Patriot und als Geschäftsmann empfohlen wird. Es ergibt sich auz diesem Brtvf. daß in erster Reihe die Erlassung der Alltägi gen Notiz, wie sie durch das Gesetz vorge schrieben wird, vollkcmmen unigangen wurde. Doch um ganz billig zu sein, will ich annehmen, daß dieselben Waffen be reits früher einmal zum öffentlichen Ver kaufe ausgeboten wurden, daß daber von einer öffentliche» Notiz Umgang genom men wurde und daß sie in Folge dessen privatim verkauft wurden. Doch e« wird hier zugestanden, daß Privatbriefe an Waffenhändler, welche dem Departement in Washington bekannt waren, geschickt wurden. Dann kam die Entdeckung mit Squire. Doch noch eine ander« Thatsache ist deachienSwerth; eine Firma, welche In Waffen Geschäfte macht, Firma Boker u. Co. in New-Aork, die größlen deutschen Waffenhändl«r hier, wurde nicht benach richtigt. Der Chef jenes Hause« erfuhr zufällig, daß groß« Waffenverkäuse statt finden sollten; er kam nach Washington und theilte diese Thatsache dem preußischen Gesandten mit und daraus ergab sich jene Unterhalt»«?, auf die ich mich in meiner jüngsten Rede b«zog. Er begab sich zum Departement und «sucht«, daß die Ver käufe aufgeschoben werden. Die Verkäufe wurden, wie un« der Chef de« Ordinanz- Bureau« in diesem Dokument angibt, für einige Tage verschoben. Da nun der Senator von NewAork kürzlich behauptet«, daß «in N«w Aorker Hau« Waffen für Deutschland gekauft habe, welche Waffen nach Deutschland geschickt wurden Herr Conkling: Ich habe nicht gesagt, daß die Waffen für Deutschland gekauft Herr Schurz: Wohl denn, daß diese Waffen nach Deutschland gingen. Herr Conkling! Da« ist etwa» ganz andere«. Herr Schurz: Immerhin, daß diese Waffen nach Deutschland gingen. Ich fragte ihn darauf, ob er dessen ganz sicher sei und er antwortete zuversichtlich: „Ja wohl". Ich hab» seither sehr zuverlässige Nachrichten über diesen Gegenstand er hallen und Ich finde, daß der Senator von New Jork nicht berechtigt war, sich mit dieser Zuversicht auszusprechen. Herr Conkling: Will der Senator mir einen Augenblick erlauben? Herr Schurz: Gewiß. Herr Conkling: Glaubt der Senator, daß er meine Antwort richtig wiedergibt? Herr Schurz: Ich will dem Senator von New Jork eilauben, seine Angabe selbst zu machen, damit kein Zweifel dar über entstehen kann. Herr Conkling: Ich wiederhole dann, was ich damals gesagt habe und füge bet. daß ich nach einer Information gesprochen, deren Nichtigkeit zu bezweifeln ich kein Ursache hatte. Ich behauptete nicht, daß ich persönlich Kenntniß von dem Gegen stand« bade, aber ich sagte und wiederhole hier, daß ich die Angabe au» einer Quelle Nummer 10. geschöpft, die ich nicht bezweifelte und füge bei—au« einer Quelle, die sich nicht geirrt haben konnte. Herr Schurz: Wohl, mein Herr, dann glaube ich, daß ich eine bessere Autoritct habe als der Senator und ich bin sicher, daß seine Angabe unrichtig war; doch im merhin der Verkauf wurde verschoben. Wie ich von verläßlicher Seile erfahre, glaubt« jener Kaufmann, daß der Auf schub auf fein Ansuchen erfolgt sei; aber wenn wir aus den Worten in dem Be richte de« General Dyer einen Schluß ziehen können, so ergibt sich, daß der Ber kauf in Folge der Entdeckung, daß die Firma Nemington u. Söhne sich als die Agenten der französischen Regierung be kannt hatte, verschoben wurde, und daß daher ihre Angebote nicht berücksichtigt werden konnten. Es erfolgte eine neu« Aufforderung zu Angeboten. Der Ver kauf wurde schließlich am 2». Oktober ge macht. Er wurde in New Jork um 4 Uhr Nachmittags am 21. October abge schlossen und hier sind die Firmen, an welche nach dem Berichte des General Dyer die Waffen verkaust wurden „Austin Baldwin u. Co., Herman Bo ker u. Co., Schuyler Hartley und Gra ham. 4»,0V0 Springfield Büchsen, 100,- 000 Springfield Büchsen, 50,000 Spring field Büchsen und wieder 100,000 dersel ben Gewehrt." Ich sage, der Verkauf wurde an diese Firmen am 20. gemacht, am 21. um 4 Uhr Nachmittags abgeschlossen und nach einer Depesche des französischen Consuls, welche im Prozesse Place erschien und vom 22. October, einen Tag nach dem Ab schluß des Verkaufs, datirt ist, war der Vorschuß auf diese Verkäufe von der französischen Regierung bereits durch den französischen Consul in New Jork ge macht. Wenn Sie die Beweis« für diese Angab« verlangen, ich habe sie hier. Zu nächst in Betreff des Abschlusses des Ver kauseS sagt General Ty-r in seiner In struction an Major Crispin in New Jork ..Si« sind autorisirt, die Waffen an die obengenannten Parteien gegen Bezahlung von 20 Prozent res KausgelSeS am Mitt woch, den 21. October, um 4 Uhr Nach, mittag« abzuliefern." Ich habt hier einen Bericht de« Pro zesses von Place. Auf der -tS. Seite des selben steht, daß Place am 22. October eine Depesche an die „Bewaffnung» Co«- mission" in Tour» geschickt habe, in wel cher er die Commission benachrichtigte, daß dieselben Waffen für die französische Re gierung gekauft seien und daß er die nc» thigen Anzahlungen gemacht habe. Man muß gestehen, daß da« Geschäft prompt ging und daß, wenn es nicht durch Re mington selbst besorgt wurde, es durch Zwischenhändler mit einer wirklich stau nenSwerthen Schnelligkeit gechsah. Ent steht nicht die Frage, daß die Verkäufe, nachdem sich Sq i«re als französischer Agent entpuppt hat!e, verschoben wurden, um ihm Zeit zu geben, andere Personen vorzuschieben? Ich behaupte nicht, daß etwas deiartlgeS geschehen sei; aber Ich frage jeden billig denkenden Mann, ob unter solchen Umständen »in derartiger Verdacht nicht sehr nahe liegt in Hin sicht darauf, daß, wenn dieß das Pro gramm war, es kaum schneller ausgeführt werden konnte. Herr Corbett. Ich wünsche den Sena tor von Missouri zu fragen, ob Herman Bok-r u. Co., da« teutsche Hau«, von dem er sprach, diese Waffen verkauft haben. E« wird behauptet, daß alle die Waffen nach Frankreich gin.z-n; wenn dem so, so müssen jene eingeschlossen sein, welche das deutsche Haus kaufte. Herr Schurz. Ich werde dem Senator sogleich meine Anficht darüber mittheilen. Herr Sorbett. Ich verstehe da« nicht ganz genau. Herr Schurz. Die Waffen wurden von der Firma Herman Boker u. Co., von einem Mitglied« diese« Hause« gekauft, welche« nach Washington reiste, da es zu fällig erfuhr, daß der Verkauf stattfinden sollte. Der Senator wird flch des Gerüchtes erinnern, daß ein New Jorker Kaufmann die Anzahlung für die Waffen zu machen bereit war, um zu verhindern, daß sie nicht in französische Hände fallen und in der Erwartung, daß sein Verlust später durch die preußische Regierung ersetzt würde. Der Senator wird auch gehört haben, daß eine Depesche in dieser Ange legenheit nach Europa geschickt wurde und daß die deutsche Negierung es ablehnte, mit der Sache irgend etwas zu thun zu haben. Dadurch geschah es, wie ich höre, daß SV,ovo Springsield'Gewehre in die Hände dieser Firma kamen und da die» selbe keinen anderen Markt dafür hatte, würde sie nicht Im Stande gewesen sein, die Waffen zu behalten, da diese Sache ein Capital von 200,000 Dollars erfor derte. Die Waffen kamen von dieser Fir ma in die Hände von Schuyler, Hartlcy u. Graham. Von diesen wurden sie an (Siehe 4. S,ite>)
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