Me Kraul nom Atiliknhos. Roman von H. ». Erl!« (10. Fortsetzung.) „Mein liebster Platz ist es je den Nachmittag sitze ich dort." War sie, kaum daß sie es gespro chen, ohne Gruß hinweggeilt, halte er ihr ein rasches Lebewohl gesagt? Hartmut wußte es nicht den .Kopf zur Brust so ging chendem Geplauder des Weges Da- Er war kaum eingetreten, da kam 'Madeleine ihm entgegen und hing sich fröhlich an seinen Arm. „So, Liebster, das Wohlthätigkeits pensum ist erledigt; nun kannst Du ohne Schcu an meiner Seit« schrei ten. Selbst di. pflichtschuldig« Be grüßung bei Tante Clementine habe ich Dir abgenommen, es wird genii gen, wenn Du ihr noch gelegentlich im Vorübergehen einen guten Tag sagst. Nur bei Ulla müssen wir noch einmal -vorsprechen." Und sie zog ihn mit sich hinüber zu einer der Buden, wo schäumender Sekt in den Gläsern perlte und lustig das Lachen und Scherzen der vier jungen Mädchen klang, die die Glä ser füllten. Der lustigsten eine, ge radezu strahlend vor Glückseligkeit darüber, daß Tante Clementine ihr erlaubt hatte, bei dem Bazar mitzu wirken, war Komtesse Ulla. Als sie jetzt Hartmut und Madeleine daher kommen sah, winkte sie ihnen mit beiden Armen entgegen. „Endlich! Ich hatte schon geglaubt, Ihr wolltet mich überhaupt meiden. Ach, Madeleine" voll Feuer hielt sie deren Hände gefaßt und preßte sie in den ihren „einfach süß siehst Du aus. Und" ihr« Stimme dämpfte sich zu geheimnißvollem Flü stern „ich ja ich begreife Dich, denn er" Lippen auszusprechen zögerten. Lächelnd schaute Madeleine sie an. „Es freut mich, daß Dir mein Mann so gut gefällt, Ullachen." Sie sagte es leise, doch so, daß Hartmut es hören konnte. Er be „Roth, wie ein Ziegelhaufen!" so schrie in Ulla die Selbstverachtung dagegen, als sie fühlte, wie unter Hartmuts Worten ihr die helle Gluth in das Gesicht schoß. Aber was ' that's! Er, der Geheimnißvolle, der ihn! Verstohlen blickte Madeleine in ih res Gatten Gesicht. Die lächelnde Heiterkeit, die es gezeigt, während sie Konsul Gredighausen. Sie hatte Angelikus Mutter, die in einem tür kischen Zelt Mokka darbot, begrüßt, Gredighaufens Zelt. H 55 Madeleine, und all ihre heiße Liebe dem sie bittend flüsterte: „Hartmut, laß uns dem Zufall noch IM seiner Tochter Namen sich rankenden romantischen Gerüchten am sichersten die Spitze abgebrochen wer de durch einen harmlos ungezwunge» lich die Ehre geben, eine Schale un seres Mokkas zu schlürfen, für dessen echt arabische Zubereitung ich die vorangeschritten, dem Angelika sich jetzt erhob. Madeleine stand be reits neben ihr, hatte sie mit ein paar Tisch saßen und vor ihnen in den vergoldeten Schalen der Mokka dufte te. da war diese Heimlichkeit wie ein Was sie sprachen Worte Worte tönender Schall, in den hinein auch Hartmuts Stimme sich mischte, während ein stummes Gelächter in ihm spottete: welch eine Komödie war das Leben und er selbst ein Komödiant wie alle andern. sich's gebührte! Laut hatte auf eine scherzhafte Be merkung des Konsuls sein Lachen geklungen, und Madeleines Blick war erschreckt zu ihm hinübcrgeschweist. Also so sehr ergriff ihn das Wie dersehn? So rüttelte es ihn durchein ander, daß ihm das Lachen kam das Selbstverlachen oder wär' es möglich, daß er schon so so völ lig verwunden hätte? Sie vermochte nicht in seiner See le zu lesen. Doch eine andere hatte darin gele sen. und freier, selbstbewußter hol» Angelika das Haupt. Mochte dort die vornehm elegante, weltgewandte Frauenerscheinung mit noch mehr Reiz sich umkleiden, sie hatte doch nicht in seinem Herzen völlig ihr Bild verdunkelt. Hand zum Abschied reichte, als Ma deleine unruhvoll beklommen, doch äußerlich lächelnd und gleichmüthig sich erhob. Kein „auf Wiedersehn" wur de bei dem Abschied gesprochen, doch an dem heimlichen Bande war's wie ein leises, leises Ziehen. Unter den Weiden am Bach Schweigend schritten Hartmut und Madeleine wieder durch den Saal. Mit Herzklopfen wartete sie, daß er reden, irgendein Wort ihr sagen wür de, das auf dies Wiedersehen Bezug habe. Selbst eine Frage zu thun, wagte sie nicht wagte es nicht/ an sein Herz zu rühren, und war doch sein Weib! „Hartinut" ein leiser Klang voll zitternder Innigkeit. Sein Arm zuckte leicht unter dem ihren, als ha be ihr« Stimm« ihn aus tiefem Traum erweckt. „Nicht jetzt, Madeleine sei gut." Gut ja sie wollte ihn nicht quälen, nicht fragen, allein ihn fer tig werden lassen gut sein ja doch! Aber sie liebte ihn ja doch! Schweigend schritten sie weiter. Draußen hatte der Abend zu däm mern begonnen, und in den Sälen flammte die elektrisch« Lichtfluth auf, die in opalschimmernden Kristallblü then ihr allzu blendendes Leuchten brach. Lustiger klang die Musik, übermüthiger brach allerorten die Fröhlichkeit hervor; Champagnerstim mung, die in lachenden Ueberinuth sich äußerte. Uebermut und Lachen Hartmut meinte es plötzlich nicht mehr ertra gen zu können. Fort hinweg! schrie es in ihm. „Laß uns gehen," bat er Madeleine. „Wenn Du es willst," sagte sie sanft und erbebte unter dem gewalt sam verhaltenen Tone seiner Stimme. „Ich passe schlecht in solche Festlich noch zu bleiben wünschest" „Nein, Liebster, laß uns gehen es ist besser daheim." > Ihr Arm schob sich fester unter den seinen, und geleitet von den Klängen 1 7. K a v i t e l. te, wenn er selbst einmal den Leuten einen Befehl gab doch als ihr Herr fühlte er sich nicht. Die Befchäfti sich hörte. Er wollte es nicht! Wollte Ange lika nicht wieder begegnen denn durfte es nicht um Madeleines willen. Gut sie war ihm gut, wie nur die Liebe es zu sein vermag. Sie hatte Geduld mit. ihm und ließ ihn gewähren, wenn er den größten Theil des Tages zu Fuß oder Pferd draußen war; lächelte, wenn er von ihr ging, hatte ein Lächeln und heitere Worte, wenn er wiederkam, und frag- Wege, den er nahm. Er wollte nicht auf heimlichen Wegen schleichen! Nicht nach Ulmenhof den Weg hin über. selbst die Gedanken nicht dort hin wandern lassen nicht zu dem Bach, an dem die Weiden standen, darunter sie saß jeden Tag. Angelika die schon vor einer Woche nach Ulmenhof hatte zurück- Seinem Pferd gab er die Sporen, wenn ihr Bild vor ihm auftauchen wollte, wenn er in sich den leisen, lo ckenden Ruf hörte, oder er begann zu wandern mit vorwärtsstürmenden Schritten, stundenlang, bis er heim kehrte, von Müdigkeit zerschlagen. Tag um Tag seit mehr denn einer Woche schon. In den Gärten von Falkenhagen brachen alle Rosen auf. Die Juni- Jn voller Mittagshitze stand Hart mut inmitten der Landstraße. Gera deaus ging sein Blick, nicht hinüber zu dem seitwärts biegenden Wege, der nach Ulmenhof führte. Einsam war die fast in gerader Linie nach Bornstadt führende Straße. Nur jetzt kam ein leichtes Gefährt daher nein, es kam nicht es entfernte sich, der Stadt zu. Von woher war es aufgetaucht, da er es zuvor nicht gewahrt? Von woher? Wer saß da rinnen und fuhr nach der Stadt zu rück? Angelika die den Ulmenhof wie der verließ? Eine Bewegung, als müsse er dem Wagen nachstürmen, dann stand er wieder still, was jäh in ihm empor gefluthet war, ebbte zurück. Sein falkenscharfes Auge hatte den Wagen erkannt die altmodisch« Form, die grellgelb lackirten Räder Land doktors Kutsche war es, die vom Ulinenhofe kam. Langsam ging Hartmut den Weg nach Falkenhagen zurück, ganz einge sponnen von dem Gedanken nicht Angelika des Landdokters Kutsche. Der Doktor, was hatte der auf Ulmenhof zu thun? Zu wem war er gerufen worden? Zu seinem Vater? Umkehren nach Ulmenhof gehen, fragen hören Mit müden Schritten legte er die letzte, kurze Strecke bis Falkenhagen Auf der Freitreppe des Herrschafts hauses erwartete ihn Madeleine. Ihr mittheilen, was ihn beunruhig te warum wohl that er es nicht? Warum schwieg er von ihr, wie er damals in Bornstadt seine erste Be gegnung mit Angelika vor ihr ver schwiegen hatte? Sie nicht zu beun ruhigen war es darum? „Willst Du schon wieder gehen, Hartmut?" Madeleine fragte es, als er. kaum daß sie nach dem Mittagsmable den Kaffee eingenommen, sich wieder er si ihn. Seine Antwort kam voll Hast: „Ich will zu den Wiesen hin einmal sehen, ob die Heuernte fühlen auf seinem Besitz? dem Ulmenhvft? Sein Vater? zu pochen, die ihm verschlossen war. Sein Vater, der alte Mann wenn er krank lag? Wiesen führte zu den Wei ter von Ulmenhof hinweg den schma len Pfad am Bach hinaufgegangen, dem Walde zu, dem Wege zu, der Falkenhagener Boden war. Erdbeeren suchen wollte sie nichts weiter. Das Körbchen am Arm war sie fortgegangen und saß nun mitten im Friihlingsgrün am Boden, im hellen Kleid, den Sommerhut ne ben sich, mit zierlich spitzen Fingern, die reifen Beeren in den Korb pfii ckend. Wenig Schritte vor ihr war der Falkenhagener Weg. Und des Weges kam er daher, nach dem sie lange Tage heimlich wartend ausgeschaut hatte. Sie stand nicht vom Boden auf, als sie ihn gewahrte, hörte nur auf, die Beeren zu sam-' meln, hielt mit einer Hand einen der hohen Farnwedel gefaßt, und so, den Körper halb eingeduckt, den Kopf leicht vorgebeugt, die Augen scheu und doch nicht ängstlich, blickte sie Hartmut Vravand entgegen. Wie bezaubert blieb er stehen, als er so im lichten Grün, ganz von Sonnenstrahlen umsponnen, sie vor sich sah. Das Märchen in seiner holdesten Gestalt. Da erhob sie sich langsam und trat, das halbgefüllte Körbchen am Ar me, auf seinen Weg. Nicht befangen wie bei der ersten Begegnung, freund lich bot sie ihm den Gruß. Ihre Händ« streckten sich einander entgegen, hielten sich einen Augenblick gefaßt und sanken wieder herab. Er war nicht ausgegangen, sie zu treffen, keine von ihm gewollte Be gegnung war es, und nicht unter den Als müsse er vor sich selber sich von ein«r Schuld freisprechen, so sag te sich Hartmut wieder: nur seines Vaters wegen war er hierher gegan gen. Nur ihm galt seine hastige Frage. „Ich sah den Doktorwagen heute mittag von Ulmenhof herkommen, und ich fürchtete, mein Vater könne krank Vater ist gesund; der Doktor war bei dem alten Mathefen, d«r wieder einmal die Gicht hat." Der alte Mathefen, der Schafhirt der Ulmenhof, den er wieder vor sich sah und „Vater" sagte sie ganz schlicht. Angelika sah ihn an, errieth, was ihre Worte in ihm angeregt, und sprach kindlichen Tones weiter: „Nur Aerger hat Vater heute ge habt er hat oft Aerger mit den Leuten, es wird viel gestohlen, und heute hat er den Pferdeknecht dabei ertappt, wie er zwei Säcke Hafer vom Hof fahren wollte, und als er noch frech wurde, hat er ihm mit der peitsche einen Schlag gegeben und Ihn fortgejagt. Mir that Vater so leid, daß er sich darüber so aufge regt hatte." „Und Sie sind seine Freude, sein Trost in alledem ich danke, danke Ihnen dafür, Angelika!" Ihre Hand hielt er noch einmal gefaßt und preßte sie mit festem Dru cke in der seinen. Sie lächelte leise, immer mit dem kindlichen Ausdruck. „Ich habe Vater lieb und bin froh, wenn ich ihm ein wenig die Traurigkeit vertreiben kann. Darum bin ich heute auch so weit hierher ge gangen, Erdbeeren zu suchen ich will zum Abend ihn mit einer Bowle überraschen auf der Veranda im Mondenfchein ist es wunderschön der Goldregen blüht, und der Flieder duftet so herrlich und" wieder das leise, kindliche Lächeln „Vater mag Erdbeerbowle gern." Eine Bewegung Hartmuts, wie ein Schrei um Barmherzigkeit. Die verlorene Heimath, das beschei dene Heim, wie er sich's ertäumt, mit seinen schlichten Freuden und fei nem namenlosen Glück häuslich schaltend die Einzig«, Geliebte, die Weib war und Kind zugleich Schweigen um der Barmherzigkeit willen schweigen! Erschrocken war Angelika ver stummt, als komme ihr erst jetzt zum Bewußtsein, was ihn quälen müsse, wenn sie so vom Ulmenhofe sprach. „O verzeihen Sie mir wie konnte ich denken Sie haben es ja so viel schöner auf Falkenhagen müssen so glücklich sein." Stammelnde, unsichere Worte, auf die er keine Antwort gab. Er sah fein Glück vor sich, das große reiche Glück von Falkenhagen das wohl auch ihr so groß erschien, weil es so reich war. erinnern mußte. Madelew« ! ster. Angelika hielt den Blick gesenkt. E» Glücklich so glücklich, daß sie auf Madeleine wegen dieses Glücks hätte neidisch sein müssen, er war es nicht! „Ich muß nun heimgehen." „Ja Sie müssen es geht auf den Abend zu, und Sie haben noch gut eine Stunde Wegs ver zeihen Sie, daß ich Sie aufhielt." Den Hut ziehend, stand «r mit geneigtem Kopse vor ihr. Ein se kundenlanges Schweigen entstand zwi schen ihnen, als suchten sie beide nach ein«m letzten Abschiedswort. Hartmut fand es nicht. Da sagte Angelika leise: „Leben Sie wohl" neigte das Haupt und ging da- Bevor der schmale Waldweg eine mal scheu verstohlen den Blick zurück. Er stand noch auf derselben Stell« und schaute ihr nach, bis sie im näch sten Moment im Grün verschwunden nach Falkenhagen zurückkam. Made leine fragte nicht, wo er gewesen sei, und er verrieth mit keinem Worte, daß er Angelika begegnet war. Er wollte mußte es ihr sagen, doch nicht jetzt nicht gleich. In aufgeregter Hast sprach er wäh rend des Abendessens allerlei durch einander, versank aber sofort in dumpfes Brüten, als Madeleine nach beendeter Mahlzeit sich erhob und ihn im Zimmer ließ. Auf Ulmenhof blühte der Goldre gen und duftete der Flieder, und im Mondenschein saßen sie beieinander, der alte Mann und das junge Weib das holde Kind so zog es an seiner Seele vorüber. Da trat Madeleine wieder zu ihm und schob ihren Arm unter den sei nen. „Bollmondzauber laß ihn uns genießen, Hartmut." Er fuhr sich über die Stirn. „Was meinst Du?" „Komm nur." Sie zog ihn mit sich in den angrenzenden Garten falon, dessen Flügelthüren gegen die in den Park hinausführende Terrasse weit geöffnet waren. Ihre schlanke Hand machte eine Bewegung, als wehe sie von draußen etwas zu sich her. „Fühlst Du's? Der ganze Früh ling duftet herein . . ." Hartmut athmete tief Fliederduft —er machte fast trunken. Auf den Marmorfliesen der Terrasse lag sil bern das Mondlicht. Madeleine zog ihn weiter mit sich, hin zu dem Tische, über den die ho he gelbverschleierte Lampe gedämpftes Licht ergoß. Lose Blüthen waren über die rosa Seidendecke gestreut, zwei geschlissene Kristallkelche standen da, und im silbernen Kübel kühlte der Champagner. Wie einst auf der Schloßterrasse von Lamalta an jenem Abend, der über feine Zukunft entschieden hatte. Madeleine siillte die Gläser. Ihre Lippen brachten keinen Trinkspruch, nur ihre Augen redeten zu ihm, heiß und zärtlich. Er schaute in sein Glas, in den weißen Schaum, in die aus goldigem Grunde, aufsteigenden Perlen. „Flüchtiger Schaum . . . versprü hender Gischt . . ." Seltsam brannten seine Augen. Sie schaute zu, wie er den Kelch an die Lippen führt«; dabei schob sie die über das Tischtuch zerstreuten ficht hinein, stand rasch wieder q»f und trat in die mit Uppigenßlattpflan zen ausgefüllte tiefe Fensternische. Seine Blicke folgten ihrer Gestalt. Sie stand im Halbdunkel, nur ihr Kleid leuchtete hell daraus hervor, schmiegte sich in langen losen Falten um ihre Glieder, breitete sich am Bo den aus. wie ein großes, weißes Blü thenblatt... Das helle Kleid ... im Grün verborgen... „Du Du Du!" Er war zu ihr hingestürzt, als ha empsindlichsten Stellet Nicht sie, die lebte in ihm, ihr galten seine Glu then seine Küsse! Ihn von sich stoßen, weit zurück ten. Zr. glühender Leidenschaft hatte „Feuer auf dem Ulmenhofe!" 18. Kapitel. Feuer auf dem Ulmenhofe! Tor, nach dem Stall, hatte fein Pferd herausgerissen und eilte >in wil dem Jagen durch die Nacht dahin. Dort in der Ferne lodernde Flam men in den nächtigen Himmel, und hinter den Flammen, von ihnen be droht, vielleicht von ihnen verscblun gen sein Höchstes, seine Welt sein Heimathhaus der alte Mann das junge Weib! Sprühende Gluth breitete sich aus. Feuergarben zuckten aus und nieder, schwarzer Rauch schlug ihm entgegen, schon keuchte die Brust, und noch immer war er nicht am Ziel! Dann endlich endlich! Zu Boden war Hartmut gesprungen, mußte tau melnd einen Athemzug lang stille ste hen mit geschlossenen Augen, dann stürmte er hinüber, wo der Brand ihm ein Weib entgegen, licht und leicht und klammert« sich in Entsetzen und Furcht an ihn. Halt und Hilfe suchend. .Sie Sie! O ich habe^Sie^so hatte solche Angst solche Angst." Mit wildem Schluchzen hielt sich Angelika an ihm fest. Er hatte sie an sich gedrückt, einen Herzschlag lang hatte er es ge than? Und hatte sie dann doch von sich geschoben und athemlos gefragt: „Mein Vater —?" Eine zitternd« Hand, die nach der Brandstätte deutete, während ein verstörtes Gesicht von den zuckenden Flammen sich abwandte. Dort hinüber war er gestürzt, wo Angelikas Hand gedeutet, und fand sich seinem Vater gegenüber, der. aufrecht, unversehrt. Befehle ertheilte! Nur mit einem Blick hatte er den alten Mann gegrüßt; dann war er in die Schaar der Löschenden einge treten, hatte dem einen den langen Feuerhaken aus der Hand genommen, sich auf die hohe Leiter geschwungen und begann die brennenden Dachspar ren der großen Scheune herabzurei ßen. Prasselnd, krachend siel Stück um Stück zu Boden, und zischend fuhr die Wassermasse in die Gluth, die sich wand, ihre züngelnden Flammen em porjagte und doch sich einducken muß te. sich beugen, ersticken, sterben un ter der Uebermacht des feindlichen Elementes. Der Brand war bezwungen. Das Wohnhaus und die Ställe waren verschont geblieben, nur die Scheunen und Remisen waren eingeäschert. Taumelnd, rauchgeschwärzt, vün Was ser triefend, trat Hartmut von dem nur noch schwelenden Brandhaufen Eine Hand faßte seinen Arm und zog ihn vorwärts, eine weiche Stim me klang an sein Ohr. Madeleine keine Verwunderung zeigte sich in seinem Blicke, daß sie hier war. Völlig willenslos ließ er sich von ihr in das Haus hinein führen. Im Hausflur stand ein al ter Mann kaum, daß er ihn er kannte, durch den Ruß, der über sei nen Augen lag. „Es ist noch glücklich abgegangen. Vater." Und der alte Mann nickte mit einem seltsam langen, verwirrten Blick. „Ja, aber es hätte schlimm kommen Madeleine hatte ihm Kleider mit gebracht in dem Wagen, der sie so schnell, als Pferde zu laufen vermö gen, von Falkenhagen hierher geführt hatte. Gereinigt, umgekleidet stand Hartmut in dem großen Wohnzimmer mit den altmodischen Birkenmöbeln, vor dem breiten Ausziehtisch, über dem die Lampe schaukelte mit ihrem grünen Schein. Der Tisch war ge deckt, Speise und Trank stand darauf, und er setzte Lich daran nieder, an sei nem altgewohnten Platz wie einst. Daheim Gott im Himmel Aber da ob« Tisch der. Platz war leer und es kam keiner, ihn einzunehmen. Nur Frau Reich mann trat herzu, still geschäftig, voll Eifer, doch oyae Hast wie stets, und H R'tt iste sich ner gewohnten Stunde niedergelegt, gleichsam als hätte er das Unglück ge ahnt. Die Leute lagen alle schon im ersten Schlafe. (Fortsetzung folgt.) Unterschied. „Sie warnen mich dem Reiten ?" —„Vor ' ' Air >nr «?che.' Hühner mit grünen Er ü» fe n. Zwei 'junge, gehörig zurecht gemachte Hühnchen werden in Stücke zertheilt, in eine Kasserolle gelegt, 2 Pfund (ohne Hülfen gewogen) grüne Erbsen (Conserven), eine Prise Salz, ein Stück Butter, ein Sträußche» Petersilie dazugefiigt, mit ein bi» zwei Obertassen Fleischbrühe (im Nothfall Wasser) Übergossen und gut und dreiviertel Stunden langsam gedünstet. Die Kasserolle muß öfter hin und her geschüttelt werden. Die Brühe wird entfettet, das Gericht ab geschmeckt und alles zusammen mit Kartoffeln angerichtet. Kapernfchnitzel. KleineKalbs fchnitzel nur in geriebener gestell!. In die in der Pfanne blei» Stück Butter, ein Eßlöffel Staub was Essig und Wasser, läßt alles ei nige Minuten kochen und gießt es über die Schnitzel. Gullas ch-S upp e. Knapp drei Unzen Fette oder Speck werden mit kicinwürselig geschnittenes, magere» Rindfleisch, eine Messerspitze gehackten «ine Majoran. M«hl und zwei Walnuß dick. But die Masse über bis si« sich m«lfkeisch (Hammelbrust oder söge- Waschen mit kaltem Wasser aufgesetzt und gut geschäumt. Dann fügt man det. Krautklöße. Man schneidet die zarten, inneren Blätter eines gro- Wasser, kUhlt sie dann ab sind hackt Viertel Pint süßen Rahm, zwet was 'Salz, und Wei» Mch" Holländisches Kartoffel gericht. Die nöthigen Kartoffeln werden in der Schale halbweich ge- Mehl, 2—Z feingehackte Zwiebeln und «twas gehackte Petersilie durch, giebt di« Kartoffelscheiben nebst Salz und Pfeffer dazu, läßt sie unt«r flei- Kartoffelsalat mit ro then Rüben. 2 Pfund Salat tartoffeln werden, mit Zugabe von Nun wird beides mit recht gutem, mit etwas Salz vermischtem Essig übergössen und der Salat abge schmeckt. Zu Rindfleisch sehr pas send.
Significant historical Pennsylvania newspapers