MeaViNg, Venn. Gedruckt und herausgegeben von Arn o l d Puwell e, in der Süd Kren Strasse, Ecke der Cberrn AUey. Bch m' 6 qeqcuub^ Jahrgang 6, ganae 275. Btdi ngunge n. Der Albcr«lle zzeobkltiuer erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogcn mit schönen Lettern gedruckt. Der SubscriptionS-PreiS ist Ein Thaler des Zahrö, welcher in halbjähriger Vor ausbezahlung erbeten wird. Wer im Lause des Jahres nicht bezahlt, werden Kl st) angerechnet. Für kürzere Zeit als 6 Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wett sie einen Monat vor Aviaus des Subseriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt. Unterschreibern ,n hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. bÄ"Briefe und Mittheilungen müssen postfrei eingesandt werden. Zur und Belehrung. Jerry S. Eowden Dieses Individuum ist im Verdachte falsche No len zu dem Betrage von Dollars verfertigt zu haben. In St. LoniS ver baftet, wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt, weil die bei ihm gefundenen Noten noch nicht ausgefüllt waren, und deSwe gen das Verbrechen noch nicht völlig be gangen war. Seine Freilassung benutzte cr augenblicklich dazu, wie wohl leicht vor auszusehen war, um die Noten gehörig zu vervollständigen und begab sich auf Reisen. Man hakte ihn aber in 6 Gebeini itt St. Louis beobachtet, und wenige Mei len von St. Louis auf der JllionoiS Sei te wurde er von neuem sammt zwei An dern, Namens Ealdwell und Dorsey, ver haftet und vor einen Friedensrichter ge bracht. Ealdwell bewies, daß er ein Mit glied der geheimen Polizei von St. Louis sei, der sich in daS Vertrauen der beiden andern eingeschlichen, u>n ihl-e Geheimnis se zu entdecken, und daß er nur einen Spitz buben spielte. Er wurde freigegeben, Dorsey und Eowden dagegen nach Belle ville zur weiteren Untersuchung geschickt. Dorsey klagte, schon an den ersten Hau fern von Belleville angekommen, über zu festes Binden. Der gutmüthige Eon ftabel. der ihn begleitete, knüpfte den Strick, der Dorsey's Aäne fesselte, auf. Als Erkenntlichkeit für diesen Liebesdienst dankte Dorsey vielmals gab seinem Pfeid die Peitsche, und ehe der Eonstabel sei nen freundschaftlichen Dank gehörig er wiedert, war Dorsey auf und davon, und man soll ihn noch zu sehen haben. Die ser Dorsey hatte den Tag vorher allein über 60 Thlr. in falschen Noten auSgege den gehabt. Eowden, der viel zu sehr Gentleman war, um sich auf eine so auffallende und unzarte Weise seinen Wächtern zu entzie hen, schlug ruhig seinen Wohnsitz im Ge fängniß auf. ließ seinen Advokaten von St. LouiS kommen, der auch sogleich be wirkte, daß Eowden vor Richter ShieldS nach EdwardSville in's Verhör kam. Wegen mangelhafter Form des Verhaft befehles u. s. w. drang Eowden auf seine Freilassung, der Richter aber hielt sich an die Sache und ließ Eowden wieder nach Belleville bringen, indem der Staatsan walt benachrichtigt wurde, sich in St. Lou is gehörig zu informiren, und die Zeugen nach Illinois zu schicken, so daß man die Boruntersuchung nicht im Dunkeln zu machen habe. Auf Mittwoch den 13ten dieses wurde die Untersuchung, die intres sant zu werden versprach, festgesetzt. Eowden, der indessen Langeweile im Gefängniß hatte, auch in Hrn ShieldS den rücksichtsvollen Mann nicht fand, den er erwartete, beschloß den unangenehmen Aufenthalt zu Bellville mit einem bessern zu verrauschen. Um den ter nicht zu incommodiren. wartete er bis dieser am letzten Dienstag ruhig mit sei ncr Familie beim Abendessen saß. Wäh rend die Teller rappelten und die Gläser klirrten, feilte Eowden ein Eisen durch, welches das Gitter in der Oeffnung ver sicherte, durch welche man daS Essen reicht, und zwängte sich durch die enge Oeffnung durch. Ohne Geräusch begab er sich die Treppe hinab, und da er durchaus bei'm Essen nicht stören wollte, so sagte er nicht einmal Adieu. Als man nach dem Abend essen die äußere Thür schließen wollte, die vom Gefängniß auf den Gang führt, fand man. daß Jerry S. Eowden sich ent' fernt hatte, zwar ohne Abschied, doch mit Zurücklassung eines Briefes an den An walt des Bezirks. Hrn. Unterwood, wo« rin er sich vielmals empfahl und denselben seiner unbegrenzten Hochachtung versicher t,. — Illinois Beob. Beacktungswerthe .A n sich ten .»-Der "deutsche Republikaner" von Cincinnati bringt uns in seiner letzten Der Liberale Beobachter Und Berks/ Momgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger. Nummer einige gute Ansichten über den auch dort aufgetauchten Narimsmus. wel che der Beachtung unserer Leser nicht un würdig sein mochten. Balt. Eorr. „Kein redlicher Bürger dieses Landes wird sich weigern, irgend ein Gesetz zu un terstiitzen. welches die Unverletzbarkeit und Heiligkeit deS Stimmrechts sichert. Kei i ner wird sich weigern zur Abschaffung be . stehenoer Mlßbräuche beizutragen. Liebe zur Freiheit ist die beste Gabe des Him l melS. Sie ist das angeborne Etbtheil I eines Jeden. Die Freiheit zu erkennen und zu lieben bedarf keiner jahrelangen Was einer in fünf Jahren i nicht begreift, das wird er nimmer verste hen. Darum würden wir uns dein Na« ! tivismus widersetzen und mit allen uns zu stehenden Mitteln bekämpfen. > wenn die Verlängerung der Zeit auf 21 ! Jahre der einzige Punkt wäre, um den es ! sich hand.lte und wofür die Natives käm . pfen. Würden die Natives. im Fall sie ihre Grundsätze zum Gesetz des Landes machen konnten, nickt gerade das bezwek ken unv hervorbringen, waS sie zu verhin dern wünschen? Würden in 21 Jahren sich nicht eine Masse von Ausländern hier angehäuft haben, die nur Bitterkeit und Widerwillen gegen die Bewohner eineS LandeS füblen könnten, welches ihnen so harte ungerechte Bedingungen auferlegte? So wie wir glauben, daß es zum Besten eines jeden Einzelnen gereicht, so bald wie möglich Amerikaner zu werden, so muß es auch im Interesse der Massen liegen. DeS Interesse ist jedoch durchaus gegen seilig. Ein fremdes Element kann unsern Institutionen nur schaden und sie gefähr den. während selbst Mißbräuche nur vor übergehenden und geringen Nachtheil mit sich fuhren.--Jemehr wir mit der Ten denz und dem Treiben des NativismuS bekannt werden, um so inniger ist unsere Ueberzeugung daß nur Schaden und Nach theil für die ganze Nation daraus enc wachsen können." Schauderhaftes Unglück. Ein schreckliches Unglück trug sich vor einigen Tagrn zu Frederick Eity (Md.) zu. bei einer Feier von der Erwählung des Polk TicketS. Eine alte eiserne Kanone, welche mir neun Pfund Pulver geladen und mit Lehm gepfropft worden war. zer barst beimLoSbrennen und eins der Stücke, welches bei drei hundert Pfund wog. traf Hrn. Uplon Duvall auf die Brust und todtere ihn auf der Stelle. Sein Körper (sagt der Examiner) wurde zehn Fuß in die Höhe geworfen und siel eine Entfer nung von sieben und zwanzig Schritten von der Kanone ab. auf die Erde nieder. DaS Stück, durch welches er getodtet wur de, ungeachtet es ein Gewicht von drei hundert Pfund hatte, wurde eine Strecke von sechs und neunzig Schritten gewor fen und nahm mit sich zu der nämlichen Stelle, eins seiner Beine, welches eS vom Körper getrennt hatte. Em anderes Stück der Kanone fiel in einer südl'chen Richtung und war beinahe einen Fuß tief uuter der Oberfläche der harten Erde be graben. En, sehr großes Stück wurde in der nämlichen Richtung noch etwas weiter geworfen. Der Hintere Theil der Kanv ne. eine Eisenmasse von solchen« Gewicht, daß ein Mann kaum vermögend war sie umzudrehen, wurde ein hunderr und vicr und dreisig Schrille von der Stelle zurück getrieben» wo die Kanone abgefeuert wur de. Volksfreund. Gefahr und Rettung.— Vor einigen Tagen wollt? in der Point ein Herr vom Jackson's Wharf zu einem Wharf auf der andern Seite gehen, uud passirte längs einer Planke auf einem sehr schmalen Wege. An seiner Hand führte er einen kleinen Knaben, welcher einen Korb am Arme trug. —Plötzlich blieb der Korb an irgend einem Splitter oder Na gel hängen, wodurch Mann und Kind das zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Aienslaz öeu 10. HocenM- 1844. Gleichgewicht verloren und in das Wasser stürzten. Im Schrecken dieses unver mutheten Hinabstürzens ließ der Herr die Hand des Kindes fahren und beide waren in Gefahr zu ertrinken. Ohne Zögerung sprang ein Farbiger von der Schiffswherft in daS Wasser und ei haschte die Hand des untersinkenden Kindes, aber er vermochte nicht irgendwo zu fußen und das Kind auf's Trockene zu bringen. Glücklicher weise gewahrte der Steuermann von "HelleSpont-" welcher in der Nähe vor Anker lag, in diesem Augenblicke die ge fahrliche Situation des NegerS und des Kindes; er sprang über Bord, den Neger in seinem menschenfreundlichen Werke u:>. terstützend, wo es ihnen denn auch glücklich gelang das Kind auf das steile Ufer zu b:ingen. Während dein die Rettung des Kindes bewerkstelligt wurde, kämpfte der mit dem Knaben zugleich hinab gestürzte Mann gegen daS feindliche Element und bekam einen schwimmenden Balken zu fas sen ; da aber dieser unter seinen Händen sich fortwährend rollte und sein Gesicht wie seine Hände von den Musch.ln, wel che sich am Balken festgesetzt hatten, und denselben bedeckten, stark verletzt wurden, wäre er ohne Zweifel ertrunken, wenn nicht ein junger Mann, Steuermann ei nes in demselben Wharf liegenden Schoo ners zu Hülfe geeilt wäre, und ihn dem Ufer nahe gebracht hätte. Das Kind hat te bereits seine Besinnung verloren, wnr de aber durch augenblicklich augewandte Mittel bald wieder in's Leben zurück ge bracht. Baltimore Eleph a n t e n Mor d. Einem kürzlich in Genf seinem Führer, entron nenen Elephanten, welchen man in einem Bollwerke gefangen nahm gab man Arse nik und 10 Tropfen von jenem starken Gift, wovon t, ein Pferd todten können. Das Thier aber gab es immer wieder von sich. Einen MunirionSwagen schleuderte der Elephant fünfzehn Fuß in die Höhe, so daß er in Stücke zerbrach Hierauf brach man ein Loch in die Mauer und stellte vor dasselbe eine Kanone. Die Neugierde, zu sehen was vorgehe trieb den Elephanten herbei, und sogleich siel er vom Schusse nieder. Man vertheilte das Fleisch, wel ches theils gekocht, theils eingemacht wur de. Man zog es dem Rindfleische vor. Die Haut wog sechszehnhundert Pfund, das ganze Thier vierzig Eentner- Lancaster den 3ten December IBlt. Ueberführung von Diebe n. Bei der Eonrt der vierteljährigen Sit zungen von diesem Eaunty. welche ihren Anfang nahm am lSten vorigen Monats, wurden John Jones und Robert Eooper auf die Anklage verhört, den Stohr des Herrn Freeland an der Gäp, in der Nacht vom ILcen vougen August erbrochen und beraubt zu haben. Der erstere erkannte sich für schuldig an und wurde zu einer Gefangenschaft von fünf Jahren in'S Zuchthaus verurtheilt- Eooper hingegen verlangte ein Verhör, wurde schuldig be fünde!» und ebenfalls zu fünfjähriger Ge fangenschaft im Zuchthause vermtheilt. Beide sollen alle Verbrecher sein. Joncs, oder Dr. Jones, wie er sich nennt, ist ein Kerl von sehr gutem Anstände, trägt eine goldene Brille und soll mit einer sehr res pektabeln Familie in Ehester Eaunty ver wandt sein. Er gieng bei einem gewissen Klase oder Ease in die Kost, nach dessen Hause er seinen Theil von dem Raub nach Begehung des Diebstahls brachte. Durch sein einehmendes Aeussere gelang es ihm die Gunst der Weibsperson zu gewinnen, mit der Älase oder Ease als seine Frau lebte, und darauf gieng Jones mit dersel ben durch- Dies führte zu der Entdek kung der Diebe ; denn Ease. welcher um den Diebstahl wußte, entdeckte darauf aus Rache gegen Jones, weil ihm dieser seine Buhleun entführt halte, die Sache der Philadelphia Polizei, welche dann die Diebe festnahm. Der Wert!) der geraubten Waaren de 0 bis 7W Thaler, ivovon Herr Free land blos zu dein Werl!) von ungefehr -20 U Thaler zunick erhalten hat, welche die Diebe zu.Kleidungsstücken batten verfer tigen lassen. VoliS Freund. ZTeib!t'.'he oder Geschickte Holzoqin von C.. . (Von ihr selbst beselniebeu.) (Fortsetzung.) Nachdem ich von allein beraubt war, was mir lieb und werth war, war Licht der einzige Verlust über den ich mich nicht ganz wegsehen konnte, und ich konnte mir nicht vorstellen, wie irgend Jemand nn glücklich sein könne, selbst m der grau sumsten Sklaverei, wenn er nur noch den Anblick der Felder und Schöpfung genie ßen kann, selbst nur durch ein Fenster; dennoch war ich am Ende so versöhnt mit meinem Schicksale, daß ich, statt meinen Tod zu wünschen, mich manchmal dafür zu fürchten schien, Ich verlangte oft nach Nahrung ; der Herzog brachte mir manch mal genug für oder 4 Tage; ich wuß te, daß er dann auf eine kurze Reise ge gangen war, und wenn mein Lörrach bald zu Ende war, fühlte ich mich unru hig ; der Tod meines Tyrannen glaubte ich, müßte unfehlbar den meinigen nach sich ziehen, und diese grausame Idee mach te, daß ich ihm sogar Gesundheit wünsch te. Ich fühlte auch nicht langer Wider willen gegen ihn. Die Religion hatte meinen Haß gegen ihn überwunden; die ses zu thun bedurfte nur einen schwachen Versuch —hatte ich nicht schon über mei ne Liebe trinmphirr ? Ich bedauerte mei neil Verfolger und malte mir den schreck liche Zustand seines Gemüth6, seiner Lei denschaften, seiner Furcht und seiner Neue vor, und fand mich vollkommen geracht. Im Anfange meiner Gefangenschaft hör-! te ich nie den Herzog nahern, ohne einer > Ohnmacht nahe zukommen, aber auch' dieser Eindruck hörte nach und nach auf; zwar überfiel mich so oft er kam, eine ge wisse Furcht, dennoch verlangte mir nach seinen: Kommen, nicht weil mein Bestehen davon abhing, sondern auch weil es die tiefe und schreckliche Stille unterbrach wel che mich in meiner Einsamkeit umgab. So oft ich diesen Laut horte, verursachte eS eine Art von Verwirrung meiner Ge danken, welche, obgleich es unangenehm war, doch unentbehrlich für mich wurde. Es ist unbeschreiblich auszudrücken, wie stalk das Verlangen in mir war irgend einen Laut zu hören ; wenn eo stark don nerte konnte ichü hören, kann aber keine genaue Idee geben von meinen Gefühlen bei dieser Gelegenheit; ich schien weniger einsam und horte mit Aufmeiksamkeit nnd dein größten Vergnügen dem erzitternden Getose zu, und wenn es aufhorte fiel ich in eine Niedergeschlagenheit des Geistes und in Kummer zurück. Diesbar ungefähr meine Lage 6 oder 7 Jahre lang, wahrend welcher Zeit mich nichts größeren Kummer machte als die Unruhe in die mich die Unwissenheit von dem Zustande meiner Mutter und mei nem Kinde setzte. Es war umsonst den Herzog deßwegen zu befragen, wenn er in den Thurm kam, denn seit seinem ten Besuche in meinem Gefängnisse sprach er nie. Ich mußte alle meinen Muth zu sammen nehmen, diese grausame Unge wißheit von einer Sache, die mir so nahe am Herzen lag, zu ertragen. Oft wenn ich zu Gott betete für mein Kind odermei ne Mutter, sank mein Herz in mir und meine Thränen flössen. Leider! sagte ich, bete ich für ihre Glückseligkeit, wenn sie vielleicht nicht mehr sind und ich elend genug bin sie überlebt zu haben. Zu an dern Zeiten waren meine Hoffnungen in dieser Hinsicht so groß, daß ich nicht die geringste Unruhe ihrentwegen fühlte, und in diesem glücklichen Gedankenschwunge l wollte ich mir sogar manchmal einfallen pausende 16. lassen, eS sei nicht ganz unmöglich, daß ich durch einen außerordentlichen Zufall noch einmal aus meiner Gefangenschaft erlöst werden könnte. Ja, diese Idee drückte sich im letzten Jahre meiner Ge fangenschaft so tief in meine Einbildung ein, daß ich ein Gclübde that, wenn ich je meine Freiheit wieder erlangen sollte, mein Leben Gott in einer Einsiedelei et» was von Rom entfernt, zu weihen, und dort meine Tage zu beschließen, so bald meine Tochter in der Welt versorgt sei. Die interessanteste Zeit meines LebenS rückte nun heran, der Augenblick meiner Befreiung war vor der Thür, und die gottliche Gütigkeit wollte mir die Leiden und den Kummer der letzten !) Jahre nun überflüssig belohnen. Ich glaubte seit geraumer Zeit, daß der Herzog beständig auf dem Schlosse wohne, da er mir meine Nahrungsmittel immer regelmäßig brach te ; eines Tages, da mein Vorrath bald am Ende war, erwartete ich ihn mit einer Alt von Ungeduld, doch kam er nicht und , ich verzehrte meinen letzten dürftigen Bis > sen. Ich suchte mich zu beruhigen, doch wartete ich auch den nächsten Tag verge» bens auf neuen Unterhalt, der mir alle Augenblicke unencbehrhrlicher wurde; Un ruhe kam zu Hunger und Durft, nahm mir den Schlaf und in dieser Lage brach , te ich beinahe noch einen Tag zu. Ich wurde nun sehr schwach und glaubte mein Ende sei nahe; ich fürchtete mich nicht vor dem Tode, und doch drang die Erin nerung an alles was mir lieb und nerth war in mich und machte mich verlegen.— Unglückliches Kind! Unglückliche Mut ter! wie grausam verlassen bringe ich meine letzten Augenblicke zu ! Bester Ui> Heber meines Daseins, muß ich denn ster ben ohne deinen Segen zu erhalten ? Ach meine Tochter —ich kann dir meinen Se gen nicht geben, oder die Beruhigung ge nießen in deinen Armen zu entschlummern --du kannst nicht einmal meinen Verlust betrauren; in dcm Augenblicke wo deine unglückliche Mutter ihren letzten Athem zug aushaucht, vertreibst du deine Zeit mit deinem Alter angemessenen Belusti gungen ! kränkender Gedanke! Ich ster- be, nnd alle die ich hochschätze auf Erden haben schon lange den Kummer über mei nen Tod überwunden! Doch, »ras sage ich? Unglückliches Geschöpf! zu murren und zu klagen, wenn alle mein Jammer sich seinem Ende nähert. Vergib mir, o Gott, diese sündhaften Gedanken! mein Herz schwort sie ab und schämt sich ihrer. Ach mein Richter und Vater, sei so gnä dig nnd rufe mich zu dir! Voller Hoff nung und Vertrauen, meiner ewigen un vergänglichen Glückseligkeit gewiß, war tete ich mir Ergebenheit auf meine Auflö snng, ja ich wollte selbst darum bitten, verbotest du es mir nicht l Nach Beendi gung dieser Worte siel ich auf das Stroh zurück, das mir als Bett diente, und schien M mit dem Tode zu ringen. Ich empfand eine Beruhigung und Stille meines Gemüths, welche ich bis zu jenem Augenblicke noch nie genossen hat te ; es schien als wenn ein heilender Bal sam in mein vermundetes Herz gegossen wäre; meine erstaunliche Schwäche über wältigte meine Sinne und ich siel in einen delirifchen Schlummer, während welchem die erfreulichsten Gegenstände sich meiner Phantasie vorspiegelten. Ich glaubte mein Bett mit Engeln umringt, in himmlischen Glanz und Pracht gekleidte; ich hörte in einer Entfernnng harmonische Stimmen und göttliche Musik; ich sah den Himmel offen und den Allmächtigen anf einem glänzenden Throne sitzen, er rief mich und schien seine Arme auszustrecken, um mich zu empfangen; und wirklich, er wachte über mich und zerbrach in diesem Augen blicke meine Bande Ich crmachte plötz lich und fuhr zusammen, da es mir vor kam als wenn ich im Thurme klopfen hör te ; ich horchte, es klopfte abermals, mein Herz schlug; aber ach, welches Erstau nen ! welches Entzücken! welch nnauö-
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