NrokodilkuUns in Akrilm. Im alten Egypten waren bekannt lich die Krokodile, wie heute noch in Indien, heilig. Auch da« afrikani sche Krokodil erfreut sich bei den Be wohnern de» dunklen Eroteil» einer gewissen frommen Verehrung und möglicherweise ist dieselbe auf das gleiche Ursprungsland Indien zurück zuführen. Auch bei den heutigen Afrikanern gibt es heilige Krokodile, die an be sonderen Stellen geschont und gefüt tert, gelegentlich auch in Einzelexem plaren an bestimmten Plätzen gehegt werden. Ich möchte nun hier nur einige Dingen erzählen, die ich selber sah oder welche die Eingeborenen zu erzählen wußten. Im Uorubalande, dessen Ein gangspforte die am Golf von Guinea tiegende Hafenstadt Lagos ist, sieht man das Krokodil häufig auf Kale bassen, Holzschnitzereien und geschnitz ten Masken dargestellt, man sieht es sogar als Plastisch herausmodellierte Tätowierung in die Haut der Men schen eingeschnitten. In der großen Stadt Jbadan in diesem Lande, die etwt. auf 200,000 Einwohner ge schätzt wird, sah ich das erste heilige Krokodil. Es ist dieses gleichsam das Wahrzeichen der Stadt, etwa wie die berühmte Wölfin in Rom, von der ein Exemplar noch heutigen Tages in den Anlagen des Kapitals gehalten wird. Durch das Gewirr der roten Lehmgäßchen schreitend, kam ich mit mit herunterhängenden Luftwurzeln und weitläufig verzweigtem Wurzelge äst, das bi» in eine nicht sehr tiefe Grube hineinreichte, die von einer Brustwehr aus Lehm umgeben war. Unten lag der Alligator, ein mächti ger, dickbauchiger Bursche. Das mit schwarzem, dickflüssigem Schlamm bedeckte Loch war im Verhältnis zur Größe des Tieres so eng, daß der arme Kerl seinin schuppigen Schwanz bracht. Einer unserer Leute brachte vom Markt zwei Hühner angeschleppt, von denen eins hinuntergeworfen wurde. Es flatterte ängstlich umher und lief auf dem Rücken des Reptils herum. Das Krokodil machte ver zweifelte Anstrengungen, es zu fan- Schlamm den herbeigelaufenen Leu ten um die Köpfe spritzte, und schnappte mit dem furchtbaren Ra fehlen, daß es das arme Huhn an einem Bein erwischte, und es ver schwand im Nu zwischen den spitzen Zähnen. Da mir der Anblick wider wärtig war, ersuchte ich den Schwar zen, das zweite Huhn erst zu töten, worauf er sein Messer aus der Scheide zog und ihm langsam den Hals durchsäbelte. Das zweite Huhn verschwand natürlich noch schneller wie das erste. Als wir aus dem Hofe schritten, waren sämtliche alte und junge Marktweiber zusammengelau fen und stimmten mit erhobenen Hän- Drei Tagereisen von Jbadan liegt die alte, heilige Priesterstadt Jse, in deren Umgebung inmitten des dichte sten tropischen Urwaldes sich zahlrei che, mit mancherlei Steinfiguren ge schmückte heilige Haine befinden. Es sind das runde oder vielmehr ovale, von Drachenbäumen umgrenzte Plätze, deren Zugänge durch aufgehängte trockene Palmenwedel, unter denen man durchschreiten muß, kenntlich sind. Nächst der Zypresse ist wohl kein Baum so geeignet, einen feier lichen Eindruck hervorzurufen, wie diese Drachenbäume, die ein Jahr tausend alt werden und die man nur an geweihten Plätzen angepflanzt findet. Manche der Steinbilder befinden sich in kleinen, unscheinba ren Buschhütten, vor denen die Opfer Platz ist auch dem Krokodilgott ge weiht, und ich hak unter anderen Dingen auch das Innere der kleinen Hütte mit den Steinkrokodilen abge zeichnet. Die Umgebung des Heilig tums war schön und stimungsvoll. Rings die schlangenartig verschlun genen Stämme der Drachenbäume mit ihren fremdartigen Blätterbüscheln, dahinter die von Lianen und Baum- Waldstämme zum dunkelgrünen Blät terdach aufstrebend. Kein Wind hauch bewegt die Blätter und alle» atmet Ruhe. Ein Bogel läßt bestän den Ruf. In gewissen stillen, halb verschollenen, verwilderten Pastoren gärten meiner frühen Jugendzeit, wo der Pirol von den Zweigen Pfiff, herrschte eine ganz ähnliche anhei- Gesellschast. Als ich ihn fragte, ob Kopf. Nein" gegenwärtig nur Schafe und Ziegen, früher ja. er wäre oft dabei gewesen. Ob alte oder junge erzählt. Sie sollen sehr zahlreich sein. In Mokwa im Nugeland be fand sich in der Nähe des Dorfes eine tiefeingeschnittene Schlucht. In die Nachts das umliegende Gelände Wir konnten lang« Zeit keins von ihnen zum Photographie ren herauslocken. Wenn eine be stimmte alte Frau mi. ihrem Hunde an die Quellen ginge, hieß es, so -kämen sie sofort heraus. Aber die Frau war nicht aufzutreiben. Wir ließen einen Jüngling bei den Höhlen Wache halten, bis sie herauskommen würden. Wenn wir ten, war das Krokodil gewöhnlich wieder in feine Höhle geschlüpft. Wir ließen nun einige große Fleischstücke holen, worauf sich eins der Krolodile richtig herauslocken ließ und das an einem langen Stock hingehaltene Fleisch annahm. Es war ein starker Alligator, und wir konnten ganz dicht heran. In der Nähe befand sich d'.e Wasserstelle des Ortes, wo Frauen und Kinder tagsüber ganz ohne Furcht badeten und Wasser schöpften. Etwa 12 bis IS ganz junge Kroko- ähnlicher Platz, wo große Krolodile der Frau, die sie zu füttern pflegte, nachfolgten wie Hunde. Ich habe das aber nicht selbst gesehen. Bei Wü ten. Er hatte die Form einer 8. Das kleinere, flache Bassin diente als Schöpfstellt, das größere war von gehöhlten Felswänden umgeben. Ein kleines Rinnsal floß aus dem Teich dem eine Tagereise weit entfernten Benuestrom zu. Die Höhlen hätten licher Anblick, die Frauen und jungen Kii.der im Wasser herumplanlschen und in unmittelbarer Nähe in den Köpfe und zackigen Leiber dieser Wasserungeheuer zu sehen. Die Leute waren von deren Ungefährlichkeit andere der riesigen Echsen fast unbe weglich träge im Wasser. Seltsamer weise sah man auch Fische in dem Beute. Mehrmals im Jahre fände ein feierlicher Umzug aus der Stadt nach dem Teich statt. Ein Priester schritte voran und man fütterte dann Tiere. Besondere Tänzer in diesem Aufzuge sind als Krokodile vorstellen de Masten verkleidet, und zwar im mer paarweise, Männchen undWeib che Zwei solcher Mas- Die Heiligkeit der Krokodile scheint sich nun allerdings nur auf besondere eingeborene Jäger und Fischer, der sich für die Krokodilsjagd mit vieler lei in Leder eingenäht« Zavberme dizin versieht, der Todfeind dieses Reptil». Eier und Junge sucht er auf den Sandbänken zu überraschen, alten Tieren stellte er mit der Har pune nach. Diese '.st eine schwer« Eisenspitzt mit zwei Widerhaken an sonders am Eisen, am Schluß am Stab befestigt. Wenn die Harpune nun richtig geworfen ist und im Körper des Tiers festsitzt, so löst sich nem Verfolger so nicht entgehen. Die sehr scheuen Krokodile Pflegen sich zu bestimmten Tageszeiten auf Steinen Schlag durch den Schweif des ge waltigen, gelbgrünen Reptils zer trümmert werden könnte, an dieses ungeschlachten Bewegungen in der Flut verschwindet. Das Krokodilfleisch wird troj> sei nes nach Moschus riechenden, fischigen gessen, aus der Haut verfertigen sich die Leute Schwertscheiden und ähn liche Gebrauchsgegenstände. Die mit harter, weißlicher Schale versehenen Eier, welche sich von Vogeleiern durch die mehr längliche, an beiden nicht appetitlich zu genießen. O d i es e K i nde r! Dichter: sen?" Die Iluekerfabrikation. ! Unter der Vorstellung de» Zuckers verbinden wi'. den Begriff eines be fiimmten Geschmackes, den wir als süß bezeichnen. Der Honig und eine große Anzahl von Früchten schmecken fuß, weil sie Zucker enthalten. Es ! gibt eine große Anzahl in der Na tur vorkommender Pflanzen und von der Natur gelieferten Erzeugnis sen dargestellt worden. Das Zuckerrohr, ein hohes, schilfartiges diens und Chinas diese Pflanze, die anfangs als süßschmeckendes Nah rungsmittel verwendet wurde. Die Araber verstanden es schon vor 1000 Jahren, Zucker aus dem Zuckerrohr herzustellen, doch wurde er meist als kräftiges Arzneimittel verwendet und erst zur Zeit der Kreuzzüge all großartigen Plantagen kultiviert wird. Noch im 17. Jahrhundert war der Gebrauch des Zuckers ein großer Luxus, da sein Preis außer crdentlich hoch war. In der Mit te des 18. Jahrhunderts würde der Gehalt an Zucker in der Runkelrübe Lande den begehrten Süßstoff herzu stellen. Obgleich anfangs die Zuk kcrausbeute keine 2 Prozent betrug, während die Runkelrübe 12—18 Prozent Zucker enthält, glückte es fchaftlich öiese bedeutende Rolle spielt, Zuckerarten, wie Traubenzucker, usw.). Der Rohrzucker wird haupt sächlich aus dem Zuckerrohr und der Runkelrübe hergestellt, doch liesern manche Palmen, der Zuckerahorn und terrohr und Runkelrüben nicht in Be tracht kommt. Die Herstellung des Zuckers aus der Runkelrübe ist ziem lich übereinstimmend mit der Fabri fabrikation in Deutschland, wo jähr lich fast 3 Millionen Doppelzentner Zucker hergestellt werden, auf sehr ho her Stufe stehen. fein verkleinert«, um durch Pressen tPießverfahren) oder durch Auslau- Z«ntrifugi«ren (Macerationsverfah heute fast ausschließlich das »Disfu- sionSverfahren" angewendet. Bei dit» sein gelangen die Schnitzel in schmie deeiserne Behälter, die DifsusionSap parate, in welche heiße» Wasser und Dampf geleitet werden, um den Aut nene Saft enthält neben dem wesent lichen Bestandteil, dem Zucker, auch noch in Wasser gelöste Eiweitzstofs«. Farbstoffe und Salze. Diese werden zunächst entfernt, indem man unter Durch den gewonnenen, geläuterten „Scheidesaft" wird nun Kohlensäure geleitet, zur Entfernung des noch ge lösten Kalkes, worauf der Saft, durch Filterpressen geklärt, als klarer, hell gelber „Dünnfaft" in die fogenann se werden von außen durch Dampf geheizt, und die Eindampfung des Dünnfaftes geschieht im luftverdünn ten Raum (Vakuum), der mitte» Luftpumpeil in den Vakuumkesseln hergestellt wird. Durch systemati sches Passieren verschiedener solcher Vakuumapparate wird der Dünnsast immer konzentrierter und gelangt schließlich als dunkelgelber „Dicksaft" in weitere Behandlung, wobei er wie» derholt filtriert und geklärt wird. Nach abermaligem Einkochen im Va kuumkochapparat wird der Saft schließlich so weit konzentriert, datz er zu kristallisieren anfängt. Diese Masse scheidet sich nun in ei nen kristallisiernden Teil, den Röh renden braunen Sirup, die Melasse. Letztere wird mittels Zentrifuge» durch Abschleudern von dem „Roh zucker" getrennt. Der Rohzucker der Zuckerrübe ist richt für den menschlichen Genuß ge eignet und wird in Zuckerrafsinerie« durch nochmaliges Auslösen und Ent färben nach mannigfachen Methode» gereinigt. Die zähflüssige, widerlich riechend« Melasse enthält noch ziemlich viel Zucker, dessen Darstellung erst in neuerer Zeit in besonderen Me lasseentzuckerungsanstalten durch daS logenannte Strontianversahren mög lich wurde. Die Melasse findet auch als Viehfutter und als Ausgangs produkt zur Herstellung von Spiri tus für technische Zweck« Verwendung^ Aus d«n Zuckerraffinerien kommt der Zucker als Hutzucker, Würfel zucker oder Farinzucker (gemahlener Meli») in den Handel. Kandis ist kristallisierter Zucker, der sich aus ei- Zwirnfäden, die darin ausgespannt sind, in großen hellen Kristallen an s«tzt.^t^ „Nun'— und —?" „Papa ließ ihn vorläufig einmal das Geld sür die Auskuiistsgebühr erlegen." Der richtige Pant o f nicht, daß Sie sich vo» Ihrer Frau prügeln lassen?" Ehemann: „Freilich, das sollte ich mich auch noch unterstehen!"
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