Fehde. Sivman von «. v. Klinckowstroem. (4. Fortsetzung.) Aber er war doch stolz auf jeden guten Charakterzug, den er bei ihr entdeckte, schmückte förmlich habt habe. Du wünschest also wirklich? Sie flog ihm statt der Antwort um den Hals und schmiegte sich zu thunlich wie ein frohes Kind an ihn. Dann will ich die Sache mal erst tefchlafen und überlegen. Es wäre vielleicht nicht so dumm, meinen Stapelplatz um das Rudischker Müh lenterrain zu vergrößern, aber, weißt du, fiinfzehntausend müßte ich ihnen immerhin für den Grund und Boden bieten. Das ist kein Pappenstiel. Bis daS Zehnfach« ein. Und daS Pferd? DaS bewillige ich dir glattweg. Du kannst dir morgen früh die An weisung auf die Zahlung aus mei nem Bureau holen. Es war dann nicht mehr zwischen ihnen davon die Rede, aber wie Urta am nächsten Morgen in ihres Man bögen und Kassenscheinen. Da, mein Seelchen! Er warf ihr «inen grauen und zwei blaue Scheine zu. DaS ist für den Gaul. Und dann, wenn eS dich gelüstet, die Vermittlerin zu spielen, so könntest du nach Rudischken hinüberfahren und anfragen, ob man da gnädigst geneigt wäre, mir den Grund und Ich danke di: auch! sagte sie herz lich. Aber ich hab' es ja gewußt, daß du gut bist und daß man nur an dein Herz zu klopfen braucht, um Gehör zu finden. Er lacht« kurz auf, schämte sich bei nah, weil ihm «ig«ntlich nichts ferner lag als Edelmuth. Man hätte doch nur endlose Sch«- rereien, bis sich so «in kleines Werk zu Tod« gezappelt hat. Der Rudisch ker soll ja w«hl mit der Wellhoffschen Tochter verlobt sein. Eine tüchtige Person! und die würde jedenfalls zusetzen und den Todeskampf lang« hinausziehen. Ab«r ich sage dir: kei nen Pfennig über die hinaus! Die Schuppen muß man doch gleich abreißen. Die junge Frau war glücklich, be stellte den Schlitten, und eine halbe Stunde danach hörte man ihr abge stimmtes Geläut im Rudischker Ge- Höst. Anne stand in der Küche und stopf te Würste, und Henny war herüberge kommen, um ihrer zukünftigen Schwägerin zu helfen. Beiden Mäd chen kam der überraschende Besuch sehr ungelegen. Was will denn die? fragt« Ann«. Geh du doch zu ihr ins Wohnzim mer, Henny. Du bist in «in«r men schenwürdigeren Verfassung als ich, und ich mag sie überhaupt nicht sehen. Sie schickte nach Siewert, der auf d«m Hofe bei der Dreschmaschine war, aber er hatte das Geläut schon gehört und erkannt, noch ehe er den Schlit ten und seine Insassin zu Gesicht be kam. Ein jähes Roth stieg ihm bis in die Stirn hinauf. Er wollte zuerst keine Notiz von dem ungebetenen Gast gezwungenermaßen hineingehen ß Henny befreite Urta gerade von ih rem Pelz, als er den Schnee von den Stiefeln stapfte und ins Zimmer trat. Die junge Frau wußte nicht recht, was sie mit dem stillen, ihr ziemlich fremden Mädchen reden soll te, und begrüßte ihn mit sichtlichem Vergnügen. Sie sagte, daß sie wegen des Pserdekauss gekommen sei, zählte das Geld auf den Tisch, ließ sich die Quittung und die Zusicherung geben, schieden: Ich bedaure, gnädige Frau, das Anerbieten Ihres Herrn Gemahls nicht annehmen zu können. Meine Wir haben keine Ursache zur Heim lichkeit. mischte sich Henny ein. Es war nSmlich meine Idee, die Säge Mann Ihnen bietet? sicherer? Nein. Wir lehnen daS dankend ab. Henny ging hinaus, um Thee zu bereiten, denn es gehörte zu den Sa tzungen des Landes, einen Gast nicht ohne Bewirthung von danncn ziehen zu lassen, und als der goldbraune dampfende Trank in Gläsern herein geschickt wurde, hatte sich's Urta in einem der altmodischen Ohrenklapp- Behagen um sich. Ich wollte, wir hätten es auch so wie Sie. Was denn? Ich denke, bei Ihnen ist alles eitel Pracht und Luxus. Das ist ei ja gerade. Hier heimelt es einen an. Ich kann nicht genau sagen, was es ist. Sie haben zum Beispiel alte Familienbilder. So et sitzen. Nun, Sie können ja den Anfang machen und sich malen lassen, für Er stieß die letzten Worte in spot tendem Ton heraus. Wir haben keine Kinder. Für wen sollte ich mich wohl malen lassen? Zur Augenweide der Zeitgenossen, entfuhr es ihm. Und auch damit spä- heraushob, und begleitete neben Sie wert den Gast in die Winterkälte hin aus an Schlitten. D«r jung« Vergleiche anstellen. Ich käme dabei zu kurz. faßte Siewert plötzlich seine Braut: Du Liebste! Beste! wer könnte wohl mit dir den Vergleich aushalten, die goldenste Herz vorder e t Endlich ist sie fort! Ich hatte wirk- Onkel Ewald, der sich während d«s B«fuchS nicht gezeigt hatte, kam nun auch dazu und stieß sein trockenes Ich haltt eS nicht für ausgeschlos sen. daß d«r alte Fuchs sich mit einer Abschlagszahlunq von seinem Gewis sen loskaufen möchte, meinte er. Er hatte dann sagen können, er habe euch für einen entwertheten Besitz ein schö nes Stück Geld ausgezahlt und damit freiwillig das Pflichttheil der einst so heiß umstrittenen großmütterlich«n Erbschaft. Vielleicht kann er auch den Grund und Boden gerade brauchen. Entweder alles od«r gär nichts! Wir werden schon noch einmal in die Lage kommen, den Prozeß wieder aufzu nehmen, wenn Hennys Projekt Wirk lichkeit wird und florirt. Bis das geschieht, wird noch viel Wasser den Berg hinabrinnen müssen, lächelte Siewert. Ehe wir uns aus Extravaganzen einlassen, muß das Kapital,' das Henny hineingibt, amor tisirt sein. Z» gleicher Zeit erzählte Hrta ih rem Manne das Ergebniß ihrer Ver handlung in etwa? kleinlautem Ton. Endrulat war sehr erheitert. Da siehst du, was bei der Humanitätsdu selei herauskommt. Die denken nun jetzt womöglich, ich hätte ein Geschäft machen wollen, und wenn ich ihnen hotte. es sich nur um geschäftliche Besuch« handelt? Weil ich dich am liebsten immer bei mir habe und nicht gern so oft allein lassen mag, sagte er liebenswürdig. Natürlich, wenn du kein« Lust dazu hast —, «s ist ja kein Zwang, aber du weißt, wie sehr ich deine Gesell schaft entbehr«. j' sellschast legte, und immer bereit, den leisesten seiner Wünsche ,u erfüllen. Mach dich besonders hübsch, sagte er andern TagS. Wir wollen in RaSdumen anfangen. Hab ich erst Aufmerksamkeiten, aber er war zu gleich in Geschäften vorsichtig, ließ sich nicht auf uferlose Pläne ein, wie er Endrulats Ideen sofort nannt«, als dieser das Thema geschickt an schnitt. In RaSdumen trug alle» den Stempel gediegener Wohlhabenheit, und die Brahmsche Sägemühle gehör te zu den besten am Strom. Er sah für sich nicht die leiseste Veranlas sung, sich an einer Spekulation zu be theiligen, die ihm gerade von dieser Seite vorgeschlagen wurde. Aber, ich bitte Sie! rief Endrulat eifrig. Es liegt doch auf der Hand, daß wir alle profitiren würden, wenn wir ein Confortium bildeten, da» den Bestand der unS zur Verfügung stehenden russischen fiskalisch«« For sten auf einem Brett kauft, wenn auch erst im Lauf viel«r Jahre vollständig ausbeutet. Ich meine natürlich nur daS Abholzungsrecht, und eS kämen für uns selbstverständlich nur die Forsten in Frag«, bei denen wir mit dem Wassertransport rechnen dürfen. Wozu sich binden und große Kapi talien auf einmal riSkiren? Wir ha ben ja auch bisher unfern ganzen Be, gen. Aber wir hätten ei billiger, wenn wir in Bausch und Bogen kauften. Mir war der Preis nicht zu hoch. Wir könnten indessen durch Zufam nicht nur an sich allein soÄ dern muß d«n größeren Gesichtspunkt der Allgemeininteresstn im Augen be- jekt vorhanden sei oder nicht. Rudischken allein hatte er nicht be rührt. Siewert kam für ihn über haupt nicht in Betracht, und dann wußte er auch, daß er für seine Per son dort gar nicht empfangen worden wär«. Ruhig wartete er daS Ergebniß seiner Fahrten ab, in der bestimmten Erwartung, daß di« Habgier der meisten Interessenten doch den Sieg über Vorsicht und Mißtrauen davon tragen und sie bestimmen würd«, sti mm Borschlag beizupflichten. Dann würde keiner zurückstehen wollen, um nicht beiseite gedrängt und überflü gelt zu werden. Ab«r nach und nach trafen Briefe von jenen ein, die sich zuerst nicht ab geneigt gezeigt hatten. Sie bedauerten, sich für seine Idee nicht erwärmen zu können, um so weniger. als die glvH« Mehrzahl dagegen und ein gedeih'i ch«sUebereinkommen dah«r doch nicht zu erzielen sei. In Rasdumen hatten Besprechun gen stattgefunden, die dem Endrulat. schen Projekt d«n Todesstoß gaben. Brahms Wort war schwer ins Ge wicht gefallen, und Siewert war da gewesen, um leidenschaftlich Stim- ten ihm zu, weil Brahm, der hier die führende Rolle spielte, ihm beipflich tete, feine Freund« und Altersgenossen geschränkt werden. Die neumodischen Vorschläge d«S Schmolinkers moch ten wohl da am Platz sein, wo man mit dem Fühlung besaß^, Als der Inspektor Jakubeit, der mit den Brahmschen Inspektoren ver kehrte, Endrulat die Vorgänge der Rasdumer Besprechung hinterbrachte, sagt« dieser lachend, obgleich ihn der Grimm beinah erstickte: Sieh mal an! Das Insekt kann auch stech«n? Ich hätt« gar nicht g«dacht, daß d«r Rudischker hier überhaupt eine Stim me besitzt. Sie unterschätzen ihn, bemerkte Ja kubeit. Der ist hart wie Stahl und von allen Ihren Gegnern der erbit tertste. Solch ein Gewürm zertritt man. Aber es wird Sie in den Fuß ste chen. Schutzleder. In der Art, wie Endrulat di« Worte hinwarf, lag der ganze pro tzenhafte Hochmuth des reichen Em porkömmlings. Die finstern achtsamen Augen des Inspektors richteten sich fest auf ihn: Warum unternehmen Sie nicht allein, was di« H«rren abgelehnt haben? Der Alt« fuhr herum. S«ine Blicke bohrten sich in das Gesicht des an dern: Weil weil das ei» Objekt von nahezu zwölf Millionen sein ja auf das russische Holz angewiesen. Wer sich das Abholzungsrecht der in Frage kommenden Waldungen jen einmal zehn Jahre sichert, hat die Leute in der Tasche. Und die Mil lionen brauchten wohl nicht auf ein Raten. rückter. Nein, nein, Jakubeit. Ich Das Papier ist geduldig. Jakubeits gleichmüthige Stimme fuhr fort, di« riesigen Gewinnchancen die Ohren zuhielt. Sie sind ein verfluchter Kerl! scherzte er. Mir ist ordentlich heiß hab ich sie! Wen, Michael? sitzen, als es thatsächlich der Fall ist. d«nn endlich genug Seid verdient ya Begreife doch! es ist für mich we nixer eine Geld- als eine Machtfragt. Ich will die führende Stellung hier einnehmen. Du denlst vielleicht, daS Kann sie fehlschlagen? Sie wird's nicht. Und wenn sie es doch thut? Beruhige dich. Ich habe schon ge- Bedenkcn der jungen Frau mit fort. Unwillkürlich schob sie ihre Hand in die seine. sich in brausenden Wehen. Tag und Nacht heulte der Thauwind über die Ebene hin gegen die Schneewälle an, Wohl schwerlich gab es irgendwo et was Trübseligeres als diese schmutzi gen Wafferblänken auf der endlosen schwarzen Fläche, auS denen blattlo les Ellerngestrüpp und traurig kahle Hängebirken in weiten Abständen her vorragten. war bereits erlassen, und dumpfes Knattern verkündete den nahen Eis g»ng, der in jedem Jahr, vornehm lich jedoch in diesem, eine drohende Gefahr bildet«. Di« Schneeschmelze war zu rasch vor sich geqangen. Das und dort empor, und in der Tief« gurgtli« «s, schob und riß. Die Schollen thiirmten sich zusammen und stauten die Fluth des Oberwas sers. Weiterhin gegen die Mündung nahmen Pioniere Sprengungen vor, um Luft zu schaffen, und auf den Deichen standen Wachen. Vom hochgelegenen Schmolinken aus aber sah der alte Endrulat all dem gelassen zu und erzählte seiner Frau, wie er als halbwüchsiger Junge am Deich mitgearbeitet habe. Damals ,als der Damm noch nicht stand, muß Rudischken doch in steter Gefahr gewesen sein, unterbrach sie ihn. So nah wie das am Wasser ist. Ich Hab'S erlebt, daß die gesamm ien Rudischker Felder und Weiden überschwemmt und nachher versandet waren. Nur daS Gehöft, das ein paar Fuß höher liegt, ragte heraus. Kein Mensch mochte es ja auch haben, und da siel der Hellenstädt, der Vater vom jetzigen, in seiner Unkenntniß der Verhältnisse darauf hinein. UebrigenS wäre die Klitsch« auch jetzt noch in er ster Linie bedroht, wenn ein Damm bruch vorkäme. Urta schwieg und blickte über daS Moor hinweg nach der kleinen Häu fergruppe, die sich wie Kinderlpielzeug auS all dem Grau und Schwarz her aushob. Unter diesem niedrigen Him mel, an dem der Nordwest die Wol kenfetzen jagte, und unter den kahlen Birken nahm eS sich so trostlos aus. Und dai war ja auch ein trostloses Leben, was dke da unten führten. Immer mußte sie daran denken, wenn sie sich im Wohlleben sonnte. Ihr kam dann auch die noch nicht weit zu rückliegende Erinnerung, wie arm sie selbst gewesen war, bis ihres Man nes Hand sie emporgezogen hatte. Ihre Schönheit und ihre Erziehung zur Dame besaß sie als einziges Ca pital, und di« hatten die Eltern denn auch zu Geld« gemacht. Aber das war zum Glück gut ausgegangen. Sie dankie ei ihnen. Sie hatte in den letzten Monaten reichlich Zeit zum Grübeln gehabt, denn ihr Mann benutzte die gute Schlittenbahn, um öfters über die Grenze zu fahren, und blieb jedesmal lange aus. Als diese Fahrten dann aufhörten, war er zwar äußerst guter Dinge, schrieb und rechnete aber un ablässig. Die junge Frau saß derweil am Fenster, die Hände im Schooß und schaute mit verträumten Augen hin aus. Endrulat liebte es nicht, wenn sie sich im Hause beschäftigte. Es ge hörte zu seinen Begriffen von Stan- Ueber all diesem thatenlosen Träu men schlich die Zeit unmerklich dahin, und mit einem Male kam es ihr zum Bewußtsein, daß «s Frühling g«wor d«n sei. Drunten im Moor und am Rudischker Gehöfts. Der weißlich« Himmel war hoch und hell und iib«r di« naßglänzenden Ackerflächen husch, ten Kibitze hin und suchten Brutplätze. Schrill klangen die Dampfpseisen der Sägemühlen am Strom, welche die noch vorhandenen Bestände aufarbei teten und neuer Holzzufuhr entgegen sahen. waren di« verblüff aus Rußland zurückkehrten, daß das Abholzungsrecht der gewaltigen Wal« düngen, mit deren unerschöpflichem Vorrath sie Jahrzehnte hindurch rech nen zu könn«n meinten, durch Kauf in Endrulats Hände übergegangen sei. Dann wurde es ihnen klar, was das für sie bedeutete. Das Holz war d«r Lebensnerv aller industriellen Unternehmungen hier am Wasser. Wenn ihnen das vertheuert würde, standen sie vor d«r Wahl, entweder mit stark erhöhten Kosten zu arbeiten. In letzterem Fall entstand unter ih dumen gerufen, wo er die Stroman wohner fast vollständig versammelt fand. Was sagst du dazu? rief ihm Brahm entgegen. Der Alte hat uni Der verrechnet sich nicht, meinte ei ner. Es war vielleicht nicht klug von uns, seinen Vorschlag, uns zu einem Hand zu weisen? Jetzt schöpft er das Fett allein ab. Und wir müssen von ihm kaufen Nein! fuhr Brahm auf. Wir geben nicht klein bei. Das wollen wir doch einmal sehen, ob uns dieser Protz, dieser abenteuernd« Hochstapler ohne weiteres in die Tasch« stecken kann. Dann stehen wir vor der Nothwen digkeit, unser Holz von weiierher zu beziehen, IvaS uns vielleicht noch theurer zu stehen kommt. ist nicht so gestellt wie Sie, Wiederum begann eine kleinlaut» Stimm«: Wäre es nicht doch besser Aber Siewert schnitt dem Sprecher daS Wort ab: Nichts da! Keiner von uns soll von dem da kaufen! Er mag auf feinen Holzschätzen sitzen bleiben, bis er schwarz wird. Es gibt noch serwege zu erreichen sind, und wenn sich uns zehnmal das Holz bei den ge steigerten Transportkosten vertheuert! Niedergeduckt muß der Kerl werden! Da hast du das recht« Wort gesagt! schrie Brahm und machte mit der Faust di« ausdrucksvolle Gebärde des Niederduckens. Ich möchte mich selbst ohrfeigen, dah ich ihn jemals in mein hoffe, daß Sie alle ebenso denken wie ich. Niemand von uns Deutschen darf mit ihm verk«hr«n. Ich m«ine doch, wenn wir, die vereinigten Jnteressen hen, wird er schließlich d«n kürzern ziehen. Ein« stundenlange erregt« Ausein mit großer Stimmenmehrheit die Oberhand behielt. Was ihm nicht gelungen war, bracht« die Gereiztheit Hundert« von Wersten hinein, wußte! deren systematisches Abholzungs-Rccht er sich auf acht Jahre hinaus gesichert hatte, nur noch die meilenweiten Waldungen des Grafen Milizecki in Betracht kommen konnten, weil sie das Einstweilen zeigte sich Endrulat nicht in der Nachbarschaft, denn er befaß feine Zuträger, die ihm erzähl ten, daß er in Acht und Bann gethan sei. Das erheiterte ihn. Er fuhr nun auf dem Weg« durchs Moor zwischen Schmolinken und seiner Sägemühle täglich hin und her. Die Rudischker konnten ihn da zur Genüge sehen, und Siewert fluchte jedesmal kräftig vor sich hin. Auch ihm vertheuerte sich 5aS Holz auf unliebsame Weise durch d«n Schlag, den der Alte gegen die gesammte Industrie der Gegend sllhr lZfortsetzung folgt.) nem Unfall und einem Unglück, Karl? Gatt«: W«nn m«in alter Onkel in «in«n Fluß fallen würd«, so wäre das «in Unglück. Erkannt. Studio (b«i sei ner alten Tante auf Besuch): .Ach, lieb« Tante, glaub« mir, es thut mir ganz weh, daß ich jetzt wieder fort muß von Dir!" Hante: ,Hm wieviel brauchst Du denn Schmer zensgeld?" Für die Küche. Ein Pfund Rinderfilet und 1/2 Pfd. Pfund rohe neue Kartoffeln, alles ge salzen und gepfeffert. Fein gehackte Zwiebeln und Schalotten sowie Pe tersilie, Kapern und Estragon werden in etwas Butter gedämpft. Eine ausgebuttert, lagenweise die Kartof feln, das Fleisch mit den gehackten Kräutern, sodann Butterflocken in di« Form gefüllt und im Wasserbad di« zugedeckte Form im Ofen etwa IVz> Stunden gekocht? nach dieser Zeit wird ein« Sauce (aus Sahn« mit ei n«m Eßlöffel Mehl und Rothwein Grießklöße. Man läßt ein Quart Milch mit 2 Unzen Butter, Gries hinein und rührt so lange, bis d> Masse dickt und sich vom Kochgefäß ablöst. Dann schüttelt man sie zum Auskühlen in einen Napf und ver etwas feingeriebener Citronenschale, sticht mittels eine" in heißes Wasser getauchten Löffels länglich« Klöß« ab und kocht dies« IS Minut«n in schwach g«salz«nem Wasser. Man muß einen Probekloß kochen, um genau feststellen Gedämpftes Filet k la Duchese. Ein gut abgehangenes Stück Filet wird reich gespickt, mit Speckscheiben umbunden, in ein« Cas serolle gelegt, Pint Weißwein, Pint Fleischbrühe, etwas Zwiebel, gel be Rüben, Petersilie, einige Pfeffer- Glas Madeira daran. Vollständig verdickt die Brühe mit etwas Mehl schwitze, seiht sie durch und giebt sie über das Fleisch. Dazu servirt man Kartoffelbällchen, Eroketts, Kartoffel« klöße oder auch geröst-'e Kartoffeln. Rührkartoffeln. Die Kar toffeln werden in Scheiben geschnit ten, ebenso Suppenfleischreste in große Würfel getheilt. Man läßt Speck aus, brät di« Kartoffeln und Fleisch- Würfeln darin durch, verquirlt drei Eier mit etwas Milch, gießt dies über die Kartoffeln und verrührt alles so lange miteinander, bis die Eier gar sind. Das Gericht wird mit gehack tem Schnittlauch bestreut zu Tisch ge geben. Spinatfritters. Bier Hand voll Spinai werden verlesen, gewa schen, in Salzwasser weich gelocht, zum Ablaufen auf eilt Sieb geschüttet, fein gehackt, mit drei verquirlten Ei ern, sechs Eßlöffel voll geriebener Semmel, 2V? Unzen gereinigten Ko rinthen, einer Prise Zucker, Zimmet, Ingwer und geriebener Muskatnuß vermischt und ein ebener Teig hiervon gemacht, den man zu flachen Klöß chen formt, in heißem Backfett oder Schmalz auf beiden Seiten bäckt, auf Löschpapier abfetten läßt und sofort anrichtet. Fleischkloße. Man nimmt 1! Pfund gehacktes Rindfleisch, vermengt es mit 2 Eßlöffeln voll zerlassenen Fett, einem ganzen Ei, gehackter Zwie bel, geriebenem Weißbrod, Salz und! etwas dünner Sahne zu einem der ben, geschmeidigen Teig. Aus diesem formt man kleine flache Kuchen iir Größe einer halben Hand und von etwa 1 Zoll TZicke. Diese kerbt man mit einem Messer kreuzweise ein undi kocht sie in der nachfolgenden Sauce. Zu dieser 'ocht man die beim Durch treiben durch die Fleischhackmaschine entfernten Sehnen in wenig Wasser mit Zwiebelschalen aus. Dann macht man mit Butter und Mehl eine dun kelbraune Einbrenne, löst diese mit der entstandenen Brühe auf, schmeckt die Sauce mit gehackter Zwiebel und Essig ab, kocht die Klöße schnell da- Anrichten I—21 —2 Eßlöffelvoll kleine Kapern an die Sauce. Man reicht Kartoffelbrei mit braun gebratener Zwiebel, Sauerkraut und eingelegte Gurken irgend welcher Art zu den Klößen. Sauerbraten. Das hierzu be« stimmte, gut abgelegen« Stück Ochsen fleisch (Schweifst"ck) wird mit fri schem Wasser überspült, tüchtig mit Salz und Pfeffer eingerieben, dann einige Tage in Essigbeiz« gelegt und täglich umgewendet. Beim Gebrauch wird das Fleisch dicht und gleichmä ßig mit Speck gespickt, mit Zwiebel- und Gelbrübenscheiben, Petersilien» Wurzel und einem Citronenrädchen in Beize, halb Wasser zur Hälfte bedeckt und unter öfterem Umwenden, Ueber gießen und Nachgießen von Beize und Fleischbrühe (oder Wasser) weichge dämpft. Die ziemlich kurz einge dämpfte Sauce kann nach Belieben mit einigen Eßlöffeln saurer Sahne oder Milch, worin man einen lleinen Kochlöffel Mehl verquirlt hat, ge bunden und mit Fleischbrühe noch mals aufgelocht : :rven. Dann wir» sie durchgeseiht und über den schön verschnittenen Braten gegossen.
Significant historical Pennsylvania newspapers