Alberobello. Es ist der absonderlichste Ort. den ich kenne; seine orginelle Groteskheit grenzt sast ans Lächerliche. Obwohl er über achttausend Einwohner hat, fehlte ein Albergo. denn es kommt nie ein Fremder hin, außer etwa mit dem Alberobello durch cinc Lo kalbahn verbunden ist. Der Fremde weiß nichts von seiner Existenz oder scheut es, dreieinhalb Stunden, je hin und zurück, aus einer Eisenbahn linie letztklassigcr Betriebsart um hergeschüttelt zu werden. Nicht ein mal Ansichtskarten gibt es dort, ge wiß der beste Beweis für die abso lute Weltentlegenheit. Wer durch Apulien fährt, etwa um in Brindisi einen Dampfer zu erreichen, gewahrt ab und zu eigen tümliche kegelförmige Steingebäude, die zwischen Oel- und Mandelbäu men versteckt, abgeschnittenen und auf die ebene Erde gesetzten Kuppeln morgenländischer Moscheen gleichen. Es sind dies die sogenannten „trul- Raum zu erhelle»; das kegelförmige Dach besteht aus konzentrischen Ringen, die von Steinplatten gebil- gen zwischen den Steinen nur init Heu oder Blättern verslopst. Form und Bauweise ergibt sich ganz na türlich aus dem, nur von einer dün nen Humusschicht bedeckten, plattigen Kalkgestein und dem Mangel an Die Einrichtung besteht aus einem primitiven großen Familienbette oder ein paar Strohsäcken, einem und einigen Heiligenbildern: die Feuerstelle ist häufig außerhalb des Hauses oder in einem aus wenigen die einfachsten Porrichtungen. Mit einei Handvoll Holzkohle versteht der Italiener den Herd einen Tag lang zu nähren. Die Notwendigkeit dieser proviso rischen Wohnunzcn ist durch die agrarischen Verhältnisse Apuliens i' dingt. Während in den übrigen Mczzadria (Halbpacht) üblich ist, die die Hälfte des Ertrags an den Eigentümer abzuliefern, herrscht in den südlichsten Provinzen der Guts- Alsche lommt mich mit so n Bud del mit so 'nc gelbe Flüssigkeit, Kin ners, Kinners, der Schreck allein hilft schon!" Krischan stand plötzlich auf und «mg. „Wo willst du denn so snell hen, Krischan?" „Mi hett de Erinnerung packt", kagie Krischan im Hinausgehen. teu auszuschlagen, wo sich ihm die Möglichkeit bietet, auch außerhalb der Zeit der Landarbeit Beschäfti gung zu finden. Durch die Zusam mendrängung in Städten ist aber für viele die Arbeitsstätte soweit entfernt, daß sich eben der Zwang ergibt, draußen zu bleiben und mo natelang in den Trulli zu wohnen. allein in Albcrobcllo zu einem Dorse verdichtet, das über 800l> Einwoh ner zählt, von denen höchstens 50<Z Straße, bis man. aus der Höhe an gekommen, das ganze Dorf über sieht. Da ragen sie Hunderten sie bald breite, bald enge gewinkelte Straßen und kleine Plätze. Hier versinken sie unter dem Grün be schattender Bäume, dort klettern sie Wohnhause verbunden: auch eine aus Trulli bestehende Kirche sohlt nicht. Da die Trulli hier natürlich stän dig bewohnt sind, ist auch ihrer Aus stattung größere Sorgsalt zugewen det. Der zylindrische Teil ist durch gehends blendend weiß getüncht, wo mit die dunklen Dächer schars kon- Da die Trulli sensterlos aus einspringende Winkel ergeben, die jedoch zur Erzielung einer ge ordneten Straßensront mit Mauern abgeschlossen sind. Die sich hieraus ergebenden kleinen Gelasse dienen als Backofen, Vorratskammer oder als Schweinestall. Italien hat viele wundervolle Kirchen, zahlreiche Ge- Zllberobello. war in schöne Ställe umgewandelt. Biel Futter war verstaut und nun konnte die Geschichte losgehen. Kin der, kennt ihr Kaninchen? Ich denk', mich soll der Deubel holen, als ich nach zwei Wochen mal in den Lade raum kam. An Zählen war über haupt nicht mehr zu denken. Und dabei hatten wir noch drei Monate Fahrt vor uns. Das konnte ja nett werden. Ich beriet mich mit dem Alten, was wir da machen sollten. Die kleinen Kerle waren so nett, daß wir uns scheuten, sie über Bord zu werfen. Man hat doch auch sein gu te» Herz! Beim Aequator wurde es uns doch ein bischen zu schlimm. Mit 18 Mann Besatzung ist gegen so eine Herde Karnickel nicht anzu kommen. Wir machten uns deshalb eines Tages an die Arbeit. Mit gro ßen Eimern und Körben zogen wir 01l hands runter und schaufelten im mer so Massen kleines Kribbel- und Krabbelzeugs in die Eimer, hievten die Eimer und Pützen an einer Windsch hoch und kippten sie über Bord. Tja, das wär' nun ganz gut und schön gewesen, wenn wir damit fertig geworden wären. Aber die Biester waren schneller als wir. Hat ten wir dreißig Eimer voll über Bord geschmissen, dann war die dop pelte Masse mittlerweile unten fertig gestellt worden. Was soll man da machen? Ihr kennt doch die ge fährlichste Ladung, die Maisladung! Hat man ein Schiff voll Mais ge staut und alle Luken fest verrammelt, und der Mais naß, dann nicht mehr zu kümmern und konnten Karnickels über Bord schaufeln. Na, und da schafften wir uns denn nun weiter noch sagen! Wir versuchten alles. Die Dicksten und Frechsten nahmen wir in Jsolierhaft es Stanley ankamen, konnten wir statt der 6<X) immer so an die 8V bis 9<Z,- (XX> abliefern." zugehört. So besondere Ladung. Aber das geht noch. Man kann fe flach ten und aufessen. Man hat wenig stens was von. Aber wenn ich dran denle, was mich mal passiert is. als ich noch als Stürmann auf die »Drei tut heute noch der Bauch von weh! Ihr lennt doch alle fo'n Oel, was kleine Kinner kriegen, wenn fe sich inal nich so ganz wohl fühlen. Und bei's Militär wird's auch immer ge geben, wenn sich so 'n Kerl mal in 'n Revier krank meldst. Das wird ge- Wonnen auli der Rlzinuspfkanze. Diese wächst bekanntlich in Afrika. Man nimmt n.< den Samen von die se Pflanze und kocht ihn. Und das gibt denn das verflixte Oel. Na, wir hatten von Monrovia an der Pfefferküste so eine Ladung Rizinus körner an Bord. Pfeffer und Rizi nuskörner. Weiter nichts. Das soll ten wir nach Hamburg bringen, wo das an chemische Fabriken weiter ge hen sollte. Wir fuhren denn auch los und auf einmal unterwegs krie gen wir einen Sturm, wie ihn die afrikanische Küste noch nich' gefeh'n und gehört hatte. Das wehte drei Wochen lang in eine Tour un wurde und wurde nich' besser. Und hol's der Deubel, bei das Rumkariolen im Ozean wurde uns doch unser Provi ant knapp. Ihr wißt doch: In frü here Zeiten da gab's noch nich so was wie heute! Lendenrippchen mit Kumstohl und Nachtisch! Da hieß das einfach: Sechs Wochen seid ihr unter Seil und da nehmt ihr soviel Salzfleisch und soviel Kartoffeln mit. Soviel Hartbrot und soviel Süßwas ser. Rationen wurden nun von Tag zu Tag kleiner und der Sturm ließ nicht nach. Hatte uns immer weiter westwärts getrieben, so daß wir alle das Slimmste befürchten mußten. Mit nes Morgens sehen wir eine italieni sche Brigg in Flammen! Nu denkt euch das Malheur! Kein Proviant mehr und drüben wollen so allerhand Mann gerettet werden! Aber da gibt's doch lein Besinnen, und rich tig: Wir holen vierzehn Mann und acht Weiber mit Ach und Krach von drüben und der Kasten sinkt im letz ten Augenblick lichterloh in die Tiefe. Na, die waren erst mal froh, daß sie wieder Grund und Boden unter de Füße hatten. Und dann ging's los. Die wollten doch nu auch was zu fut tern haben. Unser Koch rang ver zweifelt die Hände. Tja, da blieb denn sließlich nicht anneis übrig, als ging so an die vierzehn Tage lang. Die Gesichter von die Kerle, wie fe da an Bord rumliefen, da könnt ihr er mal 'n paar Pfefferkörner mit reinbacken sollte. Der Alte sagte zu allem ja. Das bei die raus! Das Notsignal kam den gan zen Tag nich mehr von Mast runter un an 'n Steuer lösten se sich alle fünf Minuten ab! Ich darf gar nich mehr heute dran denken! Noch heute läuf's mich durch alle Adern un ich muß mir krümmen wie so 'n Frage zeichen! Endlich nahm sich ein engli scher Dampfer unsrer Not an! Wir kriegten Proviant genug bis Corun na. Aber das kann ich euch sagen: Vom Uamar. -n Ter Rogen verschiedener Fisch« liefert die Delikatesse, den beste» der Sterlet. Gegenden der öden sarmatischen Ebe ne versitzt, an die untere Wolga, an den Don. Dnjepr, Dnjestr, an den Bug und Ural, an die Küsten des Kafpifchen Meeres, des Uralsees und des Asowschen Meeres: hier ist das gestattet. Diesseit des Pruth und der Weich sel ist der Kaviar eine Delikatesse, jenseit teilweise noch ein Vollsnah rungsmittel. Kaviar ist gesalzener Ein kostbarer Fang: Ein Bcluga von 2 Pökelrogen der Meeräsche, des Zan ders und des Thunfisches bereitet wird. Er wird fast ausschließlich in Siideuropa und dem Orient lonsu- . und Hausenrogen, der aber nicht bloß von der Unterelbe und Holstein, son dern auch von Ostpreußen, Frankreich und hauptsächlich von Amerika gelie fert wird. Er ist fast ebenso schmack haft, aber durchgängig weniger halt bar und daher weniger für den Han del geeignet als der echte. Der echte russische oder Astrachan kaviar aus Stör-, Sterlet-, Scherg- Hausenrogen wird in den schon ange gebenen Landstrichen, gewonnen und kommt von Astrachan hauptsächlich auf dem Landweg nach Westeuropa, wobei Warschau eine Hauptstation bildet. Das NiMussrtM. Ihr lennt ja alle Port Stanley. Vielleicht 800 Menschen leben da un- Der wundersamste Kaviar stammt nun vom Sterlet, einem Fisch, der l drei Fuß lang und bis zu LS Pfund - schwer wird und natürlich auch ent > sprechend wenig Rogen liefert. Von > diesem äußerst dünnflüssigen und ! ganz schwach gesalzenen Kaviar, der nur zur Winterzeit bereitet werden lann, kamen aber höchst selten gerin wurde fast ausschließlich von der Hofhaltung des Zaren verbraucht, und was dann noch übrig blieb, stand in die Küchen reicher russischer Für sten und sonstiger Millionäre. Was auswärts als astrachaner Kaviar oder bestreut, I—izH Pfund auf das rus sische Pud, gleich 40 russische Psund ben könnte. Sehr interessant ist, wie das Pressen des Kaviars bewerkstel ligt wird. Am Asowschen Meer wird das Pressen in Leinensäcken so be wirkt, daß man die Mitle des Sackes Bastsäcke dagegen werden unter einer ganz einfachen Presse ausgepreßt. Nachdem auf solche Weise der Rest der Salzlake entfernt ist, füllt man den Kaviar in große, mit Servietten leinen ausgelegte Eichenfässer (Ser viettenlaviar) oder direkt in Leinen- > sacke (Sackkaviar). In dieser Weise verpackt, verträgt das Produli einen Fischsangs ausschließlich die Uraler Petersburg 70 Pud (1146 Kilo l Fisches etwa 24.090 Pfund, zu san- >,„Gute Nacht" sagen. Bon Schaf zucht nähren sich die Leute. Bei den
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