N t Ain A, VtNUI. Gedruckt und herausgegeben von Arnold Puwell e, in der Süd 6ren Straße, zwischen der Franklin- und Chesnul. Straße. Jahrg. », ga«;e Run». «««». ed...g U"ge" : - Der Asbernle Urob.iclltrr erscheint leden Dienstag aus e.ne». großen s-uper.al - Bogen mit schönen Vettern gedruckt. Der SubscriptionS. Preis ist Ei n Tha l e r des Zahrs, welcher in halbjährige.- «orausbezahlung erbeten wird. Wer .... Lau e des Jahres ...cht bezalK, dem werden sl 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als 6 Monate wird kein ttnterschreiber angenommen/ und etwaigl Au kün iqung"n we d n dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des gesehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und sür den gewöhnlichen Preis e,n. geruckt. Unterschreibern in hiesiger 5-tadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiben Briese und dergl. müssen postsrei eingesandt werden. 5o Gott will! oder die Bet zen - Noth Erzählung von Gustav Nieritz. Suppe! dieses Wort erinnerte plötzlich m Magister, daß auch er einen Magen esitze und daß derselbe seit 24 Stunden -seit gestern Mittag—so gut wie nichts i verdauen bekommen hatte. Denn Ole ?ius war so gewissenhaft, jetzt täglich ur eine Mahlzeit von seinem Roßwirthe nzunehmen, damit, wenn er zahlungsun ihig blieb, der Bankrott nicht zu arg »erde. Heute hatte nun Olearius nicht nen Dreier mehr in der Tasche, einen Veg von vier Meilen zurückgelegt und »ch der gnädigen Erklärung des Königs >n gesundesten Appetit von der Welt be >mmen. Verlangend sah er sich nach den 'aben um, welcher ihm, wie vor Zeiten ?m Propheten Elia, Brod zutragen soll . Erst jetzt gewahrte er oben auf des Schlosses Zinnen die große Zahl in Stein ehauener Menschenpaare, welche, obschon ?r Nahrung wie der Kleidung entbehrend, >ch sowohlbeleibteFormen zeigten. Schä >ig erröthend senkte er den züchtigen slick und vernahm in diesem Augenblicke ne Stimme, welche in der Nähe laut agte: „Wo ist der Mann, welcher mit em Könige sprach ? Hier!" meldete sich Uearius, und folgte dem Kammerhusaren is Schloß nach, wo für ihn in einem rächtigen, mit allerhand Hofdienern ge iillten Zimmer ein Seitentischchen gedeckt nd mit den ausgesuchtesten Speisen be tzt wurde. Vergebens prorestirte der andidat gegen die Ehre des Bedienens, id den Kammerhusaren zum Niedersetzen nd Mitessen ein. Dieser that seine Schuldigkeit, trug Suppe, Rindfleisch mit Semüse, Karpfen, Wildpret mit Gurken- Mat auf und sorgte dafür, daß, während )leariuö einem der Gerichte die Ehre an hat, die altdern auf einem Kohlenbecken )arm erhalten wurden. Dazwischen füll e er beständig die Gläser mit Wein und Zier und nöthigte den Essenden, Bescheid u thun. Dieser glaubte im Paradiese zu ein. Denn, wer in der ganzen preußi chen Monarchie konnte sich jetzt einer eh envolleren, prächtigeren Tafel erfreuen, ls er, der arme Eandidat? „Wenn Lies sen und ihre Schwester mich jetzt sehen onnten ?" dachte er, und segnete in sei »n Herzen seinen königlichen Wirth. dessen Kammerhusar räumte, da Oleari >s zum Platzen gesättigt zu sein behaup ete, einen Teller mit Gebackenem, mit Kirschen und Birnen ab, packte Alles in in Papier, und schob es dem Magister n die ungeheuern Rocktaschen. Kaum >aß Solches geschehen, war auch schon der Aof-Sekretär da, welcher dem Magister ein Diplom, sein Sittenzeugniß, den Paß, in Billet an die Beamten des Packhofes n Berlin, fünf Schwanzdukaten und ei len Friedrichsd'or einhändigte. Sodann ührte er den Beschenkten hinaus vor das Zchloß, wo ein königlicher, sechsspänniger proviantwagen hielt, gebot dessen Len kern den Candidaten nach Berlin zu brin gen, aber ja kein Trinkgeld von demselben anzunehmen. Dahin fuhr Olearius!— Bald hatte er den Wald erreicht und den Baum wiedergefunden, an dessen Ast er seinen Rock aufgehängt hatte. Wieder um überlief's ihn eiskalt, indem er be dachte, daß des Jägers Worte doch wohl noch hätten wahr werden können, wenn König weniger gnädig gelaunt gewe sen wäre. „Gott !" sprach er andächtig in sich hinein, —„du bist immerdar gnä dig und Launen kennst du nicht. Du hast des Königs Herz zu meinen Gunsten gelenkt —Dank dir dafür!" In Berlin angelangt, begab sich Olearius sofort in den Packhof, wo das königliche Handbil let aus einer Hand in die andere wander te, sehr ernste Gesichter hervorbrachte und die Veranlassung wurde, daß Olearius die geraubten 400 Thaler in vollgültigcn preußschen Münzsorten gegen Quittung stußgezahlt erhielt. Zugleich wurde ein Schaffner beauftragt, den Magister in Der Liberale Beobachter Und Berks, Montgomery und Schuylkitt Caunties allgemeiner Anzeiger. den Gasthof zu begleiten, und dessen dort in 8 Wochen aufgelaufenen Zährungsko sten zu berichtigen, wozu jenem 24 Tha ler mitgegeben wurden. Die Wirkungen der königlichen Gnadensonne erstreckten sich selbst bis auf den sonst so gestrengen Pack Hof-Schaffner, welcher dienstwillig die > Geldsumme in das braune Roß trug, wo er noch nicht die Hälfte der 24 Thaler für des Magisters achtwöchentlichen Aufent halt zu entrichten brauchte. Als Olearius in seinem stillen Hinter stübchen vor den aufgezählten 400 Tha lern stand, faltete er dankbar seine Hän de vor der Brust. „Gott segne und er halte den großen Friedrich —sprach er.— Ich glaube er hätte mich noch zum Pfar rer gemacht, hätte ich ihn darum gebeten. War es doch, als spielte er sogar darauf an. Allein ein williges Pferd darf man nicht übertreiben, und für dasWeitere wird Gott sorgen." Noch beäugelte er mit ver gnügten Blicken den Abhub von der kö niglichen Tafel, von welchem er bloß vier Herzkirschen zu genießen sich erlaubte und zwar in der Absicht, um aus den Kernen derselben zwei Paar Körbchen zu schnitzen, zu welchen er eben so viel vergoldete Ohr reifen in Berlin zu kaufen beabsichtigte, die er den beiden Schwestern zum Geschenk mitbringen wollte. Er setzte dieses Vor haben noch denselben Tag ins Werk, er kaufte auch die Kammerscheine, und fuhr am nächsten Morgen, von heißer Sehn sucht nach der Geliebten gequält, mir der Post nach Langensalza ab. Wer den Zustand eines Liebenden kennt, wird begreifen, mit welcher Ungeduld Ole arius das Ziel seiner Reise wünschte. Auch dieser Wunsch erfüllte sich endlich, und O learius eilte mit schnellen Füßen dem Hau se zu, wo sein theuerstes Erdengut weilte. Wie freudig gedachte er Lieschen zu über raschen ! Wie freudig von ihr empfangen zu werden! Was hatte er für Sie und Agathen erduldet, gelitten, gewagt! Muß te sein Lohn nicht desto süßer werden? Die Linke in der Rocktasche bei den Kam merscheinen, den Ohrringen und seinem eigenen kleinen Schatze, klinkte er dieStu benthür auf. Ha! da saß Lieschen am gewohnten Platze und liebreizender als je. Mit etwas größerem Feuer, als es einem ehrsamen Theologen eigentlich geziemte, stürzte Olearius auf die Jungfrau zu, um fing das höchlich betroffene Kind und woll te einen Kuß auf den rosigen Mund drük ken. Allein Lieschen wendete rasch den Kopf bei Seite, streckte wie abwehrend beide Hände aus, und sprach erröthend u. verlegen zugleich: „Ach, Herr Magister! wie haben Sie mich erschreckt!" Ueber diesen mehr als kühlen Empfang bestürzt, starrte Olearius seine Braut an, und gewahrte jetzt, wie zwei große, ächt goldene Ohrreifen mit einer köstlichen Pe rle in deren Ohren funkelten, wie die Trau erkleider gar bald einer anlockenden putz reichen Kleidung Platz gemacht hatten. Eben öffnete er den Mund, nach der Ur sache dieser unverhofften Verwandlung zu fragen, als die Thür hastig aufgerissen wurde und durch dieselbe ein bildschöner Mann mit klirrenden Sporen hereintrat, und, ohne den Candidaten im Mindesten zu beachten, Lieschen umarmte. Diese sträubte sich zwar wieder, und erröthete noch höher als vorhin und begleitete ihre Abwehr mit den Worten '. „Pfui doch, Herr Lieutenant!" Ein Menschenkenner jedoch würde den wahren Sinn dieser Re de, laut ihrer keineswegs unwilligen Be tonung also übersetzt haben : „Lieber Lieu tenant, siehst Du nicht, daß wir von ei nem unberufenen Dritten beobachten wer den?" — Wirklich verstand auch der Lieutenant den Wink sofort. Einen grimmigenßlick auf den versteinerten Störenfried werfend, hob er spöttisch zu Lieschen an: „Sage mir einmal, süßes Kind, was Du mit die ser dürren, schwarzen Vogelscheuche hier anfangen willst?" Und abermals zwang Lieschen ihre "LVillig z„ loben und ohne Furcht zu tadeln." Dienstag de» 27. Juni. IBAB. Stirn in finstere Falten und wiederholte: i „Pfui doch, gnädiger Herr! Es ist ja! unser Hausgenosse, der Magister Oleari us, der meiner Schwester Agathe in der Woche einigemal Unterricht ertheilt." „Er soll heute, morgen, und auch diese ganze Woche Ferien haben —" versetzte der Lieutenant lustig— „und gewiß wird er mir dafür Dank wissen." Diese Wor te begleitete eine Bewegung mit der Hand, welche den Candidaten gehen hieß. Sem aber schien es plötzlich vor die Ohren und das Gesicht gefallen zu sein. Un beweglich, mit dem Ausdrucke des tiefsten Entsetzens starrte sein Auge auf Lieschen hin, welche,unfähig den Blick zu ertragen sich auf ihre Arbeit niederbückte. "Hat der Herr mich verstanden?" fragte der Lieutenant ernst und trat auf die schwarze Bildsäule zu — „oder soll ich noch deutli cher reden ?" Er zeigte auf die Thür. — Und vernichtet schlich Olearius durch die selbe von dannen. Wohl war es ein gewaltiger Schreck gewesen, als die Accisbeamten die Batzen säcke in Beschlag genommen hatten. Wohl hatte sein Herz in heißen Aengsten gepocht, als er in Potsdam die Bittschrift emporgehalten. Was war aber alles dies, gegen den unsäglichen Schmerz, welcher in allen Nerven wüthete, als Olearius sich von der Heißgeliebten verleugnet sah? Bald machte eisiger Frost seine Hand be ben, bald schüttete ein Vulkan seine Lava ströme über ihn aus. Bald drohte das Herz und die Brust ihm unter den gewalt samen Schlägen zu zerspringen, bald ruh te es bewegungslos und todt in seiner Höhle. Wie er hinauf in seine Woh nung und in den Stuhl vor seinem Ar beitstische gekommen, wie lange er schon daselbst in stummer Verzweiflung gesessen hatte wußte er nicht. Endlich siel ein heißer Tropfen in seinen Nacken. Me chanisch wendete sich sein Antlitz um, und Agathe, seine Schülerin, barg weinend das ihrige an dem seinen. Und sie wein te immer lauter und schmerzlicher ob der Schwester, der Verblendeten! Und ihre Thränen wirkten wie das Wasser, das man in eine Brunnenröhre von oben hinein gießt, um den versiegten Ouell wieder zum Fließen zu bringen. Und er schämte sich nicht der vollen Ströme, welche sich mit denen Agathens vereinten. So weinten beide still, bis die heißen Tropfen die star re Rinde vom Herzen hinweggeschmolzen hatten, und der Rede Fluß wieder erweckt war. „Hier, Agathe sprach Olearius, sei ne Taschen ausleerend hast du, was ich euch beiden zugedacht. Diese verfaulten Kirschen diese teigig gewordenen Bir nen von der köngtichen Tafel wollten sie nicht mir vorausdeuten, daß all' meine freudigen Hoffnungen gleich wie sie ver derben würden? Als ich diese Körbchen aus Kirschkernen bildete und mir dabei mit dem Federmesser tief in den linken Dau men schnitt hätte ich da ahnen können, daß deine Schwester zu derselben Zeit mir einen Korb flechtete, der mein Herz ver bluten macht? Da, nimm diese Kammer scheine ! Die Halbschied davon gehört dir hebe sie sorgfältig auf du wirst ih rer einst gar sehr bedürfen, wenn deine Schwester aus ihrem Rosentraume schreck lich erwacht sein wird. Ha, was hat alle meine Qualen, die ich seit 8 Wochen bis heute erduldet habe, hervorgerufen ? Das verfluchte Geld! Konnten wir, spreche ich mit Hanna, des frommen Tobias Frau - nicht auch in unserer Armuth glücklich sein? Und wer ist diese buntschillernde Schlange, die sich zwischen mir und Lies chen eingeschlichen hat?" „Es ist ein preußischer Werbeoffizier berichtete Agathe —heißt Herr von Türk heim und kam bald nach Ihrer Abreise hier an, wo er sich sogleich an meine leicht gläubige Schwester anvetterte. Ach, wie sehr habe ich sie schon gebeten, von dem schlechten Menschen abzulassen, der ein Spieler von Profession sein und schon vie le Mädchen unglücklich gemacht haben soll. Aber tauben Ohren nur habe ich gepre digt." „Ja sagte Olearius gedankenvoll —wenn schon eine Mücke ihre Schwester am Fuße der Lampe verbrannt und in To ' deözuckungtn liegen sieht, stürzt sie sich ' doch nichts desto weniger in die fressende > Flamme hinein. Dies das richtige Bild der menschlichen Leidenschaften." Nachdem Agathe ihren Lehrer wieder verlassen hatte und der Abend mit seinem traurigen Dunkel hereingebrochen war, begann der Kampf von Neuem. Olearius rang mit sich selbst, unterlag, weinte, be tete, rang abermals, um immer wieder zu unterliegen. Lieschen wollte sich nicht aus seinem Herzen reißen lassen, obgleich sie dasselbe gebrochen hatte. Vergebens trug er die Claviatur herbei, um, wie einst Da vid bei Saul, durch die Macht der Musik der Leidenschaften Sturm zu stillen. Heu te zum erstenmale siel es ihm auf, daß das Instrument keine Töne hergab. Erfolg los blieb der Hinblick auf der seligen Mu tter Schattenriß und selbst die geistige Er hebung zu Gott und dessen väterliches Walten blieb ohne Wirkung. Erst nach dem er in einem langen Briefe an Lies chen sein Herz ausgeschüttet, wurde er et was ruhiger. ' Mit sanften, aber ein dringlichen Worten hatte er sie auf all' die Gefahren aufmerksam gemacht, denen sie durch die vertraute Bekanntschaft ent gegen gehe. Von seiner Neigung und seinen Hoffnungen schweigend, hatte er blos ihr Wohl ins Auge gefaßt und in diesem Sinne als bloßer Freund ermahnt und gewarnt. Dieses Schreiben ließ er am andern Morgen Lieschen durch ihre Schwester zukommen, mußte aber mit tie fem Schmerze erfahren, wie auch dieser wohlgemeinte Schritt keine Wirkung auf die schon Bethörte hervorbrachte, welche geflissentlich jedem Zusammentreffen mit ihrem vorigen Bräutigam auswich. Von nun an ward diesem das Haus, in wel chem der Lieutenant mehr als in dem sei nigen war, zur Hölle, welche er daher am frühen Morgen floh und die er erst am Spätabende wieder betrat. Agathe litt doppelt; sie trauerte über die Verblen dung ihrer Schwester, wie über das Da hinsiechen ihres theuern Lehrers, der sich aufzureiben drohte. In dieser unheilvol len Zeit war es, wo Olearius einen Brief folgenden Inhalts erhielt: „Mein lieber Magister! Sein lobenswerthcs, gottergebenes Be nehmen bei Eröffnung des Testaments Seines Oheims hat Ihm die Herzen al ler damals Anwesenden gewonnen und ist Ursache geworden, daß ich ihn bei der Gr äfin Koblenz in Tiefgau empfohlen habe, welche für ihren 11jährigen Enkel einen Hofmeister sucht. Hochdieselbe ist zwar als ein Teufel verschrieen; allein ist Je mand geeignet, es mit ihr aufzunehmen, so ist Er's oder Keiner! Die Gräsin zahlt jährlich 40 Thaler Gehalt, gibt ihm freie Wohnung, Wäsche und den Kammerdie ner-Tisch, will auch, falls Er einschlüge, zum Neujahre sich nicht lumpen lassen. Ist ihn, dieser Antrag gemnehm, so hat Er nichts weiter zu thun, als des Ehesten nach Tiefgau abzureisen, wo sich das Wei tere finden wird. Sein Berlin, wohlaffectionirter am 4. Augustl766. Hans v. Dettwitz. königl. preuß. Kammergerichts Präsident. „Wie Gott will !" sprach nach dem Le sen dieses Briefes Olearius. „Das ist sein Finger!" Er packte ein. Was er an Geld von Lieschen zur Reise nach Ber lin erhalten hatte, berichtigte er von dem Ueberreste seines kleinen Schatzes und hän digte es Agathen ein, welche sich untröst lich bezeigte und das Geld nicht annehmen wollte. Noch ermahnte er das Kind, treu der Tugend und in Versuchungen stand haft zu bleiben, dann ging er. Unten im Hause blieb er vor Lieschens Thür eine Minute lang unentschlossen stehen, dann klopfte er an, das letzte Lebewohl ihr zu sagen. Es war von Innen zugeriegelt, Laufende Nummer 4«. als er, keine Antwort erhaltend, die Klin ke bewegte. ~Wie Gott will!" sprach er fast vor Schmerz vergehend und eilte davon. So schwer war ihm noch kein „wie Gott will" geworden wie. dieses. (Fortsetzung folgt.) 5-üü-lW Bei einem öffentlichen Examen wurde ein Schüler gefragt: ..Wer war Pau lus?" Als nun der Aufgerufene verlege» war, wollte ihm der Lehrer drein helfen und sagte: „Nur nicht verzagt! Also Paulus war ein A A po." Schnell und freudig rief der Schüler: „Ein Apotheker." Unmuthig darüber rief der Examinator einen andern Knaben vor und wollte wis sen : was die Welt vor der Schöpfung gewesen? Als der Junge die Frage nicht zu beantworten wußte, ermuhligte ihn der Lehrer, sprechend: „Besinne Dich nur. ich hab' es Euch sa schon oft gesagt: die Welt war vor ihrem geordnetem Zustan de ein (5ha —„Ein Kas !" schrie der Zun ge, dem das Wort Chaos beiläufig einfiel. Ein Wiener Handwerksgesell, der gu ten Verdienst hatte, kam zu einem Maler, um sich von ihm für seine Geliebte por trätiren zu lassen. „Wie wünschen Sie es? in Oel oder in Miniatur?" fragte der Maler. „Nix da." sagte der Geselle, „sollens mi malen, daß mon mi um den Hals hängen kann." Kostspieligkeit der Kri eg e. Die Opfer, mit welchen Frankreich die „Civilisation seiner afrikanischen Er oberung" erkauft, berechnet der Graf St. Marie in seinem Werke über Algier fol gendermaßen: Nach sehr genauen statisti schen Angaben, welche mir vertraulich mit getheilt worden sind, finde ich. daß seit 15 Jahren sich die durchschnittliche Sterblich, keit der Franzosen in Algerien auf hun. dert Mann täglich beläuft, die durch Krankheiten oder durch feindliche Kugeln umkommen. Dies ergiebt einen jährlichen Verlust von 30,500 Mann ; folglich muß Frankreich während dieses fünfzehnjähri gen Krieges 547,500 Mann verloren ha ben. Das Geldopfer beträgt jährlich an 5 Mill. Fr- für die Armee als Zulage zu dem gewöhnlichen Sold, den die Truppen in Frankreich beziehen würden; 2 Mill. für die Flotte; 2 Mill. für bürgerliche Beamte und Geistlichkeit; l Mill. für ge heime Fonds, Geschenke und Verluste; also im Ganzen 10 Mill. jährlich oder 150 Mill. für die ganze Dauer der Occu patio!,. Dieß ist noch nicht alles, denn man muß auch die 517.509 Umgekomme nen in Betracht ziehen. Jeder Mann, der in Algier gestorben ist, kann nicht weniger als 274 Fr. gekostet haben, und man kann annehmen, daß die Summe von 150.000.» 000 Fr. nicht den vierten Theil der wirk lichen Kosten repräsentirt- Vertheilung des Eigenthums. Ein französiches Blatt enthält folgende Anek dote : Ein Spaßvogel traf einen Land mann. welcher Geschäfte halber auf dem Wege nach Bordeaux war, und sagte zu ihm, „Was thust du hier? sie sind daran das Land der Reichen zu vertheilen, und es wäre besser du gingest zum Mayor und ließest deinen Namen einschreiben für ein Theil." Der Landmann setzte im vollen Gallop ab, und an der Mayors Office ankom mend. sagte er, „Monsieur Mayor, weil eine Länder vertheilung stattfinden soll, so wünsche ich die Wiese von M—, welche an meinen Garten grenzt, zu haben. Thut meinen Namen auf die Liste." Der Mayor überblickte einige Papiere und sagte. „Du bist nicht der Erste, es hat sich schon Jemand gemeldet der diese Wiese verlangt, und deinen Garten obendrein." „Meinen Garten! Meinen Garten!" schrie der Landmann wüthend, „ich will gehen und meine Muskete holen," und er ging und hielt Wache Tag und Nacht ü ber seinen Garten. So hat es viele Menschen wie dieser Landmann; sie wünschen das Eigenthum Anderer zu vertheilen, das ihrige aber hübsch zu behalten. Fr. Bote. Ein armer, aber zufriedener Weber, in Chicago, erbte von einem entfernten Ver wandten in England eine bedeutendeSum me Geldes. Als ihn die Nachricht traf, saß er grade in seinem Kämmerchen klicke« di klacke. und webte- Er ließ sein Schiff-
Significant historical Pennsylvania newspapers