MeaViNA, Venn. Gedruckt und herausgegeben von ArnoldPu w e ll e, in der Süd 6ten Strasse, Ecke der Sherry AUey.B ehm' s Wirthshaus-Hof gegenüber. Jahrgang 3, game Mnmmr 144. Bedi n gu ng e N.-Der Nlberale FZeobklcKter erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Subscriptions-Preis ist Ei n Tha l e r des Jahrs, welcher in halbjähriger Vorausbe» zahlmzg erdeten wird. Wer ün z.aufe des Jahres nicht bezahlt, werden Kl 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als Monat wird kein llnterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt. Unterschreiben? in hiesiger wird die Zeltung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen postfrei eingesandt werden. AttsgewaehLle Muhttrslette. Trennung. Es istdasWort, das ich hierher geschrieben, Gar oft ein Wort von inhaltschwerem Sinn ! Bald freut es euch, bald wird cs euch betrüben, Zur Freude zieht es wie zur Trauer biu. Laßt sebn einmal, in welcherlei Gestalten > Der Tren n u n g Bild vor Euch sich wird gestalten. Horcht, welcher Rumor, Was geht denn vor? Es ist eins von den Ehepaaren, Die schnell zusammen sich gefunden, Bei dem auch schnell dahin geschwunden Des Hauses Glück nach wenig Jahren. Es zankt die Frau vom frühen Tage Bis zu der späten Mitternacht, > Sie ist des Maunes ärgste Plage, Die ihn zum Trunkenbolde macht. Denn weiß er's nicht mehr auszuhalten. Lässt er den Gcist des Branntweins walten. . Da giebt's denn Prügel ohne Zahl, Ulid jede Stuude neue Oual. Zu enden die Plage. Geht man znr Klage. Und die Sentenz kommt in das Hans, Und spricht das Wort der Trenuuug aus. Das ist ein wahres Wort der Freuden, Es endete des Mannes Leide». Des Mannes Herz muss es erfreu'» Auf solche Art getreu»»! zu sei«! Wer ist's dein», der um Mitternacht Dort über seinem Kasten wacht, Bleich, klapperdürr, mit blauer Lippe, Gleich einem wandkrndeu Gerippe / Herr Harpax ist's ; mit Äugst und Gier Bewacht er seine Schätze hier. Bei ihlitil sucht er sein Vergnüge», Fern bleibt das Bess're von »hm liegen, Er kennt nicht des Wohlthun«? Reiz, Nur Geld, und wieder Geld, und Geiz. Er zählt sein Gcld mit dürre« Finger», Um einen Penn», es vereiiigern, > Das brächt' ins Grab ihn vor der Zeit. Da störte seine Seligkeit > Freund Hayn. Er trat zu ihm ins Haus hinein, Uud sprach : He! willst Du mich nicht teilen ? Genug hast Du gelebt allhier, Beim Hölle,»huud ist De»» Quartier, Von Deinem Schatz mußt Dn dich trennen, Du nilnmst ihn nicht ins Grab mit Dir! Mein Leser, Du gestehst cs ein, Solch' eine Schwere Treiiuiiiigsstunde Muß eiucm solchen geiz gen Hunde Gar schrecklich nnd gar bitter sein! Seht ihr den Herrn dort, jung au Jahre», Wohl i» dem prächl'gcil Wage» fahren? Kein Leiden hat ihn je geplagt, Vergnügen ist's, wornach er jagt; Erzogen in des Glückes Schoost, Ist Freude nur sein Erdenloos, Das Geld wirft er mit vollen Händen, Als sollt' es ninnner bei ihm euden, Zum Fruster, w,e mau spricht, hinaus, Und führet stets ein großes Haus. Sei», Geldche». sieht er freudig fliegen, Er treunt davon sich »nit Vergnügen, Die Trennung macht ,hm keine Pein, 'S mag eine lust'ge Trennung sein. Doch auch ein Vrnnnen schöpft sich aus, zu spät gewahrt er dies m,t Graus, Verkauft wird Wagen, wie die Pferde, Nicht 6 bleibt ihin auf der schönen Erde, Als eine Aussicht ist gewiß, Die Aussicht auf's Gefängniß. Die Freunde wollen ihn nicht kennen, Der Luell der Freude ist versiegt, Er m»ß »uu, wie sei,» Geld verfliegt. Sich von dem Reiz des Lebens trennen. Die Trennung, ich gesteh' es frei, Daß sie gar eine Bittre sei. Ihr kennet wohl, ganz ohne Zweifel, Gewiß gar manchen armen Teufel, Der bis zum Hals in Schulden steckt, Und den die Schaar der Ereditoren Sich schon zum Opfer auscrtoreu. Er wird mit Äugst und Schmach bedeckt. Doch hört! Ihm stirbt ein reicher Vetter, Er erbt; nun ändert sich das Wetter In angenehmen Sonnenschein, Den armen Schuldner zu erfreu'n; Deun baarer Segen kam ins Haus, Er zahlt den Manichäern aus, Und muß von ihnen sich nu» trennen. Die Treunnng «st wohl gnt zu nennen. Seht dort den Schneider'. er zertrennt Das Brautkleid, das er schlechtgemacht. Man hat zurück es ihm gebracht, Und einen Pfuscher ihn genennt. Ach l da vergeht ihm Lust und Lachen, Er muß das Kleid von Neuem mache», O seht, wie er nnn eilig trennt! Mein werther Leser; solch ein Trennen Ist »in gar schlechtes nur zu nennen. Wer Liberale Beobachter Und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger. Dort liegt auf seinem Krankenbette, Ein Herr, und seufzt, und um die Wette Plagt ihn jetzt Gicht und Podagra, Seht, wie sich die Doktoren jagen, Wenn Einer aufhört ihn zu plagen, Ist schon ein Aud'rer wieder da. Doch siegen seine eignen Kräfte, Der Patient hat gute Säfte, Kein Reeidiv tritt bei ihm ein. Nun fühlt er sich wie neu geboren, Und trennt sich froh von den Doktere», Die Trennung mag die beste sein. HSrt Ihr der Glocken Dumpfes Läuten? Was mag die schwarze Schaar bedeuten, Die dort zum Kirchhof sich bewegt? Und wer wird in dem schwarzen Wagen so sehr beweint dahin getragen? Was ist's, das solchen Schmerz erregt? Die Treu n n n g ist's von eineinGatten, Der, ach! nun in das Reich der Schatten Von allen seinen Lieben scbwand. Ihm folgen seiner Kinder Thränen, Der treuen Gattin banges Sehnen; Getrennt ist ihrer Liebe Band. Getrennt?—auf ewig ?—Nein, wir hoffen Und glauben es mit Zuversicht, Ein Wiedersehen steht uns offen, Und ew'ge Trennung gibt es nicht! ist das Wort, das ich Euch hergeschrieben, Doch wohl ein Wort von inhaltschwerem Linn ! Den Einem freut's, den Andern inags betrüben, Den zieht's zur Lust, und den zur Freude hin, Doch, wie sich auch die Trennung mag gestalten, Seid unverzagt, und laßt die Götter walten ! Zur Unterhaltung und Belehrung. Der Barbier von (Hvttingen. (Schluß) Eine halbe Stunde mochte vergangen sein, seit dem er angefangen hatte, ihn einzuseifen, und noch war er immer nicht weiter ; eS verging noch eine Viertelstun. de und der Fremde rief jedesmal, wenn der Geplagte aufhören wollte: „noch mehr einseifen !" Endlich war die Hand des Barbiers ganz matt, er ließ sie sinken, und sogleich schrie der Dicke mit einer Stentorstimme: „noch mehr einseifen!" und zeigte dabei einen Mund, der wohl den Vollmond hätte verschlingen können — „Ich kann nicht mehr"— entschuldigte sich der Barbier. „So nehmen Sie ei nige Tropfen von dieser Wunderessenz, dem Teufels Elixir vom Dr- Faust." Bei diesen Worten zog er ein Fläschchen mit einer rothen Flüssigkeit aus der Ta sche, nahm den Stöpsel ab, zwang den Barbier die Hälfte zu trinken, und sprach dann: „nun fahren Sie fort, mich ein zuseifen.'^ Es verging noch eine halbe Stunde, es schlug Mitternacht, die Lampe erlosch, nur der Mond erleuchtete die Stube, und noch immer rief der Fremde: „noch mehr Nach einer andern halbe Stun de wurde die Stimme des kleinen dicken Mannes minder rauh; erschien einzu schlafen, fing an zu schnarchen, und stam melte nur in langen Zwischenräumen: „noch —mehr ein sei —fen!" und die Töne scheinen aus einem Grabe her aufzukommen. Eine Wolke verhüllte jetzt den Mond, es trat vollkommene Finster niß ein, und den Barbier befiel eine un beschreibliche Angst. Aber die Angst gab ihm auch Muth, er schlich langsam zurück nach der Thür zu, nm zu entschlüpfen, hatte jedoch kaum die Schwelle erreicht, als ihn ein donnerndes: „noch mehr einseifen!" wie ein Blitz strahl traf. Er mußte wieder an seine schreckliche Arbeit; der kleine Dicke schien ausgeschlafen zu haben, den er schrie viel stärker als sonst, lachte, pfiff und sang. „Wenn Du müde bist, Alter, so trinke uoch einmal aus der Flasche sagte er. „Jetzt ist Licht nöthiger als Trinken" entgegnete der Barbier, und in dem selben Angenblick sah er in der Dunkel heit zwei funkelnde Augen neben sich leuch ten. Sie gehörten dem Fremden, und ver breiteten einen röthlichen Schimmer um sich; das Haar schien sich in schwarze Flammen zu verwandeln und das Innere des Mundes glich der Oeffnung eines "TVillig zu loben und okne Furcht zu tadeln." Miemiaq öS« 7. 1842. glühenden Ofens. Der Athem, der aus i dem Munde kam, war heiß, erstickend und schweflig, als komme er aus der Hölle. Dies war zu viel für unsern Barbier. Er glaubte, nur in der Flucht sein Heil finden zu können, warf den Pinsel und die Seife von sich, nnd stürzte sich mit dem Angstgeschrei nach der Thüre: „Herr, Herr,! erbarme dich meiner, ich habe den Teufel rasirt!" Sein Haus stieß an den Kirchhof; der Barbier eilte dahin; nichts konnte seine Flucht aufhalten, er sprang über Grä ber, Graben und Mauern. Aber kaum eine halbe Minute war er aus dem Hau se,.als er das höhnische Lachen, und daß noch schrecklichere „noch mehr einseifen!" von neuem hinter sich hörte. Obgleich dies seine Flucht noch mehr beschleunigte, so mußte er sich doch von dem Dicken, mit dem Seifenschaume im Gesicht, die Ser viette unter dem Kinne und die Pistole in der Hand, überholt sehen. In der Verzweiflung schlüpfte der Bar bier in die Gottesackerkirche, deren Thu re offen stand, und versuchte, dieselbe hin ter sich zu verschließen —aber der Verfol ger war bereits dicht hinter ihm. Der Flüchtling mußte also noch weiter vor wärts, und stieg die Treppe zum Thur me mit Blitzesschnelligkeit hinauf. Oben befand sich ein Altan, und er war gerettet, wenn er die Thür zu demselben hinter sich verschließen konnte. Vergebliche Hoff nung zugleich mit ihm trat sein Verfol ger auf den Altan. Ueber ihnen stieg die Kirchthurmspitze noch 30 Fuß empor; unten gähnte ihnen eine noch bedeutendere Tiefe entgegen. Die Zähne des Barbiers klapperten, sei ne Knie schlotterten, alle seine Glieder zitterten. „Was soll das?" fragte der Verfolger, „ich will bis um 6 Uhr eingeseift seyn, es sind nur noch 5 Stun de?' biS dahin. Dil'se kleine Leibesübung schadet übrigens nichts. Geschwind, das Seifenbt'cken und den Pinsel! Aber wo sind sie?" —„lch habe sie weggewor fen," stammelte der Barbier. „Weggeworfen? Ich hätte große Lust, Dich auch einmal zu werfen. Ein Sprung von diesem Thurme hinab müßte bei diesem schönen Mondenschein ein herli cher Anblick seyn." Bei diesen Worten nahm er wirklich den Barbier, der knieend um Gnade bat. bei der Nase, hob ihn em por, und hielt ihn, so weit sein Arm reich te, über den Altan hinaus. Die Angst des Armen Mannes, der an der Nase auf gehangen in solcher Höhe schwebte, läßt sich leichter denken als beschreiben. Nach allen Seiten streckte er seine langen Ar me und Beine aus, wie eine Spinne, schrie herzbrechend, bat so deutlich, als er bei der Zusainmenquetschung der Nase thun konnte, um Erbammen; versprach, den Kleinen bis zum letzten Augenblicke seines Lebens zu rasiren, und erinnerte seinen Quäler zugleich an das unglückli che Schicksal, das seine Frau und Kinder nach seinem Tode erwarte, kurz er that Alles, um das harte Herz des Fremden zu erweichen. Vergebens; dieser ließ den Daumen und Zeigesinger vielmehr von der Nase los und der arme Barbier stürz te 130 Fuß hoch hinab. Er fühlte dabei daß er der Erde immer näher komme, und zerschmettert werden müsse; gegen die Ge setze des Falles wurde die Bewegung aber immer langsamer und langsamer, bis er endlich in der Luft zu schweben schien. Ein guter Engel hatte ihn in die Arme genommen, und statt zerschmettert zu wer' den, fühlte er sich sanft niedergelegt. Er drehete sich um, und fühlte etwas Warmes, Weiches neben sich. Es war seine Frau. Würdiges Paar! sie schliefen beide in einem und demselben Bette, und der Bar ! Bier merkte zn seiner höchsten Freude, daß I er nur geträumt habe. Cii» Gespenst. Wir geben hier eine Anekdote, die viel leicht hie und da ein ungläubiges Lachen erregen dürste. Wir stellen es einem J eden anheim, und begnügen uns, hiermit das Factum zu erzählen. Madame W. wohnte in Piccadelly, ei nem der belebtesten Quartiere von London. Es war Nacht und sie erwarte ihren Man, der sehr spät heimkehren sollte. Sie saß arbeitend in einem Zimmer des Erdge schoßes und die erstickende Hitze der Stein. kohlen, sowie die Langeweile, die sie hat te, versetzten sie in eine lethargische Er schöpfung. Plötzlich vernahm sie Hanno nische Töne, welche nicht der Erde anzu gehören schienen. Sie hörte halb schla fend zu und glaubte zu träumen. End lich erhob sie sich um sich zu ermuntern, u. vernahm nun jene Akkorde deutlicher aus ihrem Salon kommen, der über dem Zim mer lag, in dem sie sich befand. Es schlug Mitternacht. Die Musik wurde nach und nach schwächer. Jetzt war Madame W. vollkommen zu sich gekommen und begriff, daß hier etwas Uebernatürliches im Spie le sei; ein leichter Schauer durchrieselte sie, der jedoch zum Entsetzen ward, als sie schwere Tritte auf ihrer Treppe vernahm, die sich ihr näherten und als ein leises G eräusch an der Thür ihr zu erkennen gab, daß etwas im Begriff stehe, in das Zim mer zu treten. Ganz ausser sich lief sie zum Glockenzuge, allein die Thüre ward aufgerissen und Madame W. stürzte ohn mächtig, einen durchdringenden Schrei ausstoßend, zu Boden. Ihr Gatte, der etwas später nach Hause kam, fand sie noch besinnungslos und mit kaltemSchwei ße bedeckt. Es dauerte länger als eine Stunde, ehe sie ihrer Sinne wieder mäch tig wurde. Anfänglich wollte sie die Ursache ihres Schreckens nicht sagen ; endlich aber durch die Bitten ihres Gatten bestürmt, schilder te sie ihm daS Vergnügen, welches sie empfunden hatte, als sie die himmlische Musik vernommen und das Entsetzen, das sie ergriffen, als durch die langsam geöff nete Thür, ein Gespenst in das Zimmer trat, dessen Knochenbrust eine tiefe Wun de zeigte, aus welcher noch einige Tropfen Bluts strömten. Dieses Gespenst streck te seine dürre Hand aus und gab ihr ein Zeichen, ihm zu folgen. Allein die Sinne vergingen ihr und sie sank zu Boden. Sie beschwor ihren Mann, sie nie mehr Abends allein zu lassen. Dieser konnte seinen Spott nicht unter drücken und schrieb das Ganze einem auf geregten Zustande zu, der durch die Lec türe irgend eines schauerlichen Romans erregt worden sein könnte. Um jedoch seine Frau zu beruhigen, versprach er ihr den nächsten Abend bei ihr zu bleiben und bat seinen Hausarzt zur Gesellschaft, um die arme Geisterseherin zu trösten. Der nächste Abend sah alle drei in dem Zimmer des Erdgeschoßes um eine Punsch Bowle sitzen. Herr W. den einige Glä ser Portwein in die rechte Stimmung ver setzt hatten, erließ eine Einladung an das Gespenst, wie sie Don Jnan an den Com mandör richtet. Aber plötzlich ließ sich die Melodie vernehmen und verscheuchte Spott und Lächeln von den Lippen unse rer Engländer; die Töne verhallten und zwei Minuten darauf erschien dasGespenst, deutete auf seine Wunde und gab das Zei chen, daß man ihm folgen solle. Hr. W. gehorchte auf der Stelle; er ergriff einen Leuchter und folgte dem Gespenste. Kaum aber war er zur Treppe gelangt, die in den Keller führte, so verlosch das Licht und cr mußte in das Zimmer zurück um ein an deres Licht zu holen, u. stellte nun in Be gleitung des Doktors die sorgfältigsten Nachforschungen an, ohne etwas zu finden. Am andern Tage begab er sich zu dem Eonstabel und erzählte ihm den Vorfall. Dieser lachte, und meinte, er könne nur gegen lebende Ruhestörer etwas ausrich ten. Hier müsse ein Geistlicher aushelfen. Herr W. folgte diesem Rathe und ließ! 40. den Geistlichen des Kirchspiels, einen al ten würdigen Mann zu sich bitten. Der Priester lachte nicht, sondern berichtete, daß dieses Haus einst zwei Brüdern aus Amerika gehört habe, welche bald nach dessen Ankauf auf räthselhafte Weise ver schwunden seien. Blutspuren hatten auf einen Mord hingewiesen ; man hatte ge sagt, der Eine habe den Andern erstochen, allein keinen Beweis finden können, Hr. W. ließ nun sogleich an dem Orte nach forschen wo jene Erscheinung verschwun den war, und da fand sich in dem Koh lenkeller wirklich ein Skelet, welches er ausgraben und mit den üblichen Ceremo nien zur Erde bestatten ließ. Seitdem soll die Ruhe des Hauses nicht wieder ge stört werden sein. Herr W. und seine Familie verließen es jedoch noch an dem selben Tage. Der Reisende, dem wir dieses entleh nen, hat selbst die Lokalität in Augen schein genommen. Jetzt wohnt ein Schnei der dort. Wir geben diese Geschichte, wie wir sie erhalten haben, ohne Aufklä rung ; sie mag. wie so manches andere Unenträthselte, das dem Publikum von verschiedenen Seiten erzählt wird, auch ihr Plätzchen einnehmen. DieAftor-Bi b l i o t h e k in Neu-Vork. —Die neue Bibliothek, von welcher schon mehrmals gesprochen wurde, und die Hr. I. I. Astor der Stadt zum Geschenk zu machen beabsichtigt, soll nun mehr unverzüglich ins Leben gerufen wer« den. Herr Astor hat zu diesem Zwecke VWO'OOO angewiesen, mit Einschluß ei nes werthvollen Grundstückes am Lafay ette Platz, auf welchem das Bibliothek- Gebäude errichtet werden soll. Dieser großartige Anfang des Unternehmens si chert ein erfreuliches Gedeihen. Hr- Eogs well, ein Mann von anerkannten literari schen und wissentschaftlichen Verdiensten, ist zum Bibliothekar ernannt und bereits damit beschäftigt, den voluminösen Bü cherkatolog nach dem Muster der berühmte sten europäischen Bibliotheken zu ordnen. Die Wissenschaften werden durch dieses, von den Bedürfnissen der Zeit dringend geforderte Institut hier zu Lande einen erfreulichen Impuls erhalten. Eine Anzahl von Quäkern beabsichtigt zu Ehren von William Penn, auf der Stelle, wo derselbe in Kensington seinen weltbekannten Vertrag mit den India nern abschloß, ein Denkmal zu errichten. Sie haben zu solchem Zwecke mit dem Besitzer des Grundes und Bodens, auf welchem der große Ulmbaum steht, unter dem die feierliche Abtretung von Pensyl vanien stattfand, Unterhandlungen über den Ankauf des Grundes eingeleitet, und werden dasselbe jetzt sicher unter annehm lichen Bedingungen erstehen. Sie wollen dann auf einem 40 Schuh hohen Fußge stelle eine 200 Fuß hohe Säule errichten, die inwendig mit einer Treppe versehen sein soll, vermittelst welcher man dem Gipfel des Monuments ersteigen kann. Zur Erinnerung an den Gründer Penn sylvaniens ist bis jetzt erst wenig gesche hen, und doch verdienet er vor Allen ge wiß das dankbare Andenken Derer, wel che die Wohlthaten genießen, die er ihnen bereitet hat. Geschäfts-Aussichten in Neu-Vork! Das NeuUork Handels Jo urnal sagt: „Die harten Zeiten nahen sich ihrem Ende. Die Geschäfte sind seit ei uigen Tagen ziemlich lebhaft; die Bezah lungen aus dem Lande sind besser; das Geld in der Stadt wird häufig; die Schwierigkeiten, welche wir vorsechs Wo chen vorhersagten sind nicht eingetroffen ; und das Vertäuen gewinnt seine Stärke wieder. Die Banken beginnen wieder ein wenig aus der Schaale zu schlüpen und die Kapitalisten, welche ihr Geldeinschlos sen, sind nun froh es wieder in Geschäf ten anzulegen.
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