Jahrgang lv. Vt'e Ses>ildaische StatSztitg, Z. (Inonan Loi 19, erscheint jede Donnerstag,nd lostet 12.00 per Jahr, zahldar tnneehatd des Jahre, und ch. nach Verfluß de Jahrgang. Einzelne Exemplaren, 4 EentS per Stück. Keine Sudscripttonen erden für eniger I sechs Monaten angenommen > auch taun Niemand du Blatt adoestelten. bis alle Ruck lände bezahlt sind. MP- Um die Adresse einer Zeitung , - andern, must man vir alle tonohl ai auch dieneue Adresse mittheilen. Die größte erbrettuog. Die Eirculatto der „Penns, I anisch Staats - Zeitung" tn Dauphin Eountp ist größer als die irgend einer anderen In Har riSvurg gedruckten deutschen oder englischen Zei tung. Sie dtetet deshalb die beste Gelegenheit, Anzeigen tn diesem Theile de Staate eine ette Verbrettung zu erschaffen. Vk Isrzvßt Lirelllation. Bedingungen der U,izeign Geschäft-An, eigen heim lahe, -der für einen Theil des Jahre! 3 Monate. 6 Monate. 2 Monate. 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Er, spült im den Enkeln so fröhlich : W?c glänzen d" Bttck"?o settg""'"" schaue, Längst sind ihm die Jahre der Kindheit verhallt, Ist froh wie ein Rind doch, denn 'S Herz vlrdnichtal, Und scherzet daS liebliche Kind auf dem Schooß, Und wie es das erste Ü/betlei/gelallt, nichtall. Nun teilt er I Brautstaat in seliger Lust, Und drückt e lieb' warm, so treu an die Brust, Und küßt sie troh Runzeln und galten ! 'S ist heule Ihr Brautlag! drr Lühe Gewalt Verjünget sie Beide z denn 'S Herz wird nicht alt. Dort unter den Maien beginnen den Tanz Die Kinder und Enkel zum Feste -, Sie winden dem Silbcrhaar Rosen zun, Kranz Im Kreise der ftöhlichen Gäste. Da nicken, wenn lockend der Walzer erschallt, Großeltern im Takle, denn 'S Herz wird nicht alt. ES schleichet sein Freund in dem muntere Kreis Zu grüßen die glücklichen Alten, Großvater herzt ihn so innig, und weiß Der Thränen sich nicht zu enthalten : „Wo ist uns're Jugend! Wie sind wir so alt! Doch jung ist die Freundschaft," denn 'S Herz wird nicht alt. Und wenn der Großvater zur Kirche hin geht— l Der Mutter geling e schon selten Zu stammeln sein seliges Dankgebet Dem gütigen Schöpfer der Welte, Ergreift sie ein Sehnen, und kommt er übt bald, So fühlt sie sich einsam, den 's Herz wird nicht alt. Die Jahre verrauschen, die Rose verblüh', Die Wangen erbleichen! O lasset Die Flammen der Liede die Herzen durchglüh'n. Dann, wenn auch die Locke erblasset, Bewahrt uns der Freundschaft, der Liebe Gewalt Für'S Alter die Jugend, solch Herz wird nicht alt. (Fortschritt.) Unterhaltung. Schnörkel in einer Familie. Es wor gestern Abend, als Herr An gnstils Knetschkc de Straßenbahnwagen i der angenehmen Erwartung bestieg, de Nest des Tages nach dem Genuß eines guten Abcndbrodes i Kreise seiner Familie zu verbringen. Ein Packet Bananen und Radieschen lag anf seinen Knie. Er lächelte. Als er sein Hans betrat, schwand das Lächeln von seinem breite, ehrlichen Gesicht. Die Teppiche waren anfgeris sc, Pfützen von Seifcnwasscr bedeckte den Boden und ans den Ecken starrte ihm aufgeschichtete Berge von Möbeln entgegen. „Hat es gebrannt ?" fragte er nieder geschlagen das Dicnstmädche, indem er sein Packet i denKohleiieimer legte, der ans dem Kaminsinis stand. „Nein," sagte die Jungfrau, die in ihrem Aufzuge in ihren mit Scifcnwas scr getränkten Lumpe einer Vogelscheu che möglichst ähnlich sah. „Habt Ihr ein Erdbeben gehabt ?" fragte er mit einem Anfluge von Gal genhumor weiter, indem er ei Stück Seife, ein Brod in einen Scheuerlappen gehüllt von seinem neuen Seidenhnt, alias „Slovepipe," ahm und vergeb lich versuchte, die schauderhaft zugerich tete Kopfzicrdc mit seinem Taschentuchc zu trocknen. Jetzt erschien das Weib seines Herzens, Fran Amalia Knctschke. Welchen An blick bot die sonst so hübsche, peinlich saubere Frau! Ei naß gewordenes Tnch bedeckte tnrbanartig ihren Kopf; ihre Wangen waren mit Ofcnschwärze iid rolher Farbe beschmiert, wie das Gesicht eines zum Kricgstanze bemalten Indianers; die Kleider waren naß nd staubig. So trat sie vor ihre Galten nd aittwortetc auf seine Frage etwas spitz : „Siehst Dn nicht, daß wir das Haus reinige ? Ich habe die Teppiche aufge nommen. Dort in der Ecke steht ein Stock. D kannst sie ausklopfc, nach dem Dn Riekc und mir geholfen Host, den Ofen z „muhven." „Denkst D nicht meine Liebe, daß wir morgen früh besser einen Mann zum Teppichklopfc annehmen können," fragte er schüchtern. „Ich bin müde nd—" „Unsinn," lautete der kurze Bescheid. „Ich will keine fremde Leute im Hau se haben nd Du kannst gerade so gut mit zufassen, wie ein schwaches Weib." Bei diese Worte machte sie eine ener gische Handbcwcgung und schlenderte von der Nähmaschine ein Paar Pelz- Handschuhe, das SIB gekostet hatte, in ei nen Eimer mit Seifenwasser. Resignirt seufzend fischte Knetschkc die Handschuhe hkraus nd fragte nach sei nem Abendessen. „Das Feuer ist aus, damit wir den Ofen putzen können. Wenn Du aber hungrig bist, kannst Du ein Butterbrod essen. Spute Dich, damit wir an hen Ofen können." Als sie so sprach, räum te sie ans dem Waschkcssel daS Plättuch, die gamilienkatze, einen Hut, drei Schu he, nd ein Messer heraus. Die letzt genannten Herrlichkeiten wurden ans den Kamin gesitzt nd Knctschke eingcla den, zuzulangen. Knetschke's Appetit war vergange. Er streifte seine Manschetten hoch und erklärte sich „Einigem" bereit. Er er- kletterte den Küchentisch, erfaßte das O fciirohr und zog so grimmig an demscl ben, als wollte er eine hundertjährigen Eichbanm entwurzeln. Das Rohr gab plötzlich ach und im nächsten Augen blicke kippte der Tisch über. Herr Knctschke fiel über den Ose. Seine Schienbeine wurden geschunden. Das eine Ende des Ofenrohr fiel ans das Hanpl der Frau Amalia Knctschke nd überschüttete deren Gesicht mit einer dicken Schicht von Ofenrnß. Frau Knctschke schnob nd pntestc wie ein kleiner Schleppdampfer, der einen Driimaslcr dcu Ehicagoflnß hcranfbiig sirt. Eine Flnth von Anzüglichkeiten entquoll dem Munde Amalia's, die aus sah, als hätte sie sich gerüstet in einem Mtiistrel-Eoncerl aufzutreten. Knctsch kc schwieg. Seine Aufmerksamkeit wur de durch seine zerschinidenen Schienbeine und durch eine Feiistcrscheibe in An sprnch genommen, die er mit dem an dern Ende des Ofenrohres etiigcstoßcn hatte. „Das hast Du schlechter Mensch ab sichtlich gethan," jammerte Amalia wei ter, indem sie ihr Gesicht mit ihrem Un terrock zu reinigen suchte. Knetschkc nntlvortcte auch hierauf nicht. Er steu ertc mit dem unscligrii Ofenrohr durch i das Zimmer, „an der Fran, an der ander Bank vorbei" zur Thür hinaus, nd nachdem er einen Vogel käsig nd eine Lampe umgeworfen, sei nen Anzug beschmutzt und Ricke beinahe die Nase abgestoßen, gelangte er glücklich in den Hof. Dort blieb er zwei Stunden mit Teppichklopfen be schäftigt, in dichte Staubwolken gehüllt. Als er zurückkehrte, hatte er die Hände voll Blasen und mindestens 200 Flüche anf dem Gewisse. Als er voll von Grimm durch das Speisezimmer ging nd die elende Speisereste sah, ließ er noch ciiien so schrecklichen Fluch los, daß Ricke sich entsetzt bekreuzte. Es war mittlerweile finster geworden. Frau Amalia hatte sich schon ermüdet zurückgezogen. Knctschke wusch die schmerzenden Hände und das staubige Gesicht nd stieg da ebenfalls hinauf, um seine ermüdete Glieder zur Ruhe zu bringen. Oben war es stockfinster. Cr trat auf die Änfc cincS Schaukel stuhles und erhielt demzufolge eine furchtbaren Schlag gegen das Kinn. „Um s Himmels willen, richtest Dn wieder au," zeterte Frau Amalia ans dem Bette. „Hölle und Teufel," wetterte jetzt Knctschke wüthend. „Weshalb pflan zest Dn, ttnglücksweib, den die Stühle mitten in den Weg?" „Deine Ungeschicklichkeit soll ich am Ende verschulden?" „Deine bodenlose Unordnung ist Schuld daran," antwortete Knctschke wüthend und versetzte dem Schaukel stuhl einen Fußtritt, der das nützliche Möbel in einen entfernten Zimmcrtheil schlenderte, wo es mit furchtbarem Kra chen mit verschiedene Gsgenständeu zu sammenstieß. Abermaliges Gezeter erschallte aus dem Bette; Knetschkc aber tappte, durch sein Fluche und durch den Rachcact ge gen den Schaukelstuhl etwas abgekühlt, in das Schlafzimmer, wo Amalia zor nig, aber schweigend lag. Knctschke wollte sich auf den Bettrand setzen, m sich seiner Stiefel bequem zu entledigen, kam aber prompt ziir Erde nieder ; denn das Bcttgestell ahm ei nen anderen Platz ein. Beim Falle er griff er eine Tischccke und warf den Tisch um. Eine Goldfischglockc fiel in das Beil des siebenjährigen Stammhalters der Knetschke's, der ein betäubendes Ge brüll anstimmte, als er vom Wasser überströmt wurde nd die kleine kalten Fische ihm auf dem Leibe zappelte. Frau Amalia war mit einem Satze, der einem Turner alle Ehre gemacht ha ben würde, ans dem Bette. Abermals ergoß sich eine Sturmfliith von Vorwür fen über Knetschkc, welcher das Gas ent zündete, während seine zankende Hälfte von dem gemeinsamen Sprößling die zappelnden Fische absuchte und in'S Waschbecken setzte. Kaum hatte sie letz tcres fortgesetzt, so stieß sie eine wilde Schrei ans und begann wie ein Der wisch auf einem Beine zu tanze. Ein klägliches Wimmern folgte dem Ans schrei. Und nun komme wir an eine Stelle unserer wahrhaftigen Geschichte, wo wir Knetschkc unsere Sympathie entziehen müssen. Denn anstatt seiner jammern den Gattin bcizuspringen, fragte der Barbar nicht ohne Schadenfreude: „Kann Dir auch ein Unfall Passiren? He? — Oder sind es nur Krämpfe?" Frau Amalia warf ihrem Gemahl einen wüthenden Seitenblick zu, setzte sich auf den Bcttrand und zog aus ihrem linken Fuß einen schönen, ausgewachse nen Tcppichnagel, auf Deutsch „carxsv tack" genannt. Knetschkc wurde weich, als er einige Blutstropfen dem Fuße seiner besseren Hälfte entströhmen sah. Man legte sich versöhnt nieder. „Willst Du nicht die Uhr hinunter trage, August?" fragte am nächsten Morgen die Frau, als ihr Gatte im Be griffe war, zum Frühstück hinunter z gehen. Gehorsam faßte August die schöne Stutzuhr, ein Hochzeitsgeschenk, in die Arme und stieg die Treppe hinab. Auf der dritte Stufe war ein Stück anfge weichte Seife liege geblieben. Ans dieses ttat Knctschke und fuhr nn sitz lings mit der Schnelligkeit des New- Aorkcr Postznges den Rest der Treppe hinab. Oben an der Treppe fiel Fran Amalia in Ohnmacht, weil sie ihren Anglist für eben so „kapnt" hielt, wie die Stntznhr. Mit Wuth nd Schmerz kämpfend erhob sich Knetschkc. Er nahm eine so tragische Stellung ein, als seine schmer zenden Glieder es gestattete. Er schüt telte zornig sein Haupt, so daß seche Lok kcn flatterten, wie die des Olympiers und seine männliche Rechte erhebend rief er: „Wenn Dn das verfluchteHausrei igen nicht sofort einstellst, lasse ich mich von Dir scheiden!" Dan stülpte er seinen Hut auf und verließ ohne Frühstück daß Hans, dessen Thür er donnernd hinter sich zuschlug. Seinem Nachbar, der ihn mit freund lichem „Gilten Morgen, Knetschkc" be grüßte, antwortete der sonst so friedliche Man grimmig: „Scheren Sie sich zum Teufel mit ihrem guten Morgen, oder ich haue Sie in Millionen Koch fetzen, Sie schicfbcinigcr Maulesel." So kann das Hansrcinigen den sonst sanftesten Mensche fast zum Mokde treiben ! Der Wein als Arzneimittel. Während früher bei viele Krankhci tc dem Patienten höchstens eine dünne Wassersuppe gereicht wurde, verordnen die heutigen Aerzte mit Vorliebe Wein, um die Lebensgeister zu stärken und die Natur in dem Kampfe mit der Krank heit zu unterstütze. Der Wein, mäßig getrunken, ist kein Gift, sonder eine Gottcsgabc und sehr oft ein Heilmittel. Die Mäßigkeitsapostcl sind hier im ähn liche Irrthum besangen, wie die Bege tariancr. Es sind dies Verirrnngen dcS menschlichen Geistes, die wir nur bedau ern könne. Was die Natur geschenkt hat, darf der Mensch genießen, er soll nur lernen, es zn genieße. Eine Sache mißbrauchen, heißt sie cntwcrthcn; aber sie hat deshalb doch ihre Berechtigung. Ei Trunkenbold nd ein professionel ler Spieler verdienen eine ernste Rüge; ein Glas Wein zu trinken und ein Spiel zu machen, ist deßhalb noch kein Ver breche. Man nennt mit Recht de Wein die Milch des Lebens, wenn er in kleinen Gaben gereicht wird. Im höchsten Al ter ist der leichteste Wein zn stark, weil der in seiner Kraft und Lebcnsthätig kcit hcrabgestimmte Körper nicht mehr fähig ist, nm, was bei alle kräftigen Genüssen nöthig ist, den Reiz zu über winde, das Kräftigste zu verarbeite. Der alte französische Wein stärkt de Magen und der jnnge macht keine Ma gcnsänrc, wie der deutsche Weißwein Man sagt dem sranzösischen Weine nach, er befördere den Haarwuchs, und dem spanischen, daß er Congestionen der Haut hervorrufe und deßhalb bei Haut ausschlägen nachtheilig wirke. Nnr dem ans der Traube gewonne nen Wein sind heilkräftige Eigenschaften nachzurühmen. Die Wcinfabrikantcn empfehle ihren Knnsttvein sogar als ein Getränk, das selbst den natürlichen Wein an Güte übertreffe, weil man das richtige chemische Verhältniß einhalten könne! Gerade so spreche auch die Mi neralwasserfabrikanten. Hat man doch selbst versucht, die Seeluft chemisch dar zustellen mit Seesalz 4 pCt., salzsaurcm Kalk jp Et., Soda j pCt., und Bitter salz 1 pCt., und unterstellt diesem Ge misch dieselbe Wirkung wie der Lnft nm Mecrcsstrand. Was nicht die Gelehr ten alles erfinde! Mit Bezug anf das Alkoholvcrhält iß der Weine ist z bemerken, daß die ses nicht immer die Ursache eines allzu großen Reizes auf den Organismuß ist, den es giebt Weinsorten, die mit weni ger Alkoholgehalt weit reizender wirke als starke Weine. So regen die Rhone weine weit mehr anf, als die Burgun derweine, die nach dem Alkoholgehalt doch viel stärker als jene sind. . Es kommt hier auf die Art und Weise an, ivie die Natur den Alkohol mit den Wcinsortcn verbunden hat; jeder Wein verständige weiß daS und für den Arzt, wenn er gerade anch nicht selbst ei Freund des Weines ist, wird es zur Nothwendigkeit, die Verhältniß im In teresse seines Patienten zu kennen. In alle Krankheiten, in welche die Ncrvenkrast geschwächt und erschöpft ist, erweist sich die Anwendung des Alko hols als äußerst heilsam. Man wendet ihn dann gern in der Form von alte, alkoholreichen Weinen löffelweise an. Wo Gefahr ans Erschöpfung vorhanden, mag dieselbe geistiger oder physischer Natur sein, oder Usbcranstrengung der Natur, wie sie beim tobsüchtige Ncr vcnsicbcr sich darbietet, da wirkt dieS Heilmittel wunderbar. Auf Cypern nimmt man im Qnar tanficber, nach dem dritten Anfall, ei ne Becher Cypcrwcin nd gesundet mei stens- Die Patienten fragen oft, welchen Wein sie trinken sollen oder trinken kön-' nen. Auch hier müssen Constitution, Lebensalter, Lebensverhältnisse, Klima, Jahreszeit und Leiden in Erwägung ge zogen werden. Auch dieS ist wieder Sache dcS Arztes. Im Allgemeinen Stro. U. kann man sage, daß der Bordeauxwein uiiter aller Rvthwciiicn der ist,' welcher am besten bekommt. Der Burgunder wein erhitzt leicht und darf daher nur in kleinen Quantitäten gereicht werden, oder ist mit Wasser zu vermischen. Der Champagner kann zur Arznei werde bei nicht zu stillendem Erbrechen, beim Typhus, bei der Cholera. Bei Abzch rnng hat er schon Wunder gewirkt. Er lvird de Patienten zu öfteren Male, aber nur in kleinen Onanlitäte gege ben. Die Ungarweine haben vieles mit den französische Weine der besseren Sor tc gemein. Ihr Gehalt an Phosphor sauren Salzen macht sie besonders heil kräftig bei Patientc mit schwacher Brust. Die Rheinweine sind schwer und ent halten Säure; die bessere feinere Sorte sind theuer und steige, wen abgelagert, leicht zu Kopfe. Die Moselweine enthalten noch mehr Säure, als die Rheinweine- Der See ivcin übertrifft beide Wcinsortcn a Säure, oberer hat cic ivnndervolle, wenig gekannte Eigenschaft; erführt den Harngrics ab und ivirkt vorbeugend gegen die Steinkraiikheit. Am Boden sce kommt Steinkraiikheit fast gar nicht vor. Ein lieblicher Wein ist dcr Markgräf lcr, der nicht i de Kops steigt, ein ivah rkr Gesniidhcitswcin - iild, lieblich, angenehm zu trinken. Der Zcllcr Roth wein cinpfichlt sich ebenfalls und ist ebenbürtig mit dem Affenthaler. De Kinder ist der Genuß des Wei nes im Allgemeinen nachtheilig, doch kann er in der Zahnpcriode, thcclöffcl weise gereicht, sich zuweilen nützlich er weisen. Ein französischer Arzt erzählt einen interessante Fall, wo ei Kind, das och nicht langen konnte, zufällig einige Schluck Wein' bekam und darauf so er regt wnrdc, daß es einige Male im Zim mer ans und ablief. Darauf legte sich der erregte Zustand, aber erst zwei Mo nate später lernte es laufen. Wenn einem Patienten Wein verord net wird, so muß selbstredend die beste und reinste Waare angeschafft werde. Kunstprodukte können das Gegentheil von der beabsichtigten guten Wirkung zur Folge haben. Da Frau Lincoln, die Wittwe des Märtyrer-Präsidenten, ihren Verstand wieder erlangt hat, so ist sie gerichtlich ivicder in den Besitz ihres Vermögens gesetzt worden. Resignirt. GehüliS-Schatzsekretär Burma zn Washington hat dem Prä sidenten seine Resignation zugestellt und ist dieselbe acceptirt worden. In Fort Wahne, Ind., erhängte sich i vorletzter Woche ei gewisser Georg Roß mit einem Hosenträger i seiner Wohnung. Bei dem jetzigen Wetter kann man sich sehr leicht eine Erkältung zuziehen. Man sei tn der Art nd Weise der Be kleidung umsichtig. Der Herausgeber einer Zeitung frag te n, ob da Gesetz gegen das Tragen von tödtlichcn Waffen auch anf die Aerzte angcwendct werde, welche Pillen bei sich tragen. Literarisches. Im Berlage der Hrn. Schäfer 6 Koradi in Philadelphia, Ecke 4. und Wood Str., erschien soeben nd ist durch die Expedition dieses Blattes oder direkt von de Verleger zu.beziehcn: „Vollständiges deutsches Vereinigte Staaten Kochbuch." 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Der Kaiser von Rußland ist zum Besuche seines Schwagers, des Großher zogs von Hessen- Darmstadt, nach Ju genheim abgereist. London, 20. Juni. Zantcs Baird, von Cambusdoon. Schottland, der vor Kurzem der Kirch Schottlands ß2,500,- 000 schenkte, starb heute. London, 16. Juni.—Das Papier- Magazin des Hr. Sannders sing heute Feuer, und das Innere desselben mit allem 'Vorrath wurde zerstört. DaS Gebäude lag in der Nähe der Brand stätte anf Brooks' Werste nd ward von de glimmenden Kohlen des Brandes vom letzten Donnerstage in Brand ge setzt. Verlust 5150,000.
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