Das Fritzche. Erzählung von Gräfin M. «eyferling. (7. Fortsetzung.) giNtig fcin." „.Nicht ganz. Gefühle pflegen doch häufig die Wurzeln von Thaten zu bil den, und ich glaube, die, welche auS Gleichgültigkeit erschüttern .. .." Er unterbrach sich für einen Augen blick und fragte dann, neugierig, wie sie die Frag» aufnehmen werde: ~Wa» haben Sie z. B. jenem Landsmann, den ich bei Ihnen traf, geantwortet, al» bleicher werden als gewöhnlich und sah jetzt farbloser auS als Marmor. Für einen Augenblick verlor sie völlig die Fassung; ihre Lippen bebten und ihr« Augen sahen ihn bestürztan, als such ten sie in den seinen zu lesen, was er mehr noch wisse. „Nun?" fragte er. „Sie haben gehört?...." stammelt« sie. „Ja. Ich beging die Ungeschicklichkeit, sai» ruhiger werdend: „Dann müsf«u Sie auch wissen, daß ich das Verbre chen zurückwies. Ich bin keine Gistmi -gchosjt und beinahe ckM. Darf ich aus Ihrer Antwort verstehen, daß ich mich auch darin nicht läuschtc? Sie halte» es selbst für cin Verbrechen, dem Feind, der uns nicht im offen«» Ihr bleiches Gesicht bekam einen selt- Und sie erhob sich, als wollt« st« gehen. Doch er ergriff mit der Rechten ihren Arm. stellen." Sie fühlt« die Gefahr. Sie schlug die Augen zu ihm aus und sagte herb: „Fürchten Sie sich vor mir?" Er lächelte. „Nein. Ich bin nicht gewöhnt, mich vor Frauen zu fürchten, obgleich sie ja gewiß oft gefährlich sind , ... gefährlicher als Männer." ziehen. noch verspreche?.. .. " „Ich ver-lange eS nicht, denn alle Werke der Barmherzigkeit sind freiwillige, aber ich möchte wissen, wie Sie al» Frau sich zu dieser Frag« stelle». Es könnte immerhin ge schehen, daß ich als Verwundeter in Ihre Hände fiele, ich oder einer der Mei nen. Litte, würden Sie unS dann pfl«- gcn?" Sie faltete die Hände und athmet» schwer. Dann antwortete sie: „Die Ber»undeten sind nicht unsere Feinde. Gie schaden dem Vaterlande nicht mehr... Ja, ich würde sie pfltgen. " „Ah," sagte er zufrieden, „damit «Sre also uiisere Stellung geklärt. Ich freue mich, Ihnen fortan die ganze Ver ehrung bezeigen zu können, welche ich der Herrin des Hnufe» gern entgegen bringe. Da wir nun jetzt entschieden in «in neue» Verhältniß zu «inandtr treten, muß auch unser Verkehr «in friedlicher Waffenstillstand schließen... für's erst«. Darf ich bitten, daß sie mir zur Bekräf tigung die Hand reichen?" Er hielt die seine hin, und sie legte zögernd, widerstrebend, die ihre hinein, vertraute ihr und war ihr Liebster. Die ser Mann ist mir fremd, aber eS ist etwa» in ihm ... Er gleicht keinem, den ich fönst kenne " Und ihre Ge danken wurden stiller, tiefer, in sich ge kehrter: „Ich möchte ihn nicht oft sehen, diesen Fremden, nicht oft sprechen, ich fürchte, er würde eine Macht über mich gewinnen, die meinen Willen ver wirrter. ..." Asten kam diesem Wunsche durchaus nicht entgegen. Das sonderbare Mäd chen erregte eine eigne Theilnahme in ihm. Ihre Schönheit, ihre kalte Zu rückhaltung und der merkwürdige Eigen sinn, mit dem sie darauf bestand in einem gaben cin Gemisch, das er fest entschlos sen war, in seine Bestandtheile zu zer legen. Was ihre Landsleute über den zu diesem Zwecke nöthigen engeren Ver kehr mit ihr denken mochten, kümmerte ihn nicht mehr. In dieser Frag« peinlich zu sein, wäre doch lediglich ihre Sache gewesen. Der Zweifel, den er eine kurze Weile lang über die Strenge ihrer moralischen Grundsätze peinlichsten Geiste pünktlicher Pflicht er, nachdem er Platz genommen. »Ich heiße Jeanne, Jeanne Beauvil lierS, unterbrach sie ihn verdrossen, men hat." „Ach, verzeihen Sie. Also Fräulein Jeanne, ich bin eigentlich voller Neu „Da ist nicht viel zu erzählen," erwi derte sie trocken. „Mein Vater war Kaufmann und hatte «in Material machte Bankerott, nahm sich die Sache zu Herzen und starb. Meine Mutter wurde danach clams äs Comptoir in einem Hotel, und ich übernahm in demselben die Aufsicht über Haushalt und Wäsche. Aber meine Mutter, welche Ausbleiben Nacht sür Nacht bald an, sie Stellung aufgeben, um sie zu pflegen. Als auch sie starb, hatte ich bereits fast alle unser« Sachen versetzt und sah eS deshalb anfangs als eine Gunst des Geschickes an, als mein Vetter mich auf forderte, ihn hierher zu begleiten. In dessen, wir vertrugen uns schlecht, wie ich Ihnen schon sagte...." „Und sollte sich im Frieden nichts an deres für sie finden?" fragte Asten, nicht oAie tiefere Absicht. „Bei Ihrer unge wöhnlichen Schönheit muß ein Alleinste hen in Paris, so jung, wie Sie sind, doch viele Gefahren mit sich bringen?" „Meine Schönheit ist überall eine Unannehmlichkeit für mich," erwiderte sie mit dem herbsten Zug auf ihren fei nen Lippen. „Sie war es auch hier. Die Frauen haßten mich, sobald sie mich gesehen hatten, und die Männer fielen mir durch ihre zudringliche Bewunderung lästig. Ich war noch zu gar keinem Ur theil den Asten lacht«. „O," sagt« «r, „Sie sind für uns nicht zu fürchten, wenn Sie so wenig Sympathie mit Ihren Landsleuten haben." im Frieden sicher verlassen, aber im Kriege finden si« ein« treue BundeSge» nossin in mir." „Seweit Ihr gestern abgelegtes Ver sprechen eS gestattet," bemerkte Asten. „Genau soweit." sagte sie, und eS kam dem Major vor, als ob si« b«i den Worten erblaßte. Da sie nach dieser Wendung des Gesprächs noch kälter und einsilbiger wurde, schwand sein Gefallen an der Unterhaltung, und er empfahl ' 'tf l d T erte er seine Besuche, und es wollte ihm dünken, als verrathe ihr Aenßeres, daß er Schritt für Schritt an Boden gewann. Aber bei einem neuen Besuche sand der Major daS alles verändert. Der Ausdruck der edelgeformten Züge wai verstört; in den umschatteten Augen lag eine schwere Müdigkeit, als habe sie gei stig hart gekämpft, uud der herbe Mund sah schmerzlich verzogen aus. Sie kam ihm bei seinem Eintreten cin paar Schritte entgegen und sagte vor wurfsvoll und heftig: „Sie müssen nicht mehr kommen! Sie drängen mir einen Verkehr auf, den ich nicht will; eine Freundschaft, die mich in den Augen meiner Landsleute verdächtigen muß. DaS ist unrecht von Ihnen, ist.... " Sie brach unter dem Einflüsse seines Bücke», der erstaunt auf ihr ruhte, ab und sagt« mit verändertem Tone weicher: „Ich bitte Sie. es nicht mehr zu thun.... Sie müssen doch auch an mei nen Ruf denken.... Er muß darunter leiden.. .. " neii, so begreife ich nicht, wie er unter „Aber es ist so! ich Ihnen sage, daß es so ist!" behauptete sie und Hände. „Dann werde ich natürlich Ihrem so eben ausgesprochenen Wunsche von Stunde ab Folge geben. Aber ich warne Sie, Fräulein Jeanne," fügte Aste» ernst hinzu, „überlegen Sie sich, ob der Wunsch wirklich aus Ihrem Inneren kommt und Ihnen nicht nur ausgezwun tritt?" Kommen Sie denn nicht ganz fort von hier?" fragte sie im Tone eines verzw«i s«lten Höffens.... merseelen zur Hülste, zur Hälfte phrä sentollc Gehirne, die sich selbst und die Welt, in wclchcr sie lebten, in einen ren Werthes, den der Offizier durch Anlage und Erziehung befaß, ver mittelte. Wäre er Franzose gewesen, sie hätte mit Stolz die Freundeshand ergriffen, die er ihr hinhielt.... So aber, da «r'S nicht war, that sie es nicht. Aber genügte das nicht? War ihre Pflicht nicht damit erfüllt? Mußte sie. wirklich noch weiter gehen?.... deutlich eine Männerstimme, die, wie mir s scheint, sehr aufgeregt spricht, und dann Mamsell Jeannetons ihre, indessen patsch! das Klatschen zweier ganz gehörigen Ohrfeigen. Die sitzen! dachte Ich, und darauf erscholl noch so cin kurzes klägliches G«wins«i, dann hörte ich nichts mehr." »Nichts? Aber der Mann, der die Ohrfeigen bekam, muß doch heraus „DaS ist eben das Merkwürdige,» sagte der Mann ärgerlich. „Ich bin Auf des Mädchen Gesicht malte sich mit kaltem Glanz in die seinen, „das ist als selbst dem Feinde gestattet ist! Mich aus meinem Zimmer zu vertreiben!.... völlig gebrochen an. „WaS glauben Sie von mir?" fragte sie mit zitternden Lippen. es wohl meine Wenigkeit sein, welcher dies« Besuch- zuzuschreiben sind. Ich denke den Herren daher einen Gefallen zu thun, wenn ich Ihren Platz einnehme und die nächsten Besucher an Ihrer Stelle begrüße." Ihr Ausdruck wandelte sich aus « Pfosten und streckte sie flehend nach ihm hin. „Ich meine, bleiben Sie nicht in diesem Zimmer! Es werden keine Män ner mehr kommen.... ganz gewißlich nicht.... " „So? Und warum soll ich alsdann nicht hier bleiben?" „Weil weil —," stammelte sie in verzweifeltem Besinnen, „weil es hier spukt! Es siud ja keine Menschen, die Sie Nachts hören! Es sind —es sind Gespenster...." „Gespenster? Richtig? DaS haben Sie bei meinem Einziehen schon gesagt. Dann aber bleibe ich erst recht. Ich bi>s sehr neugierig, und Gespenster waren von jeher eine ganz besondere Leiden schaft von mir." Sie überhörte den Spott oder wollte ihn überhören und erklärte weiter: „An der Stelle dieses Hauses stand früher ein Kloster — man kann an einig«n Stellen noch seine Grundmauern sehen, in ihm wurde einst ein Mord verübt. Seitdem spukt es hier, und und wenn ein junger Mann hier schliefe, ermor dete es ihn. Man sagt, e» habe keiner das Gesicht länger als einen Tag über lebt. Er erhebt sich noch aus dem Bett, aber es stößt ihm am selben Tage noch ein Unglück zu, und «r stirbt, ehe di« Sonne sinkt.... " „Damen thut eS nichts?" „Einem Mädchen nichts." „DaS ist ein sehr galantes Gespenst, lerne,« will," sagte d«r Major und lä- Aber Jeanne legt« flehend ihre Hand „Versuchen Sie eS nicht. Ich be schwöre Sie! Bleiben Sie nicht hier! Kie vertrauen mir nicht. Aber nicht ich verrathe Si«! Si« nicht! Jeden andern vielleicht — nicht 5i«..,. Lass«n Si« mich hier..' eine furchtsame Ehrlichkeit ein schmerzhafter Ernst, als läge alle Angst eines kämpfenden Herzen darin.... „Fürchten Gie wirklich sür mich?" fragte cr. kaum noch im Zweifel. Thränen gab«» den dunklen Augen ihren Glanz zurück: „Und wenn Ihnen etwas geschieht, soll ich schuld daran sein?" Schuld «in«S Unfalls, der mich trifft, beimessen, sondern stets nur mir selbst Jetzt aber gehorchen Sie und verlassen Sie das Zimmer." Er öffnete die Thür: „Wachtmeister, führen Sie das Fräulein hinauf." Sobald sie hinaus war, wanderten wcrk. Ebenso ging's mit der Diele. „Also doch vielleicht durch daS Fenster .... Nun, das müßte leicht zu ver seile? auf das Tischchen neben sich gelegt. Den Wachtmeister hatte er in das Zim mer nebenan quartiert und ihm besoh- Etwa um Mitternacht erwachte er, wie ihm deuchte, durch ein Geräusch schlürfender Schritte.... Er faste sei nen Revolver und setzte sich auf dem Bclt ganz leise in die Höhe.... Es war jetzt alles still, aber nach wenigen Sekunden Hörle er die schlürfenden Rücken. ?en. " Er wandte den Kopf, da stand eine helle Gestalt in weißen, faltigen, weiblichen Gewändern, er konnte sich nicht täuschen, die Umrisse zeichneten sich deutlich ab . . .'Und jetzt bewegte sie sich langsam von ihm weg gegen als rührten sich Schlüssel im und steckt« Licht an. Das Zimmer war leer. Er erhob sich und schritt zu der Wand. Da war der Schrank, die Thür darin als die Uniformröckc und andere Kleidungsstücke, di» Asten selbst hinein gehängt hatte. Er holte sofort den Wachtmeister und erzählte ihm, was er gesehen. „Hier ist ei» Gang in der Wand," sagte er aufgeregt, „und wir müssen ihn finden ..." Aber beide schoben, rückten und drück währte Soldat, der sonst vor nicht» Furcht zeigt«, war blaß und fafsungs lo». d Gf st lag," brachte er entschuldigend herau». „Vor der nächsten Nacht müsse er ster ben. " auch ohne daß man ei» Gespenst gesehen hat," antwortete Asten. „Ich denke, wir warten eS ab. Für jetzt gehen Sie einmal hinauf und klopfen an Mademoiselle Jeannes Thür. Wenn Niemand antwortet, versuchen Sie, ob Zimmer ist. Natürlich auf höfliche tlrt und ohne di« Dame allzusehr zu »schrecken. Nachher dringen Sie mir Kescheid." „Und der Herr Major wollen hier allein bleiben?" Asten lachte. „Ich fürchte. Sie würden mir nütze». wenn das Gespenst wieder er- Der Mann gehorchte. „Ich bin keine Bangbüchse," sagte er für sich, „aber mit Gespenstern zu käm- Asten setzte sich und wartete er regt. Er hatte in der Erschei nung niemand erkennen können, da „Jawoll, Herr Major. Wenn Se cr sie ihm Rede zu stehen. Er hatte bereits das Licht ausge löscht und blieb nun sitzen, die Augen einzuschlafen, obgleich cr wähnte, cr fci zu letzterem auch zu aufgeregt. Aber Stunde um Stunde verrann, und nichts und cr begann, das ganze Begebniß als etwas sast Gleichgültiges zu betrachten. Er fragte sich selbst, ob er nicht etwa nur geträumt und sich eingebildet habe, die schreitende Gestalt zu sehen? Frei lich, Jeanne war nicht oben in ihrem Zimmer und .... stand sie da nicht vor ihm? Aber nicht weiß gekleidet, son in den letzten Tagen immer gesehen hatte, nur mit einem Messer in den bräunlichen Händen?.... „Aber im Dunkeln?" Mädchen, den Schrank zuzuschließen, und sie nahm das Scheit Holz, da» er ein mal in ihren Hände» gesehen, und schlug das Schloß damit zu. Er machte die Augen plötzlich auf und sah das weiße Kleid durch den Spalt de» Schrankes schimmern.... Er hatte die Thür aufgezogen, jetzt war sie wieder beinahe gefchloss«u.... Sehr schnell kam cr zu voller Besinnung, stand aus, schlich sich an die Thür. Mit einem Griff hatte cr diese wieder geöffnet, mit stehende Weiße. Die Gestalt that «inen erstickten Schrei und wäre in die Kniee gesunken, hätte «r si« nicht ge halten. Schrank. Es war Fleisch und Blut, was er in den Händen hielt; cr fühlt« cs an den weichen, runden, zitternden hiett sie fest, während er e» that. „ich will Ihnen ja nicht entfliehen." „WaS suchen Sie hier?" rief er em pört. „Wo waren Sie'?" Sie war verwirrt, doch nicht so sehr, wie am Tage vorher, als er sie gezwun gen, das Zimmer zu verlassen. Jäh faßte er ihre Rechte, die sie in den Fallen de» Kleides versteckte. Dieselbe hielt einen Hammer. Das Geräusch des Einschla noch mehr. „Ich habe die Macht, Si« einsper ren zu lassen, wenn Sie nicht gestehen. wenn eiue Jungfrau sich getraue, um Mitternacht einen N«g«l in das Schloß des Schrankes zu schlagen, so banne das den Geist." cher Nöthe. „So lassen Si« mich doch jetzt fort,« »iederholte sie. (Fortsetzung folgt.) s Der »ünstle» tm Dem mächtigen Beduinenfürsten Sal« Ämini wurde eine» Tages ein junge» Mann von schönem Wüchse als Krieg»« gefangener vorgeführt. Sal - Amini fand Wohlgefallen an dem jungen Ge fangenen und redete ihn also an: „Ich will Dir Deine Freiheit schen ken, wenn Du das verdienst. Bist Du etwa ein großer Künstler in der Musik, im Tanz oder in der Bildner« so zeige, wa» Du vermagst!" „In keiner dieser Künste bin ich ein Meister, edler Scheikh," erwiderte der Gefangene, „jedoch in einer anderen Kunst, wenn Du eS so nennen willst im Stehlen. Darin bin ich der größte, so weit man den Koran ehrt!" „So ein Vogel bist Du?" rief la chend der Scheith, „aber sei'S d'rum; ich halte mein Wort! Wie aber solle» wir seine Kunst erproben, weiser Bim- Bam?" So wandte er sich an den hoch gelehrten Weisen, der stets in seinem Gefolge war. Bim-Bam verbeugte sich und strich nachdenklich seinen Bart. „Edler Sal-Amini," begann er so dann, „Du haft kürzlich Deiner schön sten Sklavin Fatale einen großen De mant geschenkt. Lasse im Freien vor Deinem Zelte einen Pflock in den Sand schlagen, lege den Edelstein daraus,stelle zwei treue Krieger als Wächter dazu und versprich ihnen Ehrenstellen im Heere, wenn sie ihn gut bewachen. Nicht die Treue wird ihn bewachen, son dern der Ehrgeiz der ist mächtiger, als jene!" „Sei gepriesen, weiser Bim Bam!" sprach der Fürst, „Dein Rath ist köst lich. und Dir, junger Mann, soll der kostbare Stein gehören, wenn Du im Stande bist, ihn drei Nächte nacheinan der von jenem Pflock zu nehmen, und frei kannst Du wieder Deine Wege ge hen!" Am nächsten Morgen trat der jung« Mann in da» Zelt des Fürsten und legte zu des Ueberraschten Füßen de» Diamant auf den Teppich. „Weiser Bim-Bam," sprach der Scheikh voll Erstaunen, „wie erklärst Du mir das?" Bim-Bam verbeugte sich und strich nachdenklich seinen Bart. „Edler Scheikh," begann er, „fremd« Leute waren die Wächter; sie wissen nicht, welch' kostbares Juwel sie bewach ten. Du weißt, wie viel Und wessen Geld dieser Stein gekostet Du wirst ihn am besten bewacheu; wache heute Nacht Du selbst, denn der Geiz ist ei» besserer Wächter, als der Ehrgeiz!" . „Sei gepriesen," rief der Scheikh er freut, „dieser Rath «st besser; ich selbst werde wachen, weiser Bim-Bam!" Als der Scheikh am nächsten Morgen erwachte, war der Edelstein vom Pflock« verschwunden und bald daraus bracht« der junge Gefangene dem erstaunten Fürsten denselben m'S Zelt. „Weiser Bim - Bam", sprach dies« nachdenklich, „wie erklärst Du mir das?" Der weise Bim - Bam verbeugte sich und strich sinnend seinen langen Bart. „Auch Du, edler Scheikh", hub er hieraus an, „warst nicht der beste Wäch ter. Gedenke, daß der Stein nicht mehr Dir gehört, sondern der schönen Fatale. Lasse diese Nacht die Eigenthümerin selbst dabei wachen; Fatale wird gewiß ihren kostbaren Demant, dessen Verlust sie sehr schmerzen würde, am besten hüten. Ehrgeiz und Geiz sind nur Bestandtheile der weiblichen Eitelkeit; diese wird heute den Edelstem bewa chen!" „Sei gepriesen! Dieser Rath ist de, beste die letzte Nacht soll Fatale selbst ihren Stein behüten.... und Dir, junger Mann, gehört er sammt Deiner Freiheit, wenn Du, Du „Künst ler im Stehlen", nochmals vermagst, ihn zu entfernen!" Am dritten Morgen kam statt de» jungen Manne» der weise Bim-Bam in das fürstliche Zelt. Nun?" ftagte der Scheikh gespannt, wo ist der Diamant ?" „Der junge Mann hat ihn fortge nommen !" „Beim Satan!" rief der Fürst voll größten Erstaunens „er ist wirklich ein Künstler! Und Fatale wird un tröstlich sein ?" „Nein, edler Scheikh, die hat er auch mitgenommen!" „O weiser Bim - Bam-, sprach sin nend der Fürst, „was sind wir sür zwei Esel!!" Der weise Bim - Bam verbeugte sich und strich nachdenklich seinen langen Bart. Ein Schwerenöther. „Wie reizend Sie heute wieder aus sehen, Frau Director; sind unbe dingt die Königin de» Balles!" „Wirklich?! Herr Lieutenant, diese» Eompliment macht mich überglücklich!" „Merkwürdig! Dasselbe habe ich heute schon mindestens zehn Damen jesagt, und jede hatte ein» Riesenfreud« jehabt!" Schlechte Hausordnung. Student: „Hausherr, ich beklage mich darüber, daß Ihr Hausthor so spät ge. öffnet wird!" Hausherr: „Aber, ich bitt', gehen Sie denn so früh schon au» ?"—Student: „Da» weniger—aber so spät nach Hause!" Menschenwürdiges Da sein. StudiosuS: „Wenn ich au» meinem Dachsbau krieche, wo ich wie ein Murmelthier geschlafen, arbeite ich wie ein Kameel, bis ich einen Wolfshunger und einen Bärendurst habe. Nach der Mahlzeit wird wieder geochst, und wenn ich mir darnach nicht unverfehen» einen kleinen Spitz oder Affe» hole, wird der gebüffelt!" Gefährliche Fische. Frau: „Bei uns ist heute Alle» krank. Ich hab' Magenbrennen von einem Höring, mein Mann einen Herenschuß von einem Bückling, und unser Sohn Herzklopfen von einem Backfisch!" Lebensweisheit. Bei einem Viertel Gans sitzt e» sich oft angeneh mer, als bei einer ganzen.
Significant historical Pennsylvania newspapers