Die Alants.Zeitung, Zoh. Eeorg Zitlpper, Herausgeber und Eigenthümer. Harrisburg, Pa. Donnerst g, März 21, 1867. zeige Agenten. Folgende Herren sind unsere aulhorisirten ge u Anzeigen und Subscriptionen für dt „Peoosiklvantsche Staat - Zeitung" in Empfang zu nehmen: F. I. L , 244 Nord Fünfte Straße, Phi ladelphia, Pa. vr. F. Mierson, „Demokrat" Office, Philadelphia, Pa. C. Me, e, No. 37 Park Row, New- York. Hr. Loe ist zugleich ertötig, alle Arten von Aufträge, looaooo, Bestellungen, u. s. w. auf Philadelphia auszuführen, worauf wir die desondere Ruftnerksamkeit unserer Leser richten, die etwaige derartige Geschäfte in jener Stab abzumachen haben. wir können obige Herren auf's Beste empfeh le, indem wir selbst schon längere Zeit mit ih neu im Geschäftsverkehr stehen, und sie noch immer in jeder Beziehung pünktlich und reell gefunden haben. Der Iste pril. Solche unserer Unterschreiber, welche mit dem ersten April ihre Wohnplätze verändern, möchten wir freundlichst er suchen, unsere Träger davon in Kennt niß zu setzen. Diejenigen welche ihre Zeitungen per Post erhalten und zu zie hen beabsichtigen, wollen uns gefälligst den Namen der Postoffice, wo sie ihre Zeitungen hingeschickt zu haben wün schen, angeben. Die letzte Wahlen. Au allen Theilen des Staates kom men un die glorreichsten Nachrichtenzu Fast überall haben die Demokraten ge siegt. In CarliSle erwählten die Demokra ten ihren Bürgermeister, sechs der neun Mitglieder des'Stadtraths und eine Mehrheit der übrigen Stadtbeamten. Bisher war die Stadtverwaltung in de Händen der Radikalen. In Newville, siegten die Demokraten ebenfalls, um ersten Male seit einer Reihe von Jahren. In Newton, Mifflin und Franklin, Eumberland Co., wurde das ganze De mokratische Ticket erwählt. Wie wir schon in letzter Nummer mel deten, siegten die Demokraten in Bork mit beträchtlicher Mehrheit. Unser ge schätzter Freund, Herr Bierbrauer W e bel wurde in den Stadtrath erwählt. Ebenso ging es in Lawrenceville, Al legheny Co., wo da ganze demokratische Ticket erwählt wurde; unter andern, die Herren Philipp Bürger, Peter Leutz, John Kalchthaler und Conrad Rody, lauter biedere und charakterfeste Män ner. Von Pine Run, Allegheny County, schreibt uns ein geschätzter Freund: „Ich habe Ihnen noch zu melden, daß wir a ch t von den neun Township-Beamten erwählten. Hurrah für die Demokra tie!" Von Nochester schreibt uns ein Freund, daß da ganze Demokratische Ticket dort erwählt worden sei. Bisher war'S im mer „schwarz." In Marcus, Hook Borough, Dela ware County, siegten die Demokraten zum ersten Male seit zwanzig Jahren ! Von Bedford County hören wir die erfreulichsten Nachrichten. Kurz, über all scheint das Volk zu erwachen. Die lag der Radikalen sind gezählt! Unseren demokratischen Freunden gra tultren wir zu diesen Siegen. Nur muthig vorwärts! Die „Union wird und mß erhalten werden", trotz den Umsturzplänen der Radikalen. R>r wmer d rauf los ! Ja unserer letzten Nummer theilten / wir mit, daß eine Bill der Gesetzgebung vorliege, worin ein jedes Mitglied der selbe den fixen Gehalt von 81666 er halte soll. Dem ist nicht so. Letzten Freitag machte Hr. Waddell, ein Radi kaler, den Vorschlag, den Gehalt auf tz 15 6 6 festzustellen. Daß es passirt, habe wir keinen Zweifel. Die Radi kale wissen, daß es mit ihnen bald „Ratthäi am letzten" ist, und da muß da Volk zuvor noch recht betrogen und bestohlen erden. Nur immer drauf lo, ihr Herren. Hoffentlich wird ke in Demokrat sich zu diesem Schwindel her gebe. Hit hrscheklich recht. Der Lancaster „latollixeoo-r" meint, das da Gesetz, welche den Negern das Stecht gibt, dieselbe Tiste wie die Wei ßen in de Eisenbahnwagen einzuneh. min, durch dringende Bitten de Thad. Steven pasflrt wurde, indem Stevens schon längst gern mit seiner schwarzen „Haushälterin" nach Waschington ge reiß wär, wenn es die Eisenbahn-Com pagnien erlaubt hätten. Wir glauben' auch. Wrtze tzeworse! Mayor Sanderson, welcher vom Prä ssdente al Eollektot für den Laneaster Distrikt ernannt worden war, wurde o Senat in Waschington verworfen l von radikalen Fanatikern war nichts andere zu erwarten. Daukabstattung. Den Herren L. A. W. und N. B. deren Correspondenzen sich in einer an dern Spalte befinden, erstatten wir un sern wärmsten Dank für die gegen un ausgesprochene schmeichelhafte Gesin nungen, bezüglich der Tendenz unseres Blattes ; und freut eS uns, daß unsere schwachen Bemühungen in Aufrechthal, tung demokratischer Grundsätze gebüh rende Anerkennung finden. Wir käm pfen und streiten für das Wohl des be drängten Vaterlandes. Neger - Götzendienst. Wie wir schon früher meldeten, wurde in beiden Zweigen unserer Gesetzgebung ohnlängst eine Bill eingereicht, worin den Negern das Recht, in demselben Ei senbahnwagen mit den Weißen zu fah ren, zugesichert wird. Ueber diese Bill ist bereits im Senat abgestimmt worden, und sie pasfirtc auch, indem alle Radika len dafür, die Demokraten aber dagegen stimmten, Vorletzten Montag kam nun auch die Frage vor das Haus : Sollen die Ne ger dieselben Rechte jwie sie der Weißen) in den Eisenbahnen genießen? zur Ab stimmung; die Sitzung dauerte bis Mit ternacht, ehe man zur Abstimmung kam. Die Demokraten kämpften muthig gegen diese Gleichberechtigung der Neger; al lein eS half nichts; die Radikalen welche gegenwärtig waren, stimmten alle da für.—Gouv. Geary hat die Bill unter schrieben, und sie ist folglich jetzt Gesetz! Nachfolgend geben wir die Namen der Neger-Brigade. Ja'S: Die Herren Adaire, Armstrong, Barton, Brown, Chad wick, Chase, Colville, Davis, Day, De Häven, Donohugh, Espy, Free born, Gallagher, Chegan, Harbison, Hoffman, Humphrey, KernS, Kinney, Lee, Leech, McCamant, 'McCreary, McKee, McPherrin, Mann. Marks, Mechling, Melly, Pennypacker, Peter, Pillow, Roath, Seiler, SharplcS, Shuman, Steacy, Stehman, Stam baugh, SuberS, WaddeU, Watt, Wel ler, Welib, Whan, Wharton, Win gard, Woodward, Worrall, Wright und Glaß. —52. Hier folgen die Namen derweißen Männer, die sich nicht zu den Negern herabwürdigen lassen - Nein'S: Die Herren Boyd, Boyle, Breen, Breneman, Calvin, Chalfant, CollinS, Craig, Fogcl, Gre gory, Harner, Hcadman, Heltzel, Hood, Jenks, Jones, Josephs, Kline, Koon, Kurtz, Lintvn, M'Henry, Maish, Mark ley, Mulli, Ouiglcy, RhoadS, Nobison, Satterwait, Tharp und Westbrook —31. Alle Ehre den standhasten Vertheidi digern der Rechte des weißen Mannes! Weiße Männer! Seid ihr bereit, Euch neben einen schmutzigen, stin kenden Nigger in die Eisenbahnwagen zu setzen? Seht genau nach den Na me n der Obengenannten, die zu Gun sten E u r e r Erniedrigung sind! Will sich noch nicht vertagen. Jn unserer letzte Nummer meldeten wir, daß die Gesetzgebung beschlossen ha be, sich am nächsten 4tcn April zu ver tagen. Die Herren Umstürzler haben sich jedoch seitdem anders besonnen, in dem sie beschlossen, nicht am 4ten, son dern am Donnerstag den 11. April sich zu vertagen. Wir wollen auch für das Gott danken; wenn's jetzt nur dabei bleibt. Die radikalenGesetzvcrdrehcr sind etwa so zuverlässig wie ein Wettcrhahn ! Die Stevens'sche ConfiSrationS-vill. Daß die, augenblicklich zur Ruhe ge langte, in den kommenden Wintersitzun gen des Congresses aber wahrscheinlich noch viel Lärm machende Confiscation bill Stevens nicht weit genug gehe, da rüber wird wohl auch in den extremsten Winkeln der VergewaltigungSfaktion nicht geklagt werden. Die wesentlichen Bestimmungen dieser Bill find folgen de : Es wird faktisch Alles confisctrt, was durch da Gesetz vom 17. Juli 1862 als der Bundesregierung verfallen erklärt wurde, wozu sämmtliche öffentliche Län dereien in den Südstaaten und so ziem lich auch alles private Grundcigenthum gehört. Der en gros confiscirte südliche Grund und Boden wird theils verkauft theil unter die Neger vertheilt. Jeder Neger erhält 46 Acker geschenkt; ist er verheirathet, erhält er 86 Acker. Außer dem erhält jeder Neger noch fünfzig Dollars, um den Anfang zur Einrich tung zu machen. Von dem übrigen Ertrage für die südlichen Ländereien werden zweihundert Millionen in 6 pro zentigen Bunde - Obligationen ange legt und die Zinsen für Penstonen ver wandt ; dreihundert Millionen werden dazu verwandt, „loyalen" Bürgern En tschädigung zu zahlen für Verluste, die sie durch dießehörden der südlichen Con föderation erlitten. Dies der substantielle Theil der Bill. In den Paragraphen, welche dem Ver fahren bei Ausführung der obigen Be stimmungen gelten, fehlt e auch nicht an den nöthigen Stellen, worin dafür gesorgt wird, daß ein grausames Gesetz auf eine möglichst grausame Art vollzo gen werde. Wichtig für zweimal Gedriistete. Bride Häuser de Congresses haben eine Bill passirt, nach welcher Personen, die während des letzten Krieges gedräftet wurden und einen Substitut stellten, spä ter w i e d e r gedräftet wurden und selbst dienten, 5366 Entschädigung erhalten sollen. Wann dieses Geld ausbezahlt wird, ist noch nicht bestimmt. * Gottlieb Williams, welcher die grau Eli' sabelh Miller zu Philadelphia ermordete, vurdi des Mordes lm ersten Grade schuldig befunhen. Korrespondenzen. Philadelphia, März 22. '67. Mein lieber Ripper! Die freudige Nachrkcht, daß die Demo- " kraten bei der Municipal-Wahl in Harrisburg gesiegt, hat uns erreich, und mit jubelndem Herzen haben die wahren Patrioten die Nach richt gelesen. Daß Ihre Zeitnng viel zu dem Sieg beigetragen, muß jeder unparteiische Mann, der dieselbe vor der Wahl gelesen, an erkennen. D'rauf loS! alter Freund; ist unser Häuflein auch klein, die eS mit dem Lande von Herzen gut meinen, paß auf, es wird bald die Zeit kommen, wo eS zur Lavinc wird, Alles mi sich fort reißt und die Schwindler, Sauger, Mucker, die Danton, MarratS und RobeSpiereS begraben, so daß kein Gedächtniß mehr von dem Gesindel übrig bleibt; aber un wird da ge rettete Vaterland immer dankbar sein. Sehr ist eS zu loben, daß die Deutschen der edlen Stadt Harrisburg so warmen Antheil an der Wahl nahmen, und so ehrbare Männer erwählt wurden. Ich komme auch jetzt noch ein mal so gerne nach Harrisburg, und werbe jedem braven Demokraten mit Freuden die Hand drücken und wenn mir der Arm so lahm wird, daß ich Ihnen keine Eorrespondenz mehr schrei ben kann. Neue kann ich Ihnen von hier nicht viel Gute schreiben; die Geschäfte geh' sehr schlecht; viele Arbeiter die brodloS geworden, ziehen nach Westen ; die meisten Fabriken thun wenig oder steh n ganz still; die Lebensmittel und Rente steh n in den höchsten Preisen, und bei Hoffnung auf bessere Zeiten steht schlecht. Nun dem Volk, dem man mit dem Papier schwindcl und andere Filifanzereien, die Augen geschlossen, den Soldaten, die für die Freiheit ihr Blut vergossen, und denen jetzt die republi kanische Fanatiker, Mucker und Tempcrrnzler befehlen wollen, was sie essen und trinken sol len, erden die Augen bald aufgehen, und dann gute Nacht, elender Humbug! Ihr L. A. W. W— , 17. März, '67. Geehrter Herr Redakteur! Eine demokratische Zeitung, wie die Ihrige, ist für den deutschen Staat Pennsylva nien ein wahres Bedürfniß, denn sie entspricht ganz den Anforderungen der ernsten Zeit, in der wir leben, indem sie furchtlos die demokra tischen Grundsätze vertheidigt auf denen das Glück und die Sicherheit unserer .Republik be ruht ; sowie auch vorzüglich ihr Raum mit sol che Berichten ausgefüllt ist, die politische Auf klärung unter der deutsche Bevölkerung ver breiten. So findenwirdiebcmerkcnSwerthcsten Berichte aus demokratischen, sowie aus radika len Zeitungen neben einander gestellt, damit mau beiderseits prüfen und das beste behalten kann ; doch wer Kopf und Herz auf der rech len Stelle ha, der wird'an der radikalen Presse nichts Gute finden ; nichts als dieganzc Kunst der schlechten, die sich in frecher Verdrehung der Wahrheit und des Rechtes kennzeichnet. Die Grundsätze der Feinde dieser Republik, sind immer neu, und der Wechsel ist oft ganz crtrem ; einmal sind sie NativeS, Frcmdcnhasscr, die da sagen „Amerikaner nur dürfen Amerika regie ren" als ob sie in ihrem hohlen Gehirn nicht mehr wüßten, daß ikre Voreltern, mit densel ben der Deutschen, der Engländer, der Jrlän der ic., über das große Weltmeer gekommen sind; ein anderes mal sind sie Sceessioniste, und wolle die Staaten de Südens aus der Union stoßen ; doch, sobald der Süden freiwillig aus der Union zu treten sich erklärt ha, um allen Streit zu vermeiden, nach Christenlehre, so werden sie Unioniste, und zwingen ihn, mi Hülfe der Fremden die sie haßten, und denen sie in Aankecstaate keine Erlaubniß gaben, Schützen-Compagnien zu bilden, den Grnndsatz anzunehmen: daß die Union der Staaten un lösbar sei sobald sich aber der Süden auch zu diesem Grundsav bekannt hat, werden sie wie serum Secessionistcn und stoßen ihn mit despotischer Macht aus der Union. So wechseln die Grundsätze dieser radikalen TcufclS-Partei, aber nicht ihr höllische Ziel nach Reichthum, auf Kosten de Volkes, und nach Tyrauncumacht über das Volk, auf Kosten der Freiheit und un serer republikanischen Institutionen ! Ein wahrer demokratischer Redakteur schreibt seine Zeitung für Patrioten und nicht > für Narren, und besonder in gegenwärtiger gefahrvollen Zeit für unsere Republik sucht der Patriot vorzüglich politische Aufklärung in un seren eigenen StaatS-Angelcgenhciten vor allen anderem Lesestoff, damit er sich befähigen kann, selbst als Vertheidiger unserer republikanischen Verfassung bei jeder Bewegung mit unseren ra > dikalen FreiheitSver räthern aufzutreten. Wie verächtlich muß man daher eine demo , kratisch seinwollende Zeitung au der Hand schleudern, die in dieser ernsten Zeit der Ge fährdung unserer Republik ihre Spalte mit langen ausländischen Berichten und gleichgülti gen Ereignissen au der Nähe und Ferne aus füllt und oft keines Raum ha, für die drin gendsten Aufklärungen über unsere innere Po > liti. Möge denn Ihre geschätzte Zeitung die deut sche Bürger in allen CountieS aufllären und erwecken zum heilvollen Wirken unter dem Pa niere der Demokratie, welche allein noch die Re publik, zum glücklichen Gedeihen aller Staaten, retten kann. Auch möge der deutsche Bürger bedenken, daß er nur unter der Demokratie sei ne würdige Stellung findet, die er bei seiner Auswanderung aus der alten Heimath hier zu finden wünschte, als gleich und ebenbürtiger Bürger der großen Republik, seine ollen Rech te zu genießen. Die Radikale schmeicheln nur den Deutschen und Jrländern, so lange sie dieselben als KriegZkncchte und Stimmgeber am Wahltag brauchen, sonst aber stellen sie die selben am liebsten noch unter die Neger! E grüßt Sie Hochachtungsvoll >e. als Deutsch-Pennsvlvanier N. B. (Eorrespondenz.) Der herrschende Radikalismus. „Die Majorität im Sonderbunds- Congreß". Mit der Freiheit in dem Munde, Mit der Geißel in der Hand, Herrscht er nun von Stund' zu Stunde Noch tyrannischer im Land'; VolkS-Regierung nach dem Namen, Willkür-Herrschaft in der That Wer dazu nicht sagt sein Amen, Wird erklagt auf Hochverrath. Selbst Herr Johnson soll'S nicht wagen, Herrscherlist zu opponiren > Knechtisch soll er Amen sage. Jeden Frevel sanktioniren; Sonst soll er als Hochvcrrälher, Bor dem Tribunal erschein n; Der Gesehe Attentäter Wollen seine Richter sein. Bürger, Bürger, freier Staaten, Habt die Herrscherbru erwählt, So dft Freiheit selbst errathe, Euer eig'nes Wohl verfehl. Würdet selbst in Knechtschaft fallen, Fiel die Opposition Radikalismus vor Allen Spricht der Freiheit frechen Hohn! Gewiß, das ganze Volk würde aufwache, durch alle Staaten und CountieS würde derßuf der Entrüstung dringen: „Verrath! Verrath!" wenn die Radikale Majorität Im Sonder bundS-Congresse beschlossen hätte, die Monar chie auf diesem republikanischen Boden z er richten, und die Bürger sich in Masse dagegen erheben. Aber nein; der Gedanke, daß die radikalen Parteiführer eine monarchische Ver fassung wollen, hegt noch eine viel zu gute Mei nung von ihnen. Wenn dieses republikanische Volk bie Wach samkeit, und den politischen Scharfblick übte, womit eS sein Glück bewahren sollte; dann würde eS die schlimmsten Feinde seiner Wohl fahrt besser kenne und deren erzgiftige Pläne durchschauen ; es würde wissen, daß die radika len Führer ebensowenig eine monarchische Ver fassung ehren, als eine republikanische. Nur die wildeste Gewaltherrschaft, die der Herrschaft eines Philipps 11. von Spanien, mit seinen Alba' und Farnese'S in ihren Schrecken nicht nachstünde, hätte diese Vols unter dem Radikalismus zu erwarten, von dem die Lehren spottet würden, wie die Lehren der BundeS- Constitution verhöhnt wurden ! Wie erinnern schon die Namen Philipps nnd Farnese'S an den Vergleich, und ein Alba freut sich sckion auf die Mission nach dem Süden an der Spitze eine Heeres; da die uneinnehmbaren Festungswerke te weder ein Gott, noch ein König oder Präsi dent, weder ein Richter, noch ein Gericht An erkennung finden; denn die Leidenschaften de Neides, der Rachegicr, Herrsch!! und Beute such, wie alles arglistigen und egoistischen Trachtens ließen nicht zu, die Erecutive unter irgend welchem Namen einer einheitlichen Per- sönlichkeit zu übertragen, wie eS bei einer geord neten Regierung unvermeidbar zu geschehen Die radikalen Größen wollen alle herrschen, und gönnen selbst unter sich Keinem eine aus gezeichnetere Stellung; wie eS sich selbst bei der Wahl eines Senator aus ihrer Mitte erwie sen hat. Demnach würde das Volk beim Gelingen des Radikalen Streiches unter ein Heer Ivo Ty rannen zu stehen kommen, wenn der Präsident und das OberbundeS-Gericht au dem Wege geräumt ist. Wo dann kein Bürger mehr weiß, was er zu thun und zu lassen hat; wo unter dem einen Tyrannen heute noch al eine pa triotische Tugend gilt, was morgen schon von einem Anderen seiner Rivalen al Hochverrath erklärt werden kann. Gilt doch jetzt schon bei den Radikalen die Verhöhnung der BundeS- Constitution und der Bruch des Bürgereides, unter Verletzung der Bürger- und StaatS- Rechtc, als „Loyalität", dahingegen die pflicht gemäße Vertheidigung der beschworenen Bun deS-Constitution von Seiten unseres ehrwer then, patriotischen Präsidenten als „Hochver rath und Usurpation"! Unter der Gewalt der Radikalen, würde da Wort „Freiheit" das Aushängeschild vor der Welt bleiben, und da Wort „Republik" als politischer Köter dienen, wie im Kriege gegen die christliche Lehre: „Ehret Jedem da Sci- Die Herren Fabrikanten und reichen Bürger des Nordens, die als Mitglieder jener fanati schen, gesetzwidrige Partei, solche communisti dessen Consegucnz dieselben ebenfalls die Güter ihrer Herren und aller Reichen im Norden zur Vertheilung unter sich beanspruchen könnten; GotteSGebote bestraft sich; der Radikalismus, fluß geübh wird auch die weißen Arbeiter demo ralisiren; seine Grundsätze sind die Triebe zur Selbstzerstörung! Möchten die Herren Fabrikanten und reichen Bürger bedenken, daß alle Monopol de Er werbe, mit Einschluß solcher Schutzzölle, die eine gesetzwidrige Partei verspricht, nicht from ruinirt werden! Sie sollten daher der Demokratie dankbar sein für die entschlossene Vertheidigung der Bunde Constitution unserer ruhmreichen Vä ter, welche die Erhaltung der Republik zum Glücke unserer Aller sichert, und ihr, als konser vative Bürger, nach gesunder Politik, freund schaftlich die Hände zur Rettung diese schönen Landes reichen, und sie sollten den Präsidenten mit unterstützen in der Rekonstruktion der Union auf Grundlage der Constitution! - Dieses christliche Werk des Frieden und der Versöhnung zwischen allen Staaten vollbracht würde alle Adern der großen HülfSquellen de Landes öffnen; die Geschäfte würden sich wie mit einem Zauberschlag beleben, und der Segen der Eintracht würde reichliche Entschä digung bieten für die Monopole, wie „hohe Schutzzölle", die eine Partei versprich, welche die Republik gefährdet, wie es der ehrenwerthe Staatsmann Daniel Webster von ihr prophe zeit ha. Mit der Freiheit Zauherklänge, Läßt ein Volk so leicht sich kirr'n; Mit der Freiheit Wortgepränge, Leicht sich die Vernunft erwirr'n; Daß, wer will empor sich schwingen, Sich erschleiche die Gewalt, Läßt den FreiheitS-Ruf erklingen, Und es glück ihm allzubald. Weh' dem Volk, und seinem Heile, Das sich so bethören läßt ; Hält sich an dem Narrenseile Falscher Politiker fest! Laßt Ihr Euch nun von Tyrannen Blindlings zieh'n zum Abgrund hin?' Bürger, könn Ihr nicht ermannen Euch, im edlern FreiheitS Sinn? F. H. Wiliningt ° n, Del., März 24.1867. Der Court in PittSburg liegen 4 Eheschei dungS-Prozesse vor; in 24 Fällen geht das Äe such von der grau und in 13 Fällen vom Man ne aus. Zur Finanzfrage. Der drohende „Krach".—Nation! Banken und Schwindel- Operationen. , Die immer allgemeiner werdenden Klagen über „schlechte Zeiten," „uner schwingliche Preise," „miserable G e s ch ä f t e" ic. was haben sie z bedeuten? Sind Ne nur die Folge einer vorübergehenden Gedrücktheit, die sich au den Zweifeln betreffs der nächsten Gestaltung der politischen Zukunft, aus der Besorgniß vor immer tolleren Revolu ionS-Streichen des nördlichen Congresses er klären läßt—oder sind sie bereits die War - nungSzeichen, durch welch sich das unver meidliche Hereinbrechen eine verheerenden finanziellen UngewitterS ankündigt? Gewiß wirken viele verschiedene Ursachen zu sammen, um einen unnatürlichen und unbehag lichen Zustand in dem VeikehrSlcbcn zu erzen gen—das indessen ist klar, daß auch abgese- hen von allen Bedenken, welche die rücksichtslose Destruktion- und DiSunionS- Politik der herrschenden Centralgcwalt erregen muß, die gin anzla g c deS L a des an sich hinlänglichen Grund zur Mißstimmung und zum Mißtrauen bietet. Es ist nicht nö thig. an neue politische Katastrophe zu empfinden. Selbst „Organe der öffentlichen Weinung", die mit der politischen Richtung de Congresses durchweg einverstanden sind; Blätter, die allen noch so extravaganten KnechtungSmaßregeln und anarchischen Projekten beipflichten, weisen auf die dringenden Gefahren hin, die aus der fehlerhaften Finanzverwallung der letz ten sechs Jahre und an der umsichgrcifenden Demoralisation unter de gcldaristokratischen Kreisen, die in der Geschäftswelt regieren, er wachsen mußten. Wir besprachen neulich schon—als ein Bei spiel der Unsolidität, welche sich der die Finanzen deS Volkes rontrollirenden Klassen bemächtigt—gewisse Enthüllungen, die in Bezug auf da N ationa l-Banken -Sy stem zu Tage gekommen; —dieses unselige Vcrmächtniß der Lincoln-Chascschcn Admini stration, dessen Beseitigung zum Theil sogar von „republikanischer" Seite empfohlen wird. Man ist dahin gelangt, dieses System als ei neu schädliche parasitischen Auswuchs zu erkennen, der mit einer gesunden Entwicke lung de finanziellen Gesammt-OrganiSmuS unverträglich ist.. Aber die Combination schmarotzender Spekulanten, welche Lebens kraft und Gedeihen daraus saugt, ist zu einer Macht im Staate geworden—stark genug, die nationale Gesetzgebung ihren Sonder-Jn ter essen dienstbar zu machen. War sie Reservefonds !—aus den Taschen de hartbc steucrten Volkes bezahlt wird. Durch einige eklatante Fälle von Bankerott dieser von der nationale Regierung unter ihre spezielle Obhut gcnomnicncn Geld Institute und Geld-Fabriken, denen eine Zeit lang so unbedingtes Vertrauen geschenkt wurdc, nicht besser als ganz commune Schwindel- gir rn c n sind, deren Leiter auf derselben moralis chen Stufe mit jener unsiätc Sorte von „G e schäftSmännern" stehen, die auf den An klagebänken unserer Gerichtshöfe wegen „ Er langung von Geldern unter fals chen Vorspieg c lungeiL'alSabschrccken de Beispiele figuriren. Die gilt namentlich Landstädtchcn—doch weiß noch Niemand, wie weit da ganze System von Corruptio und Gaunerei durchrissen ist. Der republikanische „Philadelphia Ledgcr" sagt: sachc aufmerksam gemacht, daß die in Verletzung der Absicht des Gesetzes, ihre Fond an entfernten Plätzen zu ungesetzlich hohem Zinsfuße verwenden und daß andere Banken, ebenfalls in Verletzung des Gesetzes, in Regie rungS-Obligationen und Gold spekulirlcn. Kürzlich machten wir auf den bei den Banken im Lande zur Gewohnheit gewordenen Miß brauch aufmerksam, daß sie, zur Leistung fälli ger Zahlungen aufgefordert, sich mit Wech sel auf andere Banken im Lande helfen; die se wieder mit Wechseln auf noch entferntere Banken und so weiter. Ebenso weiß man jetzt, daß nicht alle Banken die nöthigen 6) rcc - back als Reserve orräthig halten. Die Ver suchung eines dargebotenen Profites bei einer, wie die Bank glauben mag, sichern Operation, > ist oft zu stark, al daß ihr widerstanden werden , könnte, und dann werden die Reserve , Elben schwören zu können, daß der h lc n de Betrag dennoch vorhanden sei. Diese Liederlichkeiten beginnen ihre Folgen zu zeigen in den finanziellen Schiffbrüchen die ring umher sich häufen, uud in dem allgemei nen und zunehmenden Mißtrauen gegen da ganze Bank-System. Einige der älteren Ban kiers dicfkr Stadt sprechen sich entschieden ver dammend gegen diese verbrecherisch rücksichtslose Mißbräuche aus, die mit Spekulation begin nend, nur zu häufig mit Verbrechen und schwe ren Verlusten, wenn nicht mit Bankerotten en den, ohne daß deßwegen eine Besserung bewirkt wird." ES ist eben offenbar, daß die Nationalbanken unter keiner geeigneten Aufsicht sind und daß ihre nominelle Abhängigkeit von der Regierung, die ihnen ihre Operationen erleich tert, sie zu wahren Brutstätten des höher Schwindels macht gleichwie die künstlchen „Wasserfälle" angeblich als Brutnester scheußlichen Ungeziefers dienen. Die National-Banken sind ihrem Ursprünge nach nicht das Ergebniß eines natürlichen EntwickelungS - Prozesses, sondern einer will kürlichen Künstelei, die von Anfang an auf Ermuthigung und Begünstigung eines ge meinen JndustrieritterthumS berech net war. ES ist vorzüglich durch ihr übles Bei spiel und ihre gefährliche Eonkurrenz, daß reelle Geschäfte immer mehr verdrängt und gewissen lose, betrügerische Operationen überall Mode und Regel erden. Die kaufmännische Spekulation, in verbrecherisches Hazardspiel ausgeartet, wirkt nicht mehr förderlich und befruchtend auf Handel und Verkehr, sondern störend und ver derbenbringend. Alle geschäftlichen Interessen leiden darunter. Di schlimmen Folgen ma chen sich ln allen Verhältnissen und allen Schichten des Publikums fühlbar. Die Spe kulation, die eben jetzt zum Beispiel im Westen mit Brod st offe und Provisionen getrieben wird, beeinstußt hier die Preise der Lebensmittel und den Tisch der Arbeiters.— N. ZI. Jour. * Frau Jeff. Davis hat ihren Gatten mit freuden sind dem Gefangenen in Fort Monroe zu gönnen. Aus Europa. Nachrichten Per Dampfer. Deutschland. Berlin, 3. März. Die Frau eine hiesi gen Beamten ist, wie da „Fr.-Bl." erzählt dadurch erblinde, daß sie um Mitternacht au dem Bette an Fenster trat, um nach ihrem Manne zu sehen, der eben au einer Gesell schaft nach Hause kam. Sie schlief am andern Morgen ungewöhnlich lange und erklärte, als sie geweckt wurde, eS sei ja noch finstere Nacht. Sie blieb kotz aller Gegenvorstellungen bei die ser Behauptung und es ergab sich dann, daß sie in Folge der Erkältung, welcher sie sich in der Nacht beim Oessnen de Fenster ausgesetzt hat te, erblindet war. In der vorigen Woche war hier wieder eine Familie in Gefahr, an Kohlendunst zu ersticken. Nur dem frühen Erwachen de Manne ist eS zuzuschreiben, daß er nebst Frau und Kind noch gerettet werden konnte. In der Kutzner'schen LuxuSpapier-Fabrick in der Blumcnstraße wurde gestern Morgen ein liijähriger Arbeitsbursche vom Balancier er schlagen, so daß sein Tote sofort erfolgte. Er soll sich denselben durch eigene Unvorsicht zuge zogen haben. Die „Ref." schreibt: Wie nothwendig die Mithülfe de Publikums bei Ermittelung von Verbrechen ist, beweist die Aufhebung einer sehr gefährlichen Diebesbande in der Gartenstraße. Eine Privatperson sah de Abends einen Men sche dort in ein Hau gehen der ein große Packet trug. Man machte der Reyierpolizei hiervon Anzeige, und da in dem Hause ein be reits mit Zuchthaus bestrafter Dieb wobnte, so ging dieselbe sofort in dessen Wohnung und fand einen großen Vorrath gestohlenen Gutes, darunter da, welches aus einem soeben in der Grenadierstraße verübten bedeutenden Diebstahl herrührte. Ein GaSarbeitcr, der durch seine Unvor , sichtigkett eine Gas Erplosion in einem hiesigen Geschäftslokale und dadurch einen Schaden ' von etwo 76 Thlr. veranlaßt hatte, wurde vor gestern dafür zu einer.'ltägigen Gefängnißstrafe verurtheilt. Dörzbach, 18. Febr. Kaum daß wir vom Kocher her durch die Nachricht von Auf- findung der Döttinger Erdölquelle überrascht , worden sind, läßt sich dasselbe auch von der Jart aus berichten. Vor 2 Tagen hat man eS hier in der Nähe der nach Mergentheim führenden , Straße entdeckt und Alle strömt nach dem Pla- tze hin, um zu sehen und zu schöpfen. Das Oel Oel kommt ganz unter denselben Verhältnissen, , wie von Döttingen au mitgetheilt worden ist, zum Vorschein: e quillt, reichlich mit Wasser vermischt, unmittelbar aus der Tiefe herauf, läßt sich leicht vom Wasser abschöpfen und ver , räth sich durch seinen Geruch unverkennbar als , Erdöl. BiSmark soll sich geweigert haben, gegen die Einverleibung Polens mit dem Reich deSCzaa ren Protest einzulegen. Admiral Tegethoff ist au Amerika zurück berufen worden: er soll da Commando der Flotte im adriatischen Meer übernehmen. Frankreich Im Laufe einer Debatte über auswärtige Angelegenheiten, die im legislativen Körper stattfand, hat Thiers und Jules Favre die Politik des Kaisers dem Ausland gegenüber in nachdrücklicher Weise angegrissc; sie machten derselben zum Vorwurf, daß sie—den Interessen Frankreichs zuwider—die Einheit Deutschlands und Italiens faktisch begründet habe. Rouher, der Minister deS Auswärtigen, und einer der Deputirtcn versuchte die Politik des Kaisers zu vertheidige. Die päpstliche Schuld. Der Kaiser von Frankreich ist dafür, daß die päpstliche Schuld von den katholischen Mächten übernommen und deren Entrichtung durch die letzteren garantir wird. Der Minister deS Auswärtigen hat den legislativen Körper mit dem Projekte bekannt gemacht. Ein Vertrag zwischen Preußen, Baden und Baiern. Berlin, 20. März. Zwischen Preußen, Baiern und Baden ist ein Vertrag abgeschlos scn worden, Fach welchem Preußen für den Fall eines Kriege befugt ist, den Oberbefehl über die Armeen der beiden genannten Länder zu übernehmen. Arbciterausftände in Frankreich. London, 20. März. In RenboiS, Frank reich, sind Arbeiterunruhen ausgebrochen. Depeschen mit dem atlantischen Telegraphen. Die Pforte weigert sich Ent schieden, Candia abzutre ten. Wien, 23. März. Die Pforte hat sich in der entschiedensten Weise gewei gert, auf den Vorschlag der Großmächte die Insel Candia an Griechenland ab zutreten, einzugchen. Deutschland. Berlin, 23. März. Der vor Kur zem erfolgte Abschluß eine Bündnisses zwischen Preußen, Batern und dem Grvßherzogthum Baden, wonach Preu ßen im Falle eine Krieges da Com niando über die Armee der beiden letzt genannten Länder übernehmen soll, hat in Frankreich eine erbitterte Stimmung hervorgerufen. Man glaubt, daß da Bemühen LoutS Napoleon'S, ein Bünd niß zwischen Frankreich, Holland, Bel gien und der Schweiz gegen Preu - Ben zu Stande zu bringen, aus dieser Ursache hervorgegangen ist. Preußen schließt auch mit Württemberg ein Bündniß Berlin, 23. März. Es ist dem König Wilhelm gelungen, mit Würt temberg ein Schuß- und Trustbündniß abzuschließen; nach e>ner Bestimmung des Vertrag kann Preußen (wie die auch in den Verträgen mit Baden und Bayern der Fall ist) sobald ein Krieg ausbricht, auch über die württembergt sche Armee den Oberbefehl übernehmen. Hörde, 5. März. Zwischen 7 und 8 Uhr heute Abend ist auf der Her mannShütte Hierselbst im alten Bau ein Dampfkessel gesprungen, wobei leider 12 bis IS Personen derart verbrannt wur den, daß das Leben von mehreren ge fährdet erscheint. Frankfurt, 7. März. Dem be kannten Menageriebeslper Kreutzberg soll neulich auf der Eisenbahn zwischen Braunschwetg und Hannover folgendes Stückchen passirt sein. Er steigt mit der Cigarre in ein Rauchcoupee, wo er eine Dame findet, deren Aussehen ziemlich leidend ist. Höflich fragt er, ob ihr das Rauchen unangenehm sei, und legt dann auf ihren Wunsch die Cigarre fort. Kurz darauf steigt ein Student ein, qualmend wie ein Schornstein. Kreutzberg macht ihn darauf aufmerksam, daß die Dame unwohl sei, daß er selber schon auf da Recht de Rauchen verzichtet habe, und fordert ihn auf, es ebenfalls zu lassen. Der Student aber stellt sich auf den NechtSboden und meint, man könne nicht auf alle kranken Damen Rücksicht neh men, dafür gebe es Coupee's für Nicht raucher. Kreutzberg, hierüber höchlichst entrü stet, antwortet mit einer Aeußerung, die ungefähr gelautet haben soll: „Bon ei nem Ochse kann man nicht mehr er langen, als ein Stück Rindfleisch." Der Student steckt das vorläufig ein; beim Aussteigen aber zieht er eine Karte her vor, die er Kreutzberg mit den Worten überreicht: „Da Wettere wird sich fin den, ich bitte um Ihre Karte!" Kreutz berg sucht in allen Taschen, findet aber keine. Kurz entschlossen, gibt er dem Studenten eine ungeheure Ohrfeige und sagt: „Da haben Sie meine Karte, mein Name ist Kreutzberg, ich bin Thier bändtger. Belgien weigert sich, auf da Napoleon'sche Confödera tionsprojekt einzugehen. Brüssel, 23. März. ES wird offi ziell versichert, daß König Leopold von Belgien auf das Projekt Louis Napo leon's, ein Bündniß zwischen Frankreich Holland, der Schweiz und Belgien zu Stande zu bringen, seinerseits nicht ein ! zugehen gedenkt. Die Rinderpest im westlichen Eu ropa. Seit geraumer Zeit find die Augen der Lanbwirthe auf da westliche Europa, nament liche auf England und Holland, gerichtet, wo die Rinderpest große Verheerungen angerichtet. Der landwirthschaftliche Verein in Münster hat über, diesen Gegenstand ein Schrift eröf fentlicht, welcher wir das Folgeude entneh men: „Holland hatte vor einigen Wochen schon über t 17,666 Stück Vieh an der Seuche ver loren, England schon 242,666. Da macht für Holland ungefähr l 2 Millionen Thaler, für England ungefähr 24 Millionen Verlust in! Geldwerth, dazu die ungeheueren anderen Nach theile. Und gegenwärtig steht S so schlimm daß Holland in Gefahr schwebt, seinen ganzen Viehstand zu verlieren. So lange aber auch nur ein krankes Stück in Holland lebt, sind wir nicht sicher. Was nun thun? Zunächst muß Jeder mann wissen: „Die Krankheit kann nicht ge heilt werden." ES giebt kein Mittel, da hilft; eS ist wenigsten bis jetzt kein solche be kannt. ES ist aber nichts gefährlicher, als Heil mittel zu versuchen. Gerade diese Versuche sind Schuld, daß in England und Holland die Seu che soweit sich erbreitet hat. In Preußm sind innerhalb der Jahre 1855 bis 1864, also in eben so gefährlich, wir die beiden, au denen in Holland und England die furchtbare Noth entstanden ist; auch bleib es nicht be! einzelnen Fällen. Die preußische Regierung aber ordnete jedes Mal sofort die schärfsten Maßregel an, tödtete alles kranke und mit krankem in Berüh rung gekommene Vieh, beseitigte die andern steb nämlich 533 krank waren, fünf Sechstel aber nämlich 2694 Stück, waren gesund. Für das gctödtete Vieh sind die Eigenthümer ent schädigt. Diese Entschädigungen zusammen ha ben dem Staate einen Kostenaufwand von nur H 94,666 verursacht, worin noch die Reisen der Thierärzte, welche auf Staatskosten die Krank heit im Auslande studirt haben, und die Kosten der sachverständigen Ermittelungen einbegriffen sind. Preußen, welches tödtete, zahlte als für II Einschleppungrn 34,666 Thaler, Holland, wel che quacksalbert, kostet eine einzige Einschlep pung bis jetzt schon 12 Millionen Thaler. Seit 1j Jahren versucht man in Holland die Seuche zu heilen. Man läßt in dieser Absicht Tausende von kranken Thieren am Leben. So lange diese leben, bilden sie eine Quelle großer Gefahr; und selbst, wenn sie geheilt werden, ist damit die Gefahr nicht beseitigt. Ungefähr 26 Prozent der kranken Thiere genesen ; aber selbst die holländischen Thiere dann noch vier Monate lang Träger des AnstcckungSstoffeS, also eine Gefahr für da Land sind. In Holland wird weder die Tödtung und Verscharrung der kranken Thiere noch die Absperrung von Ge höften, auf denen die Pest herrscht oder ge herrscht hat, richtig betrieben. Bielfach werden die Häute der getödteten Thiere geräuchert und dann in den Handel gebracht, ebenso deren Fleisch eingesalzen. Statt die inficirten Gehöf te durch Militär abzusperren, schlägt man Pfähle mitWarnungStafeln ein: „Hier ist die Rinder pest". In neuester Zeit soll man aufgehört ha ben, für das getödtete Vieh Entschädigung au öffentlichen Mitteln zu leisten. In den Pro vinzen Gelderland nnd Ober - Assel ist man von Seiten der Regierung noch am Strengsten erfahren. Gegenwärtig ist etwa ein Drittel der Grenze de Ahaus und ein Theil der Kreisgrenze von Borken ganz abgesperrt. Etwa 3 Meilen der Grenze sind noch nicht ollständig abgesperrt. Die gänzliche Sperre würde eben große Uebel stände hervorrufen; namentlich könnten die in dustriellen Etablissements von Gronau ic. in Stockung gerathen, und so wird man erst im Falle der äußersten Noth, diese Maßregel er greifen. Die Industrie wird dann ihren Be darf auf Umwegen der auf anderen Wegen be ziehen müssen. Nahe den insirirten Gehöften und an man chen Grenzpunkten erden Personen und Sa chen, die von verdächtigen Orten kommen, ei ner Räücherung unterworfen. Da die zur Wucherung erwendeten Dämpfe giftige Stoffe enthalten, so war dieser Prozeß Anfangs sehr unangenehm. E kam vor, daß die geräucher ten Personen krank wurden und mehrere Tage lang sich nicht erholen konnten, sogar Bluthusten bekamen . Man benutzte Anfangs zum Räu chern eine fest verschlossene Bude von KV bis 7il Eubikfuß Inhalt, schloß darin die zu desinsici renden Personen ein und erwendete 3 Loth Chlorkalk und 3 Loth Schwefelsäure für eine Räucherung. Die gedachten Uebelstände ver anlaßten bald den Veterinär Assessor Halm in Münster eine selbsterfundene Verbesserung an zubringen. Man schnitt nämlich in die Wände der Bude Löcher, in welche gerade Mund und Nase der zu desinflcirenden Person paßten, nnd so stehen nun die früher so bedauernswerthen Opfer des Sicherungsverfahren unbeschwert in den giftigen Dämpfen, athmen frische Luft und können sich sopar mit einander unterhalten. Na ch beendeter Procedur schließt sich das Luft loch von selbst. Wo die desinficirenden Jn^ die Da Contagium haf tet namentlich an den Kleidern; der Körper läßt sich schon durch Waschungen deSinfici ren," Locale Neuigkeiten. ' Laneaster, Hsta. . Donnerstag, März 28, 18S7 Polizeiliches. —Zwei Knaben, der ein 3 ber andere 12 Jahr alt, würben von Herrn I. I. Cochran, Postmeister, vorigen Donnerstag vor den Mayor gebracht, weil sie für die Fami lie de Herrn Emanuel Schober bestimmte Briefe unter falschen Vorwänden erlangt hat ten. Diese Buben hatten die Nummer der Bor de Herrn Schober in dem Postamt aussponirt, gingen dorthin und ersuchten die Clerks daselbst um die Briefe, indem sie vorgaben, daß Herr Schober sie geschickt hab um dieselben abzuholen. In solcher Weise hatten sie mehrere erlangt, von welchen sie zwei erbrannten uud einen in den Jnwelen-Stohr von RhoadS und Bruder warfen. Bei dem Verhör bekannten sie sich schuldig und gestanden daß sie erwartet hätten Geld darin zu finden. Wegen ihrer Jugend und weil Herr Schober die Sache nicht weiter treiben wollte, wurden sie mit einer Zurechtweisung entlassen. Solchen, die Bore im Postamte haben diene obiges zur Warnung. Laneaster Deutsche Srief-Liste Montag, Mär, 25.1867. Damen-Liste: Lizzie BeilStine, Jakob Hart, Mary Li, Jane Minnich, Catharine Miller, Maria Metzger, Emma E. Meyer, Mary A. Metz, Lizzie Smith, Salome Shoffstall, Mary Weinhold. Herren-Liste: John Bieg, C. L. Bowman, B. F. Eckman, Jacob Eßlcr, Eph. Greenawalt, G, Groyicke, E. Lost, Jacob Miller, jr., Henry Riddlebaugh, A. A. Stoll, Andrew Schäffer, David Stauf fer, Abrm. Snavely, jr., Geo. Walch, Georg Milmer, EnoSH. Weaver, Georg Wence, Ja mes Wolf, JakobAoung. Jury-Liste. Gezogen für den April Termin der Laneaster County Court, anfangend am 15. April 1867: Grand Juror. Geo Fry, Ost Eocalico; Simon B. Pow- Geo. Mark, Oder Leacock; Edwin Garrett' SadSbury; Wm. H. Sprowl, Colerain; Henry Pownall, Bart; Solomon Grega, Drumore; Jakob Summy, Rapho; Peter Reinhold, West Eocalico; Samuel G. Gross, Ober Leacock; William Mentzger, SaliSbury ; Jsaac Stroh, Ephrata z JameS CollinS, Colerain; Henry gullerton, Mount Joy Borough; Elia Bentz, Marwick ; Samuel V. Leaman, Manheim; Je remiah Rohrer, City; William Wright, City; John Reese, City; P. Martin Bruner, Cone stoga ; Wm. Martin, Colerain ; Henry Seh man, Obcr Leacock. Petit-Juror: Samuel Kauffman, Eden; Samuel Nißly, Clay ; Reuden H. Laush, Brecknock; John K. miht, West Hempfield ; Mark Haine, Ful on; Jacob Slokes, Laneaster Towshp.; Ja mes B. Wiley, City; David Eichholtz, Penn; Henry Aeager, City; Jos. B. Davis, Cole rain; Wm. Blickenderfcr, City, Martin H. Kreider, West Lampeter; Georg Byrod, Eliza bethtown; Michael Oder, Mount Joy Twp. ; James Brady, City ; Levi Miller, Epbrata; Joseph Townson, Fulton; Elam Herr, Stras burg Twp.; I. F. Sener, City; Georg Au incnt, Drumore; Benjamin Herr, Leacock; D. W. Wilmcr, West Hempfield; David Kemper, Ephrata; G. Pcace, Bar: C. C. Marsh, M. Joy Borough; Jakob RhoadS, City; W.W, Miller, Conestoga; Felir Eyde, Columbia; A. Gross, Providenre; Jakob Nißley, Raph; D. Rother, West Earl; David Bricker, Penn ; I. Martin, Strasburg Borongh; Joseph Rupp, West Earl; Adam Dennison, Conoy; Georg Diller, Leacock; Jakob Grabilt, West Earl; S. Seaber, Marwick; Daniel Lutz, West Cocall co; John Kennedy, West Hempfield; Jaeob B Rcddig, East Eocalico; Georg K. Ree, City p S. S. Spencer, City; John S. Keneagy, Pa radise; David Woods, Leacock; Henry E. Wood, Little Britain; John Doner, Elisabeth- Sollen numcrirt werden. Der Stadtrath unserer Nachbarstadt Columbia hat beschlossen, daß die Häuser der Stadt numerirt, und die Straßen gehörig benamt erden sollen. —Auch ein Fortschritt. Warnung. Der PottSville „Jefferfon Demokrat" vom letzten Samstag warnt da Publikum vor einem Betrüger, indem er sagt e Von Hrn. John Betz in S t. Clair erhielte wir diese Woche einen Brief, in welchem er uns ersucht, das Publikum vor einem Manne zu warnen, der sich für einen Arzt ausgiebt und Dr. v. Dorettenburg nennt. Derselbe soll in St. Clair und Umgegend verschiedenen Personen Geld unter falschen Vorwänden abge lockt haben und damit verduftet sein. Wir er innern uns, die fragliche Person hier und d gesehen zu haben (ohne indeß auf die Ehre ihrer Bekanntschaft Anspruch zu machen), und e wundert uns nur, wie irgend Jemand so unbe dachtsam sein konnte, einem solchen windigen Patron Geld anzuvertrauen. Unsere Warnung wird übrigens für die Bewohner dieser Gegend ziemlich überflüssig sein, da eS nicht wahr scheinlich ist, daß der noble Hr. Doktor Schuylklll County wieder zum Felde seiner Operationen wählt. Wielleicht kann indeß einer unserer Collegen an einem andern Orte davon prositi- Falsche Haare.— Professor Lindemann behauptet, daß 76 Prozent der falschen Haare die von seinwollenden „LädieS" in Walerfall getragen werden, läusig sind. Dies Läu se sind fast unzerstörbar und sind auch sehr klein. Herr Lindemann behaupte, daß sie sich sehr schnell vermehren, während ie„Lä dy" auf dem Tanzboden füßelt,—daß Millionen derselben von den Köpfen der Tänzer abhüpfen und von den Anwesenden eingehaucht erden ; —daß sie sich in dem Essen und Getränke auf dem Tisch anfäßig machen. Wenn man be denkt wo viele dieser WaterfallS herkommen, nämlich: von den Burlakell, einem sehr niebei gen, verthierten, unsaubern, russischen Volks stamm e, so ist die kein Wunder.—„Wenn der Burlake," sagt Hr. Lindemann, „im Frühjahr zu arbeiten anfängt, so zieht er vielleicht ei leine Hemd an, welches er aber gewiß nicht wieder vor dem Spätjahr auszieht. Da ist ge wiß eine gute Gelegenheit für Ungeziefer sich einzunisten und zu mehren." Die langen läu sigen Haare dieser Burlakes werden also von vielen unserer LädieS mit großem Stolz getra gen! DiePferdescuche in New Jersey. Commissär Newton vom Agricultur-Depar teinent hat Schritte gethan, um nähere Ermit telungen über die Pferde-Seuche anzustellen, die gegenwärtig im Staate New Jersey graffirt. Die Seuche tritt in der Form einer Halskrank heit auf; dieselbe ist nicht mit Husten, wohl aber mit schneller Entkräftung und Frostfieber verbunden und endet in kürzester Frist mit Tod. Ein gewisser Reverend Petty genante Revival - Versammlungen hielt, in de nen viele fundige Menschenkinder bekehr wur den die rineS Sonntags getauft erden soll ten, ging am Mittwoch vorher mit einer erhei rathetengrau durch, die seiner Heerde gehörte. Die Frau hieß Freeman und ließ ihre drei in. der zurück. Der Herr Pastor war ebenfall verheirathal und hatte fünf Kinder.
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