. Doppelleben. - (IS. Fortsetzung.) „Wird Alles besorgt werden, Herr Bruder, können sich ganz auf mich ver lassen. Der junge ÄllSreißer soll schon zur Naiso» kommen. So was macht man einmal als Gelbschnabel und dann kriegt man genug. Wollte, ich könnt' mit Ihnen taufchen und mich auch heut' Nacht so ruhig z» Bett legen." ~Jch thät's mit Ihnen, führe gern statt Ihrer wieder hinaus, Kapitän!" Lundinark's Muud hatte es mechanisch erwidert, nu» befand cr sich mit Helliiig borg wieder am Ufer. Das Schiff löst« die Tane, die Dampspfeife gellte, die Räder schlugen ein. Durch Schaum und Gischt rauschte das große Fahrzeug im eiste» aufblinkcndcn Mondstrahl dahin. „Leb wohl, mein Kind!" auf. Nebe» ihm fragte Hellingborg: „Hast Du alles Nothwendige sicher ge ordnet?" Nacht, „Was willst Du?" „Mich zur Ruhe begeben. Ich brauch« Nun hob auch Detlev Hellingborg den Fuh.doch nicht in derNichtung seinerWoh nung, sondern er folgte Lnudinark dreist, Achtes Capitel. behage». Man sah, daß es ihm in»n dete, und er selbst auch sagte es: „Wenn man nicht ordentlich z» Mittag gegessen, Hai man Nbeiid gewaltigen Hunger, Fra». oft auch nahm er aus der anderen Seile die Hand feiner Tochter. Er saß zwischen Beiden, so sröhlich redend, so licitere» Blicks: Alles an ihm »nd ans ihm sprach gleichfalls, cr befinde sich, wo es am bcstcn auf der Welt sei, z» Hause. Manuel, der sich sonst immer sehr zei tig zum Thee einfand, war noch incht Zwar wartete sie ungeduldig darauf, zu erfahren, wie eS wcrdc, ob Manuel die Stellung bekommen, wann »nd wohin cr mit dem Schiff gehe, wie bald es wie der zurückkehre. Äbcr vielleicht war eS doch ganz gut, sogar besser, daß er noch ei» Bischen ausbleibe. Auna fühlte, wenn er jetzt hereiiiträtc, sich in den liel- Ilud dann koiittte cr ja dabei nebenan zi Abend nachcsscn. c^^^sl ri ch^B uuteibro sür ihn und die Zeit, bis Manuel zu Schist Anna wiederholte noch einmal: „Sil- D>is Blut hatie sich ihr nun flüchtig in'o Besicht gedrängt, j?dl war es besser zun eniziehc» »nnöthig verloren gehe. Lundmark stellte eS sich köstlich vor, Bäume und Blumen z» pflanzen, am Gartenrande die Schisse vorüberzie hen, komme» und gehen zu fchen und nie wieder von feinen Lieben fort zu müssen. In dem Hause wollte er Er stockte einen Moment und mußte da kam —? Aus dem Gesicht Carl Lundmarks aber siel eine von der Freyi geschickt. war'S. Dcr Herr Kapitän hätte am Nachmittag Or dre gegeben, wenn das Wasser noch höher kennst ihn ja nicht, hast ihn noch gar nicht gesehen. Das ist eigentlich zu ko misch. einem Knaben behalten, der mit feinem Herze» in die Welt, wie sie ist, gar nicht hiiieuipaßt." genommen" Doch schien es ihn etwas zu beruhigen, daß Luudinark in Beglei tung eine» forlging, und vor- Zielte festgehaltene Jolle stall aus und ab. Plötzlich stand Carl Lundmark still, ihm flog^ vom Munv: „Wcr.licf da?" >st^' -h 'V ' b stehen und fließ heftig aus: „Wo ist der Eapitän?" Der Befragte deutete: „El will Einen „Lundmark! Komm' zurück, Luud inark I" Der Wind trug die Antwort des Ge rufenen herüber: „Es gilt um ei» lieben, HeUingborg—Dil weißt, daß es Pflicht ist hast gewollt, ich sollte sie thun —" Boot ein Boot! Er darf nicht allein —" Sic liefen, suchten, doch es fand sich kein Boot mehr in der Nähe. Endlich da—dort lag eins, und sie sprangen hin ein. Ain Ufcr war cS lebendig gewor- fl'' all St ck k d'sL d und friedlich. Frau Hedwig saß, auf die Rückkehr ihres Mannes wartend, am Tisch; um einige Zimmer entfernt war vana zum Bahnhof abzuholen: ein Wage» stand drunten vor der Hausthür. Da scholl von drunten herauf durch dic Nachtstille des Hauses ei» lauter Auf sckrei „Todt! Ist er todt?" Lundmark wal ohnmächtig über den Todten hittgcfuilke», daneben Anna, in jhrem blauen Kleide auf den Kniecn lic was Zungen umher hastig durcheinander berichteten. Der Matrose, der Lund mark begleitet hatte, that es Johannes Schmid gegenüber: „Er wollt' Einen rette», der am Ertrinken war in so 'nein großen Holzpantoffel von Jolle, wissen Sie »nd ich und Herr Helling borg liefen ihm in 'nein Boot nach. Aber 's war schon zu lat, der Wind geht höllisch forsch, vnnuacht, und das Ding schmiß sich schon gekenicrt herum, als wir nachkamen. Und dann den aber dcr hat ihn forts »ntergeduckt. Wir koiluieii blos n»ch ungefähr denken, wo cr weggesackt fein mußte, und da ka men ja auch gleich 'ne Masse zur Hilfe, so daß wir ihn noch wieder heraufkrieg tcn, eh' er abtrieb. Aber nutzen that'S ja nicht mehr." das war cr gcstorbcu, ivic cr gelebt hat! Todt todt!" Sie siel wieder ans ihn zurück. Es wirr erschüttert; bei dein zweinialigeü Ausruf: „Todt todt!" bebte sie vom Scheitel bis zur Sohle zusammen. Zinn sen Kleider ihn durchliefen? Es durchs rüttelte ihn heiß und eisig zugleich. Sie war frei, und er konnte WaZ konnteer —? alte« Freundschaftsgefühl für ihn all früher gedacht, wenn er wenn er vor her die Liebe für den Gewesenen in ih rem Herzen anslöfchte, lödlete, ihr offen barte, derselbe fei ihrer unwürdig geive sen, habe sie getäuscht sein Leben lang— Wie ein Fcuerstrom goß cS sich ihm Augenblick hier vor ihm stände „Du bist ein Mann von Ehrc.Hclling borg", hatte Isarl Lundmalk gesagt „ich vertraue Deinem Leben, als ob Du nicht niehr wärest." Die Worte brausten ihm plötzlich in den Ohren „Deine Hand, Hclling dorg!" sprach'S danach, und er suhlte , l, d' - Aber da stand Hedwig Lundmark wie lebend im Dunkel vor ihm und sah ih» mit den Äugen an, die feit zwanzig Jih ren die unerreichbare» Sterne feines Le die er an diesem Nachmittag für immer linier der Asche der Entsagung erstickt zu haben gemeint. Aber sie war nicht todt er fühlte, sie war nicht todten, saß Sei» Mund stöhnte: „Licht! Licht!" den Fläminchen, dann sprach cr halblaut vor sich hin: . r>'h s>' t!l d- b ki-r-es ssn rrcn B ttl d tcr." Er zog die Decke h?ch an sich Glocke elf Uhr und Alles war stillt Das erhellte Zifferblatt der Bahnhof-Z -raiidtcu, Verlassene» nuißtc es schreien: „Alles sonst Alles nur nicht todt!" abwesenden „Nein, nur nicht todt das ist so kalt." „Warum? Was meinst Dn?' f 'iht kl sie: „Mich regt das Eisenbahnsahre» immer auf und ich fschrc deshalb ein Bcruhigunzsinittcl sür dic Nerven stets mit mir." Silvana nahm daS Glas und leerte de» Inhalt aus. „Ich glaube nicht inil nil^ts." voll^—" ' Tropenfieber Was sollte das? Wovon träumte sie? Lennischte es sich ihr im Traum, daß der Capitän Lundmark am Tropensieber gestorben sei? Aber wie gerieih ihre Vorstellung ans das letztere? Nachdenklich richtclcn sich die Augen rncn; es pfiff, ein Statioiisnaine ward gerufen, der Schaffner össnete die Thür. Neuntes Capitel. urallc Kluih der Trauer daher und brei teie ihr ziiterudeS Wlllenspiel über die schlaflosen Auge» und Herzen. (Fortsetzung folgt.) ?l n! Haben Müllers auch ein Klavier? DaS weiß ich nicht! Wie kommst Du den» zu der Frage ? Nun, wollen; denn wie erzählt wird, ist der schon seit langer Zeit sehr vcrstiin in t! Herzens - Zweifel. „Da hat mir der Sepp g'rav an' Klaps 'geb'n Für a Zeich'» der Liab' war er z' stark und für a' Zeich'» des Zorn's z' schwach!" 3 Junggestll und alte Jungfer. 'WM Hausnummern san. ,>Wie ver Herr, so der Diener." 1. ' 2. Jin ctgnen Net; gefangen. Der Husarenlienlenant von Biber lat res überzeugt, weist ihn ab urd Rosen lhal entfernt sich unter Drohungen. Der Lieutenant geht zu seinem Rittmeister und klagt ihm den Fall. „Walten Sie", sagt er nach einigem Nachsinne». „Ich helfe Ihnen!" Sprichts und geht straks j» Rofcnthul, behuis Auswahl eine« neue» RcilpfeidrS dessen B-staiid besich bleib'n!
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