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Iriüe die Trevre herausstieg, sich s-iner j Thüre nshie, ror dirselben eine Zeitlang warlete und da»» liis« klrpfte. ! „Herein '" Herr Tdeudobalr Laur v-rsuäit, die Bekaunlfchast zu erneuern. Wenn er Heldreich e!wa zufällig ans der ! Treppe begtgüele, giüßie er jedesmal sehr höflich und freundschaftlich, nie aber sprach er seine» früheren wahren Freund an. Hz n.ußie ein ganz besonderes Eieignifi sein, welches ihn veranlaßt Halle, die selbst auserleglt Zurückhaltung zu brcchen, dafür sprach auch sein in gewalliaer Auf regung flammendes Gesicht. „Guten Abend. Herr Heinrich!" sagte er, zögernd naher tretend. „Ich komme zu Ivnen, verkennen Sie mich nicht, durchaus Nicht in zudringlicher Absicht. Ich weiß wohl, daß ich kein Umgang für Sie bin, aber Ihr wahrer greuul hin ich dennoch und wetde es bleiben; denn der Edle fühlt zum Edle» sich hingezogen. Es ist mir elwas höchst Merkwürdiges begeg. net und deshalb wußli ich Sie sprechen ! —Zürnen Sie mir?" „Nein, Herr Laur, durchaus nicht. Nehmen Sie Play und erzählen S'e mir, was Sie zu mir sührt." „Ich wußle es wohl, ich kennt ja Ihr «dies Gemüth! Sie werden n>ü> dulden, daß die Unschuld ltidet und das Laster lriumphiri. Wenn Sie unwissentlich ge fehlt habt«, «»rdtn Sie nicht anstehen, Ihren Fehler wieder «zut zu machen. Ich länschs mich uit in einet edlen Seelt!" „Ich verstehe Sie nicht, Herr Laur." ..Ich glaube es wohl, aber bald Wirde» erschrecklich lagcn! Ich war heut' in rer Gerichtsverhandlung. Man hat den Baron Laßperg verurtheilt; aber er ist unschuldig wie das Licht der Sonne!" ~U« GotteSwillen, was spreche» Sie?'' „Tie Wahrheit, bei meiner Ehre? Der iriumxhirt und die Tügtnd weint." „Herr Laur, ich beschwöre Sie, scherzen sie in diesem Augenblicke nicht!" .Ich sche>>i »tät, denn mich drängt ras Gesühl eines edlen Herzens, der Un schuld bezustebkli. Ver'cnnen Sie wich nicht, Herr H-ttreich, ich habe «Inen .ju gentf-hler begangen und bin in schlechte >Äu a? st g! ich !i ,r^ Dorenbirg." „Unmöglich!' „(!r war es, ich schwöre eS Ihnen zu. > nen A»gc» nicht zu traue» und ich de- ! ichloß, mich von der Wahrheit dessen, was ich gesehcn, zu lch «»steck» > n-.enschlichi Äräfie währen, nicht von der Stelle zu rühren. Ich sollte nicht so lange warten. Nach kaum einer ha.ben Slui.de Siraß.'. „Gute Nacht, Bombelip", sagte endlich enlloss.'n. V>S dahln gehe ich riichl wieder aus, es ist doch zu gefährlich." ! „Gute Nach!, Baron!" war t!e Ant- > wort, dann schlcß stch die Thür und der Baron eilte «ort. Ich folgte Ihm ron ferne. Er nahm den Weg nach dem Lri öffnete eine Srilenthür' und reis.wand. Von da bin ich zu Jh ne.l g-eil'. Ich habe das Meinigt ze- ihan, thun Sie jetzt da» Irrige!" Ein Strahl dIS Lichtes war i:> die dun- ! kein Zireisel, welche irldreicksS Seele er ! füllte,', gesallen. Dorenberg besaß die M'!te>, sc!» Gefängniß zu verl-ss-n. Hatte er die.' heute thun können, dann war ibm ! dicS auch früder möglich ae?>sei>, dann ! konnte rr es gewesen sein, der den Mord . ! beganaen hatte! Dann war Laßperg un- i ! schuldig verurlheilt, aber noch war es nicht , l zu spät, denn das Tod.cuithrtl war noch j n chr rollstreck!. J-tzt muß.e jiehantr» werden, und zwar aus das schleunigste. ' Dienst erwiesen, Herr Laur, den ich Ih nen nie vergelltn lann; jetzt aber müssen i ! Tie demselben die Kcone aussetze». Wir j müssen wlr nun Verbrecher entlarve», so sch.eilnig als möglich! Folgen Sie mir zum Polizei Li»u>enant vou Alt. Diesem wollen wir Ihre Entdeckung r.iillhttlt.l, er wird uns rathen, was «>r weite? thun ' sollen." lheudoba!d zögerte. „Ich glaub», Herr Hlldrlich sagte er bedenklich, „Sie kön nicht zirn etwas mit der Polizei zu thun!' i „Wolle» Sie aus diesem Bedenken viel leicht einen Unschuldigen auf dem Schaf fst sterben lassen ? Ihre eigene Aussagt den Rate» des Löwen stürzen. D>e Pflicht gebietet es, ich folge Ihnen, nei »ein wahren Freunde!" - Mit geflügelten Schritte» eilten Held reich unv Liur nach der Nc. 10», zum Polizei-Liculeoant von Alt. Der wachhabende Beamte wollte fie anfangs nicht vorlassen, aber Heldreich qes mitzutheilen. Er nannte s«inen Na diesen endlich bewegt», die Meldung zu > ! malen. 5r tch?!e nach wenigen Augen blicken zurück und führte die Wartenden an das Bett des Lieutenants. > Tbeudobald mußte noch «inmal seine Erzählung vortrag.'n, er that es In etwa» - weniger hochtr-rbendcn Redensarten als hindrs ihm, daß er siti werkszeug mitgingen", ricf er dem Wacht habenden zu, dann zog er sich iilsertigst an. ..Herr Zheudobald Lau:", sagte er! , ernst, „wenn Idre h.ulige M itteilung sich bewahrheitet, wenn sie die Veran lassung gibt, daß ein Justizmord verhin dert wird, dann haben Sie mich für im mer zu Ihrem Schuldner gemacht! Vor- ! > wärts j'ßi! Glücklicherweise ist dieser! Schuft, der Referendar Bombelih, ein bestraftes, unter polizeilicher 'Aussicht ste- hendeS Subject, bei «reichem wir ohne > WeiterrS Haussuchung halten können; vielleicht wird uns diese schon einen Auf- ! schiuß geben. Zuerst gehen wir zum! Staatsanwalt, wecken ihn und n.hmen! ihn mit. Gott gebe unserer'Unltrsuch- ! ung eine» glücklichen Ausgang!" T!esc Anordnungen des Poliz«i-Li«utc- nantS truiitn aus das Schnellste zur Ausführung gebracht. Nach kaum einer ! Lteiteistunde war der Schlosser bereit und Herr von Ait eilte nun mit diesem, Held- j reich, Laar und den drei Polizei-Beamten zum Staatsanwal», den sie noch wachend, > in die Acten des Laßperg'schen Processes versunken. fanden. Auch auf ihn hatte der leiste Ausruf des Barons einen un ausiöjchlichen Eindruck gemacht, auch in ! rufen Ulid mit um so glößcrer Freudig ! !eit begrüßte er die Mittheilungen Laur's »nd begleite!« den PolizilLieutenant nach ier Wohnung des Referendar Bombelip. j ! Die Haust!>ur wurde von dem Fchlos- ser leicht g-öffnet. Man trat in den . dunklen Zlnr. Der Polizei-Lieuienant ! ,ün:et« ein« Blendlaterne an. „Sie kennen die Stube des Bsmtelip, Herr Laur?" fragte «r. eine Trepp« hoch, rechter Hand." i „Gut. Sie klopfen an. Wenn er i>agt, wer da »«nnen Sie Ihren j Namen und sagen ihm, Sie hätten ihm ctwas Wichtiges mitzutheilen." Zheudobald zögerte, aber Herr von Alt !ieß ihm keine Zeit, sich zu besinnen. Herr Laur!' Theudobald wurde sich seiner eilen Zwicke wieder bewußt, er drück:« sich den z die Treppe hinauf. Auf den Zehen schli ! chen ihm die Uebrigen nach, der Lieule ! nant blieb ihm dicht zur Seile. ! „Hier ist sie Thür", flüsterte Theudo j bald. Er kiopfte Anfangs leise, dann „Wer ist da? Was soll das Lärmen?" > auf!" ,,Wa» zum Tiuf-I willst Lu In stiller ! Nacht 5" „Ich muß dich sprechen. Etwas höchst j Wichtiges! Mach nur schnill auf." „Wart nur einen Augenblick, ich will erst Licht anstecken." > Gleich daraus öffnei« Referendar Bom delix, im Hemke ein Licht in der Hand, die Thür. Ais er neben Laur die Uniform sah, warf cr das Licht zu Boden und hatt! ihn beim Arui gepackt, der Polizei» Lieutenant hielt ihn fest und drängte sich ! .n das Zimmer, welches durch die geöffnete ! 81-ndluierne plöxltch erleuchtet wurde. „Mach'» Ste keine weiteren Versuche j zu entwiiche», Bomdellß, es ist roch »m -icnjl!" sagt« Herr von Alt ruhlg zu sei nem Gefangenen, der ihn, an allen Glie dern zitternd, m» Augen, die vor Entsetzen aus ihren Höhlen zu quellen schienen, an stxrie. „Oer Dorenberg ist auf dem Wege nach dem Eriminal Gefängniß erwiicht und hat gestanden. Geben Sie also nur die Sachen heraus, Sie verschlimmern sonst nur Ihre Sache, denn wir finden sie ! doch!" „Der Dorenberg verhaftet?" schrie LombUiß außer sich. „Weshalb konnte auch der Lump sich nicht wenigstens dies« vierzehn Tag« halt«»? ' „Wo sind dt« Sachen? ' Das Spind würd« geöffnet und sofort fiel V'tdretch ,in« braun« l«d«rnt Brikf» ta>cht in di« weich« «r als das Ei Nummer 40. genthum des Majors Arnburg eikannte. Daneben lag außer anderen Kleinigkeiten und einigen weithvollcn Schmucksachen der Siegelring des Major«, der dem d-s Laions Laßperg vollkommen ähnlich wa'. Der Staatsanwalt, der j-tzt von der Ur schuld des zam Tode Verurtheilten vor komme» überzeugt war, untersuchte sofoit die Brieftasche. In dirfelSen fand sich außer manchen Werthpapieren und dem von Laßxerg quittirten Schulbschein des Majors ein Schiifistück, welch-S ein plötzliches Helles Licht aus die Moretkar »erb.eiiete, «in Brief Dorenbergs an sei nen Ohkini! er lautete: Lieber Oheim! I» tiefster V-rzw-iflang und Reu« schreibe ich Dir. Ich habe'mich so oit gegen Dich versündigt, daß Du mir kaum veizeiben kannst, und dennoch >l he ich Dich an, laß den Sohn Deiner Schwtsttr nicht zur Schande der Fe milie auf dem Zuchthause sterben. Ich bin verhastet, «Her ich habe Grlegei.heit zu entfliehe». Ich will nach Amerika ! auswaniern und Du sollst nicht eher nieder von mir hören, bis ich als ein j »etlicher Mann vor Dich treten kanr. G>h mir nur so viel, daß ich die Ueber ! fahrt bezahlen kann, dann soll mich meiner Hände Arbeit loeiter fördern, i Beim Andenken meiner Mutier br- Z shivört ich Dich, schneide mir den l,x. ! ten Rettungsweg, das letzte Mitte', - mich aus meiner Verbrecherischen Um ! gcbung loszureißen, nicht ab! Willi» st Du ein, sc sage dem Ueberbringer ein ! einfaches, „li." Ich komm» dann heule Abend gegen lv Ilhi-, um D r ! mein letztes Lebeivol'l zu sagen. B>, am 17. Juli. Dein rcuiger Neffe Hugo Dortnber,'. Auf diesen scheinheiligen Brief hin Halle der Major am Abende des 17. feinen Neffen empfangen, »m ro > ihn» die Ir- desivunde zu erhalten. I^. Der Nescrivdae Bombeiitz stand im voller, anner Sünder, zwischen zwei ! Poliz'st-n, während der >?laatsanwa t die Papiere durchsah. Er schau,« bald diesen, bald den Polizei-Lieutenant, dkr sich recht gemüthlich In einen Lehnstuhl niedergelassen hatte, angstvoll an; endlich wagte er die leise Bitte: „Darf ich mich nichi wenigstens anziehen?" „Gewiß," erwiederte der Polizei Lieutc nant, „»eaken Sie, wir wollen Sie im Hemde mitnehmen? Werner, geben Sie aber erst die Taschen." Die Untersuchung sörderte ein Brief» «he» zu Tage, welches abermals wichtige Ausschlüsse über das verbrecherische Trei ben DorenbirgS »nd die Minrissenschast imhrere Z?»gen in dem Do enbcrg'fche» Prcc'ß, was diese ausnis.'ge!, »nd zu beeiden hätien. Der Polizei-Liüitenant las teu Brief mit großer Befriedigung. „Das bricht Euch vollends ten Hals, Bombeliy", sagte er gemüthlich. „Diesmal kostet es Euch scheu Pfiffe nich'S. Wollt Ihr auf mil- Straft rechnen. dann müßt Jbr pfeifen, i Dies ist Eure einzige Rettung." „Wollen Sie mir eine Strafmilderung pfeife?" fragte Bombelitz, drr vor Angst „Bin ich denn Euer Richter, Mann? Ihr seid ja e!» guter Jurist »nd müßt selbst am besten wissen, was Jdr zu thun habt. Eins aber ralhe ich Euch, was Ihr thun wollt, thut bald. Wir müssen noch beute Nackt Eure ganze 'Nefellschasl ! festsetzen, sonst haben wir morgen, wenn Eure Verhaftung bekannt wird, das Nachsehen. Heute können Eure G stand« nisse Euch und uns etwas nütze», morgen gebe ich nicht einen Pfifferling darum." „Nun, mag sie meinetwegen Alle der „Ss ist's Recht. Werner, Papiere und Feder! Wir wollen gleich ein kleines Protokoll aufnehme». Zuerst also: Was wißt Ihr von dem Morde dIS Majors von Arnburg, und wie ist der Dorenberg aus dem Gefängniß gekommen?" Bombelitz zögerte mit der Antwort. ! Der Polizei-Lieutenant legte ruhig die j Feder hin und sagte: „Wenn Ihr nicht wollt, laßt es bleiben. Als Jurist müßt ! Ihr aber wissen, daß Euch halbe G«ständ nisse gar nichts nütze». Entweder Alles oder gar nichte! Ueberlegt's Euch!" Bombelitz war »»«schloff n. Er erzählte, > daß Dorenberg schon seit längerer Zeit im ! Sinverständniß mit zwei Schließern de» j sZleb» t. »ilie.)
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