„Er hat wiikiich Hunger," sagte er, „abcr was mag sein „MeScal" bedeuten?" „Das kann ich Ihnin sagen," bemerkte der Sachse, „Meccil bedeutet in der In diantrlprache ein Lebensmltlrl." „Aha," sag!« Schauberg, „Herr Lands mann, Si» sind lin kluger Mann, Sie habcn mich au> «ine Idcc gebracht ich will den Knaben bei mir behalten, «r soll mich im Indianische» unt«rrlchten und ich lehre ihn Englisch." „Wenn er nur bleibt," sagle der Sachse. „Und wollen Si« das ansangen, H-rr Schai'b«rg?" frug ein anderer Ansiedler. „Auf die etnsachstc Weise," war di» Aatwoit, „ich z« ge «hin Gegenständ» unv «r wird ste mir uuwillkürltch bezeich nen. Zum Bitspiel so," er nahm »tn Stuck Kaj» und hielt e« dem Knaben l,t->. „Kara!,, rief dieser. Darauf nahm Schauberg ei» Taschenmesser. l' ri.s der Knabe. „s.ht Ihr wohl," sagl» Schauberg zu den Ansiedlern, die ihren Spaß an dieser L-rttmeihodt Hullen, „so muß inan'ö ma che» u»b der Knabe o»V ich können eo Im Laufe der Zelt zu etwas Tüchtigem bc.ng n." Dies schien den Ansiedlern erklärlich. Sie brachten nun ihre v-rschledencn An liegen vor und Schauberg versprach ihnen in diesem uns jenem Punkt nüßl'ch zu sein. „Wir wolle» gut» Landsmannschaft und Nachbarschaft halten/ sigle cr, und ich werde Nicht ermangeln etnen Ivten von Euch balv zu besuchen. Wir haben noch Manchis miteinander zu besprechen unv weiten hoff-allich gute greunle bl-i -b.n." „Daran zvk fl? ich nicht," sagte der Sachse und erhob sich ,um Foitgehen, wahiend dte Andern seinem Beispiel folg «en, „ich erwarte bald Ihr?» Gegenbe such " Schauberg rersprach dte« Allen, gab ihnen daraus das Gele» bis vor die Thüre, wobei er aber Ächt gab, daß dkr Indianer kaabe, der mittlerweile setnen Hunger ge st llr halte, ihm nicht crnwlsche. und dann nahm man Abschied. 0. Weitere Bekanntschaften. Schauberg beschäftigte sich nun in sei nen Müstestiindtn mit dem Indianerkna ben aui's angelegentlichste. Er zeigte ihm allerlei G,genstände und erfuhr de ren Benennuna, während er dem Knaben gleichfalls tle Bedeutung in Englisch an> gab. Die,er schloß sich immer inniger an Sitauberg, der ihn gut behandelte, an, und auch der N ger hatte bald s-in ganzes Zutraue» gewonnen. Er half Diesem bei mancherlei Berr'.chtungen, wenn Schau berg sichnlcht mii thm l-eschäftizle, und Jim wußte die« irertlnuschätzcn. Einmal gab auch schießen könne. Wie groß war sein Erstaunen, als er szh, dag der Knabe nicht nur gau, vortrefflich laden, sondern auch ausgezeichnet schießen konnte. Er traf einen Bogel tm Finge und ein Ka ninchen im schn'llen Lauf. Darüber be st h edensull« höchlichst. „Tu mußt ihm Kleider machen, Jim/ stzte er, „Du ve-st-hst jr dieS Handwerk, und so wie er jext aussieht kann der si VN längere Z,it aus seine Zurückkuust gewallt diiie. Der ludtaneikaabe spelte gerade i» der Nahe. fast den Kindern der Weißen ähnlich." „Ich habe nur gethan, was ich für Pfl cht und Schuldigkeit hielt," entgegnete Schauberg, „wüßte ich nur, wo stch die Eltern des Knaben befänden." „Er gehört wabrschelititch einem sehr herunter gekommenen Tribe an, der sich t, einer Entfernung von vierzig Meilen von hier berumtreibt. Ich habe bi« da neu, zu welchem Slamm dieser Tribe ge hört hat. Man braucht jene Leute nicht m'br zu sürchten ; sie sind total verarm« und besihen kaum Waffen genug, um sich iaren Lebenounteihalt damit zu «rschie ßen. Ich hätte ihnen längst gern» bei gestinden, aber sie halten sich stet» schüch tern von den Soldaten zurück. Sle schel- „Ich t>a,b« Ich hob» «ich I» Ihn»» nicht gttäuscht, Herr Oberst," versrhl« Schauberg, „Sle scheinen meine» Grund satz zu haben, daß man nämlich auch die Wilden als Menschen betrachten und als solche behandeln muß." „Sicherlich," sagte der Oberst, „und bäil«n meine Vorgänger und auch die Ihren und dte Ansiedler die gleichen Ge danken gehabt, und darnach gehandelt, ich bin überzeugt, sie würden vi«l mehr mit den Wilden autgerichet und statt zu ihrer allniäligcn Veitilgung zu ihrer Er- Haltung beigetragen haben." „Freilich," en!g»g»et» Schauberg, „lch halt? »rst vor »inig«n Tag«n G-lkgenhci«, di» groß« Aversion zu bem«rken, di» manch« Er erzählte nun dem Oberst den b«r«>lo milzrlhillten Nustritt zwlschrn ihm und o«n Ansiedlern bei d«r Erscheinung d>s Indianer-Knaben. „Das ist's," bestätigte der Obtrst. „Gar viele Weiße haben wenig oder ga> kein Mitgefühl und bebandeln die hernn lergekommrnrn Wilden mit «in«r gewissen Häri«, wozu Mang«l an Bildung noch viel beiträgt. Dahrr werd«n dt» India ner dann eher verschlechtert, al« gedisserl und w«il sit nicht auf gradem und offen«m Kcze da«j.»ige trlangen können, dessen si« unbedingt bedürflich sind, so gerathen sie auf Schleichweg« und plündrrn und stehlen heimlich, was si« kriegrn können." „Ich will ihnen ander« b«g«gn«n, als ri« Ansiedler," sagte Schauberg, „sobald si« sich nur an mich wknden. Denn ich Naturen letcht durch Wohlwollen gkwinnt. sobald ich Ditsrm »rst di» N«b»rj«ugung o«tg«bracht hatt», daß ich'« gut m,l thm tt> bin übkrzeugt, »s gefallt Ihm jeßt so gut b«t mir, daß >hn di» Seinen, falls fi lz «: Nachfrage nach ihm halt.», so letcht gen ist, d«n Knabtn anhänglich zu ma cht» vl.llticht kann tr da« Mittel wer den, um den ganzen T>ib«, dem «r a»g« hört, zur Niederlassung und Civilisation zu bewegen." „Nur Geduld, Herr Agent," sagte der Militär eingeflößt bat." Sie unterhielten sich noch läugti« Zeit, bis die tiefen Nachtschatten den Obeist gr sich zur Aufgabe gemacht habe, nie niinö thiger Weise über Nacht vom Fort weg zu bleiben. Er nahm daher Abschied und mehr unv mehr in seinem Vorhabe« t» stärkt, Alle» zum Best«» dir Wilden, zu gleich aber auch zum Vortheil der Ansied ler zu ihun, die ihn bereits Alle lieb ge ri'th mit sich selbst in Conflict. Endlich cie tiefe Stille der Nacht höastens nur von dem Schnarchen des Negers und dem verursachten Geräusch eine« Kaninchens, das nahe am Blockhaus durch das Ge büsch huschte, unterbrochen. 7. Ei» »euer «ast. Es waren nun schon zwei Wochen vergangen, seitdem Schauberg aus die Station gekommen war und noch halte er. außer de» Knaben, der noch immer bei ihm war, keinen andern Indianer ge. sehen. Er gab bereit« alle Hoffnung auf, daß dieselben ihn besuche» würden und beschloß daher in den nächsten lagen mit Begleitung seines Knabe« einen weiteren Ausflug in's Land zu machen, um aus die Spur »er Indianer zu kommen. Dean daß sich jener lribe, dem der Knabe an gehörte, tn nicht allzu««tt»r Zern» von ihm bisinde, so viel glaubt» cr d»n Kna b«n verstanden zu hab«n. Mit dies»,» Plan» umgeh«nd saß «r eines Nachmittag«, als stch die Sonn» be> r»it« zum Untergange »»igt», vor dir Thür s»iiitS Blockhauses, blies den Dampf sei ntr Tabackspfeife In dichten Wolken von stch und schaute nach den g»g»nüb»r lie gende» dicht bewaldeten Gebirgen. Da b«meikl» »r ploßlich tn einiger Entfer nung eine Person, di» mehr flüchtig kuscht», al« ging, und aus dl» Station zukam. Es war »ine Jndian«rtn, ste kam näher und näher und plötzlich stand sie vor ihm. Sie trug a'S »in Zttchen sriidlicher Gesinnung tint kltin» Parla mentäiflagge und war dazu mit «iiiem Schreiben de« Odersten vom Fort verse l>e». Schauberg war nicht wenig »rstaunt, zugleich aber auch froh, denn uun schien ja di« Romantik ihren Anfang zu nrhmen. Da« Mädchen schien kaum achtzehn Jahre alt zu sein, war schlank wi« «iu« Tanne, aber äußerst ärmlich, ja fast gar nicht bekleid«», abcr die wenigen Lumpin, vi» sie trug, hatte ste schamhast und züch tig auf die Bedeckung ihrer schönsten Kör perfsrmen verwendet. Schauberg nahm das Schreiben, öffnete «S aber nicht so gleich, sondern frug das Mädchen, was es begehr«. Die Indianerin antwortete höchst deutlich in der englischen Sprache, worüber stch Schauberg nicht wenig v«r ivund«rte. Sie sagte, sie käme tn guter Absicht und suche einen Indianerknaben, oesscn Multer schon lange todt, dessen Vater vo? vielen lahien belm Sa'.t Rtver sie, „und wenn Sl» wirklich wissen, wo »i ist, o, so haben Si» Miitnd unv sagcn es ias, kein Auge von ihm. Ihr schöne, voller Busen hob stch, vielleicht theils von der Erschöpfung der längeren Fußwan an. „Ad," sagte sie, „der weiße Bruder ist sehr gülig aber was 101 l ich ohne de» Nun war die Reihe de» E-staunen» an Schauberg. Solche Spraaz« halte er >«>»» Schwester «iblickt», nar di» Frrud» des Witdtrstben« groß. Cr eilte stürmisch aus sie zu und sie fing ihn in den Armen aufs neue der scrnwtilrudcn Lieben und der Austritt eines späteren Wiederstbin« trat ledhast vor das Äuge seines Geistes. Er ermannte sich indessen, ließ Schwester und Brultr IN ihrem Gtsühioaustausch 'inlge Mi->ul»n allein und eille zu dem Neger in die Küche. „Ilm", sagi, er zu dem Schwarzen, „wir haben eine» unerwarleten Besuch Zxri'en mangeln, rte, wie wir von u». serm K -abcn wissen, die Indianer gerne essen." Ilm spitzte gewaltig die Obren und vertprach Alles genau zu thu», was sein Herr besoulen habe. „Wer ist aber gekommen? ' frug er. ~Di» S-tiw-ste« unseie»s Knaben," war di« Antwort, „Laß uns nun nicht io auf einem Windle gewohnt z-> sein schieß ließ s!e sich m!l vielem Anstand nieder. Schauverg, dem die schlanke Gestalt ge siel, beobachtete alle ihre Bewegungen. Odn» ihren hübschen Formen irgend eine ung-hörtg» Bloße zu geben, septe ste sich und richtete es dabei so ein, w nigen Lumpen, die sie besaß, keine ihrer schönst-n R'ize enthüllten. Manche ei»t>isirl« AnstandS-Dam« in den Salon» hätte sich vte« Naturkind zum Muster nehmen kön ne». „Nun," frug Schauberg, „wie gefällt der braunen Schw st-r der Aufenthalt beim weißen Mannes" Das Indianermädchen deutete aus ih ren Bruder." „Fragt ihn, Herr," sagte sie. Schaubirg verstand ihre Meinung. Fr schüttelte indessen den Kopf, blickte den Knaben an und sagte kann ,u dessen Schwester i „Euer Bruder ist ein prächtiger Knabe, aber englisch versteht er noch nicht und ich kein indianisch. Aber ich versiebe in seinen Gitärden zu lesen und die sagen mir deutlich, daß er i»i mir dl-id.-n will. Und wie steht'S denn nun Mit Such?" Sit bat sich einig» Bedenkzeit au«, ließ den. Bald darauf trat J'm berci», un> o»n Tisch zu deckiii. Ais die Indianerin ihn tibiickl», erschrack st» »bcn so sehr, wie Sih, eille auf Schauberg zu und drängle stch, bei ihm Schuß suchend, dicht an ihn. Diesem warb «S elgenlbünilich zu Muth, cltctrisirt vo» des Mädchen« Beiüdiung zog «r ste dichter an sich aus sein«« Sck>oß und sagtet „thörichtes K>nd, sei nicht furchtsam; JlmlhutDir nichts, frage nur Deinen Bruder, der wird Dir'« sag n; der Neger Hai zwar «in» jckwaiz« Haut — str«>ch«lte er ihr langes scheues Haar und sie sühlle stch b!rtlls eber b ruhigt, als lhi und die Nachkommen Sem's Ham'e und Zapbet« ließen es stch trefflich munden. siZortsehung felgt.) PotlSvill«, ?'a.. 2. Jan. Die Un!»r und Umgegend haben ihren Arteltern in Bctreff der Löhne pro 1873 ein Eompro miß vorg»schlag«n, rselche« sich auf di? Last» der Löhne von 1872 gründ»!; de, neu» Tarif ist ei» „elasi,scher", indem v» sollen al« ?2.25 per Tonne. Bi« l» iiommtn ist, wird tn fast allen Gruler nicht gearbeitet werdet;, Die Nibeite, werden allen Anzeichen nach sich de» neuen Taiif gefallen lassen. St. Louis, Mo , lin. G-st rn is oen, welche Little Sivck tn Aikausa» mi> «t. Louis verbindet. Di» Besteuerung von Fremden o>»> (Taxe) für Munizipal-Zwecke j der Be nen, welche nicht Bürger stnc." Der reiche Srun'obesitz-r W. V ?lst?r in New Jork bat für da» lad> 1371 Z17,5i!0 m»hr Steuer bezahlt, «i» Die eingeborene Bevölkerung »»>> Al.i.'ka Territorium, bestellend ln vlanern »nd Eequlmaux, beirägt mlt Au kiinst, Seelen, Das Briefporto in Mex'co ist wohl Vera Cruz müssen 25 Cents unv, wenn Madrid, L, J'N. Heute Abend c'rc > t^>csliiastS-Ettipfcbktt»g. 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