Eine Capital - Romanze. Washington wird von allen guten Bürger» unseres Landes sür die schcnS wertheste Stadt iu den Ver. Staaten gehalten. Mr. 'Abraham Samuel B. Ferguson war ein schr guter Bürger und hatte sein ganzes Leben hindurch gar ost seine Gedanken voll Sehnsucht auf die Bun deshauptstadt gelenkt, war aber bereits ein Greis geworden, als ihm feine Ber lMnisse endlich erlaubten, seinen pa triotischen Gefühlen nachzugeben und dic Reise nach Washington zu unterneh men. Dieses geschah während der ver gangenen Wintersaison, mitten in der Zeit, wo dic Gesctzmaschinerie im Capi tol i» vollem Gange ist. Mit dem ersten BormittagSznge, der aus dem Westen kommt, tras Mr. Fer guson nach einer sahrt von mehreren hundert Meilen hier an. Im Vorüber fahrcn hatte er das Capitol liegen sehen und dcr Eindruck dieses grandiosen Bauwerks, das cr zwar ost in Abbil dungen geschaut, sich aber doch »ie hatte so vorstcllcu können wie/ er eS jetzt in Wahrheit erblickt, wirkte so mächtig aus ihn ein, daß er wie erstarrt auf seinem Platze sitzen blieb, als schon alle Passa giere dcn Zng verließen und sich beeil ten, die Gitterthüren des Depots zu er reiche», um auf die Straße hinaus zu gelangen. Dcn Kopf auf die Hand gestützt, welche dcn Rcgcnfchirm umklammert hielt, blick er unbeweglich sitzen und erst die helle Stimme eines jungen Mädchens weckte ihn aus seinem sonder bare» Zustande. „Großvater, cs ist Zeit, wir müssen hier aiisstcigcn," rief sie, indem sie sei nen Arm schüttelte und die Reisetasche erfaßte, die neben ihm lag. Er erhob sich augenblicklich, nahm die Reise aus ihrer kleinen Hand, inurmelte etwas in seinen grquen Bart und stieg aus. CS war ein langer, hagerer, stark knochiger Mann, dem Jeder nnsah, dstß er sein Leben lang im fernen Westen draußen hart gearbeitet haben müsse. Mit großen Schritten schob cr dahin, sein Oberkörper neigte sich stark nach vorn wie ein Baum, der im Wachsthum aufgehalten wnrdc »nd scincn Gipscl vorwärts lricb, da cr ihn nicht einpor strcckcn könntc. Seine Kleidung war gcna» wie cr selbst, von haltbarem, der ben Stoss, dem Zwecks dienend, abcr nichts weniger als gut sitzciid. oder gar modern. Seinc Enleli». dic ncbcn ihm her lief, zwar ein zierliches Mädchen von vielleicht zwanzig Jahren, ihre Fignr war kaum mittelgroß, ihr rundes Gc sichtchen trug dic frischen Farben dcr Gcsundhcit und cin paar dunkle Auge» glänzte» a»S demselben mnntcr und lebhaft in dic Welt hinaus. Sie trug einen schr klcidsamcn brauncn Reisc nnzug und aus ihrcm gcwalltcn schwar zen Haar ein Hütchen von gleicher Farbe. Niemand hätte errathen, daß der alte Mann und das junge Mädchen so nahe Verwandte seien. Beide hatten den Ausgang erreicht, Mr. Fcrguso» lenkte sofort der Straße zu, seine Enkelin aber klammerte sich a» seinen Arm und deutete nach dem Bahnhofsge bäude. „Dorthin, Großvater," sagte sie, den weilen offenen Eingängen zusteuernd, „da könne» wir frühstücken." Er nickte nnd trabte neben ihr her. Sie folgte ihrem Instinkt nnd ihrer kleinen etwas ausgestülpten Nase, dic einen gcwisscn Tust witterte, dcr sie richtig iu dcu Speisesaal leitete, wo an 'gedeckten Tafeln bereits einige ange langte Reisende ihr Frühstück genos sen. „Siehst Tn, Großvater," rics sie er freut. „hier ist cs schön, hier bleiben wir cinc Weile. Tabei schob sie <>ineii Stuhl für den alten Ma,in zurecht, legte alles, was er in den Händen ge tragen, auf eine» zweite» Stuhl »»d setzte sich selbst mit einer Miene an die Tafel, als ob sie von früher Kindheit an nichts anderes gethan hätte, als an Holeltischen z» speisen nnd sich :>on sar bigcn Anfwärtcrn bedienen zu iassen. Mit großcin Ernst studirtc sie die Speisekarte, ertheilte dem hinzu getrete nen Auswärter ihre Austrage/ nahm die Serviette von ihres Großvaters Teller, deckte sie über seine Kniee uud goß cin Glas Wasscr für ihn cin, dann erst that sie dasselbe auch sür sich. In wenigen Augenblicken stand das Frühstück vor ihnen und das Werk konnte beginnen. „Ist Dein Steak auch recht gut und weich, Großvater?" fragte sie besorgt, indem sie mit ihrem Messer ein Stück znr Probe abschnitt. „First rate, Rosa," antwortete dcr alte Mann und begann eifrig zu essen. „Siehst Du, Großvater," plauderte sie während dcr Mahlzeit lebhaft auf ihn c!n, „Du könntest doch nicht allein in dieser fremden Stadt zurecht kom men, wie gut, daß Tu mich mitgenom men hast. Erst schon wolltest Tu durch aus nicht aussteigen, dann dachtest Du nicht an unser Frühstück, jctzt abcr bist Du froh, daß Tu mir folgtest und wir hier so schön abgefüttert werden. Iß aber ja nicht vo» dcr Kartoffel hier, Großvater, sie ist nicht ganz weich ge kocht hier, nimm diese willst Tu auch cinc» kleincn Rnm? cs wäre viel leicht besser —" „Ja, Rose, einen kleinen Rum nicht so ganz klein, aber sprich nicht so viel." Sie bestellte den kleinen Rum und als er gebracht wurde, dustete cr so verfüh rerisch in seine große Nase, daß er ihn anf einen Zug austrank und noch einen bestellen wollte. „Nein, damit ist'S nichts, einer ist genug für Tich," sagte sie mit hohcits voller Entschiedenheit, „hier, Groß- dater. trinke jetzt Deinen Kaffee und iß das schöne Butterbrod dazu, so wie ich." Er schluchzte etwas in sich hinein, fuhr abcr plötzlich auf: „Rose, Du bist die Tochter von dem Sohn, wclchcr nic ge folgt hat und »nd sprich nicht so viel." „Bewahre, ich spreche gar nichts", versetzte sie ruhig und hielt wirklich einige Minuten lang Wort. Während dieser aufgedrungenen Schweigsamkeit ließ sie ihre schwarzen glänzenden Au gensterne durch den Saal schweifen, und es war ihr anzusehen, daß sie beständig Bemerkungen hinunter schluckte, die sie für's Leben gern ausgesprochen hätte. Die Gäste, welche außer ihnen an der Tafel faßen und frühstückten, waren in ihre eigene Thätigkeit zn sehr vertieft, als daß sich ein Gespräch mit ihnen hätte niikiiüpfc» lassen »iid der einzelne, sehr gnt auSfchciidc Hcrr, welcher seit einer Weile dort drüben an dem hohen Fenster stand »»d häusig mit heiterer Miene z» ihnen herüber sah, war höchst wahrscheinlich eine zweideutige Persön lichkeit. Rose hatte vo» Bauernfän gern »nd Schwindlern genug gelesen, um nicht gewarnt zu sei» und dieser sei» gekleidete Mann da drüben, mit der goldenen Uhrkette, dem schönen brannen Schnurrbart und den hell grauen Augen, hatte so weiße, seine Hände, daß er sicherlich nicht wußte, was ehrliche Arbeit zu bedeuten hat. Uebrigens ärgerte es sie auch, daß er so unverwandt zu ihnen herüber schaute. Macht er sich etwa über ihren Großvater und seine einfache, altmodische Ausstaf firung lustig? In diesem Falle würde sie ihn tödtlich hassen doch nein, so boshaft sah er nicht aus. „Rose," hub plötzlich der alte Mann schüchtern an ; die Gerufene war sicht lich froh, daß er selbst das Schweigen aushob, „Rose, old Girl, denkst Du nicht, daß noch ein ganz kleiner Rum mir mächtig gut sein würde, anf das fette Zeug ?" „Well, Großvater," antwortete sie zögcrnd, „das wärc er schon, wenn Du ihn nicht auf einmal hinunter stürztest, immer nur einen Tropfe», da»» ei» wenig warten und wieder einen Trop fen, wenn Du das könntest— abcr, das kannst Du ja nicht." „Ich kaun, Rose, let nS try" ver setzte er dringend und sie winkte dem Auswärter. Abcr beMr dcr klcineßum anlangte, stand plötzlich dcr verdächtige Herr hinter RoseS Stuhl und im »mi - sten Moment saß er neben ihr und er faßte den Speisezettel. „Ich möchte wohl wissen, ob das Bccsstcak gcnicßbar ist," sagte cr, wie zn den beiden Reisenden gewendet uud dabei Rose forschend anblickend. Sie hatte gern versichert, daß eS sehr gut sei, abcr da sie entschlossen war, vor sichtig z» sei», so that sie. als ob sie t.nib wärc. . Dcr alte Maiin erhielt jetzt seinen Rnm uud nippte beständig davon; das Gläschen wanderte fortwährend vom Tisch zum Mund und wieder zurück bis eS leer war und nun trieb das junge, Mädchen zum Aufbruch. „Wir nehmen einen Wagen", sagte sie, „wie hieß doch das Hotel, das uns der Postmeister von Lightford nannte. Großvater?" „Weiß ich's, Rose!" fuhr cr auf. „Das ist auch ganz einerlei," setzte er, sich erhebend und seinen Stuhl geräusch voll zurückschiebend, hinzu, „wir fahren jetzt auf's Capitol." „Abcr der alte Neisesack uud dcr Schirm und Dci» dicker Pelz —" „Sprich nicht so dumm, Rose, in dem großen Gebäude wird wohl Platz sür mein Zeug sein, und ich bin nicht nach Washington für die Hotels gekommen, sondern blos allein um das Capital zu sehen." „Ach Gott, dcr zweite Rum war doch für Dich zu viel. Großvater, klagte das junge Mädchen, „nun wirst Du mir Trubel mache» in der fremden Stadt!" Rose, Du bist die Tcchter von dem Sohn —" Weiter kam er nicht. Sie waren währenddem ins Freie gelangt uud sahen sich von Lohiitutscherii »mgcbc», vo» dciic» Jeder sei» Fuhrwerk als das beste empfahl. Rose suchte eins mit niedergeschlagenem Dach heraus und hals ihrem Großvater hinein; dann fragte sie nach dem Fahrpreis. Der Rutscher machte ei» verschmitztes Gesicht »»d verlangte viel. Dcr alte Manu zog sofort sein Taschenbuch, das zwar alt und schäbig, abcr schr wohl ausge süllt war. Rosc wchrtc ihm ab. „Es muß zu viel sein," schrie sie ärgerlich, „das Capitol ist ja gar nicht weit von hier, man sieht den runden Thurm, sobald man an die Ecke tritt, nnd so viel Geld für eine so kurze Tour!" „Ja, Lady, das hilft nichts, es ist die Taxe," versicherte der Kutscher. „Schämt Ihr Euch nicht? Ich könntc Euch arretiren lassen!" ließ sich da plötz lich eine Männerstimme vernehmen nnd Rosc sah zn ihrer Perw»»dcr»»q de» Herrn, welchen sie sür verdächtig gehal ten. neben dem Kutscher auftauchen. Letzterer murmelte erröthend einige un verständliche Worte und entschuldigte sich damit, daß Fremde immer etwas mehr bezahlen müßten, ats Einheimi sche; warnm sollte man's nicht nehmcil. wenn man's crhaltcn könne? „Ich rathe Ihnen, Sir. wicdcr aus zusteigen und sich einen anderen Wagen zn sichern," sprach dcr Fremde, „käm men Sie." Damit nahm er selbst Ferguson's Ge päck »nd half dem alten Herr» in den bezeichneten Wagen. Rosc sprang hin tcrdrciu und nicktc dem hilfreichen Be obachter einen fröhlichen Dank zu. den dieser mit einem hellen, srohen Ausblick iu Empfang nahm. Der Fahrpreis, dcr jctzt schr mäßig war. wnrdc ent richtet und sort ging'S, dic Pcnnsylvania Avcnuc cntlang. „Gott, ist cs hier schön!" ries Rose beglückt aus. indem sie sich dicht an ihren Großvater anschmiegte, „und wie warm die Sonne scheint, man sollte gar nicht glauben, daß es Winter wäre, bei uns daheim gibt's Eis und Schnee und hier ist keine Spur davon zu sch-n." „Ein schandmüßig warmer Tag für die Jahreszeit," murrte der alte Mann, „aber siehst Tu, Rose, hier haben sie Alles aus erster Hand, das Wctter burcau ist ja auch irgendwo hier hernm, und sich' nur da hinübcr Alles noch grün, sieh blos, was sür Bäume, und das viele Grünzeug, da sitzt ja auch das ganze Laubwerk d'ran." Das junge Mädchen blickte aus ihren Großvater wie versteinert, so viel ans einmal hatte sie ihn ihr ganzes Leben lang nicht reden hören. Mit innigster Reue dachte sie an dcn zweiten kleinen Rnm, einer wäre sicherlich genug ge wesen. „Großvater," bat sie dringend, „laß Dich nicht ans dem Concept bringen, bedenke daß wir unter Fremden in einer fremden Stadt find und daß Du Alles bist, was ich anf der Welt habe. Der zweite kleine Rum war für Dich zu viel, aber Du mußt ckarüber hinweg zu kom men suchen; laß ja Niemand merken, daß Tu einen Rausch hast." Der alte Herr nickte und sah bestän dig nach dem botanischen Garten hin über,'wo in der That noch sehr grünes Strauchwerk zu sehen war. „Zuletzt legen sie das Alles wahr scheinlich auch noch zu Bauplätzen aus," murmelte er. „Daran denlt Niemand," suhr Rose aus, „Es wäre eine Sünde und Schande." Jetzt giug's langsam bergauf. Dcr alle Hintcrwäldlcr sah mit erhöhtem Interesse nach dem Capitol hinüber, und als das Garsield-Denkmal iu Sicht kam, liesen ihm ein paar große Thränen über dic ruuzligcn Wangen und blieben in seinem struppigen Bart hängen. Er zog sein rothgemustertes Taschen tuch uud putzte herzhaft an feiner Nase derum, wobei cr die Tropfen mitbefei tigtc. Dann schaute und staunte er von Neuem. „Rose," murmelte er, „hier ist auch noch Alles grün, »nd sieh' nur das mächtig schöne Gebündc—kein Wunder, daß dic zierte alle gewählt sein wollen, um in s Capital zu kommen!" „Oh, Großvater, nimm Tich zusam men," flehte Rose, „Tu bist zu aufge regt. eS passirt sicherlich »och cin Un glück." Jctzt lcnktc der Wagen links ab nnd nnn hielt cr ans einem freien Platze, vor wclchcm in kürzester Entsernung die Eingänge zu der weltberühmte» Ge sepesschinied.' von Washington wink ten. Ter Kutscher stieg herab und öffnete den Wagenschlag, Großvatcr und En kelin stiegen a»s, Ersterer belud sich mit seinen Rciscutcnsilicn und nun stan den sie da und wußten nicht, wo sie ein treten sollten. „Komm," sagte Rose kurz entschlos sen, „wo der Mann dort, der wie ein Arbeiter aussieht, hineingeht, da kom me» wir mich sort." Und so folgten sie jenem i» eine» lange», hatbdunleln Gang, wo hier und da einzelne Gestalten vorbei husch ten uud Alles still war, wie i» einem Grabgewölbe. „Hier ist eine Treppe, laß »ns die hinaussteigcn," bcmerkte Rose und dcr Alte solgte gehorsam ihrcm Bcispicl, so daß sie bald eine» hellere» uud schöne ren Theil erreichten, wo zugleich auch reges Leben herrschte. Als sie »och höher hiiiarif kamen, trat ein als Frein densührer augestelltcr Invalid aus sie zu und bot hoflich seine Dienste an. Schon hatten sie das Stockwerk er rcicht, wo sich die Gallerien befinden, die, wenn der Cangrcß in Sitzung ist, stctS sehr besucht sind. Rosc schicu aber weder zu hören noch zu sehe», ganz in Betrachtung versunken lehnte sie an der Balustrade und blickte unverwandt auf ein großes Wandgemälde, das ihre Phantasie in hohem Grade anregte. Der Führer versuchte einige erläu ternde Bemerkungen, fand aber so gnt wie kein Gehör. Mr. Ferguson lenkte vielmehr seine ganze Aufmerksamkeit aus feine Taschen und begann sie zu durchsuchen, und zwar mit eiuer ängst lichen Hast, bis crcndlich ganz außcr iich rics: „Rose, meine alte Pseise istsort!" Das Mädchen wandte sich ihm er ichrocken zu. „O, Großvatcr, das ist ja gar nicht möglich, es wärc zu schreck lich!" Hastig suchte auch sie alle Taschen des Greises durch es hatte fast de» Anschein, als ob sic ihn selbst um und um wenden wollte. Dem Führer wurde die Sache lang weilig; eine elegante Familie, welche eben aus dein Elevator stieg, sah ihm verheißungsrcichcr aus und er begab sich hinüber, um ihr seine Dienste an zubieten. Rosa nnd ihr Großvater aber stan den einander rathlos gegenüber; dic altc mcrkwürdigc Pfeife, aus welcher schon Fergusons Vater geraucht hatte, und deren Kopf cin K'unstwcrk indiani scher Holzschnitzerei war, sollte sort, verloren, vielleicht in fremde Hände ge rathen sein! „Hättest Du sie nur zu Hause gelas sen," jamntcrtc de.s junge Mädcheu voll aufrichtiger Betrübniß. „Sie muß aus meiner Oberrocktasche gcsnllcn sein, ich weiß nicht, was nun Verden soll, cS ist ein wahres Unglück, ich denke die Welt von der Pfeife, Rose, Rose." „TaS kommt davon, wenn Einer sich nicht zu mäßigen weiß und zu viel >r , abcr ncin, sich' nicht so be trübt aus, Großvater, Du kannst nichts dafür.'« Rosc dachte eincn Augenblick nach, dann strich sie wie beschwichtigend mit ihrer kleinen Hand über ihres Groß vaters ranhcn Acruiel, blickte sreundlich zu ihm ans, und sagtc voll Resignation: „ES ist mcinc hciligc Pflicht und Schul- digkeit, die Pfeife zu suchen. Bleibe Du ganz ruhig hier stehen, bis ich zu rückkomme, ich gehe den Weg, den wir gekommen sind, zurück, suche den Hack treiber nnd srage im Bahnhofsrestan rant nach. Die Pseise müssen wir wie der haben, wie könnten wir uns ohne dieselbe daheim blicken lassen? Alle Nachbarn kennen sie ja." „Laß mich lieber mit Dir gehen, Rose, ich kann nicht hier in dem großen Capitol ganz allein und verlassen stehen und —" > „Nein, Großvater, das geht nicht. Du bist zu leicht ermüdet, und wenn man etwas Verlorenes suchen will, muß man sich beeilen, sonst kommen Andere einem zuvor. Bleibe Du hier am Ge länder stehen und sieh' Dir das schöne Bild an, so wird Dir die Zeit nicht lang, ich bin ja in Kurzem wieder bei Dir." Damit lies sie die breiteTreppe hinab und begann ihre Nachsorschnngen. Großvater Ferguson hatte indessen nicht lange gestanden nnd ziemlich ge dankenlos aus die Wandgemälde ge starrt, als er plötzlich einen derben Schlag auf die Schulter erhielt und im ilmdrehen einen Herrn zu Gesicht be kam, mit dem er sofort Hände schüttelte. „Abraham Samuel B. Ferguson, kor Loci'» Süks, wie kommst Du ans Deinem Hinterwalde nach Washing ton?" fragte der Herr, der zwar etwas jünger als dr Andere sei» mochte, aber auch nicht mehr zu de» Leuten, die in den sogenannten besten Jahren stehen, zählte. „Ich gebe die Hrage zurück, Captain Wilde, was machst Tu hier und so fein rasirt und nusgedrcßt, wie ein Cirkus mann. hch?" „MV old boy, die Sache ist die, daß ich der gnte Freund von einem der vie len Repräsentanten bin, in dessen In teresse ich seiner Zeit im Weste» drau ßen Reden gehalten habe. Wenn Du die Zeitungen bekämest in Deinem hin terwäldlichen Rest, würdest Du Dich meiner von damals her sicher noch erin nern." „Das thue ich auch, Captain", unter brach ihn der alte Herr mit ungewöhn liche»! Eifer, „habe von Dir gelesen, :rhiclt Zeitungen von Lightford, na und well?" „Ja, well, habe die Gelegenheit be nutzt und bin Gast meines FrenndeS, um zu sehen und zu hören und zu ler net, wie man'S macht. So lange man lebt, Fergnson, so lange hat man a»ch Chpneen selbst einmal ein politischer Elephant z» werde». Es sind genug hier, denen ich die Spitze bieten könnte, genug! Wenn Tu willst, nehme ich Dich mit hinein, damit D» Dir einen Begriff davon machen lernst, wie sie sich hier für's VolkSwohl abstrapaziren, wenn Hu dann Heini kommst, so erzählst Tu, was Tu erlebt hast und erzählst 2uch vo» mir, verstehst Du ?" „O, jawohl, das ist alles all-right, Zaptain, abcr jetzt darf ich mich nicht vom Platze rühren, meine Rose sucht die Pseise, die ich verloren habe, ich m»ß warte», bis sie zurückkommt." Mit einiger Mühe brachte der Capi tän den Zusammenhang der fraglichen Angelegenheit aus dem Alten heraus und nun suchte er ihn erst recht zu über reden, mit ihm in den Saal welcher hier „Tbc House os the Rcprcsentatives" genannt wird—hincin zu gehen. „Ich gebe dem sarbige» Thürhüter, der dort drübc» sitzt, Order," sagte er, „hast Dn vielleicht einen halben Dollar bei der Hand? Gut, das thut'S. Höre selbst, was ich ihm sage." eine einzelne'juuge Dame die Treppe heraufkommen und mit suchendem Blick am Geländer stehen siehst, so gehst Du >u ihr hin und redest sie an als Miß Rose Ferguson, und wenn sie Dir da raus antwortet und nach ihrem Groß vater fragt, so zeigst Du ihr de» Ein lang zur Ladies-Galerie. Daselbst soll ie sich rnhig niedersetzen und hinunter in den Saal sehen, wo'sie ihren Groß vater und mich, den Captain Wilde, erblicken wird. Wir komme» dann schon später heraus und holen sie ab. Und hier hast Du etwas für Deine Mühe, vorausgesetzt, daß Du Alles ordentlich besorgst." „Nun tonn»', Ferguson, jetzt istAlles 'chöiisteiiS iu Ordnung. Hier oben sind e Galerien, D» gehst mit mir hinun .er. Hörst Du die Glocke läuten? Sie -angen schon an." Der Captain faßte den Alten unter )en Arm und willenlos ließ sich der selbe die Treppe hinab nach den Ein zängcn des großen Saales ziehen. . „Warte," bemerkte Jener, „wir legen Deine Sachen in eins der Seitenzim mer; Du bist ja bepackt wie ein Prärie 'chooner! Komm hier herein, sieh, hier .'annst Tu auch ein wenig Toilette ma chen, hier ist Waschzeug und ein Spie zel und da sind auch Bürsten und „Dummes Zeug," murmelte derAn icre, „wem ich nicht gut genug bin, )er braucht mich nicht anzusehen; ich zin ein Mann der Arbeit und bezahle meine Taxen und das ist alles, was e? braucht." „Freilich wohl," drängte der Capi tain. Sie traten in den Saal 'und die Blicke des alten Hinterwäldlers schweis !en rasch über zahlreiche zierliche kleine Pulte, von denen viele bereits einge nommen waren und nach der Platsorm hinüber, wo Sprecher Reed stand und mit seiner scharfen, weithin vernehm baren Stimme ein Schriftstück vorlas. Bor ilim faßen mehrere Stenographen, die eifrig bei der Arbeit waren, und rechts und links hatten sich Staatsver treter aufgestellt, denen bereits das, was sie vorbringen wollten, auf den Lippen brannte. Dienstbare Geister von 18—2 V Jahren, hier Pagen ge nannt. rannten geschäftig aus und ein und trüge» hohe Stöße soeben vollen deter Trilcksachen herbei, die vertheilt werden sollten. Der Capitain hatte seinen alten Landsmann neben sich auf eins der Wandfophas gedrückt und beeilte sich, ihn seinen Freunden vorzustellen, der, wie alle die Anderen, berufen war, an der großen Gefetzesmaschine mit Hand anzulegen. Der alte Mann vernahm kaum, was zu ihm gesprochen wurde, das eigen thümliche, murmelnde Gespräch, welches vorherrschte, betäubte ihn fast. Es er innerte auch in der That an den halb unterdrüöten Lärm einer aufgeregten Schülerschaar, die trotz der gebietenden Stimme des Mentors nicht zum Schwei ge» gebracht werden kann. »Ja. Ihr habt's wohl gut," brummte er, „so gute Bezahlung und so viel Ehre und nichts zu thun, als da herum zu sitzeu und hören, was der Sprecher herunter raspelt, nnd der macht auch so schnell er kann, daß er in kurzer Weile Alles herausbringt. My Goodneß. hat der Mann ei» Maulwerk!" „Schweig' still und paß auf," gebot der Eapitain, indem er den Alten mit dem Ellbogen anstieß. „Siehst Du die Beide», die jetzt ausstehen, der mit dem weißen Bart und der lange Magere, das sind Beide gute Redner: aber sie stehen auf entgegengesetzten Standpunk ten, und der „Fight" wird gleich los brechen. ES handelt sich nm'S Pen sionsgesetz, der Aeltliche gönnt allen Pensiousbercchtigtcn so viel, als sich überhaupt aus Üucle Sani herauSa»ti schen läßt, er ist ein VolkZmann, aber er schimpft darüber, daß reiche Solda tenangehörige zu viel kriegen »nd arme z» wenig. Er sagt, »ach dem Raiig des gefallene» Soldaten darf'S ntcht ge hen, sondern nach den Bedürfnissen der Hinterlassenen. Und wieder der Lange dort ist ei» Advokat, der sich so eine Art GcsctzcSgradmaß geinacht hat, wovon er Alles Zoll für Zoll abmißt und darauf hält, daß Uncle Sam ja nicht zn kurz kommt, er will für den Staatsschatz sparen und für etwa bevorstehende Kampfe, ob er die meint, die alle vier Jahre wiederkehren, kann ich nicht be haupten, doch scheint es a t so." „Captain," suhr der aue Mann auf, ~wenn ich etwas zu sagen hätte, so müßten alle diejenigen Pension kriegen, die sich während des Krieges daheim ab> geschnnden nnd nichts vor sich gebracht haben so wie ich." Er zog sein Taschentuch hervor und machte so viel Geräusch, daß mehrere in der Nähe sitzende Herren sich nach ihm umwandten. Das schüchterte ihn ein ind er sagte kein Wort mehr. Der Capitain hatte Recht gehabt, de,: Streit brach IoS, sobald Sprecher Reed seine Borlesnng beendet hatte und nicht nur zwei, sondern eine ganze Anzahl der anwesenden Staatcnvcrtreter bethei ligten sich daran. Darüber slog die Zeit dahin und Großvater Ferguson schien seine Enkelin ganz vergessen zu haben. Ferguson's Enkelin hatte vergeblich nach dem theuren Familienklcinod ge sucht, alle Mühe, ihr Umherlaufen, ihr Fragen und Forscheu war umsonst ge wesen. Betrübt und niedergedrückt kehrte sie endlich in das Capitol zurück und suchte nach der Treppe, wo sie ihren Groß vater verlassen hatte. Die schönen Hallengänge, von Ivo breite Treppen emporsühren, hatte sie bald erreicht; froh in der Gewißheit, auf dem rechte» Wege z» fei», stieg sie hinauf. Bald stand sie an der Balustrade, abcr vor sich sah sie ein anderes Wandgemälde, und doch genau dieselbe» Treppen geländer, dieselben Hallen, dieselben hohen, weißen Thüren mit ihren ver goldete» Inschriften träumte sie denn? Sie suhr sich über die Augen und zog ihre Umgebung noch einmal genau in Betrachtung. Es blieb dabei, das Wandgemälde wär verändert, alles Andere genau dasselbe und der Großvater fehlte. Eine schreckliche Angst bemächtigte sich ihrer, ein hcfti geS Zittern überkam sie, sie fragte sich, ob sie verzaubert und ihrer Geistes kräfte beraubt sei. Soeben kamen einige fein gekleidete Damen leichten Schrittes durch die Halle und weudeien sich der Thüre zu, über wejcher in Goldschrift „LadieS- Gallery" >' schrieben steht. Der Portier öffnete zu rtommend und Rose ge trieben von dem Gesühl größter HilsS bedürstigkcit eilte den Damen nach, in der Absicht, ihren Rath in Anspruch U> nehmen. Im Augenblick befand sie ch auf der anderen Seite der Thüre. Die Damen gingen einige mit Teppichen belegte Stufen hinab, nnd nahmen aiH de» vordersten Polsterbänten Platz. Rose zögerte, ganz gefesselt sowohl als eingeschüchtert von dem Anblick, der sich ihr darbot. Ein eleganter Saal brei tete sich unten aus, gerade ihr gegen über befand sich eine init Flaggen und Büsten geschmückte Plattform, wo ein freundlich aussehender Herr Platz ge nommen hatte; vor und nebe» demsel ben saßen einige andere Herren, die mit Schreiben beschäftigt waren; ringsnmher aber, an Pulten, faßen ebenfalls Her ren nnd einer von ihnen stand hoch auf gerichtet da »nd hielt mit klangvoller Stimme eine Ansprache, welcher die ganze Bersammlnng mit größter Auf merksamkeit lauschte. Eine feierliche Ruhe schwebte über dem Ganzen, so feierlich, daß das junge Mädchen ans dem fernen Westen sich still in die nächste Bank drückte, ihr Haupt nenzte, ihre Hände faltete und ihr Vaterunser lispelte, woran sie die Bitte tnüpfte: „O, Allmächtiger, hilf mir aus meiner großen Noth und laß mich meinen guten, lieben, alten Groß vater wiederfinden." Ats sie sich wieder aufrichtete, um auf den Inhalt der Rede zu achten, ge wann sie wohl die Ueberzeugung, daß sie sich nicht in einer Kirche befand, aber etwas sehr Ernstes mußte diese Versammlung trotz alledem zu bedeu ten haben, das schien ihr nnzweiselliast. Das Leid ihres Herzens machte sich in Thränen Lust, unaufhaltsam perlten die hellen Thränen über die runden Wangen und ihr hubscher Mund zit> terte wie der eines kleinen KindcZ, das ein bitteres Weh vergeben» zu unter drücken sucht. Eine Viertelstunde mochte so verflos sen sein, sie beschäftigte sich eben mit dem Gedanken, wie lange die Versamm lung wohl dauern und was sie dann, wenn Alle hinausgehen würden, wohl beginnen sollte, als plötzlich Jemand dicht Hintes ihr leise ihren Namen nannte. „Miß Rose, ist Ihnen etwas Unan genehmes passirt, kann ich Ihnen Hel sen?" Als sie sich umschaute, blickte sie in das Gesicht desselben Herrn, der ihr im Bahiihof-Rcstaurailt so verdächtig er schienen und der sie und ihren Groß vater von dem unverschämten Hacktrei ber befreit hatte. „Sie sind es?" flüsterte sie zurück, „ach ja, Sie können mir helfen, wenn Sie meinen Großvater suchen und ihn und mich wieder zusammen bringen. Ich bin ganz verlassen und verloren, ich weiß nicht, wo ich mich befinde, ich weiß nicht einmal, oh ich meinen Verstand noch habe oder nicht." „Gewiß haben Sie den noch," ver setzte der Andere. „Sie befinden sich hier im Senat, der freundliche Herr dort auf der Plattform ist Viceprüsident Morton, die Herren da unten sind Se natoren und der Vortragende ist ein Senator und angesehener Redner aus Illinois." „Abcr mein Großvater?" „Ja, den sehe ich nirgends, die Gal> lerien sind nicht so stark besetzt, als daß man ihn nicht herausfinden sollte, wenn er da wäre. Aber sagen Sie mir. Miß Rose, wie es möglich war, daß Sie sich von ihm trennen konnten? Kommen Sie heraus in die Halle, dort können wir ordentlich zusammen sprechen und unsere Pläne machen." Er nahm das junge Mädchen am Arm und sührte es hinaus. Draußen gingen sie langsam den Gang entlang und Rose erzählte, wie es ihr ergangen war, seit der alte Herr seine Pfeife ver mißt und sie sich aufgemacht hatte, die selbe zu suche». „Nun, die erste Aufklärung, die ich Ihnen geben kann, ist die, daß Sie aus der entgegengesetzten Seite in das Ca pital zurückgekehrt und die Treppe, welche zu dem Senat führt, heraufge kommen find, während Sie vorher auf der Seite waren, welche das llouss raus erfolgt die Veränderung der Wandgemälde über den Treppen, die Sie sich gar nicht erklären konnten. Lassen Sie uns hinüber gehen nnd wir werden Ihren Großvater sicherlich fin den." „O mein guter, guter Herr!" rief Rose aus dankerfülltem Herze-i und legte willig ihren Arm in den feine». „Sie hat mir Gott selbst geschickt," setzte sie leise hinzu. Er lächelte gerührt auf die kleine, zierliche Dame an seiner Seite herab und sührte sie vorsichtig an den Eleva tor, wo er sie beim Hinabgleiten umfaßt hielt, damit ihr ja kein hen möchte. Unten gingen sie einen Gang entlang, der in den berühmten runden waal eiii iihrt. dessen Wände ganz von histori schen Gemälden bedeckt und wo rechts nnd links in Gängen und Nischen die Statuen nnd Büsten politischer Be rühmtheiten aufgestellt sind. „Sehen Sie, Miß Rose", erklärte er voll Eiser, „dieser Saal bildet den Mittelpunkt des ganzen Eapitols, das runde Bauwerk ist das eigentliche alte Capitol, die verschiedenen Flügel sind erst nach und nach angebaut worden mau arbeitet ja seit Jahren bis auf )iese Stunde noch beständig an der Ner 'chönernng dieses kolossalen Gebäudes, .lud nun betrachten Sie einen Augen blick die Gemälde, die einzig schön in ihrer Art sind. Hier haben Sie Kolum bus, den Entdecker von Amerika, wie er nach unendlichen Beschwerden und grenzenloser Selbstaufopferung endlich das Ziel feines Strebens erreicht und mit feinem Fahrzeug landen. Hier ha ben Sie amerikanische Scenerien, die genau der Wirklichkeit nachgebildet sind. Dieses erhebende Bild stellt die Ein schiffung der Pilgrime dar nnd hier sehen Sie in verschiedenen Abbildungen die bekanntesten historischen Ereignisse aus dem Leben und Wirken George Washingtons. Ter große General und erste Präsident ist so lebensähnlich dar gestellt, daß man meinen könnte, er stehe in Fleisch und Blut und nicht als todtes Bild vor uns." (Fortsetzung folgt.) Widerspruch. Es grub sich in mein Antlitz manche Falte, Mit müder Hand stell' ich den Kampf nun ein. Und da ich aufgehört hab', jung zu sein, Da sagen sie: ich sei nicht mehr der Alte. Reingefallen. Vorstand. „Sie sind ja schon wieder um einen Vorschuß eingekommen! Mir scheint. Sie leben auch über Ihre Verhältnisse. Erst »»längst habe ich Sie »och »m Mitternacht mit einer Dainc im Kaffee hause bemerkt!" Beamter: „Das war ich gewiß nicht, Herr Vorstand. Ich habe hier einen Doppelgänger mit dem bin ich schon oft verwechselt wor den!" Vorstand: „Nun, ich tenne zu fällig Ihre Frau Gemahlin und wun dere mich nur, daß Sie dieselbe mit Ihrem Doppelgänger so allein ausgehen lassen!" Ein ganz merkwürdiger Fall war es einst zwischen dem Kaspar und seinem Feldnachbar. Der Grenz stein wurde nämlich erst dann zu einem solchen des Anstoßes, als ihn der Kas par herausgenommen und fortgeworfen hatte. Seltsame Krauenhüte. Der Drang nach Emancipation dek weiblichen Geschlechts bethätigt sich auch in der Mode. Li Ein Kulturhistoriker meinte einmal, daß wenn es den Frauen wirklich um die Erringunz der Gleichberechtigung mit dem männ lichen Geschlecht ernst sei, sie zunächst ihre unterscheidende.weibliche Tracht ablegen und die "Männerkleidung adoptiren müßten. Die Mode ist die ser oft belächelten Forderung bereits auf halbem Wege entgegengekommen. Taillen in Form von Hcrrenwesten mit Chemifet sind schon lange im'.Gebrauch. Jetzt bemächtigt sich die nivel lireude Mode auch der Kopfbedeckung, die beim Reitkostüm sich schon längst der Cylinder- und Darbyform anlehnt. Oben erblickt man den neuesten Früh jahrshut, wie es scheint, der Forin der . alten deutschen Postillone abgelauscht. .Als eine wirklich mit Freuden zu begrü ßende Neuerung ist es anzusehen, daß die neueMode auf den barbarischen Schmuck durch Bogelbälge ganz verzichtet. Morgen und Abend im dunkelste«» lowa. Morgen: Die Fanatiker an der Arbeit. Abend: „Ich sage Dir Meik, Prohibition ist das großartigste Ding unter der Sonne. So billig kneipt man nirgends in der ganzen Welt, al? in diesem trockenen Neste! Paderewskt und seine Löwen mähne. Ansicht vom Rücken. Vorderansicht. Wie er aussieht mit der Mähne, und wie er aussehen würde, wenn er eine Glatze hätte. Unheilbar. Sich verlieben! Welche Thorheit! Kindisch unbedachter Schritt! Jeder meint und Jeder sagt das, Und ein Jeder macht cS mit. Ei n Mädcheiiherz. Ein kleines, munt'reS Backfisch Herz, Dem Postamt gleicht es schier: Erst Briese ninimts, Packete dann— Zuletzt dl» Passagier. Diejenigen, welche die Dinge nehmen, wie sie sind, sind schon darum gut daran, weil ihnen selbst meist nicht viel genommen werden kann. Gründlich. Was machen Sie den» da, Herr Prozessor? Ich corri gicre die Fehler in dem Brief, welchen mir meine Frau geschrieben hat. ES ist ein größeres Ver dienst, an einem Kunstwerke die großen Vorzüge, als die kleinen Fehler zu er kenne». Für Alles komint seint Zeit." Den Spruch muß ein Bureau» trat erfunden haben. 3
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