Die Frau Senator. «ttzze von Slse Kraft«. Mutter kam. Steinmauer genickt, dahinter die junge Braut Abschied von den Stätten ihrer Kinder- und Mädchenjahre genom men. Das neu« Heim lag weit draußen in der großen Welt, lag in Berlin, und die Frau Senator hatte jam- immer wieder erklärt, daß nun Bahnhof, als der Zug, der Mutter mitbringen sollte, in die Hall« der Reichshauptstadt einfuhr. Und der immer noch jugendlich schlanken Frau S«neator, die mitla chen wollte mit der Tochter, flössen die Thränen mitten in die Wiedersehens freude hinein, und das Erste, was sie sagte, war: „Mein Gott, Mädel Du siehst ja prachtvoll aus!" Umständlich stieg die Frau Senator u«ben der Tocht«r in die Straßenbahn und saß di« paar Minuten kerzen grade auf ihrem Platze, die Reisetasche im Schooß und die Blicke neugierig Die junge Frau sprach im Flüster ton weiter, ohne von der Mutter Ant wort zu bekommen. Nur ein stummes Nicken oder Kopfschütteln, das'war olles. Als man am Askanifchen Platz« «usstieg, um in die Großbeerenstraße zu kommen, lachte die Frau Senator. „So was Verrücktes! Hast Du ge sehen, Hilde? Die mit txm engen und kurzen Rock und den großen Schuhen? Gott soll mich bewahren, was 'ne Mode!" Aber Hilde lachte nicht mit. „Da kommt Hans," sagte sie hastig. ~ilZr hat sich Deinetwegen «in« Stunde früher frei gemacht." Die Fra« Senator fuhr herum. Richtig, das war ihr Schwieger sohn, den sie eine Zeitlang als ihren Hrößt«n perfönlickien Feind ang«f«hen hatte. Eigentlich konnte sie ihm das heute noch nicht «rzeihen, daß er ihr das einzige Kind fortgenommen hatte. Ab«r, wenn man nun sah, daß dies«s Kind es gar nicht anders wollt« und verlangte zum Glücklichsein, daß Hilde > an dieses Mannes Seite ausblühte wie nie vorher, da konnte man ja gar nicht anders, als mit froh sein als selbstlose Mutter. Oberlehrer Dr. Möller gab seiner Schwiegermutter mitten auf der selber eingerichtet im März. Di« konnt., sie schon. die Hochzeits izeschenke waren hinzugekommen, hingestellt." „Bitte sehr, und den warmen Gang kalt«» Aufschnitt," vertheidigte sich Mutter. „Immer so?" Die Frau Senator sah das oute und die silbernen Messer und Gabeln pon Onkel Julius und schüttelte den llst dchd 't icht s im Büfett stehen lassen? Sieht's nicht „Ach, laß doch, Muttchen, das habe man will sich doch selbst dran freuen und sich und seinem Mann die Tag« damit schmücken!" „Alier feste," setzte Hans strahlend hinzu, indem er seine junge Frau von ser Mutter fort und in seine Arme schob. „Sieh bloß mal, Mutter, wie dick ich in den fünf Monaten bei der kommt bloß davon, daß mir Hilde im mer alles so appetitlich vor die Nase setzt. Ich hätte nie geglaubt, so viel essen zu können." „Und trinken," lachte Hilde, mit dem Finger drohend. Aber ihr Ehemann öffnete nichts destoweniger die zweit« Flasche W«in. „Heute ist doppelter Festtag, Schatz, nur schade, daß Vakr nicht mitgekom men ist. Na, prost, der alte, famos« Herr soll leben!" Die drei Gläser klangen gegenein, ander. Am nächsten Morgen, Dr. Möller war schon längst im Gymnasium, schlich sich die junge Frau leise in das Herrenzimmer, wo für den Besuch auf der Chaiselongue das Bett zurechtge macht war, und schaute durch die Thür. « Da lag Mutter mit offenen Augen noch in den Federn und winkte di« Tochter zu sich heran. „Wie spät ist es denn, Hilde?" „Gleich zehn Uhr, Muttchen." „Herrje, und Du bist schon frisirt und angezogen?" „Natürlich, Muttchen, ich kann doch nicht unfrisirt im Hause herumlaufen oder gar in der Nachtjacke vor Hans am Kaff«etifch sitzen!" „Nein, kannste nich? Aber Du hast doch kein Mädchen, nur 'ne Aufwarte frau, Kind. Du hast doch zu thun des Morgens. Ist denn da der helle, gute Morgenrock nicht zu schade?" „Nein," lachte Hilde unbekümmert. „Wenn er schmutzig ist, wird er schnell wieder gewaschen unh geplättet, das ist alles' Aber Hans will mich doch hübsch haben!" „So —o, will er das? Die Männer wollen viel. Wie sollen denn das die weißen Spitzen aui-halten? Und Hey blauer Batist, nee, nee, Kind, so was laß lieber. Da nimm Dir was Dunkleres oder Karirtes in Roth oder Gtau, was nicht so schnell schmutzt, oder trag« Deine alten Kleider von zu Hause auf, da hängen noch massen haft. die zu schade zum Auftrennen sind." Hilde, die jetzt auf dem Bett der Mutter faß, schüttelte den Kopf. „Ach Gott, Muttchen, wie sahen wir denn zu Hause immer aus in dem al ten Zeugs, gräßlich! Du überhaupt mit den furchtbaren Aermeln von Anno dazumal! Wenn man so hübsch ist wie Du, unv wo Vater so viel Schönheitssinn hat, e.mß man sich doch nicht mit Gewalt häßlich machen. Es kommt ja gar nicht auf die Qualität an, nur kleidsam." Sie schwieg nun doch ein bißchen erschrocken. Das hätte sie früher nie gewagt, so mit Mutter zu sprechen. Mutter konnte sehr heftig werden. Aber jetzt, in der neuen Frauenwllrde, mit de» taufend guten Vorsätzen zum Glücklichsein und Glücklichmachen. „Und ich denke immer, wir Frauen müssen auch in der Ehe ein bißchen eitel sein, nicht bloß denken, nun hat man einen Mann gekriegt, nun braucht man ihm ja nicht mehr so sehr zu gefallen!" vollendete Hilde muthig. „Du bist ja furchthar klug in Dei ner Ehe geworden," meint« die Frau Senator trocken, „und redest wie ein Buch. Na, mir kann's ja gleich sein, was Du hier machst, mich geht^das hat auch gesagt: „Laß, misch' Dich nicht 'rein, die müssen nun selber sehen, wie sie mit ihren tausend Tha lern fertig werden." „Davon ist ja gar nicht die Rede, Muttchen." „Ja, ja, ich weiß schon," meinte diese schwer gekränkt, „daß ich meiner vornehmen Tochter nicht fein genug bin, das habe ich schon lange gemerkt. Da muß man sich ja geniren, sein Barchentmatinee mit nach Berlin ge bracht zu haben, und die Trikottaille Also, Hans will das so, daß Du's Beste gleich sür's Haus brauchst. Na, ein Glück, daß Vater nicht so verrllckt ist, d«r will mich so. wie ich bin, ja." Und die Frau Senator sprang mit einem sehr energischen Ruck aus ihren Kissen und begann sich zitternd anzu ziehen. Die junge Frau begriff dies« Auf regung gar nicht. „Sei doch nicht böse, Muttchen," bat sie, „ich habe Dich doch nicht kränken wollen. Wir werden uns doch nicht unser schönes Beisammensein verder ben? Komm, ich helfe Dir, ich frisire Dich, sollst mal sehen, wie gut ich das hier in Berlin gelernt habe." Di« Frau Senator schütklte wü thend den Kopf. „Ach, m«ine Frisur ist Dir wohl auch nicht fein genug? Sieh mal an! Bei Dir muß man wohl schon am frü hen Morgen geschniegelt und gebügelt 'rumlaufen? Nee, mein Kind, thu« Du, wie Du das willst, aber ich denke nicht dran, mir schon jetzt das Haar „Ätte Du willst, Muller," sagte sie sanft. „Der FrüqstückStisch ist gedeckt, gen Gestalt nachgeblickt, die da eben wie d«r leibhaftige Frühling vor ihr gestanden. War das ihr zartes Kind, ihr« blasse, scheue Hilde? Diese blü hende, lachende Frau, di« sich für ihren Mann schmückte, als ging« es' all« Tage zu Spiel und Tanz und Festes freud«? Der graue Kopf wandte sich schwer um und sah geradeswegs in den gro- Herrje, welch ein Bild! Das kleine und dünne Zöpslein, das »och am Kopfe festgewachsen war, strebt« gleich «inem Bürstlein in di« Luft. Graue Haarsträhnen hingen wild um die gtröthete Stirn sah das eigentlich alle Tage so aus? Sie nahm sich zu Haus« nie Zeit, d«s Vor mittags in den Spi«gel zu sehen, und Vater war alles recht, wie sie aussah. Der alternden Frau schoß plötzlich das Blut noch intensiver in das Ge sicht. Oder ob es ihm nicht recht war? Eigentlich hatte er siai nie darüber ge äußert. Er sah sie überhaupt nicht an, «he er in's Amt ging. D" Kaf feetasse, die Morgenzeitung, allenfalls die Blumen und Obstbäume im Gar ten. Mitten in ihren tiefen Gedanken hatte die Frau S«nator nach Kamm und Bürste gegriffen und frisirte sich. Wie schnell das im Grunde genom men ging. Der Scheitel glattgekämmt, die Flechte darüber gesteckt, so, jetzt würde die Frau Tochter wohl zufrie den sein. Aber Hilde sagte gar nichts davon. Ais die Mutter in das Wohnzim mer trat, lief sie ihr entgegen, küßte sie und g«leitete si« feierlich an den zierlich gedeckten Frühstückstisch. > Mutter und Tochter waren sehr glücklich, so allein und ungestört ne beneinander sitzen zu können. Es gab so viel zu fragen und zu antworten ren alle kleinlichen Aeußerlichkeiten da g«g-rN Abend des dritten Tages, regte sich die Frau Senator wieder auf. Man hatte sehr gut Abendbrot ge genide in die Küche gegangen, um noch einige Flaschen Bitt zu holen. „Dein Mann trinkt ja," sagte da die Frau Senator zu ihrer Tochter. „Er holt sich schon die dritte Flasche. Bei Vater fing das genau so an, und ich versteh« Dich nicht, wie Du so ruhig dabei bleiben kannst." Die junge Frau lachte. schmückt! 'Mutter. sitze ja dabei und sehe und höre ihn dafür. Ist doch besser, als wenn er des Abends in's Restaurant geht wie Vater, weil er zu Hause nichts kriegt." Die Frau Senator fuhr hoch. „Nichts kriegt was sind den» das wieder für Redensarten, Hilde? Ich will mir meinen Mann gesund erhalten, siehst«. Herrje, wenn ich da nicht hinter säß' wie der T«usel Hin te. der Seele, was wär' wohl heule aus Vater» —" D«r Schwiegersohn war, beide Arme voll Bierslasch«n, in's Zimmer gekommen und setzte sie auf den Tisch. „Na, red« doch weiter, Mama, was is denn los mit Vater? Der gemüth liche, alte Herr °chlt mir ordentlich, hier bei uns dürste er picheln, solange «r sich wohl fühlt. Na, im Herbst, wenn er Urlaub nimmt, muß er sicher herkommen. Und dann machen wir feucht-fröhlich« Abende hier, was, Schatz?" Die junge Frau nickte und nahm der Mutter bewegungslose Hand. , „Sprich nichts, nein, denke nicht unbedacht gesagt habe. Lache doch auch, Mütterchen!" Um den Mund der Frau Senator ging ein seltsames Zucken. „Ja, ja." sagte sie, die streichelnd« Hand von sich fortschiebend, „ist schon gut. Ich freu« mich ja, daß Ihr so Aber sie dachte doch noch daran. All« Tage, von früh bis spät, die sie in Berlin zubrachte. Das junge Glück, das sie hier vor Augen sah, v«rfolgt« sie bis in ihre Träume hin ein. Was machte sie sich aus Essen und Trink«», das hatte sie zu Hause besser als hier. Im Kochen und Backen war ihr so bald keine Frau ihr« sonst so gleichmäßige Seele in Aufruhr versetzt«. Vater, das Wort Vater hörte sie hundertmal ani Tage. Und wie di« Kinder di«s«s Wort sagten! Gerade, als ob alles, was mit d«m alt«» Herrn zusammenhing, ver klärt und idealisir! wurde, seine Schwächen waren Tugenden, sein« Fehler verzeihliche Angewohnheiten in den Augen der Kinder, wie si« das Al ter und das Lebe» in der kleinen unterschreiben, die Hilde und ihr Mann an den Vater abschickten. Die ersten paar Male hatte si« Randbemerkungen gemacht, wi«: „Wer den auch die Hühn«r gut versorgt?" lich lächelte, ließ sie diese fort und Ueber dieses eine, steife Wort „Mut ter" hatten die Kinder auch gelacht. Und Hildes Mann hatte seiner Frau mit dem Finger gedroht, i „Du. bei uns gab s das aber mal nicht! Mutter darfst Du bloß bei un serem Jungen oder seiner Schwester unterschreiben, für mich bleibt es beim Schatz was, Schatz?" Und die junge Frau hatte über und über roth dagesessen und genickt. „Natürlich, Schatz!" wohl her, seit sie Wilhelm so genannt hatte? Steif und abgehctzt von aller Arbeit, die ein eigenes Haus und Gar ten mit sich bringt, hatte sie seinen überschwänglichen Kosenamen ärger lich gewehrt: „Laß doch solch« Dumm heiten, Wilhelm!" Am zehnten Tage ihres Berliner Aufenthalts hielt es die )?imu Senator plötzlich nicht mehr aus in der heißen, staubigen Stadt. Sie begriff auf ein mal nicht, wie die Kinder lachen und scherzen konnten in ihren engen drei Stuben, wie sie sich in ihrer jungen Seligkeit gleich Königen dünkt«n, di« nur die Hand auszustrecken brauchten, um die Erfüllung all«r Wünsche zu Die alte Dame wurde nervös. Es war fast so, als ob si« di« That sache als Kränkung empfand, daß die Tocht«r so schnell und gut ihrer Füh rung entwachsen war, daß sie selbst ständig und sicher ihrem Haushalt vorstand, und daß dieser Haushalt trotzdem geregelt und in Ordnung Die Frau Senator sprach vom Ab reisen. Sie betrieb alle Vorbereitun gen zur Heimreise auf das Fieberhaf teste, und als sie im Zuge saß und die Kinder unten vor der EouMhür lachend zu ihr hinaufwinkten, hatte sie plötzlich die Augen voll Wasser, ohne daß sie einen Trennungsschmerz em pfand. Hilde tröstete sie. „Laß nur, Muttchen. in den Herbst seri«n kommen wir zu Euch, wenn Ihr nicht h«rkomm«n wollt." Aber die Frau S«nator dachte gar nicht an dieses so verlockend in Aus sicht gestellte Wiedersehen, als si« ihre Thränen mit dem Taschentuch fort wischt«. An ihr Reiseziel dachte sie. An den weißhaarigen Mann, der un ter diesem weißen Haar noch so^merk- Lause der zwanzig Ehejahre so v!«l Glüj in ihr Leben getragen hatte. Wußte si« das erst jetzt, da sie zum ersten Mal ohn« ihn auf Reisen ge gangen war, froh, dieses Wiedersehen allein und egyistisch mit ihrem Kinde auskosten zu können? Es wurde Abend, «he si« zu Hause war, ehe sie durch d«n Garten lief, schnell, so schnell, daß ihr Wilhelm, der sie von der Bahn geholt hatte, kaum folgen konnte, und dann mitten in dem dämmerigen Hausgang stehen blieb und den weißen Kopf, der da vor ihr war, heftig in die Arme „Ich bin heilfroh, wieder bei Dir zu sein, Schatz," sagte sie ganz haltlos dabei. „Ich auch, Mariechen," meint« «r Ob sie bei ihrem Kuß nicht gemerkt hatte, daß er bereits im Wartesaal des Bahnhofes einen Dämmerfchoppen ge trunken hatte, ehe der Zug aus Berlin gekommen war? Nein, sie sagte jedenfalls nichts dar über. Si« wusch sich d«n Reisestaub ab und zog d«m Mädchen die bereits aufgerollte, rissig« Wachstuchdecke, die es über den Abendbrottisch dicken wollt?, unter den Händen fort. „Nein, Auguste, die hat nun ausge dient. Sie können jetzt immer von den Damastdecken nehmen. Wie soll ich denn das viele, gute TischMg sonst aufbrauchen?" Und dann saß sie an diesem also festlich gedeckten Tische in einer wei ßen, kleidsamen Waschbluse, die sie sich anscheinend in Berlin gekauft hatte. „Ja, Mariechen, willst Du es Dir v" l t l cht we H lde so tinee bei Tisch sitzen? Ist es denn nicht so hübscher, Wilhelm?" ner hübschen Frau hinüber und von da zu der zw«iten Flasche Bier, di« auf dem Tisch« stand. „Na, prost, Schatz," sagt« da di« zweit«» Flasche ihr«m Manne das leere Glas wieder füllte. „P —Prost," wiederholte der Herr Die gestohlene Brücke. sah es den jungen Kriegern an, daß der Tag nicht leicht gewesen war, aber unter der Wirkung des Trom melschlages richteten sich auch die Maroden wieder auf und strammen Trittes erreichten die Kompagnien den Platz an der Kirche, um die Quartierzettel in Empfang zu neh men. Nach Vertheilung derselben gab der Aeltere der beiden Kompagniechefs noch einige Weisungen, die Unter kunft betreffend, schüttelte seinem jüngeren Kameraden die Hand, stand noch einige Zeit in tiefem Sinnen, wie es schien, und trat dann in eins der gutgebauten Häuser, um sich sei nem Quartierwirthe vorzustellen. Er hatte allerdings Ursache, nach denklich zu sein. Da hatte ihm nach Schluß der Kritik sein alter, vom ganzen Regiment hochverehrter, we gen seiner Deutlichkeit aber auch ge fürchtet» Regimentskommandeur ei nen ganz verzwickten Auftrag gege ben. „Hauptmann L., ich brauche am Montag für meine fernere Operation eine Brücke über die Aue, zirka 600 Meter von Ihrem Quartiere entfernt. Sie muß am Montag früh vor Be ginn der Bewegung fertig fein." „Zu Befehl, Herr Oberst." Die Aue erwies sich bei näherer Betrachtung als ein Fliißchen von ganz respektabler Breite mit sumpfi gen Ufern, und es war dem Haupt mann, als er den für den Brücken schlag in Aussicht genommenen Punkt unter Assistenz seines bei den Pionie ren ausgebildete» Unteroffiziers K. in Augenschein genommen hatte, ganz klar, daß es ohne einen ganzen Hau fen Balken und Bretterbelag nicht zu machen sein würde. Es gibt aber im militärischen Le ben kein „unmöglich". Nach einigen Stunden Suche war das „Brücken material" beisammen und als die Sonne ihre letzten schrägen Strah len über die moorige Wiese warf, war auch das letzte Brett vom Wa gen geworfen. Der Bau der Brücke schien gesichert. Aber noch einen Haken hatte die Sache. Es war bis Montag Waf fenruhe. Erst mit der Mitternachts stunde des kommenden Tages hätte man mit der Arbeit beginnen dürfen und es war sehr fraglich, ob die Nachtarbeit das Werk so fördern würde, daß es rechtzeitig fertigge stellt werden konnte. Aus diesen Be denken heraus machte Hauptmann L. aus der Noth eine Tugend und be schloß, den Bau am Sonntag trotz ren. Noch ehe die Sonne der Arbeit zuschauen konnte, regten sich vier Dutzend fleißige Hände und als der Mittag kam während der Kirche ruhte die Arbeit ging die Brücke, ein Meisterstück infanteristischer Pio nierkunst, ihrer Vollendung entgegen. Hauptmann L. hatte am Morgen, bevor er zur Hühnerjagd aufbrach, mi! Befriedigung die Fortschritte des Baues konstatirt. Er ahnte nicht, daß finstere Mächte fein Werk be- Erst als e: von seinem erfolgrei chen Ausflug zurückkehrte, wurde ihm neben der Meldung, daß das große Werk gelungen, die Mittheilung, daß während des Baues der Komman deur eines etwa 4 Kilometer von Z. auf dem Rittergute des Herrn v. M. einquartierten feindlichen Bataillons mit den Herren seines Stabes dem Werte zugeschaut und gefragt bauen ließe. Nach erhaltener Auskunft habe er die bedeutungsvol ltn Worte fallen lassen: „Na, sagen Sie nur Ihrem Hauptmann, die Brücke würde nicht lange stehen blei ben." »Nun. sie sollen nur kommen, mein lieber K.", meinte Hauptmann L. Die Sache gefiel ihm aber gar nicht, wenn er sich's auch nicht hatte merken lassen. Es war Ruhetag, die Operationen, und dazu gehörten, als so konnte der am Ruhetag vorgenom mene Brückenichlag leicht ein Gegen stand unliebsamer Erörterung bei der Kritik werden. Skber was half jetzt das Bedenken? Die Brücke war fertig und sollte ste hen bleiben. Dafür sollten die hier zu getroffenen Maßregeln schon sor gen. Wachen usw. durften ja den Schutz der Brücke nicht übernehmen. Hauptmann L. ordnete den Spazier gang unbewaffneter Patrouillen, de- Unversehrtheit der Brücke. Auch wachte. „Was gibt's?" „Herr Brücke ist weg." „Was?" Der sie bald aus dem Auge verloren, auch sonst nichts Auffälliges bemerkt. Aber als die Patrouille um 9 Uhr den hatte, habe bringen." Es war inzwischen Uhr ge worden, als Hauptmann L. durch Theil des geräumigen Hofes im hell sten Mondlicht lag. Das Herren haus mit dem Posten davor, vom Monde hell beleuchtet, befand sich etwa 60 bis 70 Meter von der Scheune entfernt. Alles war so Straße, dem Dorfe entgegen. Der Posten hatte wohl nichts von dem Vorgange wahrgenommen, od«r bauer in ihrem gerechten Zorn jene versenkt hatten, herausfischen mußte. In Verlegenheit. Köchin: „Juchhei! die Herrschaft verreist, und Und dabei sagte Papa gestern, Sie halten sich so schwer über Wasser!" " Gcdächtnisj Nachhilfe. Vom Abb«? de Bois-Rolert, einem der Begründer der französisch!» chen Er stellte seine» Neffen ihn um seine Protektion. Ein paar > Minuten später stieß er den jungen Mann in eines der großen Garten bassins. „Sind Sie verrückt?" rief der Kardinal aus. Veiteles, ein polnischer Haustier, trifft seinen Freund und Konkurren ten Jeiteles und bemerkt in dessen ner Eierspeise schließen lassen. „Jeitcles", ruft er aus, „ich wette eine Mark, ich kann Dir sagen, was Du hast gefrühstückt heute!" „Nu, hast Du gegessen Eier." „Gib her die Mark", ruft Jeiteles, „so wahr soll mer helfen Gott, heut' hab ich gegessen e Hering, aber vor acht Tagen hab' ich gegessen Eier!" Tie zürnende Gattin. gestern Abend gedauert?" „Bis zwölf Uhr, und der zweite bis drei!" „Welcher zweite?" Herr Perkeles: Sieh, Paula, Beine steht! Frau Perkeles: Mit Deinen machen! Zwei Muster. Vergüt cr bei mir "die ganze Weltl" Frei «ach Tarwi«. Emma: „Papa, ich weiß was Neuest ich hörte, der Mensch stamme vom Affen ab."
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