Die Iwals Ztitnug I. Georg Ripper, Herausgeber. HarrtSdnrp.. Pa. Donncrstag, Dez. 14,1876. Die nächste Reise. Wie bereits schon früher ge meldet, hoffen wir diese Woche (heute) unsre Freunde in Wil liamsport, Morgen (Freitag) jene in Lock Häven, und jene in Rcnovo am Samstag zu besn chen. HS Nächste Woche, und zwar am Mittwoch, werden wir Sunburv, amDonnerstag Sba inokin, am Freitag Danville, und am Samstag 'Milton be suchen. HS In der Christwoche, (amDonnerstag den W.De zember,) hoffen wir Aork nnd Baltimore einen Bestich abzu statten. Um uns ein frohes Christfest zn bescheren, werden die liehen Freunde wohl nicht vergessen, die „Lapplen" bis zu unsrer Ankunft hübsch in Bereitschaft zu halten, denn nichts freut den Drucker mehr, als diese Din gerchen.—Apropo: So'n nctrer Welschhahn oder ein lustiger „Roostcr", oder gar e bisile „Magenbitters" werden unter keiner Bedingung—verschmäht. Ist Tilden nicht erwählt? Manche radikale Hohlköpfc behaupte immer noch, daß nicht Tilden, sondern HahS erwählt sei. Dieses sind indessen nur Solche, denen man es an der Stir nc ansieht, daß sie zu derjenigen Klasse Vierfüßler gehören, denen die Haare über die lange Ohren hiiiausgcwachsc sind, nnd die alles für baare Münze aufnehmen, was ihnen vorgeplappert wird. Zu ihrem eigne Acrger werden sie indessen bald hören und erfahren, daß Gov. Tilden nicht nur mit einer Mehr heit von beinahe einer halben Million Bürger, sondern auch von einer Mehr heit der Elektorcn ehrenhaft erwählt worden ist. und daß er auch als recht mäßiger Präsident der Vcr. Staaten inaugurirt werden wird! Wollen es diese Hohlköpfc, niit Grant an der Spitze nicht zugeben, daß Hr. Tilden inaugurirt werden soll, nun dann wird eben das Volk solche Wege einschlagen, um den Burschen zu zeigen, daß das Volk in diesem Ban de regiert, und nicht ein paar nngc schliffcnc Bcngel, die, um ihre eigene willkührliche Zwecke zu erreichen, die Republik stürgcn würden, wenn sie könn te?. Des Volkes Wille muß gelten. Das Volk hat Samuel ?. Tilden erwählt, und das Volk ist Entschlossen ihn auch zn inau gnrircn, trotz aller Graut'S, Cameron's nnd ihrer bezahl ter Bulldoggen nnd Bajo netten. Habt ihrS gehört, ihr Hohl köpfc ? Wie sieht es jetzt ans? Ist Tilden erwählt, und wird er in augurirt werden? Obige Fragen werden täglich Dützen demal an uns gerichtet. Auf dieselben erwiedern wir nun für ein- und alle mal : Daß, wie die Sache jetzt ste hen, es allerdings etwas trübe aussieht, da die hartleibigen Radikale nicht wci chcn wollen; daß sie sich aber endlich doch noch i das für sie Unangenchmc fügen müssen, und daß Gov. T i l d c n, der rechtmäßig erwählt ist, auch als Präsident der Vcr. Staaten inaugurirt werde wird! Zwar haben die "lieiurning IZoai-6-i" von Süd Carolina, Louisiana und Flo rida Hrn. Tilde „hiuausgezählt," al lein das Gericht in den betreffende Staaten hat diese Entscheidungen t>cr 'LoariZn" als Co II st i t II t i ons wi drig erklärt! Tausende von demo kratische Stimmen haben die radikalen livwrnmg Uoorck aus de Stimmkä sten hinausgeworfen als sie sahen, daß Tilden eine große Mehrheit hatte, und erklärten sodann Hayes für erwählt! Dieß kann und wird nie und nimmer geduldest werden Recht muß Recht bleiben, und wenn der Himmel stürtzt. Ohne die drei Staate (Florida, Louisiana und Süd-Carolina) hat Tilde 184 Elektoralstimmcn, lind Hahrs blos 166. Nun haben abcrGov. Grovcr von Oregon und dessen Staats anwalt, welche nach dem Gesetz jenes Staates eine ebensolche ItoturmnAvoaril bilden wie jene in Süd-Carolina und den übrigen Staaten, Hrn. Croning, ei nen demokratischen Elcktor, als erwählt erklärt, und ihm das Wahl-Certificat zu erkannt, weil sein Gegner auf dem repu blikanifthen Ticket nicht wählbar gewe sen ist. da er zur Zeit ein Postmeister der Ver. Staaten war, und kein solcher Beamter erwählt werden kann. Diese eine Stimme (Hrn. Croning'S) reicht nun gerade hin, um die zur Wahl nöthige Clektorzahl voll zu machen, und Hrn. Tilden zu erwählen. Zwar machen die Radikalen einen Heidenlärm über diese, wie sie sagen, grobe „Anmaßung" des Governörs von Oregon, allein es wird sie nichts helfen, da der Governör nichts mehr und nichts weniger als seine Pflicht that. Wollen endlich dicßadikalc dicElik toralstimmcn der Staaten Florida, Loui - siana und Süd Carolina im Congrcß geltend machen, so tritt ihnen daS demo kratische Hans entgegen, und tzerwirft ihren Plan. Versuchen sie dies im Se nat zn thu, so werden sie auch dort ans Hidcriffc stoße, denn dcr Scirat kann nichts thu, ohne daS Hans ost zufrieden. Die Lache muß vor beide Körper bei cincr ge meinschaftlich rn Sitzung vcr handclt werden, und in dieser gemeinschaftlichen Sitzung habcndic Demokraten eine entschiede ne Mehrheit. Daß also bei dieser gcnicinschastlichcn Sitzung Tilden als dcr rechtmäßig erwählte Präsident er klärt werden wird, darüber herrscht kein Zweifel. Kurz, Gov. Tilden ist unser nächster Präsident, und wenn irgend ein hartgesottener Radikaler andcrs sagt, so sage man ihm ganz einfach, er lüge; und wenn ihm das nicht gefällt, so mag er sich in eine Esclshaiit hüllen, und seine langen Ohren sehe lassen, mögen es nun Ochkcnohrcn, SchafSohrc oder Eselsohre sein. Botschaft des Präsidenten. (Im Auszug.) Präsident Graut übersandte am vor letzten Dienstag dem Congrcß seine achte und letzte Jahrcs-Botschast. I der Einleitung z derselben macht der Prä sident einen Rückblick auf die Ereignisse der letzten acht Jahre und sei Verhalten gegenüber denselben. Cr sagt: Bei Erstattung meiner letzten Jahres- Botschaft möchte ich einen Rückblick aus die Ereignisse und Wellen Handlun gen während der letzten 8 Jahre werfen. Glücklicherweise oder vielmehr Unglück lichcrwcisc wurde ich zn dem höchsten Amte dcS Landes berufen, ohne vorher irgend welche politische Erziehung genos sen z haben. Unter solchen Umständen ist cS zu entschuldige, wenn Irrthümer vorgefallen sind. Wie-ledcrmanu sc hcn kann nd zugicbt, sind Fehler ge macht worden, jedoch meistens in solchen Fällen, wo Beamte zur Vollstreckung von Rcgicrnngs-Pflichten ernannt wor den sind, die nicht ans persönliche Be kanntschaft sondern auf Empfehlung der vom Volke gewählten Repräsentanten hin angestellt wurden. Keine Regie rung ist je von derartigen Fehlern frei gewesen, ich habe mich jedoch in jedem Falle von dem dringendsten Wunsche, das Rechte z thun, innerhalb der Schranken des Gesetzes zn bleiben, und für das Wohl des ganzen Volkes zu wirke, leiten lassen. Fehler sind nur irrthümlichcrwcise, nicht absichtlich gc macht worden. Der Präsident geht dann auf die Re konstruktion der südlichen Staaten über, welche unter dem Nachfolger des betrau erten Lincoln begann, nnd unter ihm selbst fortgesetzt werden mußte. Die Frage dabei war, ob die Leitung der Regierung in die Hände derjenigen über gehen sollte, welche noch kurz zuvor so ernstlich versucht hatten, dieselbe zu zer störe oder ob die Sieger fortfahren soll tcn eine gleiche Stimme mit ihnen in der Leitung derselben zn habe. Seit seiner ersten Administration sind die Steuern dieses Landes um drcihnn dcrt Millionen Dollars jährlich vermin dert worden, während die Nationalschuld in derselben Zeit um 435 Millionen Dollars herabgesetzt wurde. Die jähr lichen Interessen sind von mehr als 130 Millionen Dollars in 1869 ans nur we nig über 100 Millionen Dollars in 1876 heruntergebracht worden. DicHandcls bilanz, welche in 1869 über 130 Milli onen Dollars gegen uns betrug, war in 1876 zn über 12g Millionen zu Gunsten der Ver. Staaten umgeändert worden. Es wird zuversichtlich geglaubt, daß die Handelsbilanz zu Gunsten der Ver. Staaten nicht abnehmen, sondern im Gegentheil wachsen wird, und daß das Versprechen des CongrcsscS zur Anfnah nie der Baarzahlnng in 1879 leicht aus geführt werden kann selbst in Ermange lung weiterer Gesctzerlassc über diesen Gegenstand. Der Präsident bespricht de Fcldzug gegen die Indianer, mit der Bemerkung, daß die Feindseligkeiten durch die Hab sucht der weiße Ansiedler in den Schwarze Bergen, welche in ihrem Suchen nach Gold die Vertrags-Bcdin gongen verletzten, entstanden. Unsere Beziehungen zu fremden Mäch tcn waren nvnutcrbrochcn der freund schaftlichsten Natur. In der letzten Sitzung dcS Congresses wurden die Vcr wiUiglingcn für auswärtige Vertreter bedeutend herabgesetzt, in einigen Fällen ganz weggelassen. DcrPräsidcntmeint, daß dieses sich als eine kostspielige Er sparniß erweisen wird. Die verschiede nen Commissionen zur Regulirung der Grenzen der Vcr. Staaten haben ihre Arbeiten beendet. Ebenso die Commis sion zur Feststellung der Ansprüche von Bürgern der Vcr. Staaten gegen die Republik Mexiko. Der Präsident empfiehlt dem Con grcß die Erlassung von Bestimmungen über die Erlangung von Bürgerpapic ren, damit dieselben im ganzen Lande gleichförmig wird, um Betrügereien zu verhüte. Auch sollte Gesetze erlassen werden über die Erlangung von flüchti gen Verbrechern in England nd der Türkei. Colorado hat seit der letzten Sitzung des Congresses eine Staats Constitution angenommen und alle andere Bestim mungen zur Aufnahme in den Staaten bund erfüllt, nd ist durch Proklamation vom 1. August 1876 als Staat in die Union anfgenommcn worden. Die Berichte der Sekretäre über Krieg, Flotte, Post und Finanzen werden vom Präsidenten besprochen und verschiedene Empfehlungen derselben befürwortet. Präsident Grant belobt die Veranstal ter nd Verwalter der Centcnnial Aus stellung, empfiehlt die Erlassung von Gesetzen zur Regulirung der Präsiden tenwahl und der Zählung der Erwäh lcrstimmeu. Auch erinnert der Präsi dent an seinen früheren Borschlag zum Apkauf der westindischen Insel St. Do mingo nd hebt die Vortheile hervor, welche ans dci.isclbl':! entstehen würden. Einer dieser Vortheile würde sein daß dieNcger in den südlichen Staaten, wcl che mit ihrer Lage iinznsricdcii wären, af jener Insel eine ncnc Hcimath finden könnten da das Kiinia daselbst dem dcr südlichr Staatcn gleich ist. Lt. Do miiigo ist sehr dünn angesiedelt und bie tet Raum für cinc Bevölkerung von mehreren Millionen. Dort könnten Kaffee. Zucker, Reis, Tabak und andere Erzeugnisse dcr tropischen Zone gezogen nd zollfrei nach den Vcr. Staaten ein geführt werden, für welche wir jetzt hohe Steuer bezahlen müsse. Zum Schlüsse bemerkt dcr Präsident, daß mit dem gegenwärtigen Congrcsse seine Amtsthätigkeit ein Ende nimmt, wozu wir herzlich Ja nd Amen sagen. Washington-Brief. Tic Eröffnung der zweiten Session des 44. Cougreffe. - Seen bei der Eröffnung. Die Erwöhluug des neuen Sprechers udselue Vereidigung. Tie lihrei botschast des Präsidenten. Eine Spezinl-Votschast don ihm.—„Blue Jeans" Williams,Wattrrson,Ben Hill, S- S. Eaz, Alexander Ste phen, Fernando Wood, u.s.w. Da Elektoral-Volum. Dir Bombe von Oregon. Ter demokratische Eanrus. Gerücht von einem be absichtigten Jmpeach ment.—Bessere Aussich ten ans eine verständi ge und friedliche Lö sung. Washingto li, D. C, ) den 9. December, 1876. j Wohl nicht oft hat die Eröffnung der Session eines Congresses eine so intensi ve Aufregung hervorgerufen, ivic dies mal, nnd doch war äußerlich nur wenig davon wahrzunehmen. Nur der auf merksame Lauscher hörte die unterirdi schen, ein kommendes Erdbeben verkün denden Detonationen. Die schwarze Drapirung des Sprecher-Sitzes, ein Tribut der Anerkennung für den ver storbenen Sprecher Kerr, war wohl an gethan, den Ernst der Stimmung wel cher sich aller Mitglieder ohne Unter schied der Partei bemächtigt hatte, noch zu erhöhen. Manches Andere konnte nicht verfehlen in derselben Richtung z wirken, so Z- B. als der alte gebrechliche Alexander Stephens in Wahrheit fast nur noch eine wandelnde Leiche sich bedeckten Hauses auf einem Tagses scl in die Halle des Repräsentantenhau ses tragen ließ. Es fehlte übrigens auch nicht an komischen Contrastcn. Als „Lluv 3nns" Williams, der neu ge wählte Governör von Indiana eintrat, um seinen Nachfolger im Congrcß, de Mr. Humphries, einzuführen, war er mit seinem blaue Rock mit großen Knöpfen bald der Augenpunkt des gan zen Auditoriums, und ein sichtbares Lächeln prägte sich auf den Gesichtern aller Zuschauer aus, als er einer hier wohl bekannten „alten Schachtel" mit gestreiftem Shawl nnd „Schmcchtlocken" die schon lange hier als ein thätiges Mit glicd der „Lobby" wirkt, in den Weg rannte, nd auch sofort von ihr gekapert wurde. Cr nahm die unglückliche Be gegnung mit gutem Humor, nnd ließ es sich gutwillig gefallen, daß die alte Dame mit ihrem knochigen Finger in ihren Pcrorctioncn stark demonstrativ wurde. Vergeblich machte er mehrmals den Versuch zu entrinnen, denn die kno chigen Finger krallten sich sofort an einen vcr großen Knöpfe seines Rocks, al cr schließlich gelang es ihm denn doch durch ein strategisches Manöver sich frei zu machen. Jedermann schien Zndgc Holman zu gratnlircn, sei es deßwegen, weil seine Coiistituentc ihn für zu gut hielten, um ihn nochmals in den Congrcß zu sende, oder weil er allgemein, als der Nachfol ger von Randall, als Vorsitzender des Bcivilligungs - Committccs bezeichnet wurde. Den Lobbyirtc läuft bei dem bloßen Gedanken daran schon eine Gän sehaut über den Rücken. Randall hat, was die Bewilligungen anbetrifft, schon tief iu'S Fleisch geschnitten, aber Hol man, das wissen die Lobbyirlcn ganz wohl, würde bis auf den Knochen schneiden- Sunsct Cox wär dem An. scheine nach guten Muths ; Mr. Tay lor heiter und liebenswürdig; Fernan do Wood sehr ernst, und Morrison ge dankenschwer und dctcrmirt. Die große Mehrzahl der Demokraten des Reprä sentantenhauses sah übrigens in dieser Beziehung Mr. Morrison sehr gleich. In die Augen fallend war ferner das junge fähige Mitglied von Ohio, Mr. Southard, im Gespräch mit Mr. Wm. Bell, jun., welcher an der Spitze seines Tickets in der Ohio-Oktobcrwahl stand. Bcnj. Hill von Georgia wiegte sich wie gewöhnlich (er selten sitzt) Wseincm Stuhl, und Henry Watterson ging mit einer gewissen Nervosität hin und her; als neues Mitglied mehr beobachtet, als viele der ältesten Mitglieder des Hauses. Die Zeichner von „Frank Lcslie" und des „lZrapluo" waren zeitig ans dem Platze, um Bilder von der Eröffnung derZ gegenwärtigen Session de Con gresses aufzunehmen. Prompt IS Uhr Mittags rief der Clerk das Haus zur Ordnung, und ver las die Nameuslistc der Mitglieder nicht in alphabetischer sondern in geographi scher Reihenfolge, mit Maine beginnend. Die Gallcnecn des Hauses waren schon seit 10 Uhr Morgens so überfüllt, daß es kaum mehr möglich war, noch Einlaß zu erlangen. Nach einer kurzen Debat te, ob der Wahl eines Sprechers dte Primität zustehe vor der Vereidigung des neuen Mitgliedes von Colorado, bejahte die demokratische Majorität des Hauses diese Frage. Mr. Co; nomi nirte Mr. Randall nd Mr.McCreary von lowa Mr. Garficld. Mr. Ran dall erhielt das strikte Partcivotum, und tvurde selbstverständlich durch dasselbe gewählt. Einige „unabhängige" Re publikaner stimmten i rigenS nicht für Mr. Garficld sondern für ihren eigenen Candidatcn. Durch ihre Beihülfe al. lein gelang es übrigens den Demo a ten die erforderliche zwei drittel Majo rität zur Aufhebung der Tagesordnung zn erlangen, und sofori Iliitcrsuäiungs- Commillccii nach den Staaten z scn de, deren republikanisches Elcktaral- Volum von ihnen beanstandet wird; das sind die Staaten Louisiana, Süd- Carolina nnd Florida. DaS Colmnitz tcc für Süd-Carolina, dessen Vorsitzen dcr Mr. Saylor ist, reiste noch an dem selben Tage ab. Mr. Randall hielt eine kurze, aber sehr bcmcrkcnSwcrthe Antrittsrede. Dcr Schluß derselben laiitclc wie folgt: „Laßt uns vergessen, daß wir Mitglic dcr cincr Partei sind, nd laßt ns nur im Gedächtniß behalten, daß wir Ame rikanische Bürger sind, welche unser Land zn reiten haben, daS dein Unter gang geweiht ist. wen die uiiberechlig te und nncostilalioiiell u Handlange, von Erecutivbeaullcu >:i!'l .na ineuci Hand und cibannuugsloier Sn.aa l adrcssirt werden." Dirser Sei,lns, d Rede wurde von de Dcniokialeu um demonstrativem Beifall auigenoaunei und daS HauS ahm für de ausuicrk saincn Beobachte, dabei die Physiogno iiiic eines „Langen Parlaments" an Seit de Zeiten dcS großen „1'>,o -nors" Thaddäus Stevens hat das HauS ic das Gepräge einer so uiivrikciiuda rcr Resolution getragen, wie jetzt. Die Präsidcntcii-Botschafl enttäuschte ebenso sehr die Republikaner, wie dir Demokraten. Beide Parteien hatten erwartet, daß dcr Präsidcnt in Betreff der angefochtenen Elcktoral Stimmen von Louisiana, Süd-Caroliua und Flo rida feste Position in seiner JahrcSbot schast nehmen würde, doch hat er das nicht gethan, sondern nur im Allgemei nen eine Verbesserung des gegenwär tigen Modus dcr Präsidentenwahl vor geschlagen, um für die Zukunft solche Wirren, wie sie jetzt die Interessen dcS Landes ausdasEmpfindlichste schädigen, zu verhüten. Es geht übrigens das Gericht, daß dcr Präsidcnt eine Spczial dolschaft über das fragliche Thema an de Congrcß einzusenden gedachte. Die Stellen i dcr Botschaft, welche von dem „Nördlichen Feinde imßückcn dcr Union Armee" während ccs Krieges sprechen, haben unter de Dcmokralcn vir! döseS Blut gemacht und offenbar eine große Erbitterung hervorgerufen. Darm wurde wohl auch die Spczial-Botschaft dcS Präsidenten, in welcher er den Be richt des Senator Shcrman nd seiner republikanischen College in Betreff der Louisiana Wahl dem Hanse übcrmitlel tc, ans Antrag von Fernando Wood in sehr llnccrcmoniöscr Weise „ans den Tisch gelegt.', das heißt, dcr Erwägung gar nicht werth erachtet. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Stimmung dcr Demokraten gegen den Präsidenten eine sehr gereizte ist, und daß ihr Vorhaben gegen ihn und mehrere Mitglieder des Eadincts ein „Zmpeachmcnt" cinziilci tcn, festere Gestaltung gewinnt. In dessen sind die besonnene Mitglieder beider Parteien darauf bedacht, es nicht zn einem Bruch zu bringen, son dcrn eine verständige nd friedliche Lö sung die das ganze Land beunruhigenden Frage herbeizuführen. Seitdem das republikanische Votum von Oregon eben so beanstandet wird, wie das dcr drei südlichen Staaten, (die gänzlich nner wartete Nachricht davon siel wie eine Bombe in daS republikanische Lager) macht sich immer mehr dcr Ansicht gel tcnd, daß dcr einzige heilsame Ausweg >ci, alle bcanstandclen Stimmen aus zuwerfen, und dann den Bestimmungen der Constitution gemäß die Wahl des Präsidenten und Vizepräsidenten durch das Repräsentantenhaus nnd den Senat vernehmen zu lasse. Das ist wohl auch die Absicht dcr von Mr. Mr. Crcary (Rcp.) im Rcpräsciitaiitciihnusc eingebrachten Resolution, daß ein ge meinschaftliches Eommittcc dcS Rcprä scntantcnhanses nnd des Senats ernannt werde, um Vorschläge in Betreff dcr Zählung dcr Elckt ralstimincn zu n terbrcitcn. O. -V. ?. Tie BrgnadigungS - Behörde vcr sammelte sich letzte Woche in Harris burg, um Gesuche für dicßcgnadigung verschiedener Verbrecher entgegenzuneh men. Folgende Personen wurden von der Behörde zur Begnadigung empfoh len : Hcnrh Seltzer, von Philadelphia; Thomas Duke, Philadelphia; Gilben Rcip, Northttmbcrland Count; Thos. I. Harman und Thomas Howard, Phi ladelphia; Wm.Edie, Allcghcny Coun ty ; Frank Tolcs, Pottcr County; Fr. Knickerbachcr, Lycoming County. Nachstehenden lvurde das Gesuch ver weigert : Wm Shurtman von Huntingdon County; JamcS Courtwright von Lu zerne County: Joseph Schaick, Allcghc iiy County; Clara Meyers, ÄUcghcny County; Henry Disgue, Allcghcny County; Wm. H. Frh, Philadelphia; Jercmiah C. Post, Bradford County; Michael Croft, Philadelphia; Peter A. Klinc nd Franz M. Klinc, Columbia County; Robert M'Cartncy, Cumber land County; Wm. F. Spencc, Alle gheny County; Ann Connolly, Craw ford County; James Ferry, Butler County; Levi Sipe nd Henry Rife, Aork County. Folgende Gesuche find unter Bera thung: Robert Wright, Joseph Carr nd Robert I. Grier vonAllcgheny Countl); Milton Charles von Columbia Co ty; Charles Wilson von Ehester Eoun th; John Capcwell von Philadelphia; Dr. I. W.Bcchtle von Dauphin Eoun ty; Thomas I. Williams von Blair Countu; Thomas M Gowcn von Lu zerne Counth; Jonathan Jamison von Philadelphia; Georg W. Crosby von Montour County. Die Behörde vertagte sich, um am er sten Dienstag im Januar, 1877, wieder zusammenzutreten. Biel Abonnenten sind mit dem Be zahlen bedeutend im Rückstände. Viele davon denken vielleicht, sie schulde ein oder zwei Dollars und wir könnte schon warten. Wenn man aber annimmt, daß mehrere Hundert uns nur ,o kleine Beträge, die Jedermann leicht bezahlen kann, schulden, so macht es uns eine be deutende Summe aus. Darum ver geht eure Zeitungsschulden nicht. Unsre Reise nach New Castle, Sha- ron, ,e. Nachdem wir am vorletzten Dienstag Abend eine telegraphische Depesche von unsrcm Schwager, Hrn. LouiSNci ii eia In Allcghcny City, dcS In halts. daß seine Tochter gestorben sei, erhalten halte, verließen wir noch in selbiger Nacht misrc Familie, und rei ste nach Allcghcny ab. um dem Lei chenbegängnisse dessen lieben Tochter bei zuwohnen. Da nun aber die Beerdigung erst am Donnerstag Nachmittag stattfand, be schlossen wir schnell, einen kurzen Ab stecher nach New Galilee und Enon Valley, etwa 45 Meilen westlich von PittSburg, zn machen. Gegen Abend kamen wir auch richtig an dcr Enon Valley Station an, wo bei unserm ge schätzten alten Freund, Hrn. Charles Fischer, dcr dort ein nettes Hotel be sitzt, eingekehrt wnrde. Hr. Fischer empfing uns sehr freund lich ; als aber Abends auch unser alter trciind, Hr. Bcr hart Krug von Süd-PittSburg sich noch einfand, so herrschte Jubel und Freude im ganzen Hause. Auch mehrere PittSburgcr Jä ger fanden sich späkr ein, deren Helden thaten als Jäger wir in nächster Num mer dcr „StaatSzcitiing" erwähnen werde. Abends kam auch der Gesangverein von Enon Valley zusammen, welcher mehrere hübsche Lieder sehr gelungen vortrug; Hr. Rudolph Runk, der unsern PittSburgcr Lesern gut bekannt jü, da er früher dort wohnte, ist Diri gent des Vereins, und ist ein tüchtiger Sänger. Obschon Enon Valley ein kleiner Ort ist, so zählt der Verein doch etwa 30 Mitglieder, wovon 10 oder 12 aktive Sänger sind. Selbstverständlich ist auch Hr. Fischer, unser genialer ein Mitglied des Vereins. Am nächsten Morgen, ehe noch der „Roostcr" sein Kickcriki gekräht hatte, waren wir schon auf dem Wege nach New Galilee, um auch unsern würdigen alten Freund, Hrn. John Gräbing von daselbst zu besuchen. Gerade hat ten wir dcnEiscnbahnzug verlassen, als Hr. G., ans der Reise nach Bcaver be griffen, wo er als Jurymann an der Court zu dienen hatte, uns begegnete, freundlichst die Hand reichte und uns herzlich begrüßte. Da der Zug nur ei nen Augenblick anhielt, mußte er sich eile, um nicht zurückgelassen zn werden, da der „Stiemganl" sich selbst um einen Schcrisf nicht bekümmert, wenn er ein mal anfängt zu „schnurren." (Unser Freund David Brenner vonUnion ville soll sich ebenfalls auf dem Zug be funden haben.) Nachdem wir etwa zwei Stunden bei der lieben Familie des Hrn. Gräbing verweilt hallten, kehrten wir wieder nach Cnon Valley zurück, wo unsre Freunde Fischer und Krug mit Sehn ucht auf uns warteten. Ob wir im friedlichen Brudcrkrcisc dieser Freunde eins „gepfiffen" oder „geblasen" haben, können wir nicht sagen, aber so viel wis sen wir, daß wir unter den besten Glücks wünschen von den lieben Freunden in Enon Valley und Galilee schieden. Etwa um die Mittagsstunde am Don nerstag kamen wir wieder nach Alleghe ny zurück, um, wie schon bemerkt, dem Leichenbegängnisse der Tochter unsres Schwagers, das um 2 Uhr Nachmit tags stattfand, beizuwohnen. ES war trotz der Kälte, ein großer Trauerzug. Die Verstorbene hatte sieben lange Jah ren zu dulden, ehe der Tod ihrenSchmer zenSlcidcncinEndc machte. JhrcKrank heit nahm bereits in Deutschland, wäh rend einer BcsuchSrcise ihrer Eltern ih ren Anfang; und obschon im Alier von 20 Jahren als sie starb, mußte ihre lie be Mutter sie in letzterer Zeit doch wie ein Kind Pflegen. Sie hat nun alle Schmerzen und viele schlaflose Nächte durchgemacht und überstanden, und ruht nun sanft im kühlen Grabe. Ein fried liches Loos ist ihr zu Theil geworden. (Näheres findet der Leser an einer an deren Stelle in heutiger Nummer.) Am Freitag reisten wir endlich nach New Castle ab, wo wir bei Hrn. Chri stian Koch, einem biederen alten Freund, abstiegen. Hr. K. hat eine nette Bierbrauerei nahe der Eisenbahn- Station, und braut ein wirklich vortreff liches Bier, das, wie er uns mittheilte, nach der ganzen Umgegend verschickt wird, und reißend schncllverkauft. Auch hat Hr. Koch einen Saloon in der Stadt New Castle, wie kein schönerer weder in Pittsburg noch in Philadelphia zu fin den ist. Wenigstens haben wir noch keinen schöneren wie diesen gesehen. Mit dem Saloon ist auch ein Speise- Saloon verbunden, wo die delikatesten Speisen stet zu haben sind. Neues gibt cS in New Castle nichts Besondere ; blos daß eine ganz nette Brücke über den Schanondoah Fluß da selbst, und eine hübsche Stadthalle seit unserm letzten Besuch gebaut wurden. Von New Castle reisten wir endlich Abends noch nach Sharon, und kehrten dort im „Viercer Hotel" am Bahnhof ei. Am nächsten Morgen herrschte eine grimmische Kälte, so daß uns fast fast alle Lust, unsre Freunde zu besu chen, verging. Während wir wieder nach dem Bahnhof zurückkehrten, begeg nete uns ein junger Mann, den wir Anfangs nicht erkannten ; cS war der älteste Sohn unsres alten Freundes, Hrn. lohnßert, früher in Cham bersburg, jetzt aber nahe New Castle wohnhaft. Es freute uns sehr, den jungen Freund zu treffen, besonders da er ein ebenso kernfester Demokrat ist, wie sein lieber Herr Papa. Er wohnt in der Nähe von Sharon auf einer Farm, und es geht ihm recht gut. Schließlich noch unsern verbindlich sten Dank Hrn. Fischer in Enon Val ley, Hrn. Gräbing in New Galilee, Hrn. Koch und Hrn. Gcnkingcr in New Castle, welch' Letzterer uns sein Pferd und Buggy zur Verfügung stellte, und Frau Dörr von Sharon, für gastfreund liche Bewirthung und Pflege. Auch den übrigen Freunden unsern Dank für die netten „Läppten." TheotrrbrandinVrooklyn.A. Schreckeuerrcaend Katastrophe! Tos ~Z i. l>eidenWi>isen"enct mit eiuem Trauerspiele nad acht Hun derte von kiuderu zu Waisen! 315 Menschen fallen den Flammen zum Opf'k! Z! Herzzerreißende Scene New-Aork, Dezember 5 DaS Brooklyn Theater wurde heule Nacht total durch Fcucrzcrstörl. Dasselbe ent stand um etwa II) Uhr während des letzten Actes des Schauspiels „Die zwei Waisen" in der Maschinerie oberhalb der Bühne, worauf sich die Flamme mit furänbarcr Geschwindigkeit verbrei teten. Von Seite drr Schauspieler tvnrdcn Bcrstichc gemacht, das Publi kum zu beruhige, allein bei Anblick des FcucrS Halle sich dcssclhen eine wahre Panik bemächtigt und AllcS stürzte den Ausgängen zu. Der Rauch wurde bald erstickend, Franc fielen i den Gängen betäubt zusammen uud wurdcn in der allgcniciucn Verwirrung erbt ückt. Biclc Personen sprangen aus den Fe für und erlitte gcsährl'chc Verletz ge. Mehrere derselbe wurden be wußtlos aufgcsundcu und ach dem Long Island College Hospital geschickt, doch ist keine Hoffnung vorhanden, dieselben am Leben erhalten zu könne. Mehrcrc Mitglieder der Theater Gesellschaft ka mcu in den Flammc um, darunter die Schauspieler Murdock und BurronghS. Haufcn von Leichen wurden aus de Trümmer hervorgebracht Die Mch.- zahl ist bis zur Nnkeuntlichkrit ver brannt. Die Scene aus der Brandstät te ist schrecklich. Die Luft widerhallt voi. dem Jammer dcr Unglücklichen, wel che ihre Freunde suchen, während Tau sende von Zuschauer die Ruine um stehe. Brooklyn, N.-A, 6. Dez. 158 Leiche, Männer, Frauen und Kinder, wurden bis jetzt aus den Trümmern her vorgezogen nd die Gcsammtanzahl der Gctödtetc wird ans 315 geschätzt. Von dem Thcatcrgcbände ist Nichts als ein rauchender Trümmerhaufen übrig ge blieben. Fcucrlcutc und Polizisten sind beschäftigt damit die verkohlten Leiche der unglücklichcnPersoncn, welche bei der furchtbaren Katastrophe ihr Leben ein büßten, aus den Trümmer hcrvoriu suchen Die aufgefundene Leichen wur de nach der Morgne gebracht, um von ihren Angehörigen idcntifizirt zu wer den. Die meisten der Verunglückten be. fanden sich in dcni „vrsss-virole," von wo der Ausgang durch das Brenne der Treppe abgeschnitten wurde. Es erhellt, daß das Theater ungefähr zn zwei Drit teln gefüllt war; die Personen im Par gucttc nahmen sämmtlich die der Bühne zunächst gelegenen Sitze ein. Für Die jenige, welche sich ans dem Drcß-Circle, dem Familien-Eiiclc nnd den Kallcrie'n befanden, stand außer der nach der Wa shington Straße führenden Thüre kein Weg zur Rettung offen. In dem Vesti büle des Theaters liegen die Leichen haufenweise übereinander; in dem Kel ler ist ebenfalls eine große Anzahl menschlicher Körper sichtbar; die Leichen liege eine auf der anderen unter Schutt und Asche begraben, wie wenn sie mit Füßen fcstgestamp.t worden wären, nachdem der Fußboden zusammenbrach, und gewähren einen über alle Maßen grauenhaften Anblick. Verkohlte nnd gebrochene menschliche Arme und Beine ragen hie und da auS dem Schutte her vor, als wie wenn die Unglücklichen Hülfe anriefen. Die verzerrte Ge sichtszüge der Todten, insofern sie über- Haupt noch erkennbar sind, geben deut liche Anzeichen des schrecklichen Todes kampfes, welchen die Arme anszustchcn hatte. Wagenladungen von rohgc zimmerten Särgen kommen auf der Brandstätte an. in welchen die Leichen noch der Morgne gebracht werden. Die Scene auf der Brandstätte und in der Morgne spottet aller Beschreibung. Später. Eine Versammlung von Schauspielern wurde am Donners tag Nachmittag im Brooklyn Parkthea ter abgehalten. Man beschloß sich mit einem Comite von Bürgern in Vcrbin düng zu setzen um Sammlungen nd Theatervorstellungen zum Besten der durch den Thcatcrbrand ihrer Stützen Beraubte oder Nothleidcndcn zn ver anstalteu. Eine sofort unter den An wesenden veranstaltete Collckte ergab 81.650. Eine Anzahl von Theatern wurde sodann dem Comite für die Be ncfizvorsteUungcn zur Verfügung gestellt und Traucrbcschlnssc wegen des Todes der SchauspielerMurdock n. gefaßt. Congreßman Chittcnde sandte in ei cm Telegramm 81000 für den Hülfs fond ein. Der Coroneringuest wird am Sams tag um 7 Uhr Abends beginnen und das Begräbniß der Opfer der Katastro phe am Sonntag um 2 Uhr Nachmittag stattfinden. Hurrah für Illinois! Kein Staat der Union hat sich im letzten Wahlkam plc auf Seite Tildens nd Reform mehr ausgezeichnet als der Staat Illinois, und um uns genauer auszudrücken, als die Deutschen in Illinois, denn ihnen ist hauptsächlich der ungeheuere Um schwung zu danken, welcher während der letzten vier Jahre stattgefunden. Im Jahre 1872 erhielt Grant im Staate die ungeheure Majorität von 57,006 Stimmen. Im Jahre 1376 ist die großartigrcpublikanischc Majorität ans etwa 8000 herabgesunken oder ein Ver lust für die republikanische Partei von nahezu 50,000 Stimmen. Die Deut schen von Illinois Haben'S brav gemacht. Ter ist wahrhaft klug, der es sich so sauer um seine Seele werden läßt, als Andere um ihren Körper. Der Winter ist da, und maäit mehr I und mein seine Heri scheu-', ge!i, „ drückt immer sichtbarer Nanu und Le benSgrwohiihciltn seinen Stempel auf Und wie scharf zeichnet nicht erst dcr Winlcr dir Contrastc in den uns umge bciidc Lebensverhältnissen, wie schnei deiid zeigen sich da nicht die Gegensätze zwischen Armuth nd Reichthum I Stel len wir den Pailasl dcS Rrichcii, ausge staltet mit allem nur dcukbaicm Com fort ndLiixus - mit weichen Teppiche, alle Räume durchdringender Dampfhei zung und dcr de Mangel an Sonne licht vergessen lassende GaSlichlvee schwcndiing, mit blunicuecichcu Treib häusern—stellen wir diesen Palast nebe das bescheidene Häuschen des Taglöh eis. Die blanke kalicu Holzdielcn. dcr spärliche HauSralh, dcr kai.i durch wärmte Ose, die düstci flackernde Nu schlitlkcrzc—und der Coulrast ist nicht von dcr Phantasie erborgt, re ist Wiik lichkcit. Freilich wohl und wir leicht geneigt, die Heimstätte dcr sogenannten Wohlhabende als ciiuiiiclndrS Bild dazwischen zu stelle, sie haben ja auch, wenn nicht LuxuS. doch vielen Comsort, aber dann müssen wir ouch das wittliche Schattenbild der Armuth, die Hülle uud Schlupfwinkel dcr Alleiärmslr bervorhedc. Während im Pallast dcS Reichen die ganze Sorge der Vewohucr um das „der Saison" Recht tragende Vergnügen sich zu conccnlriren scheint, während Schlitten- uud Schlittschuh laufpartieen vcrahrcdct, Seidenkleid nd Diamanlcnschmuck auf Bälle und Con zcrle vorbereitet werden, herrsche in dem -Häuschen des ZaglöhnciS und Aibeiteis andere Sorgen Arbeitslose Monate verzehrte de Sparpfcuuig, dcr verrin gerte Lohn will trotz sparsamster Eii:- Iheiluug die Ausgabe für die nothwen digste Bedürfnisse nicht decken, die Kin der hüsteln und kränkeln, denn Nahrung nd Kleidung sind den Witterung San. sprächen nicht angemessen. Dcr mittle rc Wohlstand scheint cS noch am Besten zu bnbcn. wenn nicht unzulässige Mode sucht und thörichtes HöhcrhinauSivollcn verdunkelnde Schatten aus die Lichtsci tc werfen. Zu die Winkel dcr Acrm sten, da tritt dcr Winter als schlimmster Feind. Auf schlechtem Stroh ist die entkräftete Mutter gebettet, während die Kinder in Lumpen gehüllt die Straßen durchbetteln, dcr Valer meistens durch Trunkenheit sich Vergessen schaffen will, —das sind einige und wirkliche Contra ste, die täglich sich nus aufdränge. Gänzlich zu verwischen sind diese Gegen sütze zwar nie, aber gerade dcr Winter prrdigt am eindringlichsten das göttliche Gebot: Liebe deinen Nächste wie dich selbst! Verbrennung der Leiche des Baron de Palm.— Am Mittwoch Morgen de 6. Dezember um 7 Uhr fanden sich die zurßciwohnung bei demVerbreniiungS- Proceß der Leiche des Baron de Palm eingeladene Personen, sowie mehrere Mitglieder der Presse, in dem Empfangs saale bei dem Vcrbrcnuungs-Apparatc zu Waschingto ei. Damen waren keine zugegen. Die Leiche, in weißes Linnen gehüllt, lag nus einem Gerüst, welches auf dem Catafalk in dem Empfangzimmcr ruhte. DaS Aussehen der Leiche war dunkel, beinahe schwarz und mnmicnartig. Be vor dieselbe nach dem Ofen gebracht wurde, tränkte man dessen Umhüllung mit einer Alaunlösung, um z verhin dern, daß dieselbe bei m Einschieben in die Retorte verbrennen und de Körper blosstcUe würde. Die Leiche wurde mit verschiedenen Blumen, Immergrün und Palmblättcrn bedeckt, während in das Leintuch Myrrhen und andere wohl riechende Gewürze gestreut wurden. Um 25 Minute nach acht Uhr wurde das Gerüst mit der Leiche von Oberst Olcott, Herrn Newton, Dr. Le Moync nd Dr. Asdale nach dem Apparat gebracht, in die Retorte geschoben und die Thüre so rasch als möglich geschlossen. Der Ofen war roth glühend nnd in 2 Minuten war die Umhüllung verbrannt, und in 5 Minuten begann der Körper zu bren ne, wobei sich für einige Augenblicke ein ctivas nnangcnehmcr Geruch bemerk bar machte und eine dicke Rauchwolke dem Schornstein entstieg. Um 15 Mi nuten nach 9 Uhr war der ganze Kör-! per, mit Ausnahme cüieS Kniegelenkes in eine unförmliche Masse verwandelt. Die Gase ans der Retorte wurden durch einen Windnpparat in den Ofen getrie ben, von wo sie alsdann mit dem Ranch durch den Schornstein entwichen. Au ßerhalb des Gebäudes war Nichts von einem üblen Geruch zn bemerke. Um etwa 10Z Uhr wnrde das Gerüst von Dr. Lc Moyne mit einem Haken bis an das Ende der Retorte gezogen, wo die ganze Masse in Staub zerfiel und in der Retorte znrückblieb. Der ganze Proceß hatte nur 2 Stunden nnd 20 Minuten in Anspruch genommen und darf als ein vollkommen gelungener Versuck betrachtet werden. Um 2 Uhr fand in der Stadlhallc zu Waschingto eine Versammlung statt, wobei von mehreren hervorragenden Männer der Wissenschaft Vorträge über die Verbrennung der Leiche ge halten wurden. Die Bevölkerung des dcntschcnßcichS vertheilt sich nach den Geschlechtern aus 20,104,000 männliche und 20,905,000 weibliche Personen oder 49 Prozent Männer und 51 Prozent Frauen. Da von sind 3,145,000 Nichldculschc, als ! Polen, Wenden, Dänen und Franzose, 25,581,709 Protestanten, 14.867.091 Katholiken, 512,072 Israeliten, ledig 60.0, verheirathct 51.2, verwittwct 8.6, geschieden 0.2, unter 15 Jahren 34.1, von 16 Jahren bis 70 Jahre 2.3 Pro zeut. . Ter PulS der Hausthicrc schlägt achu Vatcls gemachten Erfahrungen im gc> funden Zustande bei den Pferden 32—33 Mal in der Minute; beim Esel 45—54 beim Ochsen und derZKuh 35—42; beim Schafe 7V—79 bei der Ziege 72—76; bei dem Hunde 90-100 nd bei der Katze 110-120 Mal. 1.0,,i!c Neuigkeiten. Lr li. r s>' iin ersta g. Dez. 14.1876? Dir Fair der deutschen rcsormirlcn St .I,'houui Gcniciudc in Laukaster, war trotz der „schlechten Zeiten," den noch eine ganz gelungene Affaire, indem die Einnahme einen Reingewinn von etwa 81,200 ergaben!—Das spricht sehr zu Gunsten der Liberalität der Lancaster Bürger. - Fatale Unglück.-HenryClay Bear von Lancaster Cily. welcher al Flaggen manu ans der Pennsylvania Eisenbahn angestellt war, hatte das Unglück, letzten Samstag Morgen um 2 Uhr nahe Mill Crcck von einem Frachtzug zu stürzen, und vom Zug schrecklich zermalmt zu werden. Archt gemein.— Der Selckt Council von Lankaster hat die Ernennung de Hrn. W. C. Pyle, einen der besten Po lizisten jener Stadt, verworfen, weil er man höre und staune. mehrere Straßen der Bten Ward als eine Am u.,00 (Gcnieinschädlichkeit) an die Court eingereicht habe, wa übrigens ganz und gar seine Pflicht war. Der Haupt grund ist jedoch, weil er ein Demokrat ist. Backer, Eberman, EvanS und McMellon sind die sauberen Stadtvä tcr, welche gegen Hrn. Pyle stimmten. Und diese Leute wollen als ehrbare Bürger und Wächter der Stadt gelten! Psui, den elenden Pappenbäuche. Wahl von Beamten.— Der „Deut sche Bau- und Sparverein von Lan kaster erwählte in seiner letzten Sitzung folgende Herren als Beamten : Präsident—H. Wolf. Pice-Präsident-G. Schulmeper. Sekretär—<l. Map. Schatzmeister tz. Knapp. Rechnungsführer-H. Fischer, I. Albright nd M. Blankeninever. Direktoren -Ä. triitzinger, H. Gerhard, L. Goos, PH. Dinkelberg, D. McLaughlin, O. Hecht. Ehr. Ödländer, G. Darmsie Ner und <l. PeterS. Man glaubt, daß der Verein nach 8t Jahren auslaufen wild; zwar eine lan ge Zeit, aber „was lange währt, währt gut." Der „Fulton Bau- und Spar-Vcrcin" hat folgende Herren al Beamten für das laufcndc Jahr erwählt: Präsident I. Kreß. Vice-Präsidtul-A. Igte. Tchapmeister—B. Zfecker. Sekretär-Z. Jakob. Verwattungoralh—H. Dtisch. Fr. Ursprung, H. Breiter, H. Trachbar, H. Rohrer, P. Dteht und W. Gerz. Der Werth der Antheile dieses Ver eins beläuft sich auf 866.80, nnd be steht jetzt vier Jahre. Die radikalen Fertelfircher von La kastcr City sind in der That sonderbare Kerle; sie scheinen von einer Art Diebs ficbcr angesteckt zu sein, und begierig, alles was in ihren Kram paßt, sich selbst anzueignen. Würde man diese Kerle nicht kennen, so wäre man zu dem Glau ben geneigt, es seien die ehrlichsten Leute auf der Welt, so süß und schön sind ihre Worte. Doch, ebensowenig wie alle? was glänzt, Gold ist, ebensowenig sind auch diese Radikalen die ehrlichsten Leute. Man weiß ja, wieweit die Ehrlichkeit in diesem Lande getrieben wird; man weiß, wie selbst die Christlichstsei n woll enden als die verkapptesten Schurken entlarvt werden. Man be trachte nur den frommen Brecher, der als Erzhcuchlcr gcbranntmarkt vor der Welt steht. Die radikalen Ferkelstechcr von Lan kaster, den herben Schmerz fühlend, de sie durch die Niederlage ihres Candida tcn für die Gesetzgebung erlitte, haben nämlich einen Protest gegen die Wahl des von den Demokraten erwählten Candidaren, Hrn. I. L. Steinmetz der Court von Lankaster County einge reicht. wodurch sie hoffe, Hr. S. aus seinem Sitz zu vertreiben. An der Spitz dieser Ferkelstechcr sind I. W. Johnson, der Distrikt-Anwalt, derselbe Bursche, welcher selbst noch nicht sehr lange zu rück wegen Fälschung von Bürgcrschci ncn angeklagt worden war; ferner I. Hay Brown und Wm. Aug. Atlce. Dieses Kleeblatt beschuldigt eine große Anzahl Bürger, deren Namen sie ncn nen, gesetzwidrig gestimmt zu haben; in anderen Worten, sie beschuldigen die angegebenen Bürger der Betrügerei! Nu, wir sind selbst mit vielen dieser genannteu Stimmgcber persönlich be kannt, müssen ihnen aber das Zeugniß geben, daß, was Charakter und Ehren haftigkeit betrifft, sie weit über dene ihrer Verläumder stehen. Unsres Wis sens war von ihnen noch nie Einer we der wegen Verausgabung falscher Bür erscheine wsaen eine anderen Verbrechens Hr Äoucht- Ob diese Lcntc zu dieserßeschnldigpng des oben genannten Kleeblatts schweigen werden, wissen wir nicht, aber es sollte uns gar nicht wundern. weiMssc radikalen Fer kclstcchcr welche das Protest unterzeich .ictcn, che lange ihre verschmitzte Falsch heit ndNiedertracht einsehen und wün schen werden, nichis damit zu thun ge habt zu haben. Ja, wie der "Intolli genoer" meldet, ziehen sich jetzt schon etliche Derselben beschämend zurück, und wollen nichts von der Sache wissen. Damit unsre Leser auch wissen wer die wühlerischen Ferkelstechcr nd elen den Hallunkcn sind, lassen wir hier deren Namen folgen. John A. Hiestand. I. L. Syte. Adam Dellct, A. Hiestand, John Lcibley, Ja cob Rotharmcl, Ina. P. Schaum, Va lentine Hoffman. A. M. Chandler, C. F. Ebcrman, H. S. Muhlcnbcrg. >r., SamlM. Mycrs. E.K- Martin, E McMeUcn, Michael Snydex. John Mc- Ginni, A. F. Shenck, F. Shroder, John F. Long, Gco. Calder. >r., I. I. Hart man I. W. Slokom, M. O. Kline, Ja. H. Marshall. Jo. P. Weise. - Nicht wahr, das sind musterhafte Ge sellen; sie machen zwar einen großen Spccktakcl weil nicht nach ihrer Pfeife getanzt wurde, aber wenn es an Tref fen kommt, sie noch nicht tinmal eine Katze hinter m Ofen hcrvorjagen können. —Die ganze Geschichte wird—in Rauch aufgehen; man merke sich .
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