Die Ztli -Zeitung. Zoh. vrearzz Nipper. Herausgeber und Eigenthümer. Harrisburg, Pa. Derstag, März 7, 1807. Die Teperezbeweguß. Nachstehend bringen wir eine nähere Darstellung der Verhandlungen der vor letzten Dienstag im hiesigen Courthaus abgehaltenen Versammlung der penn splvantschen Temperenzler. Hoffentlich wird da Volk unsere Staate männ lich genug sein, fich nicht durch uncon stitutionelle Zwangsmaßregeln zur Mä ßigkeit bekehren zu lassen. General Louis Wagner von Phila delphia nominirte Gouverneur Gearp zum temporären Vorsitzer. Wer dieser General Wagner ist, wissen wir nicht; vermuthen aber, daß er zu der „Bleibzuhaust" Brigade gehört.—Gov. Gearp wurde mit vielem Enthusiasmus empfangen und hielt eine Rede über die Zwecke der Versammlung, in der er fich über die vielen Uebel erging, welche durch die Gewöhnung de Trinken von be rauschenden Flüssigkeiten hervorgerufen werden, dir Gefängnisse, Armenhäuser und Asyle mit ihren Opfern füllen, wel che letzter furchtbares Zeugniß für die Wahrheit der verderblichen Folgen der Unmäßigkett ablegen. Die meisten Be wohnerdieser öffentlichen Anstalten könn ten ihr Schwächen und ihre Verbrechen auf den Gebrauch von geistigen Geträn ken zurückführen. Was ihn selbst be träfe, so sei er seit seiner Kindheit ein Zemperenz - Mann. (Lull? Tor ?ou, Geary.) Denn, noch ein Knabe, habe er den Beschluß gefaßt, geistiger Geträn ke stch zu enthalten und habe bis daher ,noch keine Ursache gefunden, die zn be reuen. (Bravo!) Er habe weder wäh rend de jüngsten Krieges, noch während seine Aufenthaltes in Californien und Kansas, noch während seiner Theilnah me am Kriege in Mexiko es nothwendig gefunden, seine Zuflucht zum 'Gebrauch von geistigen Getränken zu nehmen. Auch seine letzte Wahl-Campagne vor dem Volke diese Staate habe er durch zumachen vermocht, ohne die Hilfe von stimuiirenden Flüssigkeiten. (So? daß dichdasMäuSlebeiß'; also,gar nicht getrunken vielleicht aber gesoffen!) In seiner AmtSnzphnung werde ebenso wenig bet festlichen Gelegenheiten wäh rend ver Dauer seine ganzen Dienst termln ein Tropfen von Spirituosen verwtndet werden. Cr freue sich, anzei gen zu können, daß ihre Bewegung auch die Unterstützung der Sache eifrig erge bener Männer in der Hauptstadt der Nation habe, und es mache ihn beson der glücklich, hier mittheilen zu dürfen, daß ihm heute die Nachricht zugegangen, daß auch Gen. Grant sich entschlossen habe, mit der Temperenzsache sich zu identificiren. (Hurräh für Grant!) Nach der Rede de Gouverneurs wur den noch mehrere andere Reden von De legaten gehalten, während die ernannten Beschluß- und OrganisationS-Commit teen ihre Bericht vorbereiteten. Da Organisation - Committee berichtete „General" Wagner als Präsidenten mit 20 Vicepräfidenten, 0 Sekretären und einem Schatzmeister. „General" Wag ner richtete eine kurz Adresse an die Con vention, worauf eine Reihe von Be schlüssen verlesen und angenommen wur de wurde. Einer dieser Beschlüsse ver langt ein prohibitives Liquor-Gesetz, ein anderer setzt schwere Strafe auf die Trunkenheit z der eilfte Beschluß lautete, wie folgt: „Beschlossen, daß kein, gleichviel wie strenges Gesetz, welche das Recht des Verkauf von berauschenden Getränken noch anrrkennt, unsere Gutheißung er langen kann, da wir glauben, daß die Zeit gekommen, wo diesem Handel ein für allemal in Ende gemacht werden sollte." Nach diesen vorbereitenden Arbeiten wurde noch ein Committee aufgestellt, um eine Adresse an da Volk de Staa te zu entwerfen, worauf die Convention sich vertagte. E waren über 200 De legaten anwesend. E ist au den obigen Vorgängen, welche mit gleichen Bewegungen in Wa shington, im Staate New-Aork, in In diana, Ohio und den meisten anderen Staate Hand in Hand gehen, zu ent nehmen, daß da Temperenzwesen auf den Punkt der Fieberhitze gestiegen ist, und darum, wie hier üblich ist sich zudrücken, gleich ähnlichen Erschei nungen seine "ckoL<Zzm"<Hund-Tagej haben muß. Verndern kann man fich darüber nicht; denn zur Zeit der Herrschaft de radikalen Republik!, mu müssen nothwendiger Weise neben dem Negrophtlismu auch der Teetvta ltmu und Rativtmu ihre Berechti gung finden. Sie sind alle zusammen ine und desselben Ursprungs, nämlich Kinder de Puritantsmus. Seitdem Geary obige Rede gehalten sprachen wir mit einem Manne von Wefimoreland County (wo Gearp frü her wohnte,) der un versicherte, daß e r s lhst dem Gouverneur schon mehr wie in Ouart Schnapp verkauft habe, al er noch in seiner Nachbarschaft wohnte! Wir stimmt dies mit Geary's Erklärung übtzrein? Sin gutes, zeitgemäßes Wort. Seit langer Zeit hat uns keine Rede, keine Argumentirung weder in unserer Gesetzgebung noch sonstwo so sehr ange sprochen, als die gesunde, kräftige und zermalmende Sprache de Repräsentan ten von Bück County, Hr. Fr. HegP man, welche er beiGelegenheit seinerße de gegen dieConstttutions-AmendementS den Wollköpsen entgegenhielt. Da waren Worte, die jeder Demokrat im Herzen und im Munde führen sollte ge genüber diesen radikalen Maulwürfen, die einen Grundpfeiler unserer Union nach dem anderen zu unterwühlen be strebt sind. Unseren Lesern können wir den prächtigen Schluß der genannten Rede unmöglich vorenthalten ; er lau tet, wie folgt: „Ein alte Sprüchwort sagt, die dun kelste Stunde ist die vor de! Morgen graun, und nach meiner Ansicht wird die dunkelste Stunde in der Ge schichte unsres Landes die sein, wann das Programm des Senators von Erie (Lowry) ausgeführt wird. Der sagte ja, wenn es nöthig sei, sollte der Präsi dent beseitigt werden, und wenn jene Männer in schwarzen Roben jdie Su preme Court Richter der Ver. Staaten) im Wege stünden, sollten auch sie besei tigt werden. Wenn das geschieht, wird die dunkelste Stunde kommen, welche die Radikalen jemals sahen. Meine mili tärische Erfahrung in der jüngsten Re bellion reicht zwar nicht sehr weit. Ich hatte mit dem Kreuzzug für die Neger Nichts zu thnn. Meine Hände sind rein sind nicht befleckt mit Bruderblut. Aber, mein Herr, wenn der Präsident der Ver. Staaten beseitigt, wenn der oberste Gerichtshof der Ver. Staaten abgeschaft werden sollte, werde ich, als Einer von den zwei Hundert Neunzig Tausend De mokraten Pennsylvanien meine Rü stung anlegen, mein Schwert aus der Scheide ziehen und vor dem Allmächti gen Gott schwören, nicht nachzugeben, bis ich sterbe, oder bis die Constitution meines Landes triumphirt. Sollte ich aber am Leben bleiben, fo soll sie mein Leitstern sein, und alle Solche, welche sie durch vcrcätherische Handlungen ver letzen, wie I. Brown und seine Gesin nungsgenossen eö thaten, würde ich zu Boden schmettern, und, gleich den alten Römern, die Bäume an den Landstraßen mit ihren Leichen zieren. O, daß ich Brutus wäre, und Brutus der Vertreter von Bucks! Ich würde dann nicht blos die Herzen des kleinen HäufleinSdieseracht und dreißig Patri oten und Demokraten, sondern die Her zen des ganzen Volkes dieses großen Staates aufmuntern, daß die Schmie den der Dörfer lustig wiedertönen soll ten von dem Klirren der AmboS und Hänimer, die Pflugschaaren und Gar tenmesser in Waffen verwandeln würden. Ich würde dann weiße Männer sam meln, sie einexerzieren zur lluterstübung der Constitution und Union und mit ih nen unter dem Banner mit dreizehn Sireisen und sechs und dreißig Sternen marschiren, während von den Banner das Motto wehen sollte: „Das wollen wir verthei digen oder st er b e u!" Als Hr. Headman obige seurigc Wor te gesprochen hatte, standen alle Demo krateu von ihren Eissen auf, und bc grüßten den unerschrockenen Redner mit stürmischen Beifallshezeugungen, wäh rend die Radikalen wie Feiglinge ihre Kopse hingen. Ehre einem solchen wa ckeren Demokrat. „Ein euer Staat." Unter obigem Titel bringt der „Pitts bnrg Leader", bekanntlich ein dem Re publikaniSttin geneigtes Blatt, vom 24. Februar einen längeren Artikel, worin erden Vorschlag macht, Pennsvivanien in zwei Staaten zu theilen, und nennt folgende CountieS, aus welchen der neue Staat gebildet werde sollte: Allegbenv, Crawsord, Jefferson Armstrong, Clarion, Lawrence, Beaver, Erie, Mercer, Bedford, Elk, McKean, Blair, Forest, Somerset, Butler, Fayette, Venango, Cambria, Greene, Marren, Clearsield, Indiana, Washington, Westmvreland. Nebst obigen meint- er, könnten auch noch die Counties Brook, Hancock, Ohio und Marschall dem Staat West Virgi nten abgenommen, und jenen zugefügt werden. Der Grund, warum unser College auf einmal für die Theilung Pennsulvanien in die Schranken tritt, ist da nieder trächtige und gegen alle Recht unv Ge setz handelnde Treiben der jetzigen Let ter und Führer der radikalen Partei. Als Beleg der Corruptheit ihrer Stell vertreter führt der „Leader" 1. die Er wählung Simon Cameron's, und 2. die Gewaltanmaßung der Pennsylvania Ei senbahn-Compagnie gegenüber der Con ntllsvillt Eisenbahn, und ihr ungeheu rer Einfluß über die Mitglieder der Ge setzgebung, an. Daß die jetzige herrschende Partei kor rupt und radikal faul ist, wissen wir schon lange; allein unser würdiger Col lege vom „Leader", dem jetzt die Au gen aufzugehen scheinen, sollte in seinem Verdammungsurtheil nicht zu voreilig sein, denn gerade er ist ja einer von Denjenigen, der die Wabl dieser elenden Burschen befürwor tete?! Er war e, der den Demo kraten und Conservativen opponirte, unv alles that, um eben diese Radikalen zu erwählen. Wenn deßhalb die Glieder der Gssetzgebung schlecht genug sind, nm sich von der Eisenbahn Compagnie be stechen zu lassen, so ist nicht die Ei senbahn Compagnie dafür zu blqmiren, sondern die Herren Gesetzgeber selbst. Wie kommt es aber, daß man diese Klagen nicht früher hörte, als noch die Demokraten am Ruder waren ? Dieß kommt einfach daher, weil die Radikalen ihre Ehre, ihren Charakter, (obschon sie von beiden sehr wenig besitzen) ihr Ge burtSrecht für Geld verschachern, nur um ihre elende Zwecke zu erreichen; von Ehrgefühl und Biederkeit ist bei ihnen keine Rede. klebrigen stimmen wir unserm Col legen in Hinsicht der Theilung de Staate nicht bei. Pennsylvanien mit allen seinen Counties ist und bleibt die "Kockernl (der Schlüsselstaat) der Union, und mögen die Radikalen noch so corrupt sein. Laßt dä Volk einmal bessere und ehr lichere Männererwählen al die jetzigen, und unser Wort dafür, die Klagen über Corruption und Schwindel werden aufhören. So lange aber da Volk blindlings diese Blut- und Geldsauger erwählt, so lange wird e nicht besser werden. Einziehung der Natioüalbank- Noten. Eine telegraphische Special-Depesche von Washington meldet: „Das HauS- Committee über Banken hielt heute ine wichtige Sitzung und vereinigte sich that sächlich auf Randall's Bill, welche Greenback an die Stelle der National bank-Noten in Umlauf setzt und die Banken zwingt, ihre Bond und Noten aufzugeben und Greenback dafür in Empfang zu nehmen. Ein Amendment wurde angenommen, welche jeder Per son das Recht giebt, Nationalbank-No ten zu sammeln und vom Schatzamte Greenback dafür in Empfang zu neh men." Sollte dieser Plan vom Congresse an genommen werden, bemerkt der Colum bu Westbote, so würde dadurch den zahllosen Nattonal-Banken, obne weite ren Verlust für das Volt, allmählig ein Ende gemacht werden und an die Stelle ihrer Noten würden legal tender Green hacks treten. Die Greenback kosten un nichts als da Papier und den Druck; die National Banknoten dagegen sind ziemlich kostspielig ; sie kosten un unge fähr 20 Millionen jährlich, die wir als Zinsen von den Ver. St. Bond zu be zahlen haben, welche die Basis ihrer Circulation bilden. ' Diese Bonds wür den nebst ihren Noten eingezogen und mit unverzinslichen Greenback eingelöst werden. Die Greenbacks wären jeden falls eben so gut wie die Nationalbank Noten, mit diesem Unterschiede: die Noten der Notionalbanken sind bis jetzt noch nicht als gesetzliches Zahlmittel (legal tender) anerkannt, während Greenbacks als solche gelten. Die Township-Wahlrn. Nrurs Grsctz. Da die Zeit zum Abhalten der Town shipwahle herannaht (10. Marz), so machen wir auf das Gesetz vom 30. März 1800 ansmerksam, welche die Art und Weise de Stimmen bei den Township-Wahien ändert. E werden nämlich unter dem neuen Gesetz alle Township-Beaniten, oder Borongh-Be amten ans einen Stimmzettel gedruckt oder geschrieben, der die Aufschrift führt: „Tvwnship-Ticket" oder „Borough-Ti cket" und nicht mehr wie früher für je den Township- oder Bvrough-Beamten ein besonderes Ticket eingereicht. Die betreffende Assembly - Akte, ge nehmigt am 30. März 1800, lautet näm lich, wie folgt - „Eine Akte zur Reguliung der AbstimmungSweise bei allen Wahlen in den verschiedenen CountieS diese Staates. Ab mel, und es wird hiermit verordne durch torität derselben: Daß die qualifizirlen Stimmgeder der verschiedenen Counties dieses Staates, bei allen Allgemeinen, Townschip, Borougk und Special-Wahlen hiermit ermäch tig und gehalten werden, künftighin mittelst gedruckter oder geschriebener oder theilweise ge druckter und theilweise gelchriebener Tickets zu stimmen, die folgendermaßen classifizirt :—Ein Ticket soll die Namen aller Richter von Courten für die zu stimmen ist, enthalten, und auswen dig die Aufschrift "Richter-Ticket" führen ; ein Ticket soll die Namen aller Staatsbeamten ent halten, für welche zu stimmen ist, und die Auf schrift "StaatS-Ticket" führen ; in Ticket soll die Namen aller Countp-Beamten, für die zu stimmen ist, enthalten, mit Einschluß de Se nator, Mitgliehe oder Gesetz- und dasselbe soll die Aufschrift tra gen "Countp-Ticket; ein Ticket soll die Namen aller Townschip Beamten, für welche zu stim men ist, enthalten, und die Aufschrift "Town schlp-Ticket" führin; ein Ticket soll die Namen aller Borough Beamten für die zu stimmen ist, nthalten, und die Aufschrift "Borough-Ticket" führen ! und jede Classe von Ticket soll in ei nen besonderen Stimmkasten eingelegt wer den." Sollte auch iu Pennsylvanien ein geführt werden. Au Topeka, Kansas, wird berichtet, daß nach einer DiScussion über die Bill, welche allen sogenannten dtsloyalen Personen da Stimmrecht nehmen soll, ein gewisser Hannir da Amendement stellte, daß alle Personen, welche die Re gierung beschwindelt haben, de Stimm rechtes beraubt werden sollen. Dieser Vorschlag wurde angenoinmcn, was die Folge haben wird, daß ein großer Theil der Republikaner in jenem Staa te da Stimmrecht verlieren wjrd. Gut, sehr gut. Könnte nicht ein ähnliche Gesetz auch in Pennsplvanien eingeführt werden? Aber wie viele Radikalen würden da stimmen dürfen? Unter den 83 jetzigen radikalen Gesetz gebern wäre keine Cvxporals-Garde zu finden. * Gouv. gleicher hat eine Klage gp gen die St. Louis Evening Dispatch, wegen Herabwürdigung seine Charak ter, anhängig gayiacht. Cr verlangt Klvll,ooo Schadenersatz. DasJmpeachment in „Autsch"! Da Congreß-Comite, welcher die An klagen gegen Präsident Johnson über geben wurde, erklärt 'in seinem soeben abgrstatteten Bericht, daß r nichts ge funden, wodurch sich die Anklage gegen den Präsidenten rechtfertigen ließe! — Just wie wir rrwartrten. Für di „Pennsplv. StaatS-Zeitung". Die Posaune der Demokratie. Demokratie, Demokratie, erwache! Schon proklainlr'n die Feinde Deinen Todt Erheb' Dich für de Volkes heil'ge Sache, AI sein bewährter Retter in der Noth! Ja Du erwachst nun ist gewonn' Du strafst sie Hohn, DieMeuchelinörber an derßunbe Eonstitutio! Und Heil sei Euch, konservativen Freunde, Wie patriviisch reicht Ihr un die Hand! Dies' Hochgefühl, das Euch mit un ereinte. Das rettet vor'm Versall' diese schön Land! Ja, wißt es jeder Freund b großen Union: Ihr sich'rer Grund bleib nur der Väter Constitution"! „Supremacy der weißen Rasse", bleibe Uns heilig stets, zu unsre Schöpfer Preis; Ans daß uns nie Mißbrauch der Freiheit treibe Hinab, von unsrem höher'n Stufenkreis; Darauf begründe, ist die Sonstituiion! —EinKinb nur bleibt derßeger.inSivilisation. Den Präsidenten woll'n wir unterstützen, Der jenes Werk der Väter heilig hält; Wie sich die Radikalen auch erhitzen Au deren Mund die wild ste Drohung fällt! Eck leb' der Präsident! Zum Heil der Union Bullende er sein Werk „der Staaten Rekonstruktion" ! Unsere Republik ist eine bemokratische Schöpfung, sie ist das Werk eiser Staats mcknncr von bemokratische Grundsätzen, die noch unübertroffen im aufopferungSfähigen Pa triotiSmu und Heldenmuth, wie in allen rit terlichen Tugenden, als Vorkämpfer der Frei hei der Welt zum Muster dienen. Ihnen ver dankt die Demokratie ihre höhere Auebildung, inliem sie die Freiheit nur nach den wahren Be griffen auffaßten, welche lehren: „daß die un beschränkte Freiheit, auch die höchste Stufe der Bildung in Kenntnissen, Tugenden, Talenten und praktischen Lebensanschauungen beding, soll sie das Glück der Menschen befördern daß aber im Gegentheil, in je mangelhafterer Beschaffenheit der Bildung, in Kenntnissen, Tu genden, Talenten und praktischen Lebensansich te die Mensche sich befinden, um so beschränk terr Freiheit deren Glück erfordert"! Alle Patrioten der Republik sollten sich diese Lehre tief in ihr Gedächtniß einschreiben, denn sie bleiben unwiderlegbar und unwandelbar im Wechsel allrr zukünftigen Zeiten; jedem Frevel auv Bosheit und jede Versündigung aus Fa natismus gegen dieselben, wird die Strafe auf dem Fuße folgen, und jede Erschlaffung im Pa triotismus der Bürger, solche-Frevel gegen jene Lehren, nicht energisch auf der That zu bestrafen und deren Widerholung zu verhüten, wird ver schulden, daß sie alle mit in da vernichtende Vcrhältnißk gezogen werden, daß heimtückische Hcrrschlusl und blinder Fanatismus, unter Mißachtung der bewährten Grundsätze der Vä- Ire, gegen unsere Republik herauf beschwören so unschuldig pch auch die besseren nach ihrer patriotischen Gesinnungen halten mögen. Nach jenen Lehren ahmen die glorreichen Begründer der Republik, als ein freies Volk den ersten Platz unter den civilisirten Völker schuften ein, zu dem sie ihre wahre Bildung in Kenntnissen, Tugenden, Talenten und praktischen Lebenserfahrungen berechtigte; während sie da gegenfstiie in geistiger Kindheit stehende Neger racze, durch geeignete Institutionen, unter ihre Vormundschaft stellten, um sie bei nützlicher Arbeit, zum Vortheil und Nutzen der ganzen Welt, zur Erfüllung ihre Lebenszwecke zu befähigen, wie es nach ihren natürlichen Män gel ihr eigenes Glück erfordert; und „die Republik verdank der Politik nach solchen wei sen Lehre, ihren raschen Aufschwung zur Macht und Größe; die ganze Welt hatte Antheil an dem wachsenden Glücke und dem Reichthum diese Volkes, worauf ein jeder Bürger stolz sein Unsere inneren Feinde der Republik haben 5 diese Glück zerstör, als Feinde der Bunde. : Constitution begannen sie da Werk der Zer störung und zwar nicht auf offene Weise; sie erklärten nicht die Constitution vor dem Volke für null und nichtig dazu waren sie bis jetzt och zu feige sondern sie suchten sie heimtückisch auf eine meuchelmörderische Weise, durch Schmähungen außer Achtung zu setzen und ei nen Fanatismus „den Abolitionismus" gegen sie zu entzünden, dann durch Willkühr gesetzt „unconstitutionelle Amendement"— wie im gegenwärtigen Sonderbunds-Congreß, sie zum Schutze unserer garantirten Freiheiten Unsere demokratischen Repräsentanten in je nem Congresse beider Häuser, die sich vergeblich bemühten, den Congreß als eine nationale und lovale gesetzgebende Körperschaf der Republik, zu seiner gesetzlichen Bestimmung zurück zu füh ren, haben als treue Patrioten ollkommen ihre Pflicht erfüll, die in einer unbedingten, strengen Forderung, genauer Erfüllung der BundeS-Sonstitution besteht. Demnach haben sie jedes Willkür-Gesetz mit irgend welchem Amendement, da meuchelmörderisch gegen die Anwendbarkeit der Constitution gerichtet ist, bei der Abstimmung! ihrer Stimme zu verwerfen versucht, und sich threnProtest gegen solche frevel haften Akte, in Worten u. Thaten orbehalten. Diejenigen demokratisch der neutral sein wollenden Zeitungen.die diese umsichtigen, wacke ren Demokraten beider Häuser in Washington darum adeln, daß sie nicht bei der Abstimmung über Amendements zu solchen Willkiirgesetzen mit den gemäßigteren Radikalen stimmten, er lassen den sicheren constitutionellen Boden der Republik und verführen ihre Leser zu politischen Thorheiten: „sich al Republikaner freiwillig unter da Joch zu beugen, unter dem der Ra dikalismus, im Verein mit dem Fanatismus oder AbolitioniSmu, die letzten Patrioten von Washington' Helden-Geschlecht zu erdrücken sucht". Und e wäre demnach besser, jene Zei tungen erklärten sich offen al radikale Organe; denn die Demokratie läßt sich nicht tauschen und erführen: „sie bleibt auf dem sicheren consti tutionellen Boden der Republik und verlangt die strenge Erfüllung der Constitutian". Die Demokraten ziud glle Patrioten können in ihren Pflichten nicht irren, sie unterstützen den Präsidenten in seiner Staaten-Reconstruktion, auf Grundlage der Constitution mit aller ihrer Energie und Stärk z dessen Veto-Botschaften gegen alle die Willkürgesetze einer Hochverräthe, rischen Partei sind Bürgschaften gegen alle die Wilskürgesetze einer hochverrätherischrn Par tei, sind Bürgschaften szine festen Willen, „da schönste Land und die best Republif vos l dem Verfalle zu retten. B.H. Wtlminglon, Del., 2t. Februar!BK7. j Die „Wahl" in Georgetown, D. C. Der radikale Wahlsieg in Georgetown (D. C.) wobei bekanntlich dieNeger mii stimmteu nnd sich „wie einMann" für den radikalen MayorScandidaten in'S Ge schirr warfen und die Erwählung dassel be mit einer Majorität von 90 Stim men sicherten, ist dadurch errungen worden, daß man mehrere Hundert Ne ger von Freedmen'S Village und andern benachbarten Orten nach Georgetown tranSportirtc und dieselben gewisserma ßen am Ohr an die Wahlurne führte, wo sie die Ihnen in die Hand gedrückten Stimmzettel abgeben mußten. Das ist e was die Radikalen unter dem „freien Stimmrecht" verstehen. Eine starke Abtheilung Polizei (150 Mann) wurde an den Wahlurnen aufgestellt unter dem Verwände die Abgabe ungesetzlicher Stimmen zu verhindern, in Wirklichkeit aber, um es den weißen Stimmgebcrn unmöglich zu machen, die Stimmen der aus der Umgegend herbeigeschleppten Neger anzufechten. Auf diese Art ist der radikale Wahlsieg errungen und das verfassungsmäßig Recht der weißen Bürger mit Füßen getreten worden. Aus der „Wahl" in Georgetown ist übri gens ersichtlich, von welcher Art die Zu stände sein werden, wenn da Neger siimmrecht erst allgemeiner und in allen Staaten der Union eingeführt ist. Säbrlherrschast - Bill zur Kinsüh rung drs Regrrstimmrechtrs in drn Siidstaatrn. Nachstehende ist der Wortlaut de Sher man'sche Substitut zu Thad. Steven' söge nanuter ReconstruktionS Bill, nebst Wilson' und ScheUaberger'S Zusätze, wie dieselbe in beiden Häusern de CongresseS passirtc: „Im Anbetracht, daß gegenwärtig keine loyale StaatSregierung und kein ausreichender Schutz für Leben und Eigenthum in den Redet leustaaten Virginia, Nord Carolina, SüdCaro lina, Georgia, Misissippsi, Alabama, Louisiana, Florida, Tera und Arkansas besteht; Und inA nb et ra ch t, daß es nothwendig Staaten zu erzwingen, sowie lopal/nnd repub likanische StaatSregierungc auf gesetzlichem Wege daselbst einzuführen, deshalb Sei es b e schl ossc ndur ch de im Congreß versammelten Ver. Staaten Senat und das Rcprä se n tan tenh a u S von Amerika, daß besagte Rebellenstaatc in Militärdisiriklc ge theilt und, wie weiter mttcn beschriebe, der ien den erste Militärdistrik bilden-, Nord- nd Süd-Carolina den 2tenDistrikt -, Georgia, Ala bania und Florida den dnttcn Dsstrikt; Missis- Befchle in dem Distrikt, welchem er vorgesetzt ist, zu erzwinge. /^^ 'ei ' der/wenn es ihm zweckmäßig oder nöthig er scheint, so soll er die Befugniß haben, Militär Commissionen oder Tribunale zn Prozessilling wischung unter dem Vorwanbe der Slaatanlo rität in die Ausübung der Militärgewalt soll nach dieser Acte null und nichtig sein. Seck. 4. er oder eines Militär-Tribunals, welches Leben oder Freiheit einer Person betrifft, soll ausge führt werden, ehe es von dem Offizier, welcher den betrcsscndcn Distrikt rommandirt, bestätigt ist. Die Gesetze und Regulationen für die Ärmeeverwaltung sollen dnrch diese Arle nicht berührt werden, ausgenommen, wo sie mit Be dieser erhängtes Todesurtheil ohne Bc stätigung des Präsidenten der Verein. Staa ten ausgeführt werden kann. Scct. 0. Undsei esfe rn er beschlos der V. St. Constitution übereinstimmende^ron stitutionelle Regierung gebildet bat, abgefaßt durch eine von den männlichen Einwohnern tion, so weit dieselben 21 Jahre oder darüber altsind,ohne Unterschied der Farbe, Rae oder de früheren Z stände vorausgesetzt, daß sie ein Jahr lang vor besag er Wahl in besagtem Staate ansässig waren, solche, wegen Theilnahme hierin enthaltenen Vorschriften zur Delegatenwahl berechtigt d ; und besagte Constitution ung vorgelegt sein wird und der Congreß be sagte Constitution gebilligt hat und wenn be sagter Staat durch Beschluß seiner unter besag ter Constitution gewählten Legislatur da als Artikel 14 bestimmte Ainendeincnt zur Consti besagter Artikels ei Theil der V. St.^Constitu ten desselben sollen wegen Ableistung schriebenen Elbe im Congreß zugelassen wer den und danach sollen die vorgehenden See tionen dieser Akte in besagtem Staate nicht mehr in Kraft sein, vorausgesetzt, daß Niemand, der nach besagtem Amendment zur V. St. Constitution unfähig ist ein Am zu bekleiden, zu einer Convention abfassen soll, noch auch soll eine solche Person sich an der Wahl von Mitgliedern für eine solche Conven tion betheiligten dürfen. See. 6. Und sei eSferner beschlos sen, daß, bis die Bevölkerung besagter Nebel lenstaaten nach dem Gesetz zur Vertretung im V. St. Congreß berechtigt ist, jede in denselben eingeführte Civil-Regierung nur als ein pro nullire, modifizirt, coutrollirt Seite gesetzt werden kann. Alle Diejenige und sonst Niemand, sollen zum Wählen berechtigt sein, welche nach See. 5. dieser Acte dazu be rechtichtigt sind, und ZNiemand soll zu einem Amte unier einer solchen provisorischen Regier ung wählbar sein der nach Art. 3. des besagten Amendment zur Constitution nufähig wäre, ein Amt zu bekleiden. Von Washington. Washington, 3. Marz. Bestätignn gen. Der Senat hat die Ernennungen de Hohn A. Dir zum Gesandten in Paris und de Hugh Swing zum Mmister-Residenlen im Haag bestätigt. Rumpf-Congreß. Washington 2ten März. Der Präsident schickte heute beiden Häusern seine Veto-Botschaft der Ste venS-Sherman'schen ReconstruktionSbill ein. Der Senat pafstrte sie über das Veto mit 38 gegen 10, das Repräsen tantenhaus mit 130 gegen 47 Stimmen, und sonach ist sie jetzt Gesetz. Cbenso wurde die Aemter-Bill von beiden Häusern über das Veto des Prä sidente passirt. Die Tarifbill, sowie die Bankerott- Bill haben die Genehmigung beider Zweige des CongresseS erhalten und be dürfen nunmehr nur noch der Sanktion des Präsidenten. Der neun und dreißigste Congreß hat stch vertagt nud der vierzigste ist be reits in Sitzung. Beide Häuser vertag ten sich gestern —das Haus erst um I Uhr nachdem sie seit Sonntag Abend um 8 Uhr in Sitzung gewesen und unter An derem die sogenannte Bauquerotte-Bill, sowie den Theil der Tarif-Bill welche zum Schutze der einheimischen Woll-Pro duzenten dienen soll, angenommen hat ten. Die für den 40. Congreß nicht wie der erwählten Mitglieder konnten sich darauf nach Hause begeben. Unmittel bar nachdem das Repräsentantenhaus sich vertagte, wurden die für den neuen Congreß erwählten Mitglieder vomClerl des HauscS zur Ordnung gerufen. Herr Brooks von New-Aork protestirte gegen die Organisirung des Hauses, weil 10 Staaten nicht vertreten seien. Natürlich wurde auf diesen Protest keine Rücksicht genommen. Nachdem die Liste der Mit glieder verlesen, wurde Hr. Colfar zum Sprecher erwählt, worauf das Haus um zwei Uhr sich vertagte.—Der Senat für den neuen Congreß versammelte sich um 20 Minuten nach zwölf und vertagte sich um ein Uhr. Benjamin Wade führte den Vorsitz. Der Präsident hat die Bankerottbill unterzeichnet z ebenso die Bill wodurch die Proklamationen deö Präsidenten für gültig erklärt und Offiziere und Sol daten außerhalb der Jurisdiktion der Civilgcrichte gestellt werden. Alle wichtigen AppropriationSbillS und alle anderen dem Präsidenten vor gelegten Bills sind von demselben un terzeichnet worden; darunter befindet sich auch die auf die Schutzzölle für Wolle bezügliche Bill. Gouv, Swann von Maryland, der erst kürzlich zum Ver. Staaten Senator erwählt worden war, und anfänglich im Sinne hatte, die Stelle anzunehmen, hat Anräthen der bedeutendsten Männer im Staate abgelähnt, einestheiis von der Radikalen Mehrheit im Senat seinem Eintritt in seinem Körper ohne Zweifel Schwierigkeiten in de Weg gelegt wor den waren, andern Theils aber nament lich weil Lieutenant Gonvernör Cor, der an Gouv. Swann's Stelle in Mary land treten würde, ei strenger Neger radikaler ist. Verhad l g e n der Gesetzgebung von Pennsylvanien. Senat. Mehrere Petitionen von religiösen Vereinen, Kirche und Sonutagsjchulcn aus dem Innern des Staates wurden überreicht gegen da Fahre von Cacs in Philadelphia an Sonntagen. (Die Gegner des Sonntags - Fahren sind in diesem Jahr sehr eifrig, während diejenigen, welche dafür sind, fast gar nicht auf die Legis latur einwirken.) Mr. Wallaee offerirte die folgenden Be schlüsse ; ErstenS: Daß die Constitution der V. St. und die in Uebereinstimmung mit derselben er lassenen Gesetze da höchste Gesetz des Landes sind, welches für jeden Bürger der Republik und in jedem Theil derselben bindend ist. Zweite nS: Daß da Privilegium de „Writ of Habea Corpus" nicht suspendirt werden sollte, wo die Gerichte offen sind und da Civilgesetz in voller Kraft ist. Dritten: Daß Niemand wegen eine Verbrechen vor Gericht gestellt werden soll, wen nicht die Graud Jury ihn in Anklage stand ersetzt hat; auch soll er ich ohne gehöri ges gerichtliches Verfahre seines Leben, sei ner Freiheit oder seines Eigenthum beraubt werde. Viertens: Daß der Frieden wieder her gestellt ist und daß das Recht, von Geschwornen gerichtet zu lvcrden, in jedem Theil der Repu blik verletzt aufrecht erhalten werden sollte, und daß die Militärgewalt in allen Fällen der Civilgewalt unterworfen sein sollte. Die Beschlüsse wurden auf Antrag des Mr. White an da Committee für die Beziehungen zur BundeSgcrierung verwiesen. Lcr Gouvernör schickte eine Vetobotschaft ein gegen die Incorporirung de katholischen Philopatria Instituts und der „Barmherzigen Schwestern" zu Philadelphia, weil das Ge richt die Berechtigung habe, religöse Gesell schaften zu incorporiren. Der Senat hielt in beiden Fällen da Veto aufrecht. Der Akt in Bezug aus die Errichtung einer landwirthschaflichen Akademie für Pennsplva nie passirtc. Eine Barbarische Behandlung ei nes Kindes. Von Ohio wird noch eine Mißhandlung eine Kindes durch seine Eltern gemeldet. Dortige Blätter berichten darüber; „Am Samstag wurde von der Polizei in Middletow oder Wcst-SoluiubuS ein Weih wegen schändlicher Mißhandlung ihre sieben jährigen Tochterleins verhaften. Die herzlose grau nennt stch gannv Blackburn. Ihr Mann, Thomas Blackburn, der in Middletown arbei tet diente früher als Lieutenant in der dritten Ohio Batterie; er heirathete sie als Wittwe mit einem Kinde und wurde so der Stiefvater des ngtüiflichen kleines Geschöpfe. Es ist nicht bekann, aus welchen Gründen die natürliche Mutter ihr eigenes Kind haßte, aber daß sie dasselbe mit einem grausame, teuflische Hasse erfolgte, das gebt nicht blos aus de Erzählungen der Nachbqrn hervor, sondern dafür gibt der zerschlagene Körper der Kleinen den peinlichsten Beweis. Aber auch ihr würdiger Gemahl nahm an den Mißhand lungen Theil. Nachdem sie da Kind den Tag über geziich igt hatte, sehte er Abend nach seiner Zuhau sekunst di Züchtigung mit Wohlbehage fort. Sie begnügte stch übrigen nicht damit, di Kleine zu prügeln, bis auf Blut, sondern peinigte e auch in anderer Weise mit fast un erhörter Grausamkeit. Einmal, eile unter einer barbarischen Züchtigung gar zu srhr schrie, preßte sie seine Händchen auf den glühendheißen Ofen. Sin andermal, weil e au Schwäche das Bett verunreinigte, zwang sie e seinen ei genen Koch zu essen. Ihre Verhaftung erfolgte auf die Anklage mehrerer Frauen au der Nach barzchaft, welche e für ihre Pflicht hielten, den Grausamkeiten endlich ei Ende zu machen. Der Herr Gemahl wurde ebenfalls rrhaftet. Die Doktoren, welche da unglückliche Opfer untersuchtcn, fanden daß der kleine Körper, vom Scheitel bis zur Sohle, von Striemen und Beulen bedeckt war. Die Händchen tra gen noch die Zeichen de glühendenOfenS und der Kopf ist mit tiefen Einschnitten bedeckt, die fast einem Schädelbruche gleichkommen. Das Kind wurde im Hospital der barmherzigen Schwestern untergebracht und mußte dabin ge. tragen erden, eil es das Fahren nicht aus gehalten hatte. Das Aufkommen der Kleinen wird sehr bezweifelt, sollte sie sich aber dennoch erholen, so ist zu befürchten, daß sie zeitlebens an Geist und Körper ein Krüppel bleiben wird. Seltsame Herzlosigkeit einer Mutter. In Chicagohat sich wieder ein Sreigniß zugtragen, Weichs die Verkommenheit einer grau und deren Herzlosigkeit als Mutter illustrirt. Die „Illinois StaatS-Zeitung" Zwischen 8 und ö Nhr am vorgestrigen Abend wendeten sich zwei Fremde, ei Mann und ei ne grau, letztere mit zwei Säuglingen in den Armen an den Lohnkutscher Alfred Ellis, und ersuchten denselben sie in inen andern Stadt theil zu fahren, gaben jedoch keinen Ort einer Bestimmung an. Nachdem sie eine Strecke weit gefahren waren, hießen sie den Kutscher Halt machen, und da diese nach ihremßegehren fragte, erklärten sie ihm, daß sie zwei Säug eineS Bürger dahier absetzen wolle. Der Kutscher, empört über da sonderbare Verlangen der Leute, führte sie zu einem Platze, wo sich in Polizist befand, dem er Anzeig von dem Vorfalle machte und der beide zur Armo- Gestern Morgen stellt es sich in einem Ver hör vor dem Polizeigerich heraus, daß die grau Mar Kuntzelmann und der Mann CHS. Williams heißt, und daß beide, kurz bevor sie in der Kutsch ihre Reise durch die Stade an traten, mit einem Zuge von Elkhar, Ind., gekommen waren, wo erstere am 2. Februar die Säugling geboren hatte, die sie auf so herz los Weise erlassen wollte. Bevor der Richter in Urtheil in der Sache zu fällen geneigt war, glaubte er mit dem näheren Verhältnist der Leute besser bekannt werden zu müssen und stellte dieselben unter die Anklage der Eonspiration mit der Ab sicht, die Säuglinge zu verlassen, nächsten Dienstag Nachmittag unter H2OOO Bürg schaft. Nach Beendigung der Gerichtssitzung machte die Frau einigen Beamten des Gerichts über Vor ungefähr 14 lahren heirathete sie in Harrisdurg, Pa., ihrer Vaterstadt, einen Huf schmidt, Namen I. Hugh Harland, mit dem sie 0 Jahre lang glücklich und zufrieden lebt. Au ihrer Ehe entsprossen drei Kinder, von denen da älteste, ein Mädchen, Sarah mit Name, 13 Jahre, da zweite in Knabe, William mit Namen, 10 Jahre al, und das dritte ebenfalls ein Ztnade, John Hugh mit Namen, 7 Jahre alt. Kurz nach der Ge burt de dritten Kinde raffte der Tod den Vater dahin und bald darauf begab sich die Frau mit den Kindern nach Henrv Countp, Ind., wo sie, wie sie sagt, am ersten Tag der Schlacht bei Gettpsburg, also am 2. Juli 1803, inen Farmer Namens Henrv Kuntzel- war, seine Aecker nicht bestellte und für sie und Kinder nicht sorgte und daß sie deßoald genö thigt gewesen sei, selbst ihren und ihrer Kinder Lebensunterhalt zu verdienen. Aus diesem Grunde erließ sie ihn mit ihren drei Kleinen im Mai vorigen Jahre und begab sich nach Buchanav im Staate Michigan, wo sie ein KosthauS eröffnete, welche sich jedoch so schlecht rentirte, daß sie cS anfangs Juli aufgab und machte sie bei einem sogenannten Strawberrp Festival die Bekanntschaft eines gcwissen An drew MverS, der in dem genannten Orte einen LeihstaU hielt. Dieser Mann wußte die ehrsame Nachdem sie sich in South Bend eine Zeit lang aufgehalten, kam ein Mr. Rain, der in Gosben, Ind., da „Violet Haus" hält, ach dindung immer näher rückte, so wurde es ihr schließlich zu schwer, für sich und ihre Kinder, die sie bis zur Zeit stet bei sich deHalten hatte, zu sorgen, weshalb sie die beiden Knaben mit sich in'S dortige Armenhaus nahm, während sie ihre Tochter der Familie eine Richter Sdgart da selbst anvertraute. Um Andrew MverS, der Vater der Kinder, die sie noch unter ihrem Herzen trug, zu zwin gen, für dieselben später zu sorgen, machte sie in South Bend eine Sivilklage anhängig ukid als dieser hiervon Kenntniß erhalten hatte, reiste er zu ihr. In den letzten Tagen de vorigen Mo nat kam er in South Bend an und am t. Feb ruar brachte er sie mit ihren zwei Knaben unter dem Versprechen, für sie sorgen zu wollen, nach Slkhart, Ind., wo er sie in der gamilie eines ge wissen Sharle Elevcland unterbrachte und wo sie am Tage darauf entbunden wurde. Wenige Tage nach der Entbindung suchte er dadurch mit ihr in' Reine zu kommen, daß er ihr !ß24.75 gab und sie mit Sharle William, einem ar men Lump, bekannt machte, der, wie er ihr vor schwindelt, fortan für st sorgen und sie nach Shicago bringen würde. Besagter Williams begleitete sie und ihre zwei Kinder zwar di nach Chicago, kümmerte sich jedoch nicht um die anderweitigen Versprechungen, die MperS der Frau gemacht hatte. Hier angekommen, übergab Letztere ihre Z Knaben dem proiestqntischen Waisen-Institut mitgetheilter Weise dachte sie an da früheste Schicksal de Prophe ten Mose, der von der Mutter in' Schilf ge setzt und von der Tochter Pharao'S aufgehodeu wurde. Locale Neuigkeiten. Lancaster, Pa. Donnerstag, März 7, 1867 Concert und Ball de viännerchor. Das am letzten Montag Abend in der Fulton Halle veranstaltete Concert und Tanzkränzchen ist sehr befriedi gend ausgefallen. Die wackeren Sän ger, unter der Leitung ihre tüchtigen Dirigenten, des Hrn. Steinmüller, trugen mehrere Picczen trefflich vor, die mit stürmischem Beifall applaudirt wur den. Und die Musik? Nun, wer hat schon „Keffer'" oder „Elltnger'S" Musikbande gehört, ohne sie zu loben 1 Wem's bei solcher Musik nicht „tän zelt," den sollte man schnurstracks heim geigen. Kurz, e war eine Lust zu se hen, wie die Tanzlustigen gleichsam wie in den Lüften wirbelten. So vlel wir wissen, verlief alles in der schönsten Ordnung. Bierbrauereien. Wir glauben nicht, daß eS eine Stadt von gleicher Größe in Kapital im Bierb.auen verwendet, al Lanca ster Sit. E ist einer der ausgedehntesten Ge schäftszweigen in unserer Mite, und während dem es eine bedeutende Anzahl Menschen be schäftigt, bringt es auch eine ungeheure Reich thum von außerhalb herbei. Das Kapital welche zum Braue de Bie re verwende ist, belauf sich auf nicht viel we niger wie 4200,000. Etwa 70,000 Bushel Gerste werden jährlich erbraucht, welch zu den jetzigen Preisen 5112,000 werth sind. Nebst Hopfen, im Werthe von 422,800 erbraucht. Rechnen wir nun diese mit noch 53,000 für Holz, Kohlen u. f. w. und 4-10,000 für Arbeit, so haben wir eine GesammtauSgabe von 5184,- 800 per Jahr. Dies zeigt genügend, daß dieser ungeheure Geschäftsbetrieb einen günstigen Einfluß aus die Wohlfahrt der Stadt ausüben, und den Werth de liegenden Eigenthum steigern muß. Branntweinbrenner anfgepaAt. Die Brennerei der Herren Heß und Good von Peguea Township wurde vorletzten Mitt woch von M. M. Strickler, Collektor der inne ren Revenüen für diesen Distrikt, wegen einiger Verletzungen der Revenuen Gesetze, mit Bc schlag beleg. Die Einzelheiten haben wir nicht erfahre. Contrakt für Druckpapier zuer kannt.—Die hiesige „Drucker - Papiermühle Compaine" ha einen Contrakt von der Ver, Staaten Regierung erhalten für die Lieferung von 4,000 Rieß Druckpapier, zu 21 7jl) Cent da Pfund. Der Contrakt wird sich zu zwischen chtl>,ooo und MX belaufen. . Versammlung derGartcnbau-Ge sellschaft.—Nächsten Montag, den 4ten März wird die Monatliche Versammlung der Gartenbau-Gesellschaft von Lancaster Sountv) in dem Athenäum Gebäude dadier gehalten werden. Es werden Pfropfreiser ausgetheilt; Die Freunde de Acker- und Gartenbau wer ten eingeladen beizuwohnen. Einbruch. Vor einigen Abenden bra chen mehrere Diebe in das Hau der Frau EvanS, East King Straße, obne jedoch etwa Werthvolles mitzunchnKn. Da Hau der MrS. JenkinS gegenüber, und der Keller der Wittwe Miller in Ens Orange Straße wurden ebenfalls erbrochen. Aus letzterem stahlen sie eine große Quantität Holz. Die Diebe waren mit Nachschlüssel versehen, wodurch sie die Thü ren öffnen konnte. Nur Schad, daß diesen Schurken nicht eine Ladung „Salz" mitgegeben werden konnte. Doch, der "Krug geht so lange an da Wasser bis er bricht". Mordversuch i Libanon Eouty. -Eine schreckliche Gewaltthat und vielleicht so gar Mord wurde vorletzten Sonntag auf der Bäuerei de Herrn Jacob Detweiler in Süd- AnnviUe Townschip, Libanon Countp, begangen. Ein junges Mädchen, Elisa Grunton, ungefähr 48 Jahre alt, befand sich al Dienstmagd im Hause he Herrn Detweiler; in Deutscher, der seinen Namen als Gottlicb Eid angibt, nnge fähr 25 Jahre alt, befand sich ebenfalls sei ei niger Zeit als Knecht in derselben Familie. — An dem besagte Tage, während der Abwesen heit aller übrigen Glieder der Familie, machte der besagte Knecht eine Angriff auf das Mäd chen, welche sich wehrte, worauf derselbe einen Hammer ergriff und demselben mehrere Schläge versetzte, so daß dasselbe ohnmächtig niederfiel. Der Bösewicht machte sich alsdann au dem Wege; kam aber wieder zurück und fand daß das Mädchen sich wieder erholt hatte, worauf er demselben nochmals einige Streiche gab und wieder fortging. Da Mädchen erholte sich wie der und begab sich in da Hau eines nahen Nachbar, wo es die Geschichte erzählet. Da Mädchen wurde zu seinen Eltern gebracht und gepflegt—es befand sich in zweifelhaften Zu stande. Ihre Verletzungen sind sehr bedeutend -ihre Kinnlade und Backenknochen, sowie ei nige Finger sind durch die Hammcrschläge ge brochcu. Bei den letzten Nachrichten hatte man wieder Hoffnung für ihre Gcnesung. Dir Eommiffioners von Libanon Countp setz ten eine Belohnung von sti>o auf die Ergreif ung de Verbrecher. Eine Anzahl Personen machte sich auf den Weg ihn aufzusuchen. Vor letzten Dienstag Morgen wurde derselbe auf dem Wege zwischen Schartlesville und Hamburg, Berk Countp, auf der Straße eingefangen und nach dem Libanon Gefängniß gebracht. ZeitungSlescr.die aber keine Ze itung halte volle.— SS giebt bekannt lich Leute, die grundsätzlich ga keine Zeitung lesen, vielmehr von einem Tag in den andern hineinleben, ohne sich im Geringsten darum zu bekümmern, was in der Welt vorgeht. Sie ken nen das Bedürfniß geistiger Unterhaltung nicht und unterschcide sich vou dem lieben Vieh durch nichts Anderes, als durch ihre Gestalt und die Verschiedenartigkeit ihrer Ausdrucksweise. Dagegen giebt es aber auch Leute, die aller dings gern lesen, was ah oder fern Neues ge schieht, die aber bei Leibe nicht einen halben Senk de Tage zu dem Zwecke zu ersparen suchen, um sich da ganze Jahr hindurch ei gutes Wochen blatt zu halte, dagegen jede Gelegenheit benu tze, wo sie eine Zeitung heimlich mitnehmen könne, oder, wenn 'je die gerade nicht auszu führen vermögen, die Zeitung irgend eine Nachbars leihe. Da glänzendste Beispies hierzu, da wir je gehört, ist aber folgende, au einem unserer Wechsclblätter entnommen. In die Office desselben kommt nämlich vorige Woche ein Bauer und erbittet sich eine Zeitung, die nicht mehr gebraucht werde, denn, sagte er „mein Nachbarn sind zu filzig, um sich eine zu halten die ich leihen könnte."
Significant historical Pennsylvania newspapers