HmnsAtmmscht Mb StsM-Zeitung. Ihrsak 1., Die Pensylvaische StaatSzriwng, Herausgegeben von Job. Georg Ripper, erscheint jeden Donnerstag, und kostet 52.00 per Jabr, zahlbar innerhalb deSlahreS, und 52.10 ach Verfluß des Jahrgang. Einzelne Exemplaren, S Eent per Stück. Keine Subskriptionen werden für weniger IS sechs Monaten angenommen; auch kann Niemand das Blatt abbestelle, bis alle Rück stände bezahlt sind. Anzeigen werden z den gewöhnlichen Prei sen inserirt. Offiren: in der „Patriot und Union" Druckerei, Dritten Straße, Harrisbarg, und in der „Zntelligenrer" Druckerei, am Eentre Square, Lancaster. Anzeigen. Im Verlage von Schäfer und Koradi in Philadelphia erschien soeben Der Deutsch-englischer Bereinigte Staaten Briefsteller. oder: Anleitung zur richtigen Abfassung aller in den allgemeinen Leben - Verhältnissen, sowie im GeschästSleben der Ver. Staaten vorkommenden Briefe, Aufsätze, Urkunden >c., nebst einem An deutscherund engli scher Sprache. 7te Auflage. Lctav. 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Eorrespondenzen aus verschiedenen Theilen Europa's. Neueste Berichte aus Meiiro, Westindien Süd-Amerika u. s. w. Interessante Lokal-Berichte. Börsen- und Hantels-Berichte und andere wichtige Nachrichten aus allen Theilen der Ver. Staaten. Jährlicher Abonnenten - Preis Ii r alle Th eil e der Ver. Staaten Eine Nummer. . . . . 52.50 Drei Nummern an eine Adresse. 6.00 uns „ „ „ 10.00 Zehn „ „ „ 18.00 Einzeln Nummer 00.06 übernehmen-den Betrag von zehnAbon uements einsende, erhält das elftr Blatt gratis. Diese Bedingungen lassen das Wochenblatt des Journal als das billlgstr deutsche Blatt tn den Ber. Staaten erscheinen. Ein beschränkte Anzahl Anzeigen finden noch Aufnahme in demselben. Probenummern des Wochenblat teswerdenan Applikanntrn an irgend eiar Adresse geschickt, soviel als erlangt erden. Journal wird nur grgen VorauS zahtuug versandt und Abonnrnie werden gede te, alle Belräge direkt an unsere Office zu schicken. Adresse: Newlorker Journal Association, Pst.Ofsire.Bvr 5790, New-s-rk ftp. Aed 2877-tfb Weste. Au den „Bellet. Blätter." Dr holde /rauro. Von W. W i n ck l e r. Bin ich nicht „Frauenlvb," s lieb ich doch Die Frauenaugen, welche freundlich schauen; Ich lote gern ein zarte Frau bild, Mein Herz und Lied gehört den holden Frauen. Ich glaube nicht dem Wort de Weiberfeind'S; „Verwahre dich, den Schönen zu vertrauen," Ich Naue selbst detrogen Allen doch; Mein Herz und Lied gehört den holden grauen. Ich möchte meine Herzen schönsten Traum Ganz unverzagt auf Mädchenschwüre bauen, Vertrauen weckt Vertrau n, sie trügen nicht; Drum ist mein Herz und Lied den holden grauen. Ibr tadelt mich, daß meine Liebchen sind Vertheilt auf aller.Heerenländer Gauen! Liebt und besingt ihr bunte Blumen doch. Auf Eurer Heimath blüthenrelchen Auen; Ich lobe mir der Menschheit zarte Blüthen; Mein Herz und Lied gehört den holden graueli. Begräbt man mich auch nicht wie „Frauenlob", Läßt doch in Mädchenauge wohl bethauen Mit Thränenperlen meinen Leichenstein Da Herz und Lied gehört den holden Frauen. feuitlet 011. Aus der Eroberung von Dresden I8V. Humoristische Skizze von E. Reinhard in Dresden. (Schluß.) Der Soldat setzte sich und fuhr fort: „Wo haben Se Ihre hingesteckt?" „Toch—ter?" murmelte Zabitsch ent setzt und machte einen schwachen Versuch zu lächeln. „Toch—ter? Ich habe ja gar keine Tochter! weißt Du et was von einer Tochter ?" fragte er seine Frau. Hilft Ihnen Alles nichts," sprach kaltblütig der Preuße. „Wir wissen Alles. Schöne Tochter August: schwarze Haare und Augen liebt die Preußen —" „Herr Gott im Himmel, erbarme Dich!" schrie der Meister. „Wer muß mich da verrathen haben." „O! warte Se nur. Wir wissen ferner ganz genau, daß Sie ein höchst gefährliche Subject bei sich verstecke, dem wir auf der Spur sind und dem der Strick gewiß ist. Es ist ein Beamter— ein Intimus des Herrn von Beust. der Spionendtenste für die sächsische Armee leistet, ein verwegener, tollkühner Kerl, der den furchtsamen Bureaukraten spielt und mit einem großen Regenschirm Sig nale nach dem Königstein gibt, von wo fit ins östreichische Hauptquartier tele graphirt werden," setzte der Soldat hin zu. Zabitsch stand wieder vernichtet, und dem Calculator lief der Angstschweiß hinter den Kleidern in die Stiefeln, wäh rend selbst der Regenschirm klapperte. „Jetzt kommen aber Ihre Borräthe," schloß der Preuße, nach der Thür zei gend, vor der man ein Getrampel hörte. ES dauerte nicht lange, so öffnete fich dieselbe und zwei Soldaten brachten ei neu Korb herein, tn dem sich zwei Schin ken, Cervelatwürste, Schweizerkäst, ein Fäßchen Cavtar, Sardellen, Butter, Brot und noch verschiedene Lebensmittel befanden, zwischen denen die Silberhäl se von sechs Champagnerflaschen hervor schauten. - Der Meister stand mit weit aufgeris senen Augen und traute kaum seinen Blicken. Dann schlug er die Hände zu sammen und sprach zu seiner Frau: „Na, das i ich schlecht! Herr Gott! Die sind tn den Keller von Commer zienraths gerathen un haben da ausge räumt." „Warscheinlich," meinte die Meisterin, „denn in unserm Keller liegen vier gelbe Rüben, zwei Standen Salat, einige Kartoffeln und ein paar Steinkohlen." „Na meinetwegen! Mir geht'S ntscht an! Gewalt lasse ich mir auch nicht an thun, wenn sie mich etwa zum Mitessen zwingen sollten. Mag's hernach be zahlen wer da will," erklärte der Mei ster. Die Soldaten hatten indeß den Korb ausgeräumt und Alles auf den Tisch ge stellt, an de fle Stühle rückten und den Meister nebst seiner Frau zum Mitesser verlangten, damit er beweise, daß die Le bensmittel nicht vergiftet seien. Herr Zabitsch sehte sich bereitwilligst und zwar gerade vor die Thür des Kleiderschrankes, als plötzlich der Calcu lator in seinem Versteck ein lautes ,Au!' hören ließ. — Der erste Preuß hatte ihm auf seine Hühneraugen getreten. „Donnerwetter, was ist das?" schrie der Soldat, griff hinter die Kleider und zog den vor Todesangst zitternden Kntck ! ig beim Frackschooße vor. „Der berühmte Spion mit dem Regen schirm !" rief der Soldat. „Ach Kott! ich bin ja gar kee Spich on ! Ich bin ja der Kalkelator Knicktg!" „Er muß vor'S KriegSgerlcht," sagte der erste Preuße. „Er muß ohne Zwei fel baumeln." Dem Calculator schmeckte es salzig auf der Zunge, er verspürte bereit ei nen Druck an der Kehle. Er wollte fich davon machen, indem er vorgab, er habe keine Zeit, mit den Herren zu spaßen nothwendige AmtSgeschäste riefen ihn ab. „Nichts da!" schrie der Preuße. „Sie bleiben hier, bis wir Sie vor da Kriegsgericht führen, und damit Sie recht zappeln können und ein Bischen, Kräfte haben, wenn's Baumeln losgeht, so essen und trinken Sie erst tüchtig mit. Keine Widerrede, oder Sie werden sofort gezündnadelt!" Der Calculator setzte sich wimmernd an den Tisch und that einen Schrei, als ein Propfen in die Lust knallte. In demselben Augenblick hörte man im Schranke stark niese. Der Preuße, welcher sein GlaS eben erhob, setzte es nieder und sah mißtrau isch nach dem Schrank, vor dem jetzt Herr Zabitsch fürchterlich nieste, worauf man im Schranke niesen hörte, was der Meister wiederum zu überniesen suchte. Es war eine Art Wettniesen. „Was ist denn das? noch mehr Spione ?" fragte der Soldat. „Ach nee Hetzi! ich habe den Schnupfen! Sehn se Hetzi! das Hetzt!" stöhnte der Schneider. „Faule Fische! Den Schrank geöff net," gebot der Soldat. „Ich hab'n Schlüssel verloren," la mentirte Zabitsch. „Gut, das wollen wir besorgen! Gebt mal das Gewehr her! Ich will in das Schloß schießen." Schießen," schrie der Preuße und griff nach der Flinte. Da ließ sich im Schranke ein lauter Schrcckensschrei höre, das Schloß ward von innen aufgedrückt, und heraus sprang Fräulein Auguste, blieb einen Augenblick stehen, sah dem ersten Preu ßen erstaunt in die dunklen Augcu und flog dann in seine Arme. Der Schneider schlug bei diesem An blick die Hände über dem Kopfe zusam men und wimmerte: „Na, da haben mer ja die Beschcerung!" „Aber Gustel !" rief die Mutter ent rüstet. „Ach Gott, das ist ja mein Wilhelm! Herr Wilhelm Schmidt aus Köln, mein Bräutigam!" „O Du meine Güte! Ich denke 'ist '„Kaufmann? derweile is Dein Liebster 'nSoldate!" jammerte der Meister. „I diesem Augenblick Füsilier im 69. Regiment?, wo Sie noch ganz andere Leute finden können, mein lieber Herr Schwiegervater in sxo. das ist bei uns nun einmal so da muß Jeder dem Vaterland dienen, wenn es ruft, und muß in die Uniform kriechen. Ob er nun sechs Dreier in der Tasche oder das große Portemonnaie miheiner Mil lion hat. Es ist nicht wie bei Euch hier, wo sich Jeder, der Geld hat, loskauft, so daß am Ende die Armee aus lauter ar men Teufeln und gekauften Leuten be steht- Bet uns weiß man niemals, wen man in der Uniform eines Gemeinen vor sich hat, und hütet sich wohl, einen Soldaten über die Achsel anzusehen. Betrachten Sie nur einmal die blauen Husaren, welche unsere Avantgarde bil den; das sind meistens reiche Bonner Studenten. Die haben Schneid' und werden als gute Fechter und frische Jun genS den ungarischen Husaren Respekt vor den deutschen Reitern beibringen. Hier, mein Kamerad, der den Korb mit heraufgeschleppt hat, wird, wenn ihn die Crösten nicht fressen, ein Ren tier, der seine achttausend Thaler jähr lich zu verzehren hat, und der Andere ist ein Schneidergestll und unser guter Kamerad. „E Schneider?" rief der Meister, den Soldaten verwundert betrachtend, welcher sich in allerGemüthSruhe Cham pagner tn ein Bierglas schenkte. „Nehmen Sie es mir übrigens nicht übel daß ich mich Ihnen auf diese Art vorstellt, Sie in Schreck gesetzt habe, und unter solchen Umständen jetzt ohne Weiteres um die Hand Ihrer Tochter anhalte. Ich hoffe, Sie verweigern mir dieselbe nicht! " „Ach Herr Cheese, nee, es würde mir ja ooch nischt helfen ! Aber ich gebe Ihnen meinen Segen blos unter der Bedingung, daß mein Freund Knickig, der Kalkelator, ich als Spion gehenkt wird, denn er ts, weeß Kott krener!" rief der Meister. Die Soldaten lachten. Der Bräu tigam Augusten erklärte, daß er sich bei einer Nachbarin nach Allem erkundigt und deshalb seine Rolle so gut habe spielen können; auch daß er gewußt, Herr Knickig, der Pathe seiner Auguste, sei hier. Da nun aber Alle in Ord nung und jetzt jede Minute einen Tag gelte, so lade er die ganze Gesellschaft zum Berl obungsschmaus, zu welchem er die Vorräthe besorgt habe. Harrisburg, Pa., Donnerstag, März 28, RBS7. Wie nun Alle im größten Eifer am Tisch war, trat der Grenadier herein und blieb ganz versteinert stehen, denn Papa Zabitsch, der Preußenfresscr, hatte eben seinen Arm mit dem Glas durch den Arm de Soldaten-Schwieger sohnes gesteckt und trank Schmollt mit ihm, während der Calculator sang: „So leben wir, so lehen wir, so leben tr alle Tage. Auch er saß bald lm Kreise der Glück lichen, die fortschmausten, bis der Abend einbrach. Da klang plötzlich das Sig nalhorn durch die Straßen. Die Sol daten horchten aufmerksam der Tonfolge und griffen dann schnell nach Waffen und Gepäck. Der Bräutigam drückte einen langen Kuß auf den Mund der weinenden Braut, ein paar kürzere auf die Lippen von Vater und Mutter erinnerte daran, daß nicht alle Kugel treffen, und verschwand mit den Kamera den, um seinen Sturmlauf nach Böhmen fortzusetzen, denn jede Minute galt ei nen Tag; das bringt unsere Zeit mit sich, und dies war die Ursache, daß ein Krieg sieben Tage dauerte, zu dem vor einem Säculum der große Friedrich sie ben Jahre gebrauchte. Für die Familie des Meisters kamen nun die Tage derAngst für das Leben des Bräutigams. Man erwartete, die Ar mee in de Engpässen der böhmischen Gebirge erdrückt und vernichtet zu sehen. Man harrte der Nachrichten und der Entwickelung von Benedeck'ö Kriegs plan. Die Schlacht von Königgrätz ward geschlagen, und die Preußen mar schirteu auf Wien. Endlich kamen Briefe aus Böhmen, bei denen die schwarzen Augen der Gu stel freudig erglänzeten. Dann der Friede mit seinen Hoffnungen, die noch grünen. Der großerPreußensresser Zabitsch ist zwar immer noch nicht besonders gut auf die Berliner Kleiderhändler zu sprechen, gegen „BiSmark'n" ist er jedoch viel milder gesinnt. Der Präsident und die Republiken mürber. lieber das vom Rumpf-Congreß pas sirte Militär - Diktatur - Gesetz und der Stellung des Präsidenten gegenüber demselben, bemerkt das N I. Journal ganz richtig: Zwei Wege blieben dem Präsidenten nach Passirung der Militärdikta tur-Bill über sein Veto, um einer Maßregel zu begegnen, welche er so emphatisch als verfassungswidrig m i t demokratisch - republikani schen Institutionen denunzirt hatte. Auf den einen Weg, den des di rekten Widerstandes, hatte er schon von vorneherein verzichtet. Durch fortwährende allmähliche Zuge ständnisse halte er die Usurpatoren des Rumpf - CongresseS fast die ganze Re gierungSgewall absorbiren und sich selbst in eine bescheidene Ecke drücken lassen, von wo au er seine vergeblichen Pro teste schleudert. Uneingedcnk der alten Regel: „prineiipii, obstn" begann er bet Zusammentritt des Rumpf-Con gresseS damit, denselben als eben geordneten RegierungS zwetg zu behandeln u. anzureden. Er versäumte, nachdem Frieden proklamirt, der Süden „reconstruirt" und eine süd liche UntonS-Vertretung erwählt war, die Zulassung derselben als unum gängliche Bedingung der exe kutiven Anerkennung des CongresseS zu fordern. Er verließ sich, statt auf das Recht und die Majorität des Ge sa m m tvo lkes, auf die Mög lichkeit einer Sinnesänderung der im Norden dominirenden Faktion und auf politische Manöver, um die Parteiver hältnisse im Norden günstiger für den Süden zu gestalten. Er wollte dem Lande neue Erschütterungen ersparen und half so, trotz seiner patriotischen Absicht, eine Revolution befördern, welche der alten Union den Garaus macht, das Land dem Despotismus entgegen treibt und schließlich doch zu Kämpfen und Eonvulstonen führen muß. Nachdem der erste Fehler begangen war, und die Regierung in die gefähr liche Bahn eingelenkt hatte, schien es schwer, dem von selbst weiter sich entwickelnden Unheil Einhalt zu gebieten. Der Uebergang von blo ßer Verweigerung gewisser Rechtsan sprüche bis zu den offenbarsten Ge walt-Akten vollzog sich allmählich, ohne daß der Präsident Gelegenheit gewonnen hätte, mit dem Congresse ge radezu zu brechen wenn er nicht auf die ursprüngliche Frage der Ver - fassung Smäßigkeit des als Na ttonal-Gesetzgebung fungirenden Rum pfe zurückgeht wollte. Eine solche Gelegenheit wäre frü her.durch ein Dekret, wie das Eher man-StevenS'sche, hinlänglich geboten worden; jetzt, nachdem die Admi nistration mit einem Netzwerk macht raubender Gesetze wie die theilweise Uebertragung de Oberbefehls der Ar mee an Gen. Grant, das Verbot der Absetzung von Bundesbeamten und CablnetSmitgltedern ohne Genehmigung des Senate c. förmlich umstrickt worden, und nachdem das Volk an die Usurpationen und Rechtsverletzungen des CongresseS, wie ein Schuljunge an Prügel, gewöhnt worden ist, hält Präsident Johnson es für zu spät, zu aktiver Widersetzlichkeit seine Zuflucht zu nehmen. Und doch nöthigen ihn sein AmtSeid, sein Gewissen und die Versicherungen de Schutzes die er der mißzuhandeln den Bevölkerung gegeben, daß er et was versuche, um die zehn verurtheilten südlichen Republiken vor absoluter Zer störung zu retten. Wie die Sachen stehn, kann er nur zu indirekten, gewissermaßen versteckten Mitteln grei fen schimpflich genug für den höch sten Beamten eines angeblich freienVol kcs, aber nicht so schimpflich, als es das vollständige Preisgeben der Sache der Slaatenrechte und der UntonSver fassung wäre. Die Schmach, daß kein anderer Ausweg geblieben, trifft das ganze amerikanische Volk; wenn der erste Diener des selben, in Ermangelung eines Bessern, wenigstens s 0 noch der untergehenden Freiheit zu nützen sucht, gebührt ihm immerhin einige Anerkennung. Aber hat Johnson den Willen, so weit als thunlich die freiheitSmörderi schen Absichten des Sherman'schen Re construktionSplaneS zu vereiteln? Man darf e nach seinem bisherigen Beneh men hoffen und der Anfang, den er mit der Durchführung des Dekretes gemacht, liefert noch keine Zeichen des Gegen theils. Er hat, wie ihm befohlen war, die fünf Satrapen, unter welche der Sü den „distriktirt" werden soll, ernannt, wie folgt: 1. Virginien Gen. Scho field; 2. Nord- und Süd-Carolina Gen. Sicktes; 3. Georgia, Florida und Alabama Gen. Thomas; 4. Missts sippi und Arkansas Gen. Ord; 5. Louisiana und Texas Gen. Sheri dan. Diese Offiziere gehören viel leicht mit Ausnahme von Thomas, der in letzter Zeit sich auch etwas gebessert nicht zu derjenigen Klasse von Epau lettenträgern, welche den Mangel an militärischer Brauchbarkeit und gesun dem Menschenverstände durch demon strative GesinnungStüchtigkeit und ne ger-radikalcS Phrasenheldenthum zu er setzen suchen. Sie waren deshalb schon früher von dem Präsidenten und von Grant zu Obercommandanten von Di strikten ersehen worden, welch ganz oder theilweise den ihnen jetzt angewie senen Herrschersphären entspre chen. Die Bundestruppen inVirgi nie standen unter Gen. S ch fiel d seit dessen Rückkehr aus Europa; Nord- und Süd-°Caroltna be halten als ihren Militäraufseher Gen. Sicktes; Georgia und Alabama gehörten zu dem aus diesen Staaten, und aus Mississippi, Kentucko und Tennessee bestehenden Departement de Gen. Thomas; Kentucky und Tennessec sind als anerkannte Unions staaten ausgenommen und statt Mis sissippi ist Florida hinzugefügt; —den vorletzteren Staat hat neben sei nem frühern Commando tnArkansa Gen. Ord bekommen; —LO u i st*a n a und Texas bleibrn unter Sheri dan. Die Arrangement hat den Vortheil, daß die Satrapen, in deren Will kür jetzt Leben, Eigenthum und Rechte der südlichen Bürger gegeben werden, bereits mit den Zuständen und dem Charakter der betreffenden „D i - strikt s"-Bevölkerungcn vertraut sind welche sie tyrannisiren sollen. Sie ha ben jedenfalls mit manchen der Bür gern Verbindungen angeknüpft; sind über Vieles, was fle jetzt näher ange hen wird, schon belehrt worden und werden sich weniger zum überflüssigen DeSpotensptele geneigt fühlen, als wenn fle unter ganz fremde Leute und unbekannte Umgebungen kämen. Zudem sind die genannten Generäle Männer, deren administrative Fähigkeiten sich schon einigermaßen bewährt und denen sich Neigung zu unnützer Grausamkeit oder spezielle Bosheit gegen den Süden nicht nachsagen läßt. Die erste wichtige Ordre unter dem neuen Regime ist von Gen. Scho fle l d erlassen und ist insofern befrie digend, als den existirenden Staatsbe hörden Vtrgintens dadurch erlaubt wird, einstweilen ihre Funktionen bei zubehalten und für Ausführung der Gesetze und Bewahrung der öffentlichen Ordnung zu sorgen. Das kllngt recht gnädig. Eshätte schlimmer kommen können wird so Mancher denken, der auf das Schlimmste gefaßt war. Wenn dies bescheidene Vergnügen nur vonDau - er wäre! Im Congresse gibt sich be reit Neue kund, so milde (!!!) ge gen den Süden verfahren zu sein. Daß dem Präsidenten irgend ein Antheil an dem afrikantsirenden UmwälzungS-Wer ke gelassen werde, wird bereit als nn- verzeihliche Uebereilung beklagt. Um die Distr. - Commandanten zur promp ten Erfüllung der Zerstörungs-Aufgabe zu zwingen, werden bereit die nöthi gen Suppleinentar-Dckrrte vorgeschla gen. Dem Präsidenten wird mehr als mißtraut; es wird auf sofortige Ent fernung gedrungen. Das Pionier-Or gan des nördlichen „Radikalismus" der von Wendel! Phillipps redigtrte „A n ti-Slavery°Standa r d", speit Feuer und Flammen. Die ganze „ra dikale" Preß-Meute beginnt zu toben. „Fort mitAndrew Johnson" wird wieder das Feldgeschrei derer, die noch eben triumphirend höhnten, daß es nicht mehr nöthig sei, ihn zu beseitigen, nachdem man ihn gekettet und gekne belt. Mag der Präsident sich bemühe, dem Süden sein LOOS zu erleichtern —die Folge wird zunächst sein, daß neue „ReconstruktionS"-Dekrete erlassen wer den oder daß mit dem impsaebmont Ernst gemacht wird. Der dunkle Klaffen- und Kastengrist der Radikale ritt mit jedem Tage frecher und unver holener zu Tage. Kaum vaß sie den Negern das Stimmrecht gesichert zu ha ben glauben, so erklären sie sich schon offen für die Beschränkung des Stimm rechts. Allgemeine, unbedingtes Stimmrecht, meinen sie, sei doch ein reiner blanker Unsinn, da unter diesem Systeme die Stimme de ungebildeten und unbemittelten Bürgers gerade so viel gelte, wie die des hochgebildeten und reichen. Dieser Uebelstand müsse so schnell als möglich beseitigt werden und sie schlagen deshalb die Einführung des qualifizirten Stimmrechts vor, d. h. es sollen nur diejenige Bürger stimmen dürfen, welche sich einer bestimmten Bildungsgrade oder bestimmten Wohl stände erfreuen. Die armen deutschen Einwanderer und die unbem-ttelten Ar beiter mögen sich dieser fortschrittlichen Reform freuen, denn gerade gegen sie find die Wirkungen derselben gerichtet. Unter Bildung versteht der Amerikaner ja im Allgemeinen nur eine genügende Kenntniß der englischen Sprache, und wenn eine Stimmrechtsbedingung einge führt wird, so wird ein großer Theil der deutschen Eingewanderten vom Stimm kasten ausgeschlossen sein, während der rohe Plantagennegcr, der auf Gottes weiter Welt nichts ander gelernt hat als ein miserables Englisch, durch die Angabe seiner Stimme thätig in die Regierung des Landes eingreift. Wird dagegen die EigenthumS-Oualification eingeführt, so wird die kapitallost arbei tende Klasse, welche der Shoddypartei schon längst einen viel zu großen Ein fluß auf die Geschicke des Landes ausüb te, des Stimmrechts beraubt werden. Wahrlich beneidenswerthe Aussichten, die jeden deutschen Einwanderer und jeden armen Arbeiter veranlassen sollten, fich der Partei der Intelligenz, de Fort schritts und der Bildung anzuschließen. Warnung für deutsche Amerika ner, die Europa besuchen. Der schwäbische Correspondent des Cincinnati VolkSblatteS schreibt unter'm 25. Januar au Stuttgart: „Wie anzunehmen, werden auch viele Deutsch-Amerikaner zum Besuch der Pa riser Weltausstellung herbeikommen und dann auch die Gelegenheit benutzen, ihr altes Baterland zu setzen. Herr Consul Klauprecht machte mich deßhalb darauf aufmerksam, wie wünschenSwerth es sei, wiederum solchen deutschamerikanischen Bürgern, die vor ihrem Weggang von Deutschland, den gesetzlichen Bestimm ungen wegen Militärpflicht,c. nicht nach gekommen sind, ins Gedächtniß zu rufen daß die betreffenden Regierungen bei der Rückkehr in die Hetmath sie unnachsichtig zur Erfüllung jener Bedingungen an halten und namentlich sie entweder selbst unter das Militär stecken oder sie zwin gen, einen Stellvertreter für sich zu be schaffen; solche Stellvertreter werden aber mit jedem Tage theurer und kosten jetzt schon 1000 Gulden per Mann. Es ist zwar im Cortgreß der Ver. Staaten angeregt worden, auch solche 'Adoptivbürger der großen Republik zu schützen; so lange aber kein bestimmtes Gesetz vorliegt, so können die Vertreter der Ver. Staaten im Auslande selbstver ständlich auch nichts thun." Schreckliche Ende.—Eine aus Mann, Frau und drei Kindern bestehen de Familie, Namen Wilt, welche an einer einsamen Stelle auf dem Allegha ny-Gebirge, etwa 4 Meilen von Ltnv'S Station, wohnte, kam während de neultchcn Schneesturme um. Ihre Hütte war völlig zugeschneit worden, und da die Familie sich weder heraus zugraben vermochte, noch einen Vorrath von Lebensmitteln besaß, so erlag sie den vereinten Einwirkungen der Kälte und des Hungers. Wllt war ein Krüp pel und Schuhmacher von Professton. * Der Mörder Georg Wagner wurde am 1. März tn New-lork gehängt. *ln Philadelphia wurde ein Kiste mit 56000 aus Bureau des Hrn. Jas. H. Newboldt gestohlen. (Illinois GtaatSzeitung. Chicago, lt. März.) Ein schrecklicher Mord. Ein Deutscher wird durch eine Prostituirte erstochen. Borgestern Nach gegen 12 Uhr wurde ein junger Mann in einem Hause schlechten Raufes von einer Prosti- Wielen erstochen. Die Hallerin des Hause charakteristirte diesen Mord durch die Worte: „Seitdem Molli Trüffel so leicht davongckom men, glauben alle Mädchen dieser Art, daß sie sicher und ungestraft eine ähnliche That begehen können." Michael Spare, ein junger Deutscher welcher als Treiber eine Erpreßwagens der U. S. Erpreß der Rock Island Eisenbahn an gestellt ist, pflegte häufig ein Haus schlechten Rufes, welches von Sarah Collier in No. 520 Statestraße gehalten wird, zu besuche. Dort befand sich eine Prostiluirtc, Namens Emma Helmboldt, mit welcher Spare auf sehr ertrau tem Fuße stand. Es schein, daß Spare und Emma vor einigen Tagen einen Streit in einer italienischen Restauration hatten, und daß Spare dieselbe bei dieser Gelegenheit auf eine robe Weise mißhandelte. Seit dieser Zeil hatte da Frauenzimmer einen Haß ans ihn und hatte sie öfter Drohungen ausgesprochen, daß er für diese Mißhandlungen mit dem Leben bezahlen sollte. Freundin Emma rufen, welche ihm auch in einer sehr herzlichen Art und Weise entgegenkam. Sic unterhielt sich während mehrerer Stunden auf Unterredung zog Emma ein Spiel Karte aus der Tasche und bat Miß Collier ihr ans densel ben wahrzusagen. Dieselbe erwiederte, daß sie dies nicht könne, und ließ die .arten af da Bett im Zimmer fallr. Sparr, welcher am Fuße de Bettes saß, hob sie auf und behielt sie in der Hand, worauf Emma ausrief: „Nouim, gib mir diese Karte!" Sparr that es nicht sogleich, und es entstand ei kleiner Streit dar aus, welcher bald immer lebhafter und feindse liger wurde. Sarah Collier verließ darauf das Zimmer und sagte ihnen, sie sollten den Zank aufgeben und sich vertragen. Nach kurzer Zrit trat Miß Collier wieder i das Zimmer und Dolch aus ihrer Tasche und stieß ihn Sparr in die linke Seite. Sparr schrie laut auf und lief aus dem Zimmer mit dem Rufe: „Ich bin ge um die Apotheke und ihr Geschrei, Mord! Mord !" rief Polizist Thompson herbei, welcher sich sofort nach dem Schauplotz des Mordrs de- Jahre alt und hatte sich vor ungefähr 2 Jahren in Laporte, Ind., verheirathet. Dort wohnt auch ihre erwittwetc Mutter uud eine jüngere Schwester. Während einiger Zeit verblieb Helmboldt mit seiner grau in Laporte, wo sie ihm ein Mädchen gebar. Vor ungefähr sechs Monaten entstand zwischen dem Paare ein Streit, welcher durch die Weigerung des Man bei Miß Anna Stewart, No. 514 Statestr., einem Prostitutionshause, an. Nachdem sie No. 514 erlassen, begab sie sich in das ZufluchtS hauS für gefallene Frauenzimmer. Dort verblieb sie nur kurze Zeit und war ihr nächster Aufenthaltsort da Hans einer Kupplerin Na mens Mab. Beaufort. Auch dort schien es ihr nicht zu gefallen, denn nach kaum achttägigem Aufenthalte begab sie sich in das ProstitutionS hauS der Miß Sarah Collier, No. 520 Statestr. wo sie die schreckliche That vollbracht. Alcohol als Nahrungsmittel und als Medizin. Die von einem Comite der Gesetzgebung von Massachusetts mit Rücksicht auf den Genuß und den Verkauf von Aleohot und auf das da rüber bestehende Gesetz und dessen Wirkungen eingrleftete Untersuchung hat viele interessante Fakta zu Tage gefordert; sie hat den BrweiS geliefert, daß jene Gesetz, welches vom Geiste der Puritaner und Temperenzler durchweht ist, auf den Genuß und Verkauf von Branntwein faktisch keinen Einfluß hat, daß es den redlichen Geschäftsmann bedrückt und dem unredlichen in die Hände arbeitet; daß es dem Laster des Trunkes keine engeren Grenzen zu setzen vermag während rS den Hotelbesitzern des Staates, die sich auf redliche Weise ernähren wollen, ihr Ge schäft ungemein erschwert. Noch wichtiger als alle Dieses ist das durch jene Untersuchung festgestellte Faktum, daß nach der Ansicht der be deutendsten Aerzte im Staate Alcohol kein Gift ist, sondern wenn mit Mäßigkeit ge nossen als Nvhrnng und Medizin dient. ES ist eine bekannte Sache, daß guter Branntwein bei Lungenkrankheiten und für gewisse Formen von Leberleiden und Verstopfung als Medizin vortreffliche Dienste leistet; ebenso besitzt guter Branntwein die Eigenschaft, dem unnatürlich rasche Stoffwechsel Im menschlichen Körper entgegenzuwirken und ist daher bis zu einem Nr. gewissen Grade al Nahrungsmittel zu betrach ten. Die im Staate Massachusetts erschienenden Blätter enthalten eine große Anzahl von Zeug nissen, die sich auf denGegenstaud beziehen und von angesehenen und wissenschaftlich gebildeten Männern herrühren; wir heben davon Folgen des hervor: Dr. Edw. H. Elarke in Boston, Professor der Medizin am Harvard College, erklärte, daß er drei Jahre lang in Gegenden gewohnt, wo Weinbau betrieben wird, und daß da Laßer der Ummäßlgkeit sich' nur in äußerst seltenen Fällen zeigte; nach seiner Ansicht wirke Wein, wenn mit Mäßigkeit genossen, in vielen Fällen als Nahrungsmittel; ähnlich erhalte S sich mit gewissen narkotischen Mitteln, welche da Leben verlängern, indem sie einem unnatürlich schnellen Stoffwechsel vrbeugen. Es gebe viele Beispiele, daß ein gesunder Mensch durch den Gebrauch alcoholicher Stimulanzmittel unge wöhnlich gekräftigt wird und sich schneller ent wickelt. Jedermann sollte Branntwein nach seinem eigenen Gutddünken genießen und die Quantität, die seiner Constitution zuträglich sei selbst bestimmten. Dr. James E. White, Profeffer an ber „Harvard Medical School", erklärte, daß er mit der Behauptung französischer Chemiker daß Al cohol sich der Eonstitution nicht assimilier, nicht einverstanden sei ; Aleohvl wirke al Wiederde lebungs- und Ersatzmittel vhlthätig auf deu Dr. Oliver Wendel! Holmes erklärte, daß nach seiner Ansicht die verschiedenen Formen von Alcohol in diätetischer und medizinischer Hinsicht auf den menschlichen Organismus eine wohl thätige Wirknng ausüben. Hrofcsser HorSforo von Tambridge spricht die Ansicht aus, daß er Alcohol für ein Nah rungsmittel halte, da derselbe ble glrischfasern conservire und dadurch faktisch Fleischsasern er zeuge wie der Genuß von animalischer Nah. rung. Erhält relnen Alcohol durch, picht für Gift, allerdings könne derselbe, wenn mit Unmäßigkeit genossen, schädlich werben; der unmäßige Genuß von Nlcohch hchsß,. DWir kung, den Stoffwechsel und die Zersetzung qhnc welche die Constitution zu Grunde gehen muß, zu verhiudern. Dr. Henrp I. Bigelow 0 Boston erklärt daß seine Beobachtungen in uropäische Län der, in welchen Weinba getrieben wird, ihn zu dem Schluß geführt, daß der reichliche Ge nuß von Wein in jenen Landern keineswegs eine nachlheilige Wirkung hervorbringe; im Gegentheils der Wein sei als Nahrungsmittel zu betrachten; als Stlmulanzmlttel wirke Al cohol blos wohlthätig, besanbers bei Ardei tern, welche durch Anstrengungen erschöpft I ähnlicher Weise sprechen sich viele andere ärztliche Autoritöten über den Genuß von alco holhalligen Getränken au, und die übereifrig en Temperenzler könnten sich daraus eine treff liche Lehe ziehen. Eine Art Wunder. wird ans Massachusetts gemeldet. Der Tele graph berichtet nämlich, daß im Repräsentan tenhaus- des Staate ein von 156 Geistlichen (aller Tonfessionen) unterzeichneter Protest ge gen da Accisegesetz des Staate eingelaufen sei. Inzwischen setzen iu Boston die StaatS- Constabler ihr Razzia gegen die Spirituosen fort und haben bis jetzt nicht weniger al 75.- 000 Gallonen confiScirt, welche einen Werth von etwa 5250,000 repräsentirten. 2000 Gal- In Massachusetts dauert dleArbeitSzeit noch 11 Stunden, während sie tn allen anderen Staaten der Union auf 10 Stunden herabge setzt ist, und die Arbeiter eifrig auf eine noch weiter Verkürzung hinwirken. Genannter Staat ist die Heimath jener vielen vorgeblichen Menschenfreunde, welche die Uebelstände in an neren Staaten verbessern wollen, während sie die traurigen Zikstände tn ihrem eigenen Staat übersehen. Man kann ihnen mit ollem Rech te zurufen; „Jeder kehr' vvr seiner Thür!" Die republikanische Partei ist ephemerer Na tur ; sie hängt von vorübergehenden TageSfra gen und Zeitereignissen ab und befitzt deinen fes ten Halt,—sie springt von einem Eisschollen aus den anderen, um sich vor dem Untergänge zu retten. In Zeiten großer Aufregung hat sie wegen ihres tumultuösen Charakters die besten Chancen; denn der große, den Impulsen de Augenblickes folgende Haufe, welcher leichtfer tig und gedankenlos zu sein pflegt, stiert den Eometen in seinem Schweife bewundernder an, als die Sonne. Aber der Eomet (die Opposi tion - Partei) verschwindet, während die Sonne (die demokratische Partei) bleibt; sie überdau ert jeden Sturm, der sich zuletzt leg,—sie ü berdauert die sie verhüllende Wolken, welche endlich vor ihren Strahlen eichen. HoheS Altee. In Reuhof (Oester- reichisch-Schlesien) starb am 20. Januar in dem Alter von 103 Jahren der dortlge Grund besitzer Jona LembinSki. Der Verstorbeue, der Sprößling eine berühmten polnischen AdelSgeschlechteS, hinterläßt 7 Kinder, 42 En kel, 64 Urenkel und 64 Urnrmkel. Aus den in seinem Nachlasse vorgefundenen Papieren geht hervor, daß der Verstorbene mährend der Feld zllge im Jahre 1788 bis 1789 tn österreichischen Militärdiensten gestanden und sich al Offizier bei der Eroberung Belgrads besonder ausge zeichnet hatte. * Eine Dame von einundsiebenzig Jähren fiel in Utica, New Kor, die Treppe hinunter und brach den Hals, während sie im Dünkein hinabsteigen wollte, um die bei der Leiche ihres Gatten Wachenden abzulösen. Fünf nach Ann Harber, Michigan, ver schilffte Leichen wurden a letzten Mittwoch zu Buff.rl, New Zjvrk, in Mehlfässer entdeckt. Vier von den Körpern waren erwachsen und der eines unmiindigen Kindes. Wahrscheinlich waren dieselben zur Dissektion bestimmt. * B. Whitestde, der im Dezember v. I. Herrn Smith auf einer nach Jeffer sonville gehenden Dampffähre ermordet hat, ist zu 8 Jahren CorrektionShaus verurtheilt worden. Am 8. Februar, Morgens zwischen 10 und 11 Uhr, beging die Frau von Samuel Lerch, tn Tinicum Taunschtp, Bucks Co., wohnhaft, Selbstmord, in dem st- sich erhing.
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