Vom Auslande. — Aus Berlin werden folgende höhere Armee - Beförde rungen gemeldet. Zu Generalma joren sind befördert worden die Oberste» Weidner, Abteilmigschej im Großen Gencralftabe (Angabe der letzten FriedcnSdienststelle); von Poseck, Kommandeur des Dragoner- Regiments No. 2', von Griesheim, Abteilungschef im Großen General stabe; Gündell, Kommandeur des Infanterie - Regiments No. 99; Buchholz, Abteilungschef im Großen Gencralstabe; von Haxthausen, Chef des Generalstabs des 21. Armee korps; von Gostowski, Kommandeur des ZUdartillirie 'egn ei Die Berliner Kriminal polizei beobachtete längere Zeit hin durch einen Partiewarenhändler in der Frankfurter Allee, der größer» Posten Seidenstoffe anßestergeschäfte zum Kauf anbot. Bei einer Haus juchung entdeckten die Beamten, in ollen Ecken und Winkeln des Ge schäftes und der Wohnung verst-cktc Seidenstoffe im Werte von 4V.00V Mark. Der Mann, der als garni sondienstfähig seit längerer Zeit ein gezogen ist, kam jeden Tag ins Ge schäft und besorgte die Einkäufe, während seine Frau die Waren ver lauste. Die Seidenstoffe waren, wie festgestellt wurde, gestohlen. Dem General der In fanterie v. Lieberk ist der Orden Pour l« M6rite oerliehen worden. Liebert, der am 16. April 1850 in Rendsburg geboren wurde, machte als Offizier bereits die Feldzüge von 1866 und 1870—71 mit. Bon 1897 bis 1901 war er Gouverneur von Deutsch-Ostafrika. Politisch be des, wie er auch der Hauptleitung des Alldeutschen Verbandes angehört. Seit 1997 ist er als Vertreter der Reichspartei Mitglied des Reichsta ges. In der Nacht drangen Einbrecher auf einem gestohlenen Kahn von der Spreeseite in das Ge bäude einer Margarinesabrit in Treptow bei Berlin ein und stahlen 16 Faß Margarine. Sie brachten die Grundstück, um sie dort einstweilen unterzustellen, stießen den entladenen Kahn ab und ließen ihn treiben. Während nun drei von ihnen hinter «inem Schuppen Wache hielten, stah len zwei andere einen Handwagen und entwendeten gleichfalls einige Fässer. Ein Nachtwächter entdeckte ouf seinem Rundgange die verdächti gen Männer. Es gelang ihm mit Hilfe eines Schutzmannes, den er her beiholte, einen der Einbrecher festzu nehmen. Die übrigen vier wurden ebenfalls von der Kriminalpolizei er mittelt und festgenommen. Es sind alles Arbeitsburschen von 16 bis 22 Zahren. Die Beute wurde den Be fohlenen wiederzugestellt. Die britischen Dampfer gesellschasten habe» trotz der hohen Gewinnsteuer riesige Überschüsse aus zuweisen, wie aus einer Mitteilung aus Liverpool zu ersehen ist. Füns der größten Liverpooler Schiffahrts gesellschaften haben in 1916 Profite von §35,000,000 erzielt, um 29 schnitlsgewinn während der drei Kriegsjahre war, dank der enormen Preise, die sie infolge des Tauchboot triegeü für ihre Schisse berechnen tonnten. Diese Zunahme von 133 Prozent in den Profiten ergibt sich nach Abzug der Gewinnsteuer und sonstiger Verpflichtungen, die mit dem Betrieb verbunden sind. Es wird behauptet, datz die sünf Gesell schaften an die Regierung §70,000,- 000 Gewinnsteuer abzutragen hatten. Die Lyland Line, die früher keine Dividende bezahlt hat, soll 88 Pro zent Dividende ausgeschüttet haben. Die White Star Line hat einen Akiien-Bonus von 400 Prozent den geschüttet, gleich 10t) Prozent auf die I Line zahlt ihre üblichen 20 Prozent > «!ls in früheren Jahren. Aus obi gem geht klar herv»r, für wen sich d«l Krieg bezahlt. Der s r a n z S s i s ch e Krieg«- minister Painlev4 hat, wie der Lyo wenn die Krankenzeit iveit über die Dienstzeit der betreffenden Heeres einheit hinausging. Die Kranken kassen ihrerseits zahlen keine Kran kengelder, da sie sich auf die Hast- Pflicht des Bundes berufen. Das hatte zur Folge, daß oft im Mili tärdienst erkrankte junge Leute vor der gänzlichen Heilung das Spital verlieben gegen Revers, das; sie den Bund von aller Haftpflicht entlasten, was schon manchem jungen Solda ren Schaden gebracht hat. In der Regel nimmt man an, daß der Krieger, der durch eine Kuge! ins Herz getroffen wird, alsbald stirbt. Nun hat man in Frankreich einen Fall festgestellt, wo eine Kugel im Herzen hat, ohne daß er auch nur eine Ahnung davon hat te. Nach seiner ersten Verwundung, bei der man ihn offenbar nur ober flächlich untersucht hatte, war er als geheilt wieder ins Heer eingestellt worden. Einige Zeit später erlitt er einen Unfall, bei dem er sich eine Rippe brach. Man sandte ihn in ein Lazarett, mit dem ein radiologi sches Laboratorium verbunden ist. Hier untersuchte ihn der „radiogra phische" Stabsarzt Dr. Lobligeois, ind dieser war nicht wenig erstaunt, als er in der linken Herzkammer sei nes Patienten eine Schrapnellkugel entdeckte, die ganz frei lag und bei jeder Bewegung des Herzmuskels von links nach rechts und wieder zurück rollte, ohne die Herztätigkeit irgend wie zu beeinträchtigen. Diese Kuge! rührte offenbar von der ersten Ver wundung des Soldaten her, bei der man sie nicht entdeckt hatte. Der Fall hat, wie die Zeitschrift KoMos mitteilt, so großes Aussehen erregt, datz er der Akademie der Medizin < — Das hätte sich der alte bernische Landesheilige Sankt Batt, der Namengeber des Natur wunders der Beatushöhlen am Thuner See, zu seiner Zeit »ich träumen lassen, daß in dieser Zeit furchtbarster Welterei nisse ein Zug Naturgenutz suchender Menschen zu seiner Wohngrotte sich heraufbewegen wikde, in welchem nicht allein zwei Menschenrassen, son dern auch Soldaten von sünf ver schiedenen Völkern friedlich vereinigt waren. Es marschierten nämlich an der Spitze zwei schweizerische Ober leutnants, die den zwei bei ihnen be findlichen, in Thun internierten deutschen Fliegern ein aufmerktsames Geleite gaben. Ihnen folgten einige englische Tommys in den bekannten khakifarbenen Uniformen. Hinter diesen marschierten im Zuge drei Siamesen, die nach Abselvierung ei ner Schweizerischen Rekrutenschule nun in Bern eine Unteroffizierschult durchmachen. Etliche unserer berni schm Bauernburschen waren in rot . mutz'«' erschienen, ihre „Meitscheni" in schmucker Bernertrachk. Dann schloß I sich eine ganze Abteilung von sran > zösischen und belgischen Internierten aus Jnterlaken und den Orten um den Thuner See an. Das Ganze war in Charakter und bunter Far benmischung ein Bild, wie es sich schwerlich je in Jahrhunderten wie- , Verholen dürfte. Durch «in In Frank itich erlassenes Dekret wird bestimmt, wird 500 Gramm und den Kindern 300 Gramm täglich auf den Kops zugestanden. Die Ration wird aus Gramm erhöht werden. Ueber die aus Chri stiania gemeldete Verhaftung des norwegischen Redakteurs Gabriel Wols wird von zuverlässiger schwe discher Seite berichtet: Wols ist Re dakteur der „Karmoens Tidende". Kanioen ist eine vor Bergen liegen de strategisch wichtige Insel mit ei ner Radiostalio». Vor einigen'Wo lenden Stelle zu entscheiden. Der deutsche Bundes rat hat unlängst ein Gesetz über Fürsorge für Kriegsgefangene erlas sen. Es wird darin bestimmt, daß den, ebenfalls eine angemessene Für sorge. Diese grundsätzliche Regelung .'rgab sich aus der Notwendigkeit, scheu Kriegsgefangenen infolge der gegen sie ausgeübten Behandlung zahlreichen und erhebliche Gesund weil die Kriegsgefangenen entspre chend völkerrechtlicher Vereinbarung in allen Staaten als Arbeiter in landwirtschaftlichen und industriel len Betrieben beschäftigt werden und deshalb Betriebsunfällen ausgesetzt sind. Die aus diese» Verhältnissen entspringenden Rechtsfolgen waren bisher durch besondere gesetzliche Vor — Zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit find ans inen in Betracht: Verhinderung von Zerstörungen, Schädigungen, Ge waltstreichen, Fluchtversuchen, Un heit gegen die Bewohner usw.; Wie derergreisung flüchtiger Gefangener; Verhinderung jeglicher Unterstützung Außerdem Bewahren industrieller Anlagen, Berkehrsanlagen (Eisen bahnen, Wege, Kanäle, Telegra phenleitungen usw.) vor Zerstörung oder Beschädigung. In Erfüllung dieser Aufgaben haben die Komnian- Personen aus der Bevölkerung ein zuschreiten, und es steht ihnen das Recht zur Festnahme und zum Was fengebrauch zu. Sie sind erkennt arm zu tragenden weißen Binde mit der Aufschrift „Sicherheitspa trduille" und dem Stempel des Stellvertretenden Generalkomman dos des 3. Armeekorps. Sie Badeorte in Deutschland scheinen sich doch noch Brückenau 1153; Tun heiin 2394; Friedrichroda 4937 (2868 Kurgäste und 2069 Passanten); Herrenwald 3962; Homburg 3047; Kissingen 10,618; Königstein 2688; Marien bad 3492; Nauheim 15,526; Salz schlirf 1595; Oberstdors 3484 (2638 K. und 846 P.); Salziifjlen 8544; (Taunus) 2180; St. Blasien 2043; Wiesbaden 42,721 (15,864 K. und 26,857 P.); Wildbad 5154. empfangen und besichtigte die Pri vatabteilung für kranke Kinder, das Mllttcrhcün und die Entbindungs- Nachdem die jtaiserin die Einrich tungen besichtigt hatte, stellte sie selbst an den Kessel und verteilte Eine englische Fach zeitung, das „British Medical Journal", enthielt unlängst einen Work", den Dr. Andrew Macphail, Pros, an der McGill-Universität in Montreal und längere Zeit als Ar mee-Arzt an der Westfront tätig, einige Tage vorher vor der medizi nischen Gesellschaft von West Lon don gehalten hatte. Er erklärte in diesem Vortrage ausdrücklich, „er rigen Zirkus Schumann käuslich er worben hat. Die Auslassung und Uebergabe erfolgt am 1. April 1918. Dr. Otto Brandis, der Hamburg als Rechtsanwalt nieder. Im Jahre 1885 ersolgte seine Er nennung zum Landrichter. 1912 wurde er Präsident des hanseatischen < Oberlandesgerichts als Nachfolger > des Präsidenten Löhmann. Seit 1881 redigierte Dr. Brandis die > „Hanseatische Gerichtszeitung". Ais j Werke hat er unter anderem veröf- j sentlicht: „Die Hamburger Praxis > in Zivilsachen und das deutsche See- > recht." l Die Muezzin von Sarajewo. Bon Otto K'raus. Wenn man in Sarajewo die Franz der Kranken. Vielleicht Oefter „Dort oben", fuhr der Direktor fort, „waltete Ibrahim Effendi sei nes Amtes als Muezzin; ein An zahl Moslimgräber galt es zu be treuen. Und wenn der Abend sich Sarajewo gesunden hatten". Wir verließen die Zelle und betra ten eine der großen weißen Hallen, wo Bett an Bett sich reihte und die Stillen das Ende ihrer Tage erwar teten. „Und hier ist Ibrahim Effendi", sagte leise der Arzt. Der Alte saß mit gekreuzten Bei nen auf seinem Bett und sah uns freundlich entgegen. „Merhabba Effendum", begrüßte ich ihn; „ich habe gehört, was du für Der Alte führte seine Hand leicht zitternd an Brust und Stirn und hieß mich willkommen. „Gott grüß' dich mein Sohn! Ich bin kein Held. Denn ich bin Allah selbst. Frage nur den weisen Mann hier! Und darum haben die Bö- Als wir dann weiter gingen, er zählte mir der Arzt seine Geschichte. Als die Serben bis zur Romanja an. Im Schutz der Dschamija, wo Ibrahim seines Amtes waltete, hatte eine größere Bande ihr Lager auf geschlagen. Den Alten ließen sie vorab in Freden. Unbeirrt von der mand, datz sie sich in der Nähe der Dschamija befänden. Der Alte lebte fast nur von Kaffee und Reis, den ihm die Serben Doch wurde Nähe der Dschancha gerieten, wenn Ibrahim auf dem Minaret die Gläu bigen, die fern waren, rief, kllmmer- Alten!^ Und Ibrahim sang des Morgens und des Abends und immer ward ihrem blutigen Handwerk ob. Sie brachten manchen Moslim an Hän den u.Fützen gefessellt ein. Die Zwetsc hkenbäume dienten als Galgen und im moslinnischen Friedhof verscharr ten die Blutmenschen ihre Opfer. Ibrahim aber sang des Morgens und des Abends, ungehört von den Gläubigen. Eines Tages wurde ein moslimischer Soldat einer Patrouille auf den Sang des Alten Aufmerk sam. Das war doch nicht das alt? heili ge Wort? Er verstand ein wenig tlrkisch, denn er war einmal vor Jahren als Muhadzir in Kleinasien. Sang der Alte nicht immerfort: „Achtet der Feinde! Rettet mich, die Feinde, die Feinde " Und gar so kläglich war des Muez zin Stimme, so grauenvoll klang das Lied in einen wilden L'.uf aus.... Der Mann machte den Führer der Patrouille von seinen Beobachtungen Mitteilung. Rasch entschlossen be fahl dieser seinen Leuten, den Hang zu erklettern, der sie von der Dscha sen zu ergründen. / Doch kaum hatte der erste Mann den Hang erklettert, als von der Dschamija aus die Hölle los ging. Schutz fiel auf Schuß. Der erste Er steiger des Hanges war, von einem Schuß durch den Kopf getroffen, hin tenüber zurückgestürzt. Mit einem Wutgeheul stürmten nun die anderen Nest der Komitatschis. Zwei Ser platz geblieben, die anderen waren geflohen. Wo war der .Muezzin? Man suchte ihn und fand ihn in der^Dfcha ten. „Gott grüß' dich, Freund", ruft ihm der Führer der Patrouille ent gegen. ... „Gnade, Herr", schreit der Muez- „reicht n^ur^^ gläubigen Knechtes.../ Der Alte war so verstört und so voll Furcht, daß man nur ahnen konnte, was hier sich ereignet, ohne daß er selbst es in zusammenhän gender Rede zu erzähle» vermocht hätte. Nur allmählich stellte man den Bergen wahrnehmbaren Fenster ihre Lichtsignale abgegeben hatten. Eine Untersuchung führte zur Fest- Tschibuk und unablässig spielten seine „lch habe sie ihrer gute Moslims, Gläubige Allahs.... ihrer sechs " Die Bilder de Schreckens verlie ßen ihn auch hier an der Stätte Seltener Berufseifer. In der Schlacht bei Wagram wur de dem sächsischen Wundarzte Salz von einer Hnupitzenkugel zerschmet tert. Auf den Boden hingestreckt, bemerkte er bald daraus, kaum zwölf Salzdorf, fürchtend, daß dieser Osfi- Instrumente und Verbandzeug und ließ ihn zur Ader. Nach veendeter Schlacht wurden beide nach Wien in ein Hospital gebracht, wo der Adjutant bald wieder genas. vier Tagen starb. Ironische Richtigstellung. König Heinrich der Vierte von Frankreich setzte in seiner Hochach tung vor Männern des Gelehrten Varrene. „Wer ist die Marschallin. „Ein Gelehrter". wollten sagen, Madame", entgegnete spöttisch der König, „ ein Gelehr ter, dem Sie Ihren Sohn zuge wiesen haben". Der französische Dichter EharleS Nodier war einer der berühmtesten Pantoffelhelden seiner Zeit und in einer Gesellschaftt das Wort er sagte: „Na, Titi, komm, das Bett legen". „Aber liebes Kind, ich bin ja noch nicht zu Ende", warf Nodier schüch tern ein. „Ach was! Den Rest kannst du nächstens sagen", fuhr Ma dame Nodier fort und faßte ihren Galten etwas unsanft am Arm. Aer gerlich, aber gehorsam erhob sich Titi. ließ noch einige entschuldigende Wor te fallen, reichte jedem die Hand und verschwand.
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