Der Liberale Beobachter Und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger.^ MeÄv t n A, Penn. Gedruckt und herausgegeben von Arnold Pu»vell e, in der Süd 6ten Strasse, Ecke der Cherry AUey.B ehm' s Wirchsbaus-Hof gegenüber. Jahrgang 6, ganse 243. B.edinaunqc N.-Der Klbcrnle zzeobackter erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Ä-übscriptions-Preis ist Ein Thaler des Zahrs, welcher in halbjähriger Voraus beiahluna erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt, werden Kl SN angerechnet. Für kürzere Zeit als tt Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Subscriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt. Unterjchreibernin hie siger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehendurch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen p ost fr e i eingesandt werden. Das stumme Kind. (Schluß.) Der Major übergab das Kommando dem Rittmeister, ließ Meline wieder ihrem Stande gemäß kleiden, und fuhr mit ihr nach Grünau. Da seine Schwester ihn noch immer für todt hielt, so wollte er sie vorher auf seine Ankunft vorbereiten las sen. Erst dann woÜte er zu ihr gehen, und ihr beibringen, daß Meline noch lebe. Er stieg daher am Hause des Verwalters ab. Der alte Mann war vor Freude fast au Ber sich, als er den Major und Meline le bend erblickte. Er selbst hbte neu auf; er konnte nicht Worte genug finden, ihnen seine Freude zu bezeigen. Er eilte sogleich in das Schloß. Frau von Grünau saß traurig und mit bleichem Angesichte auf dem Kanapee, und las in einem Buche. Als sie vernommen, ihr Bruder lebe noch, er sei hier, wollte sich ihm sogleich entgegen eilen. Allein schon trat er in das Zimmer. Sie sprang, als sie ihn erblickte, mit weit ausgebreite ten Armen auf ihn zu. und umfaßte ihn. "O liedster Bruder, rief sie. so 'ebst du denn wirklich noch! Gott sei gelobt; so bin ich doch nicht allein in«der Welt!" Der Major sehte sich zu ihr auf das Kanapee. Er bat sie ihm zu erzählen, was ihr, seil er in das Feld gezogen. Alles begegnet sei. Sie erzählte unter tausendThränen, daß indeß ihr geliebter Gemahl, nach vielen Leiden, aber geduldig, fromm und ganz in den göttlichen Willen ergeben, gestorben sei ; daß ihre zwei holden Knaben, die der Major wohl gekannt, und an denen er große Freute gehabt habe, ihr durch die Blattern entrissen worden; und daß ihr einziges noch übriges Kind, ihre innigst geliebte Meline, in dem nahen Flusse er-, trunken sei. Der Major hatte mit großer Theilnah nie zugehört, und sprach nun: "ES ist nicht wahrscheinlich, daß die liebe Meline ertrunken sei, zumal ihre Leiche nicht ge funden worden." "O Gott! rief die Mutter, und ihr wehmüthiges Gesicht erheiterte sich und glänzte vor Freude. Ach, wenn sie noch lebte, wenn ich ehe ich die Augen schließe, sie noch einmal sehen sollte, welche Selig keit wäre das für mich!" "Zweifle nicht, sprach der Major, daß sie noch lebe- Better Klauenburg hat hier seine Hand, oder vielmehr seine Klau en nnt im Spiele. Gewiß, Meline ist nicht ertrunken ; sie wurde blos von Räu. Bern geraubt, und von ihnen in einen ih »er Schlupfwinkel gebracht.'' "Ach Gott, rief die Mutter, wurde noch bleicher, und reichlichere Thränen flössen über ihre erblaßten Wangen. Besser wä re sie todt, als unter bösen Menschen. Es ist viel besser gestorben, als an Leib und Seele verdorben !" "Liebste Schwester, sprach der ich bin über diese deine edlen Gesinnungen tief gerührt. Glaube mir aber, sie ist noch immer jene unschuldige, reine, engel gleiche Meline, die sie von jeher gewesen. Du sollst dich davon überzeugen. Sie ist bereits aus jenen räuberischen, verruchten Händen befreit." Die Mutter stand hoch erfreut auf, und rief: "O Gott! wie wird mir! Welch ein Licht geht mir auf! Ach lieb ster Bruder, sag mir AlleS! Nicht wahr, Du hast sie gesehen ; sie ist vielleicht nicht ferne von mir! O komm, komm liebster Bruder, und führe mich zu ihr.'' Der Major ging zur Thür und öffnete sie. Meline stürzte voll Entzückens her ein, fiel ihrer Mutter in die Arme, und konnte kein Wort hervorbringen, als: "Mutter, liebste Mutter!" Die Mutter sprach: "O Meline! Liebste, beste Tochter! Ja, du bist es! Ich habe dich wieder! O Gott, Dir sei Dank, unaussprechlicher Dank!" Sie schloß, unter unzähligen Thränen der in nigsten Freude, das geliebte Kind in die Arme, und rief noch unzählige Maie: "O Gott, Dir Dir, liebster Gott sei Dank!" Endlich sprach die Mutter : "Komm, mein liebes Kind, setze dich zwischen mich und meinen Bruder, deinen lieben Onkel, und erzähle! Wie ist es dir unter den bösen Menschen, die dich geraubt haben, ergangen?" Meline erzählte. "Ach Gott sing sie an, ich war vor Schrecken und Angst fast des Todes, als ich von dem einen Räuber ergriffen, mit Hülfe des andern in eine Kutsche geschleppt, und in jenes fürchter liche Haus im Walde gebracht worden. Die alte Wirthin grüßte mich sehr freund lich. Sie sagte daß sie mich schon lange mit Sehnsucht erwartet habe. Sie redete mir zu, ich solle nicht weinen. Sie leg te mir eine Menge Zuckerwerk vor. Sie brachte Kaffee und Punsch, und wollte mich, wiewohl vergebens, mit der unbe- Zudringlichkeit nöthigen, doch wenigstens ein klein menig davon zu ge nießen. Sie führte mich auf ein kleines, ziemlich artiges Zimmer. "Sieh, sagte sie, dieß ist nun deine Schlafkammer ; sieh, das Bett könnte gar nicht feiner und wei cher sein. Sie erzählte mir, was sie mir Alles kochen, sieden und braten wolle, und sprach davon so angelegentlich und aus führlich, als wenn es für uns Menschen keine bessere Freude gäbe, und als wenn wir nur auf der Welt wären, um zu essen und zu trinken. Sie kleidete mich in ein Land-Mädchen um, und sprach dann: "So, nun gehörst du ganz uns an Der Wirth ist nunmehr dein Vater, und ich deine liebs'Großmutter." „Beide boten Alles auf, mich zu erhei tern. Allein ich konnte mich nicht an die se Menschen gewöhnen ; mein Herz sehn te sich nur immer zurück, liebste Mutter, zu dir. Denn wie so ganz anders, als bei diesen Leuten, war es bei dir! Aus ihrem Munde hörte ich nie ein frommes Wort. Sie beteten nie, weder MmgenS, noch Abends, weder vor noch nach Tische. In dem ganzen Hause war kein Blich. Sie redeten von nichts, als von Geld und Gut, lobten sich beständig, und schimpften über die ganze Welt. Ich mochte gar nicht mit ihnen reden; ich scheute und fürchtete mich vor ihnen. Ich war nir- ' ! gends lieber, als auf meinem kleinen Zim- i mer, das die Aussicht in den Garten hat- j te. Ich dachte da an all das Gute, das! du, liebste Mutter, mich gelehrt und mir erzählt hast. O wie manche Stunde der Nacht, wenn der Mond zu mir herein schien, weinte und betete ich da ! Ja, ich! redete, auch wenn ich wider Willen in der Gesellschaft dieser bösen Menschen sein mußte, in meinem Herzen beständig mit Gott. O wie gut ist es doch, daß man immer, bei Tag und bei Nacht, mit Gott reden kann, und daß er uns immer freudig anhört/' „Jene zwei Männer, die mich geraubt hatten, kehrten sehr oft in diesem Wirths hause ein, und brachten noch andere ihres gleichen mit. Diese Gäste, die da wie zu Hause gewesen, waren noch schlimmer, als der Wirth und die Wirthin. Sie be rauschten sich, spielten unter schrecklichen Flüchen Karten, sangen allerlei Lieder und führten allerlei Reden, über die sie in ein lautes Gelächter ausbrachen, und die ich zwar nicht verstand, die aber wohl recht abscheulich sein mußten, weil so böse Menschen ein Wohlgefallen daran finden konnten. Manchmal geriethen sie mit einander in Streit, warfen einander Krü ge und Gläser an den Kopf, und drohten einander zu ermorden. Ich flüchtete mich dann zitternd und bebend auf meine Kam mer. Ich war ernstlich darauf bedacht, aus diesem schrecklichen Aufenthalte zu entrinnen. Allein alle Fenster waren mit eisernen Gittern verwahrt, und das Hof thor immer sorgfältig verschlossen." Eines Abends kam ein Kaufmann, ein sehr wackerer, freundlicher Mann, in das Wirthshaus, um da zu übernachten. Er I führte sehr schöne Waaren und viel Geld "willig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Bett 30. April 1844. bei sich. Diesen ermordeten sie. Ich hör te sein Jammergeschrei» und eilte aus niei ner Kammer herab in die Stube. Ich war bei dem Anblicke vor Schrecken und Entsetzen ausser mir! Ich sagte den Mördern, daß dieser Mord ein schreckliches Verbrechen sei, und daß Gott sie gewiß dafür strafen werde. Sie achteten nicht darauf; sie befahlen mir blos, keinem Menschen ein Wort davon zu sagen. Der Wirth aber schrie: „Du sollst mit frem den Leuten gar nicht mehr reden; wir werden dich nunmehr für stumm ausge ben." Er ergriff mich bei der Hand, rieß mich zu der blutigen Leiche hin, uud sagte fast wüthend: „Da sieh einmal! Wenn du gegen irgend jemand, als gegen mich nnd die Wirthin, nur noch ein einzi geS Wort. auS deinem Munde kommen lässest, so eunorden wir dich auf eine noch schrecklichere Art. als diesen Menschen hier." „Ich fiel in meiner Kammer auf die Kniee nieder, streckte meine beiden Arme zum Himmel lind betete: „O Du.lieber barmherziger Gott! Du hast Dich des Jünglings Daniel in der Löwengrube er barmt- Heiter und fröhlich, wie ein Hirt unter seinen Lämmern, saß er zwischen den hungrigen und blutdürstigen Löwen da. Du hast einen Engel gesendet, der sich seiner angenommen. Du hast lhn aus der Löwengrube befreit. O erbarme Dich auch eines armen Mädchens! Be freie mich von diesen grimmigen Tiegern. Sende auch mir einen Engel zu Hülfe-" Und der gute Gott hat mein Gebet erhört. Er hat mir in Wahrheit einen Engel zu Hülfe gesendet liebste Mutter, hier deinen geliebten Bruder!" „Ja sagte die Mutter, Er. der gute Gott, hat sich deiner. Er hat sich unser Al ler erbarmt. Dich, liebste Meline, hat ! Gott mir entführen lassen, um meinem ! Brnder daS Leben zu retten, und dich, ! liebster Bruder, hat Gott in jene Räu berhöhle geführt, um meine geliebuste ! Tochter daraus zu befreien. Mir diente es zum Heile, daß ich mein einziges, noch übriges Kind als todt beweinte; ich bete te öfter nnd inniger, als eö sonst wohl ge schehen wäre, und sehnte mich herzlicher nach dem Himmel. Auch dir, liebe Toch ter, wild es zum Segen gereichen, daß du eine Zeit lang unter den bösen Menschen hast leben müssen; du hast nun gesehen, ! wie weit jene Menschen im Bösen kommen, ! die sich nicht an Gott halten, nicht mehr ! beten, und nichts Gutes mehr hören mö igen. Du lerntest alles Böse noch mehr verabscheueil, und das Gute noch mehr schätzen. Uns Alle hat Gott nach vielen ! Leiden wieder getröstet, und unsere Be ! rrübniß in Freude verwandelt. Ach, möch ' ten wir es doch recht erkennen, daß Er uns Alles zum Besten leite! Möchten wir es doch immer, auch in den größten Leiden, recht fest glauben, daß es wieder besser kommen werde, daß Gott unsere Betrüb niß in Freude verwandeln werde, und daß wir Ihm gewiß noch einmal für alle Lei den danken werden. Ja, gewiß! Alles, Alles, was Er thut, ist die lautere Weis heit und Güte; Ihm sei ewiger und un? endlicher Dank!" "Amen, Amen !" sagte der Major, und Meline wiederholte die Worte: "Amen, Amen!" Da 6 Experiment deS Hrn. Colt mit sei ner Batterie unter Wasser, um feindliche Schiffe in die Luft zu sprengen, fand an gekündigtermaßen am Samstag Nachmit tag statt. Bei dem schönen Wetter hat te sich schon frühzeitig eine ungeheure Zu schauermasse an beiden Ufern des Potomac eingefunden. Der Präsident mit Gefolge befand sich auf einen Dampfboote, das in der Nähe'des aufzusprengenden Schiffes im Flusse Halt machte, und mit einer Sa lute von der Navy Yard begrüßt wurde. Gegen 5 Uhr wurde auf gegebenes Signal daS Fahrzeug, ein alteS Schiff von 500 Tonnen, unter Segel gebracht und nach-, dem sich die Mannschaft desselben entfernt und das Schiff das Magazin unter dem Wasser erreicht hatte, erfolgte die Haupt Explosion, welche das gonze Borderl heil gegen 10 Fuß hoch aus dem Wasser schleu derte und alles bis zum Mittelmast in Stücke zersprengte. Nur der Hintere Theil des Schiffes mit dem Fockmaste blieb als Wrack über dem Wasser zurück. National Zeitung. Ein Zweikampf. Am 5. M. fand in Neu Orleans eines jener unglücklichen Er eignisse statt, die dort so oft vorkommen- Die Gegner waren John Debuys und Victor Castings, die beide mir den ältesten Creolen Familien verwandt sind. Die bei dieser Gelegenheit gebrauchten Waffen waren doppelte Vogelflinten; die Entfer nung 30 Schritte. Beim ersten Schusse erhielt Castings eine Kugel durch den lin ken Arm, die Brust und Herz durchdrang, und ihn todt niederstreckte. St.Mär g e n. (In badischen Ober Rheinkreisegelegen.) W. Febr. —Einent- setzliches Unglück hat sich in dem» eine Stunde von hier entfernten Wangenthal, Gemeinde Neukirch, Amts Tryberg zuge tragen. Samstag den 2-1. d. M. Nachts 11 Uhr löste sich von der steilen Bergwand dieses Thales eine große Schneelawine ab» stürzte auf das Bauernhaus des Marlin Tritschler, sogenannten "Königsbauers," und drückte dasselbe gänzlich zusammen, Es fanden dabei 17 Menschen ihren Tod ; der Bauer, der mit 5 Kameraden am Ti sche saß und Tarrok spielte, dessen Frau und 4 Söhne und 3 Töchter, der Mielhs mann mit dessen Weib und drei Kindern. Drei erwachsene Töchter, 2 Söhne (Zwil linge) und zwei K nder des Mielhsmannes sind noch lebendig herausgegraben worden und gerettet. Zu Grunde gingen ferner 23 Stück Rindvieh, 1 Pferd, l> Schafe, 3 Schweine und einige Geissen. Ein Pferd und drei Slück Rindvieh sind unversehrt herausgeschafft worden. Gestern und Heu te war die ganze Umgegend aufgeboten, die Schneemasse zu durchgraben. Das GräSlichste war für die Lebendigbegral'e nen, dass sie so lange dem Schnee lie gen musste», ehe menschliche Hülfe kam, denn Niemand hatte das Unglück wahrge nommen, bis Sonntags frühe die Nach barn das HauS nicht mehr sahen. So mussten die Unglücklichen, noch Lebenden zehn volle Stunden in Todesangst harren» l'is die NettungSall'eiten begannen. Ei ner derselben wurde noch athmend her ansgeholt : er stall' nach 3 Stunden, sei ne Brust war völlig zusammengedrückt. Das plötzlich wieder Thau welter läßt leider noch mehrere Unglücks fälle der Art befürchten! P. D. Texas. Unter den Passagieren, welche das Dampfschiff Neu-Vork letzten Sonnabend von Galveston mitbrachte, be fand sich Commodore More, von der Tex anischen Marine. Die Absicht seines Be suches soll sein, Zeugnisse zu sammeln, um die von Gen. Houston gegen ihn aufge stellten Beschuldigungen vor einem com petenten Kriegsgericht widerlegen zu kön nen. Ueber die zwischen Texas und Mexiko obschwebenden Friedensverhandlungen ist noch nichts verlautet, obgleich die zu dem Zwecke von Texas agbesandten Commis-- sionäre bereits nach Galveston zurückge kehrt sind. Die Mexikanische Negierung soll nicht wenig über die viel bespreche ne Anschließung von Texas an die Ver. Staaten bestürzt sein, und wohl unterrich tete Personen wollen wissen, daß Mexiko selbst die Unabhängigkeit von Texas an erkennen würde, wenn Letzteres sich ver pflichtet, von einer solchen Vereinigung abzustehen. Ein texanisches Blatt meldet, daß zwi schen zwei Jndianerstämmen, den Caddo und Tonkahaivay-Jndianern, Krieg aus- 36. gebrochen war. Letztere wurden geschla gen und bis in die Stadt Austin getrieben. Die Bürger weigerten sich, sich ihrer anzu nehmen, obgleich der Häuptling der Cad doö mit gänzlicher Vernichtung der Ton kahaways drohte. N. O. Courier. Weinbau bei Cincinnati. Während dieses Frühjahrs sollen in Hamilton Co. Ohio, viele neue Weinber ge angelegt worden sein. Daß dem Bei spiele der Deutschen viele Amerikaner fol gen, beweist, daß Mehrere derselben gro ße Weinberge anlegen. Ein gewisser Hr. Schannon soll über 20,W0 Setzlinge dieses Frühjahr ausgesetzt haben-. Im Ganzen schlägt man die Anzahl der jun gen, kürzlich versetzten Traubenstöcke auf 200,W0 an. Freiheits-Freund. Ein Mann Namens Joseph Jones, welcher in der Nacht nach der Wahl durch einen Schuß aus einem Hause an der Ecke der s>ten und Green Straße verwundet wurde, welche Verletzungen man jedoch nicht für gefährlich angesehen hatte, ist gestern in Folge derselben gestorben. Dm Thäter kennt man nicht da das Haus kurz nachher von allen, die darin waren ver lassen, und dann von der Volksmenge an gegriffen und demolirt wurde. (A. d. W. Selbst hülfe im Weste n.—Bei Nockford, Jll., wohnte ein Mann, Na mens Andrews, auf Staats-Ländereien, die er sich, wie er glaubte, durch einen Vorkauf gesichert hatte. Morris Pearce, ein Mann der sich nicht des besten RufeS erfreute, wußte sich Certisikate von dem Land Büreau zu verschaffen, welche ihm denselben Landstrich zusicherten. Er be gab sich nun mit drei Spießgesellen, Na mens Sumner, nach dem von Andrews Abwesenheit, Besitz. Als die Nachbarn des Andrews, die ihn für den rechtlichen Besitzer des Landes hielten, von diesem Gewaltstreich hörten, bewaffneten sich ih rer zwanzig mir Schießgewehren u. zogen Andrews zu Hülfe. Vor dem streitigen Hause augekommen, wurden sie mit einen! Schusse empfangen, worauf drei der Be gleiter des Andrews wieder feuerten. Eine der Kugeln verwundete Pearce tödtlich und blieb dann im Arme des einen Sum ners stecken. Pearce sprang im Todes schmerze aus dem Fenster, rannte eine kurze Strecke und siel dann todt nieder. Alte und neue Welt. VerwegenerSpitz b u b e n st r c i ch. Die Nachbarschaft des Markt-Spaces, zwischen Lombard- und Prattstra«;e, war am Donnerstag Abend in nicht gerulger Aufre gung, indem man in dem Hanse der Mab. Cole, über dem Laden der Map. Jones, ei nem Spitzbuben ans die Spur gekommen sein wollte. 'Mad. Cole g»ng ohngefähr gegen 8 Uhr mit einem Lichte die Treppe hinauf, als ihr plötzlich ein weisser Mann entgegen kam nnd das Licht auelöschte. <«sie rief so fort lim Hülfe, ehe diese jedoch kam, hatte sich der Spitzbube bereite au 6 einem Fenster des Hanfes ane dem Staube gemacht. Nach Untersuchung faud man iu der Nake der Treppe einen Bündel mit Kleidungsstücken, welche ans 5 ü verschiedenen Zimmern ge nommen waren. Mail vernutzte nichts wei ter, wie eine K Iv-Nott und T 5 Selber, welcbe er ane einem Koffer in obern Stock werke des Hauses gestohlen hatte. Man zweifelt nicht daran, dass der Bösewicht sich bereits eine Stunde in dem Hanfe aufgehal ten und mit Hülfe einer Blendlaterne dassel be dnrchfncbt hatte, nm die werchvollsten Sa chen zu raube». Baltim. Corresp. Traurig. Ei» gewisser Titus Hale ans St. Louis schnitt sieh, während er auf dem Dampfboot an einem Stück Holz schnitzelte, in das mittlere Gelenk eines Fingers der linken Hand. Die Wunde war so unbedeu tend, daß er ihr wenig Achtung schenkte; Al lein bei feiner Unkuuft in Wheeling fühlte er grosse Schmerzen uud eine starke Ge schwulst an seinem Finger. Er reis te jedoch weiter uud als er nach Baltimore kam, war skiii ganzer Arm heftig geschwollen uud stark eutjüiidet. Die besten Aerzte wurden zu Hülfe gerufen: Doch es war vergeblich. Bald darauf fiel er in ein Delirium und gab den andern Tag unter großen Schmerzen fei» ueu Geist auf.
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