o «t» aterflüsfiaer Mensch. hieß Simon Howard, aber in der Ahule hatten seine Kollegen das lang« Simon abgekürzt und ihn einfach Sim genannt; später, als er die Mittelschu len besuchte und ein dünner, langausge schosseusr Junge mit sandfarbigen Haa ren und wSsserigblauen Augen war. nannten ihn seine Kameraden Simpli. ciuS. Simplicin» Howard, wurde e, genannt. Er hatte von seinem Großvater müt terlicherseits K4OOO geerbt, war also sozusagen von vornherein ein verfolgter Mensch, denn die meisten seiner Schul kameraden waren verurtheilt, später ganz unbemittelt den Kampf um'S Da sein aufzunehmen. ES war darum na türlich, daß Simon bezüglich der Wahl eines künftigen Berufe» mehr Zeit und Freiheit gegönnt war, als seinen vom Glücke weniger begünstigten Mitschü lern. Er war ein guter, fleißiger, brave» Bursche, aber entschieden weder ein Ta lent, noch ein Genie. Seine Aufgaben bemeisterte er nur nach harten Anstren gungen, und es war ziemlich klar, daß er nie zu den Leuchten in Kunst und Wissenschaft zählen würde. Simon hatte endlich seine Prüfung gemacht und wandte sich nun an sein« Verivandten—-er hatte deren zahlreich« und fast in allen Städten deS amerika nischen Continents—um Rath bezüglich 6er von ihm einzuschlagenden Laufbahn. Ein Oheim rieth ihm, Philosophie zu studiren und eine Professur anzustreben. Er studirte also, und dreitausend von den viertausend Dollar» waren ver schlungen, als Simon endlich von sei nem Oheim darauf aufmerksam gemacht wurde, daß e» nun an der ZeU sei, sich eine Lehrstelle zu sichern. Er befolgt« den Rath sofort und nahm Rücksprache mit dem Rector, der ihn an den Präsi denten wie». .Mein lieber Mr. Howard," sagt« dieser, .mein Gewissen verbietet es mir als Ihrem väterlichen Freunde und Berather, Sie in Ihrem Borsatz, sich dem Lehrsach 'U widmen, zu bestärken. Ich rathe jedem jungen Manne, der auch nur einige Aussicht hat, sich in anderer Weise nützlich zu bethätigen, positiv davon ab, dieses schwere und undankbare Feld zo beackern. Außer dem scheint es mir, al» ob Ihre Befä higung eine mehr praktische wäre, und ich glaube, daß Sie sich dem Handel zu wenden sollten. Ich höre, Sie sind nicht ohne Mittel und haben zahlreiche Verwandte. Suchen Sie in irgend einer größeren Stadt in einem großen Handelshause Aufnahme zu finden, und Ihr Glück wird sicherlich gemach sein." Simon dankte und stellte sich einigt Tage später seinem Oheim Martin, der seit Jahren DiSponyent eine» großen Handlungshauses war, vor. .Verstehst Du etwa» von der Buchführung?" fragte ihn Herr Martin ziemlich kurz, deun er war gerade sehr beichZftigt. »Gar nichts," erwiderte Simon aus rihtig .Aber wenn Du e« für noth> W ilvig erachtest, kann ich noch einen H indelScersu» hören und die Buch führung erlernen. Ich habe noch tvt)o Dollar» übrig. „Wirklich? Nun, dann rathe ich Di'. Wsh'e ein Brolstudium, Medici« zum Bei piel. Schau, wie weit ,S Dein On'el Harvey gebracht hat. Er macht ei« glänzendes HauS, fährt in eigener Eg livage, und feine Praxi« bringt ihm viele Tausende jährlich ei«, wäh rend ich nach zwanzigjährigem Dienste in einem der besten GeschäslShäuser de» Landes nur geraae so viel verdiene, al» ich brauche. Wenn ein Mann nicht eigenes Capital besitzt oder sonst Au» ficht aus Selbstständigkeit hat, ist er ein Narr, wenn er sich dem Handel widmet." Welche» Urtheil konnte wei'er sein, als das dieieS erfahreneu Geschäftsman nes? Simon verabschiedete sich dan kend und reiste zu seinem Onkel Harvey, der etwa hundert Meilen weit in einem kleine« Stävlchen wohnte. .Wenn Du Medicin studireu willst," sagte sein On kel, .dann thu t Du am besten, eine Unioerjiiät zu besuchen; wenn Du aber meinen ehrlichen Rath befolgen willst, so laß ab davon. ES gibt schon fast mehr Aerzte, al» Patienten, uno ein Slrit muß viel Glück haben, wenn er bei aller Geichicklichkeit im besten Falle «tu inständiges Auskommen finden soll^" .Wirklich?" fragte Simon niederge sch gen. .Ja. Du kannst eS mir glauben", sag:e der Arzt. .Aber weißt Du wa«? meinem Rathe, widme Dich dr» G-ietzkunde. werde Jurist. Da» ist ein Studium, das seinen Mann nädrt. Da ist B. mein Freund Mr. Mortimer Blackleas. Er hat l» ovo Dollar» jährlich und ist noch ein sun,er Mensch, seine älteren College«, habe» weit mellr. Wenn Du willst, gebe ,ch Dir einen Emviehlungslirief an ihn." Natürlich wollte Simon nnd am näch ste i läge stellte er sich dem erfolgreichen vectveidiger aller licht cheuen Existen zen, Mr. Mortimer Blackleas, vor. .Hm," sagte dieser große Mann, al« er den SmpiehlungSbries durchgelesen hatie, .Sie wollen Jurist werden ? Dr. harvey schickt Sie zu mir, um meinen Ratv zu erbitten? Nun. da habe» Sie ihn ehrlich und gewissenhast- Sieben Sie davon ab! Der Adoocat ist der ge plagteste, angeseindetste, geschmähtes«« Menich der Welt und Älle» um n cht» uno für nichts. Werden Sie, was Sie trollen, aber nur kein Ädvocat. Jetzt entschuldigen Sie mich, mein Borzimner ist voll von Leuten, d e ich empiaugea muß Besuchen Sie mich ein andermal Wieoer. Adieu!" .Danke!" sag e Simon und ging. Eines war ihm nun klar zeworden: der Menich mußte in der Wahl eine« Berufes sehr vorsichtig sein, Cr de- war er, daß Monate verflossen und fei» Geld zur Neige ging, und immer noch " hatte er keinen festen Beruf. Eines Tages, er kam gerade von einem Gerichtsreporter, der ihm gesagt batte, daß Zeitungickreiben ein Bettel brod und Stenographiren da» Letzt« sei. was ein Mensch umernedmen sollte, da begegnete ihm sein Cousin Felix. „Höre Sim!" sagte er, „ich will Dir «inen Rath geben. Du hast schon verschiedene Versuche gewacht, hier ir gendwo unterzukommen, aber Thatsach« ist, mein Junge, man braucht Dich hier nicht, nian hat Beru'Szweige Leute genug. Du bist überflüssig. Reise ab, mehr nach dem Westen, nach Terri torien, die noch nicht so überfüllt sind und wo das Arbeitsangebot immer uoch größer ist als die Nachfrage, dort kann es Dir nicht schien". Simon reiste gekiorsam ab und nun begannen seine Odysseusfahrten übe, den amerikanischen Kvutinent. De, Ovkel in Chicago, der in Weizen svecu lirte. sagte ihm: daß in Chicago Tau sende be'ähigter Meniche» brotlos un terqehen; der Cousin inMinneapolis er zählte ihm, daß jede offene Stelle dort hundert Bewerber habe. In St. Louis erfuhr er, daß diese Stadt .todt" sei und in Tenuessee schickte man ihn nach Cdattanoga. Von dort erhielt e» einen Empfehlungsbrief nach El-Paso,, Texas, von wo er nach dem Indianer Territorium und dann nach Teuver ge wiesen wurde. Hier erfuhr er, daß an der Küste des Pacific OceanS Reich tliümer zu gewinnen wären, und e, e!lte dahin. Inzwischen waren wieder Monat, vergangen und eines Tage- wechselte er seinen letzten Dollar. „Ich muh ctwai finden!" sagte Simon zn sich stlbst .Ich muh!" Nothwendigkeit macht den Einen zuw Helden, den Andern zum Feigling, ?IIS Simon an diesem Morgen aus ging. um eine Beschäftigung zu finden, wankten seine Kniee und seine Stimm« zitterle. Die ZeitungZinserate verkündete« eine Menge von Stellungen, aber als Simon nachfragte, ennhr er, daß keine einnge dieser Stellungen für ihn unt er für keine passe. Dennoch ging e» auf einige Plätze aber imme, kand es sich, daß ihm entweder die Be> käbigung fehle, oder daß soeben ei« Anderer die Stelle bekommen hatte. Spät. am Nachmittag begegnete e> einem Manne, mit dem er schon am Molgen zusammengetroffen war. »Hören Sie, ich habe die Stelle," sagte der Mann, .ich trete morgen ein. Haben Sie schon etwas?" Simon verneinte seufjend. »Nun, Sie müssen nicht seufzen", sagte de> Mann, »DaS Hilst nichts. Sie müs sen auch weniger um Rath fragen und nicht so weich und muthlos sein. Cou rage! ist das Wort. Aber ich weiß, was es heißl, ohne Posten sein und viel leicht leere Tasche» haben. Ich wa, einmal lange krank und da paisirte eS mr. Gehen Sie da nach der Adresse die hier auf dem Papier steht und wenn Sie e>ken, bekommen Sie die Stelle. Kein Be ähignnginachweiS, keine Fach te nntoiß wird verlangt, nicht» als Fleiß und Ehrlichkeit und beides steht Ihnen an der Stirne geschrieben. Ich hätte die Stelle bekomme» können, «der »ch hatte die andere acceptirt. Eile» Sie, vor fünf Minuten war die Stelle noch zu hvben. Auf gut Glück I" Simon lies uud langte fast athemloS bei dem Hause an. Als er die Thür öffnen wollte, kam ein j»nger Mann heraus. .Wenn Sie etwa wegen der Stelle kommen," sagte er mit breitem Grinsen, .kommen Sie zu spät, den« soeben habe ich dieselbe erhalten." Simon taumelte langsam die Trepp« wieder hinab und auf die Straße. Die Welt schien plötzlich verdunkelt zu sei« und in seinen Ohren hämmerte und sauste eS, so daß er da« Rollen der Rä der, das Geräusch der Fuhrwerke und da» Pusten der Lokomotive, die die Straße durch chnitt, garnicht hörte. Er taumelte geradeaus fort, den Kops ge senkt, die Sinne betäubt. „Halloh, Sie da! Weichen Sie aus!" rief Jemand, dann ertönte ein Schrei, ein Tumult entstand und ein Menschen schwarm sammelte sich an nnd bildete einen Kreis. „Hebt ihn auf!" rief ein Mann. .Er ist nichl todt." Sie hoben ib« auf, trugen ihn in eine naye Ävotheke und legien ihn auf den Teppich, der den Boden bedeckte. Ein Arzt, der vorüber a >r, ließ halien uud kam herein. Er beugte sich über den Verunglückten uud machte nn ern stes Gesicht. .Wer ist der Man«? Wie heißt er?" fragte er. Ke»n Mensch konnte t,m Antwort geben. Der Verwundete s blug langsam die Augen auf. .W>« veißen Sie?" fragte der Arzt fanft. aber Simon bewegle nur schwach den Kopf, antworten tonnte er nicht. .Sollen wir ihn in» Spital bringen, Doctor?" sragie einer der Männer. .Es «st überflüssig." sagte der Dok» tor. .er stirbt. Aber wenn wir nur seinen Rainen wüßten oder seine Be schäftigung." LaS magi!ch« l«tzt« Wort erweckt« die Lebea«g«i,ler de» Sterbenden .Be schäftigung!" stamme le er mit einer leylen, gewaltsamen Anstrengung und der üder.iüssij« Mensch hatte auf gehört zu sein. Auch ei» Comvliment. S itSbesitzeri» (zu einem ste besuchenden Freund): .....Und nun jeden Sie den groqen iZark vor sich, Herr Doctor! geällt Ihnen mein Gut?" Beiuch: ,)ch versichere Sie, mein« meine Bewunderung für Si« steuert sich mir jedem Kilometer!" Ein Dickschädel. Richter: ,Z-u e. war e» e>n barter Gegenstand, m>t S>e der >»t»gectagte wiederholt ! Doppel stn«Ig»»» Man sagt, wean zwei Menschen das selbe thäten, so sei e» nicht dasselbe. Man kann oft auch sagen: wenn ein und derselbe Mensch ein und dasselbe sagt, so ist es nicht dasselbe. Denn wenn ich z. B. behaupte, ich hätte je manden angeführt, so weiß der Hörer noch nicht, ob dieser Jemand von mir geleitet, zum Besten gehalten oder al» Beispiel genannt worden ist. Hier muß der Zusammenhang entscheiden, der einzeln stehende Satz kann aus sich heraus noch nicht bestimmt werden. Ja vereinzelt wird der Satz zuweilen einen ganz andern Sinn erhalten, als im Zu sammenhang. Wenn ich jemandem sagen wollte: .gib das Abonnement aus Deine Zeitung auf," so müßte er wohl annehmen, daß ich dem betreffenden Blatte nicht günstig gesinnt sei und ihm einen Leser abspenstig machen wolle. Wenn aber dai Blatt selbst, wie bei spielsweise vor Jahren die .Garten laube", ob auch noch jetzt, ist mi« nicht bekannt ungefähr folgende Auf forderung erläßt: .Mit dieser Num mer schließt der Jahrgang. Wir er suchen daher die Leser, da» Abonnement aus unser« Zeitschrift schleunigst aus geben zu wollen' läßt sich dann auch ' annehmen, daß das Blatt selbst sich in aller Geschwindigkeit seiner Leser ent ledigen wolle? Nun kann e» aber auch Fäll« gtben. in denen selbst der Zusammenhang den rech en Sinn noch nicht erkennen lehrt. Wir überlassen e» de« Leser, elnen solchen Fall selber zu beurtheilen, indem wir ihm denselben zur Entscheidung vorlegen. Ein junger Mann liebte ein Mäd che», konnte aber nicht recht herausfin den, ob sie auch ihm gewogen sei. Nun erhielt er eine Stelle in einer anderen Stadt, und am Tage vor seiner Abreise entschloß er sich endlich, die entscheidende Frag« an die Erwählte s«ine» Herzens j» stellen. Er begann denn auch sol gendermaßen: .Gnädige» Fräulein, ich reise morgen ab, und da wollte ich Sie fragen—" Hier stockte er bereits. Da» Mädchen sah ihn an und sagte: .Nun? so fahren Sie doch fort." Der junge Manu fuhr wirklich fort. Wie? das möge der Leser entscheide», nachdem er sich ganz an die Stelle diese» Liebhaber» versetzt hat. Im Uebrigen wollen wir dem Leser uicht wünschen, daß ihm im Lebe» viele solcher au» Doppelsinn entstehenden Mißverständ nisse begegne» mögen; sür da» Leben sind doppeldeutige Wörter oft und«, quem, und man könnte ihrer sehr wohl entrathen. Ander» ist e» mit der Kunst. Die Kunst bedarf des Doppel sinn» der Rede. Namentlich erzielt der Humorist dadurch «inen uicht unbedeu tende» Theil seiner Wirkung: aller ding» verzichtet er iu solchen Fällen zu gleich fast durchweg auf die Wirkung, die er sonst auch über den enteren Kreis seiner Spracha»gehörige» hinaus aus üben könnte. Denn «in Andere» ist e», einen Witz sofort zu verstehen, und eii» Andere», sich erst vom Uebersetzer in einer lang athmigen Anmerkung darüber belehre» zu lassen, daß an dieser Stelle eigentlich ein Witz verborgen sei, den nur die ver wünschte deutsche Sprache auszudrücken nicht im Stande sei. Vielleicht könnte e» die Sprache trotzde«, wenn nur die Schlegel und Tiecki reichlicher wüchsen: da da» aber nicht der Fall ist, so muß sich der Humorist schon mit seiner Un übersetzbarkit zurechtfinden. Nun, und da» thut er auch und wendet andere« Völkern zum Trotz die Doppeldeutig keil überall an, wo sie ihm gerade in die Quere kommt. Ja. er schafft sie sogar erst selbst, wo sie nicht schon durch de« Sprachgebrauch unmittelbar gegeben ist. Ich hatte einen Bekannten, dessen Hauptvergnügen in der Jagd nach sol chen, nicht sofort in die Augen sprin genden Doppelsinn bestand. Wenn er sich setzte, so sagte er: .Ich werde diesen Stuhl besitzen," und wenn er einen Schluck au« dem Glase gethan hatte, so meinte er: .Jetzt ist da« GlaS betrunken." .Hast Du Dich verschluckt?" fragte er mich einmal, al« mir etwa» in die Luftröhre gekommen war. .Ja," antwortete ich. .Wie? Dich selber?" fragte er iveiter.— .Sie saßen da mit verschlungenen Armen," erzählte ihm einst Jemand von einem Liebesvaar. »So? waren e» Men schenfresser?" »uterbrach er den Reden, den. Dieser ließ sich nicht störe» und fuhr fort: .Al» ich mich näherte, fuhr das Mädchen zusammen—" .Mit wem?" fiel mein Bekannter ein. Der Erzähler ober ließ die Frage unbeachtet und berichtete weiter: .Der >unge M inn aber kehrte mir den Rücken—" .Mit was sür einem Besen?" forschte mein Freund. Im Grunde genommen, ist e» auch zar nicht schwer, einen Doppelsin« b»> liedig hervorzurufen: bieten doch die misten Wörter, insonderheit die Zu sammensetzungen. dazu genügende An haltSpunlte. Die Schwierigkeit be stände höchsten» darin, die zweite Deu tung möglichst überraschend und doch ungezwungen hervortrete» zu lassen. Die zweite Ersorderaiß ist der Prüfstein zur Unterscheidung zwischen einem witzi gen Koos und einem bloßen Witzling, und nicht zum wenigste» läßt sich gerade hierbei bn» Wort anwenden: Dem Genie gibt» der Herr im Schlaf. Daß indeß nicht jede» Wortspiel der ! Erfindungsgabe seine Entstehung zu oeroanke» braucht, daß vielmehr auch der im Leben lrcidl, dafür sei hi.r »um Schluß e» kleine« Ereignis au» dem Leben eine» meiner Freunde mitgetheilt. Derselbe besand sich einst in einer ihm bekannten Familie, und die Tochter de» Hauie» berichleie ihm von einem Ball, den sie am vorhergehenden Tage besucht hatte. .Denken Sie sich," erzählte sie, .gestern mar auch Herr k>l. dort. Er hatte ein wunderhübiche» Sträßchen in der Hand, eilte gerade aus mich zu und hielt bei mir an —> und Sie sagen ihm zu?" unterbrach der H». rer gespannt. .Welche Frage!" erwi. derte die junge Dame verwundert, „wahrscheinlich werde ich ihm doch zu sagten, wie sollte er sonst —" .Nu, dann erlauben Sie, daß ich meine» herzlichen Glückwunsch —" begann meir Freund. „Ach nein," fiel hier die Mut ter ein, .meine Tochter hat sich doch nui versprochen." .Da» meine ich eben mit Herrn 51.", nickte mein Freund uns es dauerte lange, bis ihm der einfach, Sachverhalt klar wurde. vrtaweller Srpreffu«g»v»»su« Ein Erpressungsversuch, der wenig stenS den Vorzug einer Originalitä hat, gelangte letzter Tage vor dem Lon doner Polijeigericht in Westminster zu, Verhandlung. Vor etwa zwe, Woche« erhielten mehrere vornehme Damen, u A. Lady Bolsomer und Lady Jessel mit rother Dinte geschriebene Droh briese, in welchen ihnen ihr HauS übe dem Kopse mit Dynamit in die Luft ge sprengt werden würde, fall« si» nicht a> den Unttrzeichner M. M. A innerhall zweier Tage 500 Pfund Sterling schick ten. Der Verfasser war zudem so gü tig. mitzutheilen, daß er zehn solche, Briese abgeschickt habe. Die im Se richtssaale verlesenen Schreiben bewirk ten allgemeine Heiterkeit: .Lassen Si, sich ja nicht rathen, bei der Polizei un Schutz nachzusuchen. E» gibt keine» anderen Schutz sür Sie, al» die Summ, zu zahlen. Selbst di» Hölle wird Si nicht vor mir schützen und noch wenig« die englischen Detectiv», welch» „ich, einmal den Mann ausfindig mach« konnten, der sieben oder acht Frauen zimmer auf offener Straße iu Whitecha ptl ermordet hat Wenn sie nicht zahlen, so werde ich Si» in Atom» zerhauen unt dann werden Si» de» Anderen zu« Warnung dienen: Sie werden dan, lieber eine so lumpige Summe zahlen, als sich dem Untergang weihen. Glauben Sie la nicht, daß ich Su mit einem Revolver todtschießeo werde. Das wäre hirnverbrannt. Ich werde einen Dynamitkuchen ode, Knallsilber brauchen. Da» kann leicht unter einer Thürschwelle oder unter da» Kissen Ihres KirchenstuhleS gelegt wer de» und sobald Sie sich setzen, gehen Si« in Atome. Oder man kenn eine» Mauerstein au» Ihrem Hause herau»- nehmen und da» ganze Gebäude gehl in die Luft. Es gibt unzählige Wege.» Zum Schluß ersuchte der Versässe, in dem.Daily Telegraph" eine Annonc« einzurücken: .Will e» thun " Dane soll« eine ZahlungAstelle angegeben wev den. Lady Bolsomer und Lady Jefsel annoncirten, unterließen e» jedoch aucf nicht, der Polizei Meldung zu erstatten, welcher e» unschwer gelang, den Dyna miterich beim Schöpse zu sassen. Ei war Charte» Grant alia» .der Däne' oder .Le Grand", auch wohl wegei seines militärischen Auftreten» .de, sranzösische Oberst" genannt. Er Hai einige Zeit das Geschäft eines Privat DetectiuS getrieben. Die Polizei ha, ihm schon seit lang, eine liebevolle» ! Auge zugewandt. Da noch Beschuldi gunge» von weitere» Erpressungen ii ! großer Anzahl gegen ihn vorliege», s« , wurde .der Däne" einstweilen «n Unter suchungshaft behalte», um weiter« Nach korjchuugen anzustellen. - » . Ra«flcht«v»a. --^7-^-»5 NI Sie (za ihrem Anbeter Mr. Heiß, sporn, der soeben um ihre Hand ange halten hat)i Aber ich bitte Sie, Her, Heißsporn, Ihr Antrag kommt mir s« überraschend Mr. Heißsporn (frisch vom College) Dann bitte ich tausendmal um Ent schuldigung. aber ich glaubt«, Sie kön nen die Ueöerraichuug besser als die Ungewißheit »»»« Dr»tp»,!«t»« Sie: Wen» «ich ober Papa fragt, womit Sie den» eine Familie eruithre» wolle» u»d wa» Ihre künftige» An», sichte» stad, wa» soll ich ihm dann au« sagen? Er: Nicht» leichter al» da», mein« Theuerste: Sage» Sie ihm einfach, daß l »ch Aussicht habe, den reichste« Ma»n i» der Stadt j»m Schwiegervater ui bekommen! Schmerhörig. Herr Schlie serl geh« i» Begl«itu»g seine» Sodne» zum Ohrenarzt. Dieser untersucht ih«. findet ade,, dah da» Leide» mehr aus Einbildung beruht. Auf die Frage, was di« Schuldigkeit ist, forde«t de« Arzt A) Marl. Herr Schlieserl legt 10 Mark hin, und al» sein Jung» ihn auf «erksam macht, daß der Arzt AI Marl »erlangt hake, sagt er leihe: .Sei ruhig j er ioü nur seh n, w,« schwerhörig ich EarkaSmu». »ca », »->»««»»»»». Der berühmte Abbe Joseph Roux sagt ,n seinen PenseS: .Der Satan be rief eines Tages seinen großen Rath. D,e höllischen Minister, im Begriff. Platz znnehmen, stritten untereinander über das Recht des Vorsitz:». „Mein« Rechte dem Würdigsten," rief der Sa tan. Di, Wollust steifte sich c» ihr Verdienst ;die Lüge zählte ihre Ansprüch« auf; der Stolz rühmte seine Leistungen. Der Satan hörte zu, unentschlossen. Da ließ der SarkaSmuS ein Geläch ter hören: .Kein Würdigerer, Satan, als ich," sprach er. .alles Uebel, welche» jene an stiften, ist gering im Vergleich zu jenem, da» ich thun kann. Man entwöhnt sich jener, man befreit sich niemal» von mir. Sie verderben Einzelne.ich zerstöreßeiche. Sie ermuthigen zum Laster, ich entmu thige von der Tugend. Durch mich sinkt der Enthusiasmus hin; die Gerechtig keit unterliegt; di« Wahrheit hat Furcht und die Pflicht schämt sich." meine rechte Seite", rief der Satan. Wie schade, daß der Abb« nicht in Amerika, sondern in Frankreich geboren wurde, und noch mehr, daß es nicht möglich ist, die eben citirteSentenz Je dermann, wie man zu sagen Pflegt, .in den Hut zu kleben". Denn nirgends in der Welt wird eine gewisse Sorte von Sarkasmus, und zwar gerade welche Roux meint und welchk man im Englischen oder wenn sie be sonder» malitiö» auftritt, nennt, in so ausgedehntem Maße b 5 trieben, wie hier. Selbstrede»d sind nicht die Menschen diesem Laster ergeben, doch ist djx Zahl der damit Behafteten groß genug, um sich auf allen Gebieten de« gesellschast lichen und polltischen »c. Lebens geltend zu machen. Nicht weniger al» Alle» wird von diesen Leuten so lange bekrit» telt, bespöttelt und mit beißendem Höh» Übergossen, vernichtet ist. E» gehört von Seite unserer berufenen Borkämpfer für Reform auf irgend einem Gebiete der menschlichen Thätig keit, ein wahrhaft eiserner Wille dazu, «in unter dem allgemeine» Hohn, dem sneering, nicht zu erlahme«. Wir brauchen gar nicht auf di« Ge schichte fast aller,epochemachender Erfin dungen zurückzugehen «ad daran zu er innern, eine wie lange Zeit und wie viele Mühe es den meisten der genialen Männer kostete, di« sie endlich einige Wenig« fände», welche ihren Worte» Glauben schenkten, während die ganz« übrige Welt sie verspottete. Ein Gang durch'» alltägliche Lebe», aus der »ächst besten Straße ist genügend, um un» z» zeige», wi« di« elende Gewohnheit de« sneeriag alle Verhältnisse durchdringt «nd begeifert. Hier ist «i» Schuljunge, sauber ange zogen, der offenbar seine Kleider und Bücher schön in Ordnung HW und sich meist nur mit Kindern von gleiche« Ge wohnheiten abgibt. Hören wir, «i« die Andern über ihn hersallen: "I.OOK at. tlio <lu<lv!" bsbz, I" ,c. Der Jung« muß eine» sehr festen Rückhalt zu Hause haben, um durch das ewige Gespötte nicht irre zu werden. Aehnlich geht eS dem Studenten, de« seinen Studien obliegt und arbeitet und dafür von seinen Commilitoneu,di« sür nicht» andere» Sinn haben, al« Ball spiel, Bootwettsahrten «t. s. w., ein Duckmäuser, Streber und wer weiß, wa» sonst noch, genannt wird. Das Schlimme für die heranwach sende Jugend ist? daß e» zuweilen auch Lehrer gibt, welche den braven Jungen nicht energisch genug schützen, ja manch mal sogar die Flegeleien der Andere« onge»ügt durchgehen lassen. Mit einer liebenswürdig sein sollenden, aber i« diesem Falle sehr schlecht angebrachte« tonhomWie heißt es: "WsII, Will l>s und der ordentliche Zunge muß es mit ansehen, daß die ungezogene» BengelS schließlich ebenso weit kommen und sich zuweilen noch mehr Recht zu verschaffen wissen, al» er. Ist eS ein Wunder, daß unter diesen Umständen ein großer Theil unserer Jugend eine wahrhast anwidernde Ge müthsrohheit zeigt? Mit Kleinem sängt man an, mit Großem hört man auf. Der Junge, welcher seinen Schulkameraden wegen seiner Sauberkeit verhöhnt, ist derselbe Vengel, welcher Theer an da« Kleid einer Dame schmiert und wenn groß ge« worden, seine Mutter prügelt, wenn si» ihm sein Biergeld giebt. Wa« hat e» neben der vernachlässigten Erziehung, hauptsächlich gethan? Da» sellriug sei «er Genossen, welche» jede« bessere» Keim in dem Jungen erstickt hat. So oft er sich anch etwa» aufraffen wollte, hieß eS von Seite seiner Kamerad«« so lange .Ks «»at» to Ks »omvttuliA d«t. ! t«r, U>iu, vs »rs", und er wurde so lange gehänielt uud verhöhnt, bis « pieder zu feiner alten Gesellschaft zu rückkehrte nnd mit ihr ver»arb. So wie e» hier auf die Straß« gcht, so wird «» a»ch, wenn auch natürlich i» verfeinerter Weise, in der Gesellschaft getrieben. Da» Mädchen, auf welche« naturgemäß, die Gestaltung der kom menden Generation deruht, tritt i» die Welt voll, zuweilen sogar etwa» über voll von Idealen. Boa beiden Eltern mit gleicher Liebe und Sorgfalt erzogen nnd von allem gefährlichen Umgang be wahrt, kommt so ein» junge ttnojpe nun aus einmal mit allen möglichen Men schen in Berührung deren »onnersati. ven nnd is>ru.ldfatze in der einen oder anderen Weiie ans sie einwirken. Ihren näheren Umga»g wird sie sich natürlich »nterd« ihr am meiste» zusagenden, d. h. eben fall» gut erzog«»» Mädchen «älile». Trotzdem ist bei größeren Gelegenheiten Bälle» ». s. w. ein Zu sammentreffen mit anderen Slemeniea nicht z» vermeide». Di« Kleine hat natürlich .ihr Ideal"; denn zu heirathe« ist ja die Besinn «ung, und wohl, und zwar vollem Recht, auch der Wnnsch j«. den >' Ihr Ideal ch ei» Mann, der sie ausrichtig liebt, M dem sie aufsehen kann, der ihr« Liebe ebenso herzlich erwidert und, wean möglich, noch eine Anzahl von besonderen Eigenscha'ten besitzt, welche sie sich in ihrem «einen Köpfchen ausgemalt hat, Sie wagt einmal ein Wort in dieser Richtung unter AlterZgenossinnen, wie die» ja zuweilen passirt; aber, oh weh, da kommt sie schön an. Da sind einige darunter, welche schon mehrere Saison» oder auch Feldzüge mitgemacht haben oder von den respectiven Müttern an der» erzogen worden sind. .Was, ein Ideal von einem Mann?" heißt es mit einem höhnischen Lachen über die naive Knospe, „wenn er nur recht viel Geld hat, kann er alt, krumm und buckelig fein, das ist einerlei". Arme Knospe, dein Ideal wird so lange zerzaust, bis du entweder deine Freundinnen aulgibst oder am Ende selbst nach einem angelst, der „nur Geld" hat. Ganz dieselbe Art zu sprechen, ist übrigens auch unter sehr vielen jungen Männern gebräuchlich, wenn einer sich bei seinen Kameraden über diesen Punkt ausläßt und von etwaigen Idealen spricht. „Bah. ein Ideal; ein Gold fisch muß sie sein, da» Uebrige, was bei ibr fehlen maq, kann man sich kaufen." I'list ssttlss it, und, pfui Teufel, zu beiden Sorten von Svötternl Wie Roux sekr richtig bemerkt, sind die anderen bSsen Eigenschaften lange nicht so schlimm, wie der SarkaSmus; denn die ersteren ermuthigen nnr z» einem bestimmten Laster, während der letztere von aller und jeder Tugend ent muthigt. Was immer in irgend wel cher Beziehung nach etwa? Höherem strebt, wird durch da» höhnische GespStte so lange heruntergerissen, b!» e» endlich aus demselben Mist liegt, aus welchem die anderen liegen. Wie viele unserer besten Männer und berühmtesten Größen haben sich zum Beispiel schon bemüht, die in mehr wie einer Richtung dringend nöthigen Re formen in unsere politischen Verhält nisse einzuführen? ES steht zu hassen, daß sie dieselben mit der Zeit auch durch setzen werden; aber um wie viel schneller ginge eS und wäre e» vielleicht schon ge gangen. wenn der unglückliche SarkaS» mu« nicht wäre? Kragt sie, wa» ihre Hauptschwierig keiten sind; sie werden euch Alle das selbe antworten! Nicht die Unfähig keit ihrer Mitbürger, die Uebelstände zu erkennen und deren Abhilfe zu wün schen, sondern ihre Indolenz. Und gehen wir dieser auf den Grund, so finden wir in neun Fällen au» zehn, daß sie durch da» verur sacht wird, mit welchem so viele Leute nicht allein jede Reform, sondern schon jeden Versuch zu einer solchen nieder zu schreien .Der ist auch nicht bes ser wie die Andern", .Wenn er gewählt wird, macht er e» ebenso", „Sie sind alle gleich" u. s. w , bi« kein gutes Haar mehr an dem betreffenden Candidaten ist- schläfert da» politische Gewissen de» Volke» ein und vergiftet die öffentliche Moral. Muß nicht jede» Streben nach etwa» Besserem erlahmen, wenn et von vornherein mit Hohn und Miß trauen über,chilttet wird? Wahrhaf tig, die Leute, welche trotzdem im Dienste de» Volke» weiter arbeiten, ver dienen alle Achtung und Anerkennung. Denn ihrem energische» Streben wird e» zu danken sein, wenn sich die Massen schließlich doch noch au» dem Alle» be drohenden Matcriali»«iu» herausreißen und wieder idealere» Ziele« zuwend?«. .Durch den Hohn sinkt der Enthu siasmus hin, sagt Roux ferner und auch darin hat er recht. Der Enthusiasmu» ist meist da» Kind eine» Ideal» und der SarkaSmu» ist der T»d de» letzleren. Laßt einen Jüngling mit wahrem Feuereifer und für alle» Edle und Er habene glühend in diaWelt treten: es sind nicht die Enttäuschungen des prak tischen Lebens, welche seineu Flügel schlag zuern lähmen, sondern der Holm seiner eigenen Genossen: .Du wirst da» Feuer auch nicht vom Himmel ho len." »Du wirst scho« sehen, wie weit Du mit Deiner Sch-värmerei kommst" j u. s. w. Fühlt der junge Manu nicht wirklich eine titanische Ärast r» sich, die ihn trotz aller Schwierigkeiten aus dem einmal beschritten«!, Wege weitertreibt, so steht er still; er überlegt und im selben Mo ment sällt sein Ideal. Der nüchterne l Verstand sagt ihm, daß eres doch eigent lich nicht nöthig hab«, für Andere die Kastanie» au» dem Feuer zu holen, wenn er mit ei« Paar Katzenbuckeln soviel weiter und vorivärt» kommen kann. Da» Ideal fliegt in die Rumpel kammer! ein Alllag»menjch medr. Daß selbst die hehre Wahrhnt sich dar dem Hohn sürchiet und daß sich auch die Pflicht vor dem Gespött« schämt, ist nicht minder richtig. Menschen, welch« von der Aahrhei« durchdrungen find und ein lebendige« Pflichtgefühl habe», fürchten, sich zwar »icht, Erst««» Ausdruck zu geben und Letztere» zu zeigen, wo immer e» noch, thut; aber sind in der Regel, »ickt so ge artet, daß sie sich, wi« die« die Gewobn, heit de» Spötter« ist. übe«,ll vordrär», ge« Ei» had«» i» dies« Beziehung, »eist schoa zu trüb, Grjahrunge« ze» macht, d> h. um einen papmären Ans» dr«ck z» gebrauche», sich schon so ojt di» Fmger verbrannt, da» si« keine Lust haben, d«» oh»« j»«ge«d« Rothweu. digkot z» thu«. Hohn. Spott, Haß und Ans«»du». aller Art war«, die Früchte ihrer Wntzrheittliebe »nd ihres Pstichtge- Phl». bi» sie stche»dlich daran geivöhnt haben, beide zwar zu bewahren, aber etwa« niedr i» ihrem Inner» zu ver schließen, wenn sie stark, oder sie ganz über Bort» zu werfen, wenn sie schwach waren. An all' Diese» und noch sehr viel mehr Unheil, welche» sich hier anführen ;»Be, ist der SarkaSmuS Schuld und Sionx hat sicherlich Recht, wenn er ihn als eines der Haupt- und Grnndüdel dieser Welt bezeichnet. Rur in einem j Punkte dürfen wir, glaube ich, unserem gelehrten Abbe widersprecht« d«F ist, wenn er sagt, daß „man sich »on SarkaSmu» niemals befreien kanil". Bei geborenen Spöttern und besonders malitiSsen Menschen, deren e» ja genug giebt, mag dies der Fall sein. Bei sehr vielen Leuten ist da« Spot ten und Höhnen jedoch nur eine schlecht« Gewohnheit, welche sie entweder güNz gedankenloser Weise oder deshalb ange nommen haben, weil fi« glauben, e» sei geistreich, über Alle» und Jede? meh, oder minder faule Witze zu reißen. Dieser letzteren Sorte Menschen ist e< wohl auch kaum der Mühe werch, viel» Wirte an sie zu verwenden. Aber bei denjenigen, welche »och ein Herz für alles Gute und Ideale besitze« und sich nur au» Achtlosigkeit oder un überlegter Nachahmungssucht de» leidi gen SarkaSmuS angewöhnt haben, ge nügt wohl der einfache Hinweis auf dt« von Roux in so meisterhafter Weise ge schilderten Folgen der Spottsiickt, a« die böse Gewohnheit wieder zu beseiti gen. ES mag Anfangs etwa» Müh« kosten, eine der sonst gewohnten Bemer kungen zu unterdrücken, oder wenn wt« uur Etwas auf uns selbst Obacht ge ben, so geht eS schon mit der Zeit. Und da» Bewußtsein, dadurch unsere» Nebenmeufchen manche Bitterkeit zu er sparen, ist auch etwas werth. Sa» photograptztrend« gew«hr» Ein Gewehr, mit dem man gleicht zeitig auf zweierlei Weise treffe» kaun, ist neuerdinz» erfunden worden, da» .Vhotographirende Jagdgewehr". I» Wien stehen bereits Büchsen de» neue» oateutirten Modell» zur Schau au», und vie »Neue Freie Presse" spricht sich über di« »Schützen-llamera" überau» gün stig au». Eine ebenso sinnreiche al» einfache, da« Gewehr in seiner Hand lichkeit und Treffsicherheit nicht t«, mindesten alterirende Einrichtung über trägt, sagt das Wiener Blatt, die Be wegung de» PercussionSschlosseS bei« Niederfallen de» Hahne» oder bei» Vorschnellen de» Schlagbolzen» auf den Momentverschluß eines kleinen, au» Aluminium verfertigten photogr«- phischen Apparat», der an die unter« Seite des Laufe» angesteckt werdt« kann. Die Photographie zeigt da» Ziel (fliegende» od» flüchtige» Wild, Scheibe «tc.) und dessen nächste Um gebung in der Stellung, die e» bei« Aufschlagen de» Hahne» einnahm. Legt man ein Fadenkreuz über die krei»runde kleine Photographie, und deckt sich der Kreuzpunkt desselben mit dem Ziele, so ist der Beweis de» Treffens erbracht; ,m anderen Falle zeigt die Stellung de» Zieles zum Mittelpunkte de» Bilde», wohin der Fehlschuß abgiug. Di« Sache scheint also für Jagd« freunde wirklich von nicht unbedeuten dem Interesse zu sein und dürfte auch militärischen Zwecke» (Tontrole de» Zielen«) dienstbar gemacht werden kS»- nen, worauf der Umstand hinweist, daß die preußische Gewehr-Prüfung« Com mission in Spandau die Erfindung in Probe zu ziehen anordnete.—Jedenfalls werden die Schützen tünstig, wenn auch nicht immer da« Wild, so doch dessen Photographie heimbringen können und mißtrauische Gattinnen ihren dem Jagdsport huldigenden Männern auf tragen, sich durch Vorweisung der Schutzbilder vom Verdachte eine« Alibi zu reinigen. Wien aufliegende Prodebudchen zeigen, scheint sogar die Verwendung bei blindem Schuß zur Jdentificiruug von Wilddieben oder der Beweis der Nothwehr im Kampfe mit Wilderern, die Constatirung de» That orte« bei Grenzconflicten und derglei chen mehr in'S Auge gefaßt zu sein. Die Verwerthung der Erfindung süi Deutschland bat Herr Henry Fuchs ia > Offenbach übernommen. F>t« vevSlkerung Chinas, Der »Oltasiatische Lloyd" bringt ei aen stalistijchen Vergleich der Bevölke» rung China« in dea Jahren 18t2 und lBBS <neuere Daten fehlen bi« jetzt),, «u« welchem hervorgeht, daß die Ein wohnerzahl innerhalb fünfzig Jalire nicht unerheblich zurückgegangen ist. Die Sumn»e betrug nämlich in runden Zahlen im Jahr» IS4S tili Million««, im Jahre ILitt dagegen nur 382 Mil lionen, also eine« Rückgang von über 30 Millionen, d. h. etwa dreiviertel Milltt» im Jahr. Diese ausfallende Erscheinung erklärt sich au» den Re bellionen, welche zwischen den Jahren IBSO und I«7V verschiedene Theile de». Reich« entvölkerten, sowie au« Seuchen, HungerSnöiheu und Ueberschwemmun-. qei»» von denen einige Landstriche heim gesucht wu»d«n. Sämmtliche Provin zen, i>> dene» die B«vSlker»ng «inen s», b»deutent>«« Abfall zeigt, wurden etw« ein Jahrzehnt lan» vo» der Taipiaa »nd Riemei-Rebef.ion verheert. Fast» zu derselbe» Zeit im JHre IBSS brach die moba»idaniKch« Rebellion in Mn« »a» <m», welch, Provinz späte» vor» Rbergeb«»d al« selbständige« danifche» Saliwt daitand. Die Rieiisei- Rek«a,on, weiche China während de, Jahr» lBSk> bi« IS6B beunruhigte, s». »»>» der Tungla« Moh»- »evemer i» Scheust «nd Sansu, verwa»- »»tte groß« Th««l» dieser «egenden in »Site». S» ist ga»» »««»glich, richtig» Sta tistik«» über de» Meajckenverlust in die» sen Rebetionen beizubringen, doch nimmt ma» für «ewShillich a», daß der der la»»v>g-Rebellion allein gegen 40 viillrmten betragen haben muß, iväh» in dem Aufft,»de in dea drei süd« diesttichen und nordwestlichen Provinze» etwa acht Millionen Menschen umkamen. Uder auch die Hungertnoth, von welcher «oährend der letzten Jahrzehnte Verschiß deue Theil« d«» Reiche« heimgesucht wurden, hat Millionen Menschen dahi»- gerasst. So sollen von der groß«» Hun gersnoth der Jahre 187 S bi» I>jS7 nicht weniger al» 13 Millionen Menscheq hinzerasft worden sei».
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