Die Staats-Zeitung. Zoh. Georg Uipper, Herausgeber und Eigenthümer. .yarrisbnrg, Pa. Donnerstag, Juli 4, 1867. Anzeige Agenten. Folgende Zerren sind unsere anthorisirten Agenten nm Anzeigen nd i-culiscriptione für die „Pcnnsylvanische Staat Zeitung" in Empfang zu nehmen: F. T. Loc S, 211 Nord Fiitzfte Straße, Phi ladelphia, Pa. vr. F. Micrson, „Demokrat" Office, Philadelphia, Pa. C. M eye , No. 37 Park Now, New ?>ork. Für Richter der Supremc-Court: (vcorg Sharswood, von Philadelphia. Über die Natten auf dem Capital ist bisher nichts WcitcrS bekankt gewor den, als was wir in der letzten Nummer bereits mittheilten. Einer der Schuldt gen ist seines Dienstes entlassen worden; die Anderen sind, soweit wir wissen, noch alle in „Aint und Würden." Der hiesige hemüht sich so gar, sie schon vorläufig weiß zu waschen, indem er angibt, die Legislatoren hätten die betreffenden Bücher als für sie un nützen Kram den armen Leuten ge schenkt!! Natürlich ist blos das Sand in die Augen gestreut; denn die 856 Bän de aus der Staatsbibliothek konnten hloS durch de Bibliothekar verschenkt werden, und der hatte kein Recht dazu. Hof fentlich wird die Court Ehrgefühl genug besitzen, um nicht aus Parteirücksichlen die Diebe laufen zu lassen; kleine Diebe werden ja gewöhnlich gehängt. Ob Simon Camcron „eine Hand" darin gehabt hat, darüber ist Nichts bekannt geworden. Möglich wäre cS schon. Der „Vatcrlandswächter" tröstet sich und seine Leser damit, daß die Demokraten früher auch gestohlen hätten. Auch ein schöner Trost ! 'Aber die Demokraten können von den Radikalen noch Vieles lerne. Da wird radikal gestohlen und geht Alles radikal verloren ! Meinen' nicht, Herr College ? , Tiiß dich doch das Mäusle beiß' ? Die Philadelphia „Freie Presse" sagt in Bezug der letzten demokratischen Staats - Eonvciitivir von Pennsylva nien : Wo hat die „Freie Presse" obiges ex. fahre ? Sicherlich nicht in Harrisburg. ES ist kein wahres Wort dar an! Wir wohnten selbst den Ver handlungen bei, nnd müßten solches entweder gehört, oder doch wenigstens während den Berathungen der Beschlüs se wahrgenommen haben. Allein auch nicht eine Syl b c wurde davon gesprochen. Es ist eine bekannte That sache ist, daß die demokratische Partei zu weit über dem Temperen; - Fanatis mus steht, als daß sie sich damit besudeln würde. Wir wollen hoffen, daß die „Freie Presse" hiernach der Wahrheit die Ekre gibt, und ihren Lesern keinen sol chen blauen Dunst vormalt. Was ist die große Mehrheit der Leiter und Füh rer der Temperen; - Bewegung? Sind es Demokraten oder Republikaner? Aus was bestand der größere Theil der Gesetzgebungen von Pennsylvanien, Ohio, New Zlork, Indiana, Illinois und Missouri im letzten Winter? Und wer passirtc die fanatischen Tcmperenz - Ge setzen in alle diesen Staaten ? waren es Demokraten oder Republikaner? Was sind Gov. Gcary, Ex Gouv. Pol lvck, Nichter Kelly u. A. ? Leser, schaue um dich, und du kannst dir die Frage leicht selbst beantworten. Also, nur keinen solchen Humbug, Herr Col lege! Den deutschen Radikalen gehen die Augen ans! Ter „Pittsburgcr Freiheitsfreund", ein crz-radikal republikanisches Blatt, schlägt in seiner Nummer vom 28. Juni Lärm, und ruft dem Volke zu, aufzuwa chcn. Er sagt - Volk erwache! Dem unbefangenen Be obachter der Zeitereignisse kann es nicht rntge he zu bemerken, daß im ganzen Gebiete des freien Nordens, von Maine bis ach Ealiforni cn, sich in den Massen des Volkes mehr und mehr der feste Vorsatz ausbildet, künftighin nur wirklich gute und fähige Männer als Kandida ten für die neu z besetzenden Aemter auSzu wählen, und Angesichts der Corruption, die sich in den letzte Jahre, namentlich in den StaatS- Irgislaturen kund gegeben hat, braucht sich auch üonventivnen aufgebmdet- Wer aber oder creiirt denn diese Convention anders als das Volt selbst k In seiner Gewalt steht es also jeder Zeit, sie seinem Ausspruch entweder Unter than z machen, oder falls sie erfehlen sollte, dem deutlich i seiner Mehrheit ausgesproche ne Volkswillcn zu willfahren, das von ihnen nominirtt Ticket zu verwerfe. Auch in unse rem Staate naht die Zeit wieder heran, wo da Volk berufen ist, sich eine neue Betretung in ter Gesetzgebung zu wählen, und hauptsächlich im Hinblick aus diese Wahlen möchten wir nnsere Freunde auffordcr, diesmal Augen und Ohren wohl offen zu hallen und dafür zu sorgen, baß blos tüchtige, anerkannt redliche uy erljäßliche Männer für den wichtigen Posten al Gesetzgeber ernannt erden. E fehlt an solchen Männern nlcht in unserer Mitte nnd man hat jetzt noch hinlänglich Zeit, sich die selben auszulesen. Welchen Schundwir zum Beispiel wieder ln der letzten LrgiSl-tur halten, da haben uns genugsam ihre Akte gezeigt. Hat man sich letzten Winter in Harrisbura etwa de strebt, dem deutlich kundgegebenen Bollswille Rechnung zu tragen? Mitnichten. Dagegen hat man sich'S angelegen sein lassen, ach der Psrife reicher und mächtiger Korporatio nen zu tanzen, ihre Diktate gehorsam auSzusüd ren und aus Schleichwegen, dlos im Interesse kleiner Cliquen handelnd, Bills zu passiern, wel che im schnurgeraden Widerspruch mildem Wil len der Mehrheit der Constituante standen. Wir haben hier nicht nöthig, in s Detail zu gehen, spezielle Beispiele anzufüt>re,odr Na men zu nennen, denn die Corruption und Untüchtigkrit unserer letzten Gesetzgebung ist Thatsache. (Ein verdienter Hieb auf die Radikalen jenes Körper.) Um so mehr aber sollte da Volk es sich angelegen sein lassen, die sem nur allzu lange schon geduldeten Uebelstande einmal gründlich abzuhelfen, und die Wahl sei ner Assemdlvmänner aus den Händen drr poli tischen Drachizieher direkt in seine eigene neh men. Und trügen nicht alle Anzeichen, so ist das Volk jetzt auch gewillt solches zu thun, und dazu können wir von Herzen ur Amen sagen. Brav gesprochen, Herr „Freiheits freund". Freut uns, daß „Hopfen und Malz" an Ihnen noch nicht ganz ver loren sind, und daß Ihnen endlich doch die Augen aufgehen l Wenn denn selbst republikanische Blätter gegen die Führer und Leithämmel, gegen die cvxxupte Demagogen und Schwindler ihrer eigenen Partei los ziehen, so muß es wahrlich schlecht mit derselben stehen. Mögen besonders un sere deutschen Republikaner, die noch ei nen Funken Ehrlichkeitsgefühl besitzen, die wohlgemeinten Worten unseres Hrn. College beherzigen ! Aber, möchten wir doch allen Ernstes fragen - „Wird wohl auch der „Frei heitsfreund" erwachen? Wird nicht er wieder die Kniee beugen, und nach der Pfeife der reichen und kor rupten Partei-Klepper vonAllegheny County tanzen, wie er schon so oft gethan? Wir wolle sehen! Ein lehrreiches Kapitel für Taxzahler. Bekanntlich hat der radikale Congreß die Südstaaten in fünf Paschaliks mit je einem Pascha eingetheilt, um die „Rcconstruktion" zu bewerkstelligen, d. h. die Neger zu radikalen Stimmgebern zu machen und die Wiederherstellung der Union so lange hinauszuschieben, bis mit Hülfe der Negcrstimmen der Süden vollständig „radikalistrt" ist. Dieser gewaltige „Job" mag für radi kale Politiker sehr hübsch sein, aber für die Taxzahler ist es ein höchst ungemüth liches Ding, denn die Geschichte kosttt das Land jährlich etwa IZY Millio nen Dollars!— eine Summe, die zu nützlicheren Zwecke verwendet werden könnte. Gegenwärtig sind die Pascha'S emsig daran, die Stimmgeber nämlich alle Neger und die radikalen Weisien-zu registriren, damit bei irgend einer Wahl nicht etwa ein gewesener „Rebelle" oder Nicht-Radikaler das Stimmrecht aus üben kann. Um zu zeigen, was allein diese Maßregel das Land kostet, copiren wir Folgendes aus dem „Cincinnati Commercial:"— „Jedes der fünf Militär-Departe inents im Süden hat366Registrations behorden. Diese Behörden sind schon viele Wochen in Sitzung gewesen und werden och viele Wochen in Sitzung sein. Jedes Mitglied derselben erhält 88 per Tag. Berechnet man, daß jede Behörde 16 Mitglieder und jede der 5 Departements 866 solcher Behörden zählt, so ergiebt sich für diesen Posten allein eine tägliche Ausgabe von 8126,. 666 !" Also 8126,666 werden tagtäglich aus dem Schweiße der geplagten nördlichen Tarzahler herausgezwackt, um 15,666 radikale Scribbler zu erhalten, die für viele Wochen bei einem Tagelohne von 88 nichts anderes zu thun haben, als die Namen von stupiden Negern und Andern aufzuschreiben und am Wahl tage die Neger in ihrer neuen Rolle als radikales „Stimmvieh" taktfest zu er halten! Und 156 Millionen Dollars werden de nördlichen Taxzahlern jähr lich abgezwackt,—wir sagen „nördliche Taxzahler," weil die Südlichen wenig oder nichts bezahlen können,—um die Widerherstellung der Union bis nach der nächsten Präsidentenwahl zu verhindern und den Süden zu radikaliflren, damit die radikale Raub- und Schand-Partet ihr Aussaugesystem noch länger fortse tzen kann. Für oder gegen Neger-Stimm recht ? Das ist die Frage! Ueber die letzthin in ColumbuS, Ohio tagende Convention der Radikalen je nes Staates und ihrer Ernennungen, bemerkt der „Westbote": Die Conven tion der Radikalen von Ohio hat sich in ihrer Platsorm klar und deutlich zuGunsten des Neger-Stimm rechte S ausgesprochen. Die Phrase „loyales Männer-Stimmrecht" braucht Niemanden zu täuschen ; sie meint nichts anderes als Ncger-Stimmrecht. Ge rade dieser Beschluß fand in der Con vention den lebhaftesten Beifall und nicht eine einzige vernetnde Stimme er hob sich dagegen. Es kann allen ehr lichen Leuten nur lieb sein, daß sich die radikale Parthei so entschieden auf die Neger - Stimmrechts - Platsorm gestellt hat, daß kein Ausweichen mehr hilft. Der ganze Kampf wird sich auf die Ne ger-StimmrechtSfrage reduciren. Wer bereit ist, die Neger in Ohio fortan und für alle Zeiten zu stimmberechtigtenßür gern zu machen, der wird die radikale Parthei untprsiützen; wer dagegen ist, der nird da demokratische Ttckiet unter stützen müssen. Einen Mittelweg giebt s nicht und es ist doppelt erfreulich, daß das demokratische Ticket aus Männern zusammengejetzt ist, von denen Nie mand sagen kann, daß sie nicht im höch sten Grade für die betreffenden Posten fähig sind, oder daß sie nicht das Ver trauen ihrer Mitbürger in jeder Bezieh ung verdienen. Wer einen Mann wie Richter Thurman als Gouvernör er wählen hilft, der wird niemals Ursache hasten, sich seiner Wahl zu schämen. Das Ticket, das von der radikalen Convention ernannt worden ist, ent spricht der Platsorm vollkommen- Hay nes, der GouvernörS-Candidat, ist ein Mitglied des radikalen CongresseS und das sagt alle. Er stimmte für das Machtgebot, da den Bürgern de Co lumbia Distrikts das Neger-Stimm recht aufzwingt und e ist passend, daß er als Bannerträger der Neger-Stimm rechtSparthet von Ohio erkoren worden ist, und daß er bei dem Leichenzuge die ser Parthei dasCommando führen sollte. Wir leben der guten Hoffnung, daß unsere demokratischen Glaubensgenossen in Ohio die Negerstimmrechts-Parthei bei der nächsten Wahl nach allen für Wcltgegenden zerstreue wird. Jetzt nur muthig vorwärts! Der Ate July. Heute feiern wir den 91sten Geburts tag dieser Ver(un)einigten Staaten. Wir glauben unsern Lesern nichts Bes seres zur ernstlichen Beherzi gung und zum Na chd enke n vor legen zu können, als nachstehende „Un abhängigkeit - Erklärung" der braven Helden der Revolution. Man lese und überlege. Nnabhäugigkeitserklärnng d e r Vereinigten Staaten. 4ten Juli 177 6. Wcn im Laufe der Begebenheiten in Volk genöthigt wird, die politischen Bande aufzulö sen, die es mit einem andern ereinten, und un gleiche Stellung einzunehmen, wozu e durch die Gesetze der Natur und deren Schöpfer de rechtig ist, so forder die geziemende Achtung vor den Meinungen der Menschen, daß e die, jene Trennung veranlassenden Ursachen öffent lich verkünde. Wir halten folgende Wahrheiten für klar und keine Beweises bedürfend, nämlich: daß alle Menschen gleich geboren, daß sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rech ten begabt sind, daß zu diesen Leben, Freiheit und da Streben nach Glückseligkeit gehöre, daß um diese Rechte zu sichern, unter den Menschen Regierungen ingesetzt seien, deren gerechte Ge walten von der Zustimmung der Regierten her kommen, daß allemal, wann irgend eine Regie rungssorm zerstörend in diese Endzwecke ein greift, vaS Volk das Recht hat, jene zu ändern oder abzuschaffen, eine neue Regierung einzu setzen, und diese auf solche Grundsätze zu grün den, und deren Gewalten in der Form zu ord nen, wie e ihm zu seiner Sicherheit und sei nem Glücke am erforderlichsten scheint. Die Klugheit zwar gebietet, schon lange bestehende Regierungen nicht um leichter oder vorüberge hender Ursache willen zu ändern, und demgemäß hat alle Erfahrung gezeigt, daß die Menschen geneigter sind, die Leiden zu ertragen, so lange sie zu ertragen sind, als sich durch Vernichtung der Formen, an welche sie sich einmal gewöhnt, selbst Recht zu verschaffen. Wenn aber eine lan ge Reihe von Mißbräuchen und unrechtmäßi gen Eingriffen, welche unabänderlich immerdar den nämlichen Gegenstand verfolgen, die Ab sicht beweist, das Volk dem absoluten Despotis mus zu unterwerfen, so hat dieses das Recht, so ist S seine Pflicht, eine solche Regierung umzu stoßen und neue Schutzwehren für seine künfti ge Sicherheit anzuordnen. Von der Art war auch das stille Dulden dieser Eolonien, und von der Ar ist nun die Nothwendigkeit, welche sie das frühere System der Regierung zu ändern zwingt. Die Geschichte de gegenwärtigen Kö nigs von England ist eine Geschichte von wie verholten Ungerechtigkeiten und unrechtmäßigen Anmaßungen, alle die Errichtung einer unum schränkten Tyrannei über diese Staaten dezweck end, Zum Beweise dessen seien hiermit That sachen der unparteiischen Welt vorgelegt. Er hat seine Genehmigung den heilsamsten und nothwendigsten Gesetzen für gemeine Wohl fahrt verweigert. Er hat seinen Stabthaltern verboten, Gesetze, von unaufschiebbarer und dringender Wichtig, keit rechtskräftig zu machen, oder er hat ihre Wirkung suSpendirt, bis seine Genehmigung dazu wäre erhalten worden, und die so aufge schobenen Gesetze hat er zu beachten gänzlich vernachlässigt. Er ha verweigert, andere Gesetze zu zweck mäßiger Einrichtung ausgedehnter StaatS-Di strikte zu genehmigen, es sei denn, daß diese Volk sein Vertretungsrecht bei der Gesetzgedung aufgegeben haben würde—ein Recht, dem Volke unschätzbar und furchtbar nur dem Tyrnnnen. Er hat gesetzgebende Körper in ungewöhnli che, unbequeme, und von den Bewahrungsör tern ihrer öffentlichen Urkunden entfernte Platzt zusammen berufen, und dies au der alleinigen Absicht, sie durch Ermüdung zur Willfahrigkeit gegen seine Maßregeln zu zwingen. Er ha zu widerholten Male die Häuser der Repräsentanten aufgelöst, eil sie sich mit mann hafter Festigkeit seinen Eingriffen in die Volks rechte widersetzten. Er hat nach solchen Auflösungen für eine ge räume Zeit die Wahl anderer (Repräsentan tenhäuser) zu veranstalten sich geweigert, wo durch die gesetzgrbeikde Gewalt, die nicht vernicht werden kann, ollständig zum Volk, um sie aus zuüben, zurückgekehrt ist, und mittlerweile der Staat allen Gefahren eines feindlichen Einfalls von außen, und Erschütterungen im Innern ausgesetzt blieb. Er hat sich Mühe gegeben, das Steigen der Bevölkerung dieses Staates zu erhindern, in dem er zu dem Endzweck den Gesetzen für die Naturalisation Fremder Hin dernisse in den Wege legte, andere Gesetze, zum Ermuntern der Einwanderungen hierher zu erlassen, verweigerte, und die Preis bedingungen zu neuen Ländereien erhöhte. Er hat die Richter von seinem Alleinwillen abhängig gemacht, in Hinsicht der Dauer ihrer Aemter, und des Betrags und der Bezahlnng ihrer Gehalte. Er ha eineMenge neuerAem ter errichtet. Schwärme von Beam ten hierher geschickt, um unser Volk zu belästigen, und seinen Le bensunterhalt aufzuzehren. Er hat mitten unter un in griebenszeit stehende Heer ohne Zustimmung nserer ge setzgebenden Behörden gehalten. Es war sein Bestrebe, dt Kriegs macht unabhängig von der bürger lichen Gewalt, und erhaben über sie zu stellen. Er hat sich mit andern (Mächten) verbündet, un einer unserer Verfassung ganz fremden, und von unsern Gesetzen nlcht anerkannten Ge richtsbarkeit zu unterwerfen; indem er seineGe nehmigung ihren Ansprüchen angeblichee Ge setzgebung ertheilte, diese nämlich z zur Sinquartirung starker bewaffneter Truppencorps bei un: zur Beschützung derselben durch ein Schein gerich von der Strafe auf den Todtschlag, wenn sie ihn an den Bewohnern diese Staa te begehen würden; zur Adschneidung unser Handel mit al len Theilen der Welt; zur Auflage on Abgaben auf un, ohne unsere Zustimmung; zurßeraubung derWohlthat de Gerichtsverfahrens durch Geschworene in mancherlei Fäl len; zu unserer TranSportirung über' Meer, um angeblicher Verbrechen wegen gerichtet zu werden > zur Vernichtung de freien System der nglischrn Gesetze in einer benachbarten Pro vinz, indem er ine Willkür - Regierung in derselben einführte, und ihre Grenzen erwei erte, um sie zur gleicher Zeit al Muster unb al taugliches Werkzeug für die Einführung der yämlichen unumsljränkten Herrschaft in nerhalb dieser Colonieen gebrauchen zu kön nen; zur Wegnahme unserer FreiheitSbriefe, Vernichtung unserer erthyollsten Gesetze, und Veränderung unserer Regierungsformen on Grund au; zur SuSpendlrung unserer eignen Gesetz, geber und zur Ermächtigung jener, un in allen und jeglichen Fällen Gesetze zu geben. Er hat der Regierung hier entsagt, indem er uns außerhalb seine Schutzes erklärte, und Krieg gegen un führte. Er hat unsere Meere geplündert, unsere Kü sten verwüstet, unsere Städte erbrannt, und Tod und Verderben über unser Volk gebracht. Er hat, indem er gegenwärtig große Heere ausländischer Söldlinge überschiff, um da Werk de Tode, de Elends und der Tyrannei zu vollenden, bereits mit Handlungen von Treu losigkeit uAd Tyrannei begonnen, welche kaum ihres Gleichen in den barbarischen Zeitaltern haben, und de Haupte einer civilis,rten Na tion völlig unwürdig sind. Er hat uusere auf hoher See gefangenen Mitbürger gezwungen, die Waffen gegen ihr eigenes Vaterland zu tragen, die Henker ihrer Freunde und Brüder zu werden, oder selbst durch deren Hände zu fallen. Er ha unter un innere Aufstände erregt, nnd gegen die Bewohner unsrer Grenzen jene grausamen Indianer aufgereizt, deren bekannte Kriegsweise ein rücksichtslose Vertilgen jeden Alters, Geschlechts und Stande ist. Bei jeglicher Stufe dieser Unterdrückung ha ben wir auf das allerunterthänigste um Ab hülfe gebeten; unsern wiederholten Bitten ur de nur mit wiederholtem Unrecht geantwortet. Ein Fürst, dessen Charakter durch eine jede Handlung so sehr einen Tyrannen bezeichnet, ist untauglich, eine freien Volke Herrscher zu Wir haben e aber auch nicht an Anforder ungen an unsere britischen Brüder fehlen las sen. Wir haben sie von Zelt zu Zeit vor dem Versuche gewarnt, durch ihre Gesetzgebung eine unerlaubte Rechtspflege über uns auszudehnen. Wir haben sie an die Umstände unsrer Aus wanderung und diesseitigen Niederlassung er innert. Wir haben an ihre angeborne Gerech tigkeitSliebe und Hochherzigkeit appellirt, und sie bci den Banden unsrer gemeinsamen Ab kunft beschworen, jener angemaßten Herrschaft zu entsagen, die unvermeidlich unsere Verbin düngen und Gemeinschaft unterbrechen würde. Aber sie waren auch taub gegen die Stimmen der Gerechtigkeit und der Blutsverwandschaft. Daher müssen wir der Nothwendigkeit, welche unsre Trennung von ihnen erheischt, nachgeben und sie für das halten, wofür uns die übrige Menschheit gilt, für Feinde im Krieg, für Freunde im Frieden. Wir daher, die VolkSrepräsentantcn der Ver einigten Staaten von Amerika, versammelt im Generalcongreß, und den höchsten Richter der Welt für die Reinheit unsrer Absichten zum Zeugen anrufend, verkünden hiermit sei erlichst, und erklären im Namen und au Macht- Vollkommenheit de guten Volks dieser Coloni en, daß diese vereinten Colonien freie uud unabhängige Staaten sind, und e zu sein da Recht haben sollen, daß sie von allem Gehorsam gegen die brittische Krone IoS und ledig gesprochen sind, und daß alle politische Verbindung zwischen ihnen und dem britischen Reiche gänzlich aufgelöst ist und sein soll, daß sie al freie und unabhängige Staaten volle Gewalt haben, Krieg anzufangen, Frieden zu schließen, Bündnisse einzugehen, Handel zu treiben, und alle andern Handlungen nnd Din ge zu errichten, wozn unabhängig Staaten rechtlich befug, sind. Und zur ufrechthaltung dieser Erklärung verbürgen wir un, mit festem Vertrauen auf den Schutz der göttlichen Vor sehuug, wechselseitig mit unserm Leben, un serm Hab und Gut und unsrer unverletzlichen Ehre. John Hancock, Präsident. EharleS Thompson, Sekretär. So sprachen unsere Väter der Revo lution im Jahre 1776 über das tyran nische Verfahren England's gegen die Vereinigten Staaten ; und nun, lieber Leser, vergleiche das Verfahren der da maligen brittischen Regierung mit dem der jetzigen herrschenden radikalen Par tei dieses Landes. Ist wohl da ein Un terschied ? Gen. McClrllan. Der Liebling Tausender der tapferen Soldaten der Potomac-Armee Gen. McClellan wird am 3ten November Europa verlas sen, und nach Amerika zurückkehren. Während seiner Anwesenheit in Dres den, gebar ihm seine Frau einen Sohn. Schwirz pnstatt weiß.—Es kommen jetzt Neger auch von Richmond, Virgi nien, nach Washington, um an die Stel le der Maurer zu treten, die für höheren Lohn ausgestanden find! Wie gefällt unsern weißen Handwerkern Dieses ? Auch nicht übel Z Die ersten zwei Zeilen eines radikalen Liede lauten jetzt ppl Ire, Dseauss b belpeck to sst Jsflk Davis Iros". Reifet nicht de Hernusgeter. Die erlebten Abentener, . s. Im letzten Bericht eldetrn wir unser glück che Ankunft in Wttler. Pa., n da Thu nd Treibe der ZÄuperen, - Fanatiker jener Stadt nnd County. Wir hatten da Glück, auch hier (wie überall) unsere Abvnnentenliste mit krafeften Rekruten bedeutend zu erhöhen, worin un unser allgemein geschätzter Agent, Herr lak d Kck, ortrefßiche Dienste lei stete, wofür wir ihm herzlich danken. Am Dienstag den2Bsten Mai reisten wir on Butler nach dem friedlichen Saronburg ab, wo bei unserm würdigen Agenten, Herrn L. A. Krause, Halt gemach ward. Auch vn den liebe Garvnburgern wurden wir rrcht freund lich empfange; da bieder Völkchen hält nn och im schönen Andenkn. S freut un, un sern alten College, Hrn. Dr. Held on Pittsburg hier zu treffen; die reine, demoka. Ische Luft, die in und um Saronburg weht, schrint guten Eindruck anf den Doktor zu ma che. Wir ollen enigsien hoffen. Da wir (nachdem einige frische Rekute in „Reih und Glied" gestellt worden,) gerade an jenem Nachmittag Gelegenheit hatten nach Freepor (Armstrong County) zu reisen, so be nutzten wir dieselbe. Aber, h weh ! Etwa drei Meile von greeport überholte un ein furchtbarer ewitterfturm! Der Regen kam in Strömen aus unser gebeugte Haupt herab, während der Donner schrecklich tobte, und zischende Blitze fuhren in alle Weltgegen den! Unsere arme „Stovepipe" litt am ei sten, und wäre beinahe schiffbrüchig geworden. Doch, wie der mnihigx Schiffsmann auf stür- Mischer See seinem Compaß fest und uneeschr cken folgt, und da bedrohte Schiff glücklich durch die brausenden Wogm in den RettungS- Hafen bringt, widerstand auch sie nobel dem Sturme, und kam mit un siegreich (obwohl ganz durchnäßt) in greeport an. Bei Hm. Wei haupt, wo wir übernach teten, hatten wir da Vergnügen, Hrn. Mu der von Saronburg, und Hrn. Bierbrauer Biehl von Aittanning anzutreffen. Auch hier (wie in beinah allen republikanischen CountieS) schrinrn die Temperenzler ihr Unwe srn zu treiben, indem viele der Wirthe keine Li zensen erhielte. E wundert uns deßhalb sehr, daß unser Freund Stühgen on Saron burg, drr aber jetzt eine Bierbrauerei in gree port besitzt, sich zu einer Partei drkrnnen kann, der, Leiter lauter echte Temperenzmucker sind! Will er sich den Strick noch fester um den Hals legen, ehr er seinen fatalen Irrthum einsieht? In greeport hatten wir auch da Vergnügen, unsern geschätzten Freund, Hrn. Dr. Krumpe (früher in der Nähr on Saronburg wohnhaft) zu reffen. Er ist erst or einigen Monaten zu rück frisch und gesund on einer BesuchSreise au Deutschland zurückgekehrt, von wo er sich nebst einer Partie auSgrzeichneterHomöopathie - Me dizinen, auch ine freundliche LrbrnSgrfährtin mitgebracht hat. Wir gratuliren dem Doktor zu seiner Wahl, und wünschen ihm und seinem jungrn „Weible" noch recht viele vergnügte und glückliche Jahren. Von Foeeport reisten wir am nächsten Mor gen nach Sharpsburg, AUegheny County. Da wir schon geranme Zeit nicht hier gewesen wa ren, und folglich nicht wußten, er „Koch oder Kellner" im Städtchen ist, so betraten wir die Wohnung unseres alten Freundes, Herrn Ja kob Keil, weiland Bürgermeister in Sharps bürg, wo wir auch recht herzlich empfangen wurden. Zur Zeit sahen wir natürlich etwas „schädig" au, allein nachdem ein treffliche Mittagsmahl genossen, und die „Stovepipe" wieder aufgewichst war (dank den Bemühun gen de Sohne unseres Freundes), konnte man keine Spuren von dem Tags zuvor erleb ten Sturme an uns wahrnehmen. Unser Aufenthalt in Sharpsburg war ein sehr vergnügter. Vater Rahm, einer der besten und gemüthlichsten Wirthe, fanden wir noch am „alienPlatze," bereit, mit freundlicher Zuvorkommenheit für sein Gästen zu sorgen. Eben so freundlich ist auch der Ackere Sohn, der dem Vater pflichtgetreu und prompt zur Seit steht. Nebst guten Getränken findet man de Hrn. Rahm anch einen vortrefflichen Tisch, wo von wir uns selbst überzeugten. Einige Schrite oberhalb Freund Rahm'S Ho tel, befindet sich da Gasthaus des Hrn. Jakob Scheid, ein kreuzfideler, braver Wirth, und kernfester Demokrat, der es mit allen Menschen wohl meint (wenn sie sich „beHäven"). Alle Machinationen der Radikalen können Freund Scheid nicht von seinen demokratischen Grund sätzen abwendig machen. Ehre dem tapferen Demokrat! Ueberhaupt sind die Deutschen in und um Sharpsburg fast alle Demokaten. Sie haben einen demokratischen Postmeister, (unser Agent, Hrn. Franz A. Klein,) ein sehr hraver, und allgemein geachteter Mann. Buch in ge schäftlicher Beziehung stehen die Deutschen hier nicht zurück. Die Spänglerwerkftätte des Hrn. Louis Lerner erfreut sich bereit einer gro ßen Kundschaft, und, wie wir vernahmen, be. absichtigt Hr. Carl Zimmermann ein ähnliche Geschäft daselbst zu errichten. Beide sind fleißige junge Männer, die ihr Geschäft gründlich erstehen. Sie verdienen eine liberale Unterstützung von den Bürgern SharpSburgS I und Umgegend. Da wir nun einmal in Sharpsburg waren, so mußten wir auch nach dessen Schwefterftädt chen StewardStowa. Die Herren Rahm, Klein und Zimmermann begleiteten un; drei bessert Kameraden hätte man nirgends auffin den können. In StewardStown trafen wir mehrere alte ShamberSburger Freunde, z. B. die Herren Hart mann und vietsch; Hr. Bietsch versteht die Lehrerftelle einer blühen den Schule daselbst. Nachdem ein „Schop pen" famosen Gerstensaftes bei dem freundli chen Wirth, Hrn. Ge. Baumann, hin ter die Binde gegossen worden war, ging'S nach der „deinokratlsche Festung" de Hrn. Ed. Eichenlaub. Da Townschip (Thäler) in welchem Hr. Eichenlaub wohnt, war immer ra dikal „schwarz"; allein bet der letzten Wahl haben die Demokraten ihre radikalen Gegner tüchtig durchgegerbt, und alle ihre ssandshaten wählt! Brav, Thaler Townschip. Möge es bei den nächsten Wahle überall so gehen. Während unsere Aufenthalte bei Hrn. Ei chenlaub, hatten wir da Vergnügen, zwei seiner kleinen Kinder—ein Knabe von etwa 5, und ein Mädchen von etwa 7 Jahren—singe zu höre z Hr. S. hoglettete den Gesang mit einer Guitare. Die Kinder sangen ausgezeichnet gut, und mit einer Präcision, die un wirklich erstaunte. Wie lieblich und süß ist doch der Gesang un schuldiger Kinder! Wie erhaben und schön! Nach freundlichem Abschiede kehrten wir noch an jenem Abend nach Lawrencevill bei (Pitt, bürg) zurück, und schlugen im „Runden Eck Hotel" dt Hrn. Jakob Waidler sex Quartier auf. Daß man beim „Tscheck" im mer eine freundlich Aufnahme findet, brauchen wir nicht zu sagen; seine vielen Freunde wissen da schon lange. Für den „inneren Menschen" sorgt er stet mit orzüglichen Weinen und son stigem gutem Stoff, runter sein „Zwetfchen- Wasser" nicht da geringste ist. Unsren „di cken Philipp" trafen wir diesmal leider nicht; (der auch umgekehrt, er traf un nicht;) wie fr aber hören, hat r nch immer famose „gDhuzopa" zu erkaufen, allein für ei armstligeu Schlucker wie wir, „hängen sie zu hoch? —im Preise. Nahe bei Lawrencevill befindet sich die Bier brauerei de Hrn. John Gangwisch, eine der größten, wenn nicht die größte in West- Pennsylvanien. Da on Hrn. Gangwisch fa trizirte Lagerbier ist wegen seine delikaten Ge schmack und vorzüglichen Güte zu gut bekannt, als daß e noch einer Empfehlung on un de dürfe. Auch besuchte wir da freundliche Brown - town, (herhalb Birmingham,) und zwar die „Sommer-Wirthschaft" de Hrn. John Mi schet. Die ist unstreitig ine der schönst, eingerichteten Wirthschaften, wenn nicht di schönste im estlichen Pennsylvanien. Gleich beim Eintritt in öle Halle defindet sich nämlich eine prächtige Kunstwasserleitung, umgeben mit einem hübschen Teich, vn welchem das Wasser in die Röhren geleite, und vn da wieder in ausend perlenden Tröpflein zurück in den Teich gegossen wird. Alles ist künstlich eingerichtet, und gereicht dem Eigenthümer, Hrn. Mische!, zur größte Ehre. In der großen geräumigen Halle sind Tische und Stühle für Gäste ange bracht. ' Da Gebäude ist in zwei Abtheilungen einge theilt, aber so, daß, bschon ein jeder Theil für sich allein ist, dieselben dennoch ei n Ganze bilden; der elne Theil ist für Concert-Vorstel lungen, während der andere Tanzvergnügun gen gewidmet ist. In der Mitte de Gebäude ist die „Trink bar", die beide Theile trenn; dieselbe ist so wohl von der Concert-Halle als vom Tanzsaal zugängkich. Aehnlich wie die „Trinkbar, ist die oberhalb derselben befindliche geräumige Bühne für Musikbanden. Kurz, da Ganze ist sehr geschmackvoll eingerichtet, und wir hof fen, daß die schöne Halle recht zahlreich besucht, und der Unternehmungsgeist de Herrn Mi sche! verdientermaßen belohnt werden möge. Ehe wir unsere Rückreise nach Hause antra ten, wollten wir auch noch da freundliche East- Liberty besuchen. Auf SchusterSrappcn giugS dann von Lawrencevill nach jenem Städtchen zu, mit Freund Waidler als Begleiter. Die Reise ging „bully". An dem Bestimmungs ort angelangt, wurde bci dem dortigen gast freundlichen Wirthe, Hrn. Franz Poppe, eingekehrt. Hr. Waidler stellte uns dem Wirth al einen Freund au Ohio, als einen "vrovor", vor! Der mnntere Wirth merkte jedoch den Braten, betrachtete eine Zeitlang un sere „Stovepipe", und wir waren verrathen! Ein zarter Händedruck und 'ne Flasche schar manten Weins „settelte" das Ganze. Doch, wir müssen zum Schlüsse eilen. Von East-Libert reisten wir nach JohnStown, von wo wir, nachdem wir unsern alten Freund, Hrn. Bierbrauer R i st aufgesucht, und mehrere kern lich bewirtheten und uns mit Rath und That zur Seite stunden, sowie auch allen unsern Gön nern, erstatte wir unsern wärmsten Dank. Der Herausgeber. Nähere über das große Feuer zu Philadelphia, Pa. In Philadelphia brach am vorletzten Donner stag in dem „American Theater" Feuer au, Häuser beschädigt wurden. Eine Mauer stürz te in, wobei 13 Personen getödtet, 36 verwun det wurden. Die Gelödteten und Verwunde ten waren meisten Feuerleute mit Familien. Das Nähere entnehmen wir der „Ver. St. Zeitung" - e keinem Zweifel, daß es in dem Stall an der Sansomstr. ausbrach, über welchem sich da Ankleidezimmer der Balletmädchen befindet. Mr. Daniel Lingle, der Theatermaschinist, be merkte, als er an dem Stall vorbeiging, einen in dem Stalle standen, brannte. Es gelang ihm ohne Mühe da Feuer zu unterdrücken, oder immer auf Neue drang Rauch in den Stall ein. Mr. Lingle ging in da zweite Stockwerk, in welchem sich der Heuboden befand und als er die Thüre öffnete schlugen ihm die hellen Flammen entgegen. Dieser Raum war nur durch eine dünne Bretterwand von den Zimmer der Balletmädchen getrennt, (das Ge bäude war ursprünglich als EircuS gebaut) und Mr. L. erkannte sogleich die große Gefahr, die für das ganze Gebäude entstehen mußte, wenn die Flammen bi in diese Zimmer drangen. Er setzte sofort den Bühnendirektor, Mr. Pil grim, von der schauerlichen Thatsache in Kennt niß und dieser instruirte ihn auf der Stelle die geeigneten Vorkehrungen zum Löschen des Feuer zu reffen, aber keinen geuerlärn zu machen, eil sonst bei dem plötzlichen Andrang de Auditoriums nach den Thüren ein großes Unglück zu befürchten sei. Zu dieser Zeit, 9 Uhr 46 Minuten, wurde von dem Balle der „Dämonen-Tanz" aus „vlaalc vroolc" aufge führt. Mr. Pilgrim ließ den Tanz beendigen und hielt dann an da Publikum, welches noch nicht die geringste Ahnung von dem Feuer hatte die folgende Anrede: „Ladies nd Gentlemen: Umstände zwingen mich In diesem Augenblick die Aufführung ein zustellen, und Sie würden mich sehr verbinden, wenn sie so schnell fortgehen, als Sie können. E lieg da in Ihre Interesse. Was ich jetzt sage, will ich Ihnen in andermal erNSren. Ladies und Gentlemen gehen Sie—gehen Sie so ruhig fort, als sie können." Da Publikum war durch diese Anrede sehr überrascht; da aber keine Anzeichen einer Ge fahr sichtbar waren, so gingen nur Wenige fort und der größere Theil de Publikum blieb sitz en. Mr. Pilgrim lderholte dringlich seine Aufforderung, der aber auch dann nur Wenige Folge leisteten. Plötzlich quoll aber au der Thüre, durch welch die Musiker in das Orche ster eintreten, Rauch hervor. Der Ruf „F ea- r" wurde gehört und Alle drängte dann nach den Thüre. Von hen Personen, die sich un ten befanden, entkamen alle unverletzt! von den Jungen aber, die im Amphitheater saßen wa ren viele so erschreckt, daß sie au den Fenstern de zweiten Stockwerk sprangen. Ein Knabe wurde mitte in der Straß mit gebrochene Schädel gefunden, und seine Verletzungen wa ren so schwor, baß er schon nach wenigen Mi nuten starb. Die Tänzerinnen und Schauspieler liefen in der äußersten Bestürzung nach den Garderobe zimmern, um ihre Habseligkeiten zu retten. Au den Zimmern an der Sansomstr. schlugen ihnen jedoch schon die Flammen entgegen, und die Mädchen mußten in ihrem kaum die Blöße deckenden Balletanzuge auf die Straße hinaus, und in den benachbarten Häusern ein Obhach suche, bis sie ändere Kleider erhalten hatt. Ein Mädchen war von den Schrecken so über wältigt, baß sie gleich uachbtm si die Straße erreicht hatte, ohnmächtig niederfiel. Aus den Garderodczimmern, die au der Walnutstraßen Fron gelegen waren, wurden all Effekte ge rtttet. /V V' H ' Da gcurr griff, als eS die Bühne erreichte, mit rasender Eile um sich, und es Hot einen un beschreiblich grandiosen Anblick dar. Die Flam men loderte wie aus einem Krater hoch em por, und ein Sprühregen von Funkn fiel aus der Feuersäule herab und wurde o Winde weit fortgetragen. Die Feuerleute waren prompt auf drm Platze, da aber an elne Rettung de Theater nicht zu denkn war, so sonnte sie sich nur dqrauf beschränkn, die angrenzenden Ge bäude zu schützen. Ihren unermüdlichen An ftrengungtn gelang e endlich gegen II Uhr, des Feuer Herr zu erden; aber al diese Gefahr beseitigt war, stand eine andere bevor, dlr zu einer schrecklichen Katastrophe führen sollte. Die grontmauer de Gebäudes drohte mildem Ein sturz. Trotzdem und trotz vieler Warnungen von Seiten dt Publikum gingrn irle Feuer leute in da „Bar-Zimmrr" de Theater, um sich nach ihren Anstrengungen zu restaurier. Gerade, als eine beträchtliche Anzahl Feuerleu te da Schenkzimmer verlassen hatten und auf die Skaße getreten waren, stürzte die Mauer plötzlich mit furchtbarem Krachen zusammen und in die Straße hinein, und begrub unter ihren Trümmern die Leute. Bon der Aufregung folgten, kann man auch annähernd kaum ein Bild geben, und es dauerte mehrere Minuten bis gehörige Anstalten getroffen wurden, die Todten und Verwundeten hervorzuziehen und für die Letzteren Sorge zu kagen. Viele on ihnen wnrden nach dem Pennsylvania Hospital nd Andere nach den in der Nachbarschaft gele genen Häuser gebracht. Geschichte de Theater. Da Gebäude wurde or etwa 2t Jahren von General Welsch erbaut und durch die Vor stellungen de National CircuS und einer Me nagerie eingeweiht. Nach dem Tode de Gen. Welsch ging da Gebäude in die Hände des Mr. Wheatley über, welcher dasselbe als Theater ein richten ließ. Später wurden in dem Theater gemischte Vorstellungen gegeben, die meisten von liedcrlichen Personen besucht wurden; im Auditorium wurde geraucht und die Gäste wur den auf Verlangen von Tchcnkmädchen bedient. Darauf, nachdem die Legislatur ein Gesetz pas sirt hatte, das die „Waiter Girl" Saloon ab schaffte, ging da Theater in die Hände de Mr. Fox über, welcher zuerst einige hübsche Schaustücke gab, die jedoch wenig besucht wur den. Später führte er die gemischte Vorstellun gen ein (VarietieS) und hielt Farbige zur Be dienung der Besucher. Da Geschäft hob sich in der Letzten Zeit von Tag zu Tag und Mr. For begann eben seine alten Verluste zu erse tzen. Da Gebäude erstreckte sich von der Walnut bi zur Sansom Str. und hatte eine Tiefe von mehr als 266 Fuß. Im Hinteren Theile befand sich der Pferdestall und im 2. Stockwerk eine Manege, in elcher die Pferde dressir wurden. Die Garderobezimmer, die ZlmincrmannSwerk statt, die Atelier der Maler, die Schneiderstube befanden sich in dem t. und 2. Stockwerk. Eine ungeheure Menge von Decorationen befand sich im Hause, welche natürlich zerstör wurden. Tetestraphisches. Rückkehr des Präsidenten. Washington, Juli 1. Der Präsident und seine Begleiter sind heu , te Abend von Annapoltsaus hierher ge , kommen und die sämmtlichen Mitglieder , der Reisegesellschaft begaben sich still iu ihre Wohnungen. Es fanden bei An kunft des Bahnzuges keine öffentlichen Demonstrationen statt. Freimaurer,wel che den Präsidenten nach Boston beglei tet hatten, waren schon gestern hierher zurückgekehrt. Wie Santa Anna i die Hände der Liberalen fiel. Ne w-Or lea n S, 26. Juni. Der mexikanische Schoonex Atlas kam heute früh in die Mündung des Mississippi. Ex hatte 24 verbannte kaiserliche Mexi kaner am Bord, unter denen sich mehre re Offiziere befinden. Dieselben bestätigen denßericht von der Gefangennahme Santa Anna's zu Si sal. Sie sagen, daß, als der Capitän der Virginia den Liberalen sagte, daß er sich den Santa Anna nur durch Ge walt entreißen lassen werde, daß er aber dagegegen protestire, da sein Schiff un bewaffnet sei, er die amerikanische Flag ge am Gangweg ausbreitete. Die Mexikaner achteten dessen nicht, traten die amerikanische Flagge mit Füßen, be mächtigten sich des Santa Anna, schleppten ihn in eines ihre Boote, brachten ihn nachCampeachy, und sperr ten ihn als KriegS-Gefangenen ein. Zu Campeachy erschießen, hängen und vertreiben die Liberalendie Anhän ger des Kaiserreichs. Gerücht von der Hinrichtung Maximilians. Washington, 29. Juni. Der österreichische Gesandte hat von einem Agenten der gestürzten kaiserlichen Re gierung von Mexico, die Nachricht er halten, daß Maximilian von einem Kriegsgericht zum Tod verurtheilt wor den ist. Das Urtheil wurde am 19. Juni um 7 Uhr Morgens vollstreckt. Maximilian wurde von einem Peloton Soldaten er schössen. S Seine Freunde baten um den Leich nam des Erzherzogs, aber General Es cobedo verweigerte die Auslieferung des selben. Diese Nachricht kam überVeraCruz nach dem Southwest Paß, von wo aus sie an den österreichischen Gesandten telegrap- Hirt worden ist. Die Nachricht hat in diplomatischen Kreisen eine ungeheure Sensation her vorgerufen, sogar im Haus des Präsi oenten glaubt man fle und ist darüber sehr erregt. Die Einnahme der Stadt Mexico. New-Orleans, 29. Juni. Heu te früh traf eine österreichische Dampf- Kriegsschaluppe im Südwest Paß ein, und landete Depeschen für den öster reichischen Gesandten. Das National- i Emblem der Schaluppe war in tiefe i Trauer gehüllt. Dieser Umstand, und > die Zurückhaltung der Offiziere sind i sehr bedeutsam. Sie berichteten so viel, daß die Stadt Mexico am 26. Juni von den Liberalen erobert worden > ist. Die näheren Nachrichten hierüber ' waren zur Zeit, als die Schaluppe von ' VeraCruz qhfzzhr, Hort noch nicht ringe- t troffent ö Locate Reuigkeiten. Lancaster, Pa. Donnerstag, Juli 4,1867. Ein glorreicher Steg! Das ganze demokratische Ticket er wählt Z!! Di. durchschnittliche Mehrheit ist tz(X> Stimmen!!! Ehrt der Demokratie von Lanka ster l Lankaster hat sich abermals mit Ruhm bedeckt; Indem S bei der am letzten Freitag stattfinden den Wahl für Schul-Direktoren, alle zwölf Eandidaten erwählte, und zwar mit einer durchschnittlichen Mehrheit von LOttz Stimmen!!! Unter den Eswählteube finde sich unsere zwei persönlichen Freund, ISle und Schober zwei drr angesehen sten und besten Männer der Stadt. Wir gra tuliern. Di Radikal, um eine Mehrheit in der Schul-Brhörde (wie bisher) zu behalten, hatten ein „gemischtes Ticket" aufgestellt, wo raus sich die Namen mehrerer Demokraten, nämlich der Herren Wilson, Eby, Best, Zecher, Stcinmann und Dr. Mishler (Letzterer danke später ab) befanden. Sie thaten die blos, um demokratische Stimmen zu bekommen, und das „gemischie Ticket" zu erwählen. Allein sie machten „die Rechnung ohne den Wirth," und wurden bitter getäuscht. Die Demokraten wurden mit einer weit größeren Mehr heit erwählt, als man erwarktc! Ja derganzen Stadt erhielt dcr höchste der rad. Eandidaten blos 527 Stimmen, während der niedrigste Kandidat auf dem demokatische Ticket 1689, und der höchste 1565 Stimmen er hielt! Hier ist da Resultat: Reguläres de- Vermischtes mokratisches Ticket: Ticket. Wm. R.Wilson, 1565 I.W. Jackson. 527 Simon P. Eby, 1562 HBaumgardnersl6 John Mise, It>B!> W..Allee, 564 Fred. S. Pyfcr, 1 123 E. H. Thoma,s64 JameS Pranglcy, jll3 A.C. Robert 498 William Best. 1557 H. E. Leman, 456 Christian Zecher 1511 H. S. Gara 541 Emannel Schober, 1126 H. W. Harberger, 1119 Charles G. Brak, III! Gco.M.Skinman, 1565 Anthony JSk, 1692 Wir graiuliren die Demokraten von Lanka ster City zu diesem glorreichen Sieg! Nobel haben sie ihre Pflicht grthan, und ihre Treue zur Union und Constitution bewiesen. Der rechte Platz. Wir habe viele schöne und große Geschäftshäuser in Lancaster, wo man auch schöne und gute Waaren kaufen kann; allein es befindet sich in der ganzen Statt kein Geschäftslokal, in welchem man eine größere, schönere und billigereAuS wahl von Haushaltung - Waaren finden kann, al bei Hrn. A. E. Flini, No. tl, Nord Queen Straße, nahe dem Sen ke Square. Die große Auswahl Oefen, Kup fer-, Eisen- nd Blechgeschirre, GaSröhreir, Pumpen, nebst vielen taufenden anderer Arti tikeln, die man in diesem großen GeschäftSloka le antrifft, ist wirklich erstaunlich. Alle a zu einer ollständigen Ausstattung eine Haushal te gehört, vom kleinsten bis zum größten ist hier zu haben. Dabei sind Hr. Flinn und seine Clerks so freundlich und zuvorkommend, daß man gewiß nicht unbefriedigt den Laden er läßt. Solche unserer Leser, die irgend welchen Artikel für ihre Haushaltung brauchen, mag e sein was es auch will, denen rathen wir, bei , Hrn. F. vorzusprechen, und ihre Einkänfe dort , zu machen, denn wir können sie ersichern, daß sie nirgends bessere noch billigere Waaren ku fcn können als bei ihm. Alan lese seine An zeige in einer anderen Spalt dieser Nummer. Vom Blitz getroffen. Während des heftigen Gewitters, welches vorletzten Dien- stag die Gegend heimsuchte, wurde die neue Scheuer des Herrn Abraham Bollinger zu RolHSville, Marwick Townschip, vom Blitz ge troffen. Herr Bollinger, Georg Earpenter und John LandiS, Sohn von Jacob Landi, hatten Schutz gegen den Sturm unter dem Vorbau der Scheuer gesucht; als der Blitz einschlug lehnte Hr. LandiS gegen einen Thdi - Pfosten und wurde augenblicklich getödtet. Die Andern wurden mehr oder weniger verletzt, er . holten sich aber in kurzer Zeit von der heftigen Betäubung. Dies ist das zweite Mal in ei , ner kurzen Zeit, daß Hr. Bölling' Eigen > thum vom Blitz getroffen, wurde, indem vor , 6 Wochen sein Wohnhaus getroffen und bedeu , end beschädigt wurde. Die Familie de Heer Landis hat da tiefste Mitleid vieler Freunde in dieser schweren Heimsuchung. Während desselben Gewitter wurde eine Ecke der Lutherischen Kirche in Maytown vom Blitz getroffen und bedeutend beschädigt. Die Telegraphen.Office in Mountjoy wurde ebenfalls vom Blitz getroffen. Der Schaden ist unerheblich. Pferdedieb verhaftet. Vorletzten Montag Abend, traf ein Mann Namen Hen ry Beckin mit einem Pferd und Fuhrwerk in der Stadt ein und stelle in Victor Kasser'S Wirth hau in der Ost KönigSstraße auf. Man hegte Verdacht, daß er nicht der rechtmäßige Eigner derselben sei. Er wurde von Polizist Baker er haftet und vor Alderman Wiley genommen, wo er eine widersprechende Geschichte über dieselben erzählte. In einer Philadelphia Zeitung erschien eine Anzeige, worin eine Belohnung von 8166 für die Wiedererlangung de Eigenthum an geboten wurde. Der Eigner kam ach Lanca ster, erkannte das Pferd und Fuhrwerk al sein, bezahlte die Belohnung und nahm diese nach Hause. Die Belohnung wurde wische Polt zist Baker und Michael S. Metzger, welcher Ba ker zuerst Nachricht von dem Diebe mittheilte, vertheilt. Beckin wurde bis zum Verhör ein gesteckt. Wurde verurtheilt. Hetnrich Fel ler, Levi Nirdorf und William Nixdorf, welche, wie wir in Nro. 48. berichteten, auf die Beschuldigung verhaftet wurde, Briefe au einem Briefsack auf der Postroute zwischen der Stadt Lancaster und Colebrook gestohlen zu haben, wurden vorletzten Dienstag vor die Vrr. Staaten Distrikt-Cour in Philadelphia ge bracht, geller bekannte sich schuldig und wurde !zu zwei Jahren in östliche Zuchthau verur theilt. Die zwei Nixdorfs wurden entlaffen, weil kein Zeugniß hervorgebracht wurde, wel ches sie in de Raub verwickelt. Knabe ertrunken. Ein kerjähri geS Söhnchen von Emanuel Brenner fiel vor letzten Montag Morgen in die Conestoga beb Safe Hardor und ertrank. Sein Körper wur de eine kürze Entfernung unterhalb her dorti gen Sägmühle gefunden.
Significant historical Pennsylvania newspapers