Im Strudel der Großstadt. Roman von E. Krickeberg. (IK. Fortsetzung.) Sie richtete sich hastig aus. „War um?" fragte sie, den Kopf stolz erhe bend. „Was hat der Baron von Sol tei mit meinen Angelegenheiten zu thun? Daß er zufällig die Veran lassung zur Eifersucht Bauheims war, räumt ihm das eine Bedeutung in meinem Leben ein?" Sie schüttelte heftig den Kopf. „Bor ein paar Wo chen mußten Sie Erwin Bauheim den Vorwand zur Eifersucht liefern hat das irgendeinen Einfluß apf un ser Verhältniß zueinander ausgeübt, es geb«ss«rt oder verschlechtert? Für m«ine Privatangelegenheiten siehe ich allein ein." „Ich freue mich, wenn Sie so ruhig darüber denken," sagte Hans, obwohl «r am Zucken ihrer Lippen sah. daß ihr Glejchmuth nur äußerlich war. Soltei hatte, nachdem Hans der unglücklichen alten Dame seinen Be such gemacht, ebenfalls den Wunsch, Frau de Pontmartin persönlich sein Beileid auszusprechen. Da war es natürlich nicht zu umgehen, daß er auch der Frau Pastor seine Aufwar als er ihn um seine Begleitung bat, «m auch den Schatten eines speziellen persönlichen Interesses an dem Besuch zu vermeiden. Trotzdem richtet« er, oer Anna Marias Dienstplan kannte, es ein, daß sie abwesend war. als er mit Soltei bei den Damen vorsprach. Als die Frau Pastor die Thatsach: seiner Mundwinkel: „Ich habe gar nicht gewußt, daß du so viel Anlage zum Philister hast. Du mußt Heirathen, mv bald, bar zum tugendhaften Hagestolz «ine unleidliche Sorte Menschen, und es wäre schade um ein«n sonst im all- Gräfin Anastasia hatte ihren Auf- Jobst von Steinrücker war einst weilen von ihrem Angesicht verbannt. Er schrieb ihr, daß er bitte, von der Mitwirkung am Wohlthätigkeitsfest ten. nicht. Im Kreise der am Fest Betheilig ten herrschte noch eine fieberische Gr- Wd« D S^d«l „Nein." Soltei li«ß den Thürgriff IoS und wanote sich hastig dem Freund« zu. „Meinetw«gen nicht?" fragte er scharf. „Ich bitte dich, Alexander, du „Nichts sehe ich «in! Ich w«iß, daß Anna Maria Seidelmann ver lobt ist, das, meine ich, könnte dir Garantie genug sein siir mein Ver halten." mußt dich nur nicht in die Einsam keit v«rqraben und Zerstreuung su chen..." weißt du, die Naturen der Menschen sind verschieden. Ich kann mich nicht >u deiner Höhe der Lebensauffassung aufschwingen Ich meine: todt, als sich in ewig«. Sehnsucht oufzureiben. Und wenn ich daran det'w°st?" kann, und mich für den glücklichsten der Menschen halten." Hans erhob sich. Noch immer lag ficht, aber seine Stirn hatte sich auf gehellt. Er stand vor Soltei, die Augen fest in die seinen gerichtet, und werden, denn Anna Maria ist frei." „Hans!" Es war «in Aufjauch zen, und im nächsten Augenblick hatt« Hans sah ihn vom Finster aus im Sturmschritt die Straße hinabeilen. Und ein Gefühl der Bitterkeit stieg in ihm auf. Sehnte er sich nicht so leidenschaftlich wie Soltei nach seinem Glück? Muhte er nicht auch warten von Tag zu Tag, ob er gleich manch mal meinte, es nicht länger ertragen >u können? Ein nützliches Lehen an Stelle des ers«hnt«n ang«n«hmen setz«»?... O ja, das klingt sehr edel, man würde es auch können, wenn es sein müßt«! Aber es würde ein Leben ohne Sonnenschein sein, bei dem man innerlich allmählich XXII. Die Familie Seidelmann hatt von der Gräfin Anastasia durch Fräulein voni Berg eine Einladung zum Feste erhalten. Wenn die Frau Pastor nicht erscheinen wollte, so würde di« Gräfin Anna Maria gern unter ihren Schutz nehmen. Ab«r die Frau Pastor hatte ihre Bedenken. Ein Fest der vornehmen und großen Welt, dahin paßten sie nicht. Anna Maria besaß nicht einmal dii Gar derobe dazu. Das war ein« herbe Enttäuschung für Anna Maria. Sie hatte bisher so wenig vom Leben und Treiben der Gesellschaft gesehen, und sie besaß einen angeborenen Instinkt sür die verfeinerten Formen des Daseins und «inen so regen Schönheitssinn. Gewiß gab eS da viel Herrliches zu schauen... „Wenn du dich mit der Rolle d«Z Aschenbrödels begnügen willst...!" sagte die Mutter. Das traf Anna Maria. Sie bob stolz den Kopf. „Du hast recht, Mutter, wir passen nicht da hinein." Nun aber kam noch am letzten Abend vor dem Fest Hans. Wie mcht zum F?'t erscheinen wollten sie? Das würde ihnen die Gräfin Ein- Hardt als große Rücksichtslosigkeit ausltgin, da sie selber Anna Mari'i bemuttern wollte Das sei jf fast ein Mißtrauensvotum gegen die Gräfin, die ihnen doch von Anfang ihrer Be kanntschaft an so überaus gütig und liebenswürdig entgegengetreten sei. Schließlich kam es der Frau Pastor selber ganz undankbar vor, ihre Ab sage ausrecht zu erhalten, und sie hatte nicht länger den Muth, zu wi derstehen. Anna Maria und Albrecht bekamen die Erlaubniß, das Fest zu besuchen. Und nun wurde in aller Eile noch am späten Abend Anna Marias wei ßes Tüllklei!» aufgefrischt, das sie zur Hochzeit einer Kollegin getragen hatte und das „wirklich noch fast neu aus sähe!" wie Anna Maria befriedigt constatirte. „Weiß ist immer f«in und von «inem jungen Mädchen verlangt man nicht, das'es in Seid- dahergeraufcht kommt," tröstete sie sich. Und sie hätte auch in der That nichts finden können, was ilire feine aparte Schönheit besser zur Geltung gebracht hätte, als dies duftige weiß« Gewand, dessen einzig« farbige Zu that ein spangenartig durch ihr volles dunkles Haar geschlungenes Goldband war. . Dorett« prangte im Gegensatz zu ihr in einem erdrückend reichen Ko stüm. Ihr war eng und heiß unier dem schweren Putz, sie fühlte sich un behaglich und wie herausstasfirt sür eine Jahrmarktsbude, um für Ge'd gezeigt zu werden. Aber das Gewand kleidete sie in ihrer blonden Frische ausnehmend gut, Sie war eine beste chend hübsch« und durchaus echt an inuth-nde Bojarin. Ihre ruhigen, ge haltenen Bewegungen, ihr ernstes klu ges Gesicht mit den tiefen leuchtenden Äugen gaben ihr eine eisen anmuthige Aus ihrem Haar thronte das na tionale russische Diadem von Perlen und Edelsteinen auf rothsammtenein Grunde. Bon der Schulter herab über den Rücken und auf den faltigen Rock c>is maisgelbem Seidendamast siel >n schweren Falten der kurz«, mit koft- barem Pelz verbrämte, mit Gold und Perlen gestickte Mantel aus roth«m > Sammet, uiid die Perlenschnüre um ihren Nacken, der Schmuck aus edeln Werth. DoretteZ Kostüm war entschieden das kostbarste und seltenste auf dem ganzen Fest, in welcher Beziehung es aber zu dem Beruf einer Wahrsage rin stand, den Dorette ausfüllen sollte, war ihr unverständlich. Aber wenn die Gräfin Anastasia einmal erttschlos phischen Dreifuß zu setzen, so war dagegen nichts zu machen. Die Veranstaltung fand in der Philharmonie zum Besten eines Krüv pelheims statt, und es war gewisser maßen Ehrensache, durch sein Erschei nen sein Interesse für das von hoh-r Stelle protegirte bumanitäre F«st zu beweisen. Damen der Aristokratie ver kauften Erfrischungen, Blumen, Sü ßigkeiten und Cigaretten, standen der Tombola vor, Herren und Damen mit Namen von Klang führten die Nummern deS reichhaltigen Unterhal tungsprogramms aus. Eine Varisl6bühne kam zur Dar stellung. Graf A. und Comtesse B. producirten sich als Negerexcentriks, Baronesse C. als Vänkelsänzerin, der Assessor D. glänzt? als Thierstimmen fmitator. Ein Repräsentant der Fi nanzaristokratie verblüffte durch feine Taschenspielertricks. Jsadora Duncan wurde von der Tochter eines Gehei men Legationsrathes glänzend copirt, und als die capriciöse, fesche Gemah lin eines ausländischen Diplomaten an blauseidenem Band ein rosiges dressirtes Schweinchen vorführte, er reichten Vergnügen und Beifall den Höhepunkt. Dorette saß in ihrem, mit symboli schen Seltsamkeiten ausgestatteten prächtigen Zelt. Si« übt« die Künste des Kartenschlagens, auch aus der Hand verstand sie zu lesen, Träume zu deuten und auf die merkwürdig sten Fragen an die Zukunft noch merkwürdigere mystische Antworten zu finden. Den Zugang zu ihrem Heilig thum bewachte ein schwarzer Dieser in türkischer Tracht, so vorzüglich in seiner Verkleidung, daß nur seine al lernächsten Bekannten den kleinen Grafen Z. in ihm recoznoscirten. Ihr Geschäft blühte. Mustafa hatte seine liebe Noth, allzu großen An drang von seiner Herrin, der viel tungsreichen Orakel aus ihrem Munde hören. Die Nichte der Gräfin Anasta sia war eine Berühmtheit an diesem j Abend. i ihrer Wohnung und va An» ! na Maria spät aus dem Dienst heim- kehrte, erschienen sie erst, als das Fest Probe. zu bewegen," sagte er, Anna Maria mit der harmlosesten Miene der Welt begrüßend. ihrem Geficht. bar," brachte sie hervor „habe noch nie ein solch großartiges Fest gesehen und sr«u« mich darauf." Sie hatte ivefend?" fragte sie hastig. „O! sie ist bereits in voller Thä gen bin." „Solltest du dir wirklich die Zeit genommen haben zu dieser strapaziö- Er lachte herzlich über ihre ehrliche naive Verwunderung. „Rechtschaffen! Das ist doch im mer derselbe Zimmet! Dieselben Menschen mit denselben Gesichtern? dieselben Gelpräch«: dieselben Tänze, die man mit denselben Leuten tanjt ...und die Buden? Heut verkauft Fräulein von B. Tombolaloose, und das nächste Mal ist es umgetehrl. Das ist der einzige Unterschied. Wenn fiel Anna rasch ein. „Ich möchte mir „Die Gräfin Anastasia ist heute oer reine Honig," versicherte Soltei in fei neren" hat mit seiner Menuetttom position viel Erfolg gehabt, und wenn sie dem unglückseligen Stein rücker bisher auch />ur einen Handkuß ohne Wort und Blick gestattet hat, so ist anzunehmen, daß bald die Wetter zeichnet, ist am Ende egal, wenn der Tante Ehrgeiz nur seine Befriedi gung erhält." lich gut?" fragte Hans, während Anna Maria noch in der Garderobe mit ihrer Toilette beschäftigt war. „Reizend geradezu!" Und da mal geholfen, denn dem kann die Tante Excellenz nicht wiederstehen. Sein Vetter sagt, Jobst habe in den letzten Wochen Tag und Nacht im Schweiße seines Angesichts compo nirt uno geübt. Der Degout über die Hundedresstuse und der Examens reinfall haben ihn, scheint es, zur Be sinnung gebracht." der Gräfin wiedergewann, womöglich in erhöhtem Maße, so bedeutete das unzweifelhaft auch eine Förderung seiner Heirathschancen Dorette gegen über. sie sich ihren Präsioentinnensitz in der Nähe der Bühne Herrichten lassen. Da thronte sie in all ihrer imponirenden Stattlichkeit, hielt Cercle unter ihren Getreuen, begrüßte ankommenden Kind, aber meiner Dorett« vertraue ich in der Beurtheilung der Menschen mehr, als mir selber. Wer sie mir empfiehlt, den nehme ich unbe „Da wäre also das unfehlbarste Mittel, sich ein«n gütigen Empfang bei der gnädigsten Frau Gräfin M sichern, daß man di« Gunst des Fräulein vom Berg zu erringen tracht ich werde mir mit der Frau Gräfin Erlaubniß schleunigst gestatten..." „Nein, bitte, bleiben Sie jetzt ge fälligst einmal hier, und erzählen Sie mir, wie Ihnen Ihr Sturz be kommen ist. Donnerwetter! war das «in süperber Ritt.. Gräfin Anastasia brauchte starke Ausdrücke, w«nn sie Lust dazu hatte, unbekümmert selbst um die Nähe d:r Ohren hoher Persönlichkeiten. Der Prinz, der mit einem Herrn vom fragte gut gelaunt, was denn da! für ein Ritt wäre, der der Frau Gräfin so kräftig imponirt habe. sich frei zu machen. Soltei sah die Unmuthssalte auf seiner Stirn und mußt« ein kl«in wtnig schadenfroh lachen. Er froh lockte, daß er so leichten Kaufs davor,- kam. Hochspitz mitten in einem lustigen Geplauder. „Lassen wir ihn!" sagte Soltei im Ton eines Beschützers. „Er amiisirt sich prächtig. Es wird nicht lange g«n von Tombolaloosen drücken. Geben Sie mir Ihren Arm, Fräulein Seidelmann, damit wir in dem Ge „Ach nein danke!" jagte sie ver wirrt. „Sie haben so viele Bekannte hier..." „Di« mich beneiden könnten um eine so holdselige Gefährtin! Fräu lein Anna Maria, lassen wir d^ch recht aus dem Vollen heraus." „Das Fest ist Ihnen doch langwei lig, Herr Baron!" flen meines ganzen Lebens werden " Sie hatte schon ihre Fingerspitzel auf seinen Arm gelegt. Jetzt zog sie sie Si« antwortet« nicht, d«r stürmische Pulsschlag ihres Herzens versetzte ihr die Stimme. Wie in einem Traum ging sie an seinem Arm durch d'.e Säle. />hr war, als ob sie schwebt«, rosige Wolken der Glückseligkeit umga mögen. Es dauerte eine Weile, eh« sie bei dem Wirrsal in ihrein Innern auf sich von ihm in einer so zarten ritter lichen Art umsorgt sehen durste? bah er sie hi«r in Kreise untermal! allem Zauber ihrer eigenartigen Schönheit, unbewußt dessen, daß sie allgemein ausfiel, und bewundernd: Seite an Seite durch das Festgewoqe, und nur von Zeit zu Zeit trafen sich ihre leuchtenden Blicke in lächelndem und als sie in den Bereich der Musik kamen, bat Solt«i: „Schenken Si« mir einen Walzer, Anna Ma- ÄIS sie zum Tanz antraten, walzte eben auch Albrecht mit der kleinen Melitta von Hochspitz vorüber. Er strahlte und nickte der Schwester be geistert zu. „Wie glücklich er ist!" sagt« Anna Maria. Soltei wandt« sich ihr zu und sah ihr tief in die Augen. „Ich beneide ihn nicht, denn ich bin's auch, Anna Ma- Ein Strom von Seligkeit durchflu thete sie, und es packte sie wie ein Taumel, daß sie auch einmal ein un beschreibliches Glück ohne Uebttlegen Arm umschlungen, über das spiegel glatte Parkett schwebte, da hätte '">« di« Augen schließen und nichts mehr empfinden mögen, als seine Nähe. räum führte, hielt er ihren Arm so fest an seiner Brust, daß sie das hef tige Schlagen seines Herzens fühlte. Und plötzlich bückt« er sich und preßt« sein« Lippen stürmisch auf ihre Hand. „Ich danke Ihnen,' Anna Maria!" „Herr 8ar0n...!" stammelte sie jetzt zu Fräulein vom Berz zu füh ren." .Eilt das so sehr?" „lch weiß zu Beispiel, Anna „Jst das Ihre Ritterlichkeit, Herr Baron, daß Sie skrupellos den Ruf eines jungen Mädchens preisgeben, der Ihnen wohl wenig kostbar er scheint, weil es gesellschaftlich ei»« Stufe unter Ihnen steht?" Gruß Sie nicht erwidern würden. Aber eine Leichtfertigkeit und Niedri g keit, wie Sie mir zutrauen, habe ich mir selbst jenen gegenüber nie zuschul den kommen lassen! Ich darf nur sagen, daß ich niemals einer Frau den schuldigen Respekt versagt habe und nun sollte ich den Ruf jungen Dame, die mir über alles theuer ist, gewissenlos aufs Spiel sitzen? Sie haben mir bitter weh gethan! ... Ich weiß nicht, wie ich das je vergessen soll!" Ein heiliger Zorn und Schmerz sprachen aus seiner Stimme. Des war nichts Erkünsteltes, keine Komö die, die er ihr vorspielte. Sie hatte ihn wirklich schwer verletzt und wie «r sie ansah! Den Blick ertrug sie nicht. Sie wurde unsicher. Ihre Augen sanken zu Boden. Ein Gefühl hilflo ser B«rlegenheit überkam sie, aber das durfte sie ihm nicht zeigen. Sie raffie all« Kraft zusammen. Es gelang ihr, ihrer Stimme Festigkeit zu g«b:n, cber sie war tonlos. Und Anna Ma ria wagte noch immer nicht die Aug» zu ihm aufzuheben. „Ich bin ein armes Mädchen, Herr Baron, dessen einziges Besitzthum vor der Welt in seinem tadellosen Ruf besteht. Als man ihn anzutasten wag te, weil man mich auf einem harmlo sen Spaziergang mit einem mir bekann ten Herrn beobachtet hatte, da habe ich mich nicht einen Augenblick getrof fen gefühlt uno dem Herrn nicht den leisesten Vorwurf gemacht. Die Be gegnung war zufällig gewesen, und wir hatten uns beide nichts vorzuwer fen. Gegen ungerechte gehässige Angriffe ist keiner geschützt, und di-, die mir mißtrauten, habe ich ohne Bedauern aus meinem Leben gestri chen. Wenn aber jetzt Ihr Kame rad d«m Mädchen die Achtung ver sagt, das sich in verschwiegenen Ecken .., Bertraulichleiten von einem Herrn gefallen läßt, der kein legitimes Recht dazu besitzt so hat er vollen Grund dazu, und ich muß beschämt die Augen niederschlagen. Lieber aber todl sein, als solche Schmach ertragen." Sie befanden sich, seitdem SolteiZ Kamerad gegangen war, ganz allein Bühne wurde irgend ei.ieHariStönum mer ausgeführt und der größte The.l der Festgäste war dahinKeströint. Soltei hatte mit blassem Gesicht und zusammengebissenen Zähnen An na Marias Worten gelauscht. Seine Augen hingen mit einem Blick unver hüllter, heißer, flehender Liebe an ihr. „Ehe ich Ihnen auf Ihre Anklage antworte, gnädiges Fräulein, muß ich eine Frage an Sie richten, und ich vertraue Ihrer Wahrhaftigkeit, datz Sie mir eine ehrlich« Antwort geben werden: War der Herr, der Sie auf dem für Sie so verhängnißvoll aus geschlagenen Spaziergang begleitete, ich? Und bin ich schuld, daß Si« ...Ihr« Verlobung aufgegeben ha ben?" Sie zuckte zusammen und ihre Augen irrten mit unsicherem Blick über ihn hin. „Woher wissen Sie.. (Schluß folgt.) Unerwartet. Richter: „We gen einer lumpigen Zeche von zwei Mark müssen Sie nun in's Gefäng niß: haben Sie das nicht vorher be dacht?" Angeklagter: „Nein: bis jetzt bin ich immer nur herausgeschmissen Air »ie Kiche. Gebäck«»« Bohnen. Ma» weiche 2 Tassen kleine Bohnen über Nacht inWasser ein. AmMorgen brin ge man sie mit 3 Pint Wass«r und Theelöffel Backsoda zum Kochen, lasse sie 10 Minuten K>chen und spü le sie dann mit frischem Wasser ab. In die Bohnen rührt man 2 bis k Eßlöffel geriebene Zwiebeln, 3 Eß löffel Sirup, 1 Eßlöffel Salz, Theelöffel Pfeffer, 3 Eßlöffel Ket chup oder 1 Tasse Tomatensaft. Ist alles gut vermengt, so füllt man die ist, deckt das Gefäß fest zu und backt si« verleihen dem Gericht einen fei nen Geschmack. Hainmelfl«ischsupp«. DaZ Fleisch, das möglichst wenig fett sein soll, wird mit kaltem Wasser aufgesetzt, zum Kochen g«bracht, ab bis 2?4 Stunden gekocht. Dann Graupen odtr Reis, wodurch di» Suppe sehr wohlschmeckend wird. Jung« Hühner in Gelee. Sind 4 junge Hühner ausgenommen» gewaschen und zugerichtet, so wer den sie in etwas Fleischbrühe mit Suppengrün gekocht und, wenn er kalt«t, in Stücke z«rlegt, die Haut abgezogen"und die Knochen vorsichtig ausgelöst. Die gut entfettete Hüh nerbrühe wird mit etwas frisch«» Kräutern (Estragon, Kerbel usw.) sowie mit einem Glas Wein und et was Essig aufgekocht, einige Eiweiß werden leicht geschlagen und mit 20 —LS Blatt in Wasser aufgelöster Gelatine unter die Brühe gerührt, die unter Rühren auf dem Feuer auf kochen muß. Dann wird die Brühe zug«d«ckt und an eine Eck« des Her des gestellt, bis sich das Eiweiß schei det und das G«le« sich klar genug ?«izt, um durch eine Serviette ge gossen zu werden. Nachdem man ei ne Probe gemacht hat, um das Ge lee auf seine Festigkeit zu prüfen, gießt man den Boden einer glatten Form dünn mit Gelee aus, garnirt darauf mit gekochten Eiern, Gurken, Kapern, Sardellen eine Verzierung, gießt etwas Gelee darllb«r und legt dann die Hühnerstücke ein, dazwischen immer etwas Gel« gießend, bis die Form voll ist. Gut gestockt, wirti sie gestürzt und mit einem italieni zerlegt, gesalzen und eine Weile bei seite gestellt. Inzwischen brät man eine große, feinwürfelig geschnit str«ut eine starke Messerspitze Paprika daran und l«gt die Hühnerstücke ein, sie mit «Blösftlweise zugesetzter Fleischbrühe, auch Wasser, weichdäm psend. Das Fleisch läßt man erst leicht Farbe nehmen. Der gezogene Saft wird mit einigen Eßlöffeln gu tem, saurem Rahm, womit nur ein halber Theelöffel Mehl verquirlt Spanischer Salat. Mehr^- Scheiben geschnitten, ebenso geschälte Tomaten zertheilt. Dann wird aus Oel, Essig, zerri«ben«in harten Ei gelb, etwas Mostrich, Pfeffer, ei nem halben Theelöffel Worcestershire sauce ein« Sauce gerührt und über die wechselnd in eine Glasschale ein geschichteten Gurken- und Tomaten« jcheiben gefüllt. Echte schwäbische Spätzle. Gutes Mehl ist Hauptbedingung. M'.hl und Salz kommt zuerst in die Schüssel. Dann wird der Teig mit Wasser dickflüssig angerührt, bis al les Mehl gelöst ist, sodann kommen die Eier dazu (aus 1 Quart M«hl drei Eier), D«r Teig wird nun min destens 10 Minuten tüchtig geschla gen, bis er schön glatt ist und Bla sen wirft. Nun läßt man den Teiz 2—3 Stunden stehen, davon wird er zähe. Man streicht ihn nachher mit dem Messer auf das „Spatzen br«ttl«" (ein kleines Schneidebrett) und schneidet die Spätzle sein und schnell in immerwährend scharf ko chendes Wasser hinein. Es ist be quemer für's Einlegen, wenn der Topf oder die Kasserolle fast bis zum Rand voll Wasser ist. Man legt nicht mehr als höchstens zwei^Brett sie sich alle an die Oberfläch« drängen, sind sie fertig. Man nimmt sie mit dem Schaumlöffel heraus und Biebt sie in einen Durchschlag. Will man sie gleich essen, so übergießt man sie in dem Durchschlag mit heißem Was ser, sonst lieber mit kaltem, läßt sie Oder man legt sie nach dem Ablau fen in siedende Fleischbrühe zur Sup pe.
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