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Durch die erstgenannte Erfindung wird die Schwierigkeit gehoben, welche in Folge der Gegenwirkung des Dam pfes die Schnelligkeit des Kolbens be einträchtigte. weil bei jeder Bewegung des Kolbens erst der auf einer Seite desselben befindliche Dampf entfernt werden mußt«, um dem vom anderen Ende neu eindringenden Dampf Raum zu schaffen. Dieser Uebelstand ist bei dem neuen Motor gänzlich gehoben und man erwartet daher, eine Geschwindig keit von Ivo engl. Meilen in der Stunde mit derselben Leichtigkeit erreichen zu können, mit der jetzt SV-60 Meilen er zielt werden. Thatsächlich scheint kein Grund vorhanden, weshalb die Ge schwindigkeit nicht auf eine viel größere Zahl gehoben werden kann. Der elek» trifche Strom geht von einer stationä ren Maschine in eine Mittelschiene über und wird von dieser aus an die unter halb der Wagen angebrachten Motore übertragen. Nur bei besonders schwe ren Frachtzügen würde es nöthig sein, einen besonderen Motor zu verwenden. Der Erfinder glaubt mit drei Dynamos von 15,0v0 Pferdekräften genug Elek trizität entwickeln zu können, um das ganze System der Pennsylvania Eisen, bahn in Betrieb Hu erhalten. Durch die zweite Erfindung wird der elektrische Strom längs der Schienen, welche has Geleise bilden, fortgepflanzt und mittelst eines Motors, der sich un terhalb des Wagens befindet, von einer Schiene an die andere übertragen. Aus diese Weise wird der Stromkreis ge schlossen, dessen Endpunkte in der Cen tralstation zu finden find. Die viel ge fürchtete und bisher unvermeidliche Zer theilung des Stromes, welche eintrat, sobald man ihn durch die Schienen fort pflanzen wollte, wird vermieden, indem man einen Strom von geringer Volten zahl benützt. In anderen Worten, die Kraft des Stromes wird genügend, der Druck aber gering sein, weil man er mittelt hat, daß die Jsolirung um so wirksamer sein muß, je höher die Zahl der Volten ist, um zu verhüten, daß der Strom durch Abweichen von dem Elek trizilätsleiter unterwegs verloren geht. Die Stärke des Stroms wird weniger als ein Fünftel der in den Oberleitun gen verwandten betragen. Der bemer lenswertheste Theil des Mechanismus ist der Apparat, durch welchen der Strom von den Schienen aufgenommen wird; derselbe ist so vorzüglich durch dacht, daß er selbst dann noch sicher ar beitet, wenn das Geleise mit sechs Zoll tiefem Schmutz oder Wasser bedeckt ist. Herr Edison erklärte, das letztere für Straßenbahnen bestimmte System sei das billigste bis jetzt erfundene und durchaus ungefährlich. Der Strom sei so schwach, daß ein auf die Schienen tretendes Pferd denselben kaum fühlen würde. Die einzige Störung, welche eintreten könnte, sei dadurch möglich, daß ein Wagen mit ganz aus Eisen be stehenden Rädern die Schienen berühre. Aber im ganzen Lande existiren nur drei oder vier solche Gefährte, Spritzen der New Uorker Feuerwehr, und dieser Ein- Wurf sei daher nicht werth, ernstlich ge nommen zu werden. Bakterie« als Tabakveredler. Dem deutschen Tabakbau 'ersieht unerwartet eine Hülfe von einer Seite her, von welcher sie gewiß nicht leicht zu erwarten war: von den Bakterien. Zm kryptoganuschen Laboratorium der Universität Berlin, welches unter der Leitung des bekannten Bakteriologen Professor D. Zopf steht, hat Emil Suchsland eingehende Studien über die Fermentation des Tabaks gemacht und >st dabei zu folgenden Ergebnissen ge langt. Die Fermentation ist bekanntlich für die Gebrauchsfähigkeit und Güte aller Tabakarten von der größten Bedeutung. Sie wird eingeleitet, indem man den sogenannten dachreifen Tabak in großen Haufen von 100 und mehr Centnern fest zusammenpackt. Hier tritt je nach dem Feuchtigkeitsgehalte in kürzerer oder längerer Zeit eine oft sehr starke Er. wärmung ein; der Tabak schwitzt, wie die Fabrikanten sagen, und dabei voll zieht sich die Bildung derjenigen aroma tischen und sonstigen Verbindungen in den Tabaksblättern, welche beim Ver brennen auf unseren Geschmack und Geruch sowie auf unser Nervensystem einwirken. Man hielt bisher diese Vorgänge für rein chemischer Natur, indessen stellte e« sich heraus, daß wir es dabei mit Gährungserscheinungen »u thun haben, welche, wie die Milch, säure», Buttersäure- und Essigsäure» Gährung, durch besondere Arten von Spaltpilzen eingeleitet und hervorge» bracht werden. Alle sermentirten Tabake enthalten Spaltpilze (meistens Bakteriaceen) in großer Menge, aber in wenigen Arten. Werden nun die Spaltpilze der edleren Tabakarten rein gezüchtet und dann zur Fermentation anderer, weniger edler Tabaksorten verwendet, so nehmen diese Geruch und Geschmack jener feineren Tabaksorlen an. Die hier erwähnten Versuche stellen große Umwälzungen in der Tabakfabrikation in Aussicht. Man hat in Deutschland durch Einführung guter Arten, planmäßige Düngung und sorgfältigste Behandlung der Pflanzen bessere Tabake zu erlangen gesucht, und hat damit Wohl reichliche und schöne Ernten erzielt. Aber die Beschaffenheit des Erzeugnisses wurde dadurch nick't wesentlich verbessert. Unsere Fermen- Tation lieferte kein edleres Produkt, weil ihr die edleren Sorten der Spaltpilze fehlten. Gelingt es, diese aus den Ländern, wie Euba, Batavia, Java u. s. w. einzuführen-und das kaun doch nicht schwer sein—so werden voraus sichtlich weit feinere fermentirte Blätter erzielt werden. DaS Zeitalter der Verfälschungen (Kansas Eich, Mo., „Presse.") „Ein späteres Geschlecht wird unser« Zeit vielleicht die „Zeit der Verfälsch, ung" nennen, denn neben all' den herr lichen Erfindungen, die uns die letzten Jahrzehnte gebracht, hat das Unwesen der Verfälschung vieler Lebensmittel, ja beinahe sämmtlicher Bedürfnisse des Menschen Dimensionen angenommen, von denen unsere Eltern in ihrer Jugend noch keine Ahnung hatten. Wer in ei ner solchen Zeit der rücksichtslosen Spe kulation und verbrecherischer Fälschung sich mit einem Artikel, der noch dazu in's Bereich der vielverschrieencn soge nannten Patentmedizinen fällt, das Vertrauen des großen Publikums er werben und erhalten will, der muß that sächlich Außerordentliches leisten und auch nicht einen Schritt von dem Pfade der Reellität und Nächstenliebe abwei chen. Unter allen Firmen, die wir hierbei im Auge haben, steht l'ke LKar les Voxeler <üo. in Baltimore, Md., mit ihren Dr. August König's Hambur ger Tropfen, Hamburger Brustthee, Hamburger Kräuterpflaster, sowie dem berühmten Schmerzenheilmittel St. Ja kobs Oel. Die wunderkräftigen Medi zinen haben das Vorurtheil besiegt, sich überallhin Bahn gebrochen und werden heute von Tausenden und aber Tausen den als diejenigen Mittel gepriesen, deren Heilkraft sie ihr Leben oder völ lige Genesung von ihren lästigen Ue beln zu verdanken haben." Nachstehende Mittheilungen aus al len Theilen des Landes beweisen wie sehr die genannten Familien-Medizinen geschätzt werden: Herr E. G. Lineberg, Durham, N. C., sagt: Für zwei und ein halb Mo nate war ich bettlägerig, an entzünd lichem Rheumatismus leidend. Schon die erste Anwendung von St. Jakobs Oel linderte die Schmerzen, und es heilte mich schließlich vollständig. Als Blutreinigungsmittel kann ich Dr. August König's Hamburger Tro pfen bestens empfehlen z dieselben soll ten in keiner Familie fehlen; es wird dadurch manche Doktorrechnung gespart. —Val. Steinbach, Nro. 1648 Second- Ave., New Aork, N. A. Ich verrenkte mir den Aenkel, schreibt H. A. Gaylord, 72 Bedsord Straße, Nnston, Mass. Ich kaufte eine Flasche St. Jakobs Oel und gebrauchte es. Ich l>in jetzt wieder vollständig hergestellt. Beinahe ein Jahr litt ich an einem heftigen Magenleiden und wollte das selbe den vielen dagegen angewandten viitteln nicht weichen. Schließlich ge brauchte ich Dr. August König's Ham burger Tropfen und in kurzer Zeit war ch wieder hergestellt.—Jgnodz Weiß, Z 728 Broadway, Cleveland, O. Louis K. Hall, 233 6te-Avenue, Chi :ago, Jlls>, sagt: Ich litt ein Jahr an Schmerzen im Rücken, brauchte alles vas mir angerathen wurde, doch ohne Zrsolg. Endlich versuchte ich St. Ja lobs Oel und wurde geheilt. Meine Verdauung war in einem ?ohen Grade gestört und ich gebrauchte, nachdem ich viele Mittel ohne Erfolg zugewandt hatte, mit ausgezeichneten Itesultaten Dr. August König's Ham burger Tropfen.—A. Steinhauser, 304 Z. Rich Straße, Columbus, Ohio. Ick litt füns Jahre an chronischer Neuralgie im Kopf, Gesicht und Augen, agt Herr H. M. Clark, Boonville, Mo., znd fand große Erleichterung durch den Zebrauch von St. Jakobs Oel. Frau Elisabeth Nohn, Lancaster, Pa., litt an einer heftigen Erkältung, ein ortwährendeS Hüsteln plagte sie. Sie zebrauchte Dr. August König's Ham burger Brustthee und war in kurzer Zeit zeheilt. Meine Frau litt an einem Geschwür n der Brust. Sie gebrauchte auf An cathen einer Freundin Dr. Aug. König'S Hamburger Kräuterpflaster und war in -inigen Tagen wieder hergestellt.—A. Itaine, 1134 N. Gay Straße, Balti nore, Md. Ich litt an einer Verletzung meines Kniees; eine halbe Flasche St. Jakobs Oel heilte mich. Meine Frau wurde ebenfalls durch dasselbe Mittel von Hef ligen Schmerzen im Rücken befreit.— Simon P. Anderson, Towanda, JllS. Ich muß gestehen, daß mir bei Leber-, liieren- und Magenleiden kein Mittel mehr geholfen hat, wie Dr. August König's Hamburger Tropfen. Ich halte die Tropfen stets im Hause vorräthig. —K. Wertheimer. San Francisco, Cal. Die «lektrischen Watschen. Der Obernied-rtupsersepp kommt in d' Stadt und geht da zu einem Kauf mann, bei dem er all'weil sein' Zucka, sein' Schnupftabak und was ma' sonst noch braucht, kauft. „So, Herr Meyer," sagt er, als der Kaufmann das Verlangte eingewickelt hat, „jetzt muß i' no' dem Samahandla Müller fag'n, daß er ma' 40 Pfund Kleesama außa schickt!"—„Den Gang können S' Jhna ersparen," entgegnet der Kauf, mann, der seinem Kunden gefällig sein will—„da telephoniren S' ihm einfach. Bis in die Tannenstraß' 'naus brauchen S' a' gute Stund', und naß werd'n S' auch noch—es steht ja a' Mords-Wetta am Himmel!" Der Oberniedertupfer, fepp hat das eing'sehen und geht miß. trauisch an's Telephon. Der Kauf» mann Meyer erklärt ihm die ganze G'schicht' und der Sepp schreit also in s Telephon : „Da Mülla soll dem Ober» Niedertupfer 40 Pfund Kleesama nach Schwammerlsdorf schicka . . . aber net so viel Dreck soll d'rin sein, als wie 'S letzt' Mal!"— Eben wollte der Sepp das Telephon Verlaffen, als er auf ein» mal einen furchtbaren Schlag erhält, der ihn fast bis zum ander'n Ende des Ladens wirft. „Ah, is der aber grob!" brüllt der Sepp, und mit den Worten: „Na wart I l nur. Dir kimm' i' schon," rumpelt ei - zum.Laden Knaus. > Das Ende der Geschichte ist, daß de, Oberniedertupfersepp wegen Körperver letzung, begangen an dem Samenhänd ler Müller, 14 Tag' eingesperrt wurde. Er hat den Müller ordentlich verhaut, weil er g'meint hat, der hätt ihm tele phonisch a' Watschen 'geb'n. Daß der Blitz in's Telephon 'neing'schlag'n hat, glaubt er heut' no net. im „Wochenblatt". Westseite Anzeigen. Wm. 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Reden findet man vollkommene Uebereinstimmung in dem Gedanken daß eine Steigerung der Ausgaben für den Heeresetat an ihrer äußersten Grenze angelangt se,, was an Moltke's berühmten Satz erinnert, daß die Ent» scheidung dränge, eine Steigerung auf die Dauer unmöglich sei. Die Pcss.. misten schließen mit der traditionellen Frage: Was nun? I Ein erfreuliche Meldung kommt aus den Re.chslanden. Im Elsaß sind 24 Neuwahlen zum Landesausschub vorzunehmen. Unter allen Kandidaten 'st kem Einziger, der das Protestpro. Gramm zu seinem eigenen gemacht hat. Selbst der Stadtpfarrer. Kanonikus Landolin Wmterer in Mülhausen, er. klärt sich als mit dem Deutschthum'ver. söhnt. Berlin, 11. Nov. Heute wurde der Entwurf des Reichsbudgets für 1892 bekannt gegeben. Nach dem Voran» schlag stellen sich die Ausgaben für das bevorstehende Fiskaljahr um 11,000» 000 Mk. höher als der Voranschlag pro 1891, wovon 66,600.000 als nicht wie» verkehrende, einmalige Ausgabe einge» stellt sind. Der Voranschlag des Ein» nahmenetats weist gegen das Jahr 1891 eine Zunahme von 26,600,000 Mk. Ferner ist eine Vorlage entwor» sen, durch welche die Regierung ermäch» tigt werden soll, für Zwecke des Heeres und der Flotte und den Bau von Eisen bahnen eine Anleihe von 166,000 000 Mk. aufzunehmen, sowie eine Anleihe zwecks Befestigung der Insel Helgo land. Ein ZeitungS-Korrespondent Na. mens Eugen Wolff ist aus Deutsch- Ostafrika ausgewiesen worden, weil er den Gouverneur der Kolonie in seinen Berichten angriff—d. h. weil er die Wahrheit sagte. 11. Nov. Finanzminister Dr. Miquel hatte am Montag eine zweistündige Unterredung mit dem Kai. ser, um ihn abzuhalten, eine übereilte und für die finanziellen Interessen der Hauptstadt und des Landes verderbliche Handlung zu begehen, und Dr. Miquel hatte Erfolg. Er kehrte in sein Amts» z>mmer mit vor Aufregung geröthetem Antlitz und einem Ausdruck großer Er. leichterung zurück. Kaiser Wilhelm hatte mit einer vollständigen Auflösung der Banken gedroht. Das Gerücht, daß in Altona eine Familie nach dem Genuß von ameri. kamschem Schweinefleisch an der Trichi. nose erkrankte, erweist sich als falsch. Es wurde durch Geschäftshäuser, wel chen die Einfuhr von amerikanischem Fletsch unangenehm ist, in Umlauf ge setzt. Die Mitglieder der betreffenden Familie erkrankten nach dem Genusse von Fleisch aus einem städtischen Schlachthaus und der Inspektor, der dasselbe für gut befand, ist wegen Un. kenntniß seiner Pflichten entlassen wor» den. Die Stadt Hamburg steht in Un terhandlung mit Preußen für den Ver« kauf von Cuxhaven an die Regierung. Es ist möglich, daß der Preis die Ab» tretung Altona's an Hamburg sein wird. Be, dem großen Studentenkom» merS zu Ehren der beiden Siebzigjähri gen Helmholtz und Virchow hielt der Rektor der Universität, Prof. Förster, eine bemerkenswerthe Ansprache. Er hob hervor, daß den wirklich Studiren» den ein Anrecht zukomme, bei allen feierlichen Anlässen unter der Studen« tenfchaft entscheidend vertreten zu sein. Dieselben bedürfen keiner kaiserlichen Anerkennung, wie sie jüngst Denen ge» geben wurde, welche eine ausnahms» weise vornehme Stellung festhalten, weil ihre Existenzberechtigung und ihre entschiedene Bedeutung für die allge» meine Wohlfahrt vollkommen felbstver» ständlich sei. Infolge der kürzlich gemeldeten Bankerotte m Berliner Finanzkreisen sind fast alle Geldinstitute der deutschen Reichshauptstadt von ihren Depositoren belagert worden, die ihre Einzahlungen zurückverlangen. Die Aufregung fängt ledoch sich zu legen an. In Hamburg hat Dr. Stinde, ein angesehener Arzt, nachdem er 200.000 Mark in Börsenspekulationen verloren, Selbstmord begangen. Er hatte eine ausgezeichnete Praxis und gehörte einer der ältesten Hamburger Familien an. Der Bundesrath hat auf Antrag Preußens beschloffen, daß der öfter, reichische Thaler in Deutschland als ge. sedliches Zahlungsmittel nicht mehr an» erkannt werden soll. Wien, 10. Nov. Das österreich-un garische Budget für's Jahr 1892 wurde gestern dem Reichstage überreicht. Die gesammten Ausgaben werden auf 189.» 142,886 Gulden, eine Zunahme von 3,802.459 Gulden, abgeschätzt, die Aus gaben für die Armee auf 119,263,262, eine Zunahme von 4,320.828 Gulden. Berlin, 13. Nov. Aus Essen wird berichtet, daß sich heute Morgen in der König Ludwig Grube eine Explosion ereignete, wodurch elf Grubenarbeiter auf der Stelle getödtet und zwei andere verletzt wurden. Wahrscheinlich war eine schadhafte SicherheitSlampe die Ursache der Entzündungen der Gase, die sich in der Grube angesammelt hatten. im „Wochenblatt". «
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