Die Staats-Zeitnng. Zoh. lZe-iz Wupper. Herausgeber und Eigenikümer. Harrisbnrg, Pa. Donnerstag, Juni 27, 1807. Anzeige Agenten. Folgende Herren sind unsere anlborisiricn Agenten um Auzeigcn und Sudscripiivncn für die „Pennsylvanischc Staats - Zeitung" in Empfang zu nehme: F. T. LocS,2ll Nord Fiiufie Straße. Phi ladclphia, Pa. vr. F. Mierson, „Dcmolrai" Office, Philadelphia, Pa. E. Mcyc n, Nv. 37 Park Row, New Jork. Für Richter der Siiprcnic-Cvuri: <ycovq Sharowood, von Philadelphia. AK" Wegen der erstaunlichen Ent hüllungen der großartigen Stchlercicn Seitens der Radikalen „höheren Orts," sind wir genöthigt, unsern „Reisebe richt" nebst mehreren interessanten Ar titeln und Anzeigen für die nächste Num mcr zu verschieben. An unsere Leser. Mit der heutigen Nummer beginne wir den zweiten Jahrgang der „Penn sylvanischc Staatszcitnng" —ein Er cigniß, dessen erfreulicher Wichtigkeit für nnö wir schon in unserer letzten Num mer kurz erwähnte. Wenn uns auch unser eigenes Gewis sen das Zeugniß gibt, daß wir nach be sten Kräften uns bemüht habe, unser Blatt mehr und mehr zu vervollkomm nen, und durch sorgsame Auswahl des Lesestoffes, durch regelmäßige Versen dung an die auswärtigen Abonnenten und durch eine unparteiische Berücksich tigung der Interessen aller Schichten und Klassen der menschlichen Gesellschaft das dauernde Vertrauen den wachsen den Leserkreises zu gewinne, so ist es doch ans der andern Seite eine ange nehme Pflicht für uns, der liebevollen Aufnahme Seitens des Publikums im Allgemeinen, der warmen Unterstützung Seitens unserer alten Ircundc, der treuen Mithülfe unserer werthen Cor rcspondcntcn und Agenten, und schließ lich der kollegialischcn Empfehlnng un seres Blattes durch die deutsche Presse unseres Staates als starker Bundesge nossen eingedenk zu sein, durch deren Zu sammenwirken wir unser Unternehmen sicher zu stellen vermocht haben. In Verbindung mit den übrigen de mokratischen College haben wir redlich dahin gewirkt, den demokratischen Prin zipien den Sieg über die radikale Will kühr- und Schreckensherrschaft zu ver schaffe, und wenn nicht alle Anzeichen trüge, wird unser Bemühen in der nächsten Oktvberwahl mit Erfolg gekrönt werden ein Erfolg, der uns reichlich belohnen wird sür dcn dornenvollen und oft undankbaren Psad, den wir als Zei tungshcrausgcber wandeln müssen. Daß wir auch in Zukunft, wie bisher, mannhaft für die Rechte der Deutschen in und außerhalb der Partei einstehen werde, bedarf wohl gegenüber unsern alten Lesern keiner weiteren Versiche rung, und werden wir es zur besonderen Ausgabe machen, allen Nominationen in der Partei mit allem uns zu Gebote stehenden Einfluß entgegenzuarbeiten, welche iu irgend einer Wesse nativisti schen, oder fanatischen, oder scktioncllcn Vvrurthcilcn Rechnung tragen sollten. Wenn wir schließlich och unseren herzlichsten Dank allen Dcnen abstatten, welche uns während des verflossenen Jahres unserer editvricllen Cairicre so manche praktische Beweise ihres Wohlwollens gegeben haben, so sei ins besondere dabei unserer braven Harris burger Freunde gedacht, welche bei ver schiedenen Gclcgcnheitcu uns mit so manchen Zeichen ihres Gutmcincns und ihrer Freundlichkeit überschüttet haben. Unser innigster Wunsch aber ist, daß auch der zweite Jahrgang das Geschick seines Vorgängers theilen und unser Verhältniß zu den lieben Lesern wo möglich noch herzlicher gestalten möge. Was an uns liegt, soll gewiß geschehe; daß die werthen Freunde nicht ermatten in ihren edlen Bemühungen; dürfe wir es hoffen ? Eine Entschuldigung. Es war unsere Absicht, mit der ersten (dieser) Nummer des zweiten Jahrgangs die „Pennsylvanischc Staats-Zeitung" zu vergrößern. Zu diesem Zwecke ha ben wir auch bereits das nöthige Mate rial angeschafft. Unsser freundlicher Papicrmüllcr (Hr. Schober) bcnachricht uns jedoch, daß er noch eine Partie Pa pier auf Hand hat, das . er besonders für unsern Bedarf fabrizirt habe, und daß er dasselbe nicht wo anders ver kaufen könne. Wir sind deßhalb ge nöthigt, die beabsichtigte Vergrößerung des Blattes auf einige Wochen zu ver schieben. —Dieß unsere Entschuldigung. Der Btaat beraubt!! Loyale Diebe! Erstaunliche Enthüllun gen !! Wie das Volk bestohten wird! In unsre Lokalspalten finden die geneigten Leser eine genauere Schil derung der heillosen Wirthschaft, die in dein Regierungsgebäude getrieben wird, und eS ist eine Schmach für die höheren Staatsbeamten, daß solche grobe Dieb stähle nnter ihren Augen vorkommen konnten und höchst wahrscheinlich Jahre lang sortgesetzt wurden. Freilich ist es blos eine Wiederho lung der alten Geschichte unter der ra dikalen Ziichtruthe: wohin man sieht, nichts als Betrug, Schwindel und Dieb stahl. Allein die 250,000 demokrati schen Stimmgeber nnscrcS Staate und solche Republikaner, die noch ein Fünk chcn Ehrgefühl haben, werden sich dies mal nicht eher zufrieden geben, bis diese unsaubere Stehlerci im Großen gründ lich untersucht und die „loyalen" Diebe gründlich bestraft worden sind. Das Volk, das mit saurer Mühe seine Steu ern entrichtet, wird eS nicht zugeben, daß sich eine Bande von großsprecherischen Taugenichtsen von seinem Schweiße mästet nnd sich mit der „allerhöchsten" Protektion nnd der Sympathie der Court nnd Jury dick thut, wie dies Einer der radikalen Drohnen des Capitels am vorigen Samstag that. Wir haben uns oft gewundert, wohin im Herbst bet der jedesmaligen Neu-Möblirung der Hal len der Gesetzgebung die alten Teppiche, Wachs- und Oeltücher, Vorhänge c. hinkommen; nd wir haben eS aus dem Munde eines Mannes, der jeden Win ter bei genannter Rcnovirung behülflich ist, daß nicht blos die alten Stücke, son dern auch beträckliche Ouantitäten von ganz neue Tcppichen, Tapeten ic. ver schwinden !! Ein guter Rechner, der als „Erzloyaler" imCapitol „büsineß" thut, sagte, daß die systematische Plün derung per Woche sich auf 8200 belau fe. Nimmt man dazu die „Ertra- Raids", wie sie in dem diesmaligen Bücher-Diebstahl charakterisirt sind, so würde, gering geschätzt, der Staat jähr lich blos von den untergeordneten Blut saugern allein um M bis 40,000 Dol lars beschwindelt! Da geschieht durch die Partei der „großen morali schen Ideen" die das 3. Gebot in seiner ganzen Strenge gehalten wissen will, aber das 7te („dusollst nicht stehlen") gänzlich ignorirt! Einer der sauberen Gesellen, die in den Bücher-Diebstahl verwickelt sind, ist ein spezieller Günstling von Geo. Berg ncr; er verschaffte (hm die Stelle als Assistenz-Superintendent, um welche sich zugleich Freund P. Meyer bewarb. Wie eö scheint, fürchtete die Rotte sich vor dem ehrlichen „Dutschman", und sv kam der von Bcrgner empfohlene Can didat in das Amt; er macht seinem Empfehler alle Ehre! In unsrer nächsten Nummer werden wir die bis dahin erhaltenen näheren Aufschlüsse über die „Wholesale - Räu berei" bringen; denn eS unterliegt kei nem Zweifel, daß auch „hohe und höch ste Personen" sich die Finger verbrannt habe. Die Aktivisten erheben das Haupt! Hört, ihr Einwanderer! Eine .Kopfsteuer ans importirte Arbeiter!! Was die Radikalen wollen! Daß die Leiter uKd Führer der repu blikanischen Partei nichts anderes als verkappte fanatische Heuchler und Know- Nothings sind, wird täglich klarer. So haben neulich wieder die Republikaner von Alleghcny County bei ihrer Con vention den nativistischen Pferdefuß recht gezeigt, indem sie unter andern auch fol genden Beschluß passirten: „Beschlossen, daß, während wir ernstlich die Doktrin der Beschützung heimischer Ge wcrbihäligkcii rmpfrhlen, wir uns zugleich den Ardeiter den inländischen Arbeitern Eoneurrenz zu schaffen, widersetzen und unsere Vertreter im Evngrcß ersuchen, ein Ersetz, weicht Kopf steuer auf importirte Arbeiter legt, durchzusetzen." Dem PitttSburger'„Volksblatt", (eln deutsches radikales Organ,) gehen jetzt die Augen auf; es kommt ihm eben doch zu dick. Da „Volksblatt" bemerkt über obigen Beschluß: „Das ist da alte Geschrei gegen Herabdrük ten—ein bekanntes Schlagwort vismuS srit 1811 und 1851. Die Schwar zen sind gesetzlich frei. Jetzt kommen die alten Knownoikirg und Temperenzculen wieder au dem Dunkel hervor. Kopfsteuer auf importirte Arbeiter! So so! Nu, Ihr Herren, sehet zu, wieweit Ihr damit kommt. Wir glauben nicht, daß die deulschen Republikaner, Euch aus dieser Bahn folgen werden." Ja, die Schwarzen sind jetzt frei, und um sie zu füttern, und um eine Schaar weißer Blutsauger In Amt und Würde zu halte, muß der dumme Dutchman eine Kopfsteuer bezahlen! Da geht denn doch über'S Bohnenlied. Der „Gazette" von jener Stadt wird eö bange; sie fürchtet, dieser und ähnli che Beschlüsse werden sehr nachthctlig auf i ihre Parthci wirken, und die deutschen Republikaner von ihren nativistischen Glaubcnsgcitvsstn hinwegtreiben. Sie sagt ganz richtig, daß nur durch die Emigration sich diese Land emporgeho ben habe, und zwar in folgenden Wor ten, die den „Nagel auf den Kopf tref fen" t „Ein Beschluß wurde gestern von der repu blikanische Eounty-Convcniion passirt, dem wir entschieden opvoniren. Jener Beschluß lehnt sich, so wie wir ihn erstehen, gegen die Einwanderung ausländischer Arbeiter in diese Land auf uild verlangt vom Congreß, daß er eine schwrre Kopfsteuer auf hier eintreffende ausläüdische Arbeiter legen solle. Der Reichthum und die Stärke einer Nation besteht hauptsächlich in Männer und grauen, welche Fähigkeiten besitzt, sie auzuwendcn ver stehen nd sich vor Arbeit nicht fürchten. Jeder solche Mann oder jede solche grau ist ein positi er Gewinn für diese Land und wird es och für ine lange Periode sein. E ist in jeder Hinsich wünschenswerth, die Einwanderung von Arbeitern au den, Auslande zu ermuthi gen, di alle Industriezweige, welche die höchste Civilisation fordert, hier zu Lande entwickelt und zur höchsten Vervollkommnung gebracht sind. Wenn Leute für de amerikanischen Markt Fabrikate zu liefern haben, so ist hier der Platz für sie, e zu thu. Auch sind wir nicht dafür, eine Steuer auf Emigranten zu lege. Eben so wohl und viel leicht noch bälder würden wir daran denke, ei ne Steuer auf da in diese Land kommende Gold und Silber zu legen. Man nehme einmal die Arbeiter aller Klassen dir entweder selbst im Alandc geboren, oder deren Väter und Mütter es sind, au Alleghen County hinweg, und es würde allen hier be triebenen Industriezweige ei tödtlicher Streich damit versetzt werde. Die „Gazetie" hat ganz recht; aber werben die radikalen Drahtzieher von Alleghcny County den anstößigen Be schluß zurücknehmen? wir bezweifeln eS; und werden die deutschen Republikaner von Pittsburg den Fußtritt ihrer Gesin nungStüchtigen stillschweigend einstecken? Hierauf antworten wir: Ja, sie wer den ihn geduldig hinnehmeu, trotz der leremtade des „Volksblattes". Die radikalen Urheber des obigen Beschlus se sind ja ihre Brodhcrrn, und für die se gehen sie durch dick und dünn („deß Brod ich eß, dessen Lieble sing ich"), und sind noch froh, die Hand küssen zu dür fen, die sie schlägt! Das ist eine harte Sprache aber wahr. Wir kennen deutsche Re publikaner,—Wirthe, noch sogar,—die vor zwei Jahren zurück schwuren, nie wieder das rcpnblikanische Ti cket zu stimmen ; und doch ?! bei der Gouverncuröwahl letzten Herbst waren gerade sie die Eifrigsten, die sich für den Temperenz-Humbugger Geary in die Brüche warfen !! Wir wissen, wovon wir sprechen. Sie hal fen Geary erwählen, und jetzt bekom men sie ihren—Judaslohn! Will es Jemand läugnen ? Aber so in u ß es kommen I Der SurrattS-Procefl. Die Verhandlungen in dem gegen Surratt geführten Processe ziehen sich sehr in die Länge und drohen, das Pu blikum zu ermüdc. Der einzige Um stand von Bedeutung, der durch die bis her geführte Untersuchung zu Tage ge kommen, ist der von den öffentlichen Anklägern geführte Nachweis, daß Surratt am Tage der Ermordung des Präsidenten in Washington war nnd mit den Verschwörern verkehrte. Die darauf bezüglichen Zeugenaussagen sind so bestimmt und übereinstimmend, daß es den Vertheidigern sehr schwer werde wird, den dadurch aus die Ge schworenen hervorgebrachten Eindruck durch den Nachweis eines Alibi zu schwäche. Ob da aber ausreicht, Surratt der Mitschuld am Präsidentcn mord zu überführen, ist eine andere Frage, deren Entscheidung durch die Er gebnisse der späteren Untersuchung be dingt wird. Es ist kanm anzunehmen, daß die Regierung so gewaltige Anstrengungen, wie dies geschieht, zur Ucbcrführung Surratt's machen würde, wenn es ihr nicht darum zu thun wäre, damit gleich zeitig die Richtigkeit des Urtheils des Militärgerichtes, in Folge dessen Ent scheidung Madame Surratt, Papne, Harold und Atzerodt gehängt wurden, nachzuweisen und den vielen darüber herrschenden Zweifeln ein Ziel zu se tzen. In dieser Beziehung ist durch die bis herigen Resultate des Surratt-ProcesseS noch keine Aufklärung verbreitet wor den. Ob die Ermordnng des Präsiden ten lange vorher oder erst am letzten Tage beschlossen wurde, ob die anderen Betheiligten davon unterrichtet waren und zu diesem Zweck ihre Mitwirkung liehen, darüber haben die bisheri gen Zeugenaussagen kein Licht verbrei tet. Den einzigen in der Kette der Be weise der Ankläger bis jetzt hervortre tenden Widerspruch bilden die Ncnno magen des Lieblings des Kriegsministers des Geheim-Polizisten Baker, der in seinem Tagebuche Angaben gemacht, die mit der Theorie, welche die öffent lichen Ankläger aufgestellt, nicht in Ein klang gebracht werden können. Um das Gewicht dieses Widerspruches zu paralysiren, wird die Regierung wahr scheinlich genöthig sein, Colone! Baker, das Werkzeug des Kriegsministers,durch dessen Behauptungen über viele Men schen der Stab gebrochen wurde, als unzuverlässigen Schwätzer darzustellen. -N.J. St. Nur neun und neunzig tausend Dollars gestohlen!— Aus dem Finanz. Ministerium zu Washington, D. C„ sind „in unbegreiflicher Weise" neunundneunzig tausend Dollars gestohlen worden. Lieber Himmel! Wenn im Finanzministerium noch niemals mehr gestohlen worden Ware, wie neunund neunzig tausend Dollars, dann könnte das Volk dieses Landes wohl zufrieden sein. Das Zehnte Allgemeine Siingerfrst zu Philadelphia. Am !3. Juli beginnt da zehnte allgemeine Sängerfcst der östlichen, nördlichen und südli che Staaten der Union. Di Betheiligung daran wird außerordentlich groß sein, an 3000 fremde Sänger sind angemeldet, so daß mit den 000 Philadelphia Sängern eine Sängerschaar von fast 1000 Köpfen beisammen sein wird. Die ist da zweite große National Sänger fest seit Beendigung de Kriege, welcher fünf Jahre lang die Abhaltung eine solchen erhin dert hatte. Da Sängerfest zu New-lori im Jahr 1865 war demzufolge ein großartige, und alle Anzeichen sprechen dafür, daß da be vorstehende zu Philadelphia noch großartiger werden wird. Die Vorbereitungen dazu lind im umfassend sten Maaßstab getroffen; mit größler Sorgfalt sind alle einzelnen Details arrangirt, und die Arrangements für die verschiedenen Festtage, für die Eonzerte, das PreiSsingen, da Pic Nie ic. lassen Nicht zu wünschen übrig. E heißt jetzt ger und der Sängerfreunde selbst. Und zu letztern zählt das grsammte deutsche Publikum und hoffentlich auch eine große Anzahl unserer englisch redenden Mitbürger. Da große Gesangfest, welche binnen wenig Wochen in Philadelphia abgehalten wird, muß von der gesammien deutschen Bevölkerung je ner Stadt als ein Nationalfest betrachtet wer den, veranstaltet von dem deutschen Element der Union zur Hebung des Gesanges nd zur Ein führung der Volksfeste in unserm neuen Adop tiv-Vaieriand. Die Name der verschiedenen Gesang - Ver einen die sich an dem gest beiheiligen werden nedst deren Mitgliederzahl gaben wir bereit in einer früheren Nummer der TtaalSzeitung. Da Festprogramm ist in seinen wesentlichen Umrisse, wie folgt festgestellt. Festprogramm. Samstag de 13 ten Juli. Em pfang der Gäste. Die Vereine, welche während de Nachmittag eintreffen, werden willkowmnet und nach ihren Quartieren gelei ret. Abends 7 Uhr versammeln stch alle anwe senden Sänger im Hauptquartier—der Natio nal Guarde Halle und marschiren ach dem Walnutstraßen-Werft zum Empfang der New- Jorker Sänger. Raketen, die aus Smiths Island aufsteigen, werden ihre Ankunft verkünden, und zu ihrer Begrüßung werden Salutschüsse abgefeuert iwrden. Nachdem die New-lorker gelandet sind, wird der Zug geordnet, und er marschirt dann direkt ach dem Jndependence Square, wo der offi cielle Empfang stattfindet. Die Sänger wer den von Mayor McMichael mit einer engli- Sonntag den llien Juli finde AuvflUge nach den Vergnügungsplätzcn i der Umgebung von Philadelpdia statt, und alles Nähere über der Gäste am Sonntag getroffen worden.) Montag den Isten Juli Morgen 8 Uhr Versammlung im Haupiquariirr; um 10 Uhr Hauplprobe in drr Acadcmy of Music und AbcndS 8 Uhr das Fest-Eonccrt. Da Pro gramm ist wie folgt: 1. Ouvertüre au Ober. 2. Hymne Herder dir New Jorker Sänger. 3. Harmonie W. Tjchirch Allgemeiner Ehor. 1. 21ster Psalm. Baltimore Säger- Pause. 5. Potpourri auS dr „Hugenotten." 0. Hymne „Heil der Göttin de Gesanges," Krebs. Allgemeiner Ehor. 7. Deutscher Männergrsang, Abt. 8. „Hallelujah," Händel. Allgemeiner Ehor. Dienstag den 10. Juli. Morgens 10 Uhr Delegatrnsitzung. Bei Verlesung der Na mcnliste der Vereine haben die Delegaten ihre Certificate abzugeben. Abends 8 Uhr PreiSfingcn. Die Reihenfolge der Vereine, welche sich am Preissingen brthei ligen, ist durch da LooS wie folgt festgestellt: 1. Colonia in New-lork. Lied: „Eybin" von I. Abt. 2. Aurora in Egg Harbor Cily. Lied: „Sonntags am Rhein" von Abt. 3. Eintracht in Newark. Lied: „Der Abend sinli" von Abi. 1. Liederkranz in Baltimore. Lied: „Waldnachi" von W. Speidel. 5. Liederkranz in New-lork. Lied: „Wie kommt die Liebe" v. Frei. 0. Mozart Verein in New-lork. Lied: „Paulinzelle" Romanze v. Kunz. 7. Beethoven Männerchor in New-lork. Lied: „Harfners Lied"v. Zimmermann. 8. Harmonia in New-lork. Lied: „Das Küchlein" on Becker. 9. Deutscher Sängerbund in Buffalo. Lied: „Waldabendschein" on Abt. 10. Quartert Club in New Jork. Lied: „Der Studenten Nachtgesang" von C. L. Fischer. 11. Sängerbund in Brooklyn. Lied: „Kitznm in die stillt Nach!" von Wendleri 12. Germania Männrrchor in Baltimore. Lied: „Glockeniönr" on Abt. 13. Quartett Club in Hoboken. Lied: „Licht mehr Licht" die letzten Worte Göihe'S—LiSzi. Die definitive Wahl der Preisrichter wird erst am nächsten Sonntag stattfinden. Mittwoch den 17. Juli findet das große Fcst-Picnic statt. In der großen gest Pgrade weiden die „National GuardS" den Fsstzug eröffnen und die Turner ihn schließen. Die Philadelphia Schützen Gesellschaft wird sich cd'nfallS in corpore bei dem Festzuge detheili gen. Auf dem Festplatz werden die Preise er theilt werden und Mr. M Mann wird die englische Festrede halten. Die Preise sind r Iter Preis: Eine Stand 2ter Preis: Ein silberner Pokal. 1 3ter Preis: Ein Fahnenband. > Donnerstag den Ig. Juli: Abschied. I Der Fest-Dirigent Hr. Sngelke wird am lg. d. M. Baltimore und am 25. New - Jork be suchen. Mordversuch in der zwölfte Ward. Philadelphia, 11. Juni. Ge stern Nachmittag wurde die ganze Nach barschaft der sten und Poplarstraße da durch in große Aufregung versetzt, daß ein frecher Mordversuch am hellen lich ten Tage auf offener Straße verübt wurde. Als Mr. Fred. Dittmar, ein Sohn des Brauers Hrn. Dittmar, die Pop larstraße in der Nähe der sten passtrte, hörte er den Ruf „Mord" und sah einen Mann, den Schlosser John Glöckner, mit einem Messer in der Hand, stch wie einen Rasenden gebährden. Eine große Menschenmenge war ver sammelt, und als Mr. Dittmar die Be merkung machte, daß Glöckner verhaftet werden sollte, stürzte dieser auf ihn zu und stieß ihm das Messer in den Leib. Mr. Dittmar sprang hinter einen Baum um weiteren Verletzungen auszuweichen und Glöckner lief davon. Es stellte sich heraus, daß Mr. Dittmar schwer ver wundet war. Man brachte ihn nach dem Drugstore des Mr. Schröder, Ecke der sten und Poplar Straße, wo er zu erst von Mr. Schröder und dann von dem herbeigerufenen Dr. C. P. Smith verbunden wurde. Die Wunde befindet sich an der linken Seite des Leibes unter dem Magen und ist etwa 1j Zoll lang und 3 bis 4 Zoll tief. Die Eingeweide sind verletzt und die Wunde wird von Dr. Smith für sehr gefährlich erachtet. Mr. Dittmar wurde mit der Ambu lance Globe Feuer Co. nach seiner Woh nung, 1305 Frankford Road gebracht. Glöckner wurde nach hitziger Verfol gung von dem Officer John S. Lake verhaftet und leistete verzweifelten Wi derstand, indem er den Officer in den Arm biß. Er wurde von Alderman Schoemaker für ein Verhör comittirt, welches heute Vormitag um 11 Uhr stattfinden wird. Der Angeklagte wur de nach dem StationShause des 10. Di strikts an der Front und Market Str. gebracht. Ueber die Vorgänge, welche zu dem Mordversuch führten, haben wir das folgende von der Frau Glöckner und anderen betreffenden Personen ermit telt : Glöckner wohnte in dem Hinterhause von 444 Poplar Straße und lebte mit seiner Frau, mit der er seit 15 Jahren verheirathet ist, schon seit langer Zeitim Unfrieden. Er hat 5 Kinder, von de nen das Aelteste 13, das Jüngste 1j Jahre alt ist. Vor einiger Zeit ließ er seine Familie im Stich und blieb an derthalb Jahre fort. Er kam wieder und ging wieder, und es wiederholte sich das mehrmals. Gestern gerieth er in betrunkenem Zustande mit seiner Frau in einen bö sen Streit, warf ihr eheliche Untreue vor, und mißhandelte sie in schrecklicher Weise und altackirte sie mit dem Messer. Die Frau rief dann „Hülfe" und lief davon. In Folge des Lärms hatte sich bereits eine große Menschenmenge um das Haus versammelt. Als Glöckner auf die Straße lief und Mr. Dittmar seine Verhaftung herbeiführen wollte, wurde Dittmar in der bereits oben er wähnten Weise verwundet. Die Frau Glöckner ernährte die Fa milie durch Wasche und hat bei allen ihren Nachbarn einen sehr guten Ruf. Gestern hatte sie in dem Hause des Brauers, Herrn Lösch in ster Straße nahe Poplar gearbeitet und da ihr Mann nach dem Hause kam und Lärm machte, so hatte sie, um jede Störung zu vermeiden, die Arbeit aufgegeben. ÄUS Europa. Deutschland. Han ove r> —Das schwierige Werk der Einführung der neuen Steuerge setzgebung wird auf alle Weise zu för dern gesucht. Die Obrigkeiten der Provinz sind angewiesen, in Wochen übersichten über den Fortgang der SteuerveranlagungSarbetten zu berich ten. In einzelnen Gemeinden soll die neue Steuerveranlagung deßhalb so großen Unwillen erregen, weil die Ein gesessenen amtSseitig zu Angaben über die Größe ihres Vermögens, Schulden ,c., ja sogar zum Beweise dieser Anga ben unter Vorlegung der Ouittungen aufgefordert wurden. Ein solches Ver fahren widerspricht durchaus dem neuen Steuergesetze. Im Gegensatze zu dem früheren hannoverschen Steuergesetze werden jetzt Angaben irgend welcher Art von den Unterthanen nicht mehr verlangt; die Steuer wird nach dem be sten Wissen der EinschätzungScommts flon eingeschätzt, die dabei die ganze Vermögenslage zu berücksichtigen hat und von den Einzuschätzenden irgend welche Aufklärung oder Angaben nicht erzwingen kann. Wollen die Einzu schätzenden Angaben machen, so steht ihnen das frei; es ist das aber ihr voll ständig freier Wille. Karlsruh e.-Jm hiesigen großhrz. Naturalienkabin befindetet sich gegen wärtig ein versteinertes Krokodil! (blzss triWdurus), welches in einem Stein bruche der Gemarkung Holzmatten, Königreichs Württemberg, in schwarzem Jura- (LiaS) Kalke der rauhen Alp ge funden wurde. Den Bemühungen des HofratoS und Prof. Dr. Seubert, Vor stand des NaturalienkabinetS, ist es ge lungen, diese Merkwürdigkeit auf Wunsch de Großherzogs in Basel käu flich zu erwerben. Wegen Mangels an Platz in diesem Kabinet ist diese schöne Versteinerung, welche alle einzel nen Theile de etwa 12 Fuß langen vorweltlichen Thier klar enthält, einst weilen in der Alterthümerhalle (Kiep ! pelbau des Orangeriegebäudes) aufge stellt worden, wozu dem Publikum der Zutritt offen steht. München. Ein hiesiger Einwoh ner, I. Mayer, hat das Modell eines von ihm erfundenen Hinterladers ausgestellt, mit dem mqn in eine rMinute 30—10 Schüsse abfeuern kann. Der Mecha nismus ist sehr leicht für Jedermapn begreiflich, da er blos zwei Bewegungen nothwendig macht; vermittelst eines Zuges verläßt nämlich die Metallhülse der abgefeuerten Patron? von selbst den Lays, und für sie schießt sich in demselb? Augenblick? eine neue Patrone in den selben, so daß der Soldat 25mal feuern kann, ohne laden zu müssen, indem sich in dem Zuge 25 Patronen vorräthig befinden. Das Gewicht des geladenen Gewehres ist nach der Versicherung de Erfinders nicht schwerer als das des Podewilsgewehrs. Das Gewchrmodcll soll der Gewehrkommissidn zur Prüfung vorgelegt werden. Darmstadt. Das hiesige Kreis amt macht bekannt, daß die große Ar hciligerstraße, zum Gedächtniß der Land gräfin Magdalena, der Gemahlin Lud wig V., de Erbauers dieser Straße, von nun an den Namen Magdaienen straße zu führen habe, und die bisher sogenannte kleine Arheilgcrstraße nur Arhcilgerstraße zu benennen sei. Mannheim. Daß unsere Be völkerung in Bezug auf Biervertilgung nicht unter die schlechtesten Käinpen zählt, beweisen die an den beiden Haupt tagen des diesjährigen hiesigen Mai marktes vertilgten Bierquantitäten. Es wurden verschenkt im großen Mayer hofe und Löwenkeller 44 Ohm Bier, al te Sonne und Bockkeller 40, wilder Mann nnd Diffencs Keller 30, Land kutscht 24 Prinz Mar 20 Eichbaum 18, weißes Lamm 14, bei P. Hochschwendcr 12, rothe Rose 11, allein in diesen drei zehn Wirthschaften 255 Ohm, oder 102,000 Schoppen Bier. Karlsruhe. Die Mehrzahl der Mitglieder der badischen zweiten und erste Kammer hat bereits ihre Zustim mung gegeben zu der öffentlichen Er klärung über die Gründe eines unver züglichen Eintritts der süddeutschen Staaten, insbesodcre Badens, in den norddeutschen Bund. Die Erklä rung ist neben ihrer Veröffentlichung durch die Presse gleichzeitig der großh. Staatsregierung zur Kenntnißnahm, berreicht worden. Der Kölner Männergesangverein wird am 29. Juni in hiesiger Stadt ein großes Conzerl geben, dessen Ertrag den Grundstock bilden soll zu einem Kapital womit, wenn es hinreichend angewach sen ist, dem hier 1814 verstorbenen be rühmten Musikdirektor Abbe Loqlvr ein passendes Denkmal .gesetzt werden soll. Lübeck. Freiherr v. Ricktbofen bisheriger preußischer außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Mini ster bei den freien Hansestädten, hat dem Senate sein Abberufungsschreiben über reicht. Es ist behauptet und oft bestritten worden, daß „olmigcs" d. h. in trocke ner Fäulniß begriffenes Holz den Blitz anziehe. Bei einem starken Gewitter kam es neulich hier vor, daß eine nur 28 Fuß von einem hohen Hause ent fernte Linde vom Blitz getroffen wurde, während eine andere bedeutend höhere Linde nur 3 Fuß und ein Kastanien baum nur 18 Fuß davon standen. Der Strahl fuhr in ein olmigcs Loch, das sich 10 Fuß hoch über dem Boden in dem Stumpf eines abgehauenen AsteS befand. Der Stamm wurde bis unten herunter in '1 Theile zerspalten. Schwei;. Zürich, Schon vorlängst bat die schwciz. landwirtkschaftliche'.Kommission beschlossen, nach sosillcn Düngerstoffe forschen zu lassen. Professor Eschcr von der Linth, in Ausführung dieses Be schlusses die Schwciz bereisend, hat kürz lich auch in Oberriet, Kt. St. Galle, das Gebirge untersucht und daseibst Lager von Koprolithen aufgcsunden. Diese Düngersteine sind in Masse vor handen, in der Ortsgemeinde Holzrode an vielen Stelle, dann beim Stein bruche beim Schloß Blatte, ferner am Scmelenberg im Arnolds-Lehn, Ge meinde Altstätten. Escher hat viele Muster mit ach Zürich genommen, wo dieselben analysirt, welche im Jahre 1805 mit einem solchen Stein vorge nommen wurde, ergab, daß 35 Procent phvsphorsaurer Kalk darin enthalten waren, ist von großer Wichtigkeit für die ganze Umgegend. Die Züricher haben mit ihrem Schwurgericht Unglück. Es mußte schon wieder einer unschuldig erklärt und mit baarem Geld entschädigt wer den, welcher in Folge eines offenbar un richtkgen Wahrspruchs zwei Jahre im Zuchthaus gesessen hatte. Kürzlich wurde hier die Bibliothek Herwegh's versteigen. Bcmerkenswcrth ist, daß die Sammlnug nordamcrikani scher StaatSpublikationen, welche Hcr wegh durch Verwendung des gewesenen EonsulS Berneis von der Regierung in Washington geschenkt erhielt— eine äußerst kostbare Sammlung verstück elt und zu wahren Schandpreisen los geschlagen wurde. Man sagt, die Schenkerin habe manches selbst aufkau fcn müssen, um die Sendung ja recht vollständig machen zu können, und solche Schenkungen gelten als höchste Leehrung auswärtiger Gelehrten. In D i tt i k o n, Kantons Zürich, starb vor Kurzem in seinem sechzigsten Lebensjahre der letzte Nachkomme Zwin gli'S, der Pfarrer Heinrich Zwingli. Er besaß noch manche Gegenstände, die seinem berühmten Ahnherrn gehört hat te, u. a. eine Tasse, welche die Stadt Zürich demselben als HochzeitSgcschenk verehrt hatte. Waadt. In den über Waadt gele genen Bergen ereignete sich letzte Woche ein bedauerlicher Unfall, die erste Berg besteigungkatastrophe dieses Jahres. Eine Gesellschaft von Engländern aus dem „Hotel des AlpcS" in Territey be stieg einen der höheren Gipfel des ge nannten Gebirgszuges, wobei sie sich etwas verspäteten. Um den Heimweg zu beschleunigen, schlugen sie einen kür zeren, aber etwas halsbrechenden Fuß weg ein. Eine junge Dame und ein Jüngling, die den Zug eröffneten, hat ten das Unglück, fast gleichzeitig auszu gleiten. Er konnte sich glücklicherweise am Gesträuch festhalten, das junge Mädchen aber stürzte ohne Aufenthalt bald rutschend, bald sich überschlagend über einen Anhang von mehr als tau send Fuß herab. Nach langem, be schwerlichen Suchen fand man die halb Erstarrte lebend, aber über und über mit Quetschungen bedeckt und mit einer tiefen Wunde quer über die Stirn. Glücklicher Weise scheint keine ihrer Verletzungen lebensgefährlich zu sein. R-volutionSversuch in Rom. Florenz, 21. Juni. Es sind hier überraschende Nachrichten von Rom eingetroffen. Dieselben melden, daß sich 200 bewaffnete Männer in die Stadt geworfen hätten, wie man glaubt, mit der Absicht, die Republik zu proclami ren. Ab?r der desperate Versuch ist mißlungen und 4V dieser Revolutio näre befinden sich jetzt im Gefängniß. , Locale Neuigkeiten. Lancaster, Pa. Donnerstag, Juni 27. 1807. Correspondenz der „Pa. StaatSzeitung." Die Fahnenweihe. MillerSville, den 23. Juni 'O7. Werther Herr Redakteur! E ist ein aller Spruch, "mau sv sich nie mals zu sehr im Voraus auf ein Erei,;niß freue, sonst wird die Freude zu Wasser." Auch bei der jüngst verflossenen Fahnenweihe de Männerchor zu Lancaster ließ stch derselbe buchstäblich in Anwendung bringen. Denn diese, mit so vielen Mühe Sei ten de schönen Geschlecht unserer Stadt ver anstaltete Festlichkeit sollte durch den thräncn vollen Anblick de Horizont schmählich zu Koinmeu alle Sänger und SangcSfrcunde von Lancaster und Umgebung sehnlichst entgegen sahen, erschien, aber nicht „Gehüllt im Gewände von Amethyst „Mit strahlendem Sonnendiadcm „AIS wenn ein stolzer Freier kam „Hat er die lachenden Fluren begrüßt sondern Aus schaurig düstrem Nebergcwand Hat Phöbus glühende Pfeile gesandt; Die brachten aus dunklen Wolke de Gruß De zu erwartenden Regenguß. Trotzdem ließen sich unsre muntere Sän ger nicht abschrecke und gleichsam dem Wetter Trotz bietend, zogen sie in Begleitung der Dele gation des Germania Schützenvercins von ih schattigen Teil Hain hinaus. Dort angekom men sorgte Keffer treffliche Orchester sogleich für muntre Unterhaltung und bald dichten sich durstige Kehlen und hungrige Seelen die Her ren John Wittlinger mit einem Bataillon bauchiger Fäßchen de bekannten köstlichen Naß und C. Böttner mit einem einladend arran girten Eßtisch bestens Sorge trugen. Auch war durch Herrn Joseph Lerner zum Ergötze der lieben Jugend ein Carouscl aufge richtet, und e drehten sich bald die Kleinen mit , den Großen um die Wette. Ungeachtet de drohend dreinschauenden Himmel, begann sich der Platz gegen l Uhr, auf noch nie dagewesener Weise zu füllen, und hatte die Committee bald die Hände voll zu thun. Um zwei Uhr sollte die Fahnenweihe stattfinden, und man schaute schon lange sehnsüchtig dem Erscheinen der Da men mit der neuen Fahne entgegen, doch der inzwischen eingetretene Regen mochte wohl die Abfahrt derselben verzögert haben. Endlich, c war etwa halb drei, kündete ein Böllcrknall 38 kleine weißgekleidete Mädchen im Alter von sechs bis zwölf Jahren. Jede trug eine Kranz von Ephcu in den Haaren nd ein kleines Zähn che in der Hand. Ihnen folgte eine elegante Kutsche, enthaltend die UcberreichungS - Com mittee, die Fräulein Anna, Theresa und Luzzie Weber und Louisa Brinkmann, vier würdige Repräsentantinnen der zarten deutschen Jungfräulichkeit. In ihrer Mitte befand sich die neue Fahne in WachStuchumhülluug. Hr. nebst dem Dirigent, Prof.Steinmüllcr, und dem Präsidentauf den obersten Absatz postirt, und die kleinen Mädchen eine Halbkreis geschlossen, stellten sich sämmtliche Mitglieder des Männer chorS vor ihnen auf, während das Publikum sich weiter unten im Halbkreis gruppirte. Indessen die Fahne enthüllt und ein prächtig vergoldeter Adler als Spitze befestigt wurde, trat lange. Leiht Euer Obr. Ihr muntren Musensöhne, Damit mein Wort in Eure Herzen töne. Umschlungen von der Eintracht Zaubcrband, Hal er uns manche schöne Stund' geschaffen: Ein Männerchor in Harmonie verbunden, Von uns ein Ehren- und ein ZreuiidschaftS zeichcn. Seht hin! dort prangt auf herrlich blauen Grunde Ein, diesem Feste würdiges Symbol; rothgold: Dem alle biederen deutschen Herzen hold, Wollt Ihr, daß ich aus diese Zeichen deute ? , bieder Beideutsche Herzen, und singt deut sche Lieder. So nehmt sie hin, mögt Ihr sie wohl bewahren, Sic führ' Euch bald zur großen Sänger w a ch t. Wo, hingezogen durch der Lieder Macht Sich deutsche Männer froh zusammenschaa rcn; Bald wird sie Philadelphia'S Mauer sehen, Wo ebenbürt'ge Schwester sie umwehen. Und wenn sich tausend Augen darauf lenke. Mögt' Ihr der Gebcrinncn freundlichst denken. Ein jubelnder Applaus, begleitet von einem Sprecherin, während der Fähnrich, Herr Gustav Elias, die Fahne in Empfang nahm. Doch ein weiterer Genuß stand dem Publikum bevor, denn wie durch Zaubcrmacht erschien plötzlich ein prachtvoller Kranz von künstlichen Blumen und Früchten, mit einer passenden Inschrift versehen, den die schöne R'dnerin mit folgenden Worten an die herab gesenkte Fahne befestigte: Senkt sie herab, die Jungfrau will ich schmücken Mit diesem Symbol der Unendlichkeit, Damit sie prange vor der Menschen Blicken, Im „Juiigfcrnkranze" den wir ihr geweiht; Der Blumen und der Früchte zartem Schimmer Sei Eure Freundschaft gleich, siewclke ni m- Dann wird gewiß, selbst bis zu späten Zeiten, Nur Glück und Segcn Euer Thun geleiten. Nachdem sich der Beifallsturm, der diesem sinnreichen Spruch folgte, gelegt, stattete der Präsident des MänncichvrS mit kurzen aber be rrdtru Wvrtr de innigen Dank im Namen des Vereins ab ; woraus Professor Sieinniül icr die Festrede lstcN. Nachdem derselbe die Macht des deutschen Liede im alten wie im neue Vaterland gehörig beleuchtet, und dessen soziale und politische Bedeutung im alten, Mit seiner, die Geselligkeit fördernden Kraft im neue Vaterland verglichen und als Beleg sei nenlied: Auf, und laß die Fahne fliegen. Die uns Damcnhulb geweiht, u. s. w. Sodann wurde von den 38 lieblichen kleinen gen und ein musikalisches Hoch auf die Damen endete die Feier, worauf die Zahne in Prozes sion zum Hauptportal des Tanzsaals gebracht und dort befestigt wurde. Dieselbe ist von der schwerste weißen und blauen Seide verfertigt, Inschriften : Auf der blaue Seite. M ä I tl e r ch o r Lancaster, Pa. Dem Grsangverrin M ännerchor gewidmet von de Frauen und Freunde des Vereins, den 17. Juni tBO7. wobei natürlich die schöne Fahnenjungfern der Mittelpunkt des Anzichcuden bildete. Leider sollte der heftige Regen bald allen Aufenthalt im Freie unmöglich machen indem zugleich der Boden so schlüpferig wurde, daß das Laufen ein Wagestück und manche possierliche Szene ver anlaßtc. Am übelste waren die kleineu Mäd ! che mit ihren weiße Kleidchen dran, denen damit auch die Freuden des CarrouselfahrenS > zu Wasser geworden. Um sie jedoch etwa da t für zu entschädige, wurden einige Tänze eigen t für sie gespielt, nd die Zuschauer ergötzten sich an der unschuldige Fröhlichkeit der Kleinen. Um sieben Uhr erschienen die Omnibusse, und t man eilte sich so gut es bei der aufgeweichten > Bodcnbcschaffenheit anging, einen Platz zu be l komme. Vor der Stadt erwartete die City ; Cornrt Band die Sänger nebst Gäste und ein i improvisirtcr Marsch durch die Straßen bildete i de Schluß des Feste, welche das größte, und wäre der fatale Regen nicht gewesen, auch da i schönste war, da je auf Teil Hain abgehalten. Nicht die geringste Ruhestörung beeinträchtigte die Fröhlichkeit und die tüchtige Committee er dient für ihre gute Arrangements den wärm ste Dank aller Theilnehmcr. Möge der Män ncrchor „in Harmonie verbunden" noch recht oft dem Publikum die Gcleenheit eine anstän digen Vergnügens bieten, und seine Mitglieder l für ihre Mühen bei dem bevorstehenden großen l Sängerfest in Philadelphia glänzend entschä o.g.. Die .ttlnge gegen die Liquor Händler, u. s. w. letzten von mehrere Brennereien, Rectifizirhäusern sc. durch de Vereinigten Staaten Revenuen- CoUcetor für diesen Distrikt. DieEigeitthüiner von mehreren derselben wurden vorigen Sam stag durch Deputirten Marschall Scharkey nach Philadelphia genommen, um dort vor dem Ver. Staaten Commissioner Sergeant eine Unter suchung zu bestehe. Wie wir vernehmen, muß- ten sie alle für ihre Erscheinung beider Ver. Staaten <!ourt Bürgschaft stelle. Gegen fol gende Personen wurden Anklagen wegen Ue ' Vertretung der Ver. Staaten Revenuen-Gesetze gebracht ; Watkins nd Sener, Rcctifizirer, für Betrug; Frederick Sener, Brenner, für Betrug ; W. C. Ranck, Brenner für Betrug; Jsaac White und grceland Ranck, für H-ndanlegen an Ncvenucnschlösser und Cntferr ung von Whis key. Folgende Fälle werden ebenfalls in Phi ladelphia verhört -C. W. Kr/der, Brenner, für Betrug; Benjamin Breitnau, Brenner, für Betrug; I. F. Bomberger, Agent in Litiz, für Versendung von Whiskey unter dem Namen von Malz und Weizen. Man kann ganz leicht einen Mann wegen Betrug oder sonstiger Gesetzesübertretung b e sch u ldig en, allein die Schuld zu bewei se n. ist etwa ganz andere. E gibt heut zu Tage so viele erbärmliche Schnüffler, Leute, die zu faul zum Arbeite sind, daß wir die Hälfte der Anschuldigungen, die von die sen Tagdicben eingebracht werden, nicht glau ben. Vom Blitz getroffen. Wahrend des GcwittcrsnirinS am vorletzten Dienstag, als Hrn. John LandiS von RothSville mit noch mehreren Personen an seinem cheunenthor standen, wurde er vom Blitz getroffen, und au genblicklich getödtet. Die übrigen Personen wurdeii nicht im geringste beschädigt. Stürzte in einen Brunnen.—Frau Mull, Ehegattin des Herren Samuel Mull, wohnhaft nahe bei FarmerSville, in diesem iloun t, stürzte am ölen dieses zufällig in einen 10 Fuß tiefen Brunnen und wurde getödtet. Frau Mull wollte einen Eimer Wasser aus dem Brunnen heraufziehen, verlor ihr Gleichgewicht und stürzte hinein. Ihr Schädel war gänzlich eingeschlagen, Sic war ungefähr 50 Jahre alt. Zufälliger Tod.-EinMann, Namens Lipp, ei d'chnsmann auf der Bauerei von Mo ses Hart, wurde nahe bei Ehurchtown, in diesem Countv, vorige Samstag getödtet, indem ein mit Kalk beladencr Wagen über ihn gierig. Der Verstorbene fuhr mit vier Mauleseln. Der Sattelmaulesel stürzte und warf den Reiter un ier de Wagen, zwei Räder desselben gierig über ihn, und verursachte seineu augenblicklichen Tod. Hoher Schadenersatz. Unsere Leser werden sich des schrecklichen Unglücks erin nern, welches vor zwei Jahren auf der Penn sylvania Eisenbahn, einige Meilen westlich von dieser Stadt stattfand, wobei mehrere Personen getödtet wurden. Unter de Getödteten befan den sich Herr und grau Butler von LewiStown. Die Unglücklichen hinterließen eine große Fa milie von hülstose Kindern. Ein Prozeß für Schaden im Namen der Waisen für den Tod ihres Vaters, wurde vorige Woche zu Middle burg, Snydcr Countv, gegen die Pennsylvania Eisenbahn - Companie anhängig gemacht, und ein Verdikt von 108,000 Schaden für den Klä ger gefällt. Ein ähnlicher Prozeß für Schqden für den Tod der grau Butler soll ebenfalls an hängig gemacht werden.
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