6 Jn den heißen Tagen des Juli, wo fühlende Getränke und erfrischende Limonaden uns als Trost und Lab sal erscheinen, nimmt die Citrone «ine sehr geachtete Stellung im Haus wesen ein, so daß wir gerne etwas serer lieben Freundin in Erfahrung bringen. „Kennst Du das Land, wo die Ci tronen blüh'n?" yerßt's zwar im sehn suchtsvollen Liede Mignons, aber trotzdem preisen wir fälschlich Italiens sonnige Fluren als die eigentliche Heimath der Citrone», wenn sie es auch allmälig im Laufe der Zeiten dazu geworden sind. Die ursprüng liche Heiinath der Citronen ist viel ferner gelegen; sie entstammen sicher den, tropischen Asien. Indien und Südchina sind ihre Heimstätten und sind sie von dort über den Orient nach Europa gewandert. Durch die gewaltigen Kriegszüge Alexanders d. Gr. wurde der Orient mit seiner üppi gen Pflanzenwelt der griechischen Kul tur erschlossen und damit eine große Anzahl ausländischer Gewächse nach Europa eingeführt, zu denen sicher auch der Citronenbaum zu rechnen ist. dem Citronenbaum eine andere Gat tung der Familie, nämlich den Citra tenbaum, dessen Früchte eine höckerige Schale habe» und etwaS rundlicher ruch haben. Erst im 14. Jahrhundert kam die Kultur der Citronenbäume zu so ho tender Handelsartikel für Siciüen, Portugal und Spanien wurden und von dort schnell ihren Weg in gen Erdtheile fanden. Sicherlich ver dankt die Citrone ihre Verbreitung auch der vielfachen Verwendung ihres Saftes zu Limonaden. Zur Zeit des Kardinal Mazarin sah man die ersten Limonadiers .Eigenthümlich ist die Entstehung des Samens Citrus. Citrus nannte man im Alterthum das Holz einer nordafrikanischen Koniserenart, deren schön gemasertes Holz bei den Rö mern einen besonderen Werth hatte und gern zu allerlei Geräth, auch zu Kisten verarbeitet wurde. Der eigen artige Wohlgeruch des Holzes sollte vor Motten schützen, und legte man gern zum Schutz gegen diese feindli chen Räuber wollene Gewänder in solche Schreine. Nun fand sich dersel be eigenthümliche Geruch bei einem Baum wieder, welcher zugleich schneeige Blüthen und goldige Früchte trug, und man gab diesem wunder schönen Baum den Namen „Citrus", welcher vielfach als Frucht- und Zier baum die Gärten der Römer schmückte und allgemein beliebt war. Aus Ci trus entstand die Bezeichnung Ci trone. bedeutende Stellung ein. In alten Schriften wird uns erzählt, daß der Saft der Citrone ein kräftiges Gegen gift enthalte, dessen Wirksamkeit häu fig bei zum Tode verurtheilten Bel aus und gab ihnen darauf Citronen saft ein; wenn sich der Genuß wirk sam als Gegengift zeigte, so wurden Vergiftung sollte eine in Honig ge kochte Citrone sein. Jedenfalls ist die ser Aberglaube nicht so ganz unbe priesen wurde. Limonade, aus Citro nensaft bereitet, steht in allen Phar makogen als ein oftgenanntes Schut zmittel gegen ansteckende Krankheiten. So lesen wir in einem alten Kräuter sinnbildlichen, de» B»nd, den das her anwachsende Kind nun selbst mit sei nem Gott erneuert. I. B. Friedrich sagt uns darüber in seiner Symbolik der Mythologie in der Natur: „Das Aroma, das Erquickende und Bele bende der Citrone hat sie zum Sym bole des Lebens und des Schutzes ge gen das Lebensfeindliche gemacht. Dahtt schützt nach altem Brauche die Citrone gegen bösen Zauber und An steckung, daher trägt das indische Weib, welches sich nach dem Tode sei nes Gatten verbrennen lassen muß, aus seinem Gange zum Scheiterhau fen eine Citrone !n der Hand als Sinnbild ihres zukünftigen Zusam menlebens mit dem dahingeschiedenen Gatten." Jedenfalls nimmt die Citrone von Alters her einen ehrwürdigen Platz der Symbolik ein. Sie hat trotz des Wandels der Zei ten damit« verbundenen, wech schätzt. Beritner Gerichissccne. Er ist es seiner Familie schuldig. „Mensch, ick jebe Dir 'ne Backpfeife, det Du nachher in keenen Sarg mehr rinpaßt!" Det hat er zu mir jesagt, Herr Jerichtshof, un wenn ick ihm jefährliche Drohung nur als Noth wehr anjeseh'n wer'n. Det bin ick meiner Familie schuldig. Worten hatte. Vors.: Sir dürfen auf der Straße keine Schlägerei anzetteln. Gläubigern. Angekl.: Ick bejreise nich, wie aus so 'ne jewöhnliche kleene Bimserei so Die Sache is eenfach diese jewesen. Richtig is, det er mir am 31. März zehn Mark jeliehen hakte, weil mir det damals an die Miethe fehlte. Denn laden wer'n, det bin ick meiner Fa milie schuldig. Am ersten Mai zog er aus. Wenn ick mal so ville Jeld hatte, det ick ihm die zehn Märker retuhr jeben konnte, denn war er nich zu Hause, ick hatte nischt wie Zeitver säumniß und Unkosten, indem man doch vorher un.nachher hier un da wat inkehre» dhut. Wenn er denn mal kam un wejen die Paar Jroschen an fragen dhat, denn hatten wir uns merschtendeels immer ausjejeben. Da ser kann man nich. An den bewußten Abend jehe ick jerade mit en Paar Stiefel, die ick neu besohlt hatte, durch die Linienstraße, als M. mir bejegnet un us mir zukommt un mir fragt, ob ick denn jar keen Schamjesiehl im Leibe haben dhäte von-wejen die zehn Mark. Ick sage, Mann, sage ick, sehen Sie denn nich, det ij uf'n Jeschästs gana bin? Schämen Sie sich nich. mir in meinem Broderwerb zu stören? Nu jab denn een Wort det andere und endlich sagte er det von die Backpfeife. Vors.: Das ist dem kleinen schwäch lichen Menschen aber gar nicht zuzu trauen. stimmt, aber mächtig ruppig, un denn hat er Marks in die Knochen. Vors.: Sie sollen ihn zuerst ge schlagen und er soll sich dann aller dings gewehrt haben, aber auffallend ist es doch, daß Sie vollständig unver letzt blieben, während er aus Mund Sie trennte Angekl.: Herr Jerichtshof, so'n Rummel muß man kennen. Blos sich bei jede Bimserei die Seele von't But tergeschäft. Un schließlich is man bet ooch seiner Familie schuldig. nich jlooben, det ick mir nich in Jesahr befunden habe. Der kleene Kerl hat mir dreimal mit seine spitzen Knie Vors.: Nun haben wir genug von Ihnen und Ihrer Familie gehört, wir werden die Zeugen hören. der zu einer Geldstrafe von 30 Mark rufung einlegen zu wollen, da er dies seiner Familie schuldig sei. Lebensrecept. Durch das Leben kommt geschritten, Kämpft im Schweiß des Angesichts Und erringt ost schließlich —nichts! Der erwirbt mit sccht und Fug Sich Fortunas Gunst im Flug. Aus dem Leben. Es sprach zu mir ein Menschenkenner: .Wohin Du hörest, weit und breit Manner." Aus dem Eoncept ge bracht. Kurzsichtiger Festredner: denn der Schasskopt wieder hin?!" Ein Freund gleicht einem Spazierstock, nur mit dem Unterschied : Wenn er fällt, wird er nicht immer aus gehoben ! Indianische Siäuberromantit. Wer etwa glaubt, daß mit der Ver nichtung Geronimos und seiner Genos sen die Plünderungen und meuchleri schen Angriffe an der Grenze Mexicos und der Ver. Staaten ein Ende erreicht hätten, irrt sich gewaltig. Dem echten Indianer steckt die Sucht nach Aben teuern, die unüberwindliche Scheu vor der Arbeit, die Lujt zu stehlen und zu morden, zu tief im Blut, um ihn dau ters zu reinigen oder durch das Ab schreckungsmittel harter Strafen-diese im Keim zu ersticken. Er ist eben zu sehr Wilder, und selbst der äußere Schliff der Civilisation, den er sich in Firniß; „man braucht nur ein wenig abzuschaben, und der Barbar konimt zum Vorschein". doch die neue Wissenschaft der Criminakpsycho- Menschengeschlccht auch in sittlicher! Hinsicht immer höhere Stufen der Vollkommenheit erklommen hat, daß Mensvetter vor etwa hundert Jahre» von de» Kaufsahrern des Atlantischen Oceans, der Piratenführer. Unser mit den Manieren des vollendeten Wellmannes, dem tadellosen Englisch, der leicht gebräunten Hautfarbe den Abkömmling einer ununterbrochenen Kette von Pferdedieben und Meuchel mördern erkannt, und manch- blonde Miß, deren Busen unter blitzenden Diamanten stürmisch wogte, schaute mit verlangenderen Blicken zu dem schlanken Kidd hinüber, als es sich mit den strengen Regeln der Etikette ver trug. Doch Kidd war nicht zum Don Juan geboren; sein Sinn stand nach anderen Trophäen, als denen eines Herzensbrechers und Mädchenjägers. In der Nähe von San Carlos, un weit der mexikanischen Grenze, fand er seinen Bater wieder, einen mürri schen und verschlagenen alten Häupt ling, der im ewigen Guerillakriege mit den Weißen, seinen geschworenen feinden, ergraut war. Was in dem verschwiegenen Zelte zwischen Baier und Sohn vor sich ging Niemand weiß es: genug, daß am nächsten Tage> schwanden war, und daß die Krieger, die sich in Ehrfurcht vor ihrem Häupt ling beugten, von ihm aufgefordert wurden, einen schlanke» Krieger, der im vollen Kriegs- und Waffenschmuck inter sie trat, ihre Huldigung zu be weisen. Der neue Ankömmling !"ar Kidd, der wieder gewonnene Vollblut indianer; eine einzige Nacht der nen zurückzuführen, ihn alle die schö nen Lehren und Gelübde vergessen zu lassen, denen er gelauscht, die er mit scheinbarer Aufrichtigkeit in die Hand seiner Erzieher abgelegt. Seine ver spätete, aber mit fieberhaftem Eifer nunmehr betriebene Erziehung in den Ränken und Listen, in den körperlichen Uebungen und Kraftleistungen des in dianischen Kriegers fiel den mit feiner Ausbildung betrauten „Bucks" nicht schwer; war er doch der Geschmeidig sten und Gelenkigsten Einer, und bald tonnte der Vater mit Stolz auf seine» schauen, schallte doch dessen Lob aus dem Mund- der erfahrenstenKri.'- ger, und wurde doch namentlich seine Gewandtheit und Treffsicherheit in der Handhabung des Lasso oder der Riata, auch Lariat genannt, gerühmt, bekanntlich der schwierigsten Waffe und des Prüfsteins des pferderauben den Kriegers. Dies war der unheilvolle Wende punkt in Kidds Leben. Von nun an sehen wir ihn als Anführer der verwe gensten auf Raub und Mordbrennerei quero an, wurde nach tadellos abge legter Probe als Pferde- oder Riuder hirt angestellt und trieb dann die ihm der Seinen, während man am nächsten Morgen seine Mithirten ermordet, mit seinem schrecklichen Wahrzeichen einem kreuzweisen Dolchschnitt auf der fand. Vergebens wurden Truppen abtheilungen unter Führung erfahre ner Späher abgesandt, um ihn zu fan gang zu geben. Herzog Ernst als Schauspieler. Im „Berliner Tageblatt" wird da ran erinnert.daß Herzog Ernst Wieder rad Eckhof, der hier den Odoardo in Lessings „Emilia Galotti" kreirte, ge weihte Stätte. Hier sammelte Herzog Ernst mehrmals eine erlauchte Gesell schaft zu Dilettanten-Borstellungen um sich. Von Berufskiinstlern genoß al lein der Dresdener Hofschauspieler Emil Devrient die Ehre der Mitwir kung, aber nur als Regisseur; auf der Bühne selbst agirten vor einem Publi kum der Geheimen und übrigen Räthe, deren Frauen und Töchtern, den Leh rern. Richtern, größerenKausleuten etc. oer Herzog, Miß Maxen, die Gemahlin des verstorbenen englischen Gouver neurs von Helgoland, der Hofmarschall oon Wangenheim, einige ZS. Regiments, die ehemalige Wiener Jeigenkünstlerin Weil, spätere Baronin z. Ruttenftein und andere mehr. Der Herzog spielte einmal den „Major Tell ,e!m" in Lessings „Minna von Barn zelm", ein ander Mal den „Boling zroke" in Scribe's „Glas Wasser" etc. Matschen durste das Publikum nicht, Das einge Damen bis zu Ohnmachts infällen gepeinigt haben soll. Jeden alls klappten die Ausführungen, denn s hatten fast einen Monat hindurch agläglich Proben stattgefunden. Der Zouffleur erhielt einen Orden. Der ?erzog hatte vor der Aufführung seine »tolle ziemlich fest, nur bereiteten ihm zie Anordnungen des Regisseurs Dev :ient betretend de» Stellungswechsel ius derßühne außerordentliche Schwie rigkeiten. Der schier verzweifelnde dealschöne Emil kam endlich auf sal zenden Einfall: der Souffleur mußte :!nen langen Bleistift in die Hand neh uen und damit dem Herzog die Rich tung, die seine Schritte zu nehmen hat ten, anzeigen. Auf diese Weise ging zie Sache endlich. Trotzdem soll es vorgekommen sein, daß der Herzog als ~Tellheim" in dem Momente, da er sich oon seiner „Minna" für immer losge rissen hat, statt durch die Mitte abzu ziehen, direct in Minna's Schlafgemach geschritten ist —ein Irrthum, welcher oom Balkon der schönen Landestöchter aus mit einem gewissen Verständniß vollen Lächeln bemerkt worden sein soll. UNS MoSkit»«t>. Z i «'i, >'' i DÄ Aha da fällt mir eine großartige Idee ein der günstige Moment darf nicht unqenußt vorüber geben ich muß doch iosort ausstehen nnd ihn zu wirllich köstlich! Ha. wie sic sich bofen werden die neidische Concurrenz wenn mein Stück auf allen Bühnen aufgeführt wird f.! gesseu was kann es twch »nr gewe sen sein so ein vergeßlicher Trovs ist mir doch wahrhastig noch nicht vorge- JmUellowstonePark be - finden sich gegenw-'üg 25,1X>(1 Wa piti - Hirsche, 400 Büffel, Svt) An tilopen und eine große Anzahl ameri kanischer Elennthiere, Hirsche, Biber und anderes Wild. Herb st gedanken. Warm und freundlich fcheint die S'ptemberivnn«, der Himmel wölbt sich in herrlichstem Blau über der lieb liche» Laiidschast, weiße Wölkchen wan dern gleich schneeig weichen Wogen da hin. die wunderbar reine, llare Lust weht uns jächelnd um's Haupt, in bläulich duichsichligen Haiich gehüllt heben sich die sernen bewaldeten Hügel vom azurnen Horizont ab, wie Glanz und Schimmer ruht es über dem Wasser, jeder Zweig, jeder Grashalm, jede verspätete Blüthe, die unzähligen rauschenden Blätter. Alles scheint sich des Lebens zu sreucn, in dieser schö- Und die Menschen? Man sollte Lust' eiiiaihmen, im Erschauen der er quickend lieblichen Bilder auch einen Hauch jenes göttlich sriedvollen Geistes nichts von diesem verbessernden, ver edelnden Einfluß der Natur vermögen wir wahrzunehmen! Weder Dankbar keit noch Frische, Duldsamleit «och Freude, weder Demuth noch Frieden! Es bleibt in diesen wie an anderen leuchtend-helle» Herbsttagen doch dun kel in den Seelen der meisten Menschen kinder! Sie können nur fordern und klagen, sich gegenseitig bekämpfen und betrüben, sich gegen einander erheben uüd den lieben Nächsten verfolgen und demüthigen. Nichts als Streit und Hader, Mißgunst und Mißtrauen, Verrath und Verleumdung, Unzufrie denheit und Ungenügsamicit gewahren wir überall bei den Angehörigen aller Berufsklassen ohne Unterschied der Na tionalität oder des Geschlechts. Wie viel weniger'privater und öff entlicher Skandal würde entstehen, wie viel weniger Elend bestehen, wollten die Menschen bei der allgütigen Mutter Natur in die Lehre gehen, ihrem reinen Walten, ihrer gütigen Vorsehung, ihrer unwandelbaren Gerechtigkeit un bedingt vertrauen. Der Sommer mag noch so heiß ge wesen sein, es solgt ihm doch stets der erquickende Herbst, nach der drückend schwülen Gluth kommt würzige, er frischende Kühle, die schlechte verdor bene Sominerlust wird durch gute, ge sunde Hcrbstluft ersetzt. So folgt auch der schwülen Zeit der Schrecken und erdrückenden Krisen frischer, guter, gesunder Geist unter dem Einfluß der reinen, klaren Strömung, welche, gleich den weißen Wölkchen am Horizont, vom weißen Hause her zu uns herüber weht und waudert. Während im Som mer schwere Dunstwolken den Ausblick vollständig hemmten, erscheinen nun die fernen, schöne» Berge in erreichbare Nähe gerückt, und so werden den schwe ren, verdüsterten Zeiten nun hoff nungsvolle Aussichten in greifbarer Nähe folgen. Während im Sommer die Bäche und Flüsse vertrocknet dahinschlichen, oder ganz versiegten, so ruht es jetzt Wassern, ebenso wie die silbernen Bächlein und goldene» Ströme alle verschwunden schienen, so wird im Herbste mit den wachsenden Zuflüssen auch der Glanz und Schimmer wieder lehren. lind wie nach der langen Sommerdürre jeder Zweig, jeder Grashalm, jede verivätete Blüthe alle doch noch von dem verspäteten herbst lichen Regen gelabt nnd erfrischt wur de» und sich »un ihres Lebens freuen, so bringt auch aller Dürre die späte Erute noch manche töstliche Gabe, manch' edle Frucht, so daß alle Men schenlinder sich ihres Daseins noch wer den erfreuen tönnen in dieser schönen, wonnig sriedlichen Herbstatmosphäre, wenn sie selbst nicht in Ungenügsam leit, durch Zank. Hader und Unzusrie denheit die Lebensfreude vo» ihrer Schwelle verbannen, und die reine Le benSatmosphäre willkürlich trüben. Früchte als Nahrungs mittel. denen die Sorge sür Wahl und Berei tung der Nahrung zufällt, uns nicht zu o?t mit dem allerdings etwas prak ti che» Thema beschästigen. Unter den verschiedenen Nahrungsmitteln neh men gerade in der jetzigen Jahreszeit die Früchte einen sehr hervorragenden Platz ein, und wie viel Beachtung den selben auch geschenkt werden mag, so herrscht doch tein Zweifel darüber, daß der allgemeine Gesundheitszustand ein weit besserer sein könnte, wenn die Früchte als Nahrungsmittel häusiger und namentlich richtiger angewendet würden. In erster Linie sollten nur gute fruchte genossen werden, den» Nichts eignet», als der Genuß knorrige», grünen, unreifen Obstes, welches als Ursache der meisten VerdauungSstörun trachien ist. Gerade so schädlich. wenn iua,i ncch gesahrlichsr si»!> angefaulte Fruchte, null foiche. auf weiche durch dichte Verpackung :c. die giftigen, gäh leid, wenn diejelden nur zu ost Gele genheit haben zu sehen, wie die arm?» hungrigen Giraten inder sich gierig auf die verdorbenen, von den Vertäu fern weggeworsenen. versauüen Früchte sich an diesen Kranlheitstragern sätti gen. Gar manche brave opfert gerne einige l'enls aus eigener Tasche, wenn sie durch Verabreichung guten Obstes die armen Wesen vor der G«' zehren? kd ß ' Verdauen einer ausgiebigen Mahlzeit beschäftigt ist, möge man ihn ruhen lassen und nicht etwa denle», Obst schadet nie und zu keiner Zeit. Denn selbst die besten Verdauungsorgane dürfen nicht überangestrengt und über das probate Mittel des Sinkens. Die geeignete Zeit zum Genuß der Früchte ist in Verbindung mit dem Frühstück und dem Mittagsmahl, na mentlich auch vor dem Frühstück, „auf nüchternen Magen", wie man zu sagen pflegt. Sowohl im rohen wie gekoch ten Zustande erweisen sie sich da für die Verdauung von äußerst wohlthätigem Einfluß, und man würde sie wohl nur sehr ungerne vermissen. Doch nicht ge meint sind hiermit alle die modernen, »erkünstelten, komplizirten, gewürzten Gerichte und Speisen aller Art, welche nur mit Hilfe von Früchten undFrucht fäften bereitet werden, bei denen aber verbreitet, vereint in sich alle schätzens werthen Eigenschaften der Früchte, und kann in unzähligen Formen und Zube mer bleibt er ein erfrischendes, schmack haftes und leicht verdauliches Nah rungsmittel. Süße Aepsel können schon in anderthalb Stunden verdaut sein, während die säuerlichen Sorten deren nur zwei erfordern, wogegen der Magen schon vier Stunden zur Ver dauung von Birnen braucht, welche Obstsort sonst aber als eine dem Apfel nahverwandte betrachtet wird. Das aus Letzteren bereitete Apfelmuß ist eine der gesündesten und beliebtesten Zuthaten für fette Fleischspeisen, Bra ten etc., ebenso ist Apfelkuchen und „Pie" ein stets willkommener Theil des täglichen Menüs, und sollte man dieser allgemeinen Verwendung der Aepsel überdrüssig werden, so bleibt immer noch ein Dutzend anderer Arten von Zubereitungen, in we.chen der Apfel nicht minder angenehm dem Gaumen anspricht, den Magen befriedigt und die Gesundheit fördert. Ebenso wie der Apfel hier nur als Repräsentant einer großen Klasse von Früchten genannt wird, ist die Erd beere die Vertreterin einer anderen Obstgattung, die bei Groß und Klein unzählige Verehrer hat. Ob nun die schönen, frischen, reifen Beeren mit ei ner Zuthat von Zucker allein, oder mit Zucker und Sahne, oder nach der jüng sten Mode direct bei Tische erst von Stengel und Hülse abgelöst genossen werden, stets bleiben diese süßenFrüchte eine wunderbare Gabe der gütigen Na tur. Neben Aepseln und Beeren ge bührt noch der Ananas („Pineapple") ein bevorzugter Platz unter den Früch ten. Doch würde es zu weit führen, wollten wir selbst nur die verschiedenen Obsisorten.welche blos in unserm geseg neten großen Lande gedeihen, eingehend besprechen. Deshalb sei nur noch einer der Ge sundheit ganz besonders zuträglichen Frucht und zwar der Weintraube Er wähnung gethan. Sie soll auf die Thätigkeit des Magens und der Leber sehr wohlthätig fördernd einwirken, und findet deshalb immer meh r und mehr Verehrer. Je mehr man sich an den Genuß der Früchte in ihren taufenden den Gaumen so ansprechenden Formen und Arten gewöhnt, desto mehr wird man ihren Werth für die Gesundheit zu schätzen wissen. „Es ist nichts so heilsam sür unreinen Teint, als der Genuß von Früchten, es gibt kein besseres kosmeti sches und Blutreinigungsmittel, kein wirksameres Medikament und keine an genehmeren Pillen, Pulver und Mine ralwässer, als schöne gute reifeFrüchte". sagte jüngst eine Schriftstellerin von Fach. Wir stimmen ihr gern bei, und wünschen nur, daß dieses probate Heil mittel von allen freundlichen Leserin nen als solches erkannt nnd zu ihrem eigenen Beste» stets angewendet würde. SS»sls»e Ritorneoe» Jungfrauen von Päne! Zwar ichbracht ihr etwas führ im Dia> leite. Schdärue! Jungfrau'n von Plauen! Ihr seid mit Klugheit fcrmlich ofge päpelt, Ihr wärd't gewiß »och ganz famose Jinigsrau'n von Meißen! Zeppe, So könnd' ich rein vorFreede mich ver reißen! Jnngsrau'n von Leibzig! Mer lenilt s' ja, eire «chdadt, die würlt magnetisch; Wer dort loschiert. verliebt sich »»' be weibt sich! Jungfrau » von Drüsen! W-eß »nebbchcn, ihr beschämt de ganze Bande i Ihr seid doch Sachsens wonncvollst« Wasen! Ernst Eckstein. Nur 248,528,211,840 verschie- dene Züge sind aus einem gewöhnlichen Dominobrette möglich.
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