Sergius Panin. (3. Fortietzung.) „ES ist nicht mehr als ehrlich," lagt« Marechal. „Freilich, dergleichen komm« Der Sekretär ::eß sich, ohn« ein Wort VI«r! ? I Kapitel. zu machen halte, desto verlegener sühlt« er sich. Der Gedanke, daß Micheline trieb ihm di« Schamröthe aus di« Sti^ In diesem Zustand größter Aufregung kehrte Pierre nach Paris zurück. Als er Cayrol «rbllckie. war seine erste Re< fernte sich. Di« Geschäftigkeit deS Paris» Stra ßenlebenS verivirrt« und betäub!« Ihn. Das plötzliche Anhalten de» Wagen» sich, um sie auch in der Zukunft nicht entbehren zu müssen, «»«schloß, den Kamps auszunehmen Er zog sich rasch an, beseitigte schnell die Spuren feiner eiligen Reise, sprang dann entschlossen in «ine Droschke und fuhr zu Frau DeS varenncS, Seine Unentschlofsenheit war verschwunden, sein Schwanken schien ihm jetzt verächtlich, er war bereit, sich zu vertheidigen, denn sein Glück stand aus DeSvarenneS und beugte sich schnell hinaus; die Prinzipalin aber hatte sich tief zurückgelehnt und sah ihn nicht. Er war eben im Begriff, hallen und umwenden zu lassen, um ihr nach zueilen, ein kurzes Nachdenken brachle ihn jedoch davon ab. Micheline war es, die er sehen wollte; von ihr allein hing fein Schicksal ab, Frau DesvarenneS hatte es deutlich genug durchblicken las sen, als sie ihn durch jenen verhZngniß vollen Brief zurückrief. Er fuhr also weiter und hielt wenige Minuten später in der Straße St. Dominique, vor der Thür des Hauses DeSvarenns». Micheline und Jeanne waren noch im wie vorher, In d«r NIH« d«s Ra senplatzes. Eayrol, d«r Sergius nach gegangen war, hatte sich zu ihnen gesellt. Beide benutzten dt« Gelegenheil und dies«» fchönen Morg«n, um sich In den '.ntzückenden Anblick der gellebien Wefen ,a versenken. Da erregten rasche Schrill« und da» Knirsch«« d«» Sandes aus d.rn Weg, plötzlich dle Aufmerksam» I«tt der beiden Paare. Im vollen Eon» mnlichi oäh«rl« sich Ihnen «in lunger Mann. b«n aber weder Jiann« noch Micheline rrkannl«. Als er sich der Gruppe aus dr«i Schritte genähert h-ilt«, iüfl«i« >r lang'am d«n Hut; «in trauriges iächein flog beim Anblick der gezwunge- Ihnen meinen Namen nennen muß?" Be! diesen Worlen sprang Micheline hastig aus, sie ward weiß wie ihr HalS tragen und blieb zilternd, stumm und starr oor Pierr« stehen; die Thränen traten ihr in di« Augen, st« konnte kein Wor« h-roorbringen, aber ihre Blicke war«n unverwandt aus den jungen Mann gerichtet. Er, der Gefährte ihr«r Kindheit stand oor ihr. die Strapazen, li«h. gen and ?oll!i>! aus Fräulein von Eer »aqs Scheiül. Micheline, bewältigt von ihrer Erregung, lag plötzlich, ohne AIS der Fürst fort war, konnte Miche sehen, mein guter Pierre, und auch meine Muller iv.rd sehr froh fein. Wir waren teinetwegen beunruhigt, itii Mo> Antwort „Die Posten in der Wüste giebt.- „Was für eins?" „Das Räthsel dieses Herzens," sagte Kopf und sag!«: „Wer w«iß? Vielleicht Schriftlichen gewechselt!" Haus«. Pierre blickte Ihr «inen Augenblick nach, wandte sich dann plötzlich an s«lne Braut und Zprach, „Soll ich dir dein Geh«imniß verralh«», Micheline? Du liebst mich nichl mehr.» Das sunge Mädchen erzitterte. Der Angriff war so direkt, daß «ine sofortig« Erklärung erfolgen mußte. Sie hatte würde, antworten könn«. Nun war dieser Tag plötzlich da und die zurechtge legten Gedanken waren «nlfloh«n; — die nackte, kalte Wirklichkeit stand vor Ihr Sie sah ein, daß di« Veränderung, welche sich in ihr vollzogen hat«, «in nicht zu beschönigender Verrath sei, des« s«n schuldlose» Opfer Pierre war, und hüt«»?" „Ohne die Hilfe, ohne die Stütze dei ner liebenden Gegenwart?" „Ohne eine andre Hilfe und Slütze als diejenige, welche ich selbst halte: Hoffnung und Erinnerung." Micheline erblich; jedes seiner Worte ließ sie die Schmach ihre? eigenen Be rns andre Weise zu entschuldigen. „Pierre, Du weißt ja selbst, daß ich ilir ein Kind war...." kümmert, die es einflößt, ein Weib, das der Liebe, die es selbst empfindet, t>lles spfert. - So lange Pierre sich nur auf Klagen beschränkte, sühlle sich Micheline nieder zebeugt und schwach; jetzt aber, wo der junge Mann sie anschuldigte, kehrte ihre Geistesgegenwart zurück; sie wurde un willig und sprach: „Das sind harte Worle, Pierre.- „Aber nicht unverdiente!" rief Pierre, »er sich nicht mehr bemeistern konnte. ,Zitternd und die Augen mit Thränen Gleichgültigkeit. Meine Abreise wirfst du mir vor! Begreifst du denn nicht die Beweggründe, die mich bestimmten, fort jen Unlerschied auszugleichen, faßte ich den Entschluß, mir «inen Nqmen zu machen. Ich bat, man möchte mir eine icner gefährlichen, wissenschaftlichen anvertrauen, welche denen, oder den sichern Tod bringen, und ich zing fort. Das ist's also, worüber du dich beklagst! O, glaube mir nur, über zu empfinden. Während deS zanzen Jahres fast ganz allein, lrmüdet und zerschlagen, in beständiger wach und mit ihr fand i'ch mein« ganz« Fn«rgi« wieder. Ich sagte mir: sie er ivartkl mich; es wird «in Tag komm«». Diese leidenschaftlichen Worte machten >us Micheline einen liefen Eindruck. sehr sie geliebt sei; nun bedauerte sie, es weiß ob MichelincS Gefühle sich so nicht die Allewschu'.dig«, du mußt dich auch stlbst anklagen. Alle» was Ich eb«ii Hörle, Hai mich gänzlich außer „N«in, e« ist wahr, du hast m«in Wort; aber sei qroßmülhig, miß obern?- rief Pierre nachdrücklich. „Habe tch eiwa nicht das Recht, mich zu vertheidigen? Was würdest du von m«i in deinen Verlust fügte?" düng herbeiführen muss«. Sie sagt, daher entschlossen: „Ein Mädchen wl« ich Ist deS Wortbruchs unfähig. Du hast mein Wort, mein Herz «edoch gehör« dich..." noch, und Micheline fühlle, daß der Sieg sich aus ihre Seite neigte, lhr Mitleid wurde rege. du meine Einwilligung hattest, würdest nur ein zärtlicher Genosse sür mich ge worden sein, derjenige, den ich ge wählt habe, wird mein Herr sein." Bei diesem offenen aber grausamen also Alles aus? Du liebst ihn?" Glück. Ich glaubte, das beste Mittel, „Meine Mutter," sagte sie; „sie fuchi Pierre richtete mechanisch seine Schritte dem Hause zu. Er stieg di« fünf Marmorstusen der Treppe hinan Thür hinter sich fchlog, trat Frau DeS- Fünft«» Kaplt«l. Frau DeScarenne» hatt» sich, ohn« nur einen Augenblick zu verlieren, in s Hotel du Louore lahren lassen. Ein Entschlutz mußt« gefaßt werden, jid« Minut« war kostbar. ES war lhr be sonder» daran g«leg«n, dle G«ist«»st>m mung des Bräutigam» ihrer Tochl«« kennen zu lernen. Unterwegs leg!« st« sich Ihre Argu» menle zurechi, und kochend vor Unge duld eille sii in Gedanken dem fchnill» süßigen Pferde voraus, das mit ihr, an dem Gitter der Tuilerlen oorb«t, zum Hoiel du Louvre dahlnjagie. In nichl bemerkt. Ihr Gedankengang war folgender: „Dieser blonde Pole weiß nlcht, mit wem «r es zu thun hat;,,« Der Wagen hielt an. Prinzipal«'!!. „Ist vor einer Vierielstunde ausge gangen. " „Wohin?" wird?" Frau Desvarennes war durch diesen leidigen Zwischenfall gänzlich außer Fassung gerathen, sie überleg!«. Wo- Der Kutscher, dem sie dle größte Eil« anbesohlen Halle, hieb auf das Pserd ein. Sie überlegte: „Pierre hat »Ine Droschke genommen; auch wenn er sich so gegangen seln, wird Marechal angetrof fen haben und wird, selbst wenn er noch so sehr eille, eine Viertelstunde mit ihm nach Marseille geschrieben und ihm Wei sung gegeben, wie er bet feine« An kunft sein Benehmen ilnzunchten hab«. Wenn er nur nicht gleich beim Betreten des Haus«S aus Micheline stößt!" Bei diesem Gedanken überlief «s sie helß, sie lehnte sich aus dem Wagen und rief ihrem Kutscher, der ohnehin schon tm wärtS! Ihr kommt ja nichl vom Flecke!» Das Pferd lief, waZ >S konnte, und Hau», befrag!« den Thürl>üi«r und erfuhr von Ihm, daß Pierre De» larue angekommen war. 'Run lief Als sie die Bestürzung Ihres Sekre daß «ine von den fatalen Möglichkeiten, auf die sie sich gefaßt gemach! hall«, «in getrofstn sein müsse. Laul nach Pierre sich und sie stand vor d«m Sohn ihrer Wahl. Ein Blick In seine Augen bestä tigle lhr« Besürchlung. Die nämliche Regung deS Herzens zog beide zu einan- „Micheline.» „Das war s, was Ich befürchlrlt ! Was sag«« sie die?- „All-S." D S st i " . nie denn für große Leute, «hemaliz: Bäcker! Jehl allerdlng» Mllionäie deshalb Hai aber unser arm« T:»oar-i>. „«» lein Brot doch selbst outgeiragea und Ich habe «elbst Pfennige herausgig«. den. wenn man mir «In« Dreiers«.'»,»«! -bkaulii. Aber du wolllest den Irren de,! Rille« spielen und uni«rdessen ha« so NN Geck.... ha« du Mlchiline seinen Nimia zenanni ?- DeSvarennc» ironisch. „Oh, dieser Burfchc läßt sich nicht fo leicht li, Virligenhel« bringen; der sorgt daslle, Halstuchs In Unordnung gerälh. Du welßl doch, daß er Fürst ist? WaZ ist da« für eine Chr« sür das HauS Des- Lande?" „Hal vlillcichl irgend einen schlechten Streich verübt?" gekämpft f«>n?- Pitrr«. ich dich nicht deßhalb au» Afrika ist so gul wie ihr« Uiitirschrifl. Wir dieses Slutzei»." Wasstnstreckiing gezwungen worden war. Er hall« nichl nur sich selbst gefangen gegeben, sondern auch di« Niederlage geben.- „Wie, du hallest diese Schwachheit!» (Fortsetzung folgt.) Der Appel. Am Marktplatz im WirthShauSgart«^ DaS Kampfspiel zu erwarten, Saß lustig HanS, Und um ihn aus der Mauer Zwei Freunde auf der Lauer, Denn es beginnt ein Tanz; Zwei Weiber streiten bockbeinig Und scheinen nicht ganz einig. Da mit bedächtigem Schritt Ein Schutzmann näher tritt. Der raisonnirt tüchtig Und macht sich wichtig, Schreibt Beider Namen nieder Und drückt sich bieder. - Doch der Streit beginnt wieder. Da öffnet sich behend Das nächste Thor, Daraus rennt. Der Gattin zu Helsen, Der zornige Gälte hervor. ' Wie der den Schutzmann erblickt, Ist er wenig entzückt, Schaut um sich im Kreise Und klug und weise Schleicht er davon, Denn er überlegt sich; Pack vertragt sich, llnd es geht wieder IoZ. Und der HanS sagt: FamoS! Da fällt von der Kiepe Rand, Wie zn erwarten stand, Ein schöner Appel, Juchhei! Zwischen die Zwei. Und der Hans in schnellem Lauf Stieg hinab in den Frauenzwinger Und maust den Appel mit keckem Fingen Triumphirend bringt er den Appel zu rück. Da schallt sein Lob aus jedem Munde, Und mit lüsternem Blick Begehrt Jeder wenigstens ein Stücks Doch Hans lacht Beiden in's Gesicht: „Den Appel, nee, den theil' ick nich!» Und verzehrt ihn zur selbigen Stunde. Rücksi chls" o s. Lieber freund, kannst Du mir drei Mark pumpen? Thut mir leid, habe selber kein Geld. Du bist doch ein schrecklicher Mensch! Wenn man Dich anpumpen will, hast Du kein Geld (erregt) das »st ge radezu rücksichtslos von dir! Geduld. Wie, Sie haben da» Dichten ausgegeben? Ja, ich werd» doch nicht verstanden ich will warten, bis eine neue Generation beramrächk. s
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