Fehde. Stoma» von A. d. Klinckowfkoem. ) (9. Fortsetzung.) Weil»! weiter! drängte er sich innerlich selbst, wenn ihm das Wort auf den Lippen stocken wollte, denn er Und so wollen wir denn auf das Wohl unseres Geburtstagskindes an stoßen. das binnen kurzem unter die sem Dach seinen gesegneten Wirkungs kreis entfalten wird! schloß er mit volltönender Ph»afe. Die Gläser klangen aneinander, und Siewert trocknete sich die blasse Stirn. Fehlt dir etwas? fragte Henny. Nein, gar nichts. Bitte, beobachte mich lieber nicht so genau. Ich mag das eigentlich nicht sehr, wenn ich im schend auf chn und Anne meinte: Ja, du siehst wahrhaftig recht blaß aus. Siewert. Er lachte laut auf: Erfroren Dinge geschenkt, die in der Wirth schaft hier fehlen, erzählte Henny. Ich denke, ich lasse sie gleich herüber schaf er geistesabwesend zu. Das will ja alles bei solch einem Opferfest immer mit dabei sein. Meine arme Henny! sagte er plötz lich gerührt. Es ist doch wahrhaftig nichts Beneidenswerthes, einen Men- Na na, Siewert! warf Anne trocken «in. Wenn du rührselig wirst, hast du allen Ernstes ein Glas zu viel ge trunken. Ich für meine Person hätte übrigens nichts dagegen, wenn ihr etwas vor der bestimmten Ae.it Heira then würdet. Dann könnte ich auch gleich nach Weihnachten Hochzeit ma chen. Für euch ist es sicher keine An- Schwester als höchst überflüssige Dritte im Haus« zu behalten. Mit meiner Ausstattung bin ich nahezu fertig. Und nun ergingen sich die beiden Mädchen in Erörterungen über die Wäschevorräthe, die nothwendig seien. Aus alledem ersah Siewert, daß seine Braut schon bis auf's letzt« Tüpfelchen alles angeschafft habe, was für einen Landhaushalt unerläßlich schien. Anne sprang dazwischen auf und holte ganze Bündel von Gedecken und Handtüchern herbei, alle sauber mit blauen und rothen Bündchen zusam mengebunden. und es kam Siewert vor, als schlinge sich dieses farbige Bandgetändel zu einem Knoten, der seine Fessel zum Abschluß brachte. Die harmlose Fröhlichkeit der Mäd chen machte ihn innerlich rasend. Endlich hob Henny, schon ganz in der Rolle der Hausfrau, di« Tafel auf und fetzte sich im Wohnzimmer an's Klavier. Sie war eine gute Beelho venspielerin und hatte schon so manche düstere Stimmung ihres Verlobten mit ihrer klaren Interpretation des großen Meisters verscheucht. Ab«r heute wollte auch das nicht verfangen. Er zog sich in den Ofenwinkel zurück, wo er sicher war, nicht beobachtet zu werden, und hört« nichts von dem An sonst mehr als alles andere liebte. Ich kann nicht! Ich kann nicht, dacht« «r. Besser in letzter Stunde noch zurücktreten, als fein ganzes Le ben hindurch elend sein. Herrgott ja. ich bin ihr ja gut, trotz allem noch, so wie ich der Anne gut bin. Aber wenn ich mir das vorstelle, immer immer neben ihr, und im mer die Qual, an di« andere denken, sich nach der sehnen zu müssen! Es geht nicht. Wenn sie mich nur nicht Ja. das thut sie. Es würde sie ver nichten. Wie kann ich ihr denn so weh thun! Annes Aussichten hän gen ja auch davon ab. Nein, das Qps«r muß schon gebracht werde«. fing an zu raunen und zu flüstern. Wie ein verrunzeltes böses Geistchen hockte er da und träufelt« gefährliche daß sich in diesem jetzt im letzten Augenblick der Abscheu gegen die Ehe aufbäume, gegen diese Ehe wenigstens. Er für seine Person sei nie dafür ge wesen, daß sein Neffe das tempera mentlose unschöne Ding zu Heirathen gedachte, das nicht einmal den Vor zug großen Reichthums besaß. Mit all ihrer Sanftmuth und Milde und der ewigen Controlle werden sie Sie wert schon mürbe machen und klein kriegen. Da gab es doch noch andere Auswege. Man konnte Rudischken bis zur letzten Grenz« mit Hypotheken bepflastern und dann d«n Theil von Hennys Vermögen, der schon drin steckte, wieder herauszahlen. Anne mußte warten. Inzwischen fand sich schon irgendwo eine wirklich glänzende Partie für J«mand, der so gut aus sah und einen so alten Nam«n trug. Dann war alles in Ordnung, dann handle sich für si« nur um einen Auf schub. Wenn man immer nur stier vor sich hin den einen einzigen Weg seh« und gehe, komme man im Leben zu nichts. Warum wollte denn Si«- geliebte Frau binden? Die Liebe sei doch für die Jugend ein Faktor, mit dem sie rechnen müsse. Bitte, schweig, Onkel! sagte Sie wert «ndlich gepreßt. Ich habe im mer Werth darauf gelegt, ein anstän diger Kerl zu bleiben. Was du auch gesehen und gemerkt zu haben glaubst, —es ist nicht wahr. Hörst du? Du irrtest dich. Das Gesicht des alten Mannes ver zog sich zu einem spöttischen Lächeln. Der da war nicht umsonst unter sei nen Augen aufgewachsen, den kannt« er ganz genau. Gleichzeitig sah sich Henny lachend um und ließe die Hände von d«n Ta sten gleiten. Ich glaube, ihr hört keinen Ton von dem, was ich spiele, so eifrig unterhaltet ihr euch. Verzeih! wir waren wirklich sehr unhöflich! rief Siewert, aufspringend, Spiele nur weiter, wir werden von nun an ganz still sein. Nein, mein Lieber. Der schöne Abend hat für mich sein Ende erreicht. Mein Wagen wird da sein und ich will Vater, der ohnehin unter seiner Gicht leidet, nicht länger warten las sen. Der Wagen war indessen noch nicht da und Henny nahm d«n Arm ihres gehen, auf dem der Wagen kommen müsse. Offenbar hab« sich der Kut scher verspätet. wie «r mit ihr Arm in Arm durch die sternklare Nacht auf der Landstraße hinschritt. Sollte er es ihr jetzt sagen? sollte er ein rasches Ende ma chen? Onkel Worte: die An der Wegscheide blieb sie stehen sie innig. H Nein, bald sind wir'S nicht mehr. Mit einem Male raffte sich Siewert auf, sah ihr voll, soweit das bei der Dunkelheit möglich war, in's Gesicht und fragte: H«nny! wenn ich heute stürbe, oder auf irgendeine andere dest du daran zugrunde »gehen? Ihm stand das Herz förmlich still. Was würde sie antworten? Ich bin Christin, gab sie sanft zu rück. Wer den Halt Hai, geht nicht zugrunde, was ihn auch treffen mag. »erde. Aber wir wollen doch solche Möglichkeiten nicht spielerisch in Be- Hände fest in die seinen. Leb wohl, mein gutes, tapferes Mädchen. Wir müssen uns trennen. vorüber nach seinem Zimmer, wandte sich aber auf der Schwelle. Ich fahre morgen in aller Frühe zur Stadt, ehe Was du aber auch immer hast! Nie bist du mehr dah«im. Ich wollte wirklich, du wärest «ndlich verheira thet, dann wirst du wohl seßhafter werden. Plötzlich lief er zu ihr hin und schloß si« zärtlich in die Arme. Liebe kleine Ann«! Wir haben hier so lang« schlecht und r«ht miteinand:r gehaust Ich auch nach dir! versichert« sie Rücken. Aber Vögel, die flügge ge- und setzte sich an den 'Zchrnbtisch, In ihm war jetzt alles ruhig. D«r Weg, den er gehen mußte, lag klar illusorischen Werth, den man selbst ihm beilegte. Mit verbissenem Eiser hatte er gestrebt, seinen Besitzstand zu sein« Braut: „Liebe Henny! Du wirst verstehen, daß ich nicht ohne den schwersten inneren Kairos zu dem Entschluß gekommen bin, den ich fachste Gefühl d«r Anständigkeit Beichte abzulegen, und ivenn Du sie gelesen hast, begreifst Du wohl, daß ich nicht anders konnt«, als Dir den lobung aufzulösen. Als ich um Dich anhielt, war mein Herz frei, und Du iveißt, wi« ich Dir zugethan war, wie ich Deine Güte, lch weiß in der That Nie- und gerade deshalb bin ich Dir Offenheit schuldig. Es ist da im letzten Jahr etwas wie ein Vernich- Verfassung mit Dir vor den Altar treten und das Opfer Deines Lebens und D«in«s Vermögens von Dir wollte. Du kannst nicht strenger mit mir in'S Gericht gehen, als ich selbst es thue. Ich werd« Deinen Weg nie mögenslage über, sagte, daß «r den Besitztitel von Rudischken mit allen gen und nichts für sich zurückbehal ten wolle. DaS Gut solle verkauft und mit dem Antheil, der andernfalls Als die Nacht dem Morgen zu ! zenbNck mitten im Zimmer stehen und sah sich um. stalten sollte. Mit der Cigarre zwischen den Lip pen. besinnungslos vor sich hin gaf gab ei nicht in d«n Grenzdistrik t«n. Er wollte zu Baron Nolten ge hen, der würde ihm die erste Hand- Blut gesteckt hätte. Nur daß er bis ner Stellung Rechnung getragen hatte. Auch das hörte auf. Er brauchte drüben auf Niemand Rück als ein Glücksritter, der in die Welt Zimmer hin und herlief. Du kommst wie gerufen! sagte er bei Sienxrts Eintritt. Ich war eb«n schon bei Mörlin, um mich mit dem Sienxrt strich sich nach seiner Ge wohnheit mit der Hand vom Hinter kopf her bis zur Stirn über'S Haar, wobei er die Augen etwas zusammen kniff, als thue ihm etwas weh. ES ab» es bricht ihm auch den Hals. Der Zufall führte wich gestern Abend zum Baruch Fischberger. Du weißt, ich komme sonst in Jahr und Tag nicht zu ihm, brauchte ihn jedoch, weil ich Kurator der Meßling'fchen Hinterlassenschaft bin und der Mann Geld auf dem Gut der Erben stehen hat. Na. das ist Nebensache. Wie ich also eben wieder gehen nzill, fragt er: Mit dem Endrulat'schen Wechsel Brahm? Wieso? frage ich. und Gesicht geschrieben. Was soll ich dir sagen: er bringt einen Wechsel über 90,000 Mark zum Vorschein, den Endrulat ausgestellt hat und auf dem Also Urkundenfälschung. Du sprichst das rechte Wort, mein Sohn. Uebrigens war meine Schrift präfentirte. Es war sein Pech, daß ich zufällig gerade jetzt zu d«m Mann hinkam. WaS wirst du thun? Man wird ihn verhaften. Selbstverständlich. ist mir tausend eventuell zahlen? Wenn er nicht rklig in der Klemm« wäre, wür hin «r gehört. Und wenn ich es nicht thue, so thut es der Baruch. Der kennt keine Nachsicht. Mir ist'S Ja, mir thut es eigentlich furchtbar leid um das prachtvolle Geschöpf, fuhr Brahm fort, und seine schnei ist mir di« Endrulene wie die Ver körperung aller guten Eigenschaften ihres Volksstamm«s erschienen. Stolz und aufrecht und zurückhaltend ist sie ihren Weg neben dem alten Mann hergegangen. Und wenn man ihr «in Messer in'S Herz bohrte, die würd« verbluten, ohne einen Laut auszustoßen. Eine hastige Bewegung des andern li«ß ihn verstummen. Der warf sich plötzlich in den Sessel vor d«m Schreibtisch und verbarg das Gesicht tn den Händen. Mit «inem Male begriff Brahm. Er spitzte die Lippen wie zum laut losen Pfeifen, ging dann zu Si«w«rt hin und legt« die Hand auf sei.ie Schulter. Du li«bst sie, Hellenstädt? Kein« Antwort. Rede doch, Mensch! War ir gend «twaS zwisch«n euch? Ich meine nur, du stehst ja kurz vor d«r Hochzeit, verzeih, wenn ich da indiskret frage. Siewert sah auf. Die Hochzeit findet nicht statt. Ich habe meine Verlobung g«löst. Um d«r Endrulene willen? Ja. Ich konnte nicht anders. Aber es ist nicht so wie du denkst. Sie st«ht unantastbar da. dabti vor sich hin. Brahm war kein Gefühlsmensch. Sentimentalitäten lagen ihm gänz lich fern, und so lenkte er auch bald in sachliches Fahrwasser ein und fragte: Brauchst du Geld? Hast du fest« ZukunftSplän^.? Noch nicht. Ich s«h mich «rst mal drüben um. thun? Erstatte keim Anzeige gegen Endru- Brahm zog seine Hände unwirsch zurück: Soll ich die Unterschrift an erkennen und mich der Gefahr aus setzen, unter ungünstigen Umständen den ganzen Schwamm zu zahlen? Od«r soll der Baruch s«in Geld ver lieren? Er wird den Wechsel pünktlich ein lösen. , Vielleicht auch durchbrennen, und wir haben das Nachsehen. Nein, mein Lieber, alles was recht ist, das scheint mir zu viel verlangt. Oben drein habe ich auch gestern in Erfah rung gebracht, daß Schinolinken in aller Stille in die Hände des Inspek tors Jakubeit übergegangen ist. Nach meiner Ansicht wäre das die An fangSmanipulation zum betrügeri schen Bankerott. Es ist die höchste Z«it, daß dem Treiben ein Ende gemacht wird. Gut, daß ich fortgeh« und nichts damit zu schaffen habe. Ja, ich weiß, daß ich in ein Wes pennest steche, denn der Schmolinker ist der Abgott der ganzen littauischen Bevölkerung. Die wohlhabenden Bauern und kleinen Besitzer kennen ja ihren Vortheil und werden sich still halten, wenn sie erfahren, wie die Dinge st«h«n. Doch all das Ge sindel, aut dessen Mitte Endrulat hervorgegangen ist, die Grenzläufer, Holzarbeiter, Lastträger —Du kannst mir glauben, daß es da wie in einem Ameisenhaufen lebendig werden wird, wenn ich ihren Götzen antaste. Ach, du überschätzest wohl seinen' Einfluß. Nein. Ich kenne mich da genau aus. B«i solchen Gelegenheiten kommt die still gährende Abneigung gegen die Deutschen zum Ausbruch, und man muß acht geben, daß einem nicht der rothe Hahn auf's Dach Du willst meine Bitt« also nicht «rfüllen? ' Sei doch bloß nicht sentimental, Hellenstädt! Na also, das einzig«, was ich dir versprechen kann, ist: daß ich persönlich ihn nicht anzeigen werde. d«r Frau wegen nicht. Was der Baruch thut, geht mich nichts an. Ich habe ihm reinen W«in eingeschenkt, und er weiß, daß ich für nichts aufkomm«. Aber d«r ist wert, aufst«h«nd. Gott befohlen, mein Alter. Laß auch von dir hören, und wenn's dir mer «twas übrig. Sin an sich geringfügiger Umstand hielt Siewert zu seiner unangeneh daß er über allem, was au/ihn ew pestürmt war, daran gedacht hatt«, ihn erneuern zu lassen. Daraus er gab sich ein unliebsamer Auftnthalt auf deutschem Gebiet. Seine Pa piere mußten der zuständigen Be- Er sah sich gezwungen, in. einem kl«in«n Gasthaus Quartier zu nehmen und zu warten. Und da er nichts anderes zu thun hatte, fand er e schließlich ganz unterhaltend, d Verkehr zu beobachten, der hin- u herging, alle die Händler, die ihr Waaren gegen Besteuerung und Des infektion zu sichern strebten, die pol nischen Kaftanjuden, den ganzen Troß russischer Arbeiter, die mit ihrem in Preußen erworbenen Som merverdienft hinüber in's Winter quartier zurückzogen, Auswanderer, die von drüben kamen und trübselig auf Bündeln und Kissen herumsaßen, um sich dem Aufenthalt in den Qua rantänebaracken zu unternxrfen. eh« man ihnen gestattete, deutschen Bo d«n zu betreten. Er ließ sich auch von seinem Gastwirth während der Mahlzeiten dies und jenes erzählen, war froh über alles, was ihn von d«n eigenen Gedanken ablenkte. Der Mann kannte die ganze G«gend hü ben und drüben genau, und es war aus seinen Reden ersichtlich, daß er den Zollbeamten nicht grün sei, ob gleich «in Theil von ihnen bei ihir verkehrte. Diese heimliche Gegner schast theilte er übrigens mit d«, meisten Anwohnern der Gr«nz«. In der Honoratiorenstube begeg net« Siewert allerlei Menschen, mit denen er selbst schon zuweilen zu thun gehabt hatte, Agenten und Un terhändlern. Die setzten sich dann g«rn zu ihm an den Tisch, in der Hoffnung, ein Geschäft mit ihm ma chen zu können. Er ließ sie ruhig reden. WaS hatte er nöthig, ihnen auseinanderzusetzen, daß er nicht mehr der Mann dazu sei, Geschäft« zu mach«n. Einer for derte ihn zu einer Fahrt über Land auf, ein anderer stellte ihm einen Jagdausflug in Aussicht, und das letztere nahm Siewert an, denn s«ine Büchse wenigstens hatte er mit in die neue Existenz hinllberger«ttet. Anderthalb Meilen weiter in nördli cher Richtung war ein Wolf gespürt worden, und der Gedank«, diesen auf d«m Anstand schießen zu können, be saß auch noch jetzt besonderen Reiz für ihn. D«r Mensch war ihm zwar keineswegs sympathisch, aber irgend wi« mußte er doch die Zeit bis zur Fortsetzung seiner Reise todtschlagen. Sie nahmen sich gemeinschaftlich «inen Wagen und fuhren am Nach mittag in die sinkende Dämmerung hin«in. Unterwegs kam Siewert d«r Verdacht, der andere könne ihn in eine Falle hineinlocken. S«in kleines Gepäck war allerdings im Gasthof zurückgeblieben, ab«r er trug doch, außer einer Handtasche, eine Geld summe bei sich, die immerhin die Habsucht eines noch minder Begüter ten reizen konnte. Unwillkürlich ta stete er mit der Hand nach der Brust tasche und vergewisserte sich, daß s«in Rtvolver darin stecke. Er wollte schon acht geb«n, daß ihm nichts zu stieß. Nun und wenn auch! Was lag schließlich an ihm! Dann war's eben vorbei und nicht schade darum! Ein gewisser Galgenhumor bemäch tigte sich seiner. Er pfiff vor sich hin und betrachtete lächelnd von der S«iti seinen Gefährten, indem er dachte! Mit diesem Schwachmatikus allein werde ich wohl noch fertig werden! Di« G«gend war öde. Sie fuhren hart an dem russischen Gebiet ent lang. Drüben streckte sich unbebautes Land hin, hier und da von Gestrüpp und sumpfigem Ellernbruch unter brochen. Diesseits hob sich das Ge länd« «in nxnig und wies kleine or dentliche Kiefernschonungen auf. Zu weilen sahen sie auf jener Seite einen Straßnik den Bezirk durchwandern oder btg«gn«len einem deutschen Grenzausseher, der den Wagen durch suchte. Dann hielten sie vor einem Wirthshause, das einen sehr ehrba ren Eindruck macht«, ja b«inahe den eines feudalen Herrensitzes, so daß Siewert nicht umhin konnte, zu stau nen. Es war ein Ueberrest aus alter Zeit, hatte einst den Herzögen von Litauen als Jagdschloß gedient und später dem Deutschorden als Nieder lassung, bis es im Lauf der Zeiten zum Speicher erniedrigt und schließ lich in eine Schankwirthschast ver wandelt worden war. die aus den umliegenden Dorfschaften guten Zu spruch fand. Noch jetzt trug es den stolzen Namen Deutschorden. Auch im Innern traten die Spu ren verfallener Pracht hervor, in der breiten Treppe aus altersschwarzem in d«n hohen Kreuzge das da und dort mißachtet umhcr stand, obgleich es sicher einst den Prunksaal der Ritter geziert und selbst gekrönten Häuptern bei festli chen Gelagen gedient haben mochte. Aber die Fresken hatte man über tüncht; nur da, wo der Kalkbewurf abg«fall«n war. sah gespenstisch ein verblaßter Kopf mit einem Heiligen- Waren zu kleinen Löchern zusammen gebaut worden, die g«l«gcntlich als Logirzimmer dienten, in d«nen sich fingen. ' l Mortsetzuna solgt.j Für dir Küche. Gestürzte Nudeln mit Ha- Salz und Pfeffer in Butter schmoren läßt, mit etwas Mehl bestäubt und mit etwas guter Bouillon ziemlich det sie der ganzen Größe nach in Sch«ib«n etwa von der Dick« des Mit telfingers. Sie werden ganz schwach Sauce im Wasserbad« bis zum An richten heißgehalt«n. Zur Sauce macht man eine mittelbraun« Mehlschwitze (Cvulis), bei der Schinken- und Kalbsleischabfälle nicht fehlen dürfen, löst si« Fleischbrühe auf und kocht geschlossene Champignons darin durch. Nachdem man die Sauce durch Glas Madeira ab und richtet sie mit Blätterteig garnirt an. Saur« Eier. Diese Eier wer den in Glaskannen eingemacht, und da sie sich lange Zeit gut erhallen, ist es praktisch, einige Gläser dami! zu füllen, wenn die Ei«r billig sind. Die Ei«r sind als Zugab« zu geröste tem Steak, zur Verzierung von Sala ten oder als saure Eier auf Ausflü gen stets erwünscht. Die Eier werden hart gekocht? auf je 6 Eier reibt man Vs Theelöffel Salz. Vs Theelöffel weißen Pfeffer, >4 Theelöffel Tafel senf, «ine Prise Paprika und Nelken- Pfeffer mit 2 Eßlöffel Essig glatt, bringt 2 Tassen Essig zum Kochen, gibt das Gewürz hinzu, kocht alles ei ne Minute auf, gießt den kochenden Essig über die abgeschälten Eier in Glaskannen. Diese müssen luftdicht »«rschlossen werden. In zwei Wochen sind die Eier fertig. Rothe Beet« da zu in di« Kkinne gethan, färben die Eier ein zartes Roth. Saures Rindsherz. Das Herz eines jungen, etwa I—l>/zjäh rigen Rindes wird der Länge nach in zwei Theile geschnitten, von dem an hängenden Fett und d«n Gefäßtheilen befreit und in eine Beize von halb gu tem Weinessig, halb Rothwein (man kann dazu einen Rest verwenden, d«r durch längeres Stehen abgesetzt hat), mit Zwiebeln, Estragon, einigen Ge würznelken, weißen Pfefferkörnern und Lorbeerblättern etwa 3—4 Tage eingelegt. Zur Zubereitung wird eS Zwirn zusammen, damit sie eine run de Form erhalten. Auf den Boden einer Kasserolle legt man einige Speck die Tauben darauf. Man falzt sie und giebt Pint gute Fleischbrühe darüber, in der man sie nxich dün sten läßt. Dann legt man sie auf Brühe durch, entfettet sie, verkocht si« mit etwas gelb geschwitztem Mehl und giebt den Guß über die Tauben. Will man das Gericht reicher und feiner machen, so kann man Kapern, Perlzwiebeln und sogar Champig nons, Morcheln oder Trüffeln zu setzen und die Sauce mit einem hal ben Theelöffel Fleischextrakt heben. Dresdner Torte. 4 ganz« Eier, 5 Eidotter und Pfund But- Zucker, Vü Pfund Mehl, 3 Eßlöffel voll süße Sahne, 1 Löffel 001 l Rum dazu und zuletzt das Abgeriebene ei ner Citrone. Ist alles tüchtig ver- Hitze backen.' Gebackenes Lammfleisch. Das Schulterstück von einem Lamm schnitten, gesalzen, ein« halbe Stunde hingestellt, dann in Mehl gewendet, in kaltes Wasser eingetaucht, in gerie bener Semmel umgewendet und rasch feinen G-mui-n. auch mit «a
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