Vom Auslsnde. Ami. Juniist aussän, t lichen deutschen Bahnen ein neuer Fahrplan in Kraft getreten, wodurch die mit dem 20. Februar 1917 größ tenteils sistierten Schnellzüge wieder in Verkehr treten, allerdings mit teilweise abgeänderten Fahrordnun gen. Ilm dem empfindlichen Mangel an kleiner Münze abzuhel sen. haben die Pajcmalker städtischen Behörden beschlossen, für 36,666 Mark Kriegsnotgeld in 25-Psennig »ind 26,600 Mark in 50.Pfe»nig- Schcincn einzusühren. Die Ausga de hat vor kurzem begonnen. Tie Scheine stellen Zahlungsanweisun gen für die städtische Sparkasse dar. bei der die volle Deckung verbleibt. Im Oktober sind es hundert Jahre seit dem Momente, als in Svlothurn der große polnische Held, Tadei Kosciuszko, gestorben ist. Der Leichnam des Helden ist in Po len in königlicheiWGräbern in Kra kau aufbewahrt. Um diese National seier vorzubereiten sind von allen pol nischen Vereinen in der Schweiz die Delegierten in Bern eingetroffen, dar unter die Professoren und Dozenten an den schweizerischen Universitäten. Zum Vorsitzenden wurde Peter Klucznski aus Genf gewählt. Man hat beschlossen, die Gedenkfeier in Solothurn und Rapperswil. abzuhal ten. Sodann hat man ein Kosciusz ko-Stipendium für diejenigen Schwei zer bestimmt, welche sich mit dem Studium der polnischen Geschichte be fassen. Der Pariser „Temps berichtet über eine patriotische Feier im Hydepark in London. Zum er stenmal seit sechzig Jahren, d. h. seit dem Kriinkrieg, habe der König un ter freiem Himmel Auszeichnungen an Militär und Krankenschwestern im Hydepark ausgeteilt. Es wurden 361 Personen dekoriert, unter diesen reiche Verwundete, die auf Bah ren herbeigetragen werden mußten. Hie Feier fand in der Nähe der fran zösischen Botschaft statt. Das Herr schcrpaar, die Königinmutter Alexan dra, Prinzessin Mary und die übri gen der königlichen Fami lie waren in großer Gala erschiene«. Die Feier verlief sehr eindrucksvoll. Die aus Paris zurückgekehrte Leib gardemusit spielte während der Zere monie. Ein russisches Sitten bild schildert die Petersburger Zei tung „Rjetsch" in Folgendem: Einer der grausamsten Beamten der russi schen Polizei mit dem Namen Dowus wurde vor kurzem verhaftet und nach dem Rigae» Arbeiterdelegiertenrat verbracht, wo er verschiedenen seiner Opser begegnete, die wegen Zugehö rigkeit zur Sozialistenpartei verhaf te! und seinerzeit seiner „Obhut" aus geliefert worden waren. Einer nach dem andern traten die ehedem von ihm im Kerker gepeinigten sozialisti schen Arbeiter an ihn heran: der eine mit zerbrochenem Rückgrat, der an dere mit tiefen, unheilbaren Wunden an den Händen, die von de» einge schlagenen Nägeln stammen. . ..Er kennst du uns wieder?" Der Ochran nik" zittert vos Todesangst. „Ver zeiht, erbarmt euch, tötet nicht!" flehte «r seine ehemaligen Opfer an. Die Arbeitermenge war unheimlich erregt. »Lyncht b»n Schurken!" tönte es von ollen Seiten. Doch lehnten sich da gegen die ehemaligen Opfer des Hen kers auf: „Halt, Kameraden! Entzieht DawuS der gesetzlichen Strafe nicht! Es muß doch einen Unterschied zwi an den Quäler sich wendend, sagte einer der Arbeiter: „Danke Gott, daß die Todesstrafe aufgehoben wur de!" geschah in abgelegener Gegend, etwa LS Meter von der elsässischen Grenze entfernt. Zumsteg befand sich auf der vermutlich nach zu schwär zen. Von der Felsplatte aus hörte man zur angegebenen Zeit durch die ligen Anruf des Grenzwächters: Halt! Halt —! Auf den zweiten Ruf hin fiel ein Schuß, dann war alles wie der still. Der aus der Matte stehende «ntschieden nach vermehrten energi schen Maßnahmen gegen daS vter . s^.lt.^.crunweseo. Wie au» Parti gemel det wird, kam es an einem SonnNg rafch wieder hergestellt: Im Hasen von Peters burg explodierte.kürzlich ein Zeil ei trächtliche Mengelt des Materials nen. Mit je 86,666 Wetten ist eine Million voll. die .Nardd. Allg. Ztg." in Faksi nur für Deutsche, Oesterreicher und Die Mailänder Zei tung „Carriere della Sera" meldet Pisa Es ist dies Laut dem Moskauer „Rußkoje Sslowo" ist die Hälfte der lenden Stadt Barnaul durch Feuer ungefähr SV.VOO Einwohner zäh oernichlet worden. Es brannten 26 sind zerstört. Viele Menschen sind umgekommen. Barnaul ist Sitz der Verwaltungsbehörden des Altai-Be zirks. Es wurde 1738 von A. N. Der kleinste Rekrut Gewicht begleiten. In den von den Deut schen besetzten Gebieten von Norb- Das tn der ?kS?» von Gen! in Belgien gelegene Dorf Bach tebeke ist zu 16,666 Mark Buße ver deckte. aus Markl-Oberdors bei Kon stanz ist mit seinem Flugzeug vor den Äuge, .. Mutter zu Tode ge stürzt. In Wien ist der Präses sor der Nationalökonomie und der Finanzwissenschast an der Wiener Universität, Hosrat Philippowitch, gestorben. Eugen von Philippowitsch wurde im Jahre 18S8 in Wien gebo ren! er habilitierte sich 1884 an der Wiener Universität, wurde 1888 Pro fessor in Freiburg, 1893 in Wie». Der Verstorbene hat sich namentlich durch seinen Grundriß der pol. Oeko nomie bekannt gemacht. Zwei am 22. Mai am S. vermißte schweizer Sol daten sind von den italienlichen Be hörden wieder entlassen worden. Sie erklärten, daß sie mit italienischen Grenzwächtern ins Gespräch gekom men seien und sich gegenieitig ihre Ge wehre hätten. Dabei sei dem Krönungsmarken gerecht zu werden, veranlaßt, daß noch bis 1. August 1917 von den ungar>>qen Postämtern druck und den Buchstaben P. I. B. bÄyegzes) versehen wer den. Die Gebühren für die Abstein meinnützigen und wohltätigen Zwecken zugeführt werden, die dem ungari schen Postpersonal zugute kommen, Aus Berlin wird ge meldet: Die bisher in Graudenz sta tionierte Expedition amerikanischer hatten, als feindliche Ausiunder. an gesehen zu werden. Der Abschied sei sehr herzlich gewesen. Die Behörden hätten die Reise nach Dänemark in jeder Weise erleichtert. Das Ersatzbataillon des 3. Garde-RUiments, das sein Heim im Südosten Berlins in der Wrangelstraße 97—99 hat, beabsich wo er als junger Offizier gewirkt hat. Der Feldmarschall trat im 3. Garde- Regiment ein, trug während der Krie ge 1866, 187» —71 und trägst auch teilen. Mit dem Wohltätigkeitskon ungarischen Kolonie wurden pracht volle Kränze überreicht. Am Nach mittag besuchten dck Wiener Sänger Eine Vereinigung von S 7 Zeituiij,, von Petersburg hat be schlossen, das Publikum und den wurde» verletzt. Der Sachschaden ist erheblich. Wegen der Gefahr weiterer Explosionen mußte die wüstet worden. Ein solcher SHwarm bedeckte eine Fläche von 86 Kilometer Länge und 16 Kilometer Breite. Von gewissen Punkten Marokkos wird ebenfalls das Auftreten der Heuschreckenplage gemeldet, die die Saaten bedroht. In den der Krone ge hörenden Schlössern wird gegenwär tig die Verlassenschaft des verstorbe nen Kaisers Franz Josef aufgenom men, soweit es sich um persönliches Besitztum handelt. Dieses besteht in der Hauptsache aus Gemälden und Kunstgegenständen, sowie in ungari schen Kriegsanleiheobligationen im Betrage von 21 Millionen Kronen. Als Erben haben sich gemeldet die Prinzessin Gisela von Bayern und die Erzherzogin Marie Balerie als Töch ter und die Fürstin Elisabeth Win dischgrijtz als Enkelin. Ueber eine Postkarte, die 13 Jahre unterwegs war, wird aus Wengen in der Schweiz unterm rascht, deren Geschichte ich mir nicht versagen kann, mitzuteilen. Im August 1964 schrieb ein Gast hier im Hotel Viktoria eine Postkarte nach Deutschland (Barmen). Tags darauf wurde sie dort abgestempelt, um nach her, also unmittelbar vor der Austra gung, spurlos zu verschwinden. Am 21. Mai dieses Jahres kam sie auf ebenso unerklärliche Weise wieder zum Vorschein. Die Karte trägt nun den Vermerk des Briefträgers „Unbe kannt", mit Datum vom 21. Mai 1917. Da der Hotelstempel auf der Karte steht, wurde sie von der Bar ein Zeitraum von nahezu 13 Jahren! Ein Ereignis, das wohl nicht sehr oft vorkommen dürfte. lm Jahre 1914 wur- Erst im Februar l9lü ist !Eine Joldalenmutter! Schritte, als sie durch die graue Vor. siadtstraße der Kaserne zueilte. ES war wunderbar, daß sie dabei das jed's gibt sein Teil her", entgegnete die Eilende. „An a jeden trifft'S. Psllt Gott." er erst ausgerückt wär? .... „Nicht ane jede Kugel trifft", das wußte sie von ihrem Mann her, der bei Wei inittag auf ihre Stirn trieb. Ihre Blicke verzehrten den Weg, und sie war froh, daß sich der Abstand zwi- Die alte Frau blieb standhaft: „Ist Buab?" gen net z'sammpacka könn .... ge stern bei der Nacht .... Hat ja net denkt, daß 'n gleich behalten tätn. die Achsel» und ließ die Besorgte sagte sie sich. „Es ist ja alles recht dürst .... ich tät 'n schon heraus- D» Häuserzua. der die Kaserne lor sich im Feld. Das reckte sich weit in! Land. Die Stadt aber blieb zu suchte, Soldaten zu sich herzuwinken, und hielt ihr größtes Geldstück, einen blanken Jubiläumstaler, hoch in der Hilse für Tage der Not .... aber .Was habt's denn, Frau?" fragte ein behäbiger Gefreiter. Sie nannte zitternd ihr Anlieger» und wies auf die Münze. »Josef Huber?" fragte der Mann. »Reservist? Hm." Den Taler aber nahm er nicht, mit gutmütig abwei sendem Dank. „Ich hol ihn Euch, her, Mutterl, verlaßt Euch darauf!" Mauerrand nieder und wartete. Von Zeit zu Zeii erhob sie sich und spähte in den Kasernenhof, in dem noch im mer Soldaten umherwanderten. Ver gebens suchte sie unter der grauröcki gen Jugend den Sohn. Immer später wurde es. Schon hing di? Sonne als riesiger, rot leuchtender Ball tief unten am Himmelsrand. Langsam kam der Abend, friedlich, und still, der nichts ahnen ließ von Krieg und Todesnot. Worte eines Gebets kamen der alten Huberin un willkürlich über die Lippen. In stil ler Ergebenheit harrte sie aus, Sie hatte das Päckchen neben sich gelehnt und spielte mit den Fingern leis auf dem blauen Tuch. Sie wußte, der Soldat werde sein Wort halten. Und darum wartete sie getrost. Endlich kam der Gefreite zurück. „Habt's lang warten müssen. Mut terl," sagte er, „aber es hat auch lang braucht, bis ich ihn g'funben hab. Bis um 9 Uhr hat er Posten g'standen vor einem prinzlichen Pa lais. Nun ist er abgelöst worden und paßt auf, bald ist er da." »I dank vahna ... viel viel Dank .... dc, nehma's." Und die Alte reichte d?m Freundlichen den Der aber wehrte: „Na, na ... döi g'hört mei'in Kameraden," sagte er. Am Feldweg aber, die Mauer ent lang, schritt suchenden Blickes ein Soldat. Die Huberin fühlte ihr Herz klopfen: „Nun wer ich ihn doch noch einmal sehn, werd ihn segnen können Mein lieben Pepi" Der Rekrut blieb vor ihr stehen: .Huaber Josef hoaß i." sagte er, „Ihr habt's mich sprechen wollen." Die Alte starrte bem Mann, ins Gesicht: Das war doch nicht ihr Sohn .... der da.... Der Soldat fühlte die Enttäu schung der Frau: „Hab mir's glei denkt, daß da was nicht stimmt.... I hab ja kein Menschen net mehr auf der Welt .... Hab mir's glei denkt" Und er wollte sich wie der entfernen. ber Josef?" fragte die Frau. .Au» der Taltirchncr Straß, den Schlos sergesell? Von der dritten Kom pagnie?" „Dritte Kompagnie? Ist ja schon ausgerückt Gestern bei der Nacht" Das Päcklein wurde der Alten zu Stein. „Js ja schon ausgerückt", hörte sie. Alle ihre Hoffnung ent glitt ihr, sank nieder in den Gras boden der Wiese und verhauchte iii dem lühlen Leiswind der nahenden Nacht. Flackernden Blicks sah die Huberin schließlich wieder auf. Der a»dere stand dicht vor ihr: still, be kümmert, ungewiß. Sie sah fem junges, bartloses Gesicht. Ansang der Zwanzig mochte er sein .... und auch er zog aus sürs Vaterland, und auch ihn tonnte eine Kugel treffen, ihn, der so hieß, wie ihr Sohn .... Josef Huber. Und wie sie ihn so ansah, spürte sie, wie ein warmes, freudiges Ge fühl für den fremden Soldaten in ihr hochdrang. All die Lieb«, die in ihr aufgespeichert lag für die letzte Stunde mit ihrem Sohn, entquoll ihr und fand das Herz des Frem den, der sich hilflos froh der plötz lichen Mutterzärtlichkeit hingab. Sie küßte ihn und streichelte feinen Kopf, und es war in ihr ein Glaube, als sei sie auch dieses Soldaten Mutter, als sei sie die Mutter aller der jun gen, tapferen Männer, die nun ins Feld ziehen wollten, um ihr Vater land zu schützen, ihr geliebtes, deut sches Vaterland. Und sie drückte ihm das Paket in die Hand .... das Pa ket mit der Wäsche und den Zigar ren und preßte den Taler zwischen die arbeitsrauhen Finger des andern. Und dachte an ihren Sohn, während sie den letzten Kuß auf die Appen des fremden Mannts drückte. Pedanterie. „Donnerwet ter, Herr Sekretär, da sehe ich Ihre Gummischuhe schon wieder in den» Moderne Kinder. Besu cher: .Weißt Tu wohl schon, Fritz- — Wichtig est stellun g. alle habt'» gesehen, Leute, daß der Junge jetzt auf den Kopf gefallen istl Wenn der sich also später mal
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