2 Otz««ö»«r t« fr«»e»e« »»«««. Die modernen Manöver, wie fi« a» »endlicklich bei allen Großmächten abge halten werden, sind in ihrer jetzigen Form noch nicht so alt. Au» kleinen Ansängen haben sie sich immer mehr entwickelt. Pariser Blätter erinnern jetzt an eine große Truppenübung, di« im Jahre ISSB in der Gegend von Uompiegne abgehalten wurde, wohl die «rst« in ihrer Art. Saint-Simon hat di»sem Feldlager eine eingehende Be schreibung gewidmtt, aus der zu erse hen ist, daß ein« für damalige Verhält nisse ungeheure Arm«« von SV,OOO Mann unter Befehl de» Marschall» Bouffier» zusammengezogen war, damit der junge Herzog von Burgund au» ihren Bewegungen und Uebungen da» Kriegshandwerk lernen sollte. Ueber di« eigentlich militärischen Vornamen erfährt man freilich recht wenig, dafür aber findet Saint-Simon nicht Worte genug, nm den beispiellosen Luxus zu schildern, der vom Marschall Bouffier» und seinen Ossicieren entwickelt wurde. Der Marschall .setzte alle Welt in Erstaunen durch den von ihm entwickele ten Prunk und den ausgesuchten Ge schmack seintr höfischen Feste". Ueber troffen wurde er darin nur durch den Prinzeu von Conde. Nie sah man ein so prunkvolle», glänzende», ja, man möchte fast sagen, erschreckende» Schau spiel Da» Theuerste, wa» an Speisen und Getränken ausgetrieben werden konnte, war in das Feldlager gebracht nnd alle Tage hi«lt der Marschall Bouff iers sreie Taskl sür Jedermann. Eine ganze Stadt war erbaut worden, und zwar nicht etwa eine unserer bescheide ne» und ursprünglichen Barackenstädte, sondern lauter prächtige, mit dem höch sten Luxus eingerichtete palastähnlich« Häuser, in welchen ganz dieselben An nehmlichkeiten geboten wurden wie in Pari». In Ermangelung von damal» noch unbekannten Militär - Attache» hatte man die fremden Botschafter ein geladen, die ebenfalls prächtig unter gebracht waren, wa» sie aber nicht hin derte, einen großen Etikeitenstreit zu er heben. An den Thüren der französi schen Prinzen, der Kardinale und aus ländischen Fürstlichkeiten war nämlich angeschrieben: »Für den und den", während die Thüren aller anderen Sterblichen n»r den einfachen Namen »nier Weglassung de» Wortes „für" trugen. Da» wollten sich die Botschaf ter nicht gefallen lassen, und es wurden Ströme von Tinte vergossen, die aber zu gar nicht« führten, da der König aus seinem Willen beharrte und den Bot schaftern da« .für" nicht zuerkannte. Glücklicherweise entstand daran« wenig sten» kein wirklicher Krieg. Auch an Damen fehlte e» in diesem Beldlager nicht, und diese scheinen sogar die Hauptsache gewesen zu sein. Ihnen zu Ehren wurden große Scheingefechte veranstaltet. Der König war mit Frau von Maintenon eingetroffen und ver gnügte sich ganz vortrefflich, namentlich über den Glanz, den seine Osficiere ent salteien. Marschall Bouffier» erbielt al» Entschädigung 100,000 Eivre, doch fügt Saint-Simon hinzu, daß da» auch nicht annähernd ausgereicht habe. Schon 100 Jahre vor diesem französi sche» Manöver wurden übrigen», wie die „Köln. Ztg." bemerkt, auch in Deutschland.Aruppenübungen ähnlicher Art vorgenommen, wenngleich nicht in solchem Umfange. In Nassau - Dillen burg wußte der von dem streitbaren Oranien musterhast geschulte „Auszug da» nach noch erhalte n«n Appositionen ein kriegsmäßige» Manöver auszuführen. Allerdings war hier durch die fortwährende Betheili gung der Bevölkerung an den niederlän disch spanischen Kriegen ein sehr mili tärischer Grift geweckt worden. Nach dem Muster dieses naffauischin Aufge bots wurden auch in anderen protestan tischen Reichstheilen die Milizen ge schult, so in der Pfalz. Ktdelit»«. Ich habe ein Liebchen, so zierlich und sein, So zutraulich mag wohl kein andere» sein, ES schmollt nicht und grollt nicht, ES murrt nicht und knurrt nicht, Und trotz aller Lockung gehört s mir allein. Dies Schäkchen, ich mache d'rau» wahr lich kein Hehl. Bleibt von allen Schätzen mein höchste« Juwel, Da« Jedem ich zeige, Es ist m»in» Geige, Hab' ich meine Fidel, so bin ich fidel! WiedieSchuljungensprechen. „Ich bin aus» Aeußerste," gesaßt sagte der Schüler, da saßte ihn der Lehrer bei den Haaren. „Bitterwasser," sagt« der Faulpelz, da bat er den Lehrer um Erlaß der Strase. „Die Sache hat ihren Hintergrund," sagte derselbe, als er seine Prügel em pfangen sollte, da hatte er eine gewiss« Stelle seines Körper» wattirt. „Ausgezeichnet," sagt« der Unauf merksame, da sollte er eine geometrisch« Figur an di« Tasel zeichnen und blieb schon nach den ersten Strichen stecken. „DaZ ist mir Pomade," sayte der Jnnge, da wischte er die mit Tinte be schmierten Finger an den Haaren ab. Malice. Frau A.: Eine so «yigeschickte Köchin habe ich schon seit langer Zeit nicht gehabt. Innerhalb »cht Tagen hat sie mir zwei Paar sein« Kaffeetassen zerschlagen. Nun stellt Ich zwei Paar ordinäre Tassen in den Küchenschrank Frau B.: Und v hat sie auch zerbrochen? Frau «ein, denken Sie sich die Malice, du Ordinären Tassen ließ sie ganz. Splitter. Willst du mit g«. «ifse» Menschen nicht umgeben, so muß! dv si,—umgehen. Die Hauptgebäude der -- - --- . Admi«istrations Gebäude. Administration S G e bäud e.—Die» wird der stolzeste Prachtbau unter den AuSsteUungsoauten werden. Ob schon da» Baumaterial nu r mit Hinblick aus eine zweijährige Existenz diese» Baue» ausgewählt wurde, so werden doch A 550.000 dafür verausgabt werden. Der Bau wirtr im Centrum de» AuSstellungSplaM ausgeführt und Quadratfuß. Er besteht au» vier Pavillon», welche durch den großen Dom mit einander verbunden werden. Der Dom hat einen Durchmesser von 120 und eine Höhe von 2SO Fuß. Da» Innere diese» Gebäude» wird in der glänzendsten Weis« auAgeschmückt werden. Btektricitäts Keöäude. 1 Ele ici tä t »<G ebäud e—Dies Gebäude wird eineii mehr al» Acker Die Dimensionen sind 700 bei S5O Fuß. Der Stil ist italienische Renaissance. Der Bau wird eine Höhe von S 0 Fuß haden nnd in reichster Weise mit Decorationsstücken, welche Bezug aus Elektricität habe», geschmückt werden. Da» Gebäude ist auf »650,000 veranschlagt. Der Haupteingang befindet sich auf der Südseite, doch sind noch drei andere Eingänge vor handen. Zum Bau wird Material benutzt werden, welches in Bezug aus Farbe dem Granit ähnelt. Vor dem Süd tingange wird eine Statue Franklins errichtet. (Karten Vau-He Saude. Gartenbau-Gebäude. —Obwohl auch den Forderungen de» Geschmacks m Stil und Anordnung Rechnung tragend, ist bei dem Entwurf dieses Gebäudes vorwiegend, wie überhaupt dasselbe auch von bisher beschriebenen Gebäuden gesagt werden kann, die Rücksicht aus seinen Zweck bestimmend gewesen. Die Lage ist freundlich, direct südlich von der Haupteinsahrt zum Jackson Park von der Midway Plaisanee au» und im Osten von der Lagune begrenzt. Aus der Front seite ist'kine Terrasse sür im Freien blühende Gewächse angelegt, u. A. auch Bassin» sür die Riesenblülhen der verschiedenen Nqmphäenarten und die Königin der Wasserrosen, die Viotori» Die Terrasse dacht sich zum User ab und bietet am Fuß« ihrer rasengeschmückten Brustwehr einen bequemen Ankerplatz sür Kähne und Gondeln aller Art. Da» Gebäude ist 1000 Fuß lang und mißt an der breitesten Stelle 28ki Fuß. Ein Centralpavillon wird von zwei Eckpavillon» flankirt, welche durch Vorder- und Hinterslügel mit dem Hauptgebäude in Verbindung stehen und so zwei Jniienhöse von 8? bei 270 Fuß Areal bilden. Die Höfe find reich mit Malereien geschmückt. Ueber dem Hanplpavillon wölbt sich eine Krqstallkuppel von 187 Fuß Durchmesser und 113 Fnß Höh», unter welchen Palmen, Baumfarre», BambuSarte» und andere hochstämmig» Gewächse Ausstellung finden werden. Di« Eckpavillon» werdrn für Erfrischung»rSum«n und Eas»», welche in glücklicher Weise mit dem Gartenbau verbunden, verbunden. Da» Innere ist möglichst hell und sonnig für die licht- und wärmebedürftigen Gewächs« eingerichlet. zugleich auch um die Wirkung der Farbenpracht zn erhöhen und genau« Beobachtung zu ermöglichen. Außen ist dss Gebäude in warmem Farben!»» von maroquinartigem Braun gehalten. Die liojien belaufe» sich auf »400,000. (Lhicagoer Weltausstellung. ! Wafchinen-Katte. Maschinen-Hall e.—DoS dem Maschinenwesen gewidmete Hauptgebäude wird BSO bei 500 Fuß Flächenraum bedecken. ES wird von drei bogenförmigen Lagern voz, Eisenbalken überspannt, welche ihm das Aussehen von drei riesen haften Bahnhöfen geben. An allen vier Seilen dehnen sich 50 Fuß breite Gallerien a»S. Die eisernen Tragbalken wer den so construirt, daß sie später sür ähnliche Zwecke bei Anlage von Bahnhöfen dienen können. Der Bauplan folgt durch aus klassischen Mustern. Er ist im Detail der spanischen Renaissance nachgebildet. Em» Eolonnade mit einem Cafe an jedem Ende bildet das verbindende Glied zwischen Maschinen- und Ackerbau-Halle und in der Mitte dieser Colonnad« befindet sich ein großes Thor, da» zu den AusstellungS-Objelten sührt. Von diesem Portieo aus wird man eine Meile weit auf die Lagune «Sblicken können. Ein Obelisk, an dessen Basis Fontaine» sprudeln, wird sich an diesem Punkte erheben. Der Annex zur Maschinenhalle kommt hinter daZ Administrations-Gebäude zu stehe«, sowie in die von den Eisen bahngeleisen gebildete Schleife. Man tritt in den Annex durch Tunnels und Brücke» von der Maschinen-Halle sowohl, als vom Gebäude aus ein. Ter Annex wird sehr einfach ans Holz, iu der Art eines gewöhnlichen Fabrikgebäude» hergestellt werden. Neben diesem Annex soll sich das Haus befinden, wo die Dampslrast erzielt wird. Die Kessel werden wahrscheinlich vermittelst Gas geheizt werden. Tie gewaltigsten Dampfwafchi»«» Dtzvamo», welch» je hergestellt wurden, werden hier zu sehen sein. > Agrikultur-Gebäude.—Mit Recht wird diesem Gebäude, wa» Größe, Genauigkeit und Pracht der Ausfüh rung anbetrifft, die nächste Stelle nach dem großartigen AdministrationS-Gebäude zugewiesen. Sein Grundriß stellt ei» Siechteck von 800 Fuß Länge und SVV Fuß Breite dar. bedeckt sonach eine Fläche von 400,000 Ouadratfuß. Die Bauart ist antiken Mustern entlehnt, und besteht hauptsächlich au» Reihen von korinthischen Säulen, welche in Abtheilungen von je neun vereinigt drei Rundbogen tragen. Unterbrochen werden die Reihen in regelmäßigen Abständen von acht Nischen, welche ebensoviel Eingangspforten bergen. In der Mitte und an den vier Ecken wird die strenge Einförmigkeit der Architektur durch Pavillon» unterbrochen, welche an den Ecken L 4 bei 48 Fuß Areal enthalten. Das Hauptportal liegt auf der Nordseite des Gebäude. Es ist »0 Fuß breit und führt in eine Vorhalle von 30 Fuß Tiefe und «ZV Fuß Breite. DaS Portal wird zu beiden Seiten von je vi'r korinthischen Säulen von 40 Fuß Höhe und 5 Fuß Sockeldurchmesser flankirt, welche zugleich al» Unterbau sür die Rotunde dienen. Diese ist 100 Fuß im Durchmesser und wird von einer 130 Fuß hohen Glaskuppel gekrönt. Mergöau Heöäude. B er g ba u G e b ä u d «.—Der allgemein« Charakter diese» Gebäude», w.lcheS ein Rechteck von 70Z bei SSV Fug, also an 245,000 Onadratsuß bedeckt, weicht von dem deS strengen klassischen Stil« nur unerheblich ad. ES ist von schlich ter, aber würdiger Einfachheit, welche besonder» durch die Abwesenheit von Säulensasaden und Rundbögen hervortritt. Longgestreckt, wie e» ist, mißt e» bi» zum Plafond de» Hauptgebäude» V 5 Fuß. Die 110 Fuß hohen und Z 2 F»ß breite» Hauptpvrtale befinden sich in der Mitte nach Norden und Süden zugewendet; daran schließen sich die beiden Vorhallen von 88 Fuß Höhe, in eleganterem Stil aufgeführt. Die vier Ecken de» Gebäude» werden durch ebenfoviele Pavillon» ge bildet, von denen jeder S 8 Fuß im Geviert bedeckt nnd S 0 Fuß hoch ist; da« Ganze erhält durch Kuppeln einen fti»«»«gH vollen Abschluß. Um da» ganze Gebäude läuft eine zierliche Valerie au» Eisen, onstruction, zu der in gleichmäßigen Ab ständen acht Treppen emporsühren. Das Dach ragt 100 Fuß hoch über der Sohle des Gebäudes empor und ist au» Gla» und Eijeo erbaut. Die Kosten de« Baues werden sich aus >350,000 belaufen.
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