Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, March 07, 1872, Page 1, Image 1

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    Scranton Wochenblatt.
8. Jahrgang.
Dr. F. Bodeman,
Linden Straße,
zwischen der Penn und Franklin Avenue.
Ofgce-Stu,iden, Morgens von B—9
Nachmittag« ~ 3—k
Abends „ B—9
In Abwesenheit wird gebeten, Nachricht zu hin
lassen. 7mz7
Dr. Kamill Krcjet,
Arzt, Wundarzt u. Gbnrtshelser,
«rdinirt von N Uhr Vormittags bis Z Uhr Nach
ag? t bis 3 Uhr 2Bn7
Deutsche Apotheke,
TIS Sacka Wanna Avenue,
edcn Handlet'S MerchantS u. McchanicS Bank
»-P« H. F. Lobrck.
O. L. Lliittellllell,
Deutsche Apotheke,
Slv Lackwanna Avenue.
Colvin K Lehr,
Grabsteinen,
Tisch
fertigt.
Werkstatte: An der Hyde Park Seite von
PH. Sl)nell's Wirthshaus. 2«ap7l
Zahnarzt,
verfertigt künstliche Ähne, welche die natürlichen
an Schönheit und Dauerbaftigkei idertreffen,
Jedermann ist eingeladen, sich von lii Güte unt
Elcqanz dieser Zähne zu überzeugen.
Demsch wird in der Office gesprochen nnd un
sere LandSlcute können sich vertrauensvoll an ihn
Office oberhalb MalhewS Apotheke. läo9
Dr. S. W. Nueh,
Lclce von Uttums
Officislu"den: 8 bis 9 Vormittags.
„ 2 Nachmittags.
' 7 ~ 8 Abends.
s fi l 'li
Ofs»e: Zeidler'S Block, Noom No. lj,
Etablirt in lBüs.
<s. A. sc I. F. Füller L< <50..
Groce r i e s,
tshas. Dupont Breck,
Advokat und Sachwalter,
Käufer »nd Verkäufer von Griindrigrnthuin und
Agent für-den Verkauf von Lotten des alten
„Slocum-Eigenthui».'."
Kerner Agent für die Lvcoining (lountv Mutual
Lersicheru ' inkorporiit IBl>>. Kapital üder
fährt fort, zu
al/er eyrlichcn Ansveuche.
Office in Sanderson u, So.« Äcbäude, gegen
»der dem Wyoming Haus, Seranton. tkjc3
C. CHLttenden,
Apotheker,
er Herrn A. We i gan d, '
einen in Deutschland geprüften Apotheker in
feinem Geschäfte at lind
. Fischer« Assion.
und Provtsloue»,
«eben dem Tlore von ShaS. D. Neuffer,
Pulten immer vonäthig die beste Auswahl von
«eoeerien, Med! und gultcr, »eulsche Früchte,
Zucker, Kaffee. Thee u. s, w. Das deutsche Pu-
eingeladm, uns mit seiner Ztuudschasl
'
Völkers ä^euwage
großer Schwindel mit dem Heu getrieben
welches nicht hier gewogen «o?hc» ist, und man-
an
lofrv6 ilhriNig» Böiter,
Penn Ars., Äünstcr'« Möbelstore.
Versickerun»,
Spedition—und—Wechel.
A. Stewart Pottcr <Nachko>ger von A.
H. Wqltee) ist Agent für die „Hoiiie Versicher
yuzS >1?. in New-Zlork" und „Lvcoming Eounty
Mutual." gerncr Agent für alle europäischen
Dampfer-Linien. Passagsscheiue auf Dampf,
»id Äegtlschjff.-n nach un» von Hamburg, Vre
inen und aUe anderen Hafen werden verkauft.
Wechsel werden nach allen theile» de» alten Va
« »lande« zu den niedrigen Raten ausgestellt.
Okiie«, Lacka« ~na Avenue (ZeidlerS
««er N». I, odenauf, llid9
Frühjahrs- und Winter-
TV a a r e n,
tri
M. Nicss H Co.,
329 liadcavavllg, Avenue,
gegenüber der Ersten National Bank, Scranton
Ein prachtvolles Lager von allen Kleiderstoffen
von Auktion erstanden zu rnorm billige« Preisen
Sine große Auswahl von BlankctS, Stepp
decken, und die besten Gänsefedern.
Eine große Auswahl von Teppichen alle
Arten und allen Preisen. Japanesisch!
Seide in alle» Farben; Tthet» i» all«
Zarben »on 50 Cents an.
Shawl« : ShawlS !!
ShawlS haben wir ein sehr großes Lager
welches außerhalb New Jork und Philadelphia
nicht geboten werden kann, und halben wir eil
separates Department dafür.
Ebenso haben wir eine große Ausioahl farbi'
ger Jacken für Damen.
Gute Reifröcke nur 4V Cents.
Gute Schnürleiber (oorsets) 50 Cent«.
Doppelt breiten Flaun el nur 21) Cent«.
MuSlin in allen Breite»!
Mute feine wollene Unterröcke nur 1 Dollar.
Kurz, unser Lager ist je«, mit Allem, was zu
unserem Geschäfte gehört, so vollständig »ersorgt,
daß nichts zu wünschen übrig bleibt.l
Kommt und überzeugt euch bei
M.Reese, > C.Simon,
329 Lackawanna
Oefen! Oesen!
Billigsten Preisen.
Halt immer «orräthig ein gute Auswahl vor
neuen Roch, und Heizöfen, Zu jedem Kochofen
wird einer von Leonards patentirten »ngelötheter
Waschkcsseln beigegeben, gerner Schlösser, Ban
der und ähnliche Artikel, sowie Blechwaaren jede,
Art. Preise eben so billig als anderswo und dii
Waare gut. 23agkba
Henry I. Ziegler,
Nachfolger von Geo. Pfeffer, Cedarstraße,
Joseph Ober,
I .l Penn Avenue, —Fabrikant »on
Bech-, Kupfer- ä- Eisenwaaren,
hält stets eine gute Auswahl »on Koch- und Heiz-
Oefen, sowie alle dem Haushalt nöthigen Gegen
stände, als Messer, Gabeln, Löffel Bügeleisen
bester Qualität.
Besonders empfiehl er seine aufs dauerhafteste
gemachte B lechdächer und Dachrinnen.
HydrantS, Bleiröhren und Wasserleitungen
jeder Art. 2kmzg
Neues
Möbel- Geschäft.
Unterzeichneter macht hiermit bekannt, daß ei
sein Möbelgeschäft in seinem neuen Hause
in der Cedar Straße,
eröffnet hatt und stets einen Vorrath der besten
Möbeln zu den billigsten Preisen halte. Repa
raturen weiden prompt und zur Zufriedenheit de
sorgt.
Begräbnissen «sende ich meine spezielle Auf
mcrksamkei» zu und übernehme alle damit »er
bundenen Nebenarbeiten. Christ. Storr.
Scranton, 2. Dez. tBLS-da
Bier - Wirthschaft
Anton Ivos,
Mainstraße, Hyde Park,
s Ich früher »on Weorg Eisenhart ge
mühen, durch gute GetränMjcine'Gäste',
den zu stellen. <l,nz7l
Auch empfehle ich mich, wie bisher, znr Anfer
tigung von Stiesel» und Schuhen jeder Art.
John Werthamer,
Mnntier und Gas Filter,
207 Lackawanna Avenue, in Zeidler'S Block,
empfiehlt sich dem deutschen Publikum zu allen in
sein Fach einschlagenden Arbeiten und garantirt
Ödeste Röhren, Hahnen und Zubehör
Collektions -Oskce.
Einem längst gefühlten Bedürfniß entsprechend,
eroffne ich mit heutigen Datum eine CollettionS-
Office und empfehle mich der Gunst solcher Ge-
Ichaftslcule, die nicht Zeit habe», ihre Außen
stände selbst einzukasfiien.
Serner besorge ich schriftliche Arbeiten, wie,.
B. die Ausfertigung von Mielbs-Contrakien,
N?ten u. s. w. und «erde stets die sichersten
Formulare und Steueistemrel vorräthig halten
und jede Auskunft bcreiiwillia ertheilen.
Referenzen stehen zu Diensten.
C. Sch reifer, Wyoming Avenue,
3lag. l neben der Trust Companie Bank.
Hetur. Kraus,
Deutsche Bäckerei,
Mainstraße, Hpde Park,
empfiehlt hiermit dem Publikum sein vorzügliches
nach deutscher Art zubereitetes Schwarz- und
Weißbrod, Kuchen und anderes Backwerk, das er
frei nach jedem Stadttbeil liefert.
Aufträge von Familien und Gesellschaft-» für
Brod, einfache und verzierte Küche» «. werden
prompt besorgt. NnN
Orchestrion.
Da« in der Germania Halle aufgestellte Or
chestrion ist »on dem taten,volle» Instrumenten
bautr, Hrn. »eparirt und mit einer
neuer Pieren versehen worden, und kann
das Publikum in der Zukunft wieder bei einem
schaumenden Glase Vier V.nuß klal.
llschen Musik haben. Sprecht gefaltigst vor.
Jodn H e i d l e?.
Fußbekleidung!
Der Unterzeichnete hat seit einigen Wochen in
seine« Gebäude an Cedarstraße, Nie Ward, ein
Sticfkl- und Schoh-Grschäft
eröffnet, worauf er die Aufmtrksamk"': des «er
«Heien Publikums lenkt. Fertig, Waaren jeder
Art für Manner, grauen und Kinder Halle ich
stets in großer Auswahl »orräthig und «erkaufe
zu so billige» Preisen, als irgend ein ähnliche»
Geschäft der Stadt. Geneiaie« Zuspruch steht
entgegen. (7d71) Jak. h Schimpfs.
Scranton, Luzerne Couuty, Pa.. Donnerstag den 7. März M 2.
O. (^O.,
Tapeten <K Wandpapier,
Fenster-Vorhänge,
Schl-, Dlak- und Achrcibbüchcr,
Schreibmaterialien.
Sprecht bei uns vor.
Die Deutschen werten finden, daß unser Ge
schäft gerade der Ort ist, wo sie prompt und reell
behandelt «erde 1. 12l öS)
Karl D. Neuffer,
Kappen-
D. Neuffer,
2te Thüre neb, n de« S»nrth»iise.
(Yünstcr Sk
Grs Bes Mobttieil-Lager,
Lacka. wanna Avenue. E.ranto». Ks.
Alle Zeit in großer Auswahl Bu
reaus, Äommoden, Nachttische, gew.vhnliche und
AuSzich-Zische, Bettstätten jeder Art, Matrazzen
»on allen Sorten, mit und ohne ffeden,'. Schau
kel- und andere Stüh! e, Kinderstüblchei,, Mar
mor-Tische, Ruhbetten, Sopha'S, Spiegel jeder
Größe ; kurz, alle in uns er Fach einschlagend' A
rtikels solid und billig, als die Zeilumständ« tS er-
Komm» und besebt Euch unsre Waare»!
Scranton, 10. Jan. 18 A>. ba
Lokal-Beräi i! ernng.
Möbeln! Model».'
Grießer A? Co.,
5W Lackawanna A?e., nahe D. ashington Ave.,
zeigen hiermit dem deutsche» ZV. iblikum an, daß
»e chr Geschäft nach ihrem evDre« neuen Gebäude
Dem geehrten Publilum für isheriacn Zu
spruch dankend, geben wir zugl:i.ch die Versicher
ung, daß wir unsere Kunden a u<t > in Zukunft
reell und billig bedienen werten.
Reparaturen prompt ausg- °ü^rt.
Ebenso empfehlen wir uns als Le, ch» nbeforger.
Scranton, 28. gebr. IBL6.
Garney, Tripp « So.,
( 'Oll,
und Engroshändler in
Schnupf-, Ranch- „nd j
Taback, Pfeife» ,c.
Alleinige Eigenthümer des berühmten
Aug" NauchtabackS. !
308 Lackawanna Avenue.
KS" Deutsch wird «on Hrn. Zohn S. S toi t
gesprochen. ünn> (1
Neues
Etablissement.
Die Unterzeichneten machen die deutsch n, Ei« -
wohnn von Scranton und Umgegend aufir.erl -
sam auf ihr neues
Kleider-Geschäft,
I. Zeidler's Gebände,
und garanliren die best- und bivi.nl- Bedienur s
und den eraktesten in der Stadt.
r. Uwi-ugt euch und sprecht vor,
so werdet ihr befriedigt werden.
Zuspruch scheu achtungsvoll en! -
vauxoldalr K SlUnpioer.
Zeidler'S Block.
Scranton 2». April 1869.
Wir zeigen nicht an,
sondern verlassen un-> auf die Güte und V reise
unserer Waaren, welche den Absaß sichern mü jsen.
UvKarKvls H Ilarr tB.
Da« billigste Troecrie-Geschäft im Sta i!e,
»»» > Lackawanna Ave., > SVS
in lakod Schläge?« Backsteingebäud
29ap!1 Pa.
Peter Creter,
Nest a n r t; on,
323 Penn Avenue, Se.?antok»
Kalte und warme Speisen zu jeder Tageszeit,
nebst andereu Erfrischungen L9s7«>
«V" Geschäfts»Karten. 'M»
Architekt, Baumeisters«lngenieur.
lStädtischer Vermesse»,l
Office, SVI Lacka. Avenue, nahe Washington,
3imz Scranton, P.i. 79.tj
5. li. cÄmpdi'ii.
RechtS-Anwalt,
thum zum Verkauf oder zur Miethe. Eollektionen
pünktlich besorgt. 7j170
E» Eartnau, Händlerin
PineßrookKohlen
Office in No. i(>9 Penn Avenue,
SjlS Scranton, Pa. lt
Peter Creetr,
HanS-, Schild-,
FreSco- Lt Ornamental-Maler,
Dr. C. Y. Fischer,
Arzt und Wnndarzt,
Angen» und Okiren - Krankheiten
»ird spezielle Aufmerksamkeit gewidmet, ilon
su llirt deutsch und englisch. Office über Ma
thews Apotheke, Lacka. Avenue. 29f72
F. W. (Münster,
Advokat und RechtS-Anwalt.
tffice in Jakob Schlagers Gebäude,
Ecke von Lackawanna und Washington Avenue.
29»8 Scranton, Pa. ba
Dl-. VVNLI'LR.
Deutscher Arzt,
Office an Penn der Lindcn
7 bis 9. Ljan72
Dr. Gumpert,
praktischer dentscher Arzt,
22f70 Office: Scranton HanS.
Gustav Hahn,
Advokat und Rechts-Anwalt,
Office mit SUnlcy Woodward, Esq., Franklin
Straße, WilkcSbarrc, Luzerne To., Pa. ijrl
SSr. MrMKUI)
deutscher Arzt.
A. S. .Hotte »stein,
deutscher Advokat,
che». lljr7'2
Alexander Hay,
ond Srhild-^nlcr,
W. TV ibs o n JoneS,
RechtS-Auwalt.
"Einvficd» sich 'ür alle in sein'gach einschlagen
de Geschäfte und v.-rechnet mäßig. 21d7l
ÜOIIKL,
gegenüber dc m Eisenbahn-Depot, Scranton, Pa.
Victor Koch, Eigenthümer.
Wird nach europäischem Plane geführt.
Ä. Konarson,
deutscher Uhrmacher vt Juwelier,
Wpoming Ave. gegenüber dem Wyoming Hau«,
Scranton, Pa.
Scranton, 10. Jan. IB6K ba
V. Merrifield,
Zldvokat und Sachwalter,
Scranton, Pa.
Office in Paulis Block, Lackawanna Ave-
>!»>»
Office und »Wohnung an Svruce Straße, gegen
dem „görest Hause",
lm Senat über den Sumnc k'lütn Antrag
aus Untersuchung dcs Wassc '>sch°chcrS,
am 2». Februar R 8
(Fortsctzung.l
In Betreff der Sache, die wir vor
haben, betrachte ich dieselbe als von groß. e
Wichtigkeit; sie erfordert eine aufrichtige
und furchtlose Beachtung. Wenn wir sie
aller persönlichen Anfeindungen und der
rhetorischen Blüthen, durch die sie wie In
einen Nebel verhüllt wurde, entkleiden und
sie in ihrer Einfachkeit betrachten, so finden
wir, daß sich drei große Fragen aufwerfen.
1. Geschah etwa« in Verbindung mit
dem Waffenverkaufe, der während des
deutsch-französischen Krieges stattfand,
da« unverträglich war mit der Regel,
welche diese.Negierl,ng für ihre eigenen
Handlungen aufgestellt hatte der Re
gel, daß keine Waff<n an einen bekannten
Agenten einer kriegführenden Macht ver
kauft werden sollte n?
2. War das, »)«« geschehen ist, in Ue
bereinstimmung w !t den Gesetzen de« San
de«?
3. Ist in dei i Thatsachen, di» vor un«
liegen, ein Gru-,d zum Verdachte korrup
ter Praktiken in Verbindung mit diesem
Hantel? Der ganze Gegenstand löst sich
in diese einfach'kn drei Fragen auf.
Laßt uns Hie erste betrachten. Eine
kurz« Wiederholung der darausbeziiglichen
Thatsachen ist nöthig. Da« Krie,i«mint
strrium ist durch da« Besetz ermächtig»,
g«wiss« Waffen und MunitionSvorräthe
zu verkaufen. Es that dieß durch eine
lange Zkit und Niemand hatt« daran
«twas auszusetzen. Dann kam d«r groß«
europäische Krieg, welcher der Sache ein«
b«sondere Bedeutung verlieh. Der Präsl
dent erließ seine Proklamation, in welcher
er diese große Regierung zur Beachtung
der strengsten Neutralität zwischen den
zwei kriegführenden Mächten verpflichtet«.
Will ein Senator behaupten, daß nach
Erlaß dieser NeutralitätS-Proclamation
nicht außerordentliche Vorsicht beim Ver
kaufe der Waffen nothwendig war? DI«
Regel, welche da« KriegSministerium auf.
stellte, daß keine Waffe« an einen bekann
ten Agenten einer kriegführenden Macht
verkauft werden sollten, war gut. War
diese Reg«! ehrlich aufgestellt, w»r sie ge
treu ausgeführt, war sie in gutem Glau
ben erlassen? Wenn so, dann mußte sie
ein« Bedeutung haben. Es ist einleuch
tend, daß während der Dauer «Ines gro
ßen auswärtigen Kriege« ein großer
Unterfchiedzwlschtnden Unterhandlungen,
die von «In«m Privatmann« geführt, und
ähnlichen Unterhandlungen, di« von «iner
Regierung gemacht werden, besteht. Ein
privater Kaufmann mag Waffen dtrect an
«in« kriegführende Macht verkaufen; «r
laust dabei nur die Gefahr, daß diese
Waffen, wenn die feindliche Macht ihrer
habhaft wird, als KrlegScontrebande con
fisclrt werden. Aber ein« neutrale Regier
ung hat höh«re Rücksichten zu nehmen,
als den blo« finanziellen Crfolg, denn
eine neutrale Regierung hat ihren unpar
teiifchen Standpunkt zwischen den krieg
führenden Parteien zu behaupten, in die
ser Beziehung Ihren Characier und Ihre
Ehre unter den Nationen der Welt zu er
halten, und die Ehre und der Charakter
einer großen Regierung sind werthvoller
als Millionen, die durch ein solche« Ge
schäft gewonnen werden können. Die
Regel, welche da« Kriegsministerium für
sein eigenes Verfahren aufgestellt, war
gut. Laßt un» sehen, wie sie kesolgt
wurde. Der Senator von New Jork sagle
gestern, daß er mehr Licht über den Ge
gendstand zu haben wünsche und sein
Wille soll geschehen. Was waren die
Handlxngendes Ordinanz-Büreaus? Ich
geb« nichts auf Hörensagen oder auf das
Zeugniß unverantwortlicher Personen,
ich berufe mich bloß auf dokumentarische
Beweise, auf Angaben, welche im ofsi
ciellen Wege vom Ordinanz-Büreau und
vom KriegSministerium selbst gemacht
wurden. Man wird zugestehen, daß
meine Ouelle gut ist. Das Pamphlet,
welches ich in der Hand hali«, «nthält alle
die Brief«, welche Privatpersonen und die
Beamten dieser Regierung Herrn Neming
ton gegeb«n haben, um Ihn im Ausland.'
zu emp'«hl«n unddleOrdnling selnerßech-
Nungen in Frankreich zu erleichtern, wel
ches gegen sein Verfahren in diesem Ge
schäfte Verdacht zu schöpfen begann. In
diesem Pamphlete finde ich einen Brief,
dessen bereit» Erwähnung geschah, einen
Brief vom Chef des Ordinanz-Büreau«,
Ocneral Dyer, beglaubigt vom Kriegs
minister unter seinem osficiellen Siegel.
Der Chef drS be
schreibt das Verfahren des KriegSminl
sterium« zu jener Zeit in folgender Weise.
Da« Dokument ist in französischer Sprache
gedruckt, die Briefe wurden zweifellos von
Jemand für Herrn Nemington aus dem
Englischen in» Französische übersetzt und
wurden dann in Paris veröffentlicht. Ich
werd«, was ich anzuführen wünsche, zu
rückübersetzen.
„Bei Beendigung der Rebellion hat die
ses Departement u»ter Zustimmung des
Congresse« Anordnungen zum Verkauf
von Waffen und MunitionSvorräthen ge
troffen und die Firma Nemington und
S„''>ne war häufig unter den Käufern,
d"" I. Ju» und der Mitte
October wurden bedeutende Ver
'äuse von Departement an j-n.S
H -US gemacht, dar.'«'» 50,000 Spring
field -Büchsen, gereinigt '-parir . zum
Pre!»> von 55.00 jede am September
1870. Zu jener Zeit war d.'le Sorte
Waffen sehr wenig begeh« und der vreis
wurde a I« sehr niedrig erachtet."
Fürwahr, so war es, denn wie ich höre
wurden wenige Monate vorher diese Waf
fen, wenn ich richtig unterrlchtet bin, zu
57.00 das >.?tück verkauft.
Dlt Nachfr ige nach Sprlngfield-Büch
fen wults jedo.l? um dies« Zeil und als ich
meine Functionen im Ordinanz-Bureau
gegen Milte Oct 'ber 1870 wieder über
nahm, fand ich eine große Anzahl Ange
böte für diese welche im Departe
ment eingelaufen v'aren. und die Bieter
waren sehr begierig zu kaufen. Die Be
gierde, Belitz von dicken Waffen zu erlan
gen, war so groß, ich anordnete, die
weltern Verkäufe einzustellen, bi« zu neuen
Angeboten für die Spingfield-Büchfen
durch dieses Departement aufgefordert
wurde. Meine Anordnung wurde ge
billigt und l» ließ sogleich durch Briefe an
die hauptsächlichen Waffenhändler die Auf
forderung zu neuen Angeboten ergehen.
Eine halbe Stund« vor Eröffnung dieser
Angebote zeigte mir Herr Squir«, der als
Agent xon Nemington u. Söhne bekannt
war, ein« Depesche von einem Mitglied«
jtne« Hause«, welche bewies, daß die
Herrn Nemington u. Söhne die Agenten
»er französischen Regierung waren und
welche ihn (Squire) autorisirte. die Waf
fen für sie zu kaufen. Die Absicht de«
Herrn Squire, indem «r mir dies« De
pesche zeigte, schien, zu verhüten, daß di«
Waffen nicht in der Hand« anderer Per
sonen fallen, welche von ihm für den
Wiederverkaufeinen hohen P«i« «rpressen
konnten. Er schien sehr begierig, diese
Waffen vom Departement zun, möglichst
billigen Preis« zu erhalten. Ich verschob
die Eröffnung der Angebote und theilte
Ihnen sogleich den I.rhalt der Depesche
mit und Sie insirutrlen mich, kein Ange
bot von Seite ser Herren Squtr« und
der Herren Remingtou u. Söhne für
Waffen anzunehmen. Sie sagten mir, daß
Sie keine Waffen an eine der kriegführende
Mächte, weder Frankreich noch Preuß>n,
verkaufen lassen werden. Ich theilte diese
Entscheidung Herrn Squire mit und for
derte zu neuen Angeboten für diese Waf
fen auf. Wenige Tage darauf verkaufte ich
eine große OuantttätSpringfield-Büchsen
unter Angeboten, wozu ich nach der Unter
haltung, die ich mlt Ihnen über diesen
Gegenstand gehabt, .aufgefordert hatte.
Die«, meine Herren, war der
operun«», unter welchem große Vor
räthe von Waffen verkauft wurden. Ueber
dies war dieser Brief
Hr. Thurmani Air wen war der
Brief adresstr!?
Herr Schurz: Er war an den Kriegs
minister und vom Kriegsminister
unter dem offiziellen Siegel des Departe
ments an Herrn Nemington geschickt und
von diesem in Pari« zur Erleichterung der
Begleichung seiner Rtchnungen benü^t.
Herr Thurman: Wer war der Schrei
ber de« Briefes?
Herr Schurz: Der Schreiber diese«
Briefes, der an den Kriegsminister ad
dressirt ist, war General Dyer, Chef de«
Ordinanzbureau«. Es ist General Dyer«
Brief, vom KriegSministerium offiziell be
glaubigt. Dieser Brief enthält nebstdem
verschiedene Stellen, in welchen Herr Ne
mington gelobt und sein Charakter als
Patriot und als Geschäftsmann empfohlen
wird. Es ergibt sich auz diesem Brtvf. daß
in erster Reihe die Erlassung der Alltägi
gen Notiz, wie sie durch das Gesetz vorge
schrieben wird, vollkcmmen unigangen
wurde. Doch um ganz billig zu sein, will
ich annehmen, daß dieselben Waffen be
reits früher einmal zum öffentlichen Ver
kaufe ausgeboten wurden, daß daber von
einer öffentliche» Notiz Umgang genom
men wurde und daß sie in Folge dessen
privatim verkauft wurden. Doch e« wird
hier zugestanden, daß Privatbriefe an
Waffenhändler, welche dem Departement
in Washington bekannt waren, geschickt
wurden. Dann kam die Entdeckung mit
Squire. Doch noch eine ander« Thatsache
ist deachienSwerth; eine Firma, welche In
Waffen Geschäfte macht, Firma Boker u.
Co. in New-Aork, die größlen deutschen
Waffenhändl«r hier, wurde nicht benach
richtigt. Der Chef jenes Hause« erfuhr
zufällig, daß groß« Waffenverkäuse statt
finden sollten; er kam nach Washington
und theilte diese Thatsache dem preußischen
Gesandten mit und daraus ergab sich jene
Unterhalt»«?, auf die ich mich in meiner
jüngsten Rede b«zog. Er begab sich zum
Departement und «sucht«, daß die Ver
käufe aufgeschoben werden. Die Verkäufe
wurden, wie un« der Chef de« Ordinanz-
Bureau« in diesem Dokument angibt, für
einige Tage verschoben. Da nun der
Senator von NewAork kürzlich behauptet«,
daß «in N«w Aorker Hau« Waffen für
Deutschland gekauft habe, welche Waffen
nach Deutschland geschickt wurden
Herr Conkling: Ich habe nicht gesagt,
daß die Waffen für Deutschland gekauft
Herr Schurz: Wohl denn, daß diese
Waffen nach Deutschland gingen.
Herr Conkling! Da« ist etwa» ganz
andere«.
Herr Schurz: Immerhin, daß diese
Waffen nach Deutschland gingen. Ich
fragte ihn darauf, ob er dessen ganz sicher
sei und er antwortete zuversichtlich: „Ja
wohl". Ich hab» seither sehr zuverlässige
Nachrichten über diesen Gegenstand er
hallen und Ich finde, daß der Senator von
New Jork nicht berechtigt war, sich mit
dieser Zuversicht auszusprechen.
Herr Conkling: Will der Senator mir
einen Augenblick erlauben?
Herr Schurz: Gewiß.
Herr Conkling: Glaubt der Senator,
daß er meine Antwort richtig wiedergibt?
Herr Schurz: Ich will dem Senator
von New Jork eilauben, seine Angabe
selbst zu machen, damit kein Zweifel dar
über entstehen kann.
Herr Conkling: Ich wiederhole dann,
was ich damals gesagt habe und füge bet.
daß ich nach einer Information gesprochen,
deren Nichtigkeit zu bezweifeln ich kein
Ursache hatte. Ich behauptete nicht, daß
ich persönlich Kenntniß von dem Gegen
stand« bade, aber ich sagte und wiederhole
hier, daß ich die Angabe au» einer Quelle
Nummer 10.
geschöpft, die ich nicht bezweifelte und füge
bei—au« einer Quelle, die sich nicht geirrt
haben konnte.
Herr Schurz: Wohl, mein Herr, dann
glaube ich, daß ich eine bessere Autoritct
habe als der Senator und ich bin sicher,
daß seine Angabe unrichtig war; doch im
merhin der Verkauf wurde verschoben.
Wie ich von verläßlicher Seile erfahre,
glaubt« jener Kaufmann, daß der Auf
schub auf fein Ansuchen erfolgt sei; aber
wenn wir aus den Worten in dem Be
richte de« General Dyer einen Schluß
ziehen können, so ergibt sich, daß der Ber
kauf in Folge der Entdeckung, daß die
Firma Nemington u. Söhne sich als die
Agenten der französischen Regierung be
kannt hatte, verschoben wurde, und daß
daher ihre Angebote nicht berücksichtigt
werden konnten. Es erfolgte eine neu«
Aufforderung zu Angeboten. Der Ver
kauf wurde schließlich am 2». Oktober ge
macht. Er wurde in New Jork um 4
Uhr Nachmittags am 21. October abge
schlossen und hier sind die Firmen, an
welche nach dem Berichte des General
Dyer die Waffen verkaust wurden
„Austin Baldwin u. Co., Herman Bo
ker u. Co., Schuyler Hartley und Gra
ham. 4»,0V0 Springfield Büchsen, 100,-
000 Springfield Büchsen, 50,000 Spring
field Büchsen und wieder 100,000 dersel
ben Gewehrt."
Ich sage, der Verkauf wurde an diese
Firmen am 20. gemacht, am 21. um 4
Uhr Nachmittags abgeschlossen und nach
einer Depesche des französischen Consuls,
welche im Prozesse Place erschien und vom
22. October, einen Tag nach dem Ab
schluß des Verkaufs, datirt ist, war der
Vorschuß auf diese Verkäufe von der
französischen Regierung bereits durch den
französischen Consul in New Jork ge
macht. Wenn Sie die Beweis« für diese
Angab« verlangen, ich habe sie hier. Zu
nächst in Betreff des Abschlusses des Ver
kauseS sagt General Ty-r in seiner In
struction an Major Crispin in New Jork
..Si« sind autorisirt, die Waffen an die
obengenannten Parteien gegen Bezahlung
von 20 Prozent res KausgelSeS am Mitt
woch, den 21. October, um 4 Uhr Nach,
mittag« abzuliefern."
Ich habt hier einen Bericht de« Pro
zesses von Place. Auf der -tS. Seite des
selben steht, daß Place am 22. October
eine Depesche an die „Bewaffnung» Co«-
mission" in Tour» geschickt habe, in wel
cher er die Commission benachrichtigte, daß
dieselben Waffen für die französische Re
gierung gekauft seien und daß er die nc»
thigen Anzahlungen gemacht habe. Man
muß gestehen, daß da« Geschäft prompt
ging und daß, wenn es nicht durch Re
mington selbst besorgt wurde, es durch
Zwischenhändler mit einer wirklich stau
nenSwerthen Schnelligkeit gechsah. Ent
steht nicht die Frage, daß die Verkäufe,
nachdem sich Sq i«re als französischer
Agent entpuppt hat!e, verschoben wurden,
um ihm Zeit zu geben, andere Personen
vorzuschieben? Ich behaupte nicht, daß
etwas deiartlgeS geschehen sei; aber Ich
frage jeden billig denkenden Mann, ob
unter solchen Umständen »in derartiger
Verdacht nicht sehr nahe liegt in Hin
sicht darauf, daß, wenn dieß das Pro
gramm war, es kaum schneller ausgeführt
werden konnte.
Herr Corbett. Ich wünsche den Sena
tor von Missouri zu fragen, ob Herman
Bok-r u. Co., da« teutsche Hau«, von dem
er sprach, diese Waffen verkauft haben.
E« wird behauptet, daß alle die Waffen
nach Frankreich gin.z-n; wenn dem so, so
müssen jene eingeschlossen sein, welche das
deutsche Haus kaufte.
Herr Schurz. Ich werde dem Senator
sogleich meine Anficht darüber mittheilen.
Herr Sorbett. Ich verstehe da« nicht
ganz genau.
Herr Schurz. Die Waffen wurden von
der Firma Herman Boker u. Co., von
einem Mitglied« diese« Hause« gekauft,
welche« nach Washington reiste, da es zu
fällig erfuhr, daß der Verkauf stattfinden
sollte.
Der Senator wird flch des Gerüchtes
erinnern, daß ein New Jorker Kaufmann
die Anzahlung für die Waffen zu machen
bereit war, um zu verhindern, daß sie
nicht in französische Hände fallen und in
der Erwartung, daß sein Verlust später
durch die preußische Regierung ersetzt
würde. Der Senator wird auch gehört
haben, daß eine Depesche in dieser Ange
legenheit nach Europa geschickt wurde und
daß die deutsche Negierung es ablehnte,
mit der Sache irgend etwas zu thun zu
haben. Dadurch geschah es, wie ich höre,
daß SV,ovo Springsield'Gewehre in die
Hände dieser Firma kamen und da die»
selbe keinen anderen Markt dafür hatte,
würde sie nicht Im Stande gewesen sein,
die Waffen zu behalten, da diese Sache
ein Capital von 200,000 Dollars erfor
derte. Die Waffen kamen von dieser Fir
ma in die Hände von Schuyler, Hartlcy
u. Graham. Von diesen wurden sie an
(Siehe 4. S,ite>)