Me aV i ttg, MNN. Gedruckt und herausgegeben von ArnoldPu w e ll e, in der Süd 6ren Strasse, Ecke der Sherry Alley.B ehm' 6 Wirthshaus-Hof gegenüber. Haßrgang 4) gaim Drummer 157. Be dl ngu n g e N.-Der DeobAclrtkr ericheint jeden Dienstag auf einem grossen uiit schönen Lettern gedrnckt. Der Subseriprions-Preis ist Ein Thaler des Jahrs, welcher in halbjähriger Vorausbe« zahlung ei en wird, m> i.ause des Jahres nicht bezahlt, werden Hl si> angerecknet. Für kürzere Zeit als li Monat wird kein Unterschrciber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie emen .xonat vvi Ablauf de. geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und sür den gewöhnlichen Preis eingerückt, llnterschreibern in hiesiger 55tadt wird die Zeitung porrosrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, a»s Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen postfrei eingesandt werden. Mittel gegen Gardinen-Pre digten. Hört, ihr arme» Weiber Kenner! Vielgeplaqte Ehemänner! Hört, wie meine Leier klingt. Heute stnd'6 nicht Harfentöne, Nicht das Lob der zarten Schöne, Das euch hier der Sänger bringt. Andre taute werden knarren ; Ihr vernehmt ein Brummen, S'Marren, Wie vom poln'schen Dudelsack. — „Aber," ruft ihr, „Meister Säuger, Seid ihr denn ein Rattenfänger! Geht mit euren dummen Schnack." Still, ihr Leutchen ! syitzt die Ohren, Daß kein Ton euch geht verloren, Jeder Laut ist Golde«? werth. Wer nach dem, was ich gedichtet Hier zur Lchr', sich folgsam richtet, Der find t Nnh' au seinem Heerd. Kennt ihr eurer Wciber Mienen ? Habt zu Hanse ihr Gardinen llm das Ehebctt gestellt / Sind sie fronn» des Hanfes Götter ? Zieht nicht manches Do»«erwetttr Auf in eurer kleine» Welt? War die Hitze groß am Tage, Gab es nnt den Kindern Plage, Blieb die K öchin lange aus. War das Fleisch nicht brau» gebraten, Und Die Sauce nicht gerathen, Gab es sonst »och manchcn Strauß; Hat der bode»böse Schneider Nicht die neuen Sonntagskleider Nach der Frauen Wunsch gemacht; Seid zu lang ihr ausgeblieben, Kam't zu Haus' ihr erst um Sieben, Habt kein Geld «hr mitgebracht; Habt ihr sonst »och was versehe», Sei's im Kommen, sei's bei». Gehen, Wenn ihr auch nicht d'rau gedacht:— Ach ! bau« blickt auf die Gardine», Seht! mir eurer Weiber Miene», Denkt mit Zittern an die Nacht. Wollt ihr euch zur Nuhe legen, Nach des Tages Last euch pstcgc», In dem trauten Kämmerlein; Soll euch faufter Schlaf erquicken, Euch ein schöner Traum t»tz>'icken, Ach! dailil schlafet ja allein! Mußt ihr aber ohne Wanken In des Ehebettes Schlanken, Dan» erwartet keine Ruh. Eine Predigt ohne Ende Tönt vom schönen Mund behende; — Stopft euch mir die Ohre» zn ! Ja, ihr armen, lieben Brüder! Hallen die Gardienen wieder Bon der Frauen Predigt-Spruch; Thut, als ob ihr taub gebore», Zieht die Mutze» auf die Ohre»; Hier hilft weder K»ß »och Flnch. Habt ihr euch fein still Verhalten, Daun wird bald die Glut erkalten, jlud die Rednerin verstummt. Die Gardinen köiintn's hören, Eure Ruhe darf's nicht stören, Wenn die Frau auch keift und brummt. Zur Unterhaltung und Belehrung. Scha ude rvolles Ml ß ver sta udn i ß. Ein Mädchen, aus Krems gebürtig, war, um ihren höchst armen Eltern nicht zur Last zu fallen, uach Wien gegangen und hatte dort ein Unterkommen als Dienstmagd gesucht. Es war ihr dies auch geglückt; sie wurde von einer ältli chen kränklichen Dame gemiethet, und da sie sich treu und redlich aufführte, auch dieser kranken Herrschaft durch ihre sorg fältige Pflege große Anhänglichkeit be wies, so gewann letztere sie lieb, gab ihr von Jahr zu Jahr einen höhern Lohn u. noch manches Geschenk. Das Mädchen war sparsam, sie sammel te sich einige hundert Gulden, ob sie gleich, als eine gute Tochter, dann und wann ih ren Eltern eine Unterstützung zukommen ließ. Die kranke Dame starb nach Werlauf von einigen Jahren. Eingedenk der treu en Pflege ihres Mädchens, vermachte sie demselben in ihrem Testamente ein Legat von Gulden. Wer war glücklicher als sie! Dies mit ihren Ersparnissen von <loo Gulden war mehr als hinreichend, die kleine Hütte ihres Vaters von einer drük kenden Schuldenlast zu befreien, den Hausstand so zu verbessern, daß die Eltern Wer Liberale Beobachter Und Berks, Moittgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger.^ auf ihre alten Tage nicht den Bettelstab ergreifen durften, und ihr kindliches Herz gebot ihr, ihr Vermögen zu einem so ed len Zweck zu verwenden. Sobald sie die Erbschaft ausgezahlt erhalten, trat sir die Reise an, nahm ihren Weg über Taubendorf, und kehrte bei ei nem Gastwirthe ein, mit dem sie verwandt war, um dort zu übernachten. Während dem Abendessen erzählte sie ihrem Verwandten die Absicht ihrer Rei se und in welcher glücklichen Lage sie sich befände. Die Wirthin faßte sogleich den teuflischen Entschluß, das Madchen zu er morden, und sich in den Besitz ihres Ver mögens zu setzen. Um diesen Vorsatz auszuführen, trug sie dem Mädchen das Bett ihrer Tochter an, welches in einer Kammer nach dem Hofe zu stand, und befahl der Tochter, in einem andern für Gäste eingerichteten Zimmer zu schlafen. Die Tochter machte dagegen einige Ein wendungen, welche aber die Mutter durch ein gebieterisches : "was ich sage, muß ge schehen !" beseitigte. Dabei blieb es, als aber die Fremde von der Tochter des Hauses zum Schla fen geführt wurde, so bat sie solche, ihr den Gefallen zn thun, und sie ihr gewöhn liches Bett zu lassen, weil sie sonst eine unruhige Nacht haben würde, dahingegen sich in das Bett des Gastzimmers zu le gen. Die Bitte hatte einen sehr triftigen Arund. Die Tochter des Wirths hatte einen heimlichen Liebhaber, mit dem sie, da er ein liederlicher Mensch war, nach dem Gebot der Eltern, gar keinen Umgang haben sollte. Dieser pflegte des Nachts durch das Fenster in ihre Schlafkammer zu steigen; sie hatte keine Gelegenheit, ihn von dem angeordneten Tausch der Mutter zu unterrichten, und wenn er nun, wie gewöhnlich, in das Fenster gestiegen wäre, so lief sie Gefahr, daß Alles verra then würde. Die Dirne bestürmte daher die Reisende so sehr mit Bitten, daß diese ihrem Wunsch willfahrte. Es war eine stürmische Nacht, unter Platzregen; der Liebhaber fand es nicht für rathsam, einen so gefährlichen Weg zu machen; nachdem das Mädchen eine Weile auf ihn gewartet, und sich über zeugt hatte, daß er nicht kommen würde, so schlief sie ein. Die Mutter, von diesem Tausch nichts ahnend, machte einen Tops Schmalz sie dend heiß schlich sich in die Kammer und goß es in den offnen Mund der schnarchen- die sie bei der Dunkelheit um so weniger erkannte, da sie solche nicht in dem Bette vermuthete. Sie legte sich nun schlafen, um am fol genden Morgen sich des Vermögens der vermeintlichen Gemordeten zu bemächti gen und zu sagen sie sey iu der Nacht plötzlich gestorben. Wie erschrak sie aber, als die Verwandtin,ehe sie noch ihren Vor satz ausführen konnte, frisch und munter zu ihr ins Zimmer trat. Anfänglich glaubte sie ein Gespenst zu sehen, und that einen lauten Schrei des Entsetzens, aber dieses Entsetzen wurde noch schreckli cher, als sie sich, nach der Kammer lau send, von ihrem Irrthum überzeugte. Sie fand die Tochter mit dem Tode ringend. Man rief nach Hülfe, zu spät, die Tochter Starb, und von ihrem Gewissen gefoltert, gestand die Mörderin ihre schwar ze That. Sie mußte sie mit dem Leben abbüßen. Ein Besuch in den Salzbergwerken von Wieliczka. Ich wollte Krakau nicht verlassen, ohne die berühmten Salzbergwerke von Wie liczka gesehen zu haben. Nur ein einzi ges Hinderniß stand meinem Wnnsche im Wege; ich hatte nämlich meine Frau bei mir, die jedoch kaum von meiner Absicht hörte, als sie auch schon erklärte, sie wer de mich nebst unsern beiden Kindern be gleiten. Ich schlug es ihr anfangs ab, gab jedoch bald ihren Bitten nach. Wir reisten endlich crb, und befanden "TVillig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Mmtslag ött, 6. M,e,pcmber 1842. ! uns nach kurzer Fahrt an den Thoren von Wieliczka, einer kleinen, mitten in einem artigen Thale, am Fuße einer der Ketten des karpathischen Gebirges gelegenen Stadt. Wieliczka war früher nur ein unbedeu tender Weiler, aber die ergiebige Auöbeu. te der Salzbergwerke erhob ihn bald zu einem der schönsten Städtcben im ganzen Bezirke. Die Salzbergwerke wurden um die Mitte des !3ten Jahrhunderts, unter der Regierung BoleSlaw's 5., Königs von Polen, entdeckt; Casimir der Große führ te eine regelmäßige Ausbeute ein, und seit jener Zeit sind sie eine unerschöpflicheOuel le des Reichthums für das Land gewor den. Bei unserer Ankunft bot einer der Berg leute sich als Führer an, was wir gern annahmen. Man steigt, sagte der Mann, auf zwei verschiedene Weisen in die Gru ben hinab: entweder auf einer Leiter von mehr als -100 Sprossen, oder mit Hül fe eines Seiles; welche wollen Sie wäh len? ..Fragt hier die Dame," erwiederte ich, indem ich einen Blick auf meine Frau warf die wegen der Wahl sehr verlegen zu seyn schien. Ich glaubte, sie werde die Leiter vorziehen, auf der sie sich doch beim Hin absteigen von Zeit zu Zeit Ruhe gönnen konnte, allein zu meiner großen Über raschung entschied sie sich für das Seil. Um unsere Kleider zu schonen und uns zugleich gegen die Feuchtigkeit zu schützen, wurden wir nun in lange weiße Tuniken gehüllt und zu einer Art von Schupfen geführt, wo zwei kleine Knaben mit Lam pen in den Händen unserer warteten. Sobald sie uns kommen sahen, deckten sie die Oeffnung auf, durch welche wir hinab sollten, und zogen ein über unsern Köp fen an einem Cylinder, um den es sich roll te, befestigtes Tau von ungeheurer Dicke an sich. Ich hieß nun meine Frau nebst den bei den Kindern auf einen der an dem Tau befestigten Sitze sich niederlassen, wobei ich jedoch Sorge trug, sie mit unter den Arme» durchgezogenen Stricken zu befe stigen, und als wir nun sämmtlich, Füh' rer und Besuchende, unsere Plätze einge nommen hatten, sanken wir bei dem mat ten Schimmer zweier Lämpchen in die Tiefe hinab- Das Tau rollte sich schnell ab, und die Geschwindigkeit nalmi, je weiter wir ab wärts kamen, so zu, daß unsere Kleidung durch den Druck der Lust aufwärts geho ben wurde. Die Hinabfahrt war von keiner langen Dauer, denn in weniger als 2 Minuten erreichten wir den Boden, wo uns eine Gruppe von Bergleuten willkom men hieß, und uns behülflich war. uns von unsern Banden zn befreien. Ich belohn te ihre Dienstfertigkeit mit einigen Geld stücken und dann kehrten die Leute zu ih rer Arbeit zurück. Nur unser Führer Klakowicz und die beiden Knaben mit ih ren Lampen blieben bei uns. Bis jetzt an die Helle des Tages gewöhnt, hatte sich die Netzhaut meines Auges kaum hin länglich erweitert, um die mich umgeben de neue Welt unterscheiden zu können; bald aber war ich im Stande, die Schön heit dieser ungeheuren Wölbungen zu be trachten, die sich in eine unabsehbare Fer ne verloren, deren Grenze das Ange nicht zu unterscheiden vermochte. Wir kamen durch große Säle und brei te Gänge, wo die Stille nur durch das Klopfen der Hämmer und den Gesang ei niger hie und da zerstreuten Arbeiter un terbrochen wurde; dann führte uns unser Weg in einen ziemlich geräumigen Saal, an dessen Eingang die Statue August's 2., Königs von Polen, in Lebensgröße, aus einem einzigen Salzblocke gehauen, stand. Jetzt befinden wir uns in der Ka pelle, sagte Klakowicz, und wir standen in der That in einer kleinen, dem katholi schen Kultus geweihten Kirche- Im Hin- tergrunde befand sich ein schön gearbeite ter Altar, an der einen Seite eine herrli che Kanzel, und rings um das Schiff lie fen unzählige Säulen ; die Wölbung war so hoch, daß das Licht unserer Lampen nicht bis zur Decke drang. Rechtsund links bemerkten wir Statuen von rosen farbenem Salze, Chorknaben vorstellend, wie man sie in katholischen Kirchen sieht. „ Diese Gattung Salz." sagte unser Füh rer, „ist jetzt sehr selten geworden, indeß hoffe ich," fuhr er lächelnd fort, indem er eine Schachtel aus der Tasche zog und sie meiner Tochter, überreichte, „daß Made moiselle diesen kleinen Smuck nicht ver schmähen wird, der nur des Stoffes we gen, aus dem er gearbeitet ist, einigen Werth hat."—Emma dankte und öffnete die Schachtel geschwind, in der sie ein Halsband und ein Paar Ohrgehänge von rosenfarbenem Salze und sehr zarter Ar beit fand- Bon der Kapelle kamen wir in den Krvnleuchtersaal, von den Berg? Leuten Kloska genannt, der einen wahr haft.überraschenden Anblick bietet. Rings nmher läuft ein ganzer Wald von schwar zen Pfeilern, an allen Seiten öffnen sich weite finstere Gänge, und Tausende von Bogen reihen sich an einander. Von der Mitte des Gewölbes hängt ein ungeheu rer Kronleuchter von krystallisirtem Sal ze herab, dessen Arme sich weithin nach allen Richtungen ausstrecken. Wir gin gen eine Zeitlang fort, ohne anf irgend ein Hinderniß zu stoßen, doch nun wurde eiu furchtbares Brausen hörbar, dem To son eines durch Regengüsse augeschwolle nen Waldstromes ähnlich. Es war auch in der That das Rauschen eines unterir dischen Flusses, dessen Gewässer mit ent setzlicher Gewalt von einer ungeheuren Höhe herabstürzten und sich dann gemäch lich fortschlängelten. Unsere Kinder konn ten diesen Anblick nicht aushalten ; ich bat also Klakowicz, sie zu einigen Arbeitern an eine minder gefährliche Stelle ?u füh ren. und befahl meinem Bedienten Acht auf sie zu haben; wir Eltern erwarteten die Rückkehr des Führers am Fuße des Wasserfalls. Klakowicz kehrte mit der Versicherung zurück, daß die Kinder außer aller Gefahr seien, und führte uns nun an den Krüm mungen deS Stromes hin zu einer kleinen Treppe, wo wir diesen weiten Raum ge mächlicher überschauen konnten. Hier sa hen wir zu beiden Seiten ungefähr 100 Arbeiter, jeder mit einem Grubenlicht und Gürtel, welche Salzblöcke los machten. Der Fluß rollte zu unsern Füßen; vor uns dehnte sich ein Raum von 7000 Fuß aus, zur Linken hatten wir den Wasserfall, und über unsern Häuptern ein Gewölbe, bis zu dem das Licht der Lampen nicht em por drang, und das, unser Führer versi cherte, 432 Fuß hoch war. Von hier aus kamen wir durch eine Menge anderer, nicht minder interessan ter Säle und durch Gänge von verschie denen Größen, deren Wölbungen größten tHeils durch unbehauene Baumstämme gestützt waren. Wir besuchten ferner noch die Ställe, in denen einige elende Pferde die Stunde der Arbeit erwarteten, und dann gab uns Klakowicz eine kleine Schil derung von dem Leben und Treiben in die sen Tiefen. Er schlug die Zahl der mit der Ausbeute beschäftigten Arbeiter auf 1200 an, und zeigte uns Salzblöcke von 5 bis 0 Centnern, die man walzenförmig zugehauen hatte, um sie desto leichter fortschaffen zu können, und Fässer mit zerstampftem Salze gefüllt. Dann mach te er uns mit den 4 Gattungen von Salz bekannt, aus denen die Felsen von Wie liczka bestehen : das rohe oder grobe Salz, das grüne Salz oder zielow, das weiße Salz, Bibikawa genannt, und das krystal lisirte, durchsichtige Salz, das man mit dem Namen oezkowata bezeichnet. Er zeigte uns Salzstücke aus den obern Schich ten, die mit Thonerde. Muscheln und DDansenbe DAmmr I. Versteinerungen untermischt waren, und die man nur dann brauchen kann, wenn sie vorher gewaschen wurden. Die erste reine Salzschicht findet man 1000 Fuß unterhalb der Bodenfläche, und die Quan tität, welche man seit Entdeckung der Gru ben ausgebeutet hat, beläuft sich, dem Archive zufolge, auf mehr als 000 Milli onen Centner. Wir kamen später an O belisken vorüber und verweilten im Vall saale. Hier fühlten wir uns, ich weiß selbst nicht, warum? nicht von jenem Ge fühle von Größe durchdrungen, das uns in den übrigen Abtheilungen des Berg werks ergriff; die Zahl der Säulen, die Höhe des Gewölbes, die zahllosen Gänge machten keinen Eindruck mehr. Vielleicht fällt es dem Geiste schwer, die großarti gen Schönheiten der Natur mit dem klein lichen Luxus unserer Salons in Beruh rung gebracht zu sehen. Klakowicz ließ mehrere Kerzen anzünden, deren Licht den ganzen Raum bestrahlte, und nun konn ten wir die Einrichtung und das Geräth dieses merkwürdigen Saales genau be trachten. Klakowicz war ein Mann von 45 Jahren, und hatte in seiner Jugend den prachtvollen Festen beigewohnt- wel che damals in den Salinen gegeben wur den. Er erzählte uns besonders von je nem, das im Jahre 1813 statt fand- Die Lichter wurden endlich wieder ausgelöscht, und nun umgab uns die vorige Finster niß. Da die Lampen jetzt nicht mehr genüg ten, so zündeten die uns begleitenden Knaben Fackeln an und führten uns in den Saal des See's, dessen Wasserspiegel sich, von dem Lichte unserer Führer be leuchtet, vor uns ausbreitete. Das Was ser war schwärzlich und ruhig; an seinen fernen Ufern wandelten Reisende, welche gleich uns die Neugierde hierher geführt hatte, und die in ihren grauen Blousen, vom Fackellicht beleuchtet, den Schatten am Ufer des Styx glichen. Um die Täu schung vollkommen zu machen, befand sich auf diesem Przykos (der Name des See's) ein an einer Kette liegender Kahn, und eine rauhe Stimme frug, ob wir einstei gen wollten. Wir näherten uns. die ü brigen Fremden folgten unserm Beispiele, und wir machten die Ueberfahrt gemein schaftlich. Zwei Schiffer lenkten daS Fahrzeug auf diesem See der Unterwelt; der Rauch, der von unsern Fackeln empor wiebelte, das Licht, das sich im Wasser widerspiegelte, der Gesang der Schiffer, das Schlagen der Ruder, die seltsame Kleidung, in welche wir gehüllt waren, alles dies erhitzte meine Einbildungskraft, und als wir am jenseitigen Ufer an's Land stiegen, erwartete ich, daß der Fähr mann seinen Oboliuö fordern werde. Klakowicz ließ uns jetzt 2 Etagen tie fer hinabsteigen. Nachdem wir mit ihm eine Menge anderer, nicht minder interes santer Säle durchstrichen, die Maschinen und Pumpen besichtigt hatten, führte er uns in ein Gewölbe, von dessen Decke glänzende Stalaktiten und regelmäßige mit Salz inkrustirte Krystalle herabhin gen, die wie Diamanten funkelten. Wir bewunderten eben diese reichen und man nichfaltigen Strukturen mit der größten Gelassenheit, als Klakowicz, ohne es zu wollen, uns in Schrecken setzte. „Die Stelle, wo wir stehen,'' sagte er. ..befin det sich gerade unter dem See, den wir e ben befahren haben." Meine Frau stieß bei diesen Worten einen Schrei aus, riß ihren Arm ans dem meinigen und lief nach der entgegen gesetzten Seite; auch ich verließ unsern Führer, um ihr zu fol gen, und in demselben Augenblicke te im Hintergründe einer der Säle ein Knall, den das Echo hundertfältig zurück gab.—Die Bergleute hatten einen Salz block mit Pulver gesprengt, wir aber glaubten das Gewölbe berste unter der Last des Wassers und begrabe uns unter Wogen und Trümmern-
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