MeaViN A, Venn. Gedruckt und herausgegeben von Arn o l d Puwell e, in der Sud 6ten Strasse, Ecke der Sherry Alley.B e hm' s Wmhshäus-Hof gegenüber. Jahrgang 3, zame Anmmer 166. Bedingung« N.-Der ZUberKle zzeotmckter erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen init schönen Lettern gedruckt. Der Subscriptions,Preis ist Ei n Tha l e r des ZahrS, welcher in halbjähriger Voraußbe« zahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt, werden Kl 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als 6 Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie emen Monat vor Ablauf des Subscriptions.Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt. Unterschreibern in hiesiger Vtadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen postfrei eingesandt werden. HAusgewaehtie Dichiersiette. Auszüge aus einem alten Gbe standskatechismns. Regulativ für Ehestandskandidateu bei der Wahl der Ehegattin Ein Weib, was ,ch mir Wünschen mag, Muß haben ein kluges Haupt von Prag, Uud küssen nach französischer Art, Zwei Brü'ttein von Oestreich wohl gepaart; Ein Hals und Rücken, von Brabant, Von Cölln her ihre zarte Hand, Zwei weiße Füßlein dorther vom Rhein, Von Bayern soll'» die Sittkn sein, Die Rede ans dem Schwabeiiland, So einer geb' ich gleich die Hand. Unnützes Hausgesinde. Ein Huhn, das keine Eier legt, Eine Sau, die keine Junge trägt, Ein nngetrener, fauler Knecht, Der selten macht die Arbeit recht, Ein' Katz', die nimmer fängt ein' Maus, Ein We»b, die flucht nnd tobt im Hans, Ein' Magd, die heimlich trägt ein Kind : Das ist ei» nnnütz HauSgrsind. Unglückliche Ehe. So mancher will alle Welt anfahr'n, Und «st doch gegen sein Weib ein Narr ». Was in der Woch'n er kaum gewinnen kan, Bringt sein Weib in einen Tag an'n Mann. Was kaum er in ein Jahr kann sparen, Muß er, nur um ihr zu willfahren, Gleich kaufen kostbar' schöne Kleider, Stin'n sauren schweiß bekomt der Schneider Gern thät' ers' noch mit frohem Muth, Wär' sie ihm nur noch treu und gut» Doch listig weiß sie's anzustelle», Ihn zu betrügen nnd zu prellen. Denn junge Mannsleut' sie sich hält, Den'» fleckt sie zn das schöne Geld ; Nichts hilft des Mannes Spioiure», Sie weiß ihn hinters Licht zn führen, Hätt' er all'r Welt Verstand dazu, Macht sie ihm doch ei» x für e,n u. Trifft ihn dann einst das große Glück, Daß si, der Tod packt beim Genick, Und wird sie aus dem Hans getragen. So wird er gern drei Kreuze schlagen. Wollt' er sich ungeberdig stellen, So würde leichtlich doch erhellen, Daß es nur pnre Heuchelei Uud Judasfalschheit alles sei. Er zeig' nur gleich das wahr' Gesicht, Ein anderes glaubt mau ihm doch nicht. Znr Unterhaltung und Belehrung. Die Insel Baß. Wenn manche Küsten und Felseninseln der nördlichen Länder dadurch merkwürdig sind, daß man mir der größten Gefahr an ih nen herumkletert, um die Eiderd,men zu sam meln - so sind wieder andere Inseln und Kü sten dadurch bemerkenswerth, daß Vögel auf ihnen nisten, welche man, theils ihres eigenen, theils des Fleisches ihrer Inngen wegen, zn fangen sich großen Mühen und Gefahre» un terzieht'. Zu diesen Inseln gehört die In sel Baß. Sie liegt iu Süd.Schottland anf dem Meerbusen vou Edinburgh, dieser gro ßen kühnen Stadt, an der Küste der Graf schaft Lothiana bei dem Firth ofFörth. Ein festes Bergschloß ssll auf ihr erbaut sein. Man sollte diese Baßinsel, nach PennautS Reisen durch Schottland nnd die htbridischen Inseln, eigentlich Baßfelsen nennen. Denn es ist wirtlich ein Felsen von entsetzlicher Hö he und liegt eine Meile vom Ufer. Auf der Südseite sieht die Spitze wie ein Kegel aus ; der übrige Theil hängt über die See hin und gewährt ein äusserst fürchterliches Ansehen Nach diesen, Felsen kommen alljährlich ver schiedene Arten von Wasservögeln, um daselbst zu brüten, keine aber häufiger, als die Gan nets oder Solandgänse. Man darf sie nicht schießen, denn die Insel ist verpachtet, und der Pächter zieht de» meisten Vortheil ans dem Verkaufe der jungen GannetS und der Kittiwake. Diese Vögel gehören zu den Baumgänsen, die anch schottische oder Roth gänse genannt werden. Ihr Gefieder ist braun, Kopf und Hals schwarz, eben so die Brust. Um den Hals länft ein weißer Ring. Die kältesten Länder des Nordens siud ihr Vaterland. De» Saatfeldern thun sie gro ßen Schaden. Am liebsten nähren sie sich von den sogenannten Endenmnscheln Sie haben ein wohlschmeckendes Fleisch und lasse» sich zähmen. Ihren Namen führen sie von ihrem Geschrei: Rot! Rot! Die jungen GannetS werden zu Edinburgh das Stück zu 20 Pence verkauft, und sollen die einzigen Eßwaaren sein, deren Prns seit hundert Jahren nicht gestiegen ist. Der praktische Philosoph. Zu Paris war vor der Revolution ein Mann» unter dem Namen „de qnatorze eoig- Wer Liberale Äeobachtcr Und Berks, Montgomery und Schuylkill Cauntics allgemeiner Anzeiger. nonS" bekannt, der sich, als ein wahrer Di ognes, Alles, bis auf die dringendsten Be dürfnisse, versagte. Er war ein Lastträger, und sein ganzes Vermögen bestand in einem Korbe, in welchem er des Tages Allerlei trug, wenn er gedungen wurde, und den er des Nachts zu seinem Alkoven machte, und darin auf dem Markte, oder wo es sonst sich traf, ganz rnhigZschlief. Vierzig Jahre trug er sei, ne Jacke; wenn es Noth that, flickte er sie, und auf diese Weise erueuerte sie sich von Zeit zu Zeit, so wie sich nach der Meinung der Aerzte, der menschliche KSrper nach und nach wieder erneuert. Vierzehn Zwiebeln machten seine tägliche Nahrung aus. Dazu zwang ihn aber keineswegs die Noth; im Gegentheil, er gab den Armen die ihn um Almosen ansprachen, und lieh Geld aus, oh ne es jemals wieder zurückzufordern. Er verdiente täglich drei bis vier Livres, und so konnte er der Frennd und Wohlthäter Vieler sein. Er sprach nicht viel, aber immer mit Nachdruck. Mehrere Gelehrte waren mit ihm bekannt. Einmal fragte ihn Lavoisier : ob er glücklich sei? „Ich glaubt es < ant wortkte der Philosoph. —Aber worin besteht Deine Glückseligkeit? „In der Arbeit, der Ruhe und der Sorglosigkeit." Setze noch hinzu: im Wohlthun; denn ich weiss wohl, daß Du viel Gutes thust. „Wie so ? Du giebst den Armen. „Ich gebe ihnen blos meinen Ueberfliiß" Betest Du auch zu Gott? „Ich danke ilun." Wofür? „Für mich selbst." Du fürchtei! den Tod nicht? „Weder den Tod noch das Le ben." Liesest Du auch ? „Ich habe keii ne Zeit dazu." —Aber hast Du nicht manch, mal Langeweile ? „Ich bin niemals müs« flg." Beneidest Du Niemanden? „Ich bin mit mir zufrieden." Du bist ein wah« rer Weiser. „Ich bin ein Mensch."- Ich wünscht deine Freundschtift. „Alle Men schen sind meine Freunde." Es giebt aber anch böse Menschen. "Ich kenne sle nicht. . Der Glaube an Heren. Seit dem fünften Jahrhundert wurden im Durchschnitt jährlich an 30,000 Men schen der beschuldigten Hexerei wegen hin gerichtet. welches bis zum achtzehntenJahr hundert, bis wohin dieses im Gebrauch war, viele Millionen beträgt.—Muß ei nem aber nicht Grauen und Entsetzen be fallen, wenn man sich nur die Todesangst dieser Unglücklichen beim lauten Gefühle ihrer Unsuld lebhaft denkt, wenn man den Kummer der Ihrigen, den Untergang ganzer Geschlechter und alles das damit verbundene namenlose Elend deukt!—Das Empörendste dabei war. daß auch das stärkste Betheuern der Unschuld nicht half, weil die entsetzlichsten Martern auf der Folter ihnen bald das Geständniß abpreß ten, welchem Vernunft und Gewissen wi dersprach. Ja, wer diese Schauder er regenden Grausamkeiten nur einigerma ßen kennt, welche der verwahrloßte Ver stand in Hinsicht auf den Glauben an Hexerei und Teufelskünste herbeiführte, der fühlt sich gezwungen, eine vernünf tige Aufklärung zu preisen und der Vor sehung herzlich zu danken, daß er ihn in den setzigen Zeiten geboren werden ließ! —Selbst Kaiser Karl 5. mußte sich zur List herablassen, um der großen Raserei, womit man die vermeinten Hexen seiner Zeit zum Scheiterhaufen schleppte, wenig stens mittelbar entgegen zu arbeiten, da er sich nicht für mächtig genug hielt, es unmittelbar (geradezu) zu können. Er ertheilte nämlich dem niederländischen Städtchen Oudewater, nicht weit von Ut recht gelegen, ein Privilegium, Kraft des sen es das Recht haben sollte, alle als Hexen angegebene Weiber zu wiegen, und die, welche über 30 Ppund schwer wären, loszusprechen. Kaum war Oudewater mit dieser Wagegerechtigkeit vom Kaiser be gnadigt, so wurden nicht allein aus den Niederlanden, sondern aus allen Gegenden Deutschlands unzählige der Hexerei ange schuldigte Personen dahin gebracht und gewogen, welches mit besonderen Ceremo nien vor sich ging. Die Verdächtigen mußten sich nackend ausziehen und besich tigen lassen, ob sie magische Zeichen an sich, oder solche Zettel bei sich hätten, dann wur den sie in Beisein des Magistrats gewo gen, und erhielten nach befundener Un schuld ein mit dem Stadtsiegel versehenes Zeugniß. Welche traurige Zeit! 3m Jahre 1700 am 22- Juni wurde noch in "Willig zu loben und obne Furcht zu tadeln." Dienstag ben 30. Mngusl 1842. Würzburg eine vermeintliche Hexe durch das Schwerdt hingerichtet, und dann auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Bei welcher Gelegenheit an das zahlreich ver sammelte Volk von dem Pater Georgius Goar eine Rede gehalten wurde. Der Glaube an übernatürliche Er scheinungen. Der glaube an übernatürliche Erschei nungen verschwindet in unsern Tagen im mer mehr, aber dennoch giebt es viele Men schen, die um vieles Geld in dunkeler Mit ternacht nicht über einen Kirchhof gehen würden ! Wie mancher kann sich im ersten Augenblick einer übernatürlichen Erschei nung eines Schauderns nicht erwehren! davon ein Beispiel. Ich besuchte einst mit mehreren Freunden gegen Abend eine alte Dorfkirche. Es begab sich in einer kleinen, düstern, gothischen Kapelle ein Grab, aus welchem die Statue eines Kreuz- fahrers in knieender Stellung angebracht war. Der Ritter war nur schwach durch die gemalten Fensterscheiben erhellet und wir gingen darauf zu. Einer meiner Freunde wollte den Ritter bei dem Bart greifen, da schüttelte derselbe plötzlich mit dem Kopfe, als wäre er darüber ungehal ten. Nun stürzen Alle erschrocken aus der Kapelle in die Kirche und von da ins Freie. Ich allein blieb in der Kirche zu rück, und ein unerklärbares Gefühl zog mich wieder zu der Kapelle hin. Ich ging allein in die unheimliche Kapelle, in wel cher ich die Erscheinung gehabt hatte. Zuerst blieb ich einige Schritte vom Gra be stehen, und die Statute war so unbe weglich, wie ich. Durch den Gedanken ermuthigt, daß ein Steinblock sich nicht bewegen könne, näherte ich mich ; aber da bewegte sich der schreckliche Kopf von neu em, und zwar weit stärker als vorher- Ich wurde darüber zwar aufs neue er schreckt. jedoch wurde dieser Schrecken von der Schaam überwunden; ich wagte die Hand zu erheben, den Kopf rasch zu er greifen, und die Ursache der Kopfbewe gung war entdeckt. Der Ritter war aus einem Steinblock gehauen, und der Kopf auf den Rumpf durch einen Eisendraht befestiget. Der Kitt, der ihn sonst auf dem Rumpfe f-st gehalten hatte, war durch die Zeit verwittert. Betrat man nun den Grabstein, worauf der Ritter kniete, so gab dies der Statue eine schau kelnde Bewegung, wodurch der auf dem Rumpfe nicht fest sitzende Kopf sich zu bewegen begann.—Die anderen, denen ich die gehabte Erscheinung erklärte, schäm ten sich ihres mit der Muttermilch gleich sam eingesogenen Glaubens an überna türliche Erscheinungen.— Gesichtstäuschung. Unwissenheit und Unkunde der Gesetze der Natur sind nicht selten der Grund des Glaubens an Spuckgeschichten und ähn lichen abgeschmackten Erzählungen. Fol gendes mag dieses Gesagte bestätigen: Es ging vor mehrerer Zeit ein Mann zu Bette, ohne daß er einschlafen konnte, und mancherlei Gedanken durchkreuzten sich in seinem Innern. Ohngefähr nach einer Stunde erblickt er plötzlich an der weißen Wand seines Schlafzimmers eine Gestalt von ungewöhnlicher Größe- Er machte einen Augenblick die Augen zu, und sah dann mit recht geöffneten Augen aufs neue nach der Stelle, und erblickte die Ge stalt wieder. Da er nicht an Geisterer scheinungen, noch weniger an Gespenster glaubte, so stand er auf, um die »Sache genauer zu untersuchen ; denn bloße Ein bildung war die Erscheinung nicht gewe sen, auch hatte er nicht geschlafen und ge träumt, auch keinen Gedanken gehabt, der die entfernste Aehnlichkeit mit jener Erscheinung gehabt hätte. Er fand bei seinen Untersuchungen keinen körperlichen Gegenstand, welcher der Grund jener Er scheinung sein konnte. Endlich entdeckte er die Ursache derselben. In seiner Wohn stube befand sich an der Wand ein gro ßes, in Rahmen und unter Glas gefaßtes Gemälde, seine männliche Figur,Z an der Seite eines Fensters. Das Licht des Letz teren spiegelte sich auf dem Glase des Ge mäldes, und warf seinen Schein in die ge rade gegenüber etwas offen stehende Thüre der Schlafstube, so war denn die Zurück werfung der Lichtstrahlen an die der Schlafstubenthüre entgegen gesetzte Wand in länglicher Gestalt erschienen.—Möchte jeder, der solche Gesichtstäuschungen er lebt, doch immer untersuchen, und er wird immer mehr oder weniger den Grund da von entdecken! Aberglauben über das Nachholen ei nes Geliebten nach dem Tode. Bei Delitzsch in Sachsen starb im Jah re 182 Z ein Dienstknecht nach einem kaum 2tägigen Krankenlager. Seine Geliebte wurde bald darauf gleichfalls krank, und lag am Bten Tage nach dem Tode des Er sten höchst bedenklich. Da erzählte nun die Mutter dem Arzte, daß die Kranke einer Freundin wiederholend gesagt habe, ihr verstorbener Geliebter werde sie bald nachholen. Es habe nehmlich derselbe, als er gekränkelt, und hernächst, als er seinen nahen Tod geahnet habe, zu ihr ge sagt : Sollte ich sterben, so kann ich dich nicht zurück lassen, denn ich habe dich zu lieb. Wenn ich mein Ende fühle, so las se ich dich kommen, du giebst mir deine Hand, und nach v Tagen stirbst du dann auch.—Daß dieser Händedruck die Gelieb te nachziehen werde, das war seine feste Meinung, auch hatte er vesichert, mehrere Fälle erlebt zu haben, wo der Händedruck des sterbenden Liebhabers den Tod der Geliebten nach sich gezogen habe. Die Nähe des Todes fühlend, schickte er nach der Geliebten. Diese kommt, als er schon nicht mehr sprechen kann. Er reicht ihr nur noch die Hand und stirbt. Das Mäd chen, von einem kalten Schauer überfal len, geht nun ganz niedergeschlagen einher, es tritt ein Uebelbefinden ein, zu welchem sich Erkältung gesellt, da sie einige Tage nachher eine schwere Feldarbeit verrichten hilft. So kam dann die Krankheit zum Ausbruche. Sie bekam die heftigsten Krämpfe, und kann kaum das Haus er reichen. In der nun eintretenden Fieber hitze erscheint ihr der Geliebte, streichelt ihr mit der kalten Todtenhand die Wan gen, und spricht: nach 9 Tagen wirst du bei mir sein. Noch so lange? spricht sie, und die bei ihr vorhandene Dienstgenos sin fragt: was diese Worte bedeuten, und erfährt dann, daß sie in der Phantasie eine Erscheinung gehabt zu haben glaube. Wäre ihr Tod erfolgt, er würde Jedem ganz natürlich geschienen haben, aber wel che kräftige Nahrung würde doch dadurch in der Umgegend dem Aberglauben gege ben worden sein ? Doch sie wurde durch Hülfe des Arztes wieder hergestellt, und da bezeigte sie kein Verlangen weiter, dem Geliebten in das Grab zu folgen. So hatte denn der Sieg der ärztlichen Kunst über die Krankheit einen erfreulichen Sieg über den Aberglauben zur Folge. Trauriger Betrug durch eine Karten schlagerin. Es arbeitete im Würtembergischen im Herbste des Jahres 1825 ein Landmann auf seinem Acker, und hatte sein Kind, ein Mädchen von 4—5 Jahren bei sich. Nach einiger Zeit heißt er dasselbe wieder nach Hause gehen; das Kind gehorcht, und geht durch den Wald, wodurch sich der Weg eine Stunde lang zieht. Als am Abend der Vater nach Hause kommt, fin det er das Kind nicht. Ohne ein Unglück zu befürchten, glaubt er mit seiner Frau, es werde gewiß bei einem Nachbar über nachten, wie dieses schon einmal der Fall gewesen war. Am andern Morgen ist a ber ihr überall veranstaltetes Nachfragen S 2« nach dem KiM vergebens. Da nahmen sie zu einer Kartenschlägerin ihre Zuflucht, welche ihnen die frohe Nachricht giebt: daß ihr Kind von einem reichen Juden aufgenommen sei, bei dem es sich recht gut befinde. Nach einigen Tagen aber findet ein Wanderer das Kind im Walde an einem Baume auf den Knieen liegend, in krampfhafter Stellung der höchsten Verzweiflung erstarrt. Der Hals war zugleich angeschwollen und sehr entzündet, wahrscheinlich von dem Angstgeschrei deS im Walde sich verirrten Kindes! Lobenswert h. —Aus einer Har risburger Zeitung (the Signal) ersehen wir, daß Herr Nicely, nahe bei Hummels taun, in Dauphin Caunty. in diesem Jah re zweihundert Büschel Weizen ausgedro schen hat wovon er Einhundert an die Ar» men vergab und die andern Einhundert nach der Mühle sandte, mit der Verord nung daß der Müller die Frucht an Sol, che die in gemäßigten Vermögensumstän den sind, zu 50 Cents die Büschel verkau, fen solle. Herr N- that dieses aus reinem Dankgefühl gegen seinem Schöpfer, für die reichliche Erißte mit der er gesegnet war, und um den Mangel derjenigen zu erleichtern deren Mittel nicht hinreichend sind, sich die nöthigen Lebensbedürfnisse anzuschaffen. Es ist zu hoffen daß die ses edle Beispiel noch mehre bewegen möä" te von ihrem Ueberfluß an die Armen zu geben, damit auch sie Ursache haben mö gen sich der gesegneten Gaben einer gü tigen Vorsehung zu erfreuen- Freih. Presse- Wunder der Wasserkur. —Im Balti more Armenhause ist eine Frau, welche schon seit 10 Jahren blind ist; diese ist durch den Gebrauch des kalten Wasserö schon so weit hergestellt, daß sie viele Ge genstände genau unterscheiden kann. Der Arzt behandelt sie auf folgende Weise: er bespritzt die kranken Augen mit einer Klistir-Spritze mehrere Male des Tages mit frischem .Quellwasser, so daß sich das Fell nach und nach zurückzieht. Explosion in einem Brunnen in Elmira, N. A. Zwei Männer, Na» mens Carr und Beully, hatten sich in ei nen bereits 48 Fuß tiefen Brunnen bege ben, um ihn zu vollenden. Ein Knabe, Namens Heller, folgte ihnen mit einem Lichte, allein als dieser kaum 15 Fuß hin abgestiegen war, entzündete sich Gas, daß sich in dem Brunnen entwickelt hatte, und verursachte eine schreckliche Explosion welche das Gerüst über dem Brunnen in die Höhe warf. Der Knabe stürzte in dem Brunnen wurde zwar nicht gefähr lich durch den Fall verletzt, starb aber kur ze Zeit darauf in Folge der schrecklichen Verbrennung, die er erlitten. Die bei den Männer unten in dem Brunnen wur den zwar sehr stark verbrannt, allein man hofft, daß sie davon kommen werden. DaS Gas in dem Brunnen war Wasserstoff- Gas dasselbe, welches so oft viel Unheil in den Bergwerken anrichtet, Dieses Gas muß nicht mit dem Gase (häusig Stickstoffgas) verwechselt werden, durch das so oft Leute, namentlich in alten Brunnen, ersticken. In diesem letztern kann kein Licht brennen, wodurch es leicht entdeckt werden kann. Niemand sollte sich in einen Brunnen wagen, ohne zuvor vorsichtig ein Licht hinein gelassen zu haben. (Weltbürger. Fisch« und Cl a m-R eg e n.—Am vor letzten Mittwoch, Abens um 6 Uhr, regnete es Fische in Neu-Haven, und z» gleicher Zeit herrschte ei» starker Hagelsturm ; die Fische solle» eine Art Blau-Fische uud ein die sechs Zoll lang gewesen sein. Eine ziemlich große Zahl derselben fiel in Dorksirasse. Montags zuvor soll es gleichfalls während einem Ha gelsturm Clams in Albany geregnet haben. Wenn dies so fort geht, wird es uns bald gebratene Fische u. s. w. in den Mund reg nen, und Niemand steh mehr »ber harte Ze«. en zu beklagen haben. >b.
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