Teutsch« Zioealnachrichirn» Provinz Brandenburg. Der frühere Schützenwirth, jetzige Rentier Hammel in Soldin, hat seine älteste Tochter Klara und dann sich selbst erschossen. Die Tochter war seit einiger Zeit mit einem Eisenbahn beamten aus Kiistrin verlobt. Das Aufgebot war berits vollzogen und ein Lokal zur Hochzeitsfeier gemiethet. Dem Bräutigam ist die Sache leid ge worden, denn er hat das Aufgebot zu rückgezogen. In seiner großen Aufre gung theilte er es seiner Tochter mit, welche gerade beim Trocknen der Braut» Wäsche beschäftigt war. Beide scheinen dann den Entschluß gefaßt zu haben, aus dem Leben zu scheiden. Die seit mehr als 20 Jahren sehnlichst er wünschte Bahn, welche die Stadt Strausberg mit der Ostbahnstation Strausberg verbindet, ist jetzt eröffnet worden. Dieselbe soll demnächst nach Wrietzen weitergeführt werden. Der 70jährige Ehrenvorsitzende des Uckermärkischen Turngaues, Lampe von Templin, legte als Schwimmer die fünf Kilometer lanae Strecke vom Fährkruq bis Templin bei sehr hohem Wellengänge in nahezu orei Stunden zurück. Zwei jugendliche Turner, die den alten Herrn begleiteten, mußten des Wellenganges wegen zur Hälfte 'des Weges ausspannen und in den be gleitenden Kahn aufgenommen wer ben. Provinz Ostpreußen. Seideuwaaren wurde im Suwalkyer Bezirk ein preußischer Pascherzug von einer, russischen Grenzwache angehal len. Hierbei entspann sich ein kurzer Kampf; die haribedrängtenSchmugg ler warfen ihre Päcke fort und erreich ten in eiligster Flucht den schützenden Grenzwald, zwei Todte und zwei Schwerverwundet« -zurücklassend. Die Waaren hatten einen Werth von :twa 1500 Rudel. Bei den Russen war die Freude groß, zumal den Grenzwachen zirr Anseuerung ein Drittel als „Paimkas" (Wegnahme zntheil) von den beschlagnahmten Waaren zufällt. Provinz Pommern. Der Turnerbund in Greifswald beabsichtigt die Einrichtung einer sog. Rekrutenriege. Dieselbe bezweckt, junge militärpflichtige Leute mit den Grundregeln der Rekrutenausbildung bekannt zu machen und sie somit auf den Militärdienst vorzubereiten. Der Gymnasial - "Direktor Dr. Becker in Kolberg beging das Fest der silber nen Hochzeit. Gleichzeitig fand auch die Hochzeitsfeirr!einer Tochter des Silberpaares statt; Abends brachten die Schüler des Gymnasiums dem Jubilar einen Fackelzug dar. Ge storben: In Köslm Frau Landrent meister Julie Timme, geb. Buchholz. Das in Labes abgehaltene Schüt zenfest verlief programmmäßig aus herrlichste Weise und zwar vom be sten Wetter begünstigt. Schleswig-Holstein. ler Stille ei» Biosienaiistritt aus der Laiidestirche vor. Zahlreiche Personen haben sich nämlich zu dem Glauben bringe» lassen, durch die Erlhcilnng de-Z Religions»nterrichls in der deut- Soiiderbii:^—Die Seite der Adventi sten, weiche in Schleswig schon einigen Wochen in einem Zelt allabend lich Vortrüge hält unüdie Wiederkunft Christi veitnndigt, gewaltige Austrengnngen, um Junger zu gewin. nc». Diese Sekte hat übrigens schon mehrsach, d» die Prophezeiungen nicht eintrafen, Einbuße erlitten.—Vor etwa 3 Jahren machten die Gebrüder Fed versen den Versuch, die amerikanische Auster in Schleswig-Holstein heimisch zu mache», indem sie -das Noer bei Be verau Züchteten und mit Austernbrut beichten. Anfangs lief; sich die Sache , gut an. letzt aber bat sich herausgestellt, , das; der Versuch ganzlich mißglückt ist! mvalich ist e-Z indeß, daß die bei Schlei niiiüdc aiivgcsetzlc Brut bessere Erjolge -erzielt. 7 In Schleswig- Lelirer a. D. E. G. Gidionsen, fullher in Plön. T:r Schaden, den das in der auf!! Wliirncn Mart tarirt.--Tie 17 lalire alte Züchter der Wvttw: Junker niann. früharm Bejitzerir des „Hol sleintichen Hauses", ertroiü im Köhl biand bei Ait«:wärdcr bei «rner Boot !sal»r>.—Tie Firma W. Schmorr, Hlli-gechäf! in Altona, hat den Kon j^r.anr'cnieidet. Provinz Schlesien. G<swrben in Vrieg: Stadtrath kustav Müller.—Die Stadtverordne ten in Bunzlau haken 3000 Mart be willigt isür den Antauf des Häuschens, in dem die bekannte loürdigklt. der ..große Topf", steht, welcher kurch diesen Paus mit in de« Besch der Stadt übergeht. Ueber Kai sern?:: Schicksal dieses IHOO Liter fas- allen SchauftiM wurde noch nicht e:itschrS>en. Wegen Verbrechens im Amte verurtheilte das Breslauer Schwurgericht den Gerichtsvollzieher Herni. Jensch Don Canth 2 Jahren Gefängniß. Mit dem Bau des Kai ser- und Siegesdenkmals in Freiburg ist uunmehr begonnen worde-i. Das selbe klimmt in die Mitte des Neu marttes zu stehen, auf einem Platze, der an sich schon dem Denkmal ein vor treffliches Ansehen verleihen wird. Die feierliche Enthüllung soll bestimmt am lö. Oktober d. I. bei Gelegenheit des 50jährigen Stiftungsfestes des Kameradenvereins stattfinden. Ge storben in Gle'nvitz: der kgl. Hütten« emts-Direklor a. T. Karl Brand. Die unverehelichte Selma Schubert in Görlitz, welche am 11. D:cember v. I. die Wittwe Hirtmann ermordet und die Leiche dann in einen Sack gesteckt und auf einem Schlitten in den Hos des Gasthofes zur „Stadt Berlin" ge schafft hatte, wurde zum Tode verur theilt. Gestorben in Haynau: ' Dr. Buchwald. Ein Berliner Konsor tium, welchem auch die hiesige Bank- Konzession zum Bau einer Bahn Zillerthal - Arnsdorf » Krummhübel - Koppe erhalten. Provinz Hannover. Der am Kilimandscharo gefallene Premierlieutenant Ax war ein Sohn des Kaufmanns Robert Ax in Osna brück. Wie das „„Osnabr. Tagebl." mittheilt, war er 1863 in Siegen ge boren, wo er auch ISB2 sein Abituri entenexamen machte. Nach einem ein jährigen Ausenthalt in Verviers trat er 1883 beim 8. Rheinischen Fußartil lerie-Regiment in Metz als Avanta geur ein und wurde 1884 zum Se conde-Lieutenant befördert. Zu An fang des Jahres 1891 ging er nach Afrika, machte unter Chef Johannes eine Ervedition nach dem Kilimand scharo mit und wurde dann Chef der Station Mafsinde. Im April dieses Provinz Westfalen. ertrank bei dem Umschlagen des Kah nes Frl. Martha Coppenrath, Tochter des Justizraths Coppenrath in Äl?ün cholt - Südlohn - Stadtlohn - Ahaus vermessen. Man hofft, daß im näch- Goede in Barop selbst ist 'die Vcrwal- Bielefeld übertrage» worden. Provinz Hessen-Nassau. In Kronberg starb der Geh. Sani tätsrath Dr. G. Passavant. Der der Gemeindegelder unterschlagen hat. Im Kellergeschoß des Landraths amts in Schmalkalden sind Ueberreste Elisabeth gestifteten Bethauses dar starb Geh. Justizrakh Victor von Eck. in Wiesbaden der Postbote Rossel in lsine gräßliche Blutthat ist in Bur- Weiterhenne, mit dem er seit Monaten Messer in die Brust. Weber versuchte noch zu entfliehen, sank aber schon nach dige führte aus, daß es auch gar keines starken Schlages bedürfe, um einen Druck auf das Gehirn Herbeizuführen, welcher Blutergießung zur Folge habe. Mit Rücksicht darauf, dah dem Lehrer das günstigste Zeugniß von seinen Vorgesetzten.ausgestellt und er als ru- Königreich Sachsen. Der Filzwaarenfabrikant Max Liebe j in Borna Kommandant der Schllt auf deo Anstand gegangen, wobei sich aus unerklärliche Weise sein Gewehr .entlud, so, daß er sofort eine Leiche j war. Mörder Tannert in Chemnitz wurde hingerichtet. Damit hat das blutige Drama, welches sich am 6. Marz dieses Jahres im Zuchthaus zu Waldheim abspielte und welchem der Zuchthausausseher Pausier zum Opsec fiel, während die Aufseher Finsterbusch und Schietzel, sowie ein zu Dienstlei stungen benutzter ZüWing schwer ver wundet wurden, seine irdische Sühne gesunden. Aus unbekannten Grün den erhängte sich im Frankenhauser Holze der 13 Jahre alte Schulknabi Meyer aus Crimmitschau. Vor eini gen Monaten erst nahm sich des Knaben Großmutter ebenfalls das Leben. > n Döbeln hat eine auch vom Könige suchte Gewerbe- und Industrie-Aus teilung stattgefunden. In Franken .'isrg brach in der Bürsten- und Pinsel- Fabrik der Firma Männel <8: Hilscher Feuer aus, durch welches drei miteinan der in Verbindung stehende Gebäude vernichtet wurden. In Hartha wur den zu gleicher Zeit zwei Feuerscheine hier bemerkt. In dem südlich eine Stunde von hier gelegenen Orte Reins dorf brannte das Reichelt'fche Gut voll ständig nieder, das andere Feuer kam auf dem Rittergute Marschwitz unter halb Leisnig aus. Todienbettmeifte: Epsch in Jöhstadt beging Selbstmord. Gestorben in Kleinschachwitz: Rechtsanwalt Karl F. W. Giesecke. Großmaundorf siel im Brunnen ein großer Stein auf die Brust, der ihn tödtete. Thüringische Staaten. In Apolda ist ein „armer Reisen der" verhaftet worden, der nicht we timationspapiere bei sich führte. Der Unterofficier Melchner in Gera hat sich aus Furcht vor Strafe er schossen, weil er die Kasse eines Ossi cierburfchen angegriffen. Hessen-Darmstadt. Das seither in Kastel garnisani rende 3. Bataillon des 87. Regiment« neu zu formirenden Bataillone der Regimenter No. 117 und 118 nach Kastel, dessen Außenforts nach einer neueren Mittheilung wesentlich ver rückt werden sollen, und zwar in der Art, daß in Kastel selbst eine größer« Bauerleichterung eintreten kann. Königreich Bayern. In Schölling ist ein Viertel des Dorfes, 11 Häuser, niedergebrannt.— Der Turngau Weithein feierte in Starnberg sein 16. Gauturnfest und zugleich die Einweihung der neuerbau ten Starnberger Turnhalle. Dem Postpraktikanten Max Elman in Traunstein fiel eine schwere Eisen stange, an der er geturnt hatte, derart auf den Hinterkopf, daß der junge Mann, ohne das Bewußtsein mehr er langt zu haben, starb. Schuhma ' eher Geinet von Steinach wurde in überfahren. Schuhmacher Gemet ! von Hops in Ussenheim wurde der zwölfte Knabe geboren, für welchen der Prinzregent zum Pathen erbeten! wurde. Vom Militärbezirksgericht in Wiirzburg wurde gegen den Ge-> in Nädele aus handelt. Derselbe hatte am 13. März l. 1., Abends, im Wirthshause zum und Gefreiten. Das Urtheil lautete und war auf der Stelle todt. Der Landpostbote Gottfried Dobler von Althütte wurde wegen Unterschlagung senschast ihr 337. Jahresfest mit Got tesdienst und Fcstzug. Es ist dieses Brandschaden beträgt 12,200 Mark.— Vieh» an der sogenannten Langwied gezogenen Wagens und wurde von ihr so unglücklich an der Schläfe getroffen, ChristianWörner's in Glatten brannt ganz ab; Schaden 7500 Mark. G r 0 ß he r z 0 g t h u m Baden. Bürstenmacher Wilhelm Edelmann s Freiburg, welcher bisher Kassier des deutschen der Ar> beiter der Biirftenindustrie war, würd« verhaftet, weil er Unterschlagungen in Höhe von <it)o Mk. verübt haben soll. Gestorben in Heidelberg Mo''ei > brcchcnS gegen die Sittlichkeit zu l I. «i M. Gefängniß verurtheilt. Gest. in Konstanz: Stephan Stocker. Her mann Sauter, Hulfabrikant Gustav Zwicker in Franlfurt a. M., Frau Barbara Gehring, geb. Kiiiß. Mit einer Fuhre Garben wollte der in ho hem Alter stehen»« Christian Müller leile in Lahr von den auf dem Schut terlindenberg gelegenen Aeckern heim kehren, als er in einem Hohlweg so un glücklich z» Fall kam, daß die Räder über ihn hinweggingen, wodurch sofort der Tod eintrat. Landwirth Joses Kaiier in Langcnfurt wurde wegen oer suchte» Meineids zu 1 Jahr Gefängniß verurtheilt. Anläßlich seiner silder dcs Rathschrcibers, sowie Bruder Schrciner R. sind todt; Rathichrcibe, N. sitzt am Boden und hat Schaum schadigt. Aus der Nheinpsalz. Der 80jährige Joh. Heintz in Ka ! pellen, der ' von einem Baume Kir- schen pflücken wollte, stürzie so un l Winzer von Edenkoben, wurde voin Landgericht wegen Diebstahls vin 700 ! Wurzelreben zu 14 Tagen Gesängniz ' verurtheilt. In Landstuhl ist Wilh. Gerstefabrik", einem umfangreichenAn wesen in der Nähe des Rangirlahn hoss in Ludwigshafen Feuer aus. An Direktor Coelitz. Dasc'bft starben lege ihn mit eigener Lebensgefahr zu retten versuchte. In Mörsch starb Johann Wild F. Elsaß - Lothringen. ! Hochzeitszuges ein 22 Jahre altesMäd- Ungliickliche Liebe soll °die Veranlassung zur That sein. In St. Pili wurde der Weinsticher Eberl von der Maschine nnes Personenzuges erfaßt, die ihm den Kopf vom Rumpfe vollständig trennte. Der „Dusenbach" besteht aus einer obe ren alten Kapelle auf dem Felsen, aus zwei mittleren kleineren Kapellen und elle und der Großgrundbesitzer Tanek Edler von Esse und der Dr. med. Ot tokar Doubal. Das Maschinenhaus bei mehr oder wenige: schwer verletzt. —ln Ruppersdorf brannte die Schaf wollspinnerei von Jooann Moese total ab. Der Verein der Gärtner von i Teplitz und Umgebung veranst U'ete ! voi,» 13. bis 16. August in de» Näu ' ?!» Wleowcs starb Joachim Beck Schweiz. ln Tramelan (Berner Hural sind gestorben, das von seinem Vater wäh rend des Brandes aus dem dritten Stock in den Garten geworfen wurde. Es wird Brandstiftung vermuthet. — Die Spielhölle im Kursaal von Lu zernist endlich polizeilich geschlossen worden. Die Regierung hatte schon letztes Jahr das Baraque- und Bac caratspiel verboten, aber der Spiel- Pächter im Kursaal kümmerte sich um dieses Verbot keinen Deut. Selbst das Baraquespiel, welches in einem Jedermann zugänglichen Saale des Erdgeschosses stattfand, wurde ganz offen, unter der Nase der Polizei, kortqesetzt. Es wurde so schwunghaft i betrieben, daß der bei diesem Spiele > angestellte Croupier 5000 Francs ver diente? so erzählen wenigstens dessen Freunde. Nieder- und Oberö st erreich. Bischof Dr. skranz Maria Doppel- — Pfarrer z Turnvereins. Die Stadt hatte sich! flaggt. Das Fest wurde am Vorabend! durch Franz Wolf's Weihespiel wür-, dig eingeleitet, worauf am folgenden 600 Turnern. Der 18jährige Guts besitzersfohn Wachter^ in Ober wurde durch einen Hörer der Medizin > im vierten Jahrgange narkotisirt und! konnte nicht mehr zum Leben zurück gerufen werden. Daselbst brannten das Gemeindespital, 4 Häuser und 10 Scheunen nieder. In Perchtolsdorf starb Gastwirth Karl Fugger. In Brand, der einen Schaden von unge fähr eineinhalb Millionen Gulden an richtete. Oesterreich. Wien: Dieser Tage ist die in der Mathiasdorserstraße wohnendePsriind nerin Maria Pöcher ermordet worden. ler etablirt hatten, mit Hinterlassung eines Passivums von mehr als 30,000 - Bei der Sicherstellung des Nachlasses > wurden jedoch Obligationen und > Staatsnoten im Werthe von ungefähr > 70,000 fl. vorgefunden. Die Wint > fchek hatte ihren Stand Am Hof. Sie , war als geizig und arm bekannt und > hinterläßt leine Erben. Neulich be - ging der Postmeister Herr Karl Bas i sein Mjähriges Dienstjubiläum im ! Postdienste und das 25jährige Jubi läum als Postmeister in Liesing. D« ! Schützengesellschaft in Schwechat be - geht Heuer das 3SO. Jahr ihres Bestan ° des und ergreift die Gelegenheit, dieses i Fest durch Abhaltung des siebenten . niederösterreichischen Landesschießen ! würdig zu gestalten. Der Direktor ! der stadtischen Schule in Hetzendorf, i Franz Krenn, hat seinem Leben durch i Selbstmord ein Ende gemacht. Ei . erhenkte sich an einem Haken in dei > Kanzlei. > j D > bekannt - welchen Titel sie vor fünf ! lahien durch ihre Berheirathnng mit > einem Edelmanne der pnrenaischm ! der liniieren Ausschmückung desselben > hat sie eine gewisse Excentricität an den Tag gelegt, denn ihr Schlaszim- Kunstreneii m beiden Hemisphären bedeckt siiid. Die Jd.-e ist nicht mehr ganz neu, doch ichei,>! sie nach gewissen —t> ine „A? einflury' wir 0 aus Spanien angelündigt. Ter „Allg. > Ztg." wird aus Barcelona geschrieben: . Die Hi»e, die z. Z. hier verspürt wird, ist geradezu unerträglich. Das Ther mometer gibt im Schatten 34 und in der Sonne 33 Grad an! Seit vielen Jahren ist hier ein solch warmer Som- Hinsicht ein vorzügliches zu we den. Darob herrschen aber nicht, wie lonst in Winzertreisen, freudige Aussichlen, ! vielmehr ist die Stimmung eine sehr " gedrückte, denn die Weinfluth staut sich immer höher an und scheint zur wirk lichen Sintfluth anschwellen zu wollen. Seitdem in Folge der von Franlreich jenem Lande unterbleibt, ist die Lage der spanischen Weinbauer recht traurig In gewissen Jahren bringt Spanien nicht weniger als 4t),000,0W Hektoli ficierS. Die Fahne ging im Nriegi 1870 verloren. Das Regiment trat nach verzweiseltem Widerstände auf zugejührt. Aus Lichtenstei n-K alln» berg im Königreich Sachsen erhalten die „DreSd. Nachr." über Pilzvergif tung Folgendes: Hier wurde die We ist keine Rettung mehr vorhanden! > jede Hoffnung ärztlicherseits, sie zu ret ° tili, ist geschwunden. Den Abfällen ! der genossenen Pilze nach ist eine Ber l gistung dnrch den dicken hutsörmigen t Fliegenschwamm wahrscheinlich. Ueber Selbstmorde in Makavei in Kishalmagyar in Ungarn im Alter von 107 Jahren gestorben, l Wie sich nun herausstellt, starb der! Todes, sondern infolge Selbstmordes.! Makavei litt schon lange an Roth- lauf und dies dürfte ihn in den Tod getrieben haben. In Cfakova hat sich der 16 Jahre alte Peter Wörner, Sohn wohlhabender Eltern, mit einer Pistole erschossen. In einem hinter lassenen Briefe gibt er als Motiv sei nes Selbstmordes an, daß er am Le ben keine Freude mehr habe, weil ihm seine Eltern das Baden im Freien verboten haben. I I —Die merkwürdigste un ter den eben vollzogenen Wahlen in Frankreich ist wohl die des Herrn Nielvacq. Mielvacq ist, wie wir schon unlängst erwähnten, der Held, der vor einign lahren am hellen Vormittag in den elnsäischen Feldern eine millionen reiche spanische Waise, Fräulein Mer cedes Campos, von der Seite ihrer laut um Hilfe rufenden Begleiterin und Hüterin nach England entführt hat, wo er sie einige Wochen später heira thete. Er hatte sich dem Fräulein Campos gegenüber für einen Bicomt« grü»t Sie der Adel Frankreichs !" Der Vormund der Spanierin, der katala nische Rechtsanwalt Donadi», verwei gerte die Herausgabe des Vermögens s »es Mündels und verlangte von den Gerichten, daß die in England geschlos sene Ehe mit dem Entführer für ungil tig erklärt werde. Seine Klage wurde ! abgewiesen, und er hatte dem Gatten seines Mündels das von ihm verwaltete Geld auszufolgen. In der Gerichts verhandlung wurde festgestellt, daß der Entführer weder Vicomte noch de la Cour war, sondern schlicht bürgerlich > Mielvacq hieß und der Sohn eines Ge richtsvollziehers, zur Zeit der Entfüh rung ohne Stellung und Beschäftigung, wohl aber reichlich init Schulden ver sehen war. Nachdem Mielvacq sich seine Frau zuerst :nit Faustgewalt er obert, dann gerichtlich erstritten hatte, kaufte er sich mit ihrem Gelde ein schö nes Landgut und Schloß, nannte sich trotz des gerichtlichen Erkenntnisses „Mielvacq de la Cour", oder auch nur ben „Milvacq" oder „Monsieur" d. I.C. lesen kann, und begann sich sür eine Rolle im öffentlichen Leben vorzuberei te». Zuerst machte er sich seine bäuer lichen Nachbarn durch kleine Geschenke zu Freunden, bald ließ er sich zum Ge meinderath des Dorfes, dann zum Bürgermeister wählen, und jetzt zieht Lourbon ein, ein schöner Beleg zu dem zlten Worte: „Dem Muthigen gehört die Welt." Zur Vervollständigung des Bildes sei hinzugefügt, daß die un ier so romantischen Umständen geschlos sene Ehe sich in mehrjährigem Bestände bisher sehr gut angelassen hat. Die Zeitungen berich .lanze Familie auf das Gräßlichste hin schlachtete, um Alleinbesitzer des Ver mögens zu werden Nun wird be kannt, daß in der Bauernfamilie Dios zegi die Habgier so erblich war, daß oiese schon durch mehrere Geschlechter in theils versuchtem oder vollbrachtem Vatermord sich äußerte. Auch der jetzt oon seinem Sohne erschlagene alte Dioszegi wollte als junger Bursche sei nen Vater umbringen, um ftiih-r das Erbe zu erlangen, und auch der Oheim ies heutigen' Mörders scheint nicht we nig von dieser Habgier, zu haben. Dieser Onkel, Josef Dioszegi, hatte kaum davon gehört, daß sein Nesse Florian als Mörder der gesaminten Familie Dioszegi eingezogen wurde, ils er sich spornstreichs zu einem Advo caten in Vasarhely begab, wo sich das folgende Gespräch entspann: „Also, Herr Advocat," sagte der Bruder des ermordeten Dioszegi, „jetzt werden doch wohl wir Geschwister erben, da ja der Bursch: unzweifelhaft aufgehängt wird?" „Den wird man nicht aus hängen," erwiderte der Advocat, „das Gesetz läßt es nicht zu." „Wieso nicht? Einen solchen vorbedachten, achtfachen Mörder»" „Man kann ihn doch nicht aufhängen, weil er noch nicht zwanzig Jahre alt ist." „Aber, Advocat," forschte der brave Onkel schier ängstlich, „könnte man den Bur schen nicht für großjährig erklären?" vesinsicirt, davon berichten Vukarester Blätter Folgendes: „Am Sonntag, den 3V. August, verließ der 21jährige Landu aus der Gemeinde Cuca die Stadt Galatz, um sich in Begleitung einiger anderen Dorfbewohner nach Haufe zu begeben. An der Barriere Vadul Ungurului wurden alle einer gründlichen Desinfection unterworfen ; nur Landu wollte sich derselben entzie hen und suchte das Weite. Er wurde jedoch von den Sanitätsbeamten einge holt, entkleidet und in einer mit karbol haltigem Wasser angefüllten Bade wanne am ganzen Körper gewaschen. Hierauf wuschen die Sanitätsbeamten auch dte Kleider ihres Opfers in dem selben Wasser, wanden sie aus und zo gen die feuchten Lappen dem Unglück ivurde, gab man ihm zum Schluß auch noch Karbolsäure zu trinken, was zur Folge hatte, daß der so gewissenhaft be handelte Choleraverdächtige nach zwei Stunden verschied. Der Staatsan- walt hat die Oessnung der Leiche ange ordnet und die braven Sanitätsbeam ! ien vorläufig hinter Schloß und Riegel bringen lassen." l AusMonteCarlotommr wieder einmal die Nachricht, daß d>e Roulettcbant gesprengt worden sei. ! Wie der in Nizza erscheinende „Pen» siero" zu melden weiß, bat vor einigen Ta.en eine Schottin, Miß Leal Lcdge. die Roulette in Monte Carlo gesprengt, indem sie innerhalb einer halben Stunde anderthalb Millionen Fr. ge wann. Ein derartiger scheinbarer Glücksfall wird offenbar von detheilig ter Seite regelmäßig zu Beginn jeder „Spielzeit" gemeldet, um Spi'ler 1 ist, die Bank zu sprengen, weiß Jeder, der Monte Carlo kennt. 7
Significant historical Pennsylvania newspapers