MutterMaria Roman von E. von Änderte». I (S. Fortsetzung). Es nahm ihr auch jemand die Zü gel ab; dann legte sie dem Vferde ein« Decke über. Sie habe nur kurz im Haufe zu tun, ausgespannt werde nicht, sie wolle bald zurückfahren. Dann trat sie in? Haus und sie war nicht fremd hier ging gleich in die Wohnstube. Aber auf der Schwelle machte sie hatt Und da sie «inen bis zum Boden reichenden, wei ten, schwarzen Miinnerpelz trug und auf dem Kopfe eine Pelzmütze, auf der der Schnee lag, und da sie nun so wie gebannt stehen blieb, wirkte ihr An blick Mf die sich im Zimmer Befinden den so überraschend, verblüffend fast, daß sie einige «Sekunden ganz sprach los waren, dann aber in ein Gelächler ausbrache». Sie wollte zurücktreten. „Ich störe wohl," stammelte sie. Da saß der Mann, durch denen Wald sie gefah ren war, zu dem ihre Gedanken eben noch mehr wider als mit ihrem Wil len immer wieder hinglitten, und kam ihr entgegen. Er bat sie, näherzutre ten, schickte sich an, ihr ablegen zu hel fen. Und wie er sie nun so vor sich fah, die, Gestalt zwar noch ganz ver hüllt, aber das Gesicht von Kälte und Befangenheit von leuchtendem Rot übergössen, Leben in den Augen, da war es ihm, als komme er erst in die sem Moment zum eigentlichen Be wußtsein ihrer Schönheit. Zudem war «s, als ob sie die ganze Frische des, Waldes mit sich brächte in die kleine, fchlechtgelüftete, überheizte Stube, nnd diese Frische glitt wie ein bele bender Strom über seine Nerven hin. So sahen sie einander sekundenlang an, Auge in Auge. Träum- ich, sagte das ihre, bist du ein Waldgeist, fragte ge, bis Margot Kalhain einen Wirk lichkeitston anschlug. „Wie der Niklas sehen Sie ja aus, Fräulein von Bergen! Uebrigens im poniert es Ihnen nicht, mich hier zu treffen? Bei einem so schauderhaften Wetter! Vom Zimmer aus sah sich's gar nicht so schlecht an und dazu Null Grad. Ich war ja noch keinmal Schlitten gefahren, da hatte ich's mir für heute in den Kopf gefetzt. Denn übermorgen reise» wir nämlich." Ein Blick schweifte von der Spre cherin aus zu Kalhain hin, ein Blick, halb zärtlicher Mutwille, hqlb Frage. Aber er reagierte nicht darauf, er sah vor sich nieder. Da nahm das hübsche Gesicht der Sprecherin einen unwil ligen Ausdruck an. Eigentlich sei er «in Barbar, er hätte doch das Wetter besser kennen müssen! Das könne ei nen Schnupfen geben, und wenn sie nun noch gar die Reife verschieben müßten!... Dann kam die Wirtin, eine hage re Frau, der man die Not vergange ner Tage ansah, und stellte' eine Schüssel mit Pfannkuchen auf den Tisch. Ob die Herrschaften Kaffee oder ein Tulpchen Grog wünschten, beides sei da. Man entschied sich für «rsteren, und die Wirtin trug ihn auf, und ihre Tochter, das Mädchen, nm derentwillen Maria gekommen war, half ihr den Tisch decken. Das «rinnerte Maria an ihr Anliegen, und fie bat. dasselbe erst mal erledigen zu dürfen. Sie könne überdies nicht lan ge mit der Rückfahrt warten. Sie ging mit den beiden Frauen hinaus, bann kam sie wieder und setz te sich an ihren vorherigen Platz, Kal hain gegenüber. Der hatte ihr eine Tasse mit heißem Kasfee hingeschoben. Im Sofa an der Längsseite des Ti sches saß Margot. „Nun, ist Ihr Anliegen nach Wunsch erledigt?" fragte letztere. „Wohl irgendeine Wirtschaftsfrage? Sie Aermfte, daß Sie immer an so was denken müssen." Sie schälte sich «in wenig aus ihrer Pelzvermummung heraus und stippte den Kuchen in die Tasse. Maria blickte zu Kalhain hin; eine Unsicherheit bemächtigte sich ihrer, und fast wie eine Entschuldigung llang es, als sie antwortete: „Ja, es ist immer so manches zu bedenken! Es ist wohl langweilig, besonders für an dere. Verzeihen Sie, daß ich mit mei ner Sache hier so dazwischen komme." Kalhain krümelte an seinem Kuchen. Er hatte die Brauen hochgezogen, ein halbes Lächeln lag um seinen Mund, „Seien Sie doch froh. Ihr Dasein hat Zweck und Ziel. Es gibt unter jungen Mädchen unseres Standes so viel brachliegende Kraft. Wie schön, wenn Können und Wissen einander decken!".... Sie schüttelte heftig den Kopf. „Wir sprachen ähnliches schon mal, Herr von Kalhain. Aber wenn man bei uns nach dem Erfolg urteilen möchte, so verdiene ich kein Lob." Und sie dachte an Stanges letzte Aus führungen und sah sorgenvoll crem. junges Mädchen vor ihm saß; sah nur wieder den strebenden Menschen „Glauben Sie denn, daß es Ihne,', anders geht als soundso vielen, z. B. mir Anfänger? Ich möchte vsr antomiiien und merke kaum einen Er folg. Die Arbeiten der letzten Monate befriedigen mich nicht vollends. Ich wollte eindringen in den ganze« Wirt« fände. Ein gutdurchdachter Plan hat te entstehen sollen. Was ist daraus ge worden?" ... Mäulchen. Die hübsche Margot fühl genug zu sehen, nur Armseligkeit. Da trat sie ans Fenster und beschäftigte sich mit dem Vagel, der in seinem Käfig „Uebrigens, Heinrich, der Wind scheint noch ärger zu werden. Denkst du gar nicht an den Aufbruch? Mama Stange, machte einen schlanken Hals, seine Federn glätteten sich. Dann sang «r: Als er schwieg, blieb es ein Weil vdn den beiden ab, damit sie ihr Ge sicht nicht sehen sollten. Nun wurde auch an die Rückfahrt Wie anders hatte sich Margott die se Nachhausesahrt vorgestellt. Fast et was wie Haß gegen die Fremde, die nun plötzlich Dritte im Bunde war, stieg in ihr aus. Auf der Hinfahrt lieben gedeutet. Auf der Rückfahrt würde ihm schon etwas einfallen, dachte sie, das Wort, ließ. Und wie sie, so hatte die Mutter seufzend ihr Jawort zu dieser stür mischen Fahrt gegeben. Und nun diese Maria Bergen dort Meist ließ es der Weg, den der Stocken. fall plötzlich so nahe war. Er hatte sie bewußt gemieden. Für ihn durfte sie ja doch wohl nicht da sein. Er war auch nicht der Mann, der Hals über Kopf in sein Verhäng nis hineintennt. Immer wieder setzte ziehender als sonst, groß in ihrer Enge, und er hatte das Gefühl, daß sie alle zu sich cmporziehen^ müsse, und Er fühlte, wie er übertrieb. War er Hals über Kopf in sie verliebt? Er war der Erfahrene, sie die Un hatte" Aber daß ein stark sensitives Leben in ihr pulse, das glaubte er und das Tatkraft, seinen Willen. Und er füyl- Bald legte sich der Wind etwas. wie von Stimmen. „Ich glaube, nun ist der Kampf vorbei", fuhr Maria fort. „Wer blieb nun aber Sieger? Beide vielleicht. Es unterlag wohl keiner. Sie waren Spiel der Phantasie. Er sah die kah len Aeste und dachte, daß es nicht lan ge mehr währe, und alles würde blan ke Knospen tragen. Und diese Knospen würden schwellen und springen. Wenn von all dem Schönen, das in einer nahen Zukunft schon sei, so ging doch ein rauher Hauch herben, lebenerwek kenden Vorfrühlings durch die Luft. Und nun sprach zu Kalhain der Wald „Nimm dir ein Beispiel an mir. Ich warte immer, ich tue.ine einen Sprung." Nie war Maria, die sonst so gleich bleibende, in so wechselvoller Stim mung gewesen wie zu dieser Zeit. Sie glaubte, daß die Wirtschaftssorgen nie so schwer auf ihr gelastet hätten wie jetzt; kleine Schwierigkeiten tra fen sie ratlos, geringe Widerwärtig keiten konnten sie aus der Fassung bringen. Sie schaffte ruhelos, bisweilen planlos, und neben ihr ging die Sor ge und hemmte die frische Tat. Und wie von ungefähr schlug ihre Geinütsstimmung ins Gegenteil um. Als ob nach grauen, kalten Tagen plötzlich die Sonne lacht zu Glück und Gedeihen. Die Natur wartete des nahen schö nen Frühlingswunders, und Maria wartete auch. Wie die Welt draußen, so stand auch sie voller Lebenskraft und Lebensfreudigkeit, bereit, alles Verheißene zu erfüllen. Nur Sonne, u. des Blühens würde kein Ende sein. Den Godschillener Nachbar sah sie ab und zu nach jener Schlittenfahrt. Aber diese Begegnungen waren be langlos. Was oa zwischen ihnen ge brochen wurde, erschien Maria gleich gültig. Aber was verschwiegen wurde, das ruhte in der Tiese ihres Wesens. Seinen Potsdamer Besuch hatte er abreisen lassen. Es war an einem besonders schönen Maitag. Die Obstbäume standen in Blüte, Bienen summten, und die Dro ssel sang. Maria mit der großen Wirtschafts schürze setzte Blumen in die Beeie. Der Strohhut warf einen tiefen Schatten aus ihr Gesicht. Die Life mußte die Steine frisch kalken, die die Beete umrandeten. Aber sie verrich tete ihr Amt unsauber. Maria nußte tadeln. Das Mädchen wurde täglich zerstreuter, flüchtiger. Auf den Wegen war frischer Kies gestreut, ein paar alte Frauen hartten ihn auseinander. Es klang, als arbei teten sie wie im Takt, eintönig, ein schläfernd. Maria blickte zum Vater hin, der sich an den Hecken zu schassen machte Er war den Winter über noch mage rer geworden, das hatte sie in der Zimmerenge gar nicht mal so bemertl. Jetzt tat er entschieden etwas Vertehr tes. Und wie er in das junge Grün hineinschnitt, so schnitt es der Tochter ins Herz. Die Krankheit schritt stet'g vor, bald würde man ihn gar nicht mehr sich selbst überlassen können. Nun schien er der Arbeit auch schon müde zu sein, wandte sich den spielen den Katzen zu. Kurz zuvor hatte Maria eine är gerliche Auseinandersetzung mit Brandskat gehabt. Der Kämmerer jammerte über Leutemangel bei einer Ueberlast von Arbeit. Sie hatte ihm Vorwürfe gemacht, daß er sich jede Gelegenheit. Hilfe zu erlangen, eigen sinnig entgehen lasse. Davon hatte er nichts hören wollen. Da war guter Nat teuer. Es drückte sie heute alles wieder so tief danieder. Die Adomeit, die Bo lenfrau, sollte sich Uebergrisfe erlaub: haben. Es kam immer so vieles zu sammen. Nicht einmal Kunzes An blick tonnte sie froh stimmen. Der, tollte mit Cäsar herum, stand einen Moment bei den Bienenstöcken, mach le den beiden Weibern den schönge barkten Weg uneben und stürzte auf Maria »>u, als er sie erblickte. „Mutter Maria," er deutete aus das Scheunendach „wir haben junge Störche." Die Sonne umsloß ihn, seine Au gen leuchteten wie verklärt. In dieser jungen Menschengestalt war scheinbar alles das verkörpert, was an Blühen und Werden jetzt aus der Natur sprach. Aber Maria sah ihn an und seufz te. Man ging zuni Kaffee hinein, und als die drei um den Tisch faßen, fuhr Stanges Wagen vor. Sein Erscheinen verwirrte Maria, ein- neue Last, eine ganz große wälz le sich ihr aufs Herz, Sie suhlte, daß machen's kurz heute", sagte er. „Wir besprechen schnell das Nötigste, u. Sie lassen mich die Bücher durchsehen; 's ist schwül heut, sicher ballt sich da ir- Er hatte die Fäuste auf die dicken Knie gestemmt, die in ledernen Reit hosen steckten, und je mehr er sich in die vorliegenden Blätter vertiefte, je mehr traten Falten in sein volles, rotes, gut erhaltenes Gesicht. Maria verträgt das Schweigen nicht mehr. Gleich wird er irgendein vernichtendes Wort sagen, dem muß sie zuvorkommen. So erzählt sie von der Leutenot, von Brandskats An? sichten von dem Jnftmann Kuntzig, der sich mehr und mehr zum Quartalssäufer herausbilde, der aber im nüchternen Zustande mehr Intel lekt habe als alle übrigen auf dem Hofe zusammengenommen, und von der Untreue der Botenfrau, durch die sie an ihrer Stadtkundfchaft Einbu ße erleide. nickte dazu, ohne aufzufe- Sie sprachen noch über alles mög liche, was in der Wirtschaft nicht in Ordnung war, aber immer hatte Sta nge das Auge in den Büchern. Und je de Seite sagte es ihm mehr, wie Soll und Haben weit und weiter vonei nander abwichen. Dann lehnte er sich in den Stuhl zurück und verschränkte die Arme. „Sagen Sie mal, warum wollen Sie denn das Ding eigentlich so krampfhaft erhalten?" Sie zuckte zusammen, eine heiße Blutwelle färbte ihre Wangen. den: Stück Erde hängen. Aber sie schinden sich so und oft mehr als nö tig und nehmen Sie mir's nicht übel oft am ganz verkehrten En nen Schatten hinweg. Sehen Sie, Ihr Vater wird alle Tage hinfälliger und wenn er tot ist, dann sind Sie nahm Marin bei der Hand, sie mit sich emporziehend. „Ich sehe, was Sie sagen wollen, Herr von Bergen, aber Marias Mund geküßt. Sie zitterte plötzlich wie im Frost, hatte die Augen geschlossen. Sie hät „Jch liebe Sie ja nicht"... Scherz. „Vor Jahren haben Sie mir das auch gesagt, Maria, und damals ge hatte doch das Warten noch nicht ge nügend gelernt." Er sah sie durch dringend an, ein ganz leichter Spott kräuselte seine Lippe». „H-ute kenne:» Sie mehr vom Leben, wissen, daß nicht alles nach Willen geht. Und in der Ehe. Sehen Sie, ich bin ja noch lein alter Kerl, habe das erste mal als halber Junge geheiratet. Meine Emmi ist nun auch verlobt, gen also sozusagen ein ganz neues Leben an. Machen Sie doch kein so bedenkliches Gesicht und sagen Sie gar nichts; gerade so, wie Sie sind, so sind Sie mir lieb. Nicht um ein Deut möchte ich Sie anders haben. Verstehen Sie wohl! Was etwa an ders sein könnte, das lassen Sie mei ne Sorge sein. Vorläufig fehlt mir nichts." Er öffnete die Arme, um sie an sich zu ziehen. Aber sie trat von ihm zurück. „Sie meinen's gewiß gut mit mir, und ich danke Ihnen... Sie haben mein Wort. Kommen Sie wie- Mehr brauchte es heute nicht für ihn, er war voll befriedigt und zu versichtlich. Das Weitere würde die Zukunft bringen. So verließ er sie. - Und Maria rannte aus der dum pfen Stube ins Freie hinaus. Doch sie kam nicht weit, am Staket vor der Weide machte sie halt. Aber auch hier schien dieselbe Schwüle wie drin nen. Und es lastete etwas so furcht bar auf ihr, wie ein eisernes Joch. Sie richtete den Nacken straff auf, als wolle sie's abschütteln. Aber es blieb. Die Unke rief, und der Vogel lock te. Nein, das war nicht zum Ertra gen. Da stand Kunz plötzlich neben ihr wie aus der Erde gewachsen. Mit Kinderinstinkt fühlend, daß irgendetwas nicht in Nichtigkeit sei, drängte er sich liebevoll stürmisch an sie: „Mutter Maria." Im ersten Moment wollte sie ihn von sich stoßen, im zweiten preßte sie ihn an sich. Nie hatte er ihre Liebe so gefühlt, aber es war ihm etwas Schreckhaftes. Sie hatte satteln lassen trotz der Warnug der Leute, daß ein Gewitter anziehe. Aber sie kümmerte sich nicht um die Wolkenberge, die sich im Osten türmten. Daher kamen die schweren Gewit ter. Was kümmerte es sie! Nur her aus aus der Enge, in der diese ent ohne Lichtblitze und wie sich berau schend, aber nicht in Lust, sondern in eigener Qual. Bald umfing sie der Wald mit seinem grünen Dämmerlichte und nen Vorhang vor allem, dem sie floh. Der Hufschlag verhallte in dem moo sigen Boden. Kein Laut, die Vögel schwiegen, aber auch kein Luftzug, dieselbe Schwüle hier wie anderswo. dessen Zureiten ihr viel Mühe, aber auch bei sichtlichem Erfolg Freude bereitet hatte. Bis sie an eine Waldwiese kam. Da machte das Pferd von silbst halt. Es war schaumbedeckt Sein Fell glänzte naß. Das Mädchen blickte um sich. Ist die Peitsche, die Stute hölt aus. Sie, Wolken sich über ihn zusammengezo gen. Schwarze Wolken und gelbe, wie von Gift gemischte Färbung. es muß nach acht sein, über eine Stunde ist sie sicher geritten. Aber nun, wie an, besten zurück? Kein Wegweiser, keine Menschenseele, nur diese völlige Stille ringsum. Und plötzlich geht ein Brausen durch die Lust, kommt wie von un gefähr, fegt knapp über den Boden hinweg und beugt'zugleich die Baum wipfel. Dann wieder Stille. Es fal len einzelne, große, warme Tropfen, brächen Hunderte von Aesten mit ei nem Male. Der Regen'prasselt nie der wie ein Sturzbach. Noch hält sich Maria im Sattel. Es Ist dunkel geworden wie tiefe Nacht- Mari» empfindet kaum, was sich mit ihr zuträgt. Zweige peitschen ihr ins Gesicht. Einmal hört sie Wasserrau schen unter sich. Die Stute hat einen Sie lag nicht weit von einer de? Godschillener Jagdhütten entfernt. Dort hatte der Jagdherr die Nacht Wildschützen, die hier gespürt waren, aufzulauern. Aber statt ihrer war ihm ein Bock gekommen, der hatte daran glauben müssen. Nun war er mit dem erlegten Wild vor dem Un wetter unter Dach geflüchtet, hatte Hufschlag gekört und Notrufe und hatte dann Maria von Kalhain ge- Haut naß." Ja, das war Kalhains Stimme. Die machte sie wieder halb Herr ihrer Sinne. Sie versuchte sich aufzurich te», es wollte nicht gehen. „Sind Sie verletzt?" „Mein Fuß!" stöhnte sie. Er hob sie iinpor, sie vermochte dei» linken Fuß nicht zu gebrauchen, halb auf dem rechten sich vorwärtsbewe gend, halb von ihm geschleppt, ge langte sie in der Hütte an. Der Re gen rann von ihren Kleidern herab, wieder drohten ihr die Kräfte zu schwinden. Er legte sie auf sein Feld bett nieder. was nun geschehen müsse. Aus seiner Feldflasche hieß er sie trinken, und darauf kam wieder Leben in sie. Jh- Aber der Stiefel saß fest dar- Maria wohlzutun, sie seufzte erleich Glück gehabt haben bei Ihrem Un fall? Was hätte daraus werden sol len. wenn ich nicht zufällig hier war! Aber was um Gottes willen trieb Sie denn mit Ihrer famosen Stute m Nacht und Wetter hinaus?" Himmelsgegenden die zusammen prasselten. Dazwischen rauschte der Bach, der zu ei.,em Strom angewach- Maria faltete die Hände. „Ach Gott, die gelbe Wolke!"... „Wie Taubeneier", sagte Kalhain. „Was die Natur geschaffen hat, zer stört sie nun selbst wieder. Sie kennt tein Mitleid.' Sie schwiegen beide. Er saß auf dem einzigen Stuhle am Tisch vor der kleinen Lampe, die einen schwa chen Schein um sich warf. Auf die Läufe eines frisch erlegten Rehbocks halte er die Führ gestützt. Der gehörn te Kops lag im Dunkel, darüber an der Wand hing die Büchse. Und auf seinem Feldbett lag Maria von Bergen, ihr'n Oberkörper hüllt« sein Rock ein. Rundumher tobte das Unwetter. Ihr Fuß machte sie jeder B-wegung unfähig, und draußen hat te der Bach die Verbindung mit der Außenwelt abgeschnitten. Tief in der Hütte brütete noch die Schwüle, und in den dämmernden Ecken hockte die Nacht. (Fortsetzung folgt.) r»man. . . Darauf verzehrte der hzrt gesottene Sünder drei seich ge sottene Eier.
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