Ein Billet - dons. len BesuH gemacht. Treskow? Rei zende Tochter, allerliebster kleiner Schelm, und der alle Knabe führt eine gute Sorte im Keller; tritt nur schleunigst an." „Aber sagt nur Kinder," antwor tete der Leutnant, der vor vierzehn Tagen in die neue Garnison, die Hauptstadt einer Osts»rovinz, versetzt war, „wo soll ich denn eigentlich um alles hinlaufen? Ihr seid ja ganz toll mit dem ewigen Bisitenschneiden! Gibt's denn nichts weiter hier für uns arme Leutnants? Na, aller dings, wie ihr sie alle schildert, muß das kleine Fridelchen wirklich ein ganz feudaler Käfer sein, aber vom Grafen Welk die Kleine ist doch entschieden die nicht?" „Na, Versuch nur!" ch s ' dem gestrengen Alten umgehend? auf die Bude, um ihm die Ehre meine: Aufwartung oder vielmehr seinen kleinen, reizenden, süßen als» adio!" dämmte taube Gesellschaft! Hört ihr denn nicht? Der alte Knabe hat scheint's außer seinem dämlichen Bur schen, der natürlich irgendwo rum poussirt, und seiner vielgerühmten Fridel keinen Menschen weiter im Quartier. Kreuz, Pech, oder geht diese vermaledeite Klingel «licht richtig?" Dabei wirthschaftete der junge Dragonerleutnant mit dem ten Treskow wollte schon die Treppe hinuntereilen ins Kasino, um den flüchtigen Blickes in das Gitterfen sierchen des Briefkastens. „Ach, du fehlt bloß noch der General, daß er nur meine Karte selbst heraus kriegt —." Von allen Seiten würd« der alte hölzerne Kasten untersucht; von oben her wurden mit der Säbelklinge ener gisch, von unten mit einem Bleistift behutsame Versuche und Anstrengun gen gemacht, aber die infame Karte blieb hübsch liegen. „.Vwa «>Bt jacta," dachte er, „fei ner Antritt, tadellose Empfehlung! Aber eigentlich 'n ganz guter Witz; na, die werden nicht schlecht lachen." Auf der Kart« sah man durch die vergitterte Oeffnung die Worte: „Liebe Lotte! Wenn Du heute Abend Zeit hast, sei, bitte, Punkt acht bewußten Stelle. Komme in Zivil. Gruß und Kuß! Dein Hans. „Fridel perdu, die Herren Vorge setzten genügend orientirt: Leutnant von Treskow ist das leichtsinnigste Subjekt von der Welt, das war bom bensicher. Na, auf denn in den Kampf Ordonnanz, «ine Pulle Mat häus!" Das waren seine Gedanken, die ihren Tod im Sekt finden soll ten. Er schritt recht leise die Treppe beim Herrn der Festung hinab. Unten stieß er ärgerlich die große Flügelthür vor dem Treppenhaus mit dem sporenklirrenden Fuße auf, fing dabei aber an, eine fidele Reiter — er trat einige Schritte näher und hielt die schwere Thür zurück, „danke sehr!" und vorbei war sie tzer Fassung der holden duftigen Ge stalt nach, wie sie über die Stufen schwebte, „Das ist sie, das ist' das Fridelchen, und wie süß, welch rei zendes Gefchöpfchen! Ach, die unglück selige Karte bitte! " nur Papa hat den Schlüssel hierzu, zu diesem Kasten —." „Ach, du Donn , na, das hier angerichtet habe! Und läßt sich denn das Ding absolut nicht aufkrie gen?" nach den Briefen ist immer sein erster Der schmucke Reiteroffizier machte sie in feiner mißlichen Lag« und seiner tathlosigkeit ganz zu seiner Gefange nen. Und wie ihr Blick seine braunen, funkelnden Augen traf, war es ihr klar: „Ich muß ihm h«lfen!" Und wohl schlich sich gleich ein süßer Ge danke ein: „Wie würde er es mir Und wie der Wind hüpfte sie in den Korridor, um nach wenig Augen blicken mit einer großen Zange be waffnet zurückzukehren. „Bitte schön," er machte unwill kürlich mit höflicher Verbeugung Platz; als sie aber das Wetkzeug so gleich ansetzte, um die Thür zu erbre chen, faßte er ihre Hand. „N«in, gnädiges Fräulein, nein, wahrhaftig, das geht nicht; ich bitte Sie, was soll denn Ihr Herr Vatei sagen, was sollte daraus wohl wer den!" Seine Wort« halten trotz ihrer Ein dringlichkeit und Entschiedenheit kei nen Einfluß mehr auf sie. Sie sah noch einen Augenblick in träumerisch«! unbekannter Seligkeit zu ihm empor, preßte sie mit kühnem, schnellen Entschluß die Zange zwischen Thür und Kasten: „Ich werde dafür sor gen, daß Sie keine Unannehmlichkei ten haben —' „Nein, min, Verehrteste, um des Himmels willen nicht unüberlegt" Aber schon, ehe er sie noch wie der zurückhalten konnte, sprang di» Thür auf; ein Theil des Schlosses und das Billetdvux si«len zu Bo- Sie riß die Karte rasch auf. „Und zur Strafe für Sie, und für mich zur Belohnung darf ich dieses zesähr !iche „Papier" behalten. Sie sind —gerettet! Auf Wiedersehen!" Mit schnellem Schritt war sie im Korridor. Schwapp! die Thür zu. „Fräulein, gnädiges Fräulein, ach bitt«, nur noch ein Wort, ich flehe Sie an —" „Gehen Sie nur," unterbrach sie ihn, „schnell, Herr Leutnant, Papa muß ja in drei Minuten hier sein;" und leise, mit bebender, banger Stim me: „Und morgen früher, und kei ne falsche Karte! Adieu!" Und eine zweite Thür fiel ins Schloß. Er ißißte in der That nicht, was er jetzt thun sollte, zumal sein Blick immer wieder auf die Brieskasten ruine gelenkt wurde. Da kam der Generalleutnant von Heringen in seiner ganzen Würde um die Ecke gebogen. „Dienstmiene! Ach du Also, schnell vorbei und das Unglück nicht noch größer ge macht!" So hatte denn Fridel das zärtlich« Billett, das am Abend erst hatte sei nen Dienst thun sollen. Aber wozu noch das Rendezvous? Für den Leut nant gab es nur noch einen Gedan ken. Weniger war es die fatal« Karte und die „verdammte Affäre", als die jenige, die dabei nun die Hauptrolle hatte. Sie nahm all sein nein feuchten Abend erwachte. „Friedrich" mit einem Briefchen an, dessen Format und Rosafarbe ver „Jn den Ofen! Mag den Zettel nicht wieder sehen." grollte der Leut nant in gelinder Katerstimmung. Und mit dem Anblick des Ros,brieschens war die Erinnerung an 'xn vorigen Mittag wieder in sein gemarterte? Hirn eingezogen. „Wie spät ist es, Friedrich?" t«n Waffenrock mit Epaulettes. Ab«r Exzellenz hatte den Einbruch so fort bemerkt. „Fridel, was ist mit d«m Briefkasten los?" Sein Liebling fiel ihm um den Hals und küßte sei ne borstige Backe. „Es handelte sich um einen Brief von Gleichen von „Verdrchtes Weibervolk " ich" „Ach richtig, mein Häschen; siehst du, das hätte ich doch bald wieder verschwitzt! Wirst ja morgen zwan zig " »Aber nicht doch, Papachen, ach pfui achtzehn werde ich doch erst, achtzehn! Wie das garstig klingt, hu!" sagte sie ganz gekränkt durch Am andern Vormittag, kurz nach zwölf Uhr, öffnete der Bedient«, heut in extra feiner Livree, erste Gar- zende und schneidige Vergnügungen rechnen dürften; Exzellenz hat gesagt, Leutnant von Treskows Renommee Gesellschaft käme." auch mein Bestreben sein dürste, den Herrschaften nach Kräften die Win terunterhaltungen so vergnügt und und so gern ich mich stets und ganz in den Dienst der Damen stelle." Und vier Augen trafen mit fragendem ter", wie die Leutnants diese Gesell schaft alter Junc-gesellen und Wittwe« nannten, gedrückt. Der General mußte thatsächlich nur das Vortheilhafteste ausgedehnt. „Ach bitt« doch Herrn Leutnant, liebes Papachen, daß er uns heute Abend das Vergnügen macht, nicht wahr, Herr Leutnant, ich darf Sie zu einer kleinen Geburtstagsfeier bitten, natürlich Ueberrock und Mütze!" setzte sie in scherzhaftem Ernst hinzu. Er nahm dankend an, können, und verabschiedete sich schnell. Nur eines schien ihm gewiß und schwellte sein Herz vor Freude, daß es zerspringen wollte, das war nicht nur Interesse für ihn als Gesellschafter bei dem kltinen reizenden Blondchen; es ging ihr wohl ebenso wie ihm! Aber, o Gott, könnte sie nicht schlecht von ihm denken, nachdem sie die Karte gelesen? Würde sie ihm Glauben schenken, daß es sich bei der Lotte um eine unschuldige Sache handelt? In derselben Verfassung eminenten Zerstreutstins wie am vorigen Tage kam er ins Kasino, wo er wieder eine Fluth guter und schlechter Witze über sich ergehen lassen mußte. Nach dem dritten Gange schickte er «ine Ordon „tadellos stilvolles Bukett, Rosen, Veilchen, Vergißmeinnicht." „Verstan den? Rosen, Veilchen, Vergißmein nicht!" „Bei Treskow hat's geschnappt," raunte der Rittmeister, der die Würde d«s Tischältesten bekleidet«, seinem Nachbar zu. „Jawoll, der is geliefert, der muß dran glauben! Armer Jun ge, läßt sich so von den Weibern den Kopf verdrehen!" stöhnte es aus dem dick«n Premier neben ihm. Daß bei den Dragonern etwas los war, war die Meinung der übrigen Kameraden der Garnison. Abschied len. Hans stand wie angewurzelt. „Wird wohl so ein Weiberulk sein, den sie unsereinem nicht vorsetzen/ sank. Ihren Kasten gestickt habe." „Aber aber die Fräulein Lot —" schuldig« Geschichte: eine Cousine von mir, eine weitläufige, hält sich aus der Durchreise hier einige Tag« auf, und wollte den Abend im Theater zu in Zivil - h« 'ch „Aber um acht Uhr beginnt doch das Theater nicht, und heut wird ja überhaupt gar nicht gespielt." „Ach so, das wußten wir nicht; al gen ch gs So schritten sie mit einer Miene, als redeten sie die gleichgültigsten Dinge von der Welt, wacker in den Salon. „Ich will es Ihnen tausendfach vergelten, Ihre aufopfernde Liebenswürdigkeit, theures Fräulein," hauchte er ihr ins Ohr. Dann kamen sie auf die „drollige Verwechslung" zu sprechen, und er rangen nach held-nmüthiger Verthei digung einen glänzenden Sieg. Man mußte wohl oder übel den überzeu genden Worten der Beiden glauben. Erst spät verabschiedtte man sich in vergnügtester Stimmung. D»* . * ja mächtig dabei, hm? Na, nun, was ist denn das auf einmal? Jetzt bist du so traurig? Was ist denn mit dir, Kind, was hast du denn?" Der Ge neral hatte sich, als die Gäste heraus und schlang ihre Arme um seinen Hals und sing herzlich an zu weinen. Thränen süßen Glückes und bitte ren Zweifels. vom Dragonerregiment Nr. 25 meldet sich heute Mittag I>/g Uhr in meiner Wohnung. v. Heringen. Sie hatte ihrem Vater alles er- "th d s d' s l 'cht dastehen sah." Das hatte sie A lsehr!"'-'-^ Die Tage schlichen im gleichmäßi gen Tempo des Dienstes zur Zeit der Rekrutenausbildung dahin. Treskow dachte, und wie sollte er ihr sagen, wie er sie so schnell und so ganz ins Herz geschlossen und wie er ihr dank te. Da trat eines Tages Friedrich, der sich gar nicht erklären konnte, was mit „seinem Leutnant" vorgegangen war, mit einem zierlichen rosa Brief chen an. „Nanu, ganz unbekannte Hand schrift." Hans öffnete hastig. Sehr geehrter Herr Leutnant! W«is« an Sit zu wenden. Es war mir wahrhaftig das liebste Geschenk. Also nochmals aufrichtigen Dank! Entschuldigen Sie diese Zeilen und Es grüßt Sie Ihre Frida v. Heringen. 8. Wollen Sie die verbängniß volle Karte zurück hc-ben? Ich möchte sie Ihnen nur persönlich geben vielleicht heute Abend im Theater. Was den Abend im Theater g-sche- Die Karte soll Fräulein von Herin gen vergessen haben, dem Leutnant zurückzugeben. Einige Tage nach Weihnachten aber wurde ein längst Praktisch. A.: Nun, hat Ihr Herr Sohn seine Thätigkeit als praktischer Arzt begonnen? B,: Ge wiß, er hat gestern um die Tochter Die liebe Gattin. Gat tin: Lieber Paul Gatte (einfallend): Ach, sag' schon, daß du Geld haben willst. Gattin: Nein, lie ber Paul, Geld will ich nicht; ei nen neuen Hut möcht' ich gern Kindermund. Mama: Willy, warum zankst du dich denn schon wieder mit deiner kleinen Schwester? Willy: Ja, Mama, wir haben Adam und Eva gespielt, und da hat sie den Apfel ganz allein auf gegessen. Tiedreifttg Sllbcrlinz«' vas, „der Erzschelm", für feinen fre velhaften Verrath, und die Phantasie oes Volkes hat sich lebhaft mit der Frage beschäftigt, was aus dem Sün »ahrer von Nürnberg, erzählt folgen des darüber: „Tharah, der Vater Abrahams, hat die Geldstücke auf Be fehl des Königs Ninus prägen lassen. Von ihm erbte sie Abraham, und oon diesem empfing sie Jsmael. Dessen Nachkommen bewahrten sie so lang« auf, bis Jakobs Söhne ihren Bruder Joseph verkauften, da wurden sie die das sie wahrend der Hungersnoth in Aegyten einkauften. Von Aegypten kamen die Silberlinge nach Saba, und die Königin dieses Landes ver ehrte sie neben anderen Geschenken ihrem Freunde, dem König Salomo. Der legte sie in den Tempclschatz. Aus diesem raubte sie Nebukadnezar und sandte sie nach Nubieit. Als die heiligen drei Könige dem neugeborenen Christuskindt Geschenke darbrachten, waren die dreißig Silberlinge dabei, Melchior, der Herrscher von Nubien, hatte sie mitgebracht. Auf der Flucht der heiligen Famili« nach Aegypten gingen sie verloren, aber ein Schäfer fand sie und, ihren Werth erkennend, hob er sie dreißig Jahre lang auf. Dann, als er von Jesu Wundern hörte, suchte er bei ihm in Jerusalem Hilfe gegen eine Krankheit und gab in den Gotteskasicn des Tempels, und von hier nahmen sie die Priester, um Judas zu bezahlen. Judas warf sie vor seinem Selbstmord in den Tem pel (Ev. Mathäi 27, 5) und die Prie ster nahmen si« und tauften dafür ein Stück Acker zu einem Begräbnißplatze für die Pilger. Nachdem sind sie nie mehr beieinander gewesen. Faber will nahm. Er prägte danach 1485 Mün zen in Silber. Die Inschrift aber war verlöscht, und man sah auf der einen des „Institut", ist bei allen seinen cheii von Dankbarkeit zu geben. Von Geld konnte nicht die Rede sein, aber dem Sekretär schien eine antik« Vase sehr hübscher Arbeit, die sich im Ar beitszimmer seines Meisters befand, sehr gefallen >zu haben. Der berühmte Gelehrte hörte den guten Rath seiner Frau an, ohne etwas darauf zu^er ihre werthvolle Mitarbeit verdient noch besseren Lohn." „Oh. Herr Pro fessor, die Ehre, der Ruhm. . ." daß Ihnen meine Tanagra - Vase sehr gefällt." „Allerdings, aber ich kann doch nicht verlangen. . ." Als zum Begin» des Jahres 1871 siückchen bestehend, zur Reinhaltung der Feder bestimmt war. Die Ver fertiq«rin sandte ihre originelle Ar beit mit einem begeisterten Begleit schreiben an Bismarck und erhielt sckon nach kurzer Z«it dessen verbind liche Dankeszeilen aus Versailles. Dieses historische Schreiben wird noch heute in der Familie zur Erinnerung an die große Zeit pietätvoll aufbe wahrt. Der derzeitige Bundeslanz genartige Geschenk sehr gefreut und meinie beim Empfang der Zusendung lächelnd: „Es ist ja von der^liebens daß ich schon vor dem Frieden' für Frieden einen Wischer be komme." Die „Glocke, Glocke tönt nicht An Stelle der „Glocke" sollen in der 1. 2. 3. 4. Th«aterhut <das Opernglas ist gleich am Hute angebracht. Ebenso Puderquast« usw.) Sehr praktisch. Klein - Elschen quäl: die Mama: „Ich möchte auch so reizende Löckchen haben wie die klein« Emma." Darauf sagt Mama: „Mein Kind, die Lock«n sind angeboren." Klein- Elschen: Ach Mama, dann t.obr' mir doch auch weich« an!
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