Die Staats-Zeitung. Zoh. Lcorg Nipper, Aarrisbnrg, Pa. ! nnersta g. I u l i I G>7. Allzcisse Agentcu. F. T. Lo c S,2> l Nord Fünfte Straße, Phi- Iw. F. Micrsvn, „Demokrat" Office, Philadelphia, Pa. C. M e p c n, No. l! 7 Park Now, New- Aork. (Heorg Sharowood, LSas der Prophet sogt. Karl Heiiizon, der große Prophet al ler deutsche Weltverbesserer, hat in seinem „Pionier" einer Cvrrcspondenz von Karl Nöser zu Washington die Er klärung angehängt, daß es für die Teutschen eine dringende Nothwendig keit sei, der republikanischen Partei den Rücken zu kehre, resp, mit der demo kratische Partei z gehen. In der erwähnten Correspondenz heißt es : „Tie Temprrenz Manie fängt wirklieh an, für die individuelle Freiheit gefahrvoll zu werden. Tcr TerroriS mns in der Ausführung des Accisege sehes in N'w ?lork, das absolute Ver bot des Liquörvcrkauss in Massachusetts, verschiedene mehr oder weniger verbie tende Legislatur Akte in anderen Staa ten, z. B. Wisconsin, werden bald die Nuude durch die Republik machen. Und dabei ist nicht zn läugnen, daß die Ma jorität der republikanischen Partei von dieser Manie infizirt ist; ja selbst Wen del! Phillips, sonst einer der aufgeklärte sten amerikanischen .Radikalen, ist von dieser Schwindel ersaßt. Das deut sche republikanische Eentral-Committce in New Ziork bat daher beschlossen, in Staats- und Lolalwahlen von der re publikanischen Partei auszuscheiden; die „Westliche Post" billigt oder em pfiehlt diesen Schritt niit der Bedingung, daß die Teutschen irr Nationalwahlcn wieder fest zn der republikanischen Par tei stehen sollen, da ja der letzteren für die Zutu st noch die Pflicht obliege, ih re Errnugcnschasten aus demßcbeÜions teiege im Interesse der allgemeinen Frei heit und Gleichberechtigung zn sichern. Allein dies Manöver ist jedenfalls ge wagt; denn hat man in Staatswahlen gegen die republikanische Partei alsFeiud Front gemacht, so kann mau mit diesem Feinde in Nalioualwahlen nicht wohl wieder fratcrnisircn. .. Ich halte die Tcniperenzgcsellschastcn für ein berech tigtes Kultur Element, wen sie die Schraten einer moralischenWirksamkeit inne halten. Doch wenn sie die gesetz gebende Gewalt des Staates usurpircn uud ihre moralische Späre in eine Rechts sphäre verkehren, Zwangs- uud Verbots gesetzc gegen Alle erlassen, gleichsam als ob alle Menschen kuibrvonijche Trunken bolde und Verhrecher wären, dann ist es holre Zeit, mit vrganisirter Macht ihnen enlgegenzntrelc. Es handelt sich hier weniger um Birr, Wein ?c. sondern um ein P rinzi p, um das wichtigste Recht der individuellen Freiheit; nnd diese individuelle Freiheit steht mir so hoch wie die nationale Freiheit, so daß ich darum keinen Unterschied zwischen Staats- nnv Nationalwahlen in dem Sinne der „West. Post" finden kann. Zeigt sich die republikanische Partei-Or ganisation als Feind dieser individncl ien Freiheit, so trete ich als Feind in j e dcr Wabiscylacht obne Unterschied ent gegen. Nur aus diese Art sind Zuge ständnisse von ihr z erlangen." 'Au diese Worte knüpft Karl Hcinzcn seine Erklärung, die wir hier unverkürzt folgen lassen: „Wir sind mit dem Eorrcspvndenten darin einverstanden, daß schon die Tcm perenzfrage allein, wie sie von der re publikanischen Partei behandelt wird, genügen sollte, die Deutsche aus den Reihen derselben zn vertreiben. Aber wie legen dieser Frage ein doppeltes Ge wicht bei, weit wir in ihrer Behandlung . nicht blos eine Tyrannei erblicken, wcl ehe die äußere individuelle Freiheit ver nichtet, sondern weil hinter ihr die och weit tiefer greifende religiöse Ty rannei versteckt ist. Wenn die Tempe renzler in den Gesetzgebungen gesiegt haben, so wird ihr nächster Schritt sei, Gesetze gegen den Mangel an Religion zn verlangen. Die Svnntagsgcsetze sind dabei nur Borpröbe, Anfänge oder Einleitungen. Die Fortsetzung muß in Erzwingung drsKirchenhrsiichs, in Aus schließung der Ungläubigen von der 'Ausübung bürgerlicher Rechte, in der Bestrafung irrrcligtoser 'Aeußerungen in Wort und Schrift, in der direkten Ein führung der Religion in die Politik (Evnstitnkion,) kurz in einer Vernich tung aller geistigen Freiheit und Bethä tigung bestehen. Es ist daher für die Teutschen eine dringende Nothwendig keil, ein Gebot der Ehre, der Selbstach tung, der Sittlichkeit, daß sie der „re publikanischen Partei" de Rücken keh ren, wenn sie der wichtigen, der an Wich tigkeit alle anderen überragenden Auf gabe, Bvrkämpfer nd Hüter der geisti gen Freiheit, der religiösen Aufklärung, der radikalen Wahrheit zu sein, nicht ntren werden wollen. Tie Partei,H welche nothgcdrniigkn die leibliche oder äußere Sklaverei abgeschafft, hat begon nen, die Partei der geistigen oder inne ren Sklaverei z werden, die mit der Bibel in der Hand der srcien Sittlichkeit und dem denkenden Menschenverstände den Krieg erklärt. Und wer nicht ein ' Kopfhänger, ein Heuchler, ein Finster- ' ling und ein Pfaffcnknccht ist oder wer- c den will, der braucht sich nicht zu bcden- j kr, wo er in dicsrm Kriege seinen Po- < slcn zu suchen hat." 5 Obige Erklärung des Karl Hcinzcn j enthalt viel Wahres ; sie bestätigt, was ; wir von jeher behauptet haben, daß die republikanische Partei nicht nur in der Teinperenzfrage, sondern in jeder andern Beziehung sich zur Tyrannin aufgewor fen hat und daß die Fortdauer ihrer Herrschaft mit der Vernichtung jedweder Frcthßt gleichbedeutend ist. Sehr natürlich ist eS, bemerkt die „New-Aorker StaatS zeitung", daß die Herren Steven im Repräsentantenhaus und Chandler im Senat, sowie auch noch mehrere anderen Radikalen, die erste sich ihnen darbietende Gelegenheit benützt haben, um ihre herz licheÜbereinstimmungniitderHinrichtung MarimilianS und seiner Generäle aus zusprechen. Diese Erscheinung kann nicht überraschen, denn das Verfahren dcr liberalen Führer von Mexiko, das Hinschlachten der Opponenten, nachdem sie dieselben im offenen Kampfe bezwun gen, ist in so vollkommenem Einklang mit den Anschauungen und Doctrinen unserer radikalen Wortführer, daß Letz tere sich einer große Inkonsequenz schuldig machen würden, falls ste ihren Beifall darüber unterdrückten. ESco bcdo, welcher erklärte, „daß er den Schrecken zur Tagesordnung gemacht und seine militärische Laufbahn nicht eber zu beschließen hoffe, bis er das Blut aller Fremden in Mexiko vergossen," hat sich als einen so gelehrigen Schüler unserer radikalen Schulmeister gezeigt, daß der Beifall, den ste ihm deshalb spende, als der geringste Tribut, der ihm nach ihrer Ansicht gebührt, betrach tet werden muß. Es sollte uns gar nicht wundern, demnächst im Kongresse den Antrag ge stellt zu hören, ein Bruderbündniß mit Mexiko abzuschließen, denn die Führer tcr jetzt herrschenden Partei in beiden Ländern sind einander vollkommen wür dig und bei längerer Dauer ihre Herr schaft wird es ihnen zweifellos gelingen die Achnlichkeit der Zustände in deiden Ländern ebenso vollkommen zu machen, wie die ihrer Charaktere ist. Die Soldatenlicbe der Radikalen. Die „New Aork World" enthält eine Liste von IVO Veteranen, welche der Präsident während der letzten Sitzung teS 4. CongresseS als Postmeister angestellt und die vom Senate verwor fen wurden. Die' Liste umfaßt wohl verstanden die Postmeisterstellen, die im Senate niedergesttmmt wurden. Aus den Zeugnissen, welche diese „Verworfe nen" für ihre Befähigung, ihren Cha rakter und ihre Verdienste beigebracht hatten, erhellt, daß sie fast alle durch Tapferkeit im Kriege sich ausgezeichnet habe, viele von ihnen schwer verwundet wurden und in Folge davon und des Aufgeben ihrer Geschäfte bei Beginn des Krieges nunmehr ohne Subslstenz mittel sind. Unter ihnen befinden sich mehrere, die schon im mexikanischen Kriege mit Auszeichnung gedient hat ten. Es half aber Alles nichts. Sie hat ten entweder nicht den rechten „radika lcn" Glauben, oder ihre Stellen wur de von den Herren Senatoren für an dere Leute, Vettern und Basen der„Ge sinnungstüchtigcn" gewünscht. So führte der Senat den Beschluß des Con grcsseS aus, daß hei Anstellung von Bundesämtern die Veteranen in erster Reihe berücksichtigt werden sollten. Ein strenges Temprrenz Gesetz. In Boston soll das Prohibtttv Gesetz mit erhörter Härte ausgeführt erden. Mädchen mit Kopfnetzen müssen den Ort angeben wo sie ihre Haarbeutel ge holt; Schiff hasten ihre Flaschenz ü g e herunternehmen müssen, oder wurden cousiscirt. Eltern können ihre Kinder nur im Geheimen bestrafen, da dasW e t nen streng verstoten ist. Wer von einem tollcnHunde gebissen wird muß eiligst die Stadt verlassen, denn die an Wasser schcu Gestorbenen dürfen nicht begra ben werden; die Wassersucht erfreut sich dagegen höchst polizeilicher Erlaub niß und Empfehlung. Man hat die Auf führung des Black Crook untersagt, weil den Tänzerinnen ein rausch enderßci fall zu Theil ward. Selbst den Schrei nern ist das Handwerk gelegt worden, seitdem man sie amZopfen überrascht hat—von der Schließung der Cathedra len gar nicht zu sprechen, wegen des con trabanten Bischof. Brillenmacher werde bewacht, da bei ihnen die Leute in die Gläser gucken. Bücherläden, in dcnenLondoner Punsch verkauft wird, sind mit Beschlag belegt worden. Man hat sich gewundert, daß die Bostoner die Südländer nicht unterstützt haben ; es kommt nur davon her, weil sie einen sol chen Abscheu vorSchenken haben. Der Rumpf-Cougreß. Bekanntlich ist der eig-ntliche Zweck des Wie dcr-ZsammcntretenS des CongresseS der, den fünf Militär Befehlshabern im Süden unbe schränkte Gewalt zu geben. Die jetzt in Kraft befindliche RcconstruktionS Bill sprach sich in Beziehung darauf nicht unumwunden genau aus. Es scheint, daß ein Rest von Scham die Radikalen damals abhielt, ihre Absicht nackt und klar vor die Oeffentlichkei zu bringen. Aber ihre Unverschämtheit wächst mit der Zeit, und sie nehmen jetzt keinen Anstand mehr, sich offen zn dem zu bekennen, was sie vor wenigen Monat ten och mit erheuchelter Entrüstung zurückwie sen. Las Haupt der radikalen Partei, Thad. Stevens, hat eine zusätzliche ReconstruktionS- Bill eingebracht, welche folgende Bestimmungen enthält! Abschnitt! erklärt alle in den zehn südlichen Staaten Virginien, Nord Carolina, Sud Carolina, Georgia, Florida, Lousiana, TeraS, Mississippi, Alabama und Arkansas be stehenden Regierungen als ungesetzlich und nich tig. Diese Regierungen sind, wenn man ihneu überhaupt erlaubt fortzubestehen, in allen Be ziehungen de über sie gesetzten Befehlshabern und dem Eongreffe unterworfen. Abschnitt 2 giebt diesen Militär Befehlshabern da Recht, jeden Staats der Gemeinde Beamten in sei nem Distrikte abzusetzen und einen andern an dessen Stelle zu ernennen. Wa die Militär- Befehlshaber in dieser Hinsicht bereit gethan haben, wird gutgeheißen. Abschnitt 3 ermächtigt die RegistrirungS Behörden in die von ihnen anzufertigenden Listen der Stimmberechtigten aufzunehmen wen sie wollen und zurückzuweisen wer ihnen nicht gefällt. Ein Mann mag alle vor geschriebenen Eide leisten und doch zurückgewie sen werden. Ja, wenn sein Name schon in den den Listen eingetragen ist, mag ihn die Registrir ungS Behörden wieder ausstreichen, wenn sie eS gut finde. Abschnitt 4 bestimmt, daß die Militär Befehlshaber keinem Gerichte der Ver. Staaten für ihre Handlungen unter diesem Ge setze verantwortlich sind. Abschnitt b setzt fest, daß keiner dieser Militär Befehlshaber abgesetzt gork hielt eine meisterhafte Rede dagegen, dcr wir folgende Stelle entnehme : „Diese Bill verletzt vollständig jedes natürli che und nationale Msetz, Unterstützer das unmenschliche Verfahren des Herzogs Aida in den Niederlande. Dies Gesetz ist nicht so achtungswerth, wie dicHcrrschaft des EzarS oder unterdrückt waren/wurden ihre bürgerlnhe Rechte respeltirt. Die am wenigsten befähigte Rae wird ausgesucht, um mit den Weißen die Regierung dieses Landes zu theile. Die ganze Geschichte beweist, daß solche Versuche der Vermischung der Racen verderbenbringend sind. Natürlich predigte Hr. Brooks taubenOhre. Die Radikalen denke nicht daran, in ihrem er der Ber. Staaten, der 2t Jahre alt ist ohne Rücksicht auf seine Hautfarbe, das Stimmrecht ertheilt. Ader an die Ausübung des Stimm rechts Ist die Bedingung geknüpft, daß der Be treffende die englische Spracht zu lesen und zu schreiben erstehen muß. Wie gefällt den deut schen Radikalen diese Bestimmung h In Betreff der Eongreßmänncr von Kentucky berichtete die Wahl Eommittee, daß denselben erlaubt werden sollte, ihre Sitze einzunchme. thciligt, und wenn Anklagen wegen lität" gegen sie erhoben würden, könne in der gewöhnlichen Wcisr gegen sie verfahren werden, während sie Mitglieder des CongresseS seien. Aber der radikalen Mehrheit paßte das nicht, sie legte den Bericht der Wahl Commiitce auf den Tisch und nahm einen Antrag des Nene welchc mit dcr Ermordung Lincoln'S verbunden sind, genau zu untersuche. Die Eommittee soll ermitteln, welche Personen in dcr Verschwör ihre Mittel. Man sollte denken, diese Sache jekt!"' Eine Frage von großer Wichtigkeit, die wäh rend der letzten Tage zur Entscheidung kam, war Die geringe Zahl der Stimmen, welche diese Herren zur Unterstützung dieser Anträge aufzu bringen ermochten, zeigt daß die „Jmpeach ment Agitation" für jetzt vollkommen todt ist, und daß auch bei dem nächsten Zusammentritt Damit ist wenigstens eine Ursache für die Be unruhigung des Landes beseitig und hoffentlich werden in der Zwischenzeit die Eongreß-Neprä die Wiederaufnahme derselben nur auf die Ge fahr hin, ein VerdammungSurtheil herbeizufüh ren, geschehen kann. Rassen-Bermischung. Mexico sollte unSein warnendes Beispiel sein wohin eine Vermischung der Rassen igkeit zur Selbstregierung kann bei jenem völlig abgestumpften Volke gar nicht die Rede sein. ES hat bis jetzt nicht einmal Kraft genug gezeigt um irgend eine Regierung zu behaupten. Wie ein willenloses Rohr, ist es der Spiclball end loser Revolutionen gewesen; ein ehrgeiziger gesetzt und eS kann am Ende dem elenden Vol ke ganz gleichgültig sein, wer es hudelt, wer es plündert, oder wen es plündern hilft. Warum führen wir das Beispiel von Mexico an ? Einfach zur Warnung des Volkes der Ver jetzt nur wenige extreme Radikale die Lehre der Rassenvermischung in den Ver. Staaten o f fen zu predigen wagen. Bezeichnend genug aber ist es, daß diese Wenigen die absurde Lehre aufstellten, daß eine Vermishung der Neger mit den Weißen zur Verbe ss eru n g der weiße Rasse nothwendig sei. (TS exlstirt sogar ein Buch zur Unterstützung dieser errücktenLebre, das uns aber leider in diesem Augenblicke nicht zur Hand liegt.) Wissenschaf und Erfahrung lehren, daß bei jeder Vermischung einer höher stehcn stehtnde immer verliert. Die Sprosse einer solchen Vermischung bilden ein Bastardgeschlecht, ein elendes Mischlingsvolk, wie wir es in Merieo als abschreckendes Beispiel vor uns haben. Der Fanatismus hört indessen weder auf die Lehren der Wissenschaft noch der Erfahrung, und wenn die RassenvermischungS-Apostrl in die Enge ge trieben werden, dann fällt es ihnen am Ende nicht schwer, sich einzureden, daß die Neger ei- geiitlich die höherstehend, die Weiße aber dl untergeordnele Rasse bilde. Wir sagen, es giebt bis jetzt nur wenige Er reme, die einer Vermischung der deiden Rassen offen da Wort reden. So gab e auch einst nur sehr, s e h r Wenige, die sich für Regersttmm. recht zu erklären wagten. Noch vor zehn Jah ren hätte man eS kaum für möglich gehalten, daß eine starke Parthei für die Einführung de Neger-Stimmrecht austreten würde. Heute aber bildet dennoch die Reger-StimmrechtSleh re die erste Planke in der Plattform der Herr schenden Parthei unser Staate! Der Appetit kommt halt über dem Essen, und die Rassen- VermischungSlehre wird dem Neger-Stimmrecht eben so sicher folgen, wie da Küchlein dem Ei. Hat der Neger einmal das Stimmrecht, so wird er auch Aemter und Würden beanspruchen. Er thut es in der That im Süden jetzt schon und ertreme Radikale freuen sich schon im Voraus über die Aussicht, verschiedene Sitze im Congreß mit Negern besetzt zu sehen- In Gegenden, wo der Neger eine wichtige politische Person im Staate bilden und seine sociale Gleichstellung wird der politischen folgen müssen. Leuten, bei welchen eine solche Begriffsverwirrung etngetrr- Weise ihre gesellschaftliche Gleichstellung und Wohlverstanden, wir sagen nicht, daß wir in nächsterßeihe eine Rassen-Vermischung befürch ten. Wir befürchten die Uebel aber nur deß halb nicht, weil wir noch in zu große Ver lichkeitSgefühl des weißen amerikanischen Vol kes setzen. ES läßt sich von seinem Politikern oft sthr weit an der Nase herumführen, aber wir glauben, daß eS eine gewisse Grenze giebt, über welche hinaus eS nicht geführt werden kann. Daß aber die Tendenzen der extremen Radi kale direct aus eme Vermischung der weiße mit der schwarze Rasse hinziele, das wird kein Zeit nur heiisam sein!— El. Westd. Noch eine FortschrittS-Chancc. Dem Bemühen, die Neger auf gleiche Stufe mit de Weißen zu bringen sie zu „christlichen Staatsbürgern" u. bergt, zu machen—hat sich eine neue uner wartete Schwierigkeit entgegen gestellt, über eiche die vom Norden hingeschickten göttliche, noch eine menschlich gute Einrichtung erblicken wollen. Merkwürdiger Weise ist die Opposition am stärksten bei de schwarzen grau e n, welche mit allen möglichen Einwän den gegen das süße Joch sich sträuben, an wel ches die Missionäre sie gewöhnen wolle, und zu welchem die Gesetze sie zu zwingen beginnen. Unier der alten Ordnung wurde den Negern in diesem Punkte ziemliche Freiheit gelassen. Die Pflanzer hielte es selten für nöthig, in den Privat-Angeleger.heiten ihrer „Sklaven" zu intervcnircn, so lange dieselbe die gcforder scin Mangel au siitenpolizeilicher Aussicht ent schiede gedient. Sie waren höchlich erstaunt und ungehalten, als—nachdem sie „freige - reau'S ihnen bedeuteten, daß sie nun den R c geln der civilisirten Gesellschaft sich fügen, das beliebige Zusammenleben aufge belehrt, von ihrer Opposition abstehe und die Vorzüge des ehelichen Verhältnisses acceptiren würden; doch stellt sich jetzt heraus, daß ihr Eine Mission^är i n, MrS. Gage, berich- JSlandS (Süd-Carolina) in einer Art, welche fast schließen läßt, daß nicht sie bekehrt haben. Die „schwarzen Schwestern", an deren Civilist, rung sie arbeitet, wollen nichts von dem Zwan ge wissen, den ihnen die TrauungS-Ceremonie nach christlichen Begriffen auserlegt. Sic ha ben die triftigsten Entschuldigungen. „Wir Dies hat viel, sogar sehr viel für sich, wenn es wahr ist, was MrS. Gage über die eigen thümliche Liebenswürdigkeit der schwarzen HauStprannen mittheilt, welche das ihnen wi derfahrene Glück nur von einer Seite zu wür- Bruder und Mitbürger nämlich macht sich nichts aus Vater- und Familien-Freuden, er detrachte das ihm angetraute Weib als eine ihm überlieferte Sklavin, die er für seinen Vortheil ausbeuten mag, während er selbst kei- Man muß gestehen, daß unter den Umstän den die Ehe für die weibliche Hälfte nur weni ge Reize bietet, und für die männliche Hälfte nur dann, wenn dir Frau ein gutes Arbeits vieh ist, welches seine Einkünfte vermehren hilf. Beide Tbeile befinden sich nicht wohl bei dem Zwange, der allen ihren früheren Ge wohnheiten widerspricht. Der erwähnten Mis sionärin scheint das auch ganz einleuchtend, Humanität und Christenthum ver einigen lasse. Die „N. A. Tribune" deutet ein AuS andetenden Kaffern dem Christenthum nicht unzugänglich seien: nur die Vielweiberei woll ten sie nicht fahren lassen lieber als diesen lichen Gebrauch aufgeben, blieben sie bei der Religion ihrer Väter. Der bekehrungseifrige Bischof gelangte nach längeren Skrupeln zu der Ueberzeugung, daß „ein halbes Laib Brod besser sei als gar nichts", überwand seine mono gamistischen Vorurtheile und sammelte sich eine christliche Heerde, in welcher wie bei den Mor monen und Muhamedanern die Polpgamie erlaubt war. Die „Tribune" ertheilt den Rath, zwar nicht direkt, doch kann man ihn zwischen den Zeilen lesen: daß in Bezug auf die Neger des Südens eine ähnliche Toleranz geübt werde. Zunächst kommt e darauf an, ste zu puritanischen, methodistischcn ic. „Christen" und zu „republikanischen" Stimmgedern zu mache. Da muß man es mtt der Moral Ich so genau nehme und Vielwetderet, viel mäanerei der „stete Liede" gestatten, wt die ,u bekehrend schwarze Bevölkerung eS im- Es wird vielleicht nicht lange dauern, so wird es mit zu den „r a d ikalen" Forde rungen gehören: wie bei andern Dingen so auch in Bezug auf die Liebe und Ehe für die Neger Speziatmaßregeln zu erlassen und destimmte-Prioilegien zu schaffen. Die Hinrichtung Maximilian In einem Schreiben aus San Luis Potosi werden die folgenden Mittheilungen über die Hinrichtung Maximilian'S gemacht: „Um sechs Uhr am Morgendes l! 1. Juni stellten sich die Truppen EScobcdo'S in geringer Entfernung von der Stadt Queretaro zum Zwecke der Hinrichtung Marimillan's und sei ner Generäle auf. Die Bevölkerung von Que retaro strömte zu Tausenden hinan, um der Schlußscene des Leben der Männer, die sie geliebt hatte, beizuwohnen. Sowie es Sieben geschlagen, fangen alle Glocken der Stadt an, zu läuten, um anzukündigen, daß die Gefange ne zum letzten Mal ihr Gefängniß verlassen haben und sich unterwegs nach dem Hinrich tungSplatz befinden. Wenige Minuten darauf erscheinen sie in Wagen, die eine starke Escorte begleitet; der Kaiser voran, Miramon zunächst und endlich Mejia. Sowie sie sich dem Hin richtungöplatze nähern, bricht ein c onvulsivischer Schmerzensschrci aus der Menge hervor. Die Wagen halten an und die Gefangenen steigen au. Unter der ganzen Schaar dcr Versam melten kann man kaum ein trockene Auge ent decke. ES geben sich Zeichen de Unwillen kund. Maximilian wird dein, Aussteigen von der Menge begrüßt. In einer leichten und graziösen Weise und mit einem elastischen Schritt schreitet er nach dem erhängnißvollen Platze hin. Die Gefangenen waren einfach gektei det; sie trugen weder Fesseln, noch waren ihnen die Augen verbunden. Nachdem der Kaiser sich hingestellt, hielt er eine Rede. Er sprach in einer klaren und festen Weise und ohne irgend welchen Schein forcir ten Muthe. Er bemerkte, als zuerst die mit Beglaubigungsschreiben versehene Deputation au Mexico zu ihm gekommen sei, um ihm die Regierung über Mexico anzubieten, da habe er sich gcweigert. Bei einer späteren Zusam menkunft sei dcr Antrag noch einmal an ihn ge richtet worden und er habe geantwortet, daß de mexikanische Volkes glaubt, es liege in ihrem Interesse, ihn an die Spitze der Regier ung zu stellen, so möchte er vielleicht einwilli ge. Später habe eine andere Deputation ihm ihre Auswartnng gemacht und ihm weitere Be weisstücke betreffs derWünschedeS mexikanischen Volkes vorgelegt. Er habe darauf die europäi schen Mächte zu Rathe gezogen; diese hätten ihm gerathen, dem an ihn ergangenen Rufe Folge zu leiste, und er habe es darauf gethan. Er protestirtc dagrge, daß dcr Gerichtshof, der ihn vcrurtheilt, ein Recht gehabt, dies zu thun. Er habe in voller Ehrlichkeit nnd Aufrichtigkeit gehandelt. Die Nationen der Welt hätten ihn anerkannt und ihm ihr Wort gegeben. Er trclrn habe, hätte er nicht das Wohl dr Lan des dabei im Auge gehabt. Am Schluß sprach er die Hoffnung au, daß sein Blut dcr Vcrgie ßung weiteren Blutes in Merieo Einhalt thu möchte. Miramon las seine Ansprache vor. Da einzige Bedauern, bemerkte er-da er über seinen Tod empfinde, sei, daß wenn die liberale Partei die Regierung behalten sollte, auf seine Kinder als die Kinder eine Verräthcrö hinge wiesen werden würde. Er sage ihnen, daß er kein Verrälher sei, allein er sei stet den libera len Principien entgegen gewesen, stet habe er die Anarchie die Lande bekämpft. Er werde sterben, wie er gelebt habe, als ein Eonservati ver, und mit der Genugthuung, daß er für sein Vaterland sterbe. Der Ruhm seiner Thaten würde lebe und die Nachwelt würde darüber urtheile, ob er im Recht oder Unrecht gewesen. Er schloß mit dem Worten: „Es lebe der Kai ser! ES lebe Merieo." Mejia hielt keine Stide. Er trat zu EScobe do hinan und sagte demselben, er würde arm sterben, denn er habe es sich niemals besonders angelegen sein lassen, Geld zn erwerben. Sein einziges Besitzthum bestehe in 4(1 Stück Vieh in den Bergen. Er bat, daß die Kaufleute in MatamoroS, denen er eine beträchtliche Sum me schulde, seine Gattin nicht bedrängen möch ten, wenn sie in den Besitz des Geldes käme, das der Kaiser in seiner Güte für sie hinterlassen habe. Nachdem Miramon aufgehört hatte, zn spre chen, formirte sich das Peloton, das die Verur theilten erschießen sollte. Die Gefangenen standen den Soldaten von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Der Kaiser winkte den Sergean ten zu sich heran und indem er aus seiner Ta sche eine Handvoll Zwanzig Dollarstücke her auszog, gab er sie ihm, mit der Bemerkung, daß er nach seinem Tode das Geld mit seiner Com pagnie theilen möchte, er bitte aber als eine Gunst, daß er seine Kugel auf sein Herz richte. Die Offiziere ertheilten darauf das Signal, die Soldaten feuerten und die unglücklichen Män ner lagen ausgestreckt auf dem Boden. Der Kaiser war noch nicht ganz todt; es fand noch ein heftiges Zucken seiner Muskeln statt. Fünf Kugeln waren in seine Brust gedrungen. Zwei Soldaten wurden darauf ans Reih und Glied herausbeordert und diese schössen ihre Ladungen in ferne Seite ab. Miramon und Mejia wa ren gleich bet der ersten Salve getödtet worden. Eine jede der vier Kugeln war in ihre Brust gedrungen. Der Arzt, der die Leiche des Kai sers einbalsamiren sollte, warfein Tuch über dieselbe. Die Leichen wurden dann von ihren respectiven Freunden fortgeschafft und die Trup pen zogen in ihre Quartiere zurück, während Tausende, wie durch eine übernatürliche Macht zurückgehalten, noch längere Zeit auf dem Hin richtungSplatz verblieben. Die Eholera. Wir haben guten Gruud zu fruchten, daß die Cholera im Laufe des kommen den Sommers die Vereinigten Staaten wieder heimsuchen werde; daher geziemt es allen Personen und Gemeinden sol che Vorkehrungen zu treffen, wie sie die Vernunft und die Erfahrung lehren, wie sie nothwendig und nützlich sind, um ih ren Verheerungen vorzubengen. Macht unser Volk Gebrauch von den gehörigen Mitteln und beobachtet es dieselben ge nau, so mag ein großer Theil des Schrek kenS, der nicht selten im Gefolge dieser furchtbaren Geißel ist, abgewendet wer den. Reinlichkeit, nicht nur der Person sondern auch der Wohnungen, Neben gebäude und jedes Platzes, der möglich erweist die Krankheit erzeugen oder sie verschlimmern kann, ist von der größten Wichtigkeit. Als im Jahre 1849 die Cholera in Philadelphia grassirte, hör- ten wir daß die Zahl von Todesfällen per Woche nicht größer war als das Jahr zuvor, wo die Stadt frei von Cholera war. Die Stadtbehörden trugen die größte Sorge, jeden Theil der Siadt so reinlich als möglich zu halten, welcher Umstand die Folge hatte, daß die durch schnittltche Sterblichkeit der Stadt nicht zunahm, obschon die Krankheit in eini gem Umfange vorherschend war. Als tm vorigen Sommer die Cholera jene Stadt heimsuchte, beschränkten sich die Todes fälle von derselben hauptsächlich auf je ne Theile, wo die Bewohner sich nicht an Reinlichkeit gewöhnt hatten, und die Wohnungen von Menschen überhäuft und schlecht durchlüftet waren. Viel hängt auch ab von „Mäßigkeit in allen Dingen," sowie von dcr rechten Art der Speisen und Getränke. „Eine Unze Vorsicht ist ein Pfunde Arznei werth," — dieses Sprichwort leidet besonders An wendung auf diese Krankheit. Wir glau ben es ist das allgemeine Zeugniß er fahrener Männer, daß dcr Genuß be rauschender Getränke die Fälle eines An falls während dem Vorherrschen der Cho lera vervielfältigt. Der Gebrauch von reinem weichem Wasser als Getränk, wird von Aerzten als eine Sache von hoher Wichtigkeit betrachtet. Ober- Wundarzt BarneS hat et, an die Offi ziere seines Departments gerichtetes Nnn schreibcn über diesen Gegenstand heraus gegeben. Unter anderen Dingen sagt er: „Außer der strengsten Erzwingung der Reinlichkeit und vollständiger DtS insinrung seitens der Gesundheits-Pol izei, sollte die Aufmerksamkeit auf die Beschaffenheit des znmKochen und Trin ken gebrauchten Wassers gelenkt wcr ! den. Wenn reines Rcgenwasscr in hin länglichen Ouantiräten nicht zu haben ist, und das Ouell- oder Flußwasscr or ganische Unreinigkeiteu enthält, sollte es durch Destilliren gereinigt oder die schad liche Materie durch Permanganate, oder dessen Aequivalentin Auflösungen, einer Gallone Wasser zugesetzt, sollte'cinc ent schieden blaßrvthe Farbe hervorbringen, welche binnen 24 Stunden verschwindet wenn dasSaiz nicht übermäßig gebraucht worden ist. Das Wasser sollte dann abgelassen werden, wo es zum Gebrauch bereit ist". Ferner bemerkt er: „Die Geschichte dcr ansteckenden Krankheit dcr Cholera in 186(5, zeigt, daß wir nur durch i fortdauernde und unermüdliche Wach samkeit, energisches Handeln uud strenge Erzwingung von Gcsundheits - Maßre gel n innerhalb des Bereiches jedeSCom inandents, diese Krankheit zu vermeiden in Schranken zn halten, oder von Grund aus zu vertilgen hoffen können." Diese Bemerkungen kommen von einem Man ne, dessen vielseitige Erfahrung nnd ge sundes Urtheil' sie znr höchsten Rücksicht berechtigen, nnd wir empfchlc sie der ernsten Würdigung unserer Leser. Die Erhaltung des menschliche Lebens ist eine ver höchsten Pflichten, welche Einzel personen oder Gemeinden obliegt, nd die Annäherung dcr Jahreszeit, wo man die Erscheinung dieser Krankheit erwar ten mag, macht die Annahme und Be folgung aller bekannte Vvrsichtsmaß regeln zur dringendsten Pflicht. Schönheiten anf der Pariser Wcltansstellttng. Blatt, die aber kaum überrasche wird, daß das Interesse dcr Besucher auf dcr Ausstellung in Pari sich fast ausschließlich ans Plätze be schränkt, an denen hüdsche Mädchen Eß- und Trinkbares austheilen. Eine egoplischc Schönheit mit blitzenden Au gen, dunkler Haut und verführerischen Lippen war im Anfange die Alleinherrschern!. Der mi serabelste Kaffee wurde von leidenschaftlichen Bewunderern kanncnweise verschlungen, bis ei ne Einfuhr von englische Mädchen mit sonni gem Haar und blauen Augen vo gefährlicher Man konnte dort juugc Leute leicht enizünd baren Temperaments haufenweise stehe sehen, in einer Hand ein Käscbu ttcrbrod, in der an llbertrafen und die treulosen jungen Herren zu ihren Füßen brachten. Augenblicklich wettei fern die Bayrinnen und Wienerinnen. Ruß land war auf solchen Wetteifer anfangs schlecht vorbereitet, doch ist jetzt da eine bezaubernde Schönheit, die die Besucher verführt, ihre Aus wahl nach dem fast unverständlichen Speisezet tel zu Neffen. Da passirt e denn wohl, daß ein Herzkran ker auf gutes Glück bestellt und Caviar vier bis fünffach verschiedenartig genießt. Amerika hat keine besonderen Schönheiten aufzuweisen, ausgenommen vielleicht ein Du tzend Neger. Ei mit Talent ausgeführter Diebstahl. Der „Baltimore Wecker" berichtet: Kurz- Weise um 4(585 bestohlen. Die Dame hatte im Zollamte HAB in Gold erhalten und setzte sie unterwegs bei einem Banquier in Green backs um. Zu Hause angekommen, stellte sie ihre Tasche mit den Laubfröschen in dem Emp fangSzimmcr auf das Piano und wollte nach ihrer Garderobe gehen, als Jemand plötzlich die Klingel zog und ein feingckleideter Mann an der Thüre erschien, welcher in der höflich sie Weise von der Welt um Erlaubuiß nach suchte, einen Canarienvogel, der ihm entstohcu nnd zu einem Fenster der zweite Etage des Hauses hineingeschlüpft sei, wieder einsangen zu dürfen; Einem so anständigen Herrn könn te man natürlich nichts abschlagen und sofort geschickt, um beim Einfängen des Vogels be hülflich zu sein. Man konnte jedoch den Vogel nirgends sehen und der Fremde erließ unter tausend Entschuldigungen das Haus. Kaum war er jedoch gegangen, so kehrte er wieder und sagte, man habe den Vogel abermals in einem Zimmer der Bel Etage gesehen, und nachdem er der Wittwe einige Minuten die Cour gemacht, begab sich abermals die ganze Dienerschaft die Treppe hinauf, um den Cana rienvpgel fangen zu helfen, soggr die schöne Wittwe schloß sich der Jagdpartie an. Aber wie erhert, der Vogel war nirgends zu finden. Der Fremde zerfloß in Süßigkeit gegen die Dame deSHause und sagte, jetzt möge der Vo gel zum Teufel sein, denn dessen Verlust habe ihm das Glück erschafft, die liebenswürdigste Dame in der Stadt Baltimore kcnne zu ler ne.—Die gcschmcichelteWittwesuchte aus dem Arsenal, wo die leichten und schweren Geschütze ehemaliger Eroberungen verwahrt waren, ihren schmachtendsten Blick, ihr süßestes Lächeln und machte dem schönen Eindringling ziemlich un-! verblümt die Hoffnung, daß in dem betreffen den Hause noch mehr als ein lumpiger Cana eienvogel zu fange sei. Dcr Fremde er sscherw, daß er sich dieser Ehre würdig zeigen werbe und ging. Entzückt sank die Dame in ihren Schaukelstuhl und überließ sich ganz dem seligen Gefühl, welche wie Ahnung eine neu en Frühlings da Mcnschenherz zu gewisse Zeiten durchzieht.—Doch mit den Minute schwand die Poesie und mit der eintretenden Reaktion dachte die Dame wieder an ihr llncle ams Heilpfiaster, aber die Stelle, wo sie ihre Tasche mit den Grernbacks hingelegt hatte, war leer. Ist eS möglich? Man suchte das ganze Haus aus, questtonirte die alten, treu bewähr ten Domestike und kam endlich zu dcr Annah mc, daß wohl doch der liebenswürdige grem de bei diesem Gedanke drohte unsere Wittwe aber in Ohnmacht zufallen. Jedoch was halss, eS war so und mußte so sein. Gendermaßen : Der Gauner sah wahrschein, lich, wie Dame das Geld Im Zollamt erhielt oder wie sie es in dem Wechslerburcau umsetz te. Er folgte ihr mit einem Cameraden und entsann rasch den „entflohenen Canarienvogel", bei welcher Gelegenheit er das HauS recognoS cirte.—Als er abermals das HauS betrat, war der Plan bereits reif; während er dei seinem zweiten Besuche an der Thür wegen abermali ger Störung seine Entschuldigungen stammelte hatte er durch einen sicheren Griff das Nacht schloß der Thüre befestigt, damit die Thüre nicht einschloß, und während alle lebendigen Wesen des Hauses im zweiten Stockwerk den Canarienvogel suchten, schlich sich der Dieb genösse in den Parlor und schleppte gemüthlich die Tasche mit den Pt!Bs fort. Immer schärfer. —ln Bucks Co. wurden vorige Woche, auf Andringen der Temperenzler, von der Court meh reren Wirthen Licensen verweigert, weil ste erlaubt hatten, daß in ihren Lokalen Bagatell oder Domino für Trinis ge spielt wurde. Hr. John Bauer, der einzige deutfche Bierwirth in Doyles town, muß aus dieser Ursache seinen Salon schließen. Vocale Reuigkeiten. Lancaster, Pa. Don nerstag, Juli 18, 1867. Schreckliches Unglück! Ein Dampfkessel explodirt! Sechs Menschen getödtet! Viele schwer verwundet! Am Samstag Morgen gegen ö Uhr wurden unsere Bürger durch eine entsetzliche Erplosion erschreckt. Ein Dampfkesscl der in Duke Stra ße befindlichen Baumwollenspinnerei war ex plodirt und hatte das Engine Gebäude, sowie die anstoßende Mauer der Fabrik in Trümmer gesetzt. Der Kessel selbst flog hoch in die Lust, glücklicherweise über leere Bauplätze, und trotz seines Gewichtes (drei Tonne) kam er erst et wa 2ltl> Schritte von der Spinnerei zu Boden, nachdem er dabei einen, I. Hollingcr gehören de, Milchwagen bedeutend beschädigt und das Pferd zum Durchgehen veranlaßt hatte; Hr. Hollinger kam mit dem Schrecken davon. Als man die Folgen der Explosion genauer untersuchte, fand man leider mehr Opfer, als man gefürchtet hatte. Der Ingenieur, David Hantch, ward augenblicklich getödtet; ebenso Valentin Meper, ei Arbeiter der Spinnerei, welcher sich zur Zeit der Erplosion in dem Was ser-Closet (neben dem Engine-Haus) befand. Jeremias Plummer, Superintendent der gab rik, wurde durch äußere Verletzungen und durch den heiße Dampf so sehr beschädigt, daß er sechs Stunde nachher starb. Der Fenermann (Heizer) Wm. M'Michael, wurde durch den Luftdruck über Lemon Str. in die Franklin Baumschule geschleudert und durch den Dampf entsetzlich verbrüht; auch erlitt er mehrere Brü che der Rippen und des Schulterblattes; doch hofft man, daß er genesen werte. H. Scherer, Aufseher des WcbezimmerS, wurde bedeutend beschädigt, doch nicht lebensgefährlich. MrS. Louise Dunlap und Miß Sarah Dorwart, Ar beiterinnen, wurden durch den Dampf so ver brüh, daß man wenig Hoffnung für ihr Gene sen hegt; deßgleiche Anna Wolbert und Ho ward Weitzel, Thürsteher der Fulton Halle. (Die drei letztgenannten starben am Sonntag). Louise Brinkmann sprang aus dem Fenster des WeberzimmerS und erlitt Beschädigungen durch das zerbrochene Fensterglas ; die übrigen Ar beiter, die sich in dem Zimmer befanden, ent kamen alle durch dasselbe Fenster unbeschädigt. Georg Dietrich, Nettic Paulick, Kate Gunda ker, Maggie Miller und mehrere Andere erlitte Verletzungen, aber soweit man weiß, nicht ge fährlicher Natur. Die benachbarten Häuser tragen mehr oder weniger die Spuren der Erplosion, verursacht durch die umhergeflogenen Ziegelsteine und Theilt des Dampfkessels. Eoroner Leonard berief sofort eine Jurp; doch ist uns bis jetzt das Resultat derselben noch nicht bekannt geworden. Unter unseren Be wohnern zirkuliren natürlich verschieden Ge rüchte bezüglich der Ursache des traurigen Un glückes, von denen jedoch, wie das bei solchen Gelegenheiten geh, keines besonderen Glaube verdient. Der Ingenieur besaß das olle Ver trauen seiner Vorgesetzten, und der Dampfkes kcl war aus der Werkstätte von bewährten Ma schinenbauern hervorgegangen und noch nicht sehr alt. Mögten sich noch wohlthätige Herzen doch der Hinterlassenen der Verunglückten und auch der Verwundeten freundlich und tröstend anneh men. Eiue neue Buchbinderei. Wie aus einer Anzeige in einer anderen Spalte zu ersehen ist, so ha Hr. Charles P. Kraus in Nro. tl Nord Wasser Straße eine neue Buchbinderei eingerichtet. Dieß wird unsern zahlreichen Lesern in und um Lancaster gewiß eine freudige Nachricht sein, da Freund Kraus schon fängst als ein tüchtiger und praktischer Buch binder allgemein bekannt ist. Alle in sein Fach einschlagende Arbeiten werden auf eine daucrn haftc Weise schön und billig verfertigt. Wir empfehlen Hrn. K. auf's beste, indem er uns schon seit Jqhren als ein biederer und braver deutscher Ehrenmann persönlich bekannt ist. Knappes Entkommen eineSNacht- Wandlers.ln der vorigen Donnerstag Nach, um ungefähr tl Uhr, stand ein junger Mann, Namen John B. Stewart, ein Kost gänger in Funk'S Wirthshaus, dahier, in sei nem Schlaft auf und svrang aus dem Fenster des dritten Stockes. Sein Sturz wurde glück licher Weise durch die Acste des in Fronte des Hause stependen Baumes etwas gebrochen, so daß seine Verletzungen nicht ernstlich waren. Cr war am nächsten Tage wieder im Stande h,r um zu gehen. t Eine Stech-Affaire.— Bei einer am vorige Donnerstag in Landis' Gehölz gehalte rn Landparthic, wurde einer dcr Verwalter, Jefferson White, ei Sohn von H. M. White von dieser Stadt, durch Chartes Wlse, ebenfalls in dieser Stadt wohnhaft, gestochen. Wie eS scheint betrug Wise sich sehr austührisch und als White einen entstandenen Aufruhr unterdrücken wollte, wurde er vo Mise so schlimm in die Brust gestochen, daß man eine Zeitlang schlechte Hoffnung für sei Lebe hegte. Wise wurde sofort verhaftet nd sitzt jetzt im Gefängnisse. Tod auf dem Hcufelde.—Vorletzten Samstag Nachmittag, eis Hr. Abraham Kaufs man auf dem Hrufeldc seines Neffen, Herrn Christian Känffina, in Manor Township, ar beitete, wurde er vo der großen Hitze überwäl tigt und verschied turz darauf. Hat aitSvcrkanft. Dr. Benjamin Mishler hat sein Interesse in der Mannfactur und Verkauf in dem vo ihm zudereiletcn Kräu ter-Bitter an Dr. S. V. Hartman ausver kauft. Die neue Firma besteht nun aus Dr. B. Hartman, Thomas W, Brown und Alcrandcr Palton, welche die Geschäfte unter der Firma vo Dr. Hartman und Comp, füh ren werden. - Eine furchtbare Sau.—Herr Jacob >r Hubcr, Bauer, von Ost Lampctcr Township, hat n eine Sau von der Ehester Count Gattung, l- welche l! 1 Ferkel am Ästen Inn ltüist, !7 am le I7sten Januar 1857, und l!) am Ken Jul, 18t57 t- warf. " Ehen unter nahen BlutSvcrwand " ten sind in Pennsplvanie verboten. Neulich " kam David Richcp um Ehescheidung von seiner Frau ein, weil dieselbe seine leibliche Tante, ch die Schwester seines Vaters, sei. Dieselbe, eine Wittwe, war vor beiläufig zehn Jahren, zu ih , rem Bruder gezogen, um demselben HauS zn n Halle. Ihr Neffe knüpfte ein „Verhältniß" mit ihr an; sie heirathcten sich und hatten zwei jz Kinder mit einander, trennten sich aber im Jah n re tvlil. Richter Stowe von Pittsburg sprach . die Scheidung aus, wies aber das Gesuch des r Klägers m Ersatz der Prozcßkvstcn ab und gab . zn verstehen, die beiden sollten froh sein, daß ih n rn noch keine Criminalklagc au den Hals ge hängt worden sei. Liste der Jurors, welche bei dem Au gust-Tcrmin der Court der vierteljährlichen - Sitzungen zu dienen haben anfangend Mo n t a g, den ltltcn August 1867. .. Grand-Jurors. John H. Brencman, Napho Township; I. . R. Biincr, Stadt; Benjamin H. Bachman, West Lampeter; Joe G. Bowman, Ephrata; David Burkholdrr, West Cocalico; Henry Conkli, West Hcmpfield; Maj. Ellwood Greift , Sadsburp; John S. Gross, Conop; David ' W. Harnisch, West Lampeter ; Peter Hackender ger, Cono; William Kina, Little Brilon; S. M. Knor, Lcacock; Geo. Lehman, Oft Lampe ter ; John Map, Stadt; Emanucl Miller, Ost Hempsicld; Henrp Martin, Concftoga; Henrp Martm, Contstoga; Heurp Pownall, Bart; " Robert Scott, Little Britain; Michael S. n Schuman, Columbia; Charte Scharpie, Sa lisburp; Michael G. Schindel, West Hemp field; Julius L. Schuman, Manor; S.A. / Wplic, Stadl; Jacob T. Wilson, Bark. " Petit-Jurors. 6 Benjamin Batdorf, Pen Township; Diller tz Bär, Ober Leacock; William Black, Straß bürg Boro; Henrp Bowman, Providence; Moses M. Brubaker, Elisabeth; John Bär, ' West Carl; D. . Bursk, Stadt; Peter Bruncr, Monnijop Boro; George Becker, !S Warnick. Culvin Colema, Stadt; John r. Deaner, Stadt; Peter Oicffenbach, Ost Lam peter ; Thos. I. Davis, Conestoao; George H. Eula, Marietta; Samuel E. Fairlainb, " Little Britain; Henrp Fahs, Canop; Cbriftian 5 Gast, Stadt; Jacob R. Heß, Elisabeth; d Daniel Hamakcr, Rapho ; Samuel I. Heu dcrson, Salisburp; Benjamin F. Hiestand, . Marietta; Elias Hcrschrp, Paradist; Christ >- ian Hostettrr, Ost Donegal; Samuel Hcrschrp '- Lancaster Township; John C. Jones, SadS >. burp; John S. Rise, Manor; James Kei ner, Manor; Lawrence Kuapp, Stadt; Zona ' tha Lazaiccr, Marietta; Levi S. Landis, Lea- V cock; Levi Lefever, Strasburg Township; Fred r MpcrS, Strasburg Boro ; Wm. McLaughlin, „ Marlic; George W. Mchaffcp, Marietta; I. Muma, Marwick; J. H. Mumma, Ost Do negal; I. Marklc, Canop; G. H. Miller, " Drumore; S. S. Nagel, Marietta; A. H. ff Reist. Manheim Boro; Jacob Nanck, ju., . Ost Earl; Rübe schober, Brecknock; I. K. , chcnk, Manor; George llllman, West Lampe tcr; S. . Weavcr, Ost Earl; Jsaac Wal -6 ker, Sadsbürp; I. M. WattS, Columbia; d Joel Wiest, West Cocalico. 5' Jurors für die Eourt vo Eoin mou Plcaö, Anfangend Montag den '' Lösten August lBt>7. H. Breadp, Mouutjop Boro; Benjamin M. >. Bard, Pcquea; S.W. P. vopd, gulton; P. K. Brememan, Stadt; Abraham Bachman Canop; I. Calw, Paradise; R. C. Edwards, S Drumore; Daniel Geist, Ost Earl; Wm. h Giles, Conestoga; I. H. Gilbert, Eden; Hi . Ram Garber, Wcst Hcmpfield; D. E. Ging rich, Mountjop Towttschip; R. S. Hcrschcp, Penn; Wm. Hatto, Fnlton; H. L. Herschep, Ost Hempficld; David B. Hackman, Manheim - Boro; R.B. JohnS, Ober Leacock; Isaak ' ncr) Stadt; Joseph McClurc.^ar; W. F. Stadt; I. M. Stiles, Salisburp; D>! M. Trou, Salisburv; I. M. Weller, giZeft ; Hcmpfield; S. K. Wolf. Ephrata; I. Walz. , Stadt; I. B. Wright, Manor. VersuchtS'S. Ei warmer Umschlag ' (Poulticc) von Zwiebeln, Morgens, Mittag und Abends umgelegt, heilt das Nagelgeschwür l (den Felo,) es sei so schlimm, als es wolle, ' ohne daß man daran zu schneiden brauche. Wir haben es in verschiedenen Fällen ange wandt gesehen und wissen, daß es ein sicheres, unschädliches und schnell wirkendes Mittel ist. So sagt ein Wcchsclblatt. Einbruch. Am vorletzten Dienstag wurde in das Hotel d.eS Hrn. John Heß in des Schlosses an der Kcllcrthür Eingang in den Keller verschafften, vo wo aus sie in die Wirths stubc gelangten. Die Geldschubladc wurde er brochen, und das darin liegende Geld, in alle etwa 75 Cents, herausgenommen. Vo dn ginge die Diebe in das EiShauS, und nahmen von dort tine Quantität Brod, Butter und Bratwurst mit. Ein altes Schwerdt, welches man in der WirthSstubc hatte, brachten sie in den Keller, wo sie es liegen ließen. Sonst war weiter nichts gestohlen, obschon sich mehrere werthvolle Artikeln in dem Zimmern befanden, durch welche die Diebe gingen. Ein Versuch wurde in derselben Nacht ge macht, in das Hotel von Philipp Fitzpatrick ein zubrechen, allein als Hr. F. das Geräusch hör te, zündete er ein Licht an, welches die Räuber verscheuchte, ohne ihren Zweck erreicht zu haben. Dies geschah Morgens zwischen 2 und 4 Uhr, und vermuthlich waren es dieselben Diebe, die in das HauS des Hrn. Heß cinbrachcu. Parade. An der großen Parate der Rolhmänner, welche heute in z'jork stattfindet, de heiligen sich Mctamora No. 2, Ee-scha-ko-nee No. 22 und Red Jacket No. 44 von unserer Stadt und Chiquesalunga No. Ist
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