raSIN S, MN», Gedruckt und hemuSgcgebc» von A rno li>Pnwe II e, iu der Süd «icn Slraße, zwifchc» dir Franklin- nnd Sirakr Jahrg. I«», ganze Nnin. cdmgungcii: Der Niberillc UeolmclUrr erscheint jeden Dienstag aus eine», großen Luperial - Bogen mit schonen Lettern gedruckt. Der LubfcriptionS - Preis ist Ein Thaler deS wel.l er in halbjährlicher Vorausbezahlung erbeten wird. Wer in, Laufe des Jahres nicht bezahlt, dein werden Hl st> angerechnet. Für kürzere Zeit als li Monate wird kein Ilnterschreiber angenommen, und etwaig Auskündigunaen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Lubseriptions,Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und sür den gew'ölmMben Preiö ein. gerückt. Unterschreiben, in hiesiger Etadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreibe,'. Briefe und 'deral. müssen po,rs r e > eingesandt werden Die 'Y»eilzzatl?s!ose. Eine wahre Geschichte. Schluß Mit einem wüthende» Blicke auf die «glückliche, ließ der Spielmann seine eige sinken und murmelte: „Verfluch > Geschöpf, da hat sie den Zufall schon eder! Daß ich mich auch mit einem sol m Jammerbilde zusammenthun mußte! l?er er regte weder Hand noch Fuß, um r beizustehen. „Lesuö Maria, die Frau stirbt!" rief ! Bäuerin erschrocken, und ihr Manu )g an die' Seile der Sinkenden und sing in seinen Armen auf. „Lenchen, Len ?n !" stammelte er, kaum selbst des A ems machtig, ~du bist's, ich erkenne dich -aber ach, wie elend, wie erbärmlich siehst i aus!" Die Unglückliche bemühte sich, ihm zu itworten, aber da 6 inimel noch hervor tuende Blut vereitelte ihre angstlichen Ersuche, endlich gewann sie so viel .Kraft, n mit schwachen, zitternden Lauten sa li zu können, wahrend ein düstres Lä eln um ihren Mund zuckte: ~Jch dir einst, bei dir zu leben und zu ster >n —das Letztere geschieht nun." „Heinrich, wie, woher kennst du daS öeibsbild?" fragte dießauerin unruhig, ?müht, den Knieenden vom Boden aufzn ehen „Es ist Lenchen," erwiderte er dumpf, hne seine Blicke von der Sterbenden zu cheben. ~WaS, die entlaufene Musikantin? !" lef entrüstet die Frau; aber er warf ihr nen Blick zu, vor dem sie erschrocken ver um mte. Der aufquellende, heiße Schmerz in niler Brust, batteauch die alte Liebe wie er wach geiufen, und sich über die mit em Tode Kämpfende beugend, fragte er eidenschaftlich : „O, warum entflohst du ms?" ~Um dich vor dem Fluche deiner Mut er zu retten," stammelte sie röchelnd. „Nein, nein," entgegnete er eifug, „sie vürde doch endlich meine Bitten erhöit )aben." Sie schüttelte verneinend den Kopf: ,Nie.. stammelte sie wieder. „Ich 'ühlte es damals wohl, eine Heimath ist inem Geschöpfe, wie ich bin, nicht be nimmt." „Aber jetzt sollst Du eine haben; ich vill für Dich sorgen. Ist das Dein Rann?" „Nein —ich habe Niemanden - halte >ue etwas, als den Gedanken an Dich-- er war mein Schutz, er bewahrte mich vor Unrecht und Sünde —daß ich ehrlich und unschuldig ..Em erneuerter Blut sturz unterbrach ihre Worte. „Wir müssen ihr Hülfe schaffen, sie in ein Haus bringen !" rief Heinrich außer sich vor Kummer und Mitleid, während feine Frau, durch die letzten Worte der Sterbenden erweicht, ihm behülflich war, sie zu unterstützen. Diese erholte sich noch einmal, und die trüben Blicke, dankbar auf die ihr Hülfe Leistenden gerichtet, flüsterte sie, oft von Schwäche und Schmerzen unterbrochen : ~O, Ihr seid gut —ich danke Euch. Ei ne Heimath versprichst Tu mir, Heinrich? Sorge mir für die letzte—die einzige, die einer Unglücklichen, wie mir offen steht— für ein ehrlich Grab." Noch eine schwache, kämpfende Zuckung des erlöschenden Lebens folgte ihren letzten gramvollen Worten, und die Arme, deren Geburtsstätte unbekannt, deren Sterbela ger auf den harten Steinen der offenen Straße war, neigte sich zum letzten Schlum mer an die Brust des Mannes, in dessen Armen sie einst eine fröhliche Heimath für ein langes, glückliches Leben zu finden ge hofft hatte. Die Indianer in Guiana. DaS Tagebuch eines neuern Reisenden in Südamerika, entwirft ein sehr ungün stiges Bild von dem moralischen und phy sischen Zustande der Eingeborenen des Und Berks, Momgomery und Schuylkill Cauiities allgemeiner Anzeiger, < nordlichen Theiles dieses Festlandes, und wir müssen befürchten, daß die Berichte dieses Reisenden, der sich lange unter die sem uncivilisirten Volke aufhielt, nur zu wahr sind. In dem Abenteuer, das wir hier mittheilen wollen, spricht er haupt sächlich von den Aiitas, einem Stamme, der an den Ufern des Guouva, im franzö sichen Guiana wohnt ; aber er fügt auch hinzu, daß sich diese nur wenig von den andern Stämmen unterschieden, welche die endlosen Wälder dieses Erdtheils bewoh nen. Er hat diese Berichte, in einer der elenden Hütten dieses VolkeS, niederge schrieben, wo er sich wegeil einer Aerren tung, die er auf einer Wanderung sich zugezogen hatte, aufh.il teil mußte. „Ich vertrieb nur d!e Zeit mit Lesen," erzählt er, „oder suchte meine! Gedanken von meiner Umgebung abzu wenden, uni nicht das rohe Gelachter >nei ! ner dummen Wirthe höre» zu müsse», die ! träge i» ihre» Hängematten saßen, mich beständig ansahen und bei jeder Beweg iiiig die ich machte, in ein gellend. S, abscheu liches Gelächter ausbrachen, das die Hüt ! , ie erschütterte." Er beschreibt dieses Volk als faul und unwissend, und obschon es einen sruchtba ! Ren Landstrich bewohnt, der freiwillig mehr erzeugt, als diese Menschen brauchen, so leben sie doch so schlecht nnd dürftig, daß! die kärgliche Nahrung deS ärmste» Bau erS in Europa, Luxus dagegen ist, nnd verhungern fast, mitten im Uebersiuß. Man kann annehmen, daß sie Tage schwelgen und I I Tage hungern. Ihre ! Hutten sind oft so sehr nnt Bananasan- I gefüllt, daß der größte Theil davon Wur- zel schlägt, ehe sie verzehrt werden kön ' nen, und dann haben diese Menschen für lange Zeit kaum etwas zu essen. Trotz- i de», sehnen sie sich nicht nach einer Ner- änderung ihres Zustandes; allerdings he- , ! gen sie das Verlangen eines KindeS, jeden neuen Gegtustand, de» sie sehen, zu besit i ze», —aber so bald sie i!)» »icht mehr se he», haben sie ihn auch vergesse», oder werfen ihn, wenn sie in Besitz desselben gelangt sind, bald bei Seite. Eines Tages, während seines Ausent- ' ! Haltes bei den AutaS, sah unser Reifem ! der ein Weib im kläglichsten Zustande. Das unglückliche Geschöpf hatte ihren Gatten auf's Tiefste beleidigt, indem sie! ihn verhindert hatte, einen Mann von demselben Stamme umzubrmge». Er wollte ihn nämlich vergiften, aber das mitleidige Weib setzte das erwählte Opfer davon in Kenntniß. Dieser begab sich sogleich zum Gatte» seiner Retterin und verrieth sie än denselben. „Dieses ist ein schönes Beispiel", sagt unser Reisen-- der, „von der Dankbarkeit der Indianer." Die Folge davon war, daß die Unglück liche, mit der größten Grausamkeit von ihrem Gatten behandelt wurde, und sich genöthigt sah zn fliehen. Einen Monat irrte sie uml)er, und nährte sich von Wald- j beeren, und um nicht von wilden Thiere» überfallen zu werden, schlief sie des NachtS auf den hohen Gerüsten, die von diesem Volke gebaut werden, zum Trocknen der Fische. Niemand wagte ihr Schuh anzu bieten, aus Furcht den Zorn ihres Gat ten sich zuzuziehen, dessen Rachsucht wohl bekannt war. Jämmerlich ausgehungert, flehte sie nun unsern Reisenden um Schutz an, den er ihr aber in seiner verlassenen Lage nicht gewähren konnte. Die Un glückliche fand endlich ihren Tod durch ih ren unmenschlichen Gatten. Am nächsten Tage versammelte sich un gefähr 12t) Personen dieses StammeS in der Nähe der Hütte unseres Reisenden, um ein Fest zu feiern. Am Tage schlie fen sie, aber gegen Abend singen sie an, nach dem Tone ihrer rohen Jnstiumente zu tanzen, während sie in den Zwischen räumen unmäßig tranken. Am nächsten Morgen war die ganze Geselllchaft be trunken ; Einige lagen krank auf dem Boden, Andere stöhnten oder schrieen wäh rend sich ein großer Theil in der Hütte linseresßeisenden eingefunden hatte. Sie zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Dienstag den 7. November, I 8«8. erblickten in diesem thierischen Zustande, das Gepäck desselben und zeigten großes Verlangen, es sich zuzueignen. Endlich machte der Kerl, der sein Weib ermordet hatte und einer der Kühnsten von dem Stamme war, den Versuch es an sich zu bringen. „Zwei Flinten," fähit der Rei sende sott, „hingen über mir, aber ich war so ganz von diese» Menschen umringt, daß eS unmöglich war, von diese» Waffen oder von meinem Säbel, Gebrauch zu ma chen. Ein Eingeborener, der lwch lange als Diener begleitet hatte, lag zitternd in seiner Hängematte, und rieth inir leinen Widerstand zu leisten. Ich erhob mich in meiner Hangematte, zeigte ein kleines Pi stol und machte eS den Indianern mit lau ter Stimme und deutlichen Geberden ver standlich, daß ich sie todten würde, wenn sie sich nicht entfernten. Einige wichen zurück, aber Einer, den man Huaracrion nannte, trat keck hervor und zerschnitt mit seinem Messer den Gurt, womit eines mei ner Reisebündel zugeschnürt »rar. Ich drückte die Pistole auf ihn ab, aber die davon Laufenden, die um mich gestanden hallen, brachten meine Hängematte so in Bewegung, daß ich fehlte. Alle India ner traten sogleich zurück, nur Huaracri on nicht, der auf mich losstürzte und mich mit seinem Messer leicht verwundete. Meine letzte geladene Pistole sparend, er griff ich meinen Dolch und versetzte dem Wüthenden zwei Stiche. Er siel, und ich zitterte fast vor dem unmenschlichen Ge heul, daö die Indianer jetzt erhoben. Ich hielt mich für verloren, und eins meiner Gewehre ergreifend, war ich entschlossen, nicht ohne Rache zu sterben. Da ich im Besitze zweier Flinten, eines Pistols und eines Säbels war, würden Viele gefallen sein. Aber im nächsten Augenblicke, hatten sich die Indianer ent fernt, und ich hörte nur noch ihr gräßli che» Heulen. Nach Verlauf einer Stun de kamen zwei alte Männer zurück lind fragten meinen Diener, ob ich sie und die andern ihres Stammes zu todten beab sichtigte. Ich erwiederte, daß ich den In dianern nie etwaS zu Leide gethan hätte, aber, daß ich mich vertheidigen würde, wenn sie mich angreifen oder berauben wollten. Hierauf sprachen sie heimlich mit einander, und sogleich kehtten alle Ue brigen zurück. Sie verlangten jetzt, daß ich den Huaracrion, vollends todten sollte, der sich auf dem Boden in seinem Blute wälzte. Ich verweigerte dieses Verlan gen, half ihn aber aufhebe», lind seine Wunden verbinden. Die Indianer setz ten nun ihre Trinkgelage fort, als ob nichts vorgefallen wäre, und obschon mir mein Diener rielh, den Stamm zu ver lassen, so beschloß ich doch daö Gegentheil, da ich überzeugt war, daß ein Beweis von Vertrauen nicht nur einen günstigen Eim druck auf diese Indianer, sonder» auch auf andere Stämme machen würde, die ich später besuchen wollte. Und in der That wäre ich ihnen nur eiuen Fuß breit ge wichen, oder hätte ich ihnen nur das ge ringste Geschenk gemacht, so wäre ich si cher beraubt und alsdann auch umgebracht worden, damit ich in Zukunft nicht hätte zurückkehren können, um mich zu rächen." lll uches Leben. Der kürzlich in Frankreich verstorbene, als Reisender und Schriftsteller gleich be rühmte Ehateaubriand, giebt in der Vor rede seiner hinterlassenen Denkschriften ei ne interressante Schilderung seines merk würdigen Lebens. Ich stand, sagt er da rin, mir allen Männern meiner Zeit, wel che auf dem Theater der Welt mehr oder minder wichtige Rollen spielten, inßerüh rung. Von Washington bis zu Napo leon ; von Louis XVI. bis zu Alexander; von Pius VII. bis zu Pius IX. ; von MaleSherbes, Mirabeau, Lafayette, zu Fox, Pitt, Sheridan; von Bougainville, Lapeyrouse, Moreau, zu Nelson, Bolivar und Mehmet Ali, Pascha von Egypten.— Ich war, was jetzt ohne Gleichen ist, einer aus dein Triumvirat. Zur Zeit meines Ministeriums, standen an der Spitze der auswärtigen Angelegenheiten verschiede ner Nationen, drei Poeten von sehr ent gegengesetzten Interessen —ich selbst in Frankreich, Eanmiig in England, und Martinez de la Rosa in Spanien. Ich habe der Reihe nach, die unbedeutsamen Jahre meiner Jugend, die unruhigen Zei ten der Republik, die glanzvolle Aera des Kaiserreichs und die Zeit der le'gitimen Herrschaft durchlebt. Ich habe die Mee re der alten und neuen Welt durchkreuzt, und alle vier Welttheile durchwandert, und nachdem ich auf meine» Pfade» der Hütte deS Irokesen, dem Wigwam des Indianers, dem Zelte deS Arabers begeg net, die Ruinen von Athen, von Jerusa lem, von Memphis, von Earthago, Grie chenland un? die Türkei durchreist, die Büsfeldecke des Wilden, den Eaftan des Mameluken getragen, und Hunger und Durst, —Verbannung und Elenderlitten, saß ich, mit Juwelen und Ehrenzeichen der Großen geschmückt, als Gesandter und Minister, an den Tischen der Könige, bei den festlichen Gelagen von Prinzen und Prinzessinen, um abermals in den Kerken geworfen, und in Mangel und Noth ge stürzt zu werden. Ich habe mit einer Menge Männer, deren Namen in Waf fenthaten, in der Religion, in der Politik und in den Künsten und Wissenschaften ausgezeichnet sind, in freundschaftlichen Verhältnissen gestanden. Ich habe für Zusammenstellung meiner Memoiren, ü berflüssige Dokumente und Briefe in den Händen, uud bin jetzt, gleich jenem alten Priester, der, als der Letztlebende bei der Zerstörung von Beziers, die Glocke läu tete, bis auch er fiel, beinahe der Letztüb riggebliebene von allen meinen Zeitgenos sen, um die meikwürdigen Begebenheiten meiner Zeit zu schreiben. Äewillhuüg eiuer Naudeldande. General R., Inhaber eines preußischen Dragoner Regiments, erfreute sich zwar, wegen seiner militärischen Tapferkeit, der Gunst Friedrichs des Großen, aber die schonungslose Strenge, mit der er selbst Kleinigkeiten behandelte, war dem men schenfreundlichen Gefühle des Monarchen mißfällig ; es kam zu Verweisen, und als diese nichts fruchteten, zur Entlassung, R. zog sich auf seine Güter zurück, und imponirte nun da desto soldatischer, seinen Bauern. Eines Tages erhielt er ein anonymes Schreiben, worin man ihm meldete, daß eine Räuberbande Willens sei, ihn an ei nen bestimmten Tage, Nachts durch Ein steigen in ein genau bezeichnetes Fenster zu überfallen und zu bestehlen; man ra the ihm daher, anf seiner Hut zu sein. General R. kannte keine Furcht; indes sen redete ihm ein vertrauter Freund so lange zu, bis er in der empfangenen War nung, wenigstens die Möglichkeit zugab, und nun seine Anstalten dagegen traf. Alle seine männlichen Bedienten erhielten Befehl, ihre Gewehre scharf zu laden, sich in der bestimmten Nacht nur in Kleidern niederzulegen, und wenn sie einen Schuß hören sollten, sogleich wohlbewaffnet auf sein Schlafzimmer zu eilen. Die Nacht brach an ; der General begab sich wie ge wöhnlich zu Bette, hängte aber an die Wand neben demselben ein Paar geladene Pistolen. Er war eingeschlummert; da weckte ihn gegen 1 Uhr ein Geräusch am Fenster. Was war's? Ein Kerl stieg sachte herein. Der General blieb ruhig, und blieb es auch dann, als nach und nach jenem Erster« noch 5> andere folgten : a ber jetzt griff er rasch nach dem einen Pi stol, drückte es auf geradewohl los, und alsbald war die sämmtliche Dienerschaft, mit schußfertigem Gewehre bei der Hand. Die Räuber sahen sich verrathen, verlo ren die Besinnung und dachten nicht da ran, sich zu retten. Desto kaltblütiger war der General. Er ließ Lichter bringen, betrachtete die Räuber und sagte: „Will kommen, meine Herren? warum auf so beschwerlichem Wege zu mir herein ? was Laufende N««zmer 11. suchen Sie hier Keine Antwort; aber der Anführer der Bande suchte sich dem offenen Fenster zu nähern, um zu entwi schen. „Nicht von der Stelle!" rief ihm der General, mit der andern Pistole dro hend, entgegen, „oder Ihr seid Alle des Todes/' Die Dienerschaft stand mit ih ren Büchsen schußferrig, und daS Räuber-- gesindel wie angewurzelt. Der General änderte nun wieder sei nen rauhen Tou. „Ich »reiß recht wohl," sagte er mit sanfter Stimme, daß ihr gern fort wäret Seid ruhig, denn hier be halten kann ich Euch doch nicht doch zu vor will ich Euch gastfreundlich bewir then.Ein Theil der Dienerschaft wur de »un beauftragt, Speise und Trank her beizuschaffen, und die Bande ward genö thigt, Platz zu nehmen am Tische und zu zulangen. Natürlich fehlte eö den Ga sten an Appetit, denn die Bewaffnung so wohl des Hausherrn, als der Domestiken, blieb immer bei der Hand, und jener gab ihr durch lustige Sarkasmen noch mehr Gewicht! doch endlich rief er : „Genug geschmaust! jetzt marsch fott auf dem nämlichen Wege, auf dem ihr hereingekom men seid!" Besorgend, daß die Leiter, auf der sie hineingestiegen waren, wegge nommen, und eö auf einen halsbrechenden Sprung aus der beträchtlichen Höhe ab gesehen sei, zögerten die Räuber; allein der General donnerte nochmals zum Ab marsch durch s Fenster, und nun kam es dazu. Die Leiter wäre richtig da. Na türlich hatte die ganze Räuberbande, als der Eine von ihnen sich anschickte, die Lei' ter zu besteigen, nichts Eiligeres zu thun, als ihm folgen zu wollen; aber der Ge neral, immer mit dem Pistol in der Hand donnerte: „Halt! Einer nach dem An dern, wie ihr hereingekommen seid!" So wie nun der erste Räuber herabgestiegen war, nahmen ihn, empfangner Ordre ge mäß, auf der letzten Sprosse zwei hand feste Knechte in Empfang, und ein Drit ter zählte ihm eine starke Tracht Prügel auf und entließ ihn dann. Ein gellender Pfiss verkündigte dem General die been digte Züchtigung, worauf ein zweiter den Leiterweg ans Leidensziel anzutreten be fehligt ward ; und so geschah es auch mit allen übrigen. Die Züchtigung war so schonungslos gewesen, daß man Morgens darauf Spuren von Blut auf dem Wege entdeckte, auf welchem sich die Räuber ent fernt hatten. ES verflösse!, dann mehre Monate, der General und seine Diener schaft harten von diesem Vorfalle erzählt, und unerwartet erhielt er von der Justiz behörde zu (5. eine Aufforderung, sich ü ber die ihm zur Last gelegte eigenmächtige Bestrafung der Räuber zu rechtfertigen. Befremdet über eine solche Aim.uthung, erwiederte er lakonisch: die Sache habe ihre volle Richtigkeit, indessen glaube er, daß es ihm freistehe, Raublustige inner halb seiner Besitzung zu lraktiren, zumal da die erwähnten Rauber, nicht bloßStock prügel sondern den Galgen verdienten. Allein die Justizbehörde war anderer Mei nung, sie stellte in ihrer Sentenz dem Ge neral vor, daß, wenn Jedermann sich, wie er, wolle für berechtigt halten, am Ende gar kein Recht in der Welt wäre; dem nach verurrheilte sie den General zu IW Friedrichsd'or Geldstrafe. Außer sich vor Zorn, kam der Verurtheilte bei dem Kö nige mit einer Beschwerde ei». Der Mo narch, eingedenk der vieljährigen Dienste des ergrauten Helden, diSpensirte ihn zwar von der zuelkannten Strafe, jedoch mit der Vermahnung, der Justiz künftig nicht mehr in ihr Amt zu greifen, denn dieser stehe es zu, nicht nur die Rechte Einzel ner, sondern, Aller zu handhaben. Der Chic. Dem. erwähnt in seiner letz ten Nummer eines ihm von David Ken nison, dem einzigen sich noch am Leben be findenden Soldaten der Revolutions-Ar mee, welcher an derTheezerstörnng iniHa fen von Boston Theil nahm, gemachten Besuches. Der Veteran ist jetzt IN Jahre alt und scheint durchaus keine Lust
Significant historical Pennsylvania newspapers