PmnsMmuscht Jlhrgann 1., Dir' PennsylvanischestaatS-Zeitung Job. Georg stipper, erscheint jeden Oonnccnag, und tostet 82. Ss per labr, zahlbar inncrbatb deslabrrs, nnd 02.-IV nach Versinß des Jahrgangs. Einzelne Ercmplarcn,(?rts per Stück. Keine Subscriptionen werden für weniger Niemand das Blatt abbestelle, bis alle Rück stände bezahlt sind. Anzeigen werde zu de gewöhnlichen Peel sen inscrirt. Druckerei, Dritte Straße, Harrisbarg, und in der „Intelligcnccr" Druckerei, am Erntre Square, Lancastcr. Anzeigen. An das Publikum. Tuch, stassimir und Biber zum Einlall fspr ci s und niedriger um für die Frübsahrswaarrn Platz zn machen. zurufen, und meinen Verrath zu prüfen, bevor er irgendwo sonst te.nst. I. Fröhlich, Dritte Straße, obrrbalb Nord. Worden verlangt: Zwei hudert Farmers, um in ein Geschäft einzugehen, das von Http bis Plsttvo jetzt bis zum Frühjahr bezahlt. Näheres erfährt man bei H. A. 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AIS Gott am sechsten SchöpfungSabend Vor seine Werken sinnend stand lind, st an seinen Wunder ladend, Sie alle gut nd herrlich fand : Da zog ein Lächeln srl'ger Wonne Verklärend auf sein Angesicht, Belebend wie die FrühlingSsonne, nd lieblich wie das Morgenliibi. Von dieses Lächelns Strablengrüfien Erblühten dann in Wald und Flur, Auf Berg ud Thal die holden, süßen, Anlnuth'ge Kinder der Natur. Die bei der Liebe süßem Kosen, Die Schönheit gern zum Kranze flicht. Die Primeln, Veilchen, Lilien, Ron, Maiblümchrn und Vergißmeinnicht. Und ans des FrübrotöS Purpurschwingen Die Englein flogen dann berab, Mit Silberlilien zu umschlingen DeS Friedens beil'gen Hirlenstab. Auch wollten sie die Bliimlein schmücken Mit Prrlen-Tl'au im Mor.nnschein, Und an die set'gc Vriist sie drücken, AIS gute liebe Schwesterlein! Dann wollten sie zusammen reden - nd in des Lenzes grünem Hag Andächtig z lebovab beten Am liebe, beil'gen Sabbalbtag.' Jetzt nahten sie den Blümlein plaudernd. Doch diese lächelten nur still. „Wie schad' ist's," svrachen sie da zaudernd, „Daß tein'S von ibnen reden will!" nd Gott vernahm der Engel Klage, Und gab der Riss' und Lilie Leib: Sein Lächeln schuf am Sabbalbtage Die Blume, die da spricht das Weib! Feuilleton. Das Pfeiferhännolein. Eine Geschichte au den Zeiten des Bauern (Forsetzung,) 7. Schau auf! schau auf! Du traust ES spielt der Feind ein heimlich Spiel; ES schleicht Verrath sich in die Gesten Abend ritten etliche nd drei ßist Reisige aus dem Thore. Sic suhl ten ein Saumroß mit sich, und ibr A führe war ein Mann, den Niemand kannte, den aber Viele für den in welt lichen Kleid nd kriegerischer Rüstung steckenden Kapellan des Bischofs erken nen wollte. Sie nahmen die Richtung gegen den Taubergrund bin, und verschwanden bald im sinkenden Dunkel des Abends. Der Kapellan ahm die ibm bereits bekannte Richtung nach dem Herren - walde zu. Ohne daß es ein Anssebe machte, erreichte sie ihn, nnd nn ver barg sie das Dickigt den Augen der Leute. An einer mitten im Walde liegende lichten nnd reich mit GraS bedeckte Stelle saßen die Reisigen all, nm sich und ihre Pferde rasten zn lassen nnd den an brechenden Tag vollends zu erwarte. Auch war es des KapeUan's Gelleiß, daß sie sich hier rubig verhielten nnd den Tag über verbergen sollten ; denn erst in der folgenden Naht konnte der Handstreich glücke. Er seihst schlich sich zum Förster, und vernahm zu seiner Freude von diesem, daß Hanns in dem Hirtenhäiislein woh ne und in NiclaShaustii sei. Als der Allend gekommen war, führte sie Alle der Förster auf geheimen Wege gen NiclaShauscn, und nahe dem Dorfe, gebot der Kapellan, daß zehn Männer absäße nd ihm mit Stricken folgten. So schlichen sie denn dem Hirtenhänö lcin z, wo rubig und arglos Hanns Böbeim schlief. Aller nicht alle Augen schliefe. Nebe der Tonne, aus der der Gelieb te predigend stand, hatte Mariechen ge kniet, und ikrem Auge war der Kapel lan nicht tiitgangen. Auf seinen Zu gen, in denen Grimm und Zorn zn lesen stand, ruhte ihr forschender Blick, und das liebende Herz sagte ihr, da stehe ein Feind, ein Berräther. Auf ihr Betreiben nöthige ihn das Volk, seine Gugelmütz abzunehmen, nnd ihr Auge sah in der unverkennbaren Tonsur das Zeichen, daß es ein Geist licher, vielleicht ein Mönch sei, jedenfalls aber ein Spion, der BöseS im Schilde führe. Sie begleitete ihn auf Schritt nd Tritt auf dem Plane, wo die Buden standen, wo die Bauernhaufen speis ten und zechten und von ihren Entwürfen sprachen ; wo sie Waffen kauften, und selbst dann, als er das Hlrtenhäuslein umschlich. Darauf aber kam er ihr aus dem Auge, und sie fand ihn nirgends mehr. Geänstigt von dem Gedanken, es kön ne dem Geliebten Gefahr drohen, suchte sie ihn auf; aber er mit den Rittern auf die Burg Thunfeld geritten. Dort hielt sie ihn sicher. Ack', hätte sie gewußt, daß er am Abend znrückgekebrt sei, sie würde keine Rube gewonnen baben. Erst am andern Morgen sab sie ihn berauStreten, und nun bestürmte sie ihn mit Bitten, suchte ihm die Gefahr ein leuchtend z mack'en und ihn zu bewegen, auf die Burg Tbunfeld znrückzukebren. Er lächelte nur her ibre Furcht um ili. Mit dem Worte gläubiger Zuver sicht, daß er im Schutze der beiligen Zliilgsra siebe, schlug er alle ibre Be sorgniß nieder, und auch an diesem Atzend legte ee sich friedlich aus sein bartes MooSlager und schlief sanft und rutzig ein. Ganz atze vor dem Hirtenhäiislein lag ei großer Wiescngarten, welcher zu dem nächste Gehöfte gehörte. Ein Haselbag gab ihn, und gerade vor dem Häuslcin war dieser Hag boetz und dick't genug, daß sich leicbt Jemand darin berge mochte. . In ihrem Hüttlein gnältc sie ein DvppclleS. Das arme Mariechen bat tc fast keine Rübe metzr vor der Mt ter, die heftiger als je sie quälte abzn lassen von dem Betrüger, wie sie Hanns Bötzen nannte. Gerne war sie daher auswärts ; aber mehr noch ängstete sie der Gedanke, der Geliebte könne über fallen werden. Seinen Schlaf zu be wack'en, war ibre bciligstc Pflicht. Als dabcr Alles im Dorfe still wurde schlich sie sich in den dichten Haselbusch, sorglich l'orck'end auf jedes Geräusch in Näbe nnd Ferne. Alles blieb aber so rubig und stille, dasi endlich die Gewalt des Bedürfnisses selbst über das liebende Herz siegte. Sie sank jenseit Mitter nacht in einen tiefen Schlaf. Tie Nacht war stockfinster. Kein Sternlein sandte seine Strahlen zur ruhenden Erde. " Vvn dem Kapellan geführt, schlichen, auf blvsicn Füßen gehend, die Reisigen heran. Die Thüre des HirtcnhänslcinS hatte nur ein Holzschlvß, einfach und, da alle ähnlichen Schlösser in Einer Weise zn öffne wäre, so war eS auch leicht, es ohne Geräusch zu öffnen nd eben so leise zu dein innern Raume zn dringen. Erst als die Reisigen drinnen mit Hanns rangelt, erwachte das Mägdlei. Ihr scharfes Obr vernahm die unter drückten Stimme, und wie der Blitz entwand sie sich dem Haselbüsche und flog in das Dorf. „Hilfe! Hilfe!" rief sie mit verzweifelnder Angst durch das Dorf. Tic Sitte jener Zeit, sich in den Kleidern auf das Lager zu werfen, be günstigte das rasche Herbeieile der Bau ern. „Was gibt's?" fragte Gscheidt, der niit einem Speere bewaffnet zn Marie chen eilte. „Sie wollen ibn morden !" rief sie „Eilet zum Hirtenbänslein!" Terweilc war dort bei de liebe macht der Kamps schnell beendet worden. Mit Riemen nd Stricken ballen sie Hanns Böbeim gefesselt. Die Gugelmütze, die er trug, drebte ein Reisiger um, also daß das weit in de Nacken berabgcben de Hinterlbeil das Gesicht bedeckte nnd, es ute bindend, ibn anrb der Mög lichkeit beraubte, dunb Hilferuf seine Rettung zu bewirken. Bier Männer faßten ibn ini, nnd trugen ibn z der Stelle außerbalb des Dorfes, wo die klebrigen mit den Rossen harrte. Sie waren aber kaum dort angelangt kaum war der Jüngling aus dem Saum rosse festgebunden, da waren ihnen die Bauern auf der Ferse, nnd so nahe, daß Gscheidt seiiicu Speer dem Rosse eines Reisigen in die Seite stoßen konnte. Daß Thier bäumte sich, aber vom Schmerze gestachelt flog eS davon, und der Hanf mit dem Gefangenen ihm nach. Zwar.verfolgten sie die wüthenden Bauer, angefeuert von dem verzweifeln den Mädchen; aller es war vergeblich. Die elenden Rosse folgten dem Fahrwege, und bald verbaute ihr Husschlag in der Nacht nd der Hause kehrte trostlos in'S Dorf zurück. Noch in der Nacht eilten Boten zu Eich zu Pslltzstcrcr, der nicht in seine Hcimath zurückgekehrt war, sondern auf einem Gehöfte im ollern Taubergrunde harrte, nnd auf die Burg Thunfeld. Po Ort zu Ort wurden Eilboten weiter gesendet, nd als der Tag gekom men war, trafen bereits bewaffnete Hau sen von allen Seiten bei Niclashanscn ein. Denn morgen war der Sanct Kilianstag! ' Aus! auf! die Feuerzeichen mah- Es statten, schon die sieggewohnten Fahne, ES blinkt das Schwerdt in tap'rer Streiter Hand. Der Anblick der Umgebungen des Dorfes Niclashansen am Morgen des SanctKilianStageS bot ein Schauspiel, wie bisher keines sich dort ereignet hatte. Bisher waren die unermeßlich sich aus dehnenden Volkshaufen aus allen Stän den, Altersstufen nnd ans beiden Ge- Harrisbnrg; Pa., Donnerstag, Februar 28, IBV7. sammtauSdruck war mebr der einer re ligiösen Begeisterung in den verschie densten Graden bis zum höchsten hin auf, der ganz nabe an den Wahnsinn streifte, und das weibliche Geschlecht war eS, das namentlich diese Erscheinung darbot. Jetzt sah man nun Männer mit irgend einer, wenn auch unvollkomme nen Waffe bewehrt; Männer, deren Ausdruck Entschlossenheit, ja selbst wil den Trotz ankündigte. Von allen Seiten stiegen Hause ber ab in das Thal, nd schon waren die weiten Räume desselben alle angefüllt, als manvon Thnnfeld ber eine Schaar kommen sab, die im Stande war, die all gemeine Aufmerksamkeit zu fesseln. Voran ritt im stolzen Harnische dcr Ritter Kunz von Thunfeld; an seiner Seite erblickte man den Junker Michael seinen Sobn, der eine schwarze Fabne trug. Auf dcr andern Seite ritt der Pfarrer von NiclaSbause im priestcr lick'en Grwande, ein Krnzisir in seiner Hand, statt des Sck'werdtcS. Reisige zu R"ß und zu Fuß schloffen den Zug. Das Volk machte eine breite Gasse nach einer Anböbe bin, welche bis jetzt dem PseiserbäiiiiSlein zur Stätte gedient wo er seine Predigt bielt. Ein Jubel ruf des Volkes grüßte die Ankommen den ; aber erklang nicht voll, nur mäch tig. Man mochte es ibm anbören, das nicht Alle einstimmte, die den weiten Plan bedeckten, denn die Meisten waren niedergebeugt von der Nachricht, daß der Prophet, der „Mann Gottes" ibnen auf tückische Weise entrissen nd in das Schloß zu Würzburg war geschleppt wor den. Kaum aber waren die Thunfclder in die Gasse hineingeritten und dcr matte Jubelruf verhallt, da rief das Volk: „Seht dort! Was ist das ?" lind alle Köpfe wendete sich dcr umgestülp cn Kufe zu, wo Hanns Böbeim so oft gestanden und gepredigt. Durch die Hausen hindurch tzattc sich ein Mädchen gedrängt und, sich Raum machend, jenen Ort erreicht. Sie stieg hastig ans die Kufe. Ibr Anhlick fes selte Aller Augen und Seelen. Es war eine boke Gestalt, von dem edelsten Baue dem reinsten Ebenmaß, in aller Frische nnd Ritndung jugendlicher Forme. Ibr bildschönes Gesichtchc war bleich, wie der junge Schnee; aber ibre Auge loderten im wildesten Feuer, ibr reiches lockiges Haar floß wie ei Mantel nm ibre Gestalt, denn regellos nnd lose spielte dcr frische Morgenwind mit sei nen schönen Wellen. Ibre Kleidung war die des Voltes, züchtig nnd einfach. Sie breitete ibre Arme aus über das Volk. Ibre Brust arbeitete untcr ein schweren Last des Kummers, dcr inner Bedrängnis. „Hört mich an !" rief sie iit einer wunderbar klangvollen Stimme,die selbst in den entfernteste .'Reiben verstanden wurde ; „hört mich an ! Sie haben den geraubt, mit rober Gewalt geraubt, de zu hören Ibr gekommen seid, Euren Propheten, den heiligen Jüngling, den Mann Gölte ! Fortgeschleppt haben ibn die Ungerechte tu Würzburger Schloß in dieser Nacht. Was wird aus ibm werden? Wollt Ibr ibn morden lassen, obne die Hand zu erbeben für den Lieb ling des Himmels? Soller verbliilen obne Eure Hilfe ? O rettet ibn, rettet ibn ! Mich sendet der Herr, daß ick' Euch fübre! Wohlan, folgt mir zn seiner Rettung, zum sichern Siege!" , Sie sprang berah. „Halt, Mädchen!" sagte Eick'. „Nock' gebt'S nicht." Er stieg binans. Er be kräftigte Alles, was Mariechen gesagt, und wie cr's selber gesehen. In stets wachsender Begeisterung versicherte er, die heilige Dreifaltigkeit sei thm erschie nen und habe itzm befohlen, das 801 l zu Hanns Böheim's Rettung nach Würzburg zu führen, daß sie das Schloß stürmten und brächen. „Es wird sich vor uns anftbun, denn der Engel des Herrn öffnet se>ne Thore, daß wir ein ziehen und die Sünder strafen!" rief er mit donnernder Baßstimmr, und sein Wort flog wie ci zündender Fnnke in die Masse. Vier nd dreißig Tausend Banern umstanden den Hügel; aber nicht Alle stimmten ühcrein mit des Mädchens und Eich'S Forderungen. Die Gefangen nehmung des „hciligcnlüngliiigö" schlug den Muth Vieler nieder, ahm ibnen alle Zuversicht. „Die heilige Jungsra bat ihn nnd uns verlassen!" flüsterten sie sich z. „Lasset uns unsere heile Haut retten. ES ist aus mit ihm !" „Wer weiß, ob Alles wahr gewesen, was er sagte?" meinten Andere, die mit Argwohn die Wendung verfolgt hatten, welche Hanns seinen Predigte gegeben von dem Gebote der Buße ob dcr Sün den Menge zum wilden Aufruhre gegen deck Bischofes beiige Macht und Amt. „Sollen wir die Zeche zahlen," frag ten Lindere, „und ibn herausholen aus dem Kerker? Er hätte sich sollen selber wahren vor Nachtheil, und ist er der Liebling der hrillgen Jungfrau, so wird sie thm durch dle dicken Mauern des Ber lteßeS schon eine Thüre aufthun. Wir wollen'S abwarten!" Es entstand eine tiefe St'lle, dann eine Bewegung. Dem Ritter Kunz ent ging es übt, wie viele Tausende sich umwendeten. „Haltet ein !" rief er da mit gewalti ger Stimme. „Seid Ihr darum be waffnet gelominen, um feig beiniznkeh-' aen? Wollt Ibr fort nnd fort tragen die Last der Frobndeii nnd alle die tl gebübr, die Euch der Bischof auflegt ? Wer Freibeil will und Gletck'beit, der folge mir!" Er galt seinem Rosse die Sporne, daß es sich hock> bäumte. Jetzt schieden sich die Masse. Die küi'lerc, bcsonneneir .Halste ketzrte dem Ritter den Rücken. Die vom Rtzeine, vom Maine und von der Tauber cklsticn ihm. Es waren ibrer an die scchszehn Tausende, alle bewaffnet, wenn auch un vollkommen. die Straße ge Würzhnrg einschlage. Voraus der Ritter und seine Sck'aar mit der schwarze Fahne, die eS beweisen sollte, wie tief des Voltes Trauer über das große Elend sei, nnd wie es de Tod nicht scheue, es z entfernen. Ein Reisiger hatte das trostlose Mäd che zu sich auf das Kloß genommen, nd so ging'S den gen Würzburg weiter ohne Aufenthalt. Nur in den Stunden dcr Nacht hielt das Heer seine Rast. Ritter Kunz von Thunfeld und Jun ker Michael von Tl'unscid wurde als oberste Hanptleute bestellt. Eick' nahm die Fahne i seine starke Arm, nnd je nach Tausenden, Hunderten nd Fünf zigen wurde die Hausen gegliedert und Führer geordnet, und als die Nacht sich zum Scheiden neigte, als die Sterne bleicher wurden am Himmel, da brachen sie auf, und als die Glocken in Würz bürg von dem Dome, von Sanct Asra, und wie sie alle heißen die Kirchen in der schonen Bischossstadt, hinan Klan gen zum Volk, es zu rufen zur Andacht, da erschallte ein entsetzlich Gerüchte durch die Stadt. Die Thore wurden geschlos sen, die Zugbrücke radelten aus. Die Mainsck'leuse wurde gehoben, daß sie des Flusses trübes gelbrotbes Gewässer in die tiefe Gräben ergoß, welche die Stadt umgaben. Alles Volt eilte aus die Mauer, und mit grosikm Schrecken sahen sie das Ban eriibecr daher schreiten nnd'sich in wohl geordneten Hausen um die Stadl reiben in Form eilieS Halbmondes. Ais der Bischof die viele Tausende sab, pochte ibm das Herz in der Brust. Erberies das Domkapitel und die Ba sallen, welche im Schlosse waren, und deren Mannen es besetzt hielte, zn Rathe. Manche meinten, und beson ders waren dies die Ritter, man solle ausfallen mit des SchwerdteS Schärfe; Die Aufrührer würden wie Spreu im Winde sich zerstreuen; denn es sei ja nur Einer unter ihnen des Kampfes kundig, der eid- und pflichtvergessene Thunfeld; der könne sie nicht halten; das Pseiserbännslein sei ihre Seele ge wesen, und seit man de hinter Schloß und Riegel habe, sei das Alles nur Kin derei und Baun trotz, Vernicht weiter reiche bis ziim ersten Schwerdtscblag. Der Marschalk von Gehsattel vertrat diese Meinung mit großem Nachdruck und Eiser. Aber im Domkapitel erhob sich eine mtldere Stimme. „Sie wissen nicht, was sie thun," sagte ein aller, ehrwürdiger Domherr, ein Edler von Reichenllerg, „und darum soll man säuberlich verfahre mit dem Knallen Absalon. Lasset uns eine Bot schaft zn ihnen senden und hören, was sie wolle, vielleicht, daß sie in Frieden abziehen, weil allezeit ei gutes Wort einen gute Ort findet." „Wohlgesprvchen," sagte der Bischof „Wir wolle sie hören. Marschalk von Gcbsattcl, reitet hinab, und erkimoct ihre Meinung iind mahnet sie, heimzuzie hen !" Nur mit Widerwillen fügte sich der trotzige Marschalk dem Herrengetzote. Als er unten bei dem Bauernheer an kam, das sich gelagert hatte, wurde er zum Ritter Thnnfeld geführt, um den die Führer standen, bei hundert Män ner, denen man es ansah, das sie das, was sie wollten, sich zu erringen bereit waren. Mit stolzem, höhnischem Wesen redete Gebsattel sie an, und fragte nach ihrem Begehre. „Gebt uns das PfeiferhännSlein frei ohne Gefährde", sagte Jost Eich, „so wollen wir abziehen in Frieden, wo nicht, so wird das Schloß und die Stadt ge stürmt, und wehe denen, die drinnen sitzen, trotzend auf ihre fleischliche Macht und Gewalt! Hie Schwerdt des Herrn und Gideon", rief er, „und die heiligt Jungfrau ist bei uns und mit uns, und die hfilige Dreifaltigkeit hat mir gebo ten, nicht eher zu rasten, bis das Werk vollendet ist." Der Marschalk fuhr fort, mit hochfab rendem, die Bauern höhnendem und be drohendem Wesen zu rede. Da gab's ein wildes Gemurmel. „Reißt ihn vom Pferde!" schrie das Volk. Steine flogen gegen den Abge- sandten, nnd nur sein gutes Roß rettete ibn vom Tode dcr Steinigung. Das wildempörte Volk folgte tbni noch eine Strecke gegen die Stadt bin. Vom Schlosse aS sab man diese Er eignisse mit an, und der greise Domberr spraä': „Die Wabl war unglücklich; sendet einen Ander, der mit sanftem Worte den weisen Ernst zu mischen Wieder erbohen die Ritter ibre Stim me, aber der milde Domherr siegte und ein Andere,- ritt binab. Es war ein .Hutten. Sein Wort fand eine gute Statt, de ehe er hinab kam, waren aus den Wurfgeschosse der Burg mächtige Steinkugeln hinabgeflogen und batten viele dcr Bauern erschlagen und dadurch Sck'recken in ihre Reihen gebracht. Hiltten sagte ibnen, der Bischof würde die Sache des Pseiserbännslein zu Recht niitersuchcn lassen, und nack Befund Rcck't nnd Gerechtigkeit walten lassen zur Frcibcit oder zur verdienten Strafe; die aber, die dem Bischof oder Domkavi tel oder des Stiftes Ritterschaft pflick'tig w.iie, sollten eingedenk sein ibrcr Eide nnd beimzieben, dann wolle der Bischof statt .'eck't Gnade üben und Vergebung Mit Würde, Kraft nnd dock mit Mil de war das Wort gesprochen, und eS schlug durch bei den Besonnenen in de Haufen. Sie erkannten, welch Lovs ih rer barrc, wenn sie länger weilten nnd die Hansen vom Maine, aus des Stif tes Landen, die von Wertheim und aus dem Gelände an dcr Tauber hin, so weit des BischofesKriiinnistab reichte, brachen auf und zogen in Ruhe ab, wie auch die Anderen mahnte, dcr Ritter Thunfeld badcrte nnd das verzweifelnde Mädchen flehte. lind als man droben auf dem Schlos se sah, dasi sich die Hansen trennten und hierhin und dorthin zogen, da siegte ein teuflischer Rath, und die Ritter saßen ans mit ihren Mannen und sielen de i'cimkthrendcil Bauern init des Schwerd teS Schärfe in den Rücke, nordeten und wütheten wie Rasende nntcr dem armen Volte. Wenn auch die Meiste stoben, so er griff doch auch Viele die ganze Gewalt des Zornes ob solchen tückischen Verra tbes. Bei der Kirche von Buttelbronn stell ten sich die Bauern kräftig zur Wehr. Es lain wobt zum Kampfe; doch auch jetzt rissen die Meiste ans, und die sich in die Kirche geflüchtet, gaben sich end lich, als man drohte, die Kirche anzn zünde, gefangen. Jost Eich war dar unter. Die Ritter und ihre Reisigen hallen sich gerettet nnd flohen aus dem Lande, als sie sahe, daß Alles verloren sei. Der Pfarrer von Niclashansen war un ter den Gefangene, welche man gen Würzburg schleppte. (Schluß folgt.j Gine verlorene TorKter. Der Milwautie „Herald" berichtet Folgen des: Vielleicht erinnern sich unsere Leser noch dentschcn Mädchens, welches sich in den See gestürzt balle. Sie war snng nnd schön, do weilwürdiger Weise, obgleich sie Alles aufbo ten, gelang es den Brbörde doch nicht, irgend Vor einige Tagen kam eine ältliche Dame ach der Polizei-Slalion. Sie war eine Norwegerin, eine Iran aus dem Vürgerstande, welches ihrer Beschreibung nach mit der Er trunkenen bedeutende Aehnlichkeit hatte, nnd bat endlich, die Kleider der Nnglücklichen sehe zu dürfen. Man zeigte sie ihr sie schüttelte betrübt den Kopf. Sie erzählte dann, daß ihre eigrne Tochter ihr viel Kummer gemacht, in schlechte Gesellschaft gerathen sei nd sie hier flössen die Thränen über die blassen Wangen vor einige Monate gänzlich verlassen habe. Sie habe sie gesucht, wie ur eine liebende Mutter ibr einziges Kind suche kann, sie wol le sie gern wieder zu sich nehmen, sie wolle allen Kummer vergessen— doch lieber würde sie die Gewißheit haben, ihre Tochter ans dem Armen- Kirchhofe ruhen zu wisse, als den nagende Zweifel, de bangen Glauben, daß sie dem La ster sich in die Arme geworfen habe. AIS die grau unter Thränen ihre Geschichte erzählte, befanden sich i dem Wartezimmer der Polizei-Station eine große Anzahl von Zeugen welche vor der Grand-Inrv erscheinen sollte, und unler diesen war ei junges Mädchen, etwa lli Jahr alt, die in einem ProstitutionSbausc der t.Ward, in welchem vor Kurzem ein Dieb stahl begangen wurde, ihr Lasterleben, gleich so vielen andern bemitleidenswerlhen Geschöpfe, fortführt! AIS die alte Frau in die Thüre trat, konnte man sehen, wie das junge Mädchen hastig einen dichten Schleier üder ihr Geficht falle ließ, sich abwandle und, sobald sich die Gelegenheit darbot, das Zimmer verließ. Dir Polizeibeamten brauchten keine großen Men schenlcnner zu sei, um zu errathen, daß dies die v erlore e T ochter der tief beküm merten alten Frau sei doch Keiner wagte, ihr die Wahrheit zu sage. Nachdem sie eine genaue Beschreibung des Mädchens gegeben hatte, verließ die alte grau das Lokal und bat die Beamten flehentlich, ihr zur Auffindung ihres Kindes brhiUslich z sein. Beim Fortgehen traf ihr Blick plötzlich das Mädchen, welches nahe an der Thüre stand das Mädchen wandte sich rasch ab ob ihr die Scham verbot, der Mutter in'S Auge z sehen? Am nächsten Tage erschien die Mutter wirdrr auf der Polizei Station, sagte, daß sie unwtder- Icgltche Beweise bade, daß tkre Tochter dem Ca sler sich in dir Arme geworfen, und bat um eine Untcrrcbnng mit tbrcr Tochter. Sie bade da Mädchen in ibrer Bebausung aufgesucht, sei je doch nicht zugelassen worden. Den Instruktio nen des EbefS znfolae wnrbe das Mädchen nach deni StalionSbansr gebracht. ES ist unserer Feder uninöglich, diese Wie derscbeii zwischen Minier und Tochicr z be schrciden. Die alte Frau, von Gram godengt, lag vor ibre, nindr. dem da Laster in, die <sck>önbeit, doch dac> Gesübl gerandl, auf den Knieen, sie weinte, sie bat. sie siebte ibr.'lind an das unselige Gewerbe auszugeben, ibr zn folgen, der Mutter, die sa Nock' Liebe nnd Berzeibung für sie bade. Sie beschwor das Mädchen, „in ihrer selbst willen, sich zu rette, wen sie es nicht dcr Mutter wegen, deren der Gram um sie da? Haar gebleicht, thun wolle. Die Mutter zerstoß in Tkränen ibr Kind blieb ungerührt wandte sich hinweg und ging. Die Mutter blieb zurück mit gebrochenem Herzen. Willen los ließ sie rs geschcbcn, baß man sie bei men schenfreundlichen Leuten unterbrachte, wo man sie erhalten und versorgen wird, bis der Tod sie aus dirscr Welt abruft, dir nicht mebr für sie ha, da sie ihr Kind verloren. Sie muß da Lebe bassrn, da es ihr das höchste Gut, was die Mittler besitzen kann, geraubt. Ltoch ri Muslrlpuritank Große Aiifregnng in Norwich, Connec ticut. Ein „Spiritnalist" der brutalen Behandln.) eines Kinde angeklagt. Acbtundvierzig Stun den ohne Speise nd Trank. Zur Charakteristik dcr Mucker. Ein Mann oder ein Teufel. Aus Norwilh, Colin., wird ein Seitenstiick zu der unmenschliche That berichtet, deren sich der „Reverend" Lindslev zu M io, N. A., schuldig gemacht hat. Auf dem Rean Hill zu Norwich wobnt ein Mann, Namens Williams. Am Morgen eines Tages im verflossenen Mo nate sahen zwei Nachbar drs Hrn. Williams dessen Tochter aus einem geniter des ii. Stock-' wertes drs väterlichen Hanfes fallen. Sic stran gen dem etwa drcizcbn Jahr alten Mädchen zu Hülfe. Es stellte sich heraus, daß die Kleine ans Betttüchern ein Seil hergestellt nnd sich da ran zur Erde niederzulassen beabsichtigt hatte. Die Tücher l'otten sich gelöst, das Mädchen war heruntergefallen, hatie jedoch glücklicher Weise nur nnerheölichc Verletzungen davongetragen. Eunice, dies ist dcr 'Name des Mädchens, for dcrle von den Leuten sofort Wasser und trank dasselbe mit auffallender Vier. Sie erzählte, sie habe seil achtnndvierzig Stunden weder Etwa gegessen noch getrunken. Man brachte sie in da Hans ibres VateeS, dieser erschien und befahl den Leuten, sich sofort zu entferne. Die AnS sagen des 'lindes und der jamine>voUe Zustand in welchem es sich besaüd, beniinmien die Leute de UnlcrsnchungSrichler von dein Geschehenen in .'lcnntniß , setzen. Duich die weiteren An gabenEnniee's wurde die nmenschliche Behand lung derselben so unzweifclbafl dargelha, dasi die betressende Behörde Befehl gab, das Kind nach einem Nachbarhaus? zu dringen. Williams machte Miene, sich dieser Anordnung zu wider setze, aber die Drohung mit einem Eriniinal prozesic nachte ibn gefügiger. Ans den Aussagen des Kindes nd dem Ge ständnisse des Vaters ergaben sich die folgenden Drei Wuchtn lang war Eunice in cm Zim mer eingesperl und einen Theil dieser Zeit muß te sie i einem acht Fuß langen nnd zwei Fß weite Schranke (!) zubringen. Sie erbiet nur einmal des Tages einen Teller voll Haferschleim —das war ihre einzige Nahrung. In den letz ten achlundoierzig Stunden balle sie, wie schon getagt, weder Speise noch Trank erhalten und mit Niemandem, auch nicht mit ihrem Vater sprechen dürfen. Dem Tode durch Erschöpfung nabe, beschloß das Kind, sich aus dem Fenster zu stückten. Wie ihr das mißlang, weiß man bereits. Durch die empörende Bebandlung war aS drm noch vor Kurzem blühenden Mädchen eine skelcltartige, bedancrneiregende Gestalt ge worden. Als ße dr Fluchloersnch machte, trug Williams brachte zu seiner Entschuldigung vor, er habe blos den Starrsinn des Mädchens brechen wollen; sie habe nit willig genug ge arbeite; man müsse Kinder erziehen, so lange sie jnng seien. Seine HauSbälterin machte ei ne äbnliche Angabe. Beide gaben jedoch zu, daß das Kind Bch nicht ernstlich vergangen habe. Die Nachbarn vermuthen, daß das Kind in so empörender Weise bestraft worden war, weil eS über Familien-Attgelegenkeiten (vielleicht über die Beziehungen ihres VaterS zu der Haushäl terin ?) geplaudert hatte. Williams ist ein glü hender Anhänger des Spiritualismus und bat in Betreff' vieler Dinge höchst eigenthümliche Ansichle, denen die Nachbarn nicht beipflichten könne. Im Volke munkelt man davon, das Aergste sei noch gar ich enthüllt und bei einer genau en Untersuchung würden haarsträubende Dinge an den Tag kommen. Am Abend des Tages, an welchem das Mädchen aus dem gensttr ge falle war, wurde die Aufregung der Bevölker ung so intensiv, daß sich zweihundert Leute vor dem Williams'schen Hause zusammenschaarten nnd die Thüre erbrachen,, um den verhaßten Unhold zu bestrafen. Mit einem Beil bewaff net, erschien Williams im HauSgang. Die Leu ten stürzten sich auf ihn und ein Knüppel traf ibn in'S Gesicht: nun bahnte er sich, mit der Art in sich schlagend, den Weg nach der Thüre, gewann das Freie und flüchtete sich in den La den der Herren Sberman und Dennis, ge folgt von dem wüthenden Volke, das nur durch die Intervention der Gerichtsbehörden veran laßt werden konnte, von weiteren Gewaltthätig tciien abzustehen. Später wurden Williams und die Haushälterin unter der Anklage des FriedenSbrnchs festgenommen und de.' Polizei übergeben. Am nächsten Morgen wurden Williams nnd Frl. Sarah Mann, das ist der Name der Haushälterin—drm Richter Aoung vorgeführt, welcher sich zur Bernehmnng drs Paares nach gefährlich hielt, Williams nach dem Polizeig. richt zu führen. Nach längerem Zbgern gestand Williams Alles. Er sagte, das Kind sei sein behandelt und er sei jetzt ein ruinlrler Mann." Er gestand ein, daß da Kind bei Tag in dem engen Schranke gefangen gehalten nd NaS' Nro. ti wenn man tbr Wehklagen nicht hören konnte, ln ein nicht gebeizte Dachstube gelassen wurde. La da Kind nr dürftig bkleidet war, so litt S fürchterlich durch Frost und srlne Füße sind mit Frostbeulen dergestalt bedeckt, dass e kaum zu laufen vermag. Während der drei Wochen wurde ihr nur in Quart mit Wasser gelochtem Haferichleims verabreicht. Einmal, als sie ib re unnatuiUche Vater nm mehr Esten gebe ten balle, wurde ibr verboten, in den nächsten acktnndvierzlg Stunden mit ibm zu sprechen. AIS er am nächsten Tage den Haferschleim brach te, siebte die Kleine; „Papa, willst Du mir nicht in Stückchen Vrod bazn geben?" Weil sie ge sprochen batte, gab ibr der Unmensch fünfund zwanzig Streiche auf den Rücken, daß man die Spuren davon noch jetzt sehen kann. ere Strafe bestand darin, daß inan ihr achtund vierzig Stunden lang weder Speise noch Trank verabreichte, wodurch dle Kleine zu dem verzwei felten Fluchtversuche bestimmt wurde. Das Kind versichert, eS sei von seinem Vater stets gut bebanbelt worden, bis Miß Sarah Mann in'S Haus gekommen sei. DaS geschah vor etwa einem Jahre. Von da an gestaltete sich die Bebandlung der Kleinen mit jedem Ta ge inbumaner, b'S sie zuletzt geradezu teuflisch wurde. Die Aerzte halten den Znstand dcr klei nen Märtyrln für einen höchst kritischen. Miß Sarai Mann lst, gleich William, Spiritual istin nnd soll diesen als HauSbäilei in vollständig beherrscht bade. Sie bebauvlet, ei ne Nichte de Hon. Hoeace Mann zu sein. Richter Roung schickte das Paar in Erman gelung einer Bürgschaftssumme von je !k)5<X) (n Untersuchungshaft, worüber sich die Schul digen freulen, denn da Gefängniß ist bei der in Norwich herrschenden Aufregung für sie dcr ' sicherste Platz. Von acht Polizisten beschützt, wnrbe das Paar aus dem Wachtlokal gebracht und in einen Schlitten gesetzt, in nach dem Tountpgefäng nisse gefahren zu werden. Unter den lauten Ver wünschungen des Volke, da nurburch die Er- Mahnungen de Richtn und anderer beliebter Männer von der Ausübung der Lynchjustiz ab gebaltr crdrn konnte, fuhren Williams und die Mann davon dem Gefängnisse zu. Im entriistetcn Volke erzählt man sich, der eigent. licht Grund dcr infamcn Behandlung des Mäd chens sei der gewesen, daß es sich geweigert Ha hr, zu drm „b'rou l-vve" Prinzip ihrr Vaters und seiner Haushälterin sich zu bctrnnen. Die kleinen Leiden unserer Haus frauen. 'Ein Cimi'nnatier Wechsrlblatt schreibt: In dem Katalog der kleinen Klagen und Beschwer den, welche den Humor ihrer Ehemänner gar oft auf eine harte Probe stellen, steht der Trubel mit Dienstmädchen oben an. Ersten herrscht ein nngebrnrrr Mangel an Mädchen, der Krieg bat so viele derselben andern WewerbSzweigen zugewandt, und an HeiratbScandtdaten fehlt es auch nicht, die den Hausfrauen ihre Mädchen entfuhren. Zweitens bat die starte Nachfrage nach Dienstmädchen und die verbältnißinäßiq geringe Anzahl derselhen, drren Anforde,nngen z einer ganz merkwürdigen Höhe niporge schraubt. Wir könnte davon manchrs inic ihr gestellten Bedingungen zufrieden. Als ihr jedoch bemerkt wurde, daß sie au Mangel an Räumlichkeiten im Eßzimmer schlafen müsse, er klärte sie, daß S nicht ginge, S wäre schon recht für die Nacht, da sie jedoch daran gewöhnt sei, „auch de Nachmittag ihr Schläfchen zu hat ten," so thäte tkr der Dienst nicht ronveniren. Auf eine noch viel rclatantere Weise wurde ine andere Hausfrau abgewiesen, welche dem neugemieibeten Dienstmädchen ihr Zimmer anweisen wollte, als da Fräulein mit Ent rüstung erklärte, das Zimmer sei zu klein. Als Nachmitagschläfchen! Pianosptelen! Na, du liebe Zeil! wird manche Hausfrau aus rufen, dafür auch noch Dienstmädchen halten ? ein emancipirteS Dienstmädchen an eine unter drückte Hausfrau stellen wird? Beim Walzertanzen gestorben. Am NensahrSabend gab der Turnverein in Booneville, Mo. einen Ball, nter den Gä tU lahren—Frl. Katharine Hofmeister, die Tochter einrr in Boonville wohnenden Wittwe. Bei vollkommenem Wohlbefinden war sie zum Ball gegangen und hatte mehrere Male gelanzt, als sie gegen 11 Übe. mitten im Tan zen eines Walzers aus den Armen ihres Tän zer znrErde fiel. Jedermann glaubte, S habe ei, Ohnmacht das junge Mädchen befallen und man wandte alle üblichen Mittel an, um Frl. Hofmeister wieder in Leben zu rufe, a>- Kei'n es blieb alles fruchtlos. Man brachte die junge Dame nach Hau und wandte dort jede denkbare ärztliche Hilfe an, sie war und blieb aber todt. Die Aerzte, welche um die so plötz lich Hinweggeraffte bemüht gewesen, sind in Be zug auf die Ursach ihre Todes getheilter Mei nung. Einige schreiben den Tod einer Herz krankheit zu, Andere sind Ansicht, daß eines der Haupt-Blutgefäße gestrengt worden nd dadurch der Tod herbeigeführt worden sei. m sicher zu gehen, daß es nicht etwa ein Starr krampf sei.wartete man mit der deerdigung vier Tage, ader es blieb wie eS gewesen. Praktische Anwendung der Wis senschaft. — Neulich ließ ein Student auf einem College ein sehr schönes Messer in einen Brunnrn fallen, worin circa 10 Fuß Wasser waren. Er hatte das werthvoke Messer, daS ein Freund ihm geschenkt hatte, gerne wieder gehadt und fragte seine sich um den Brunnen versammelnten Commilitanen, wie er es wie der bekommen sollte. Alle saben kein anderes Mittel, als das Wasser aus dem Brunnen her - auszuziehen. Da kam der Professor dazu und sagte: „Laßt einen starken Magnet an einem Seile hinunter und zieht S herauf." „Ja, aber wie sollen wir den Magnet mit dem Messer in Berührung bringen?" "Werft die Sonnen strahlen vermittelst eines Spiegels auf den Bo den des Brunnens," erwtedertr der Professor. Da geschah ; man sab da Messer auf drm Bodrn liegen, ließ den Magnet hinab, und zog mit demselben das Messer heraus.
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