'DeAtsche Loralnachrichten. Provinz Brandenburg- Berlin: Her frühere ZlmmcrMiister, spätere Renlier Lifcbewsky, hat fein Dienstmädchen mit einem -vaiuuier erschlagen und dann sich selbst durch einen hievolverschnß getödtet.-- Jv Sakroiv starb drk hekannie Schrift steller Dr. Werner Hahn. Seine meist patriotischen Schritten erfreuen sich gro- AnfelienS. —Bei der letzten Volks zählung waren in Charlottenburg nicht weiliger als 1017 Schiffer anwesend. — Wegen Verbrechens wider die Sittlich keit ln zahlreichen Fällen »vurde der Lehrer Friedrich Carl Naeser von Frie denau vom Berliner Landgericht zu 1( Jahr Gesäuguiß verurtheilt Verhastet wnrde der ElgknrhümerSasie in Zpiegel, dessen jume Frau kürzlich, angeblich in folgeSelbslmordes, erhäng! ausgesunde» Ivnrde. In Bibersdorf erhängte sich im Irrsinn der Arbeiter Knirsche, in Friedrichs elde aus Furcht vor Straie das Dleustmädchcu Auna Näschke, wel che sür ihren Geliebten ihre Herrschaft bestohlen hatte. Ertrunken sind: die Frau des Viehhlrs. Dehnick aus Kol. Kietz nud der Schiffer Aug. Schlächter aus Michelsdorf; an Kohlendunst er stickten in LandSberg a. W eis» älteres Fräulem, Namens Grabert,' nnd in Woldeubcrg zwei Kinder der von ihrem Manue verlassenen Arbeiterfrau Kling beil : der Maler Siegel aus Gr. Fah leuwerder ist erfroren, der Zimmermann Ladeuianu aus Heiligenfee wurde bei dem Znsamiutnsturz eines großen Holz-- baues in Tegel gelödtet (neun andere Arbeiter wurden bei der gleichen Gele genheit mehr oder minder schwer ver letzt. Provinz Ostpreußen. Dem Beispiele des evangelisch-luthe rischen Predigers Droste in Pillau fol gend, traten abermals 50 Personen un seres Ortes aus der Landeskirche ans und gingen zur Baptistengeinemdc über. Die goldene Hochzeit feierten: die Eheleute Stellmacher Martin Klink in Gutlstadl, Bej, Metzdorf in Kafemccken und Kausiiiaun William Mafvn in Memel. —Es ertranken: die Fifcher Sczariili'wski und Preuß in Zcqfen und der Kaufmaun Orlopp in Arnan; die Ehefrau des Feldwebels I. in Rasten bürg erstickie au Kohlenorndgas, nnd durch Entladung feines Gewehrs eudele der Kau'M ittn Martin Threnfurth i» Bischofsburg. Provinz Westpreußen. Die Wittwe Nordemann in Berlin, frühere Besitzerin des Ritterguts Gol lub, hat zum Besten der Armen hierorts 3,000 M. überwiesen. Das aus s«i Ortschailen bestehende evangelische Kirch spiel Graudenz ist wegen seiner großen Ausdehnung in drei Parochien einge theilt worden, und werden demgemäß neue Pfarreien in Belchau und Rnd nick errichtet. Wegen betrügerisch'« Bankerotte- wird der durchgebrannte Kaufmann Franz Cichhon aus Schwetz steckbrieflich verfolgt. —Anläßlich eines Streites zwischen den Brüdern Wilhelm nnd Arthur iiittuer in Tempelburg stach Leyerer seinen 18-jährigen Bru der todt. Ter Mörder fitzt. — Ver Süchtig, fei» mit 78,»>>0 Mark gegen Feu«! schaden versichertes GeHöst in Brand gesetzt zn haben, wnrde der GutSpächler Tuchel >u Reukrügers kampe verhaster. Im Mariens« bei Güldcnboden ertranken die beiden Brü der Hüppler ans Wilnan, nnd zwischen den Puffern zweier Eisenbahnwagen wurde der Arbeiter Kurkowski in Ma ricnbnrg ei drückt. Provinz Pommern. bastet worden war und dem Laud gerichtSgräuguiß in Stettin eingeliefert werden wljle, vergiftete sich auf dem Wege dahul. Mit einer lluterbilanz von I2o,«»>>> M. wurde die Insolvenz der Firma Samuel Frank in Laueuburg erklärt. Die verstorben»' Wittwe Oppelt hat der Stadt Naugard die Summe von 70,>>00 M, letztwillig hin terlafsen. Wegen Bigamie wurde der Schachtmeifler «tornblum in Neustelliu zu 1 Jahr Gefängniß veruriheill. Mit einem Kapital von 3>»>,i>oo M. bildete sich eine „Swinemünder Dampf fchiffiahrt-AtlleugefeUichast", Dieielbe täßt von der Zteltiner Schiffsbamverft Aktieugeselljchatt vorm. Möller /c Hol berg 2 Dampfer erbauen, welche zwischen Swi ermüde - Henngsdors - MiSdroy Stettin lauicn. An der Spitze dieses Unternehmens steh.» Konsul Fraude und die Kaufleute EmilSchccrenbcrg und Herm. Tiidy. Tie goldene Hochzeit feierten die Eheleute Bäckermeister Lange in Wolgast und feiki 70jahriges Jubiläum als Schulvorstcher der Ren «:er Kiabunde in Cursewanz. Provinz Schleswig- H o l st e i n. Unter großer Theilnahme der Ein wohner saus in Flensburg die.',<>«>jäh rege Jubetseicr der Nikolaikirche stall. - 1 In Hadersleben der Oberamls ricliler a. D. Fr. Claugcu, einer der letzten Freibeilskämpscr.— Wegen Ans reiznng gegen die Staatsgewalt wurde der Redatieur der socialdemokratischen „Allgemeinen Tiichlerzeilung", Müller, in Pinneberg verhaslet. Im Aller von !00 Jahren starb in Börnsdorf der Allenheiler Friedr. Tielgens.— Es feierten: die goldene Hochzeit die Ehe leute Wärler Börnjen in Schleswig nnd fein 50jähriges Meisterjuviläum der Schuhm icher .Zell in ttiel.—Erfro ren wurcc der Äicsserfchmied Rath aus AhrenSbcrg aulgefunden. nnd nnglückli chem Sturze erlag der Brenner Bnr meister in Mölln. Hener vernichtet« in Fahrdori das Wohnhaus des Räu cherers Laugdolz u») iu Sandbek bei Kappeln das Gewese des Hufners M Rath. Provinz Posen. Durch Vermittelung der Ansiede fiedelten sich aus den polnischen Ansiedluiigsgütern bis jetzt an: 2K4 Kolonisten aus Posen und Uestvreußen, 09 Echtester, 4ii Bran veniürger, 29 Rückwanderer aus Rußland, 27 Pommern, 19 Rheinlän der, 18 Westfalen, 12 Württemberger, 10 Ostpreußen, 8 Hannoveraner, 8 Sachsen und S amwre d'eutfche Reichs angehörige. Der Morgen Land wurde durchschnittlich mit «30 Mark bezahlt. — Die wegcn großartiger Betrügereien von Bremberg aus verfolgten, geslüch lctcn nnd von den Ver. Slaaleu ausge lieferte» Gebr. Krojaiiler langte» in Begleiluug zweier Gendarmen aus Geestemünde hier an und wurden im Laikdgelichtsgefängniß internirt. Zu 100 M. Geldstrafe wurde der Guts pächter Michael v. KierSki aus Chro stowo verurtheilt, weil er sich geweigert hatte, eiueu vor Gericht abzulegenden Eid in deutscher Sprache zu leiste». Der Gewerbererein in Ostrowo eröffnete eine Knaben-Haudferligkiitsschulc. Provinz Sachsen. An mildthäligen Zuwendungen wur den im letzten Jahre in der Provinz 5,022,083 M. in Geld und 1,414,000 M. >n Werthobiekten gemacht. Bon den Geldzuwenduiige» fiele» an evan gelische Kirchen, Stiftungen und Ge meinschaflen 2,246,559 M., an Bis Ihumer, katholische Kirchen und Anstal ten 2,045,43 der Rest an Lebr-, Heil-, Kunstanstalteu und Waisenhäuser. In Werlhobjekten wurden evangelische Kirche» mit 144,000 M., katholische mit 851,000 M., Ll'unstinstitttte mil 150,00i> M, bedacht. —Im Torseßni» und eines Sparkassebnchs sowie einer Summe von 300 M. beranbt ansgesun den.—Der verstorbene Stadtälteste For demann hal der Stadt B»rg 30,000 Ai. testamentarisch mit der Bestimmung hinterlassen, daß die Zinsen alljährlich zn Weihnächte» an 20 würdige Arme zu vertheile» sind. —Der durch das letzte Hochwasser im Dorfe Langeseld ange richtete Schaden beträgt über 1 Mill. M. ES wurden allein 35 Wohnhäuser von den Wogen zerstört. Provinz Hannover. -f- In Aurich der Staatsarchivar Dr. Heinrich v. Eicken. Das in der Nähe von Wuustorf gelegene Schloß Blu menau wird durch den SanitätSrath Dr. Drake von hier zu einem Sanalo rium' für Lungeuschwindsüchlige eilige richtet. Es feierten: die goldene Hochzeit die Eheleute Schlächtermeister Gratze in Duderstadt und Doppelkoth saß Hille in Heißum; das 50>ährigc Iu biläum des Bestehens die Tabatfabnk von Franz Schneidler in Hildesheim. — Es ertrauken: der sjährige Sohn des Stelleubes. Mingst in Ihlienworth und der Einwohner Vierday aus Bokel. Rheinprovinz. -f- In Düsseldorf der Maler Hilgers. Für die Ueberschwemmlen des Esse ner Krei'eS spendete der Geh. Kommer zienrath »rnpp 30,W1) Mark. Der in unserer etwa 50011 Seelen zählenden Stadt Kettwig durch die letzte Hochfluth angcrichictc Schaden beträgt ca. 90,»O» Mark. Der verstorbene Kommerziell rath Albert Hardt in Lennep hinterließ den Wohlthäiigkeitsanstalten letztwlllig 100,<«»» Mark. Der Kettwiger Per souenzug stieß unweit der Station Mül heim a. d. R. mit einem Perfonenzug znsammen, wobei zwanzig Waggons zertrümmert wurden. Menschen sind dabei »ichl verletzt worden. Der auf den beiden Gütern „Kolker"- und „Dörnerhof" durch das Hochwasser an gerichtete Schaden wird auf 173,000 Mark berechiiit. Spurlos verschwun den ist seit einiger Zeit der 25jährige Sohn des Realgymnasiallehrers Kettev hoser in Trier. Königreich Sachsen. An der nunmehr dem Verkehr über gebenen normalfpurigen Secundärbahn Bautzen Königswartha liegen die Sta tionen Kleinwelka, Radibor, QuooS, Neschwitz und Zescha. Der Landtags abgeordnete Franz Müller in Freiberg hat dem Stadtrath die Summe von 15,000 Mk. zur Verfügung gestellt, unter der Voraussetzung, daß die städti schen Behörden Vorkehrungen treffen würden, »in das Koch'sche Heilver fahren den unbemittelten Tuberkulose kranken der Stadt zugänglich zu machen. Aus Anlaß se n.'S 25jährigeu Ge schäfiSjubiläumS hat der Fabrikant Ed. Reiiihart in Hohenstein zur Anstellung einer Gemeinde Diaconiffin 24,000 Mk. gestiftet. Tie Leipziger Universität wird in diesem Semester von 3,453 Stiidenten besucht, das ist die höchste Ziffer, die jemals erreicht wurde. Die Zahl sämmtlicher Lehrkräfte beträgt 158. Ganz Löbtau ist entrüstet über den Weiß und Wollwaarenhäudler Pn Eine entmenschlc Maller, die Eliesrau Panline Wagner von Nciiliansen, wurde vom Schwurgericht i» Freiberg zum Tode verurtheilt, da sie sechs ihrer Kin der, meistens in den ersten Monaten nach der Geburt, durch Gift umgebracht kant Carl Julius Jmmifch Ter städtische Polizeiregistrator Weißbach in Zfchopau hat sich Uulerschlaguugen amt lich ailvertrauter Gelder zu Schulde» kommen lassen uud ist deshalb verliaftet worden.- In Zwickau hat sich schon wiederum e>ue neue Verbindung von Gläubige» am'gethan. Sie nennen sich „Freiwilliger Schwestern und Bruder bund", haben Hellseher unter sich und bereiten sich vor auf die „uumiltelbar bevorstehende" persönliche Wiederkunst Christi. Erschossen haben sich: kör Leiden wegen in Dresden der Fabrikant Cohnfetd, welcher in Boden dach und Potschappel große Xylolith fabrike» besaß, und in Limbach dci Handelsmann Fr. Münnich; in Lenge srld hat sich der Kutscher A. F. Fritzsch, in einem Anfall von Schwermuth er hängt. Thüringische Staaten. 1° In Gotha der durch seinen Physika tischen Attas sowie sein "('.iiar» c>k »l,t >Vor!-I'' bekannte Kartograph Berg hanS. In feierlicher Weife fand die Einweihung der renovirten 80<> Jahre alte» Klosterkirche iu Thalbürgel stall. - - Unter Hinterlassung namhafter Schulden verpustete der Bandagen Ge schäslsmhaber MarGröichel in Meinin gen. —ln seierlicher Weise fand in Ivlldershaufcn die 2 >ojährige Jubel feier der Triuitatiskirche statt. Ter verstorbene Kausmanu Eckold in Stadt ilm hinterließ testamentarisch zum Bellen armer Confirmanden 3000 M. Bei der Hochfluth ertranken in JchterShau sei» der Doinäiienfchäfer Be?, in Jena das Biertümpsel'sche Ehepaar, iu Wei gau Fra» und Sohn des Schneedes und in Wenigettielia die 9jährrge Tochte» Maurers Dreßler. Hesse n-D ar m sta dt Laut Landtagsbelchlnß werden in diesem Jahre iolgende Nebe» Eisen bahnlinie» gebaut: l) Grimberg Lon dors, 2) Lollar-Londorf, 3> Nieier- Gemünden - Homburg, 4) Salzschlirf- Schlitz, 5) Laubach nach einem Punkte der Eisenbabn Gießen-Fulda zwischen Grüiiberg uud der Station Mücke unter möglichster Berücksichtigung des Seen thales, ti) Gedern-Lauterbach, 7) von Friedberg, westlich v ir Berstadt, nach Hungen (Trais-Horloff, 8)- von Nidda, unter theilweifer Benutzung der Ober Hefsischen Bahn, dem Horloffthal bis Reichelsheim folgend, »mter möglichster Berücksichtignng der Braunkohlenberg werke, nach Friedberg. Die Summe sämmtlicher Schenkungen und Stiftn» gen im Großherzogthume bcläuft sich in diesem Quartal aus 179,927; davon eirtsälle» auf die Armen- und Kranken pflege 74,200 M.; auf die katholische» Kirchen «10,482 M, auf die evangeli schen Kirchen 37,915 M., die israeliti schen Neligionsgemeniden 4,430 M. ten 2,900 M. Die bedeuteiidslc Stif tung ist die „Aron Heichelheim-Stif tung" in Gießen zur Unterstützung von Personen in mißlichen Verhältnissen im Letrage von 40,000 M, dann die Stis tung des verstorbenen DomkapitularS Dr. Ch. Moufang zu Mainz an das sortige bischöfliche Seminar im Betrage von 35,000 M-, außerdem die Scheu kuug des Siegmund Neustadt in New :>>ork an die Stadt Darmstadt im Be lrage von 15,000 M. sür kranke und schwächliche Uinder armer Ellern. Aufsehe» erregt i» Bingen die plötzliche Konkurserklärung der Firma I. B. Link. Eine ganze Anzahl Geschäfts häuser hier nnd in Mainz sind bei dem Falliment intereffirt. — fln Friedberg der Großherzig Krei«vetrrinärarzt I. G. Gebb. In der Gemarkung Stan genroth wurde der Landwirlh Johs. Wagner aus Beltershain, der aus die Jagd gegangen war, erschossen mnge funvcn. Wegen Meineids »vurde der Rechner Volz in Langen verhaftet. Anläßlich der Feier des 100 jährigen Bestehens des 118. Jnsantcrie-Regi ments in WormS stiftete die Stadt dem Regiment«! eine Ehrengabe vo>> 1500 M'. Königreich B aye r n. Der seit 1864 beim Bezirksamt an gestellte erste Amtsfchreiber und Di itrictskassier Heinrich Barth in Gar nisch wurde wegen Veruntreuungen zus den ihm anvertrauten Kassen ver liaftet- Bei dem jüngstgeborenen, siebenten Knaben des Maurers W. Wenzel in Haibach, sowie bei dem des Steinmetzmcisters Joh. Franz in Met len hat der Prinz-Regent Pathenstelle zugenommen, Der wegen Untreu? zu strasweise aus dem Amtsstände eut lassen. Unter dem Fußboden ihres Anwesens sand die Stadien» Ros. Gambs in Thmin einen, wahrscheinlich die sog. fchivarzen Blatterir Einer der Crkrankten, der Gütler und Krämer WenzeSlauS Bauer in Gerhalliug ist der herausgezogen. Die Beruntreuuuge» des verhafleien Marklfchreibers Möll in Langguaid beziffern sich aus 15,,t)>»> M, beimschafseu. Hierüber beleidig!, stieß der Junge seinem Baler das Messer in den Unleeleib, so daß der alte Manu lebensgefährlich verletzt darnieder liegt. Bahnlinie Paffau Röhrnbach. Die von dem Rendanten St. Krapß iu Schwabach uuterichlagene Summe ist bereits auf 19, VW M. angewachsen und gehen die Unterschlagungen bis auf das IB7Ä IB7Ä zurück. —5 Jn Schweinfurl im Alter von IVO Jahren Frau Jo Hanna Ditlmar, genannt „Hohmanns Hanna". Gott und die Gottesmutter zu drei Mo naten Gesanglich verurlheilt. — Zum Polizeicommis;är in Backnang wurde der Revisivnsassistent Ott erwählt. Tie Gattin des mit der Frau eines Gr schäftSfreundeS nach Amerika durchge brannten Fabrikanten Franz in Ehingen zeigte bei Gericht den Coucurs an. Die Cigarrenfabrik stellte die Arbeit ein. Die vor Kurzem verstorbene Bäckers -vlttwe Falch in Eßlingen hat verschie ! oenen Anstalten und Vereinen zu wohl thätigen und gemeinnützigen Zwecken Stiftungen im Gefammtbelrag« vo» S3OO Mark ver»iacht. Der noch ein zig im OberamtSbezirk Feuersbach le bende Veteran, Michael Möhrle ?>'» Thonbach, Gemeinde BaierSbronn, wel cher ini October 1795 gebore» war und den Feldzug vo» 1813 mitgeiuacht batte> ist zur großen Armee abgegangen. In Nentrauchbnrg wurde durch die Milnifizeuz des Fürsten von W-ildbnrg Zeil Trauchburg eine treffliche Wasser leitung eingerichtet, welche ansgezeich neteS Trinkivasser von dein drei Kilo meter entfernten Menelzhofer Berg herüberleilet. 1° In Kirchderg ein verdienter Veteran, Gottlieb Layher.— Zum OberamtSpfleger in Lemberg ivnrde Schnltlieiß Mitschelen von Ger lingen gewählt. —'s Ter i. I. 1792 geborene G.'meinderath Anton Spinner in Deubach. K ürzlich erschoß sich in Sch'ailheim der Polizeidiener Sch. Ats er beerdigt wurde, ging Gemeinde ralh B. in die Kirche und enlriß den Knaben, die läut-ien, die Glockensträiige und bedrohte sie mit Schlägen, falls sie wieder läute« würden: Für diese Nöthigung wurde er um 100 Mark be strast — Der Besuch der Universilät in Tübingen stellt sich in diesen» Win tersemester aui 1250 Studirende, da runter 906 Württemberger und 344 Nichlwürltemberger. Von den letzte ren gehören 303 anderen beul schen Staaten am Von außerdeulscheu Staaten ist Japan mit 9'Studirenven am stärksten vertreten. Eine höhere Töchterschule ist in Tuttlingen eröffnet worden, die von einer Anzahl Bürger aus eigenen Mitteln in s Leben gerusen wurde. Großherzogth um Baden. Zur Errichtung eine-Z Crematoriums in Heidelberg behufs »akultativer Feuer bestattung, hal der Verein durch private Sammlungen bereits 17,000 M. au ge bracht. Von der Strafkammer in Konstanz wurde ter Schneider Gust. Schröder von Wustrow, Meckienburg- Strelitz wegen Malestätsbeleidigung zn einem Jahr Ge'ängniß verurtheilt. 112 Der weithin bekannie „Wunderdoktor" Joh. Göhry, Der Weinhändler I. Mayer in Müllheiu», über dessen Ver mögen jüngst der Concnrs erklärt wurde, ist wegen fabrlässigen Bankerotts zu sechs Wochen Gefängniß verurtheilt worden. Aus der Rheinpfalz. In Anwesenheit der beiderseitigen Kreis- und OrlSbehZrden, sowie je lünf Feldgeschworenen wurde die'er Tage eine Grenzstein etzung zwischen Rhein heim und Bliesbrücken, Bayern und Lothringen, vorgenommen. Bei der Concurreuzbewerbung um das Krieger denkmal in Weilersbach wnrde das Project der Gebr. Menges, Bildhauer aus R aiserslaulern, vom Kampsgenossen vereui einstimmig ausgewählt und den selben zur Aussührung überlragen. Das Ehepaar Franz Humm in Mal kammer seierle die goldene Hochzeit; der Gemeinde - Einnehmer Hartman» in Rülzheim das 50 jährige Dienstjubi läum. Ueberfahren und gelövket wur den: der Fnhrknechl Buchmann in Lan dau uud der Barbier Joh. Schulz von Laumersheim; die 17-jährige Tochter des Korvmachcrs B. Wißmeier in Stein feld wurde von einem stürzenden Baum - stamm erschlage».—ln Haßloch brauten das Jäger'fche Dampffägewerk und in Hettenhausen das Anwesen des Ackerers Lud. Schmie nieder. E l fa ß > L o t h r.in g eir Dem Andenken des verstorbenen Ernst Regler, des Componisten von „Trom peter von Säckingen", wird in Straß burg ei» Denkmal errichtet. Im Flußbett der 111 wurde eine Pclrolcnm guelle entdeckt. —Wegen des in Hagenau bestehende» Wohnungsmangels läßt der Militärfiskus Dienstwohnungen sür Ofsiciere herstellen. Von einem nie derstürzenden Felsen in dem dem Gra fen von Caster gehörigen Steinbruche wurden die Steinbrecher Joses Martin, Ferdinand Martin und Meschberger von Thauuweiler schwer verletzt und Franz Bichler ans Hochwarth getödtet. We gen Verdachts der Brandstiftung wurde der Barbier Conrad in Wilmersheim kurz bevor dasselbe niederbrannte, über de» Werth hinaus versichert. Brau u s chwci g. A »halt. Lippe. Waldeck. 29 Schuhmacher in Ballenstedt be schlossen die Gründung einer Schuh macher Innung. Infolge einer Dyua niii Explosion wurden die Bergleute i In Deimold Graf Adalbert zur Lippe - Westerfeld und der Arzt Dr. Hallenstei», Die goldene Hochzeit feierten: die Eheleute Branding in Kohlstädt und Gremmer in Stickte, Ans Liebesgram erschon sich der Gärt ner Schildknecht in Blankenburg, und in einem Anialle von Schwerin»», er hängte sich der Unecht Willi, Kanffoldt in Stadtoldendorf. Todtgefahren wurde der 19jährige Sohu des Koth fassen Lehne in Blankenstedi und der Arbeiter Heese in Großkühnau; nn glücklichem Sturze erlagen der Arbeiter H. Klaus in Martendorf und der Ge meindevorsteher Greiffenreich in Twief. lingen. Mecklenburg. 1° In Güstrow der Oberamtsrichter Reichhoff. —Ter Bau der neuen Bahn linie Woldegk-Btankensee ist nahezu vollendet. Es brannte» nieder: in Grabow das GeHöst des Bäckers Aug. Gabcke und bei Rostock das Torfbrück'- sche Forstgehöft. Oldenburg. Zum Amtshauptmann in Ellwürden wurde der Amtsassessor Mener von Butjadingen ernannt. —Ueber das Ver» mögen sks Fabrikaulen Ludwig Hub in Obersteiil ist der Coiicnrs eröffnet. Di« Uebcrjchuldung beträgt 32,000 > Mark. Freie Städte. .Unter dem Na?»»» „Hamburger Ver enkii'tatt" erschein» ieii Kurzem »in Or gan aus 31!,i-'OO Mitgliedern beste Heu de» Vereins sür H»nvl»ngSko«inis. —Es schwebe» Verhandlungen, V:«anf die Erbauung einer Bahnlinie Hain burg-Schlumpf Fehlsbittel- OhlSlDvf abzielen. Ein «Äleutat »ollfiihrte der Steuersuper unmerar Wiegandt auf Borge i bennvvt sich in G?ivahrsam. Für d e nach l?s Jahr ru Bremen abzt!lmttende demsche AuSstÄtlunz bewilligae der Senat 10,00« M. sür, Preife. -- In Bremerhaven der 19jährige Arbeiter Ferd. Bo.k uud der Kesselmeister Seenrann; todtgkfah ren lvurd« der BicrtMldler Frai'k in Hamburg. S ch w e i'z. Die Ausfuhr des ConfulatsbezirkS' St. Gallen l nach den Ver. Staalen von i Nordamerika im Monat November 1890 ! hat gegenüber dem gleichen Zeitraum! des Vorjahres eine Abnechme erfahren > vo» 98!>,42i) Fr. Sie betrug diesmal i nnr 4,3ii4,58l Fr. Dieser Rückgang I der Monatsziffer bildet die beste Er klärung der jetzigen mißlichen Lage der ostfchweizcriiche» Stickerei. Ter Re m«i»de Trümfen, welche hartnäckig den Neubau eines Schulhaufes verweigerte, l dic> Kuralel verhängt. Auch Geuf! will sein Laudesmu'eum haben. Mau! hoff», den Bau, welcher 1t Millionen erforder» dürfte, bis 1895 zu volle» den.« Der dieser Tage verstorbene! Tri Zopfi in Schwanden hat beim! Waifenamt 20,000 Fr. als „Zopsislif ' lung" hinterlegt, mit der Beslinnuung, > daß das Kapital samml Zins nnd >;in seSzinien 100 Jahre lang ungeschmälert bleiben nnd von da an der Zins alljähr > lich unier die volliä'.irigen Augehörigen des Zopfi Geschlechtes, mit Ausschluß i der ganz Reichen verlheilt werden soll. ! Bereits sind in Davos etwa 500 i Kurgaste nnt Koch'schec Lympye geimp t worden. Die Zahl der Kurgäste ist aus! 1350 angewachsen uud täglich kommt großer Znwachs. Vo > dem demNaniou Sololhurn zllialleuden Antheil des Alkoholmonopol Ertrages sollen 15 j pCt. zur Errichtung einer Anstalt sür schwachsinnige Kinder vermendci wer den. Gestützt anf jüngst geinachte Er heblingeu zählt näinlich dieser Kanton mil einer Bevölkerungszahl vou 709 Personen gegen 300 schwachsinnige bis blödsinnige Kinder. Oesterreich. Wien: Der frühere Dozent der AeburlShilfe an der Wiener Universität und Med. und Chir. - Dr. Franz Gipfel, ierner der Musikjchril'tsteller nnd einstige erste Cellist des Hos Opern lhcate s Josef Stranoki) und der Be grüuder der Musikschule». Professor Karl Kaiser. Bildhauer Johann Scherpe hal den 1. Preis bei der Cou eurrenz sür das Auzengruber Denkmal erhalle». Im Monar Äiovember wurden im Wiener Poli>eira»o» ÄS Selbstmorde. 21 vo» mäiliilichen, 4 von weiblichen Juvividucn vollführt. Mit Schußwaffen tödtelen sich 9 Män ner, in der Wellen der Douan suchten 4 Männer nnd 3 Frauenspersonen ihr Grab, ö Männer und eine Frauen?per fon erhängten fich, je ein Mann starb freiwillig dnrch Sturz von einer Höhe durch den Genuß von Gift und dnrch Oeffnen der Adern. Im Oktober 189>> kamen liier 28, im November 1889 29 Selbstmorde vor. Die a» Bauer» abgelrelene Ortsgemeittde Mutelberg geaört zu demßezirksgericht Bregenzer wald (Bezau) und zählt I:i98 Ein lvohner, das Dorf selbst 59.Z. Das Dorf liegt ganz in der Nähe der baue rischen Grenze, dort wo dieselbe meiner großen Ausbnchiung in das österreichi sche olebiel ihren >ü»öst ichen Punkt er reicht. Der zunächst gelegene bal>en sche Ort ist Oberstdorf. —ln Litfchau wurde einer der letzten Greuaoir -Lere hoben, »ud schweren Bärenmutze, die.Zeldzüge 1848—19 ehrenhaft mit gekämpft hatte, Georg Schadauer, zu Grabe getragen. Der Mitterberger Berz in Karting ist in rutscheuder Be w"guug Der dadurch gefährdete Hean teraof ivnrde dieser Tage verlaust. Die Answ.inderer liefert, noch nicht gefelien hat. Soioohl von bier wauderleu viele auS, nud eS gibl kauui einen Ort in Frau Wilt, die berübmte Wiener säugen», Halle, wie vor eiui ger Zeit geuleldet >v»rde, die Ab icht, »ia Capital von bunderttauseud Gulden herzugeben, und eS hie» jogur, das; die notarielle» Schritte sür das wohltliälige Unteruehme» bereils eriolgl seit». levl kommt aus Wie» die überraschende Nachricht, da» die nächsten Änverwaud ten der Künstlerin sich ihrem Vorliabeu widersetzen nnd nnter dem Borwande, daß die Slisterin nicht jenes Grades voller Gemndbeit sich erfreue, die sie zur Vollstrecken» so iveilreichender Maßnahmen geeignet erscheine» lasse, das humane Vorhaben und überhanpt die VcrfügnngSfätngkkit von Frau Will anüchie», Hosfeutlich bentzl dieKünst lerin Kraft und Energie qriing. di> Eine zu erweisen nnd das Andere, trotz aller Einsprüche, durchzusetzen. Die Strafkammer in Eoblenz verhandelte jüngst gegen einen Weinsälscher, den Weinhändler Heinrich > Schmitz, ivohtthast zu Kripp bei Linz a. Rh., welcher seit fünf Jahren das ! schrecklich'te Gemisch als Weiu in den ! Haudel gebracht hat. Schluitz hat nach ' naeucm Zng«s>auduisse Rsthivein in der Lv«ife hergestellt, daß er zunächst Tre bur mit Ävaffer übergoß, etwas >vc?ir. Zucker und Rosinen zusetzte und dieftTGennsch zlZiuGährru brschle, Au? ein Fuder von diesem „Abzug" ivill er 3 Ceimier Zucker, Ceniner Rosinen med zu, Färwliig zelsn bis zwoff Piuud Malueirilülhe verwKrSt haben. Bei»! Versand» des wurde ferner Sprit, ÄtUienijcher oder spas.-schci liothwein pigesetzt. Tannin, Gl»"»ri> nro Wem»«!»!, Stoffe, Äe er in gros;«. Tiengen vo?»' einem Droyniiten bez>g !r'Ä er zur Hdrstclln ig vvil WeÄ nicht ve-nvandt, fonydvn für kranke VeriocmA» beflÄil haben. Sein l'lbjaii<zev,e: er v»rne!>mlich in Köln uud Boun, einig? Faß s/itt auch unch Cov lein gekommen.' Zu s.'iuer Enl schnldiPiug füt>-?b er an, daß die Käufern dcueu ev keine Gcwävr sür Lieiernüg von Äkarurweiu geteilt!:! schon aus dem billig?» Vreise hatten er setzen müssen, daß er ei len solchen da für überbauet nicht zu lieiern im Stande e>e en fei. Die S!a«;?an waltjchast l.eß iu dem Keller deS Anze klagleu 12 Fässer Wein beschlagnahmen und durch deu GcrichtStechuiler Tr. Sameljon un eriucheu. Dieser erUärte nicht seriig feieu, d.» fic gar keine» Altoholgehalt, auch foirß keine anderen ' Zusätze als Malvenblüthe zur Herfiel- lung der /sarbe enthielle«. Ein Cob- ! lenzer Liauimauu Halle von dem Auge- ; klagten zwei Faß Wein bezogen, die selben aber wegeu schlechler Bc>cha>s>n-j heil zurückgewiesen. Dieser „Wem" l erklärte der geuanute Chemiker für ge j fälscht, da er ui ndestenS S 0 Procent ' Wafscrzuiatz enthielt. Ti« Staaisau i waltschast beantragte eine Geldstrafe - vou 1000 Mark. Ter Gerichtshof! verurtbeilie den Angeklagten wegen! Wcinfäljchuilg zu drei Ge- ! fäugniß. „Eine Berliner Ehe bruch s - Tr a g ö d i e" uuter die ! fem vielversprechenden Titel weiß eine > Berliner Local-Correspondeuz folgende! romanliasle Ge!chichie aus der Berlu er! Gesellschaft zu erzählen: „Seil mcbre j re» Jahren erregte auf de» Bällen der Berliner Gefellfchaft die bildschöne Frau des Industriellen allgemeines Äuf feheii, uud die junge Oesterreiche'.>n wurde vvit idiem sie abgölliich iielu'u den, bedeutend älteren Manne förmlich auf Händen getragen. Um so metir siel es auf, daß seil Ansang dieser Sa iou ! Frau L. ungewöhnlich lange bei iliven > in Wien woyueuden Eltern weilte, da »! HerrL. dle melsten seiner Dlei!ftb>>ic» enttieß nnd ferne frühere Junggeselle» ! wohnilng bezog. Ebenso wurde seitens ! der Geschästssreitnde der X.'schen Firma auffällig bemerkt, dt»ß der erste Buch z haller derselben, ein Herr St., vor i'.iei? ! rereu Moniten Knall und Fall von sei l nein Ehes enllassen worden war. Dan! beide- Ereignisse im engsten Zuiauime bang standen, hat wohl Niemand ge ! wußt, bis vor wenigen Tagen eine ans > Chicago eintreffeude telegrapbifchc Nachricht grelles Licht auf dies >org ! faltig geheim < gehaltene Ehebruchs draina ivarf. Der stattliche jung« Mann war der Einzige des zayl reichen PerjonalS gewesen, der als Verwandter seines Principals in de» Wohnung desselben gesellschaitlich ver kehrte, uiid liatte di-se Vcrgüustiguiig dazu gemißbraucht, intime Beziehuugeu mit Fran L anzukuüpsen. Eines Ta ges im September l. I. fand Herr L. feine Frau nicht mehr zu Haufe. Der betrogene Gatte empfing nach einigen Wochen von den Eltern feiner Fran die Millbeilnng, daß die Letztere von Chi cago ans au sie geschrieben und gebeten habe, eine scheiduug von ihrem Manue, den sie nichl liefen könne, zu crivirieu, auf welches Ansinnen X. jedoch nicht einging. Der Buchhalter war mit der Galtin des entflohen. Dem fluchn gen Paare scheint eS jenseits des Occaus bitter schlecht gegangen zu sein, so schlecht, daß der Enisührer den Mnlli nicht mehr hatte, weiterzuleben, St. erschoß sich in icincr Wohnung vor elwa vierzehn Tage» iu eiuer Dachkammer: das jnmic Weib, die ehemals geseurli Schönliei, wurde iu bedaueruswerlbem Zustande nach einem Krankenhansc ge bracht. In eiuem an Herrn s'. Gerich leleu, kürzlich hier ein.gelrosseiien Schrei bei» bittet der Zelbst nörder den beiro ten Gastwirtin» Soptiie Röhrs nnd feuerte jüiis Rcvolverfchüsse auf sie ab; da»» richtete er die Waffe gegen sich ivruder Umstäude verurtheilte das Landgericht den Rechtsanwalt Tr. W. . Härder wegcn einer Reihe von Vcrwi trennttgen in eiuer Gesamultfumine von 10,00» M. zn l> Monaleu Gefängniß. ! —Zwischen Bnenos Avres und B»rmen ! ist ei», neue Dampferlinic eingerichtet worscu. Es feierten: die goldene ! Hochzeit in Bremen die Eheleute ji o ! lietzky nud M.uer, in Hamburg die Eheleute Clir. Haitse nud in »irch ! »varder d e Ehelenle K rckienvorsteder ! Hans Rieck; das sttlährige Geschästs jnbiläum die Porzellan und Gtaswaa i rcubaudlung von ! ren in Ludeck. Aür und wt»er de» Tava». „Gott grüß' Euch, Alter, schmeckt daF Pfeifchen?" Mit dieser, in dem modernen Circu larstil übersetzten Frage hat sich der Redacteur der „Deutschen Tabak Zei tung" an ein« Anzahl hervorragender Zeitgenossen gewandt, um ihr Urtheil über den Tabakgeunß zu erhalten. Die Maiorität Vrs interviewten Rauckirollegiu'.nK scheint mit Ludimg Auzengruber übereinzustimmen. Vrr kurz und bündig erklärt: Tabakrau chen ist ein abscheuliches DnkerigeS La skr: welche Erkenniniß mich sedoch nicht abchält, dem Genuß Cigarre leiden schaftlich, t»f»nders brim Schreiben und in müßige»'Stunden ?u fröhnen." Ii» demselben Snme äußen» sich die meisten Dichter, »velche ihr Veia sür den Taba? abgeln», so B>nrmbach, BauerufeZd, Bo« dcusteSt. Dahl', Henfe, Jeusen, Gott fried Conrad Ferdinand Meyer,- Oscar Redwch, Ritterhans n. s. w. Ei» gerai>ezu veku-ichtendes Urtheil «ber fällt Frevel: „J'ch finde daS Rauchen wie daS Zchnupsen' gleich abscheulich." llnd du Bvis-Reymond denkt „von»Ta- Llrk wie VÄtaire vom Kaffee, er ist ein <Mt, aber sin langsa»ts " lieber dia Wirkung! dieses schreibt der betühmtr- Chirurg Prof. Bilüroth; „Die kolofscZe Zu iayme der Zierven- und' Geisteskrankheiten steht zweifellos u»l?r Anderem auch mit dem zur Gewohnheit gewordenen Alkohol- und Tabakgennß und MMal mit dem bis z,rr Ueberrciznng des Aervensystem-Z getriebnen Mißbrauch nÄt diesen Gif ten in Berbindlmg." Vros. Harnack-Halle ist ebeinalls de» Ansicht, „daß etwaige Bvnheile deS Rancheiks von den Nachtheilen erheblich übertroffen werden". Dimer Ansicht widerspricht das Gutachten des kürzlich verstorbenen Geheimrath Nußbaum in München, der „die günstige, erheiternde nnd belebende Wirkung des Rauchens ans das Gehirn" schätzte. Ja, der Professor der Augenveilkünde an der Universilät Breslau, Dr Maqnus, ge steht dem Tabakrauch neben seinen son stigen Vorzügen auch noch eine desinfi» zirende Wirkung a»f die Mundhöhl» zu. Leider muß sich der berühmte Bot» niker Prviefsor Ferdinand Cohn in Breslau der Abstimmung über den Werth der Tabakpflanze entlialten, er «st Nichtraucher und fein Urlheil „hätt» nicht mehr Werth, als das des Blinden über die Farbe», oder eines Temperenz nck»nes über die Borzüge des Löwen, bräu vor dem Spateubräu." Kurz und büudig urtheilt Professor C. Liman- Berlin: „Wem eS schmeckt und bekommt. Ueber diesen Ausspruch könnte man füglich auch den Nameu Ludwig Bam bergers („ein sehr überzeugter und dankbarer Raucher"), des Professors I. Lazarus (raucht „gern und mit Ge nuß" ) und des Professors Fr. A. Lea setze», der den Glimmstengel sogar mit emem Citat ans Shakespeare feiert! Paul Lindau ist ein starker Cigaretlen raucher, Fli/uzoS stellt der Cigarre ein glänzendes Wohlverhaltungszeugniß aus, und Mauthner gesteht sogar: „Wenn ich nicht rauche, mag ich über haupt nicht denken." Max Nordau ist Nichtraucher, Julius Grosse ist durch ein Magenleiden zur Einstellung des Rauchens gezwungen worden. Max Ring. Adolf Streckfuß sind pafsivuirl» Raucher; Georg Ebers zählt den Ta bak „zu den edelsten Gaben, die ein» gütige Gottheit den menschlichen oder besser den männlichen Sinnen be scheerte." Professor Hemrich Ehrlich ist kein leidenschaftlicher, aber ein fchwzlgerifcher Raucher, dem „nur die besten Cigarren anstehen". Hans v. Bülvw nennt den Rauch „eine der er quicklichste» Oasen in der irdischen Sandwirbelwüste". Professor Slugust Wilhelm») schreibt: Mag auch des Tabaks Uebermaß So schädlich sein, wie das des WeineS» Wer hegt des Uebermaßes Maß, Versage sich von beiden leinest Johann Strauß in Wien, k. k. Hof» ball-Mufikdireklor. raucht täglich mit besonderer Borliebe sechs bis sieben Pfeifen Bormittags bei der Arbeit. Der bekannte Forschungsreisende Dr. Paul Güßseldt raucht nur. weil eS ihm Spaß macht : der Afrikareifende Dr. I. Jagoiv Berlin zählt zu den chern, Professor Bambery Budapest, der Verfasser der Sittenbilder aus dem Morgenlande, lobt die Wasserpfeife! Mit drastischer Kürze weicht Pros. Franz v. Desregger jedem Bekenntniß, aus: „ist nur Sonntagsraucher," lautet die Antwort. Die Profe»sore» Wilhelm Amberg, Ernst Körner uud Fritz Werner re e» ei» lräslig Wörtlein für den, Tabak; wie seine Modelle im zoologi sch.'» Garieii über das Rauchen denken, schildert Panl Meyerheim in ergötzlicher Weise. „Da sind zunächst die gemeine»» braunen Bären wahre Enttmsiasten. Bläst mau ihnen Tabakdampf gegen das Gitter, so kommen sie alle, und rei» beu sich Rücken und Kopf mir Inbrunst an dem Theil des Gitters, wo der Rauch durchzog. Es ist dies ein äußerst amit fautes Schauspiel. Einem Löwe» schütt tele ich» als er schlief, einmal mit -iueu, Modellirholz eu«e lüchlige Prise in da» Nasloch. Er richtete sich auf, inest« tüchtig und legte sich wieder aus di« Seite. All» Tiger, Hirsche, L smaS ?c. fraßen leidcafck a llich gern Zchnupflabat un? Cigarnm. Ein fehr böse 4 Huanaco Lama) hatte ich mir dadurch zum Freunde gemacht, daß. ich es öfter mit Schnupftabak gefüttert hatte. Einig« Soldaden, die es fpäter in meiner Ge geiuoart reizten, u»d von oben bis nute» ,D»»»erweller, stinkt der nach Schnupf tabak!" Auch große Paviane saugen den Tabaksdampj begierig ein u, 5 w.^ SX K. > —Es giebt sich > gern Eicl nenne», nur ur» da» j Wort abzuschneiden. 7
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