NF. Aaßrgang 4, game 207. Bedingung? n.—Der Nllltrkllt Utüllcltlrtkr erscheint jeden Dienstag auf einein grossen mit schönen vettern c». > - », zahlung erbeten wird. Wer im Lause des Jahres nicht bezahlt, werden -Kl' 50 angerechnet. Für kürzere ?'eit .il-> <i Monat wird kein II > n des Fahrs, welcher in hatt'iähriger Dorausbe» einen Monat vor Ablauf des Lubscriptions-Termins geschehen und gleite,'tig alle abbezal, t werden ' Bekannt» ach .naen und etwaige Aufkündigungen norden "ur dann angenommen, wenn sie «.». ... «.schick.. «M». -«f..»«.».. g-fch-h-; ».ich ... P.» .... T'.üüUZM' Dio Nttinen von Olsztyn. Zwei Meilen von Czenstochau erheben sich auf einem felsigen Berge die Ruinen der alten Burg Olsztyn, früher der Sitz eines erlauchten Geschlechts, späterhin— in den Hussitenkriegen zerstört ein Schlupfwinkel von Räubern- Es war im Jahre 1795, als das Regi ment von O. in der Gegend Olsztyn stand; die Schlacht bei Szczekoczyn war geschla gen und das Land beruhigt. Der fried liche Garnisondienst erlaubte jetzt denOs fizieren häufige Ausflüge in die benach barten reizenden Umgebungen. Vorzüg lich wurden die Ruinen des alten Berg schlosses besucht; wer keinen Abend dort fehlte, war der Lieutenant von Holm. Zur Schwärmerei geneigt, schlich er sich oft mit einem Buche in der Tasche, dahin, suchte die abgelegensten Stellen auf und schwelgte im Anblick der herrlichsten Aus sicht. Oft von seinen Waffengefährten hierüber geneckt, zog er sich nur um desto mehr von ihnen zurück, und wanderte ge wöhnlich einen steilen, einsamen Fußsteig hinauf, um ihrer lärmenden Gesellschaft, die den geräumigen Burgplatz zu Trink gelagen erkoren hatte, zu entgehen. Eines Abends hatte sich Holm lange an dem lieblichen Anblicke des schönen Thales ergötzt. Das Kloster Klaarenberg (mit dem berühmten wunderthätigen Marien bilde, unweit Czenstochau) war in dem zer fließenden Golde der Abendörthe, als eine Himmelsburg auf Nc.senwolken erschienen und erst, als die Gewässer der Wartha, gleich schönen Brillanten, im Mondes schimmer funkelten, als die aufsteigen den Nebel wie der Tan-; der Elfen auf den Wiesen wogten, da dünkte es ihm endlich Zeit die Ruinen zu verlassen. Schon seit mehreren Stunden hatten seine Kamera den das muntere Trinkfest geendet und den Heimweg angetreten; er beschloß daher den bequemeren' Gang über den Burgplatz zu erwählen- Eben da er die Außenmauer umschritt, und durch daS Pförtchen in den uoch ziemlich erhaltenen innern Theil des Schlosses trat, tönte die Turmglocke auS dem nahe liegenden Städtchen OlSztyn zwölfMal und verkündete die Mitternacht- Unwillkührlich überlief ihn ein Grauen. — Die grotesken Massen deS alten Gebäudes starrten, matt beleuchtet, wie die Riesen glieder eines längst entschwundenen Gi gantengeschlechts, das dürre Riedgras kni sterte unter seinen Füßen und der Wind seufzte durch die erschallenden gen : Alles dies erfüllte ihn mit schau erlichen Bangen. Aus dem ersten kleinen Voiplatz führte ein gewölbter Gang in den großen Burg Hof. Holm tappte im Finstern die Mau ern entlang ; jetzt trat er in den Hof, und ein Heller Lichtschimmer fiel in seine Augen. Erstaunt blickte er umher, und gewahrte, daß das Licht aus den halb ge öffneten eisernen Thürflügeln eines un terirdischen Gewölbes drang. Aeußerst befremdet über diese Erscheinung, schlich er behutsam weiter, die Hand an das De gengefäß gelegt; nun befand er sich dem Gewölbe gerade gegenüber, und—welcher Anblick! Deutlich erkannte Holm die Todten gruft des Schlosses, eine Reihe von Sär gen bestätigte seine Vermuthung, - und vorn auf dem Deckel eines aufgesprengten Sarges saß eine Frauengestalt, bleich und in Leichentücher gehüllt; rief in der Brust steckte ihr ein Messer, und aus der klaffen den Wunde tröpfelte Blut und rieselte langsam über die Gewänder hinab. Vor ihr lag ein Mann in alter polnischer Mag naten Tracht auf dem Knieen, um seinen Hals schlang sich ein rothflammender Streif, der Kopf passte nur locker auf den Rumpf, und durch den rothen Streif schimmerte das Licht der Todten-Ampel. Oesters hob der Mann die gerungenen Hände flehend zu der gespenstischen Frau empor; doch diese blickte dann immer Der liberale Beobachter Und Berks, Montgomery und Schuylkill Canntics allgemeiner Anzeiger.-^ wehmüthig und Kopfschüttelnd gen Him mcl-—Da wollte derEnthauplele daSMes ser aus ihrer Brust ziehen, wollte, und vermochte cs nicht, ein wild fluchender Blutstrom quoll aus der Wunde, und er sank jammernd wieder auf die Kniee. Jetzt gewahrte daö Gespenst den beben den Holm, erhob sich langsam und schweb te auf ihn zu, bittend auf das Messer in der Brust deutend. Bon Kaltem Todes schweis! übergössen, aufgelöst in unnenn bares Schrecken, hatte Holm doch noch so viel Besinnung, das Zeichen zu verstehen ; er schwankte der Gestalt entgegen, mit dem festen Vorsah, ihr daö Messer auS dem leidenden Herzen zu ziehen aber da reg te es sich schauderhaft in der Gruft, alle Särge sprangen auf, scheußliche Gerippe richteten sich empor, und ein gräßlicher Ha - gel von Todtenbeinen rauschte auf Holm. —Bewusitlos war dieser zu Boden gesiin. ken, raffte sich aber plötzlich auf, und stürzte mit aller Schnellkraft der Angst zum Burgthore hinaus. Ein fmchterli chcS Hohngelächter folgte ihm. Er taumelte den Weg hinab.und wähn te sich, da nichts ihm folgte, Schon sah er die Lichter der nächsten Satdthäuser, als ein dreibeiniger Hase vor ihm aufsprang und mit wunderlichen Sähen ihn umkreisete. Er stutzte und stand.—Jetzt hoben sich rechts aus einem <sandhügel drei blutige Köpfe, blutige Leiber auf der Erde nachschleifend,und den fliehenden Holm mit langen blinkenden Mordeisen verfolgend.—Holm stürzte mit der Angst eines gejagten Rehes fort, über eilte bald den dreibeinigen Hasen, und langte bei den Schildrvachen am Eingange der Stadt an, als es Eins vom Thurme schlug. Jetzt blickte er um sich, und verschwunden war alles. Wie Holm seine Wohnung erreichte, wußte er selbst nicht; er fand sich auf sei nem Lager wieder, und bei ihm stand be sorgt sein Wirth, der Geistliche desStädt chens. "O sagen sie mir,'' sprach Holm zu ihm, "ich habe wohl lange geschlafen? O es war ein schrecklicher, schrecklicher Traum !"—Was mag Ihnen widerfahren sein? entgegnete der Geistliche; ich fand Sie vor ungefähr einer halben Stunde ohnmächtig an der Schwelle liegend, und ließ Sie hierher tragen- Holm erzälilte, waS ihm begegnet war. Morgen, sprach hierauf der Geistliche kopfschüttelnd, wol len wir hierüber weiter sprechen, wenn an dersJhre Gesundheit eS erlaubt. Holm war im ganzen Sinne des Wor tcs ein tapferer Soldat, er kannte keine Furcht; aber sein Hing zu Schwärmerei, und Schwermuth, sein Gespensterglaube, alles dies hatte sein ganzes Wesen in Schrecken aufgelöst. Endlich enquickte ihn ein tiefer, sanfter Schlaf.und er fühl te sich am Morgen stark genug, mit dem Geistlichen weiter über die Begebenheit zu sprechen. Der Geistliche warnte ihn, nicht wieder so spät in den Ruinen zu verweilen, be sonders zur Zeit des Vollmondes. Er holte eine alte Pergamentschrift hervor und theilte Holm folgende Sage mit: "Zur Zeit des berühmten Königs von Polen, Stephan Bathory, vermählte sich der Starost Adalbert K., Herr der Burg Olsztyn, mitLodomiren, einem ungarischen Fräulein und Nerwandtin des KönigS. Adalbert hatte viele Schwierigkeiten zu bekämpfen, ehe ihm sein Streben, die schöne reiche Braut heimzuführen, gelang. Endlich war er so glücklich, seine reichern und mächtigern Nebenbuhler zu verdrän gen; er erreichte sein Ziel, versöhnte sich sogar mit seinen frühern Feinden, und drei derselben folgten ihm auf sein Schloß zum gastfreundlicher. Besuch. "Traue keinem versöhnten Feinde!" sagte hier die alte Pergament Rolle. A dalbert lebte höchst glücklich mit Lodomi ren, nur daß bisweilen kleine Wolken der Eifersucht, von den drei versöhnten Re- "TVillig zu loben und ohne Lurche zu tadeln." Dienstag bstt(A KKigttst 1843.^»?^ benbuhlern sorgfältig herauf beschworen, den Horizont seines ehelichen Glückes trübten. Ladislaus Korybut, ein vornehmer Un garischer Ritter, zog jetzt in das Schloß Olsztyn ein, um den Gemahl der schönen Lodomira kennen zu lernen. Er fand ihn werth des herrlichen Weibes und ward sein Freund. Lodomira freute sich über den Besuch aus der Heimath, hörte oft und gern von dem befreundeten Ritter die Kunde aus Ungarland, und schätzte ihn hoch vor allen Gästen. Dies wunderte Adalberten nicht, denn auch er liebte Ladislaus wie seinen eigenen leiblichen Bruder, und konnte und wollte hierbei nichts UebleS von seiner Hausfrau denken ; überdies halte ihn eine Erschei nung seines Schutzheiligen vor Verläum dern gewarnt. Also begab es sich einst, das Adalbert mit seinen drei falschen Freunden auf die Jagd geritten war, und nach vollbrachter Lust traulich mit ihnen im Kreise gelagert saß; und sie redeten viel, besonders von der Treue der Frauen; und da vermaß sich Adalbert hoch, daß Lodomira die treu ste und beste in Polen und Ungarland, ja, auf dern ganzen Erdboden sei. Aber einer der Verführer entgegnete: ? erst sieh zu, und dann sprich ! Und sollte die Wette unser aller Dreie Habe und Leben gelten, so setzen wir cs dran, daß, so Du heut Abend Deine Ehe genossin überraschest, Du den Ungarischen Ritter, oder ein Zeichen, daß er da gewesen, in Deinem ehelichen Schlafgemach findest. Adalbert sprach: Ist dies also, so will ich nicht weiter leben, und Ihr sollt mein schönes Stammschloff Olsztyn samn.tLand und Leuten haben, und mein Stamm soll verdorren, weil er beschimpft nicht weiter bestehen mag. Sie wurden eins.des Abends still zurück zureiten, und Adalbert sollte Lodomiren überraschen. Es geschah auch so, und Adalbert fand vor dem Bette Lodomiren's das reiche Wehrgehenk des Ungarischen Ritters. Da faßte ihn eine Wuth sonder Glei chen,und ein Messer ergreifend.welcheS sein Vater einem türkischen Großvezier abge rungen, bohrte er den blanken Stahl tief in der Gattin Brust. Als nun das pur purne Blut aufwallend den blendenden Busen übersprudelte, rief die Unglückli che : "Adalbert: waS that ich Dir? Doch, ich sterbe gern durch Deine Hand. Lebe wohl! Gott vergebe Dir, wie ich Dir vergebe!" Hier sank die Stimme, und die Seele schwebte hinüber. Adalbert aber.nicht achtend dieser Wor te, riß den Leichnam aus dem Bette, und trat ihn auf dem kalten Boden mit Füßen. Hierauf stürmte er mit den drei Verläum dern nach des ungarischen Ritters Ge mach ; doch dieser, als tapferer Ungar fechtend, bahnte sich mit dem Säbel einen Weg durch die Meuchelmörder.und entkam. Als nun die Sonne die blutige Arbeit beschien, kam die alte Scarostin, Adalberts Mutter, nicht wissend, was da vorgegan gen. zu ihrem Sohne, brachte ihm Ge burtstagsgeschenke, u. sprach : "Wo bleibt denn Deine Frau, meine liebe Tochter, warum bringt sie nicht das schöne Un garische Wehrgeschmeide zum Angebinde, woran sie schon so lange, Dir zur Freude, heimlich gearbeitet?" Adalbert aber, aufschaudernd auS dumpfem Sinnen, rief aus: "Gott im Himmel ! so habe ich denn mein Weib schuldlos gemordet!" Und so war es. Sie hatte Adalberten ein Wehrgeschmeide gestickt, ähnlich dem, so der Ungar trug.und welches Adalberten stets so wohl gefallen hatte, dies wollte sie ihm zum Geburtstagsgeschenk verehren, und den Verläumdern hatte sie es selbst gesagt und anvertraut. Adalbert aber verfiel in Naserei, als er genesen sandte er Boten an den König Bathory, klagte sich selbst an, und bat um sein Urtheil, nicht leben wollend ferner nach so gräßlicher Thal. Daö Urtheil kam, dass Adalbert enthauptet, jedoch ehr lich in der Schlosgruft begraben werden sollte. Die drei Verläumder sind aber schrecklich hingerichtet und am Fuße des Berges im Sande verscharrt worden. Jeden Vollmond, wo die That gesche hen. sieht man Lodomiren, mir dem Mes ler im Herzen, und vor ihr den enthaup teten Adalbert knieend,in der Todtengruft. Gott verleihe den armen Seelen Ru he !'' So weit lautete daö alte Maun script. Holm besuchte am folgenden Tage noch mals die Ruinen, fand noch die Todtenge beine auf dem Burgplatz zerstreut, daö Todtengewölbe aber auf eine solche Weise mit verrosteten Riegeln und Schlössern verwahrt, daß es seit einem Jahrhundert nicht geöffnet zu sein schien. (Schluß folgt) Gerechtigkeit eines chinesischen Mo narchen. Als Cham-si, Kaiser von China, sich einst anf der Jagd ziemlich weit von sei ner Begleitung entfernt hatte, traf er ei nen armen alten Mann an, der bitterlich weinte und über ein außerordentliches Unglück zu trauern schien. Er näherte sich ihm unerkannt und fragte nach der Ursache seiner Betrübniß. Ach! mein Herr,antwortete der Alte, Sie würden dem Uebel doch nicht abhelfen können, wenn ich es Ihnen auch sagte. Mein lieber Mann, versetzte der Kaiser, vieleicht könn te ich Euch doch nützlicher sein als Ihr meint, sagt mir immer, was Euch fehlt. Weil Sie es denn wissen wollen, fuhr der Alte fort, so sei es. Die Ursache ist diese: der Aufseher eines kaiserlichen Lust schlosses, welcher mein kleines Landgut, das nahe dabei lag, für sich sehr bequem fand, hat sich desselben bemächtigt und mich zum Bettler gemacht. Ich hatte.ei nen einzigen Sohn, welcher die Stütze meines Alters war, allein auch diesen hat er mir genommen und zu seinem Sklaven gemacht. Der Kaiser ward so gerührt, daß er, in dem Vorsatz den Verbrecher zu strafen, sogleich mit dem Alten nach dem Lustschlosse eilen wollte, um ihn sein Landgut und seinen Sohn wieder zu ver schaffen. Ach ! gnädiger Herr, sagte der Alte, bedenken Sie, daß dieser Mann ei nen Posten bei dem Kaiser bekleidet; wenn Sie ihm zumuthen sein Unrecht zu vergüten, so kann er aus Rache leicht Sie wie mich, ins Elend stürzen. Der Kai ser suchte ihn zu beruhigen, und der Alte, der an diesem Unbekannten etwas Großes und Erhabenes bemerkte, sing an Zutrau en zu fassen. Er machte ihn noch auf merksam, daß er, aus Altersschwäche, mit dem Pferde nicht würde gleichen Schritt halten können. Ich bin jung, sagte der Kaiser, ich kann zu Fuße gehen, setzt Euch auf mein Pferd. Da jener dieß aus Bescheidenheit verweigerte, so mußte er endlich sich auf das Pferd hinter den Kai ser setzen, obgleich er es anfangs wegen seines schlechten Anzugs nicht thun wollte. Sie gelangten bald an das Lustschloß des sen 'Aufseher in die größte Bestürzung gerieth, als er den strengen Gebieter vor sich erblickte. Dieser ertheilte ihm über sein schändliches Verfahren die heftigsten Vorwürfe, nöthigte ihn den ungerechten Raub herauszugeben und überlieferte ihn der gerechten Strafe. Um den armen Alten für sein Unglück zu entschädigen, machte er ihn an dessen Stelle zum Auf seher und gab ihm die Ermahnung, sich durch sein ueues Glück nicht von den Grundsätzen der Gerechtigkeit abwendig machen zu lassen. M—» Fürchterliche Grausamkeit. Der türkische Sultan Mahomet der zweite hatte an den Gemälden des Gentili Bellin solchen Gefallen gefunden, daß er sich diesen geschickten Mahler von der Re- Al» publik Venedig ausbat. Bellin ging nach Constantinopel und machte verschiedene Stücke für den Kaiser, unter andern auch eine Enthauptung Johannes des Täufers. Dem Sultan gefiel dieses Gemälde unge mein, nur fand er, daß der Hals, von dem doch das Haupt getrennt war, zu lang und zu breit sei. Um den Mahler zu zeigen, daß sein Tadel gegründert sei, ließ er sogleich einen Sklaven inS Zimmer bringen und ihm den Kopf abschlagen, wo Bellin allerdings fand, daß der Hals, wenn der Kopf davon getrennt ist, sich sowohl in der Länge als in der Breite stark zusammenzieht. Bellin aber wurde durch diesen schrecklichen Auftritt so er schüttert, daß er keine Ruhe mehr hatte, sondern seinen Abschied verlangte, den er auch bekam. Mahomet, der in der Be lohnung der Künste sehr großmüthig war, beschenkte ihn ansehnlich und hing ihm mit eigner Hand eine goldene Kette von großem Werthe UP den Hals. Einst halte einer von den Pagen des Sultans sich beikommen lassen, eine Me lone aus dem Garten des kaiserlichen Pal lastes zu essen. Der Sultan, der die Früchte seines Gartens selbst zog, gerieth in den höchsten Zorn und wollte wissen, wer der Nascher gewesen wäre; da es nun keiner gestehen wollte,so ließ er alle Pagen zusammen rufen und befahl, einem nach dem andern den Leib aufzuschneiden, bis wan die Melone gefunden hätte. Einige sagen, man habe sie gleich beim ersten ge funden, doch andere behaupten, erst beim vierten. Lynch Gesetz in Columbia. Wir vernehmen, daß heute vor zwei Wochen des Nachmittags, zu Columbia, in Lancaster Caunty ein teuflischer Ver such von einen Schwarzen gemacht wurde, eine empörende Gewalthat an der Person eines weißen Mädchens zu verüben. Das Mädchen hatte eine Passage in ei nem Kanalboot nach Harrisburg genom men, als der Neger an Bord kam, sie in die Kajüte einschloß und die oben gemel dete Gewaltthat an ihr auszuüben suchte. Das Geschrei des Mädchens wurde aber von einem Bootzimmermann auf der an dern Seite des Canals gehört, welcher so gleich herbeieilte, das Mädchen befreite den Neger ergriff und vor dem Friedens richter Lloyd führte. Nach eineln vor läufigen Verhör befahl der Magistrat, daß der Neger bis den folgenden Morgen in der Stadthalle eingesperrt werden soll te, um dann nach dem Gefängniß in der Sradt Lancaster abgeführt zu werden. Die von ihm versuchte Gewaltthat war bald bekannt geworden und verursachte eine große Aufregung in der Nachbar schaft. Während der Nacht begaben sich eine Anzahl Bürger und Fremde nach der Stadthalle, bemächtigten sich des Negers, nahmen ihn hinunter nach dem Ufer der Susquehanna, zogen ihm seine Kleider aus und zählten ihm neun und dreißig schwere Peitschenhiebe auf den Rücken. Darauf theerten und federten sie den Wicht und gaben ihm nochmals neun und dreißig Peitschenhiebe, legten ihm einen frischen Anzug von Federn an den Stellen anf, wo sie durch die letzten ihm gegebenen Hiebe waren abgehauen worden; dann fesselten sie ihm die Arme, führten ihn zu der Wohnung eines leitenden Aboliti onisten in Columbia, banden ihn an der Henkel der Thüre fest und ließen ihn in diesem Zustande da verbleiben. Was nach her aus ihm geworden ist, haben wir nicht vernommen. Der Neger soll' fremd in Columbia gewesen sein. (Lanc. Volksfr. ? »Dr-—--- Ein schöner Reisegefährte. Benjamin Voltmeyer, ein deutscher Emigrant, welcher in No. 83, Washing ton Straße, Neu Vork logirte, führte am Samstag auf der Polizei gegen 2 andere Emigranten, Namens Louis Fritz und Wilhelmina Maller, Klage und beschul digte sie der Dieberei im ersten Grade.
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