Das Wulterma!. (IV. Fortsetzung.) Ui<d dann wartete ich nicht meht ab, um mehr zu hören, sondern schlüpfte hinter Hildas größerer Gestalt aus dem Zimmer und eilt- geräuschlos di-Stiege hinauf. erwartet, unangemeldet, dieser Arthur. Wie lauge er wohl außerhalb des mit Rosen umkränzten Fensters gestanden haben mag? Das Haus ist in großer Aufregung, der Genral außer sich vor 17. Juni. Das ganze Schloß ist voll „Man erwartet sehr viel von Ih nen," sagte Arthur mit leiser Stimme. Ich fühlt-, daß ich erröthete. „Sehr wenig. Er verläßt uns mor zen und geht nach dem Norden. Es ist klar, daß er entweder Ihre Gegen sür passabel?" „Wenn Sie auf Ihren Erben an spielen, Vormund, der ist doch nicht label?" „Nicht besonders." Er sah mich vorwurfsvoll an. „Interessant, wie die Frauen zu sa diens." Ich saß in einer Ecke des Vorplatzes, das Fest war seinem Ende nahe, der „Leben wohl, antwortete ich den mit mir nehmen?" „Ich habe keine Freunde im Nor ven," antwortete ich kurz. zenblick! Ich kann Ihr „Nein" nicht als „Ich gab Ihnen meine Antwort neine unwi:err»slich-Antwc>rt vor zwei Tagen," antwortete ich. „War sie so an sllr das Beste, daß eines von uns diesen Ort verläßt." Er sah mich finster an, als ich an Sie wendete sich gegen mich, und Wenn Blicke todten könnten, so wäre ich damals und an jener Stelle verloren gewesen. „Ja," brach sie los, „er ist fort, und Alles Ihretwegen mit Ihrem weiß und rothen Gesichte, wie eine Schäferin von Porzellan! Ich wünschte von gan zem Herzen hören Sie? von gan zem Herzen daß Sie gestorben wä ren, ehe der General Sie hergebracht hätte!" Dieser liebenswürdige Wunsch über raschte mich keinen Angenblick. „Ich bedaure tief," sagie ich endlich, „daß Herr Trent irgend ein Gefühl an mich verschwendet, das fürSie vielleicht von Werth fein mag. Da ich aber ei» solches Geschenk niemals gesucht habe, sind wer weiß, was Sie sind! Der General weiß es gewiß nicht! Oh, über die Thorheit eines kindischen Greises! Aber ich will nicht mehr sagen. Ich kenne Ihre Macht über ihn. Er würde mich ohne Zweifel aus dem Hause schi cken, wenn Sie es verlangten." Dann wurde die Thüre geöffnet und der General selbst und Arthur traten ein. Mein guter alter Freund kam „Ach, kleine Polly," sagte er, seine Stimme dämpfend, „Du hattest wohl einen Wortwechsel mit Hilda?" „Ohne Zweifel ohne Zweifel. Ich kenne nur ein Wesen, das Hilda nicht haßt Trent. Ziehe Dir das nicht zu Herzen, Polly! Da sieh! Ich habe Dir ein kleines Geschenk gebracht!" Er hatte ein altes Juwelen-Etui in seiner Hand. Er öffnete es, während er sprach, und ich sah darin ein Halsband von großen, schimmernden Perlen in ei ner seltsamen alten Fassung. Mit sei nen Hals. Ich nahm die Perlen hastig ab. „Wie gütig von Ihnen, Vormund," stammelte ich, „mir das zu geben." „Sehr gütig," sagte Hilda gehässig, „besonders, da ich immer dachte, daß alle Familien-Juwelen aufbewahrt würden für die Gattin Arthurs." 19. Juni. Hilda und ich dinirten allein mit einander. Um ihrer lästigen Gefellschaft zu entfliehen, sobald das Mahl beendet war, befahl ich, mir mein Pferd zu satteln, legte ein schönes vio lettes Reitkleid an, welches gestern an gekommen war, und ritt fort, ohne Be gleitung, hinab den reizenden Weg, welcher den Strom einfaßt. Ich wurde, wie ich jetzt denke, zur Leiterin geboren. Wäre mein Pflegeva ter der Eigenthümer eines Circus-Zel tes gewesen, anstatt ein Schauspieler dritten Ranges, so hätte ich mich für ihn, nach einigemUnt-rrichte. gewiß als eine fchätzenswerthe Kraft erwiesen. „Anatol" und ich verstanden einander bereits wunderbar. Wir flogen dahin und ich war ent schlossen, den Nachmittag so zuzubrin gen, und für eine Weile wenigstens ging Alles gut. Aber das Wetter war sehr heiß. Ich blickte nach der blenden den Sonn- empor, und mit Freude sah ich, sich ein Wölkchen sammeln. „Wir hatten das Schloß weit hinter uns auch der Fluß entschwand meinen Bli cken. Wir kamen an verschiedene Kreuz wege, von denen ich nicht wußte, wohin sie führten. Anatol, feinem Willen über lassen, wählte einen derselben und trug mich längs dem Ufer eines schwarzen, düsteren Baches durch Eichen- undFich ten-Gehölz, wobei das abgefallene, dürre Holz lustig unter seinen slüchti gen Husen knisterte. Hier genossen wir eine geraume Zeit daS Vergnügen der Einsamkeit und Stille, bis mir plötzlich ein Regentropfen auf das Gesicht fiel. Ich sah empor. Dt- einsame Land schaft lag finster und traurig vor mir. Ueber meinem Hauple war der Himmel tintenschwarz. Donner rollte im We sten. Ich wendete Anatol um, und ga loppirte heimwärts. Wilder und wilder wurde der Weg und die Finsterniß mit jedem Schritte dichter. Das arme Thier begann bei vem fortwährenden Leuchten desßlitzes und bei dem fast ununterbrochenen Donner unruhig zu werden. Jetzt be gann der Regen herabzuströmen, als ob alle Schleusen des Firmamentes ge öffnet wären. Heftig, in Strömen, goß es nieder! Keine menschliche Wohnung war zu se ht». Ich wußte nicht, welchen Weg ich einschlagen sollte. Auf einen Wink von mir ging Anatol durch eiuiges^Unter men wir zu einer alten Hütte, die ne ben einem trüben Bache stand. Die Thüre derselben, das sah ich, war geschlossen. Ich ritt heran und schlug mit meiner Reitpeitsche daran. „Oesfneu!" rief ich. Durchweicht und tropfend glitt ich aus dem Sattel, versuchte die Klinke und fand sie geschlossen. Ich mus sie aufbrechen und eintreten, dachte ich; und dv. ich die Angeln schwach fand, wendete ich meine ganze Kraft an, bis die Thüre nachgab. Ich Sie war dunkel, schmutzig, leer. Auf dem Herde lagen einige halbverbrannte Holzklötze. Auf dem Lehmboden zeigten sich Fußspuren. Ich spürte einen schwa chen Geruch von gebranntem Schinken. Die Bewohner waren augenscheinlich nicht lange fort. Ich stand in der Thüre und blickte miß luthig hinaus. Es regnete wie bei einen! Wolkenbruch. Die Wolken lagen wie ein Leichentuch auf der Landschaft. Plötzlich sprang die Gestalt eines Man nes, groß und dunkel, aus dem Unter- Holze, stürzt- auf die Hütte zu und stand Auge um Auge mir gegenüber. Ein Mann, muskulös, zerlumpt, hochgewachsen und wilden, unstäten Blickes. Er stand und sah mich an, ich schauderte, denn er erschien mir in dem Zwielichte doppelt mausig. „Fräulein!" rief „Ihr hier?" Ihr seid die kleine Dame vom Schlosse!" Ich trat einen Schritt in die Hütte. Er blieb in der Thüre, sie ausfüllend mit seiner mächtigen Gestalt. „Wer seid Ihr?" fragte ich. „Einer von des Generals Dienern?" Er streckte mir seine Hände entge gen. „Nicht! Ich bin ein Verfolgter! Ich Ihr vom Süden gclommen. Ich habe das Unglück gehabt, einen Förster zu tödten!" „Der Wilddieb! Der Mörder!" Ich und war einer Ohnmacht nahe. „Was wollt Ihr von mir?" fragte kragens meines Neitkleides gewahrten. „Meine Kette!" stammelte ich, fast das kostbarste Ding, das ich auf Erden hatte, ergreifend die goldenen Glie der, die seltsamen, alten Anhängsel, welche meinen armen, gebrandmarkten ben? Niemals!" „Geben Sie mir die Kette!" rief er schrill. „Rasch! Oder ich nehme sie so!" und er griff nach meiner Kette. Ich hatte die Reitpeitsche in der den Schlage. Dieser war ihm unerwar tet. Er ließ seineHand herabsinken. Mit einem Schrei sprang ich nach derThüre. vor mir an der Schwelle. Bei seinen: Anblicke eilte der Elende aus der Hütte und entfloh, rasch wie der Wind. Ich „Großer Gott!" rief er, und sein dunkles ernstes Antlitz wurde bleich das?"° „Der Mörder!" keuchte, „der den Förster ermordete!" Ich hielt seinen Arm fest in einem Anfalle von Entsetzen. „Ich suchte hier Zuflucht vor dem die Thüre. „Ich bitte, welcher glückliche Zufall führte Sie hierher?" fragte ich. „Ich erfuhr von Hilda, daß Sie al lein fort feien," antwortete er. „Ich sah, wie sich der Sturm erhob und ritt Ihnen entgegen. Ich folgte ihrer Spur «ine Kunst, die ich im fernen Westen erlernte." Er sah nach der Thiir« der Hütte. „Der Schurke ist fort," sagte er, „und eS wäre nutzlos, ihn zu verfolgen. Vorsehung, welche mir durch Sie Hilfe gesendet. Wie kann ich Ihnen danken?" Seine Augen ruhten wieder mit ei^ Antlitze. gerne mein Leben ?ür Sie hingegeben hätte? Still, spieln wir nicht meht' davon! Wir müssen -in wenig warten, men." Ich lehnte mich an die Wand, be schmutzt und durchnäßt. Er stand mir nahe, noch rasch und aufgeregt ath mend. Wir warteten schweigend. Jetzt begann der Regen nachzulassen. „Können wir uns nun nicht fort wagen?" fragte ich endlich. Er machte eine zustimmende Ge berde. „Paulette!" niederholte er sein dunk les Antlitz an dem meinen, „ich liebe Sie!" 16. Capitel. „Mein Gott! Was sür ein Gezänke auf der Stiege! Hier zankt Alles. Das ist ein ruchloser Platz. Ah, horch! Wer kommt jetzt?" Ein dunkles Zimmer, zwei Treppen hoch. Das Zimmer ist trotzdem rein, er mit Seide und Draht und verschiede nen farbiaen Stoffen bedeckt ist. sikt die zurück. Auf der Schwelle stand ein Mann, elegant gekleidet, schön und wie es „Mit mir?" rief die Alte erstaunt, hielt. Kniee» riihte. „Wenn ich mich nicht irre," sagte er, „so sind Sie die achtbare Gesellschaf- Georg Trent sog einen Moment nachdenklich an dem Knopfe seines in dische» Rohres. len, und ich kann Ihnen dafür, ohne Zweifel, eine schöne Compensatio» an bieten." Er berührte dabei In ganz verständli cher Weise eine seiner Taschen. Die alte Frau zupfte an ihrer hohen Grabe. Ah, er war ein guter Mann, aber unglücklich! Er war mein Milch bruder." „Und Fräulein Paulette lassen sie im Theater," sagte Trent, „und Leute sagten mir, sie sei nicht Werners Fleisch und Blut, sondern ein Findling, den er adsptirte." „Wahr," antwortete Megrini, mit einem Gesichte, ausdruckslos wie der Kopf eines Karpfen. „Ich bitte Sie, ein Bischen mehr mit theilsam zu ein," drängt- Trent. „War das Mädchen an der Thüre des Schauspielers nicder>i«lgt worden?" Nordsee; b-i einer Engend, genannt ach wie heißt sie doch?" Sie hielt an mit einem Ausdruck großer Verwir rung. „Nun, wie?" rief Trent scharf. „Ich denke, ich muß es vergessen ha ben." „Keineswegs," widersprach Trent, zog Etwas lebhaft aus seiner Tasche und drückte es ihr in die Hand. „Den-! !en Sie einmal nach. Nun den N amen des Ortes, wo die kleine Paulette gefunden wurde?" „Herr," sagte Megrim feierlich, „es ist ein sehr seltsam«? Name wissen Sie ihn nicht? Ein kleiner Ort an der Küste, man nennt den Ort kurzwegs den Teufelsselsen." Trent zog augenblicklich ein Notiz buch und schrieb den Namen ein. „Und sie wurde von ihrem Pflege vater für die Bühne erzogen," sagte er, „und sie wurde ein Liebling des Pub likums; und dann was dann, Ma dame? Sie waren ihre Duenna? Hatte sie Liebhaber?" Die Alte wiegte ihren Kopf hin und her. „Ah, da Sie so viel über sie wissen, > >üssen Sie das auch wissen. Kommen Sie von ihr, um mich auszufragen? Gewiß hatte sie Liet-Haber viele!" sein Name St. I.'hn?" wrationSmaler? Wie? Liebte sie ihn?" :r war ihr Gatte!" Trent schien auf diese Mittheilung keineswegs vorbereitet. „Ihr Gatte?" Er veränderte die Farbe. „Wissen Sie, was Sie sagen, Frau?" . . kern. „Das geschah natürlich," sagteTrent, >,ehe sie die Mündel des GeneralsWei ßenthurn wurde. Strengen Sie Ihr Jedächtniß noch etwas mehr an und irzählen Sie mir von dieser Heirath zuch von ihrer Bekanntschaft mit dem „Ach ja, der schöne alteSoldat! Was !r für ein Ansehen hatte welch' ein herz! G-dUld! Lassen Sie mich vom hören wollen," und nun erzählte sie Trent die Geschichte von Paulettes un glücklicher Heirath, ihr Zusammentref fen mit dem General, ihre folgenden Leiden und ihre 'Adoption. Trents Neugier war für dieses Mal vollkommen befriedigt. Als er Alles vernommen, faß er nachsinnend da. Sein Gesicht trug einen Ausdruck, der einige Grade von einem angenehmen abwich. Person dieses St. John. Wem sah er ähnlich?" Megrim gehorchte. Er zog wieder sein Notizbuch hervor und schrieb das Portrait, das sie zeichnete, Wort für Wort nieder. „Und nun," sagte er lebhafter, „ha ben Sie jemals von dem Tode dieses „Nein! Er floh nc:ch der Affaire mit dem Schusse aus dem Lande mehr weiß ich nicht." „Es heißt, er sei in Karlsbad ge storben. Briefe, die ich aus dieser Stadt Person. Was St. John wan balle!" sam eifersüchtig und sie war nur ein Kind. Ist sie glücklich? Hat sie eine schöne Heimath? Und ist sie nicht schön? Ach, vor einigen Jahren war sie das!" putation ziemlich düster sind, und sie zur Gattin sür seinen Erben zu er ziehen?" „Meinen Dank für die erhaltenen Mittheilungen," sagte er. „Und jetzt be daure ich, scheiden zu müssen. LebcnSie Vier Tage später finden wir den A dvokaten an dm Küsten der Nordsee. Der Mond erhob sich über die schim mernde See und das zerklüftete Ufer, als er auf der Station abstieg. Er zog eine Cigarre hervor und schritt in tie- Paulette fand." Mähre, ein hoher, zweirädriger Wagen und ein Junge zum Kutschiren stan den bald zu seiner Verfügung! Der Junge und rieb sich die Augen, felfen, welcher sich in der Nähe dieser Stadt befinden soll," antworteteTrent. „Habt Ihr je davon gehört?" „Was fehlt denn dem Thiere?" rief „He! Dieses alte Bieh haßt jede Ecke, wie Gift," sagte der Kutscher, „und hier ist eine gerade vor uns. Sie würden besser thun, sich am Sitz fernhalten." „Abscheuliche Besne!" schrie Trent, den freundlichen Raih nicht beachtend. „Gebt mir die Leine!" Aber der Jung! schüttelte seinen Krauskopf. Klapp! Klapp! schlugen die Hufe der Mähre an den Wagen, und ! rasch ging es um die Ecke. Allein der ! Wagen flog gegen den Zaun, ein Rad j zerbrach und Trent stürzte wie eine von ! einem Mörser abgeschossene Bombe hin- ab und mit seinem eleganten Kopfe in ein Erbsenfeld. Da lag er bewußtlos i wie ein Stück Holz, ohne auch nur zu athmen. ! „Halloh!" brüllte der Junge in fei- d^'" erschi^i^ „Wer ist der Mann?" fragte er den Kutscher. > „Ein Fremder, der mit dem Nacht zuge gekommen." „Helft mir, ihn in das Haus zu tra gen. Er ist sehr verletzt." „Weiß nicht, ob ich das Pferd Ver laffen darf." , , ~ > . „Bindet es an den Zaun, Tropf, und thut, wie ich Euch sage!" Schild vor der Thüre hatte. Dort t „Lege ihn auf das Sopha," sagte sie zu dem Manne. „Ist er sehr verletzt?" „Ich habe ihn noch nicht untersucht. , Willst Du mir ein wenig heißen i Branntwein bringen, meine Theure?" Sie brachte das Verlangte. Der Mann goß es Trent in die Kehle. So- gleich wm der Advokat zu sich und öff- „Was ist geschehen?" rief er. „Wer seid Ihr? O, guter Gott, mein Bein!" „Was fehlt Ihnen?" fagte^derMann. ! „Ha," sagte er, .Ihr seid ein §Wund- I " ,',la "' „Verdammt sei der Junge! WolltJhi ircch'seinem Stalle zurückzuschicken es ist klar, daß ich dies- Nacht nicht weiterkann." hH s t n»n wie gute Samariter." „Sie", sagte der Doktor, „der Stall bursche Bllgte mir, Sie wären einFrem „Jch heiße Trent," sagte der Advo kat, „und Sie?" „Mein Name ist Philipp Walter und Wort. Seine Augen wanderten durch das Zimmer und blieben endlich lang! auf dem Arzt und dessen Gattin ruhen. In ihren ruhigen Gesichtern mußte ei haben, denn bei der ersten Gelegenheit wendete er dem Licl ie seinen Rücken zu und lachte in einer seltsamen Weise, so daß es ihn von Kopf bis zu den Füßen 17. Capitel. Mauern umgeben; und Mama oh! daß ich es in Deine Ohren flüstern könnte! ist sehr kalt und abstoßend ten sich um die liebliche Scene und schlugen einander in stillem Beifall wie Menschenhände. Saft, und beschattete» das Nest. Unten Bei Sibyls Anblick hob sich die lie varauf Rücksicht nimmt. Man sollte da für sorgen." Sibyl näherte sich ihrer Mutter. Vater, und dieser antwortete ihm-. „Merk' Dir's gut, wenn Du die Per son heirathest, so bist Du für mich nicht mehr auf der Welt!" Der junge Baron Ferussac aber trotzte dem Alten und machte die kleine Modistin zur Frau Baronin. Von mütterlicher Seite war ihm eine Rente gesichert, von der das Paar zurückgezogen zwar, jedoch vollständig sorgenlos lebte, und die Ehe war auch eine sehr glückliche, so lange der alte Baronin in seinem will die Mutter, daß für das Kind et» 120 t) Francs zu leisten. wahr »lachen. So z. B. werde ich Ihnen sogleich, ohne alle Vorbereitung, eine Ohrfeige geben, und der hinter Ihnen sitzende Kellner soll vor Schmerz laut aufschreien, während Sie selbst nichts davon empfinden!" „Das wollen wir sehen!" erwiderte der er staunte Ungar. Als er unt der Kell ner sich vorschriftsmäßig placlrt hatten, machte der Amerikaner die Umstehenden noch einmal darauf ausmertsam, daß er durchaus nicht vorbereitet sei, und verscl.te hierauf dem Ungarn eine derbe Ohrfeige. Sogleich sprang der Kellner hinter ihm auf. hielt die Backe und schrie laut vor Schmerz. Der Ungar aber sprang ebenfalls sogleich auf und rief der freudige» Tones der Gesell schaft zu: „Hob' ich gleich g'sagt, daß Zauberer nix versteht! „Hob' ich Ohr feigen auch g'spiirt!" Ein Denkmal für Franz Liszt ist in Oedenburg errichtet wor den ; in dem unfern von dort gelege nen Raiding erblickte Franz Liszt das Licht der Welt. Es ist dies das erste Liszt-Denkmal in Europa. Als klei ner Wunderknabe von neun Jahren spielte Franz Liszt überhaupt zum er sten Mal öffentlich in Oedenburg, fem zweites über sein Leben entscheidendes öffentliches Concert fand in Preßburg am 26. November 18211 statt. Nach Oedenburg lam Liszt in den Fünfzige r in Begleitung der Fürstill Sayn-Wittgenstein und zum letzten Mal 1881, um dort wie immer zu wohlthätigem Zweck zu concertiren und seinen Geburtsort Raiding aufzu suchen. Er wollte sich wieder der Zei ten erinnern, wo er als kleiner Knabe den „unvergleichlichen Vorträgen" des berühmten Zigeuners BiHary gelauscht, und durch dieselben das Geheimniß deS fortreißenden freien Vortrages eingeso gen hatte. Das Denkmal ist von Vik tor Tilgner entworfen. Es zeigt die überlebensgroße Bronzebüfk und ist vor dem Theater ausgestellt. Die Büste hat Tilgner vor einigen Jah ren auf Ersuchen des Preßburger Liszt- Freundes Herrn Johann Batka nach dem Leben modellirt. 3
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