Und Vcrks, Mottttlomery nnd'Schuyjtill Cmmlics" allgemeiner Anzeiger. c .ilÄltt L, prntt ozedruckt und beraliogeaebeu von A r uold Pu>vel! e, in der Süd weit Strasse, Ecke der Clierrn Allen.B chm' 6 Wirthsdaus qeqeuUr '2, Schummer 76» U"? ' peobscktfr erscheint jeden Dienstag auf einem qrossenS.,peri..l-Bogen ...it schönen Lettern gedruckt. D-'r S»bseripr!öns--Vreis ist Ei n T al e r de» Jahrs, welcher in hall'Mriger Vorausbee eni , ')'?>» . ' Zeit aIS ti Monat wird kein llnterschreiber anaenoinmen,' und etwaige Auffündigungen werden nur dann angenomiiien, wenn sie . ' >- -ermun' >,es'hehen und gleich,emg all. werden. Beknnntmachiingen werd. » dankbar angenommen und für den aewöhnlichen Preis eingerückt. Unterschreibern in hiesiger w.ld d>e Zeitung portofrei ge,ch.ckr, weitere Verjendnngen geichehe.. durch die Po,r oder .rager, aus Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen Müssen p ost frei eingesandt werden. ' Ärincnhaus Rechnung. Die Rechnung der Direktoren der ?trmen und des.Hauses o.r Beschäftigung von der (sauntn Berk», anfangend am i slen Januar, l>>4», und endigend auf den Elsten December beide Taste mit eingeschlossen. Dr. Der ??c.l)nungssuhrer ist belastet mit drei hundert und zwei und vierzig .'tinveisungen, ausgestellt an daS Schatzimt von Bcrkt' Caunty in, legten Jahr, belauscild aus <i!>^ Cr. Der Rechnungsführer ist eredirirtmit den folgenden Ausgaben nämlich: aussrha'b dein Hause unterhal tene Arme . . . HllBl llnrestnlzung und Leichenkosten 648 5«'2-> Für Pfund Schweincsieisch 292 Schuhmachen . . . LO3 10j Medizin und Aufwartung für Arme ausserhalb de», Hanse unterhalten 378 24z Trockne Waareil und S pezereien 1 221 Kami »fegen . . . I'i tut Kosten d. Aiiiien in andern C.ninlies 88 (donstables Koste» für Beschlagnah me eiuet' Boot Pferdes . 5 50 Reife Kosten . . . 00 Steinkohlen . - . -i2l 71 ?Irbeiten auf der Bauerei . >OB 52 Aufsehers Gel,alt . . 50i> 00 Schreibers Gehalt für I Jahr 2:!» 00 Doktor? Geh.ilr . . 00 Baul>olz . . . 73 50 Scl r.ubniaterialie» . . 1 14: s neuen Wagen zu inachen und 'Aufbesserungen . . 57 t! 8 Weben . . . . 3» VI Ein Pferd gekauft . . ItN) <>') G»ps zu mahlen und Holz zu sägen 2:; 58 Rindvieh und Schaafe gekauft e>l7 00 Dreschmaschine und Pserdekrast 15l) (>0 Saat Roggen —3O Bnschel . 17 40 Harte Waaren und Gyps . «1 12 > Walken und Färben . . 12 02 Pserdegefbirr und Aufbesserungen 35 '2B 2lpoth>kerwaaren und Medianen s<i LI Drucken . . . . 24 17 GeHall der Direktoren: Peter Fister A 75 William Fischer 5» Abral,.,», Kciper s«> - 175 t>o K<i79!» L9:j !Oie Zahl der Armen.die zu 'Anfang des lahrS im Hause gewes n, und Sol cher, die während dem Jahr zugelassen worden, ist !24'ch nämlich : i I<» Männer 5,7 Weider und 46 Kinder, welches im Durchschnitt tii Manner, Weiber, l 2 Knaben und 4 Mädchen ausmacht, mit Einschluß jrner im Hospital Departement Verbunden zu verschiedenen Gewerben ! 1 und 13 Mädchen. Starben 14, nämlich: ! I Männer, :> Weiber : an Allersschwä che Blasenentzunduna I, Lchlagstuß >, Fieber I, A uszehrung 4, chronischer Ma-' fienehundung 1, Geburtsfieber l, Fallen de Krankheit I, oder Pocken I, Wassersucht 1; im Hause geboren I. Im Hause fabrizirt: Flachsen Tuch Aard, wergen Tuch .'<>>-> leinen 215, Mrd, Tischtuchzeug KarpetS ti l Äard. Reue Artikel gebraucht während dem Jahr: Jacken Hosenlra ger 2-2 Paar, Sonn Bonnets:;, Strümp fe 96' Seehund Kappen 15. kurze Nocke 2, Halstücher 196. Unterjacken l. Hüte 7. Handschuhe 9 Paar. Kämme 24, Ha uben 22, Hosen Kl», Mannshemder 105,. Weibshemder 4ti, Schuhe 8!i. Unterröcke 14, Ganns 61, Westen :i9, Schürzen lange Jacken für Wahnsinnige 17. Produkte der Bauerei: Waizen 666 Büschel, Roggen 3(w Bnschel, Welschkorn 1466 Bnschel, Hafer 15,66 Bnschel, Kar toffeln 736 Büschel, Flachssaamen Büschel, Bohnen Büschel, Zwiebeln2'-> Büschel, Rothrüben 45, Büschel, Timothy Saamen 5 Büschel, Kraut 3466 Köpfe, gehechelten Flachs 55, Pfund, Äleesaamen 9 Büschel, Heu vier Pferde Ladungen, Omat 26 Ladungen. Gemastet auf der Bauerei : 21 Stück Rindvieh, welche 13 295 Pfund Fleisch lieferten, 36 Schwei ne. wiegend «>927 Pund. in Zusah zuwel chen noch Pfund Schweinefleisch ge kauft worden. Die Auditorrn der Launty Bcrko bcrich ten ehrerbietigst: Dasi sie die obigen Rechnungen und Angaben untersucht und berichtigt baben, und sie für we sentlich richtig l, alten ; und daft die Verival ,unq mit Menschlichkeit, Sparsamkeit u. Vor sicht geführt worden Bezeugen eö unsere lln- ters.briften diesen Uchren Tag I.»nuarö, >'(. D. I^ll. John Neitmeyer4 D. P. R. <7»!Nter John F. Mörs Rechnung. ?a5 folgende ist der Belaus von Baargeld em pfangen und auöbezahlt von dem Verwalter, snr ver>chiedene ZweriV, geordnet und berich tigt monallich durch die Board der Direkto ren. Ersagte Rechnung beginnt am lsteu Januar 184», und cnd'i.zt auf den :>l. De cember desselben Jahrs Dr. Aür Schreiben und Ausheben von Indentures . .. SZs» 5,n schmalz, Ilnschlltt u. unreines Fv'tt iiuZ Irdene Waaren und .ttle>dung A Gebühren von Gus.nma Ao!t und Magdalena Mei ner . - 71 5> l Alachs-, Klee-und Thimotys.iamcn LI A nwrisung zurüäerst.,tler,gen'esen 112ü r - Unterstützung von "verer Heck 5> «>!) Arme von andern Cauuneö zuhalten Ltt IM 5 X übe, 15, Schaafe und ein rier s<> Schmiedearbeit von Hotte »stein 17 1)5 Kalt und Whistei) . . A.) Verschied.Personen als Arme zu halten >!1 87 V>eh Heerden zu wclden . Ili 71 Waizen . . 1l) 5,1» Pension von Philip Ricser . 14 78 Vier Schweine . . 9 V 5 Anweisungen auf das Schatzamt: Januar I 'April ÄN, " 1 do. r.«»5,7j August 17, " 1 do. 24 iL Lept. LI, " 1 do. 54 54^ Ott. I», " I do. in IN, " I do. W Dec. Li, " I do. 5,3^1 243 80Z -K7Z» !>7 Aür Arme herbcizubringen 't> !W Reisekosten und Unterstützung für verschiedene Zwecke . 43 K!l' Schmiede Arbeit . . 89 «7 Blaukets, Horn Kamme ze. . 891 Bauen» Ausessern u. irdne Waaren 58 N3^ Walken und Färben . . ti 81 Klafterholz zu hauen und Pfostens sen!? zu machen . . 4155 Dienste im Hospital . Ls 45 Arbeiten auf tel Bauerer . 4915^ Magdlohn und Nahen . 25 Ltt ' Bettladen, Aepfel- u. Psirschenschnitz 31 77' Backsteine, Asche und Bürsten IL B'2> Wclschkvrnauc-macher, Kultivator u. ?Lindmühlc « - 47 L 5 Schuhmachcn, Leder und Schuhma cherwerkzeuge . >. 31 01 Strassen Tar . « 1k Wollhüte und Seehund Kappen ltt (X) Rindfleisch und Schad . LU Schnupf-, Rauch» und Kali-Taback 9 l) 5 Maurerarbeit, Schwefelkohlen 11. 3V Büschel Saat Roggen . 34 7« 25 Stück Schaase und ein Bull . 7 9 VO Auslagen für Arme in änderndaunties 3 50 H 729 97 John L. Reiune»cr^ D. V. R. Hunter John F. Mors H Berks Cauntl) Armenhaus,) Inn. 21, 1841. H .Im. Mizma!! unv in ilzl-.ivsng, Mml-, Hal en nni billige Preise zu verkaufe» : Uatholisiht und Prateji.,»tische Bibeln, do. und do. Teliaiiieiitt. do. und do. Predl.ul'üll)er do. und do. CathechU'ineil do. und do. Gebetbücher, do. »nd do. Psalter, do. und do. Geschichtl'ucher Eine Auswahl deutscher Schulbücher, Ro manen nnd anderer Bücher, unter Ander» Z je g e r '«> berühmte Natiu lehre, Lcsebl'ch ?c., welche sür Schulen vorzüglich geeignet sind. Einige Bestellungen für Bücher und son stl..e Gegenstände, die sle nickt haben, neh iiltil sie nnt Dailb an >»lv besorgen sle auf'-! beste und billigte. Man melde sieh persönlich oder brieflich a» ihrfr cNssice i» der Süd «ten Strasse, zunächst Bey»,'» Wirthshaus, iil Readlng- Reading den 19. lauuar. sm. skalcnder für das >B4l, >841, sind in dieser Druckerei zu haben. .SMS "IVilliq zu lc>ben nnd c4)i«e .Vurcl't zu tetdcln." bc» IL. Wöruar Zur tt'ucrbaltilnq und Belehrung. sAlis dein "Valien Brrichrer",) Sine schmelzende Geschichte. An einem sehr kalten Winter-Abend, als ein Land-Kaufmann im gebirgigen Lande von , so eben daran war feine T hu ren für die Nacht zuzumachen, und indem er im Schnee stand feinen Fensterladen zu befestigen, sah er durch das Glas, einen faullenzenden, nichtsnutzigen Kerl inwen dig ein Pfund frische Butter nehmen und dasselbe in aller Eile in seinen Hur thun. Die That war nicht sobald "verübt als auch auf Seiten deö Kalifmanns, die Ra che ichon bereit war, und in einigen Augen blicken fand der Kaufmann eine Gelegen heit seinen Appetit für Spaß zu den aller ausgedehntsten Schranken zu befriedigen, indem er den Dieb mit einer Art Qual be zahlte, für welches er ein Premium, von der alten Inquisition, hatte erhalten kön nen. sage, Hannes!'' sagte der Kauf mann, indem er herein kam und die Thüre hinter sich zumachte- seine Hände über sei ne Schultern schlug, und den Schnee von seinen Füssen stampfte. "Ich sage, Hannes sehe dich ; ich mache aus nun, an so einem erbärmlichen l'alten Abend, wie dieser, würde ein wenig von et was Warmes einem Kerl nichts schaden; komm und setze dich." Hannes fühlte sehr ungewiß; er hatte die Butter, und wsr äusserst veUegen um fortzugehen, aber die Versuchung von 'Et was Warmes," widerstand kläglich seinem Entschluß zu gehen. Diese Unschlüssig keit jedoch, war bald berichtigt indem der rechte Eigner der Butter den Hannes beim Kragen nahm und ihn auf einen Stuhl nahe beim heissen Ofen pflanzte, allwo er von Fässern?c. wie eingemauert war daß, weil der Bergkaufmann vor ihm saß es für ihn unmöglich war herauszu kommen, denn gerade vor ihm setzte sich der Kaufmann nieder. "Hannes, wir wollen einen warmen Schnapps haben," sagte derßergkausman, indem er die Ofenthüre aufmachte und so vieles Holz hinein steckte als er konnte— "ohne denselben würdest du diese Nacht verfrieren wann du nach Haus? gehest." Hanes fühlte bereits daß die Butter sich näher auf sein Haar setzte und sprang auf, indem er erklärte er müsse gehen. "Nicht bis daß du etw-'s Warmes hast, Hannes; komm, ich hab'dir ebenfalls eine Geschichte zu erzählen, jetzt setz dich hin und Hannes wurde abermals durch seinen schlauen Peiniger in seinen Sitz gezwungen. ''Ach! 's isch zu verflammt Heß do," sagte der kleine Dieb, indem er wieder ver suchte auszustehen. "Setz dich nieder—sei nicht in so ausser ordentlicher Eile," erwiederte der Ka'is mann, und zwang ihn wieder i.» seinen Stuhl. ' "Awer ich han die Ki'ih zu füttere, un eppes Holz zu spalte, un ich muß abkratze," sagte der verfolgte Kerl. ''Aber du mußt dich nicht so losreissen, Hannes, auf diese Art. Sitz hin, laß die Kühe sich selbst in 'Acht nehmen; und hal te dich k ü hl. Du scheinst ganz unruhig zu sein," sagte der schelmische Kaufmann mit einer gottlosen Miene. Das Nächste war die Herbringung von zwei dampsendenGläsern heissenSchnapps, mit Brod darin. Die wukliche Ansicht davon wäre dem Hannes in seiner jetzigen Lage gcnug gewesen, seine Haare zu Berg stehen zu machen, wenn dieselben nicht wä reu darnicdergehalten worden durch die Oeligkeit der Butter. "Hannes, ich will dir jetzt einen Trink spruch geben,und du kannst ihn selbst but !tern," sagte der Kausmann, mit einer Miene von so vollkommener Einfalt daß der arme Hannes sich lioch immer ohne Verdacht glaubte. hier ist — hier ist eine CchristtagS Gans—(denn eS war eben nahe Christtag) hier ist eine Ehristtags-Gans wohl gebraten und geprügelt, heh! Ich sage dir, Hannes, 'S ist das größte Essen in der Welt —und, Hannes, brauchst du niemals Schweine schmalz oder g.'meine Nochdutter sie damit zu braten ? frische Pfund Butter thut eben daS nämliche, solche wie du auf jenemßrett siehst, ist das einzige rechte Ding in der Natur, eine Gans zu braten —komm nehm deine Butter - ich meine, Hannes, nimm deinen Taddy," Der arme HanneS sieng jetz an zu rau chen sowohl als zu schmelzen, und sein Mund war so einsiedlerisch versiegelt als wenn er stumm wäre geboren gewesen. Strom nach Strom kam die Butter un ter seinem Hut herabgelaufen, sein Sack ruch war bereits mit einem schmutzigen Ue berfluß gesättigt. Schwatzend, als ob nichts in Verlegenheit wäre, stopfte der Kaufmann noch immer Holz in den Ofen, weil der arme HanneS recht aufrecht saß, mit seinem Rücken gegen den Rechentisch, so rührten seine Knie beinahe den rothheis sen Ofen an, der vor ihm war. ~Ueberaus kalt, diese Nacht/' sagte der Kaufmann. —Ei, HanneS, du scheinst im Schweiß zu sein als ob du warm wärest ! Warum nimmst du deinen Hut nicht ab ? Hier, laß mich deinen Hut wegthun." „Ne!" rief Hannes endlich aus, mit ei ner krampfartigen Bemühung seine Zun ge zu lösen, und gnff mit beiden Händen an seinen Hut; „Ne! ich muß gehe, 10ß mich nauö; ich bin net g'sund; 10ß mich naus!'' Ein schmutziger Eataract ström te jetzt über deS armen Gesicht und Hals herab; ging durch seine Kleider und träufelte in seineStiesel, so daß er buchstäb lich in einem völligen Oelbad war. „Well, gute Nacht- Hannes," sagte der Kaufinan, „wann du absolut gehen willst;" hinzusetzeud.als HanneS schon in derStras se war: „Nachbar, ich rechne, der Spaß den ich mit Vir hatte, ist nennPenS werth, ich werde dir also für daS P 112 u n d B u r t e r nichts anrechnen. Die Wölfe als Richter. Eine Abtey in den Gebirgen von Au vergne wurde, sobald tiefer Schnee lag, von den Wolfen gleichsam belagert. In dem einen Winter nahm die Zqhl d?r grau samen Thiere so schr überhand, daß der Abt mehrere Jäger in der Nachbarschaft beschwur, sich zur Befreiung deS Kantons von diesen Ungeheuern zu vereinigen. Zehn odet Zwölf entschlossene Männer be gaben sich in Sie Abtey; jedoch der unge wohnlich hohe Schnee gestalt, te keine Wolfsjagden. Am Abend ilicer Ankunft verkündete fürchterliches Geheul die Annäherung der Wolfe; sie kam/n zahlreicher als gewöhn lich herbei, weil sie ein todtes Pferd in der Abtey witterten, das ausserhalb des Stab les abgesondert lag. Die Wolfe wagten sich bis an die Hofmauern, kin vieler fahrner Jäger führte sogleich seinen kl!:g -ersonnenen Plan aus. Er befahl, bie ei fernen Hofthürflügel ganz offen zu lassen, doch einen starken Strick an jedem so zu befestigen, daß Man mit dem ersten Wink sie zuschlagen könne. <sr wies Allen mit Büchsen und Flinten wohlbewassneten an gewissen Fenstern ihien Posten an. Die Lichter wurden ausgelöscht, Grabesstille herrschte. Nach etwa dreiviertel Stunden erschien ein nilgeheurer Wolf an der Pforte; er schlich mit ausserordentlicher Vorsicht her an, spähte rings umher, deroch das liegen de Pferd, und ging, imm?r zurückschallend, wieder fort. Aber in Eile kam er zurück, im Geleit von 22 Wölfen, die hastig in den Hof rannten. Jehl sielen alle hun gernd über die willkommene Beute her. Da schlugen die eisernen Thore zu. Schüs se von allen Seiten. Die Truppe, voll Entsetzen, zerstreuet sich, will entfliehen, späht nach Ausgängen. Umsonst! —Nun bilden die hochergrimmten Wölfe einen Kreis, oder, um das eigentliche Wort zu brauchen, einen Rath, ein Gericht. Plötz lich stürzen alle auf ihren verhaßten Füh- iünw.er 2^l. rer, und zerfleischten ihren schuldlosen Berräther (nämlich den Wolf der zuerst dort war). Als ihr Strafurtbeil vollzo gen war, ließ Jeder sich ohne Widerstand sich niederschössen. Sonderbare Sitte. Die Narrenzunfl im Städtchen Stock« bach in Schwaben, welche dort Jahrhun derte bestand, wurde von einem dortigen Bürger gestiftet, der deS Kaisers Albert des Ersten Hofnarr war. harte ihren Presidenten und einen Sekretär. Des Letzter!» Obliegenheit war es. Alles, waS er Albernes und Lächerli ches erkundschaften konnte, in das Narren« b» che in zu tragen. In der Fastnacht zeigte sich diese Zunft in ihrer ganzen Thätigkeit. Dann wiil> de der Inhalt des Narrenl'uebS öffentlich verlesen, und krin untadelhafrer Wandel, keine ernste Würde schuhte vordem Spott dieser Gesellschaft. Dabei fanden noch Umzüge statt, sehr buntscheckig und karrikaturmässig. Das Herbeiströmen der Volksinenge aus der Nähe, selbst aus der /ferne war sehr grofi, und die hatte davon einen reichen Gewinn. Diese Zunft bestand noch i>i dem letzteil Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts. Da wurde sie aufgehoben, zum grossen Ver« druß der Einwohner, welche dadurch in ih rer Einnähme einen nicht unbedeutenden Verlust erlitten. Vor einigen Jadren wurde an den U« fern des Oby in Rußland ein noch ganz wohl erhaltenes Rhinozeros unter dem be ständigen Schnee gefunden? der dort nie schmilzt. Der Kopf dieses Thieres wur de nach Petersburg in das Naturali enkabinet geschickt. Derjenige, der den Auftrag halte, den Kopf von dem Thier? zu trennen, fand, daß das Fleisch noch ganz wohl erhalten und frisch war. Man rieth ihm, davon durch einen Koch mehre rcSchüsseln zubereiten zu lassen. Dies ge- Ichah, und liehe, die davon aßen, waren einstimmig der Meinung, daß dies Fleisch trefflich schmecke, das vielleicht viele hun dert Jahre alt war- Die Erfindung des^uf^'.ilkoiiö. M vng ölfie r, der Elfinder de 6 Luftballons, war auch der Erste, welcher Velinpapier ui Frankreich nmchte. Der Zufall, welche» ilmzur Erfindung desßal lons führte, war sonderbar genug. Er kochte eines Tages etwas in einem Topfe, der zufällig mir einem Papiersacke zuge deckt war. Dieser füllte sich „ach und nach mit Dampfe, schwoll auf und los'ke sich dadurch vom Topfe. Mongolsier staunte, wiederholte den Versuch und das Papier stieg wieder glücklich empor. Dies veranlagte ihn. die Wirkung der verdünn ten Luft zu berechnen, die leichter sei» müß te als die atmospl.-,,sche unddaher tei>» ue Erfindung. In Eonstantinopel werden Aäcker de-' ren Brod zu leicht befunden, auf eine son derbare aber gewohnte Weise bestraft. Die gewohnte Art ist : Annageln des Ohrs und dergleichen. Und eine gewohnte Art muß es sein, denn Paul Lucas beschreibt das Ding gerade so, wie cs jetzt noch ist. Er war 1699 in Eairo. Am Isien Sep t.mber traf er dort den Brod EoVnmjssair, als dieser mit 26 Janitscharen und einein Büttel die Runde machte. Wo das Ge wicht zu leicht gefunden wurde, bekam der Bäcker erst 2 bis 369 Stockschlägc' auf die Fußsohlen. Hernach band man ihm die Hände auf den Rucken, stach mtteiner Nadel einen Faden durch seine Nk/e und machte an diesem ein Brod fest. Den Fleischhändlern ging es nicht besser.— Ue del Haupt ist die Barbarei im Morgenlan de von jeher über alle unsere jetzigen Be griffe, denn früher waren wir auch nicht menschlicher. So sah Lucas zwei arabi sche Mordbrenner und Räuber lebendig schinden.
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